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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Wirtschaft in Kürze

Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 105,13, gegen $ 104,88 eine Woche zuvor. Im Laufe dieses Jahres betrug die Abwertung 17%. Die ZB hat letzte Woche abwechselnd Dollar auf dem Markt gekauft und verkauft, mit einem Nullsaldo. Aber im Oktober hat die ZB netto u$s 550 Mio. gekauft. Der Schwarzkurs schloss bei $ 197, gegen $ 188 in der Vorwoche. Dieser Markt ist prinzipiell unausgeglichen, weil die Flucht aus dem Peso andauert, aber nur wenige ihre Dollar verkaufen, solange sie nicht wissen, wie es nach den Wahlen weitergeht. Der Kurs, der sich über Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar ergibt (CCL) schloss bei $ 179, knapp über der Vorwoche. Doch hier werden die Geschäfte durch allerlei Regulierungen gehemmt. Der freie CCL-Markt, den es auch gibt, ergab einen höheren Kurs, nahe dem Schwarzkurs. Der Rofex-Terminkurs lag zum 30.9.21 bei $ 154,40, was einen Zinssatz von 58,62% zum Ausdruck bringt.

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Der Merval-Aktinindex der Börse von Buenos Aires ging in einer Woche zum Mittwoch um 1,96% zurück, lag aber 10,33% über Ende September und 68,62% über Ende Dezember 2020. Die argentinischen Aktien, die in New York gehandelt werden, standen in der Woche zum Mittwoch unter starkem Baissedruck. Die Enwicklung war im Einzelnen wie folgt: TECO: -2,80%; BBVA Argentina: -5,83%; Grupo Financiero Galicia: -5,98%; Loma Negra: -5,97%; Tenaris: -3,94%; Banco Macro: -5,70%.

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Die Staatstitel, die in New York gehandelt werden, verzeichnen in einer Woche zum Mittwoch allgemeine Baissen. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Bono 2028 LA:-2,92%; Bono 2030 LA: -2.76%; Bono 2035 LA: -0,86%; Bono 2038 LA: -0,90%; Bonar 2024: -2%.

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Das Schatzamt hat am Mittwoch Staatstitel für $ 219 Mrd. untergebracht. Doch die Titel, die unmittelbar verfallen, machen $ 266 Mrd. aus, so dass ein Fehlbetrag verbleibt, der mit vorangehenden Überschüssen gedeckt wird. Im Monat Oktober lagen die Neuausgaben um 6% über den Amortisationen. Dennoch deckt die Titelausgabe nur einen Teil des Fehlbetrages bei den Staatsfinanzen. Am Freitag hat de ZB dem Schatzamt $ 95 Mrd. überwiesen, die aus Geldschöpfung stammen. Vorgesehen war für dieses Jahr, dass 40% mit Geldschöpfung und 60% mit Verschuldung gedeckt wird. Von den Titeln, die diese Woche ausgegeben wurden, entfällt der größte Teil auf solche, die an den Dollarkurs gebunden sind (”dollar linked”). Insgesamt wurden 7 verschiedene Titel untergebracht, von denen einer an den CER-Index gebunden ist und 5 einen festen Zinssatz zahlen, von 42,08% bis 42,79%.

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Der Index der Industrieproduktion des Wirtschaftsinstitutes FIEL weist im September eine interannuelle Zunahme von 7,8% aus, lag aber 1,7% unter August 2021. Im 3. Quartal 2021 lag die Industrieproduktion um 11,2% über dem Vorjahr, und die ersten 9 Monate 2021 liegen um 18,9% über dem Vorjahr.

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Der Staatssekretär für strategische Angelegenheiten im Präsidialamt, Gustavo Béliz, hat bekanntgegeben, dass er die Verhandlungen mit der Bundesrepublik Deutschland aufnehmen will, um die Finanzierung des Wasserkraftwerkes Chihuidos, von 637 MW, das am oberen Lauf des Limay-Flusses gebaut werden soll, zu sichern. Es handelt sich grundsätzlich um die Garantie von Euler Hermes A.G., die Kredite gegen politische Risiken (wie eine Zahlungseinstellung durch den Staat) versichert. Die Banken Santander und Credit Suisse haben schon einen Kredit von u$s 1,85 Mrd. in Aussicht gestellt. Außer dem Kraftwerk muss noch eine Hochspannungslinie (500 KV) und eine Transformationsstation gebaut werden. 2014 wurde das Kraftwerk ausgeschrieben und an eine russische Firma zugeteilt. Diese zog sich dann unter Macri zurück, weil die Regierung die Zinsen auf den Kredit senken wollte. Daraufhin tauchte die deutsche Voith Hydro als Lieferant der Turbinen u.a. Elemente auf. Doch auch daraus wurde schließlich nichts. Jetzt soll dies wieder aufgenommen werden, was jedoch vom Abschluss des Umschuldungsabkommen mit dem IWF abhängt. Die lokalen Partner des Bauprojektes sind Heleport, Panedile (von Hugo Dragonetti), José Chediak, Eleprint und Hidroeléctrica Ameghino (als Betreiber des Kraftwerkes). Chihuidos ist ein sehr wirtschaftliches Projekt, das außerdem das Tal des Río Negro gegen außerordentliche Überschwemmungen schützt, die bei hohen Regenfällen auf der Kordillere entstehen.

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Die Stahlproduktion lag im September 2021 mit 402.000 Tonnen um 2% unter August, aber um 24,4% über September 2020, berichtet die Kammer der Stahlindustrie.

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Die Industrieproduktion lag im September um 1,4% über August 2021, aber um 11,4% über September 2020, 10,4% über September 2019 und 8,8% über September 2018, berichtet das Studienzentrum von Orlando Ferreres. Die ersten 9 Monaten 2021 lagen um 14,5% über dem Vorjahr.

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Schatzsekretär Carlos Zannini, Vertrauensmann von Cristina Kirchner (und ursprünglich von Néstor), der in seiner Jugend der Terroristenorganisation ERP angehörte, hat vor Gericht gefordert, dass der Konkurs von Correo Argentino, die von den Firmen des Macri-Konzerns Socma und Sideco kontrolliert wird, auf diese ausgedehnt werde. Das staatliche Postunternehmen Correo Argentino war unter der Menem-Regierung privatisiert und von SOCMA übernommen worden. Als Néstor Kirchner als Präsident antrat, verfügte er die Rückverstaatlichung des Unternehmens, aber ohne SOCMA für die Investitionen zu entschädigen, die bei Correo Argentino durchgeführt worden waren, an erster Stelle der Bau eines neuen Postgebäudes im Vorort Montegrande, da das alte Postgebäude vom Staat übernommen wurde und danach in ein Kulturzentrum umgewandelt wurde. Daraufhin hat SOCMA einen Prozess gegen den Staat eingeleitet. Die Ausdehnung des Konkurses von Correo Argentino auf seine Aktionäre ist im Gesetz nicht vorgesehen, wobei hier auch der Prozess von SOCMA gegen den Staat berücksichtigt werden müsste. Néstor Kirchner ist bei seinen Rückverstaatlichungen sehr schlampig vorgegangen, was dann zu Prozessen geführt hat. Die Richter dürften sich ihre Zeit nehmen, um einen so komplexen Fall wie diesen zu entscheiden. Und bis dahin wird eine neue Regierung im Amt sein, was den Fall entpolitisiert

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Der Umsatz der vom INDEC erfassten Supermärkte lag im August 2021 bei $ 124,84 Mrd., 55,3% über dem Vorjahr. Zu konstanten Preisen ergibt sich eine Zunahme von 4,5%, die in Mengen noch höher ist, weil der Übergang auf billigere Produkte und Marken andauert. Die ersten 8 Monate 2021 liegen jedoch zu konstanten Preisen um 0,5% unter dem Vorjahr. Die Grossistensupermärkte wiesen im August 2021 bei konstanten Preisen eine interannuelle Zunahme von 2,4% aus. Bei den Shopping-Centers betrug die Umsatzzunahme 254,2%, was darauf zurückzuführen, dass sie im August des Vorjahres noch weitgehend geschlossen waren.

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Das Handelssekretariat hat 12 weitere dauerhafte Konsumgüter und Baumaterialien in das Programm Ahora 12 aufgenommen, das sich auf Zahlung in 12 gleichen monatlichen Raten bezieht. Es handelt sich um Kochtöpfe, Bügeleisen, u.s.w., und auch um Baumaterialien und Werkzeuge, die in Supermärkten geliefert werden.

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Lateinamerikanische Wirtschaft

Während die brasilianische Regierung für 2022 mit einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 2,5% rechnet, geht die Bank Itaú (die größte Privatbank des Landes) von einem Minus von 0,5% aus. 2022 ist ein Wahljahr, in dem sich Präsident Bolsonaro für die Wiederwahl stellt. In diesem Sinn soll das Sozialprogramm der Subventionen für arme Familien ausgeweitet werden. Um dies zu finanzieren, sollen Staatsschulden, die gerichtlich schon festgesetzt sind, hinausgeschoben werden, was in der Finanzwelt schlecht angekommen ist. Im Wesen dreht sich die Diskussion auch in Brasilien darum, ob und wie weit die großzügigere Sozialpolitik, die auch mit Geldschöpfung finanziert wird, die Wirtschaft stört.

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Der Index der Konsumentenpreise des brasilianischen statistischen Amtes (IBGE) weist im Oktober eine Zunahme von 1,2% aus, und liegt um 10,34% über dem gleichen Vorjahresmonat. Die Jahresinflationsrate hat sich in wenigen Monaten verdoppelt.

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Deutsche Wirtschaft

Fast alle Textil-, Schuh- und Lederwarengeschäfte in Deutschland kämpfen derzeit mit Lieferengpässen. "Bei einem Viertel der Textil-, Schuh- und Lederwarenhändler fehlen aktuell sogar 20% bis 40% der Herbst- und Winterware", fasste der Sprecher des Handelsverbandes Textil (BTE), Axel Augustin, am Donnerstag das Ergebnis einer Branchenumfrage zusammen. Besonders hart treffe es den Niedrigpreisbereich, für den vor allem in Fernost produziert werde. (dpa)

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Auf dem deutschen Arbeitsmarkt wird es zum Jahresende etwas frostiger - die Arbeitslosigkeit dürfte aber weiter sinken. Das Arbeitsmarktbarometer des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) gab im Oktober nach einem extrem starken Sommer zum zweiten Mal in Folge nach. Der Indikator deute darauf hin, dass der Arbeitsmarkt sich weiter günstig entwickele, wenngleich in einem gezügelten Tempo. Positiv bleibt die Beschäftigungskomponente. Dies zeigt, dass die Betriebe in Deutschland weiterhin einstellen wollen. (dpa)

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Weil immer mehr Kunden ihre Geschäfte online erledigen, streicht die Deutsche Bank das Filialnetz ihrer Marke Postbank stärker zusammen als geplant. Bis Ende 2023 werde die Zahl der Postbank-Geschäftsstellen von derzeit etwa 750 auf rund 550 sinken, sagte der Vertriebschef des deutschen Privatkundengeschäfts der Deutschen Bank, Philipp Gossow, der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX. (dpa)

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Die Industrie in Deutschland hat ihre Investitionen in den Klimaschutz auch dank staatlicher Förderung binnen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Im Jahr 2019 wandten Unternehmen des produzierenden Gewerbes - ohne Baugewerbe - nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund E 3,46 Mrd. für Anlagen zur Vermeidung von Emissionen oder zu einer schonenderen Nutzung von Ressourcen auf. Im Jahr 2009 waren es nach Mitteilung der Wiesbadener Behörde vom Dienstag noch E 1,63 Mrd. 52,4% der Klimaschutzinvestitionen der Unternehmen floss 2019 in die Nutzung erneuerbarer Energien, etwa über Windkraft- oder Photovoltaikanlagen (E 1,81 Mrd.). Weitere E 1,14 Mrd. (33,1%) wurden in die Wärmedämmung von Gebäuden investiert, um Energie zu sparen. (dpa)

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Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Oktober angesichts anhaltender Probleme im globalen Handel erneut verschlechtert. Das Ifo-Geschäftsklima, Deutschlands wichtigstes Konjunkturbarometer, fiel gegenüber dem Vormonat um 1,2 Punkte auf 97,7 Zähler. Es ist der vierte Rückgang in Folge. (dpa)

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Ungeachtet stark gestiegener Baupreise hat das deutsche Bauhauptgewerbe im August sehr viele Aufträge erhalten. Die Order lagen wertmäßig 18,9% über dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Bereinigt um Kalendereffekte und die starken Preissteigerungen blieb immer noch ein reales Plus von 5,7%. Im Vergleich zum Juli 2021 kletterten die Aufträge um 7,3%, wenn auch hier kalendarische und saisonale Effekte sowie die Preisentwicklung herausgerechnet werden. Der anhaltende Materialmangel bremse die Unternehmen weiterhin, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes, Tim-Oliver Müller. (dpa)

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Die Güterkonkurrenten der Deutschen Bahn gehen nicht davon aus, dass in den kommenden Jahren deutlich mehr Güter als bisher auf der Schiene statt auf der Straße transportiert werden. In seinem aktuellen Wettbewerber-Report, den das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE) in Auszügen veröffentlichte, prognostiziert der Verband, dass sich der Güter-Anteil der Schiene von aktuell etwas 18,2% bis 2024 nicht verändern wird. Zwar hätten politische Maßnahmen wie die Ausweitung der Lkw-Maut sowie die Einführung einer CO2-Abgabe für fossile Kraftstoffe die Schiene gestärkt. Die Preiseffekte seien aber "bisher zu gering für relevante Verlagerungsimpulse zu gering", heißt es in der Broschüre. (dpa)

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Der Konsumgüterhersteller Beiersdorf steigt in den führenden Aktienindex Dax auf. Der Nivea- und Tesa-Hersteller ersetzt dort ab Freitag den Immobilienkonzern Deutsche Wohnen, wie die Deutsche Börse am späten Dienstagabend mitteilte. Die Deutsche Wohnen scheidet im Zuge der Übernahme durch den Konkurrenten Vonovia aus. Damit ist die Zahl der Aktien, die im Streubesitz sind, laut Börse unter die vorgeschriebene Marke von 10% gefallen. Beiersdorf war bisher im MDax der mittelgroßen Unternehmen notiert. Den Platz im MDax nimmt der Versicherungskonzern Talanx ein. (dpa)

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Die Luftverkehrsbranche überwindet in Deutschland langsam die Corona-Krise. In dem ab 31. Oktober geltenden Winterflugplan der Flughäfen sind 68% des Flugprogramms aus der Vorkrisenzeit wiederhergestellt, wie aus einer Auswertung des Branchenverbandes BDL hervorgeht. Im vergangenen Winter hatten die Airlines ihr Angebot aufgrund der Pandemie und der damit verbundenen Beschränkungen deutlich zurückgefahren. (dpa)

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Die Bundesregierung rechnet erst im nächsten Jahr wieder mit einem kräftigen Aufschwung der Wirtschaft in Deutschland. Die Wachstumserwartungen für 2021 wurden heruntergeschraubt. Nach dem coronabedingten Einbruch des Bruttoinlandsprodukts 2020 erwartet die Regierung für dieses Jahr, dass das Bruttoinlandsprodukt um 2,6% zulegt - im April war noch ein Plus von 3,5% vorhergesagt worden. Für 2022 rechnet die Bundesregierung nun mit einem Wachstum von 4,1% statt wie bisher 3,6%. (dpa)

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Der Preisauftrieb in Deutschland bleibt hoch. Im September stiegen die Preise von importierten Gütern zum Vorjahresmonat um 17,7%, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das ist der höchste Zuwachs seit der zweiten Ölkrise 1981. Im Monatsvergleich stiegen die Preise um 1,3%. Getrieben wird die Preisentwicklung vor allem durch Energie. In diesem Bereich waren die Einfuhren mehr als doppelt so teuer wie vor einem Jahr. Die Erdgaspreise erhöhten sich um gut 170%, Erdöl verteuerte sich um rund 75%. Deutlich teurer waren aber auch Vorleistungsgüter wie Holz, Eisen, Stahl oder Kunststoffe. Die Entwicklung ist auch eine Folge der Pandemie, die zu Verspannungen im Welthandel geführt hat. (dpa)

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Weltwirtschaft

Der Schaden durch "Cum-Ex"-Steuergeschäfte und ähnliche illegale Betrugssysteme ist Medien-Recherchen zufolge weit höher als bislang angenommen. Die Summe belaufe sich auf weltweit rund E 150 Mrd., berichteten das ARD-Magazin "Panorama" (NDR) und das Recherchezentrum Correctiv am Donnerstag. Ursprünglich war von rund E 55 Mrd. ausgegangen worden. Allein deutschen Finanzämtern seien nach Berechnungen des Steuerprofessors Christoph Spengel von der Uni Mannheim fast E 36 Mrd. entgangen. (dpa)

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Nach dem geplatzten Teilverkauf seiner Dienstleistungssparte sind die Aktien des hoch verschuldeten chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande am Donnerstag weiter abgesackt. An der Hongkonger Börse verloren die Papiere bis zum Handelsschluss fast 12% an Wert. Seit Beginn des Jahres beläuft sich das Minus bereits auf mehr als 80%. Ein Mehrheitsverkauf des Hausverwaltungsgeschäfts hätte kurzfristig Milliarden in die Kasse spülen und dem Immobilienriesen Luft verschaffen können. Am Mittwoch hatte Evergrande jedoch mitgeteilt, dass der Verkauf an den Immobilienkonzern Hopson gestoppt wurde. (dpa)

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Die stark gestiegenen Energiepreise werden nach Ansicht der Weltbank auch im kommenden Jahr hoch bleiben und damit weltweit für Inflationsdruck sorgen. Das Wirtschaftswachstum könnte sich zudem teilweise von den Energieimporteuren auf die Produzenten verlagern, erklärte die Weltbank am Donnerstag in einem Bericht zu den Rohstoffmärkten. Die Energiepreise sollen demnach erst in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres angesichts einer besseren Angebotslage und einer langsamer wachsenden Nachfrage wieder sinken. Die Preise für Erdgas und Kohle könnten angesichts geringer Lagerbestände kurzfristig weiter steigen, warnte die Weltbank. Die Produktion, etwa durch zusätzliche Gasförderung in den USA, werde erst im kommenden Jahr wieder deutlich zulegen, was dann zu einer Abschwächung der Preise führen werde. (dpa)

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Die EU-Länder sind sich über europäische Maßnahmen gegen die gestiegenen Energiepreise weiter uneins. "Es ist ein besonders wichtiges Problem für Europa mitten im wirtschaftlichen Aufschwung, für das man außergewöhnliche Lösungen finden muss", sagte die spanische Energie-Staatssekretärin Sara Aagesen Muñoz vor einem Sondertreffen der Energieminister am Dienstag. Spanien fordert unter anderem eine Reform des Strom- und Gasmarktes. Länder wie Deutschland oder Luxemburg setzen hingegen auf marktwirtschaftliche Lösungen. (dpa)

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Die spanische Singular Bank übernimmt die Private-Banking-Einheit der Schweizer Bank UBS in Spanien. Im Rahmen der bereits unterzeichneten Transaktion hätten beide Unternehmen außerdem die Entwicklung einer strategischen Partnerschaft vereinbart, die den Kunden Zugang zu Produkten, Anlagelösungen und Dienstleistungen der UBS verschaffe. Der Abschluss des Deals werde für das dritte Quartal 2022 erwartet, nach der nötigen Zustimmung der zuständigen Behörden. Über den Kaufpreis haben UBS und Singular zwar Stillschweigen vereinbart. Spanische Fachmedien schätzten "nach Befragung von Experten", dass er bei mindestens E 200 Mio. liegen müsste. (dpa)

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Der Flughafenverband ACI Europe rechnet erst in vier Jahren, also 2025, mit einer vollständigen Erholung des Flugverkehrs vom Corona-Einbruch. Auch im kommenden Jahr werde das Passagieraufkommen in Europa wohl noch rund ein Drittel unter dem Niveau von 2019, also vor der Corona-Pandemie, liegen. In diesem Jahr waren es nach Angaben des ACI bis Ende September minus 62 Prozent, das heißt, es flogen 1,26 Milliarden Passagiere weniger als im gleichen Zeitraum 2019. (dpa)

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Der Chef der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), Jerome Powell, hat erneut den Beginn eines Ausstiegs aus der lockeren Geldpolitik signalisiert. "Wir sind auf dem besten Weg, mit der Reduzierung unserer Anleihekäufe zu beginnen", sagte Powell am Freitag vergangener Woche bei einer Podiumsdiskussion der südafrikanischen Zentralbank, die online stattfand. Das sogenannte Tapering sollte Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein, falls sich die Wirtschaft im Großen und Ganzen wie erwartet entwickle. Powell bestätigte damit die Erwartungen an den Finanzmärkten und jüngste Aussagen der Fed. (dpa)

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Der hochverschuldete chinesische Immobilienkonzern Evergrande hat sich Medienberichten zufolge mit der Zahlung fälliger Zinsen für eine Anleihe etwas Luft verschafft. Wie die Finanzagentur Bloomberg und die chinesische Staatszeitung "Securities Times" übereinstimmend berichteten, wird Evergrande die u$s 83,5 Mrd. vor dem Verstreichen einer Frist am Samstag zahlen. Eigentlich war das Geld am 23. September fällig, jedoch galt eine Nachfrist von 30 Tagen. Evergrande gilt mit einem Schuldenberg von rund u$s 300 Mrd. als das weltweit am höchsten verschuldete Immobilienunternehmen. Es muss dringend Geld auftreiben, um Banken, Zulieferer und Anleihengläubiger fristgerecht bezahlen zu können. (dpa)

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Die russische Notenbank hat mit einer unerwartet starken Zinserhöhung auf die hohe Inflation im Land reagiert. Der Leitzins wurde auf 7,50% angehoben von zuvor 6,75% , Die Zentralbank hat bereits die sechste Zinserhöhung in Folge vollzogen. Vor einem Jahr hatte der Leitzins in Russland bei 4,25% gelegen. In Russland zeigte sich zuletzt wie in vielen anderen Ländern auch ein starker Anstieg der Inflation. Unter anderem sorgten weltweite Materialengpässe für Preisdruck. Im September war die russische Inflationsrate deutlich nach oben gesprungen, von 6,7% auf 7,4%. Der russische Rubel profitierte von der Entscheidung. Er legte zu Euro und US-Dollar deutlich zu.

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Am US-Arbeitsmarkt hat sich die Lage erneut verbessert. In der vergangenen Woche sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe im Wochenvergleich um 6000 auf 290.000 gesunken. Es ist der mittlerweile dritte Rückgang in Folge. In der Woche zuvor war die Zahl der Hilfsanträge erstmals in der Corona-Krise unter die Marke von 300.000 gefallen. Seit Beginn des Jahres ist die Zahl der Anträge dank der Aufhebung von Corona-Beschränkungen im Trend merklich gefallen. In den Sommermonaten war die Erholung auf dem Arbeitsmarkt allerdings zeitweise ins Stocken geraten. In der Zeit vor der Corona-Krise, die ab dem Frühjahr 2020 in den USA einsetzte, wurden pro Woche nur gut 200.000 Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt. Damals befand sich der amerikanische Jobmarkt allerdings in einem ungewöhnlich guten Zustand nahe der Vollbeschäftigung. (dpa)

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Das Wirtschaftswachstum in den USA hat sich nach Einschätzung der US-Notenbank Fed in mehreren Regionen etwas abgeschwächt. Die Wirtschaft sei im Zeitraum von Anfang September bis Anfang Oktober mit einem mäßigen bis moderaten Tempo gewachsen, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturbericht ("Beige Book"). In ihrem letzten Bericht hatte die Fed noch von einem moderatem Tempo gesprochen. "Mehrere Distrikte berichteten, dass sich das Wachstumstempo verlangsamte, was auf Unterbrechungen der Lieferketten, Arbeitskräftemangel und die Unsicherheit im Zusammenhang mit der Delta-Variante zurückzuführen war", schreibt die Fed. Probleme bei den Lieferketten sorgten demnach weiterhin für Angebotsengpässe. Zudem bleibe der Preisdruck hoch: "Die meisten Bezirke meldeten deutlich gestiegene Preise, die durch die steigende Nachfrage nach Waren und Rohstoffen angeheizt wurden", schreibt die Fed. (dpa)

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