Die Regierung der Provinz La Rioja hat die Ausbeutung von Lithium als strategisch erklärt, nachdem sie schon gewährte Konzessionen aufgehoben hat. Das bedeutet zunächst, dass die Erschließung der Lithiumvorhaben in La Rioja nicht vollzogen wird. Die Provinzregierung hat eine Pause von 120 Tagen für die Prüfung der schon gewährten Konzession für Forschung und Ausbeutung festgesetzt.
Die Maßnahme rief sofort den Protest der Kammer der Bergbauindustrie, des Industrieverbandes „Unión Indutrial Argentina“ und der argentinischen Bautenkammer hervor. Die Provinz La Rioja hat schon vor Jahren eine negative Haltung gegenüber dem Bergbau gezeigt, sodass Kupfererz in Famatina nicht ausgebeutet wurde. Es ist jedoch anzunehmen, dass es schließlich nicht zu einer Behinderung der Lithiumausbeutung kommt. Der Gouverneur der Provinz, Ricardo Quintela, gehört zum harten Kern des Kirchnerismus, sodass auch die Vermutung aufgetreten ist, dass das Problem schließlich mit einem Schmiergeld gelöst wird.
Argentinien verfügt über die zweitgrößte Lithiumreserve der Welt, mit 21% der weltweiten Vorkommen, nach Bolivien mit 24%. Es folgen Chile mit 11%, Australien mit 8%, China mit 6% und Kanada mit 3%. In Argentinien befinden sich große Lithiumprojekte in Jujuy und Catamarca in vollem Gang. Im Jahr 2022 wurde schon Lithium für u$s 700 Mio. exportiert, und in einigen Jahren wird ein Jahresexport von über u$s 5 Mrd. erwartet.
Lithium ist weltweit besonders gefragt, weil Lithiumbatterien viel leistungsfähiger sind als die traditionellen, und mehr Strom speichern können. Das ist bei Automobilen, die mit einem elektrischen Motor angetrieben werden, besonders wichtig, weil dann die Batterien weniger Platz beanspruchen. Die hohe Nachfrage sichert auch einen hohen Preis, der die Rentabilität der Lithiumausbeutung sichert.
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