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Wirtschaft in Kürze

Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 104,20, gegen $ 104,10 eine Woche zuvor, womit die Abwertung in diesem Jahr 15,85% betrug. Die ZB musste netto Dollar verkaufen, allein u$s 62 Mio. am Mittwoch, so dass die Verkäufe im September u$s 760 Mio. ausmachten. Doch auch auf dem Markt, der sich aus Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar ergibt (CCL) musste die ZB am Mittwoch u$s 30 Mio. verkaufen, um den Kurs zu halten, der bei $ 175 schloss. Der Umsatz auf diesem Markt war letzte Woche anormal hoch. Der Schwarzkurs schloss bei $ 187, nachdem er bis $ 187,50 gestiegen war, gegen $ 185 in der Vorwoche. Die ZB-Reserven gingen leicht zurück, auf u$s 42,89 Mrd., wobei die verfügbaren Reserven auf etwa u$s 5 Mrd. geschätzt werden. Der Rofex-Terminkurs lag zum 29.7.22 bei $ 142,30, was einen Zinssatz von 55,37% ergibt.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires stieg in einer Woche zum Mittwoch um 2,46%, so das die Zunahme in diesem Jahr 49,51% betrug. Die argentinischen Aktien, die in New York gehandelt werden, wiesen in der Woche eine differenzierte Entwicklung auf. TECO fiel um 0,80%, Loma Negra um 0,99%, und Banco Macro um 0,50%, während BBVA Argentina um 1,88% , Grupo Financiero Galicia um 0,82%, und Tenaris um 5,30% stiegen.

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Die argentinischen Staatspapiere in Dollar, die in New York gehandelt werden, standen in einer Woche zum Mittwoch unter Baissedruck. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Bono 2029 LA:-4,85%; Bono 2030 LA: -4,78%; Bono 2035 LA: -2,74%; Bono 2038 LA: -2,14%; Bonar 2024: +1,80%.

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Das Schatzamt hat diese Woche Titel für insgesamt $ 190,6 Mrd. auf dem lokalen Finanzmarkt untergebracht, womit die Titel, die in Höhe von $ 184 Mrd. diese Woche verfallen, bequem gedeckt werden. Im ganzen Monat September hat die ZB Titel für $ 464,99 Mrd. untergebracht, und Zahlung von bestehenden Titeln für $ 446,78 Mio. geleistet, so dass ein Überschuss verblieb. Am Dienstag hat die ZB in der dritten Ausschreibung des Monats September 6 verschiedene Titel angeboten: 3 Diskontbonds, mit Verfall am 31.12.21, 31.1.22 und 28.2.22, 2 Titel mit CER-Berichtigung, die am 22.5.22 und 29.7.22 verfallen, und einen Titel mit variablem Zinssatz, der am 6.2.22 verfällt. Die Zinsen lagen bei Diskontbonds von 40,24% bis 45,5% und bei den wertberichtigten Titeln bei 3,65% bis 4 Prozentpunkte über der Indexierung.

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Kabinettschef Juan Manzur hat bekanntgegeben, dass die Regierung per Notstandsdekret verfügt habe, die vorzeitige Pensionierung von Personen zu erlauben, die 30 Beitragsjahre haben, denen aber 5 Jahre für die Erreichung des Pensionierungsalters fehlen, die am 30. Juni 2021 arbeitslos waren. Sie erhalten dabei, bis sie das gesetzlich vorgeschriebene Pensionierungsalter erreichen, 80% der Pension. Die ANSeS schätzt, das dies bis zu 40.000 Personen erfasst.

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Die wichtigsten Unternehmerverbände und der Gewerkschaftsverband CGT, plus die Gewerkschaft der Bauarbeiter (UOCRA), haben vereinbart, einen Rat für Infrastrukturpolitik (Consejo de Políticas de Infraestructura, CPI) zu bilden, der sich mit der bestehenden Infrastruktur (Straßen, Autobahnen, öffentliche Dienste u.a. Objekten) und der Prüfung und Festsetzung von Prioritäten bei neuen Projekten befassen soll. Daraus soll sich guter Rat für die Regierung ergeben, die normalerweise nicht sehr rationell bei ihren Infrastrukturprogrammen handelt. Der Rat setzt sich aus dem Spitzenverband der Industrie, die Union Industrial Argentina, der argentinischen Bautenkammer, dem Landwirtschaftsverband Sociedad Rural Argentina, der argentinischen Handelskammer, dem Bankenverband Adeba, der Börse von Buenos Aires, dem Gewerkschaftsverband CGT und der Gewerkschaft der Bauarbeiter zusammen.

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Die Regierung schuldet über 5.700 Landwirten fast $ 2 Mrd. wegen nicht gezahlter Rückerstattung des Exportzolles auf Sojabohne. Im März 2020 hatte die Regierung anlässlich der Erhöhung des Exportzolles auf Sojabohne von 30% auf 33% verfügt, dass kleine Landwirte und Genossenschaften eine Rückerstattung erhalten, die die Zunahme ausgleicht. Das wurde jedoch erst im Oktober reglementiert, und dabei wurde ein Gesamtbetrag von bis zu $ 11,55 Mrd. festgesetzt. Laut Landwirtschaftsminsterium wurden schon insgesamt $ 33.628 Subventionen für insgesamt $ 6,32 Mrd. ausgezahlt, zu denen noch $ 1,98 Mrd. hinzukommen sollen.

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Das Amt, dass die Häfen verwaltet, AGP (Administración General de Puertos) hat die Baggerung und Signalisierung des Paraná-Flusses, plus einen Teil des Paraguay-Flusses, für 180 Tage ausgeschrieben. Dabei sollen u$s 80 Mio. plus MwSt. bezahlt werden. Es werden nur Unternehmen zugelassen, die schon im Land tätig sind, so dass die Zuteilung voraussichtlich an den bestehenden Betreiber, Compañía Sudamericana de Dragado, von der belgischen Jan de Nul, entfällt, die diese Arbeit seit über 25 Jahren verrichtet. In dieser Periode soll das Transportministerium die Bedingungen und Lastenhefte für eine neue langfristige Konzession ausarbeiten und die Ausschreibung durchführen. Die Schifffahrtsunternehmen, die den Fluss verwenden, bescheinigen, dass Jan de Nul gute Arbeit geleistet hat, so dass diese Firma bei der Ausschreibung weit oben steht, umso mehr als sie die Bagger schon in Argentinien hat, und sie abgeschrieben haben dürfte. Nur soll jetzt der Partner Emepa, Gabriel Romero, wegfallen, weil er in die Schmiergeldaffaire verwickelt ist, die der Chauffeur Centeno aufgedeckt hat. Für die Erneuerung der Konzession hatte er seinerzeit u$s 600.000 an Cristina Kirchner gezahlt. Es ist jedoch auch die Rede davon, dass ein chinesisches Unternehmen, mit viel Erfahrung auf diesem Gebiet, Interesse gezeigt hat.

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Wirtschaftsminister Martín Guzmán gab am Freitag der Vorwoche bekannt, dass die Exportzölle auf Dienstleistungen ab 2022 abgeschafft werden. Das sagte er, in Anwesenheit von Produktionsminister Matías Kulfas, anlässlich einer Zusammenkunft mit Vertretern der Unternehmen Argencon. Accenture, Globant, PWC, Ernst & Young, Tax&Legal, Laboratorio Bagó und auch dem staatlichen INVAP. Der Dienstleistungsbereich steht bei den Exporten an zweiter Stelle (nach Getreide und Ölsaaten), mit Exporten von u$s 5,7 Mrd. im Jahr 2020. Der größte Teil dieser Exporte ging nach den USA und der EU. Die Dienstleistungsexporte, vor allem was Informatik betrifft, sind in Wirklichkeit viel höher, da sie per Internet erfolgen und weder vom Zollamt noch von der ZB kontrolliert werden können. Bei der hohen Differenz zwischen dem offiziellen und dem schwarzen Wechselkurs, ist es unvermeidlich, dass versucht wird, so viel wie möglich schwarz zu exportieren. Der Exportzoll fördert dies noch mehr.

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Nachdem bei dem letzten Steuermoratorium bestimmt wurde, dass auch Unternehmen im Konkurszustand (“quiebra”) eingeschlossen werden, sofern sie weiter tätig sind, hat zunächst Oil Combustibles, von Cristóbal López und Fabián de Souza, von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht, obwohl die Schuld nicht wegen nicht gezahlter Steuern entstanden war, sondern wegen Einbehaltung der Brennstoffsteuer (auf Benzin und Diesel), die Oil für Rechnung der AFIP eingenommen hatte, und nicht termingemäß und auch später nicht an die AFIP abgeführt hat. Das ist keine Steuerhinterziehung, sondern Raub oder ähnlich, der normalerweise nicht in ein Moratorium eingeschlossen werden kann. Es handelte sich um einen Betrag von $ 8 Mrd., der damals u$s 1 Mrd. entsprach. Jetzt haben sich weitere 420 Firmen, die sich in Konkurs befanden, in das Moratorium eingetragen.

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Nach mehreren gescheiterten Versuchen ist es der Regierung schließlich gelungen, zwei Flugzeuge des K-Unternehmers Lázaro Báez zu versteigern. Dabei erhielt der Staat u$s 30.000 für beide Flugzeuge, obwohl sie mit u$s 720.000 bewertet worden waren. Drei vorangehende Auktionen waren gescheitert, weil sich kein Interessent meldete. Käufer war jetzt die Firma Lerpas AG. Die Flugzeuge gehörten der Firma Top Air von Lázaro Báez, die sie als Flugtaxis verwendete. Sie müssen zunächst instand gesetzt werden, nachdem sie mehrere Jahre nicht geflogen sind.

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Laut Angaben der ZB betrug die Säumigkeit bei Bankkrediten im Juli 5,4%, 0,6 Prozentpunkte über Juni. Bei Familien beträgt die Säumigkeit 5%, bei Unternehmen 5,8%. Bei persönlichen Krediten sind es 7%, und bei Hypothekarkrediten nur 1,3%.

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Der Präsident der Kammer der Fabrikanten von Maschinen für die Landwirtschaft (CAFMA), Eduardo Borri, wies auf die gute Konjunktur dieser Branche hin. Er betonte, dass diese Regierung die Zinsen der Banco Nación für die Finanzierung der Maschinenkäufe gesenkt habe, was einen großen Anreiz für den Kauf darstellt. In den letzten 12 Monaten sei die Belegschaft der Fabriken um 20% gestiegen, und die Nachfrage dauert an. Es sei jedoch schwierig Personal zu erhalten, weil die Fabriken sich in Kleinstädten befinden, und zusätzliches Personal, das woanders wohnt, umsiedeln muss, was ein Problem darstellt.

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ZB-Präsident Miguel Angel Pesce wies in einer Konferenz vor dem Berufskollegium der Buchprüfer von Córdoba darauf hin, dass er sich zum Ziel gesetzt habe, den Bestand von Leliq von $ 4 Bio. (umgerechnet fast u$s 40 Mrd.), der eine Schuld der ZB-darstellt, durch private Sparguthaben in Pesos zu ersetzen. Das bedeutet, dass die Sparer Staatstitel kaufen, die auf Pesos lauten, und die ZB keine Leliq mehr unterzubringen braucht, um das Schatzamt zu finanzieren. Man müsse zu diesem Zweck den lokalen Kapitalmarkt entwickeln. Er wies darauf hin, dass die Sparer weitgehend Dollar kauften, und schätzte dabei, dass es einen Betrag von u$s 200 Mrd. in Dollarnoten im Lande gebe, nachdem seit 2007 Dollarscheine für u$s 170 Mrd. importiert worden seien. Er erklärte jedoch nicht, wie er erreichen will, dass die Sparer auf Pesos statt Dollar übergehen. Wirtschaftsminister Martín Guzman will dies u.a. durch Ausgabe von Staatstiteln erreichen, die entweder mit dem CER-Index berichtigt oder an den Dollarkurs gebunden werden. Doch die meisten Sparer ziehen den Dollarschein vor, weil sie der Regierung misstrauen. Die Zwangspesifizierung der Dollardepositen von 2002 wirkt immer noch.

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Im August 2021 wurden u$s 289 Mio. Dollar zum offiziellen Kurs für Hortung oder Zahlung von Ausgaben über Kreditkarten im Ausland bei Banken und Wechselstuben gekauft. 697.000 Personen kauften Dollar, 6.000 mehr als im Juli. Vom Gesamtbetrag entfielen u$s 131 Mio. auf Hortung, gegen durchschnittlich u$s 124,5 Mio. im Juni und Juli 2021. Diese offiziellen Dollar werden mit einer Steuer von 30% belastet, wobei sich dabei ein Kurs ergibt, der unter dem Schwarzkurs liegt.

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Der Export von Zitronen hat dieses Jahr eine starke Zunahme erfahren. Dieses Jahr wurden in 8 Monaten schon 71.981 Tonnen Zitronen nach den USA exportiert, gegen 33.536 Tonnen im ganzen Jahr 2020. Für ganz 2021 wird mit fast 100.000 Tonnen gerechnet. Es wird für 2021 mit einem Exportwert von u$s 70 Mio. gerechnet, gegen u$s 30 Mio. 2020. Der Import argentinischer Zitronen war 2001 in den USA verboten worden, wegen einer Krankheit (Kankrose) bei einigen argentinischen Pflanzungen, die sich jedoch nicht auf die Zitrone überträgt. Das wurde im Dezember 2016 aufgehoben, auch als Ergebnis der guten persönlichen Beziehungen zwischen Macri und Trump. Die Zitronenproduktion war dieses Jahr in den USA und auch in Mexiko wegen ungünstiger klimatischer Verhältnisse gering. Das hat die Nachfrage nach argentinischen Zitronen angespornt. Der Zitronenexport nimmt auch nach anderen Ländern stark zu. In 8 Monaten 2021 wurden schon 5.054 Tonnen nach China geliefert, gegen 420 Tonnen im ganzen Jahr 2020. Die Zitronen werden vornehmlich in Tucumán produziert, und haben die weltweit beste Qualität. Es wird auch zunehmend Zitronensaft exportiert.

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Der Verband CAME (Confederacion de la Mediana Empresa) hat bei einer Umfrage unter Industrieunternehmen ermittelt, dass die Industrieproduktion im August um 20,2% über dem gleichen Vorjahresmonat lag. Ds wurde besonders durch die Möbelfabrikation, die Textilindustrie, die Papierproduktion und die Drucktätigkeit angetrieben. Die Vergleichsbasis des Jahres 2020 war jedoch wegen der Quarantäne anormal niedrig.

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Die vom INDEC erfassten Supermärkte erreichten im Juli einen Umsatz von $ 125,66 Mrd., 54,5% über dem Vorjahr, was zu konstanten Preisen eine interannuelle Zunahme von 4,2% und gegenüber Juni eine von 4,6% ergibt. In Mengen ist es bestimmt mehr, weil der Übergang auf billigere Produkte und Marken weiter andauerte. Bei den Grossistensupermärkten betrug die interannuelle Zunahme 7,9%, blieb aber unverändert gegenüber Juni. Diese Supermärkte versorgen den unabhängigen Einzelhandel, werden aber auch zunehmend von den normalen Kunden der Supermärkte verwendet. Von den Käufen bei Supermärkten entfielen 4,2% auf “Onlinekäufe”, mit einer realen Zunahme von 4,2% gegenüber dem Vorjahr.

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Die Handelssekretärin Paula Español erklärte den Vertretern der Supermarktketten, die sie einberufen hatte, dass das System der verwalteten Preise bis Ende Jahr weitergeführt werde. Sie wies sie an, Preiszunahmen der Lieferanten, die nicht vorgesehen seien, bei ihr anzugeben. Allgemein müssen Zunahmen bei den geltenden Preisen bei den Supermärkten vom Handelssekretariat genehmigt werden. Bei zunehmender hoher Inflation und auch wegen der jüngsten Lohnerhöhungen dürfte es hier zu Konfliktsituationen kommen.

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Die Regierung hat ein großzügiges Programm in Gang gesetzt, damit die schwarz beschäftigten Haushaltsangestellten legalisiert werden. Für diejenigen, die sich dem Programm anschließen, sollen die Gehälter zu 30% bis 50% während 6 Monaten vom Staat bezahlt werden. Der Arbeitgeber muss dabei die Hausangestellten registrieren und die Sozialbeiträge plus die Versicherung bei einer ART zahlen. Jeder Haushalt darf nur einen Angestellten in das neue System eintragen. Das halbe Gehalt soll auf ein Konto der Angestellten bei der Banco Nación deponiert werden. Dieses Programm gilt bis zum 31.12.21. Es wird dabei davon ausgegangen, dass die bisherige Lage der Hausangestellten nicht beanstandet wird, also keine Strafen verhängt werden. Gegenwärtig arbeiten die meisten Hausangestellten schwarz, was jedoch für die Arbeitgeber gefährlich ist, da es bei Entlassung zu Prozessen kommt, die den Arbeitgebern viel kosten können.

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Der Staat hat in 12 Monaten zum August 2021 insgesamt umgerechnet u$s 9 Mrd. für Energiesubventionen (Strom und Gas) aufgewendet. Das hat Julián Rojo, Direktor der technischen Abteilung des Energieinstitutes Mosconi, bekanntgegeben. In Pesos waren es $ 845 Mrd., wobei die Umrechnung in Dollar zum Wechselkurs der einzelnen Monate erfolgte.

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Die Zahl der notariellen Immobilienübertragungen betrug im August 2021 2.618, 57% über dem Vorjahr. Der Betrag der Verkäufe stieg interannuell in Pesos um 18,43%, ging jedoch in Dollar um 10,5% zurück. Bei Immobilientransaktionen wird normalerweise ein Teil schwarz gezahlt, und dies dürfte angesichts des hohen schwarzen Wechselkurses zugenommen haben. Die Käufer können ohne dies meistens den Betrag des Kaufes steuerlich nicht rechtfertigen, und die Verkäufer ziehen es vor, ein niedrigeres Vermögen weiß auszuweisen und das schwarze weiter in Dollar zu halten.

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Die Regierung hat diese Woche die Exportbeschränkung für Rindfleisch gelockert, indem jetzt auch Fleisch für Konserven, das mit alten Kühen hergestellt wird, und von China gekauft wird, auch exportiert werden darf. Das bezieht sich angeblich auf 140.000 Kühe. Das Exportverbot war am 20.5.21 eingeführt worden, zunächst nur für einen Monat, wurde danach jedoch verlängert. Es wurde damals verfügt, dass die Rindfleischexporte auf 50% der Menge beschränkt werden, die im zweiten Halbjahr 2020 exportiert worden war, ausgenommen die Hilton-Quote, die EU-Quote für Qualitätsfleisch und die US-Quote. Danach wurde auch der Export von Kosher-Fleisch nach Israel genehmigt. Der zusätzliche Export, der jetzt zugelassen wurde, ändert wenig. Das Exportverbot hat dazu geführt, dass Argentinien Auslandsmärkte faktisch an Uruguay, Brasilien u.a. abgetreten hat. Beim internen Konsum ändert das Verbot wenig, weil der Proteinkonsum gegenwärtig viel mehr durch Geflügel und Schweinefleisch als durch Rindfleisch gedeckt wird. In letzter Zeit ist noch vegetarisches Protein mit Fleischgeschmack oder ähnlich hinzugekommen. Während vor 50 Jahren noch über 80 kg Rindfleisch jährlich pro Kopf konsumiert wurden, sind es jetzt um die 50 kg, bei einem Gesamtkonsum von tierischem Protein von ca. 130 kg.

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Der EMAE-Index des INDEC, der eine grobe Schätzung des BIP auf Grund kurzfristig verfügbarer Daten ist, lag im Juli 2021 um 0,9% über Juni, aber um 10,5% über Juli 2020. Die ersten 7 Monate 20121 liegen um 10,5% über dem Vorjahr. Die wirtschaftliche Tätigkeit verbleibt jetzt nur noch 0,8% unter Februar 2020, bevor der Covid-19 aufkam.

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Das INDEC hat ermittelt, dass das Durchschnittseinkommen der Beschäftigten im zweiten Quartal 2021 $ 44.809 pro Monat betrug, was sich mit $ 30.868 im Vorjahr vergleicht. Die Zunahme von 40,6% ergibt bei eine Zunahme des Indices der Konsumentenpreise von 50,2%, eine reale Abnahme von 6,4%. Bei Lohnempfängern betrug das monatliche Nettoeinkommen $ 57.443, mit einer Zunahme von 45,4% in 12 Monaten. Bei Schwarzarbeitern lag der Durchschnittslohn bei $ 24.225, 41,3% mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahlen über Einkommen der Schwarzarbeiter sind fragwürdig, weil keine objektiven Daten bestehen. Ebenfalls werden schwarze Zusatzlöhne bei legal Beschäftigten nicht berücksichtigt. Auch werden Gratismahlzeiten u.a. nicht monetäre Vergütungen nicht zum Einkommen hinzugezählt.

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Die ZB hat im Einvernehmen mit der AFIP verfügt, dass die Banken auch Kredite an Unternehmen erteilen können, die Schulden wegen nicht gezahlter Sozialbeiträge an die ANSeS haben, sofern mit dem Bankkredit die Schuld ganz oder teilweise getilgt wird. Dies stellt eine Erleichterung für die Unternehmen dar, die auf diese Weise verhindern können, dass die AFIP ein gerichtliches Verfahren einleitet. Wobei es jedoch nicht einfach ist, einen Bankkredit zu erhalten.

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Lateinamerikanische Wirtschaft

Brasiliens Wirtschaftsminister Paulo Guedes hat Argentinien beschuldigt, den Fortschritt des Mercosur zu verhindern, weil es eine schwierige wirtschaftliche Lage habe. Er schlug vor, Argentinien für zwei oder drei Jahre vom Mercosur auszuschließen, so dass die anderen drei Mercosur-Partner die Entscheidungen treffen können, die notwendig seien. Es handelt sich an erster Stelle um die Vereinheitlichung und Verringerung der Zollsätze gegenüber Drittländern. Argentinien ist nicht nur nicht bereit, die Zölle zu senken, sondern es werden auch direkte Importbeschränkungen über Ablehnung oder Verringerung von Importgesuchen und Überweisungsanträgen vollzogen, die der Mercosur nicht erlaubt. Die Bedingungen, die für einen gemeinsamen Markt gelten, wie es der Mercosur theoretisch ist, werden von Anfang an nicht voll erfüllt. Doch der Vorschlag von Guedes ist faktisch nicht möglich. Es müsste diskutiert werden, ob der Mercosur in eine Freihandelszone oder in einen unvollkommenen gemeinsamen Markt umgewandelt wird, der Ausnahmen der Regeln vorsieht. Doch das steht vorläufig nicht zur Diskussion. Auch die Initiative von Uruguay, ein Freihandelsabkommen mit China abzuschießen, verstößt gegen die Mercosur-Regeln.

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In Venezuela erfolgen laut privaten Schätzungen über zwei Drittel der Zahlungen in Dollar, sowohl in Dollarscheinen wie mit Zahl- und Kreditkarten, die in den USA oder Panamá ausgegeben werden. Die Zahlung in der lokalen Währung, der “Bolivar”, stößt oft auf Probleme und Hindernisse. Da die Geschäfte oft keine Dollarnoten haben, die auf geringe Beträge lauten, werden die Kunden angewiesen, den Betrag, der ihnen bei Zahlung mit Banknoten von u$s 100 und mehr zusteht, in Waren zu erhalten. Bei dieser Dollarisierung der Wirtschaft bleibt ein großer Teil der Bevölkerung ausgeschlossen, weil er sein Einkommen nur in Bolivar erhält. Das schafft ein großes soziales Problem.

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Deutsche Wirtschaft

Deutschlands Banken verlangen von Kunden zunehmend Negativzinsen - und schaffen es so, Belastungen aus der EZB-Geldpolitik zu verringern. “Die Einlagen nicht finanzieller Unternehmen wurden 2020 in noch größerem Umfang als in den Vorjahren negativ verzinst”, resümiert die Bundesbank. “Die durchschnittliche Einlagenverzinsung bei privaten Haushalten lag 2020 zwar weiterhin im positiven Bereich, war aber ebenfalls weiter rückläufig.” Seit Juni 2014 müssen Geschäftsbanken im Euroraum Zinsen zahlen, wenn sie Gelder bei der Europäischen Zentralbank (EZB) parken. Etliche Geldhäuser geben die Kosten an ihre Kunden weiter. In den vergangenen Monaten haben mehrere Institute die Freibeträge für Kunden gesenkt. (dpa)

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Der größte deutsche Immobilienkonzern Vonovia hat die Aktienmehrheit am Konkurrenten Deutsche Wohnen erreicht. Bis zum späten Freitag habe sich die Vonovia 50,49% des Grundkapitals und der Stimmrechte der Deutsche Wohnen gesichert, teilte der Bochumer Konzern am Montag mit. Vonovia ist gerade dabei, im dritten Anlauf die Nummer 2 unter den deutschen Vermietern zu übernehmen. (dpa)

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Die Unternehmen in Deutschland sind trotz der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr ihren Zahlungsverpflichtungen ungewöhnlich zuverlässig nachgekommen. Die Ausfallrate sei 2020 mit 1,14% auf einen Tiefstand gefallen, berichtete Creditreform Rating am Montag. Der Rückgang sei “auf die außergewöhnliche wirtschafts- sowie finanzpolitische Reaktion der Bundesregierung während der Pandemie zurückzuführen”. Eine große Rolle habe die vorübergehende Aussetzung der Insolvenzantragspflicht gespielt. Auch 2021 werde eine eher gedämpfte Entwicklung der Ausfallraten erwartet. (dpa)

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Die Erholung der deutschen Wirtschaft hat nach Überzeugung der Bundesbank im laufenden Quartal an Fahrt gewonnen. “Insgesamt dürfte die Wirtschaftsleistung im dritten Vierteljahr kräftiger ansteigen als im Frühjahr”, schreibt die Notenbank in ihrem Monatsbericht September, der am Montag veröffentlicht wurde. Nach dem Einbruch der Wirtschaftsleistung im Corona-Lockdown zu Jahresbeginn (minus 2,0% ) hatte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Zeitraum April bis einschließlich Juni 2021 zum Vorquartal zum 1,6% zugelegt. “Die deutsche Wirtschaft setzte im Sommer 2021 die im Frühjahr begonnene Erholung mit erhöhtem Tempo fort”, stellen die Volkswirte der Bundesbank fest. “Besonders der private Verbrauch und die Dienstleister erhielten starken Schub, da die pandemiebedingten Einschränkungen gelockert wurden und mittlerweile zu einem großen Teil entfallen sind.” Der Industrie machen allerdings Materialknappheit und Lieferengpässe zu schaffen. Daher hat Europas größte Volkswirtschaft nach Einschätzung der Bundesbank im Sommer den Vorkrisenstand aus dem vierten Quartal 2019 wohl noch nicht wieder erreicht. (dpa)

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Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im September erneut verschlechtert. Das Ifo-Geschäftsklima, Deutschlands wichtigstes Konjunkturbarometer, fiel gegenüber dem Vormonat um 0,8 Punkte auf 98,8 Zähler, wie das Ifo-Institut am Freitag mitteilte. Es ist der dritte Rückgang in Folge, was Experten für gewöhnlich als konjunkturellen Wendepunkt deuten. (dpa)

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Daimler steigt zur Versorgung seiner Elektroautos in die Batteriezell-Allianz von Stellantis und Totalenergies ein und stärkt damit ein deutsch-französisches Vorzeigeprojekt. Die Pkw-Sparte Mercedes-Benz wird mit einem Drittel gleichberechtigter Anteilseigner an der Automotive Cells Company (ACC). Mercedes will insgesamt weniger als eine Milliarde Euro investieren, davon im kommenden Jahr einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag. Zudem wollen die Schwaben Technologie und Produktions-Know-how einbringen. (dpa)

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Ökostrom aus Wind, Sonne und anderen erneuerbaren Energiequellen hat in diesem Jahr nach Branchenangaben bislang rund 43% des Bruttostromverbrauchs in Deutschland gedeckt - und damit weniger als im Vorjahreszeitraum. Vor allem Windräder an Land und auf See produzierten von Januar bis September weniger Strom als in den ersten drei Quartalen 2020, wie vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft zeigen. (dpa)

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Die Versorgungskrise bei Halbleitern führt bei großen Auto- und Nutzfahrzeugherstellern zu ungewohnten Abläufen in der Produktion. Unternehmen sind gezwungen, unfertige Modelle erst einmal abzustellen, um sie dann später nachrüsten und ausliefern zu können. Bei Daimler Truck gibt es beispielsweise einen erheblichen Bestand an produzierten Lkw, bei denen wesentliche Teile noch fehlen. Volkswagen nutzt ebenfalls die Möglichkeit, Fahrzeuge zunächst unfertig zu bauen, um sie nachzurüsten, sobald die entsprechenden Halbleiter und Bauteile verfügbar sind. (dpa)

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Rechtzeitig vor dem bevorstehenden Weihnachtsgeschäft hat sich die Konsumstimmung in Deutschland deutlich aufgehellt. Das Nürnberger Konsumforschungsunternehmen GfK ermittelte in seiner monatlichen Studie für September eine Verbraucher-Stimmung bei den Deutschen, die fast das Niveau vor der Corona-Krise erreichte. Zuvor war das Stimmungsbarometer zwei Monate lang in Folge gesunken. Allerdings: Der Trend werde von Optimismus bei den Einkommensaussichten und von einer positiven Einschätzung der konjunkturellen Lage getragen, teilte die GfK mit. Die eigentliche Kauflaune verharrt noch auf niedrigem Niveau. (dpa)

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Der Preisauftrieb in Deutschland bleibt hoch. Im August erhöhten sich die Preise von nach Deutschland importierten Gütern gegenüber dem Vorjahresmonat um 16,5%, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das ist der höchste Zuwachs seit September 1981 im Rahmen der zweiten Ölkrise. (dpa)

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Unternehmen in Deutschland sehen es als wichtigste Aufgabe der neuen Bundesregierung an, die Digitalisierung voranzutreiben. Dieses Thema nannten in einer Befragung der Industrie- und Handelskammern 61% der Firmen, wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag mitteilte. 41% der Firmen sagten auf die Frage, was die neue Bundesregierung - unabhängig von Corona-Maßnahmen - vornehmlich anpacken sollte, Verwaltungsleistungen müssten verbessern und beschleunigt werden. (dpa)

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Weltwirtschaft

Die von der Corona-Pandemie gebeutelte Wirtschaft Italiens dürfte sich im ersten Halbjahr 2022 wieder auf Vor-Krisen-Niveau erholen. Zu diesem Ergebnis kommt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in einem am Montag veröffentlichten Bericht. Als Gründe dafür nannten die Wirtschaftsexpertinnen und -experten steuerliche Unterstützungen, die Impfungen gegen Covid-19 und die Lockerungen von Corona-Beschränkungen. Damit und mit den Geldmitteln aus dem Corona-Wiederaufbauplan könne das Bruttoinlandsprodukt (BIP) das Niveau von 2019 wieder erreichen. Die OECD warnte allerdings davor, zu früh die Unterstützung für Firmen und Privatpersonen rückgängig zu machen. Dies könne zu mehr Pleiten, sinkender Beschäftigung und mehr Armut führen. Die Staatsverschuldung gemessen am BIP prognostizierten die OECD-Experten für das laufende Jahr bei rund 160%. (dpa)

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Der Notstand an den britischen Tankstellen nimmt alarmierende Züge an. Nach Angaben des Branchenverbands Petrol Retailers Association, der rund 5500 unabhängige Tankstellen vertritt, haben zwei Drittel der Mitglieder keinen Kraftstoff mehr. Die Nachfrage liege um bis zu 500% höher, sagte Verbandschef Brian Madderson dem Sender BBC Radio 4. 50% bis 90% der Tankstellen seien leer, die anderen drohten bald auszutrocknen. Hintergrund ist ein enormer Mangel an Lastwagenfahrern, der zuvor bereits zu leeren Supermarktregalen geführt hatte. (dpa)

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Die US-Regierung will stärker gegen die Halbleiter-Engpässe vorgehen, die unter anderem die Elektronik-Branche und Autohersteller hart treffen. In einem ersten Schritt will Handelsministerin Gina Raimondo sich ein besseres Bild von der Situation verschaffen. Dafür hofft sie auf Daten aus allen Teilen der Lieferkette - Hersteller und Abnehmer von Halbleitern, sowie Zwischenhändler. Alle beteiligten Unternehmen wurden aufgerufen, dem Ministerium Daten über die Entwicklung der Bestände, der Nachfrage und der Liefersituation zur Verfügung zu stellen. (dpa)

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Viele Digitalwährungen wie Bitcoin sind am Freitag unter erheblichen Druck geraten. Auslöser war eine Mitteilung der chinesischen Zentralbank, die sich abermals kritisch zu den neuartigen Internetdevisen äußerte. Alle Transaktionen in Verbindung mit Kryptowährungen seien illegal, heißt es in einer Mitteilung der People's Bank of China. Nicht erlaubt seien auch ausländische Onlinedienste, die Chinesen den Zugriff auf Digitalwährungen ermöglichten. Zahlreiche Internetwährungen wie Bitcoin, Ether oder Dogecoin gaben nach Bekanntwerden der Mitteilung im Kurs deutlich nach. Das Marktvolumen aller gut 12 000 Kryptowährungen fiel von etwa u$s 2,0 auf u$s 1,9 Bio. Die kritische Haltung Chinas gegenüber privatwirtschaftlichen Digitalwährungen ist nicht neu. Ein Problem sieht die Volksrepublik in dem hohen Energieverbrauch des sogenannten Minings, also dem digitalen Herstellungsprozess von Kryptowerten. Allerdings strebt die chinesische Führung seit längerem eine eigene, staatlich kontrollierte Digitalwährung an. Der Digital-Yuan gilt als weit fortgeschritten und wird in Feldversuchen bereits getestet. (dpa)

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Die Regierung in London hat angesichts der Kraftstoffkrise in Großbritannien Lastwagenfahrer der Armee in Bereitschaft versetzen lassen. Diese sollten darauf vorbereitet werden, Tankstellen zu beliefern. Im Vereinigten Königreich sitzen derzeit viele Tankstellen auf dem Trockenen. Hintergrund ist ein Mangel an Lastwagenfahrern, der auch schon zu Lücken in Supermarktregalen führte. Seit in der vergangenen Woche einige Tankstellen wegen des Fahrermangels schließen mussten, kommt es zu Panikkäufen. Vor Tankstellen bilden sich lange Schlangen. (dpa)

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Wegen des Umstiegs auf klimafreundlichere Technologien wird der globale Erdöl-Bedarf laut einer Analyse der Produzenten-Gruppe OPEC nur noch bis 2035 steigen. Danach rechnet das Ölkartell mit einer Stagnation, wie aus seiner jährlichen Langzeitprognose hervorging, die am Dienstag in Wien vorgestellt wurde. Kurzfristig sagten die OPEC-Experten jedoch für die kommenden Jahre eine starken Anstieg der Nachfrage voraus. Wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Weltwirtschaft sackte der durchschnittliche tägliche Ölbedarf voriges Jahr um gut 9 Mio. Barrel auf rund 91 Mio. Barrel ab. Die OPEC rechnet damit, dass sich der Konsum bis 2023 auf 101,6 Mio. Barrel pro Tag erholt und danach abflacht. (dpa)

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Statistiken

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