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Wirtschaft in Kürze

Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 103,53, gegen $ 103,22 eine Woche zuvor. Die Abwertung betrug ab Ende Dezember 2020 15,20%, etwa halb so viel wie die Inflation (gemessen am Index der Konsumentenpreise). Die ZB musste ständig Devisen verkaufen, um den Kurs zu halten. Am Mittwoch waren es u$s 80 Mio., und im September schon über u$s 400 Mio. In zwei Wochen verkaufte die ZB u$s 730 Mio. Die Nettoreserven der ZB, die sie am Markt verkaufen kann, liegen jetzt bei u$s 5,7 Mrd., nachdem sie vor kurzem noch über u$s 7 gelegen hatten. Dies hat auch dazu geführt, dass der Schwarzkurs auf $ 187 kletterte, gegenüber $ 181 in der Vorwoche. Die sogenannte Kursbresche (Differenz des schwarzen Kurses zum offiziellen) stieg auf fast 90%. Der Rofex-Terminkurs lag zum 29.7.22 bei $ 142,90, was einen Zinssatz von 52,90% zum Ausdruck bringt.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires verzeichnet in einer Woche zum Mittwoch eine Zunahme von 2,96%, und liegt somit um 51,21 über Ende 2020. Die Entwicklung der Börsenkurse der in New York gehandelten argentinischen Aktien war unterschiedlich, mit Verlusten bei TECO (-5,58%), Loma Negra (-3,50%) und Tenaris (-2,88%), und Gewinnen bei BBVA Argentina (+2,61%), Grupo financiero Galicia (+5,02%), und Banco Macro (+0,87%).

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Die argentinischen Staatstitel, die in New York gehandelt werden, wiesen in der Woche zum Mittwoch eine allgemeine Hausse auf. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Bono 2028 LA: +4,48%; Bono 2030 LA: +4.61%; Bono 2035 LA: + 4,61%; Bono 2038 LA: +3,40%; Bonar 2024: (unverändert).

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Die AFIP hat mitgeteilt, dass sie den schon eingeleiteten Prozess gegen die Firma Oil Combustibles, vom K-Unternehmer Cristóbal López, aufheben werde, weil es sich um eine Verfolgung der Macri-Regierung gehandelt habe. Die AFIP werde sich jedoch weiter bemühen, die Zahlung der Schuld zu erreichen. Es handelt sich darum, dass Oil Combustibles, die u.a. Tankstellen in Santa Cruz betreibt, $ 8 Mrd. (damals gleich u$s 1 Mrd.) bei der Brennstoffsteuer einbehalten hatte, statt sie termingemäß an die AFIP zu übertragen. Diese Steuer kassieren die Unternehmen, die Tankstellen betreiben, für Rechnung der AFIP, so dass sie nicht ihrem Vermögen einverleibt wird. Das bedeutet, dass die Tatsache, dass der Betrag der Steuer nicht an die AFIP weitergeleitet wurde, keine Steuerhinterziehung oder eine Schuld des Unternehmens gegenüber der AFIP darstellt, sondern als Betrug eingestuft werden muss. In diesem Fall ist auch keine Ratenzahlung zulässig, wie sie die AFIP seinerzeit verfügt hatte. Der Tatbestand liegt über ein Jahrzehnt zurück, und hat u.a. dazu geführt, dass die Firma Oil Combustibles in Konkurs (“quiebra”) erklärt wurde, und eine Raffinerie der Firma schon verkauft wurde. Das Vorgehen der AFIP, geleitet von Mercedes Marco del Pont, ist widerrechtlich und auch ein politischer Skandal.

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Das Steueramt der Provinz Buenos Aires, ARBA, hat verfügt, dass es bis Ende Dezember 2021 keine Pfändungen von säumigen Steuerzahlern geben werde, und bis dahin auch keine gerichtlichen Verfahren eingeleitet werden. Die Frist, um sich in das Moratorium vom letzten Monat einzutragen, um provinzielle Steuerschulden in Raten zu zahlen, wurde bis Ende Oktober verlängert. Die Provinzregierung kommt den Steuerschuldnern entgegen, weil sie sich über die tiefe Pandemiekrise bewusst ist und einen massiven Zusammenbruch von Kleinunternehmen vermeiden will.

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Der Export von Getreide, Ölsaaten und deren verarbeitete Produkte (Speiseöl und Sojamehl) hat im August 2021 zu Deviseneinnahmen von u$s 3,05 Mrd., geführt, 13% unter Juli 2021, aber 75% über August 2020, teilen der Verband der Speiseölindustrie CIARA und der der Getreidexporteure CEC mit. In 8 Monaten 2021 erreichten diese Exporte u$s 23,23 Mrd., 74% über dem Vorjahr. Es war ein Rekord. Das Ergebnis ist weitgehend auf die hohen Weltmarktpreise für Soja und Mais zurückzuführen. Doch ohne die Dürre dieses Jahres wäre die Maisernte von 50,5 Mio. Tonnen (eine Million unter dem Vorjahr) und auch die von Sojabohne von 43,5 Mio. Tonnen (fast 5 Mio. Tonnen unter dem Vorjahr) noch höher ausgefallen, und die Deviseneinnahmen wären entsprechend höher gewesen.

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Am Tag der Industrie, den Präsident Alberto Fernández in der Provinz Chaco gefeiert hat, erklärte Produktionsminister Matías Kulfas, der ihn begleitete, die Industrieproduktion sei fast 5% höher als 2019 und wachse schon ununterbrochen seit 12 Monaten. Außerdem beschäftige sie jetzt 25.000 mehr Arbeitnehmer als 2019. Das Jahr 2020 überspringt er, weil es ganz anormal ist.

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Im bilateralen Handel mit Brasilien wies Argentinien im August ein Defizit von u$s 116 Mio. aus, 20% über dem gleichen Vorjahresmonat. Die argentinischen Exporte erreichten u$s 1.119 Mio., und die Importe u$s 1.226 Mio., 55% über dem Vorjahr. In 8 Monaten 2021 betrug das Defizit für Argentinien u$s 676 Mio., bei stark gestiegenem Handelsaustausch, der die Erholung der Wirtschaft in beiden Ländern zum Ausdruck bringt.

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Die ZB hat vier Unternehmen bestraft, die Devisen aus Exporten nicht termingemäß im Pesos umgewandelt haben. Der Gesamtbetrag, um den es bei den nicht verrechneten Exporten geht, beträgt u$s 26,5 Mio., die sich auf über 500 einzelne Exportgeschäfte beziehen. Abgesehen davon, dass die betroffenen Unternehmen vom Zugang zum Devisenmarkt ausgeschlossen wurden, wurde das Zollamt und das Landwirtschaftsministerium angewiesen, sie vom Register der Unternehmen auszuschließen, die Außenhandelsgeschäfte vollziehen.

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Die AFIP hat die Banken durch Beschluss 5065/21 angewiesen die Kontenbewegungen von physischen Personen und Unternehmen anzugeben, die nicht in Argentinien ansässig sind. Die Maßnahme soll der Verhinderung von Hinterziehungsmanövern dienen, die zum Schaden anderer Länder vollzogen werden. Argentinien hat dabei keinen direkten Vorteil, hält sich aber an die OECD-Normen, denen es sich angeschlossen hat.

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Die Banco Nación hat eine neue Kreditlinie eingeführt, die für die Erweiterung, Ausstattung und Instandsetzung von Eigenwohnungen bestimm ist. Der Kreditbetrag geht bis $ 2 Mio., der Zinssatz beträgt 19% (ohne Wertberechtigung) und die Laufzeit reicht bis zu 120 Monaten. Diese Kredite stehen denjenigen zur Verfügung, die ihre Löhne, Gehälter, Pensionen und Hinterbliebenenrenten über die Banco Nación beziehen, aber auch anderen, besonders Selbstständigen und Einheitssteuerzahlern, die ein Dienstleistungspaket mit der Banco Nación verpflichten. Diese Kredite stellen einen realen Verlust für die Bank dar, führen aber unmittelbar dazu, dass mehr Geld an die Bevölkerung verteilt wird und der Konsum von Baumaterialien angeregt wird.

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Im August wurden 153.386 gebrauchte Kfz verkauft, 0,54% unter dem gleichen Vorjahresmonat, aber 3,46% über Juli 2021, berichtet die Agenturenkammer CCA (Cámara del comercio automotor). In 8 Monaten 2021 wurden 1,08 Mio. gebrauchte Automobile, Pick-ups und Lastwagen verkauft, 20,67% über dem Vorjahr.

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Der Export von Bergbauprodukten (Metallerzen und Metallen) lag im Juli 2021 um 49,3% über dem gleichen Vorjahresmonat. In 7 Monaten 2021 erreichten diese Exporte u$s 1,69 Mrd., 24% über dem Vorjahr. Im Juli wurde Gold für u$s 156,6 Mio. exportiert, 46,7% über dem Vorjahr, Silber für u$s 66,6 Mio. und Lithium für 15,8 Mio.

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Der gesamte Bankkredit an den privaten Bereich (Unternehmen und natürliche Personen) erreichte durchschnittlich im 1. Halbjahr 2021 nur 8,3% des Bruttoinlandsproduktes, was sich mit einem Durchschnitt von 14% im Jahrzehnt 2010/20 vergleicht, hat der Ökonom Fausto Spotorno berechnet. Normal wäre für Argentinien ein Koeffizient von mindestens 50%. Spotorno weist darauf hin, dass von den Depositen von insgesamt $ 7 Bio. (private und staatliche), $ 4 Bio. von den Leliq und den Swaps aufgenommen werden, die die ZB ausgegeben hat. Wenn man dann noch $ 2 Bio. addierte, die auf Pflichtreserven entfallen, verbleiben von den Depositen nur $ 1 Bio. für Kredite an den privaten Bereich.

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Das Ministerium für produktive Entwicklung hat das Programm der gepflegten Preise für die Bauwirtschaft bis Ende November verlängert. Es handelt sich um 89 Produkte erster Marken, die beim Bau verwendet werden. Außerdem können die Bauunternehmen den Kauf dieser Produkte innerhalb des Programms Ahora 12 finanzieren. Die Produkte, um dies hier geht, können in über 500 Geschäften im ganzen Land bezogen werden, die die Ketten Easy, Sodimac, Blaisten, und die Farbengeschäfte Prestigio, Rex, Sagitario, Pintecor, Gianoni u.a. umfassen.

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Die Regierung hat den Preis für Bioethanol (das aus Zuckerrohr und Mais erzeugt wird) und von Biodieselöl (das mit Sojaöl erzeugt wird), leicht erhöht, ohne den Preis für Benzin und Dieselöl anzuheben, denen diese biologischen Treibstoffe zwangsweise beigemischt werden. Der Prozentsatz der Beimischung wurde schon vorher verringert. Auf Bioethanol und Biodieselöl wird die Brennstoffsteuer nicht erhoben. Dennoch sind sie teurer als der Einsatz von Erdöl.

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Seit der Exportsperre für Rindfleisch, die im Mai 2021verfügt wurde, ist der Fleischpreis beim Metzger in 6 Monaten um 13,8% gestiegen. In den Monaten Juli und August ging der Preis um 2,3% zurück, so dass per Saldo eine Zunahme in 8 Monaten von 11% verbleibt. Cristina Kirchner hatte mit Hinweis auf die Monate Juli und August auf den Erfolg der Politik der Exportsperre hingewiesen. Die Landwirtschaftsverbände weisen darauf hin, dass über u$s 200 Mio. an Exporten verloren gegangen sind, wobei Bemühungen um die Eroberung schwieriger Märkte zunichte gemacht worden seien.

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Der Index der Industrieproduktion des INDEC, IPI, weist im Juli eine Zunahme von 13% gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat und um 5,6% über Juli 2019, liegt aber (saisonbereinigt) um 2,6% unter Juni 2021. Die ersten 7 Monaten 2021 liegen um 21% über dem Vorjahr Im interannuellen Vergleich gab es bedeutende Zunahmen bei Kfz (+88,1%), Bekleidung und Schuhen (+88,1%) und Grundmetallindustrie (+39,8%). 14 der 16 Industriesparten, in die der Index aufgeteilt ist, wiesen interannuelle Zunahmen auf.

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Der Index der Bautätigkeit des INDEC, benannt ISAC (Indice sintético de la actividad de la construcción) lag im Juli 2021 um 19,8% über dem gleichen Vorjahresmonat und um 25,3% über Februar 2020, als die Pandemie noch nicht eingetreten war. Gegenüber Juni 2021 betrug die Zunahme 2,1%.

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Im August lag der Umfang der Banknoten in Händen des Publikums zu konstanten Preisen um 1,2% über dem Julidurchschnitt, berichtet die ZB. Dennoch lag der Banknotenumlauf in 7 Monaten 2021 zu konstanten Preise um 9% unter dem Vorjahr und lag bei 4,2% des Buttoinlandsproduktes, ebenso viel wie im März 2020. Hierzu sei jedoch bemerkt, dass die Zahlungen mit Bargeld real in einem Jahr stark gesunken sind, weil mehr durch Belastung von Bankkonten über Internet gezahlt wird.

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Lateinamerikanische Wirtschaft

Im ersten Halbjahr 2021 hat Brasilien landwirtschaftliche Produkte, einschließlich deren Industrieprodukte (wie Sojaöl und -mehl, Rindfleisch u.a.) für u$s 61,5 Mrd. exportiert, 20,8% über dem Vorjahr, und das stellt einen Rekord dar.

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In Brasilien erreichte die Produktion von Sojabohne in der Periode 2020/21 124,8 Mio. Tonnen, 8,9% über dem Vorjahr, teilt das staatliche Amt CONAB mit. Brasilien ist zum größten Sojaproduzenten der Welt aufgestiegen, und hat dabei die USA vom ersten Platz verdrängt. Brasilien verfügt über ausreichendes Land für den Anbau von Sojabohne, obwohl in letzter Zeit die Rodung von Naturwäldern für diesen Zweck beanstandet wird. Das Hauptproblem besteht im Transport zu den Häfen. Im letzten Jahrzehnt wurden Straßen verbessert und neue gebaut, um den Lastwagentransport zu erleichtern, aber das wesentliche war der Ausbau des Eisenbahnnetzes, womit jetzt 24% der Soja auf diese Weise transportiert wird, gegen vorher 20%.

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Die brasilianische Wirtschaft hat im 1. Quartal 2021 wieder den Stand vor der Pandemie erreicht, und steuert auf eine Zunahme von 5% im ganzen Jahr zu. Doch die Regierung macht sich Sorgen, weil die Inflation in 12 Monaten zum Juli 2021 9% erreicht hat, weit entfernt vom Plansoll von 3,75%. Die ZB hat daraufhin den Referenzzinssatz von 2% auf 5,25% erhöht, und es wird mit einer weiteren Zunahme auf 7,5% bis Jahresende gerechnet. Die Arbeitslosigkeit verbleibt auf 14% der aktiven Bevölkerung, was sehr hoch ist. Und nicht zuletzt kommt noch hinzu, dass die Staudämme einen anormal niedrigen Wasserstand aufweisen, so dass Stromknappheit besteht. Denn Brasilien versorgt seinen Strombedarf zu 65% mit Wasserkraftwerken, und die Wärmekraftwerke sind schon voll ausgelastet.

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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bestand am Freitag der Vorwoche darauf, dass er gegen das Freihandelsabkommen der EU mit dem Mercosur sei, weil es, so wie es verfasst wurde, unvereinbar mit der Klimaagenda und dem Schutz der Biodiversität sei. Macron erklärte auch, er werde sich bemühen, diese Position bei der EU durchzusetzen, wenn er nächstes Jahr den Vorsitz der EU übernimmt. Damit das Abkommen in Kraft tritt, muss es von allen einzelnen EU-Parlamenten genehmigt werden. Das wird in Frankreich u.a. Staaten jedoch nicht der Fall sein. Auf der anderen Seite wird auch der argentinische Präsident Alberto Fernández nicht geneigt sein, die Annahme des Abkommens (das unter der Macri-Regierung unterzeichnet wurde) zu befürworten, weil es der gegenwärtigen Wirtschaftspolitik widerspricht. Somit kann man das Abkommen vergessen.

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Angesichts der verhärteten Fronten im südamerikanischen Wirtschaftsbündnis Mercosur will Uruguay auf eigene Faust ein Freihandelsabkommen mit China schließen. Es sei ein formeller Antrag aus Peking eingegangen, einen solchen Vertrag zu prüfen, teilte die Regierung in Montevideo am Dienstag mit. "Die Welt schreitet zügig voran und wartet nicht auf uns", sagte Präsident Luis Lacalle Pou. Damit dürfte der Streit im Mercosur weiter eskalieren. Laut Mercosur-Statuten dürfen die Mitgliedsstaaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay nur gemeinsam mit Drittstaaten über Freihandelsabkommen verhandeln. (dpa)

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Deutsche Wirtschaft

Der Autobauer Opel hat sein neues Kompaktmodell Astra als Hoffnungsträger im Stammwerk Rüsselsheim präsentiert. Unter der Regie des Stellantis-Konzerns wird das Modell erstmals mit einem Hybrid-Antrieb aus Verbrenner- und Elektromotor angeboten. Eine voll elektrische Version soll ab 2023 als „Astra-e“ folgen, kündigte der neue Opel-Chef Uwe Hochgeschurtz in Rüsselsheim an. Von der sechsten Generation des Kadett-Nachfolgers sind seit 1991 unter den Marken Opel und Vauxhall bislang rund 15 Mio. Exemplare verkauft worden. Er bleibt auch in Zeiten des SUV-Booms eines der wichtigsten Autos für die einzige deutsche Marke im Stellantis-Konzern und wird derzeit ausschließlich in Rüsselsheim montiert. Stellantis ist aus der Fusion von Fiat-Chrysler und der Peugeot-Mutter PSA entstanden. (dpa)

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Der deutsche Arbeitsmarkt erholt sich nur langsam vom Corona-Schock. Die Zahl der Erwerbstätigen und das Arbeitsvolumen stiegen zwar im zweiten Quartal 2021, konnten das Vorkrisenniveau aber weiterhin nicht erreichen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Erstmals seit der Finanzkrise 2008/2009 kommen wieder mehr Arbeitslose auf eine offene Stelle als zuvor, stellte zudem das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Arbeitsagentur fest. (dpa)

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Der Erfolg seines Corona-Impfstoffs hat dem Mainzer Unternehmen Biontech einen riesigen Sprung bei Umsatz und Gewinn beschert. Der Nettogewinn stieg im zweiten Quartal 2021 auf knapp E 2,8 Mrd., nach einem Verlust von E 88,3 Mio. im Vorjahreszeitraum. Für die ersten sechs Monate dieses Jahres belief sich der Überschuss auf gut E 3,9 Mrd., nach einem Verlust von knapp E 142 Mio. im Vorjahr. Der Umsatz wurde in dem zum 30. Juni beendeten Quartal auf rund E 5,3 Mrd. geschätzt nach E 41,7 Mio. im Vorjahr. (dpa)

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Die Bundesbank traut der deutschen Wirtschaft im Sommer einen Wachstumssprung zu. Die Wirtschaftsleistung dürfte „noch wesentlich kräftiger zulegen als im Frühjahr“, heißt im Monatsbericht August der Notenbank. Auf Basis von Monatsschätzungen könnte die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal um gut 3 Prozent gegenüber dem Vorquartal zulegen nach einem Plus von 1,5 Prozent im zweiten Vierteljahr. Trotzdem könnte das Gesamtjahr schwächer ausfallen als erwartet. Ausschlaggebend für den Schub sind nach Einschätzung der Volkswirte die gelockerten Corona-Beschränkungen. (dpa)

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Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia hat einen weiteren Übernahmeversuch für den Konkurrenten Deutsche Wohnen in Gang gesetzt. Seit Montag könnten die Aktionäre der Deutsche Wohnen das Angebot von 53 Euro je Aktie über ihre Depotbank annehmen und ihre Aktien andienen, teilte der Dax-Konzern in Bochum mit. Die Angebotsfrist endet voraussichtlich am 20. September. Ein weiteres Übernahmeangebot werde es nicht geben, bekräftigte der Immobilienkonzern. (dpa)

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Bauland war im vergangenen Jahr in Deutschland so teuer wie noch nie. 199 Euro mussten Käufer im Schnitt pro Quadratmeter baureifes Land zahlen, wie das Statistische Bundesamt auf Grundlage der bundesweit gesammelten Kaufverträge berichtete. Zehn Jahre zuvor hatte der Durchschnittspreis noch bei 130 Euro gelegen und zu Beginn der Statistik im Jahr 1962 bei 7,58 Euro, allerdings nur bezogen auf das Gebiet der alten Bundesrepublik. 2020 lagen die teuersten, in Flächenländern verkauften Grundstücke im Süden der Republik mit 349 Euro in Bayern und 245 Euro in Baden-Württemberg. In den Stadtstaaten Hamburg (1128 Euro) und Berlin (931 Euro) war es noch deutlich teurer. (dpa)

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Nach dem deutlichen Rückgang im Corona-Jahr 2020 erholt sich der Güterumschlag im Hamburger Hafen wieder. Im ersten Halbjahr stieg der Containerumschlag um 5,5% auf 4,3 Mio. Standardcontainer (TEU). Beim Massengut stieg der Umschlag um 3,3% auf 19,3 Mio. Tonnen, so dass in den ersten sechs Monaten insgesamt 63,5 Mio. Tonnen Waren im Hamburger Hafen abgefertigt wurden. Das entspricht einem Plus von 3,8 %. (dpa)

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Die deutsche Industrie hat im Juli dank großer Bestellungen aus dem Ausland neue Aufträge auf Rekordniveau erhalten. Gegenüber Juni erhöhten sich die Bestellungen um 3,4%, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Der Auftragseingang damit auf den höchsten Stand seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1991 gestiegen. Ökonomen verweisen allerdings darauf, dass es schwierig werden könnte, angesichts der Lieferengpässe den Auftragsschub auch fristgerecht abzuarbeiten und letztlich in höhere Produktionszahlen umzusetzen. (dpa)

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Für die umstrittene Ostseepipeline Nord Stream 2 ist mit mehr als anderthalbjähriger Verzögerung das letzte Rohr verschweißt worden. Es werde zunächst in deutschen Gewässern auf den Meeresboden herabgelassen, teilte die Nord Stream 2 AG am Montag mit. Danach soll es über Wasser mit dem von der deutschen Küste kommenden Abschnitt verschweißt werden. Betriebsbereit ist die Pipeline damit aber nicht. Danach stehen noch Dichtigkeitsprüfungen und weitere Schweißarbeiten an Land aus. Erwartet wird, dass Gazprom im Oktober das erste Erdgas durch die neue Pipeline nach Deutschland liefert. (dpa)

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Auch für die Zeit nach der Corona-Pandemie erwarten Unternehmen und Verwaltungen in Deutschland deutlich weniger Geschäftsreisen. Bei einer am Montag in Frankfurt vorgestellten Analyse des Verbandes Deutsches Reisemanagement (VDR) erklärten 80% der größeren Unternehmen und 72% der kleineren, dass sie eine dauerhafte Reduktion planten. Im Öffentlichen Sektor wollten sogar 81% der befragten Budgetverantwortlichen künftig weniger Geld für persönliche Kontaktmöglichkeiten ausgeben. Der VDR erwartet einen Rückgang der Reisetätigkeit um rund 30% im Vergleich zum Vorkrisenniveau. (dpa)

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Eine Raketenplattform in der Nordsee rückt näher. Vier europäische Raketenhersteller unterzeichneten am Montag in Berlin Absichtserklärungen für die Zusammenarbeit mit der German Offshore Spaceport Alliance (GOSA). Industriepräsident Siegfried Russwurm sagte, vor allem Start-ups und mittelständische Unternehmen würden von einem vereinfachten und flexiblen Zugang ins All profitieren. Eine Startplattform in der Nordsee sei zentral für eine "New-Space-Wertschöpfungskette". "New Space" bezeichnet die zunehmende Kommerzialisierung der Raumfahrt. Ein Baustein dabei ist der Bau von kleinen Satelliten, die mit neuen Mini-Raketen, sogenannten Microlaunchern, gestartet werden können. (dpa)

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Der Online-Händler Amazon erweitert sein Netz an Logistikstandorten in Deutschland. Bis zur Jahresmitte 2022 sollen acht weitere Logistik- und Verteilzentren eröffnet werden, teilte Amazon am Montag in München mit. Dadurch entstünden 3000 zusätzliche Arbeitsplätze. Derzeit betreibt Amazon nach eigenen Angaben bundesweit 17 große Logistikzentren sowie mehr als 30 weitere Logistikstandorte. In dem Bereich arbeiten derzeit in Deutschland gut 19.000 Beschäftigte für das Unternehmen. (dpa)

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Der deutsch-französische Flugzeughersteller Airbus und neun weitere Konzerne steigen in den Dax auf. Das teilte die Deutsche Börse am Freitag vergangener Woche in Frankfurt mit. Erstmals wird der Kurszettel des Deutschen Aktienindex am 20. September 40 statt 30 Laufnummern haben. Airbus ist der nach Börsenwert mit Abstand gewichtigste Aufsteiger in die erste deutsche Börsenliga. Außerdem rücken folgende Unternehmen in den Dax auf: der Chemikalienhändler Brenntag, der Kochboxenlieferant Hellofresh, die Holdinggesellschaft Porsche, der Sportartikelhersteller Puma, das Biotechnologie- und Diagnostikunternehmen Qiagen, der Pharma- und Laborzulieferer Sartorius, der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers, der Aromen- und Duftstoffehersteller Symrise, der Online-Modehändler Zalando. Im Gegenzug schrumpft der MDax der mittelgroßen Werte von 60 auf 50 Unternehmen. Neu aufgenommen werden sollen in den Dax nur noch profitable Unternehmen. Zudem sollen Konzerne, die ihrer Pflicht zur fristgerechten Veröffentlichung von Zwischenberichten nicht nachkommen, nichts mehr im Leitindex verloren haben. (dpa)

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Auf der Internationalen Automobilausstellung IAA Mobility haben Konzernchefs am Dienstag von der Politik mehr Unterstützung für den Wandel zum klimaneutralen Verkehr gefordert. Volkswagen-Chef Herbert Diess sagte in München, ohne genug Ökostrom werde es keine CO2-freie Mobilität geben. Der Umstieg müsse schneller gehen: "Es kann sehr viel mehr gegen den Klimawandel getan werden." Klimaaktivsten hatten sich am Morgen von Autobahnbrücken rund um München abgeseilt und den Verkehr zeitweise gestoppt, um gegen die IAA und die Autobranche zu protestieren. (dpa)

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Nach dem Ende der dritten Streikrunde der Lokführergewerkschaft GDL hat sich die Deutsche Bahn mit dem Anlaufen des Normalbetriebs zufrieden gezeigt. Die Züge des Regional- und Fernverkehrs werden im Laufe des Dienstags wieder planmäßig fahren, wie eine Bahnsprecherin am Dienstagmorgen sagte. In Einzelfällen könne es noch zu Unregelmäßigkeiten kommen. Die Bahn kehrte am frühen Dienstagmorgen zum regulären Fahrplan zurück. Der Streik der GDL ist vorerst beendet. (dpa)

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Die Spritpreise ziehen an und liegen nach einer zwischenzeitlichen Erholung wieder im Bereich mehrjähriger Höchststände. Superbenzin der Sorte E10 kostete am Dienstag im bundesweiten Tagesmittel 1,563 Euro je Liter, wie der ADAC mitteilte. Das sind 0,5 Cent mehr als vor einer Woche. Diesel verteuerte sich um 0,7 Cent auf 1,394 Euro. Der ADAC sieht allerdings Potenzial für Preissenkungen - auch weil der Ölpreis zuletzt wieder leicht gesunken sei. (dpa)

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Die deutschen Seehäfen haben den Ausstieg Großbritanniens aus dem Binnenmarkt mit der EU verkraftet. Es gebe keine Probleme im Seegüterverkehr mit dem Vereinigten Königreich, sagte Daniel Hosseus, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes deutscher Seehäfenbetriebe in Hamburg. Das Vereinigte Königreich hatte Ende Januar 2020 den Brexit vollzogen. Nach einer Übergangsfrist endete Anfang 2021 auch die Mitgliedschaft im Binnenmarkt; Großbritannien wurde Zollausland. Der deutsch-britische Seegüterumschlag legte im Übergangsjahr 2020 sogar um 6,9% zu auf 15,3 Mio. Tonnen. (dpa)

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Die deutsche Chemie- und Pharmabranche will trotz der Pandemie mehr Geld in Forschung und Entwicklung investieren. Die Branche dürfte 2021 mit E 14 Mrd. ihren Rekord-Forschungsetat vom vergangenen Jahr (E 13,7 Mrd.) übertreffen, wie der Verband der Chemischen Industrie am Mittwoch mitteilte. (dpa)

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Weltwirtschaft

In den Niederlanden ist erstmals ein Binnenschiff mit austauschbaren Batterien für den Elektroantrieb in Betrieb gegangen. Die "Alphenaar" startete am Montag ihren Pendeldienst für den Bierbrauer Heineken zwischen der im Binnenland gelegenen Brauerei und dem Hafen Rotterdam, teilte der Batterieentwickler "Zero Emission Services" mit. Damit das Schiff zum Nachladen nicht lange an der Kaje liegen muss, werden zwei mit Batterien gefüllte Standard-Container an Bord geladen. Mit den mit grünem Strom aufgeladenen Containern kann ein Binnenschiff ungefähr 50 bis 100 km zurücklegen. Das Projekt wird unter anderem vom niederländischen Wirtschaftsministerium und den Hafenbetrieben Rotterdam unterstützt. (dpa)

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Die von der Corona-Pandemie gebeutelte Wirtschaft Italiens dürfte sich im ersten Halbjahr 2022 wieder auf Vor-Krisen-Niveau erholen. Zu diesem Ergebnis kommt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in einem am Montag veröffentlichten Bericht. Als Gründe dafür nannten die Wirtschaftsexpertinnen und -experten steuerliche Unterstützungen, die Impfungen gegen Covid-19 und die Lockerungen von Corona-Beschränkungen. Damit und mit den Geldmitteln aus dem Corona-Wiederaufbauplan könne das Bruttoinlandsprodukt (BIP) das Niveau von 2019 wieder erreichen. Die OECD warnte allerdings davor, zu früh die Unterstützung für Firmen und Privatpersonen rückgängig zu machen. Dies könne zu mehr Pleiten, sinkender Beschäftigung und mehr Armut führen. Die Staatsverschuldung gemessen am BIP prognostizierten die OECD-Experten für das laufende Jahr bei rund 160%. (dpa)

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Die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone haben im Juli überraschend einen Dämpfer erhalten. Im Monatsvergleich seien die Erlöse saisonbereinigt um 2,3% gesunken, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag vergangener Woche mitteilte. Experten hatten im Schnitt mit einer Stagnation gerechnet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Umsätze um 3,1%. In den einzelnen Bereichen gab es beim Onlinehandel einen überdurchschnittlich starken Rückgang. Hier meldete Eurostat für Juli einen Einbruch um 7,3 Prozent im Monatsvergleich.

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In der Türkei hat sich die Inflation den dritten Monat in Folge verstärkt. Die Rate steuert damit auf die Marke von 20% zu. Im August seien die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 19,25% gestiegen, teilte das Statistikamt mit. Getrieben wurde der Anstieg durch Lebensmittelpreise. Sie waren im Schnitt 29% teurer als vor einem Jahr. Die Erzeugerpreise der Unternehmen legten im August sogar um 45,5% zu. Der gesunkene Kurs der türkischen Lira verteuert die Einfuhren. (dpa)

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Die Engpässe im globalen Güterverkehr auf See lassen die Nachfrage nach neuen Schiffen kräftig anziehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Marktstudie der Hamburger Messe. "Nach Jahren des Stillstands bestellen die Reeder wieder neue Schiffe", heißt es in einer Mitteilung der Messe vom Donnerstag vergangener Woche. "Besonders Containerriesen sind gefragt." Nach Angaben des internationalen Branchenverbandes Bimco seien 2021 bereits 381 Schiffe mit einer Kapazität von 3,44 Mio. Standardcontainer (TEU) geordert worden, was einen Rekord darstellt. (dpa)

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Die Exporte von China legten im August in US-Dollar berechnet um 25,6% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Die Importe wuchsen sogar um 33,1. (dpa)

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Statistiken

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