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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Wirtschaft in Kürze


Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 121,44, gegen $ 120,13 in der Vorwoche. In diesem Jahr betrug die Abwertung 12,15%. Die ZB konnte am Mittwoch u$s 50 Mio. am Markt kaufen, womit sie im Mai schon insgesamt u$s 330 Mio. gekauft hat. Der Schwarzkurs erholte sich in den letzten Tagen, nachdem er unter $ 200 gefallen war, und schloss zu $ 201, gegen $ 201,20 in der Vorwoche. Der Kurs, der sich über Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar ergibt (CCL) lag bei 200,50, gegen $ 201,50 eine Woche zuvor.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires verzeichnet in einer Woche zum Mittwoch einen Verlust von 0,70%, so dass die Zunahme im Laufe des Jahres 2022 auf 7,07% schrumpfte. Die Aktien argentinischer Firmen, die an der Börse von New York gehandelt werden, haben sich vom starken Rückgang der Vorwoche zum Teil erholt, mit stark differenzieren Kurszunahmen, von +0,88% bei TECO, +1,64 bei Grupo Financiero Galicia, +3% bei Loma Negra, +3,82% bei Banco Macro, +4,71% bei BBVA Argentina und +7,15% bei Tenaris.

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Die argentinischen Staatstitel, die auf Dollar lauten und in New York gehandelt wer-den, wiesen in der Woche zum Mittwoch unterschiedliche Veränderungen auf. Bono 2019 fiel um 2,91%, Bono 2030 stieg um 0,88% und Bono 3038 um 1,21%, während Bono 2035 und Bonar 2024 unverändert blieben.

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Der Betrag der Zinsen, die die ZB auf die Leliq in diesem Jahr schon bezahlt hat, ist in diesem Jahr schon über $ 500 Mrd. gestiegen, und es wird davon ausgegangen, dass es dieses Jahr insgesamt über $ 2 Bio. sein werden, was ca. 3% des Bruttoinlandsproduktes entspricht. Die ZB zahlt diese Zinsen entweder mit Ausgabe weiterer Leliq, was immer schwieriger wird, oder mit Geldschöpfung, die gemäß dem Abkommen mit dem IWF jetzt begrenzt wird.

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Das neue Arbeitsabkommen für die Bankangestellten, wurde mit einer Zunahme von 60% abgeschlossen, etwa gleich viel wie schon vorher die Handelsangestellten, die Gastronomiearbeiter und die Sanitätsangestellten erhalten hatten. Die Zulage erfolgt in vier Stufen: 16,1% für die Periode Januar-April 2022 (wobei schon erteilte Vorschüsse eingeschlossen sind), 18% im Mai, 17% im Juli und 8,9% im Oktober. Im Oktober und November soll das Abkommen dann revidiert werden. Das Anfangsgehalt steigt somit ab Januar 2022 auf $ 141.995, und dann schrittweise bis auf $ 195.687 ab Oktober. Die Bankangestellten gehören zu den bei weitem bestbezahlten Angestellten. Zum Teil können die Banken die Zunahmen durch Fortschritte beim Übergang auf Internet ausgleichen, so dass die Kassierer u.a. Beamte weniger beansprucht werden, und die Banken mit weniger von ihnen auskommen. Die Pandemie hat dazu geführt, dass die Pensionen direkt auf das Konto des Pensionäre gutgeschrieben werden, ohne Präsenz in der Bank. Dennoch haben die hohen Bankgehälter eine Wirkung auf andere Branchen, bei denen Zulagen gefordert werden, die nur mit Preiserhöhungen verkraftet werden können.

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Im April erzeugten die lokalen Kfz-Fabriken 43.826 Automobile, Pick-ups und Lastwagen, 10,1% unter März 2022 und 49,5% unter April 2021. Die Lieferungen an die Agenturen erreichten 36.861 Einheiten, 8,8% unter März, aber 3,3% über April 2021, und die Exporte betrugen 27.431 Einheiten, 11,4% über März und 73,1% über April 2021. Somit ergibt sich (ohne Veränderungen des Bestandes zu berücksichtigen) ein Import von 30.466 Kfz, weit unter den Exporten. Die Kfz-Importe wurden von der ZB, vor allem bei teuren Modellen, nur begrenzt zugelassen.

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Die AFIP hat die Frist für die Vorlegung der eidesstattlichen Steuererklärung von Unternehmen durch Beschluss 5189/22 auf den 23., den 24. und den 25. Mai hinausgeschoben.

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Der Mittelstandskonsum lag im 1. Quartal 2022 um 1,5% unter dem gleichen Vorjahresquartal, hat die Consulting-Firma ECOGO ermittelt.

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Die staatliche Ieasa (früher Enarsa benannt) hat 12 Schiffe mit verflüssigtem Gas zu u$s 30 pro Mio. BTU verpflichtet, die insgesamt um die u$s 750 Mio. kosten. Der vorangehende Kauf kostete u$s 40 je Mio. BTU. Die Lieferanten sind British Petroleum, Naturgy und Trafigura. Die russische Gazprom reichte auch eine Offerte ein, die jedoch nicht angenommen wurde. Im März, kurz nach der russischen Invasion der Ukraine, erreichte der Preis sogar u$s 45 je Mio. BTO. 2021 subventionierte der Staat 70% des Gaspreises, den der Konsument zahlte,wobei jedoch für importiertes verflüssigtes Gas nur u$s 8,33 je Mio. BTO gezahlt wurde. Die Tarifzunahme von 20%, die dieses Jahr erfolgte, war dazu bestimmt, den lokalen Gasproduzenten einen höheren Preis zu zahlen, wie es ihnen versprochen worden war, aber nicht, um die Subvention zu verringern.

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Eine Gruppe von Wissenschaftlern und landwirtschaftlichen Fachleuten hat zwei Jahre lang die Bilanz zwischen der jährlichen Entnahme von Nährstoffen durch den Anbau von Getreide, Ölsaaten u.a. Arten, und der Zufuhr durch künstliche Düngung untersucht, und das Ergebnis in einer Erklärung zusammengefasst. Es wird darauf hingewiesen, dass dem landwirtschaftlichen Boden jährlich mehr Nährstoffe (Stickstoff, Phosphor, Kalzium, Schwefel u.a.) entzogen werden, als durch Düngung hinzugefügt werden. Es müsste somit mehr gedüngt werden. Allein, wegen weltweiter Knappheit an Düngemitteln wird auch in Argentinien dieses Jahr voraussichtlich weniger gedüngt.

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In den ersten 4 Monaten 2022 haben die Exporteure von Getreide, Ölsaaten und deren Industrieprodukte Exporte für leicht über u$s 11 Mrd. verrechnet, 14% über der gleichen Vorjahresperiode, und ein absoluter Rekord für diese Periode. Das ist vornehmlich auf hohe Preise zurückzuführen, aber auch auf höhere Mengen, an erster Stelle als Folge der Rekordernte von Weizen. Dennoch hat der Handelsbilanzüberschuss abgenommen, vor allem wegen der hohen Energieimporte, an erster Stelle von Gas, die in den ersten 4 Monaten 2022 rund u$s 1 Mrd. erforderten, gegen u$s 278 Mrd. im Vorjahr.

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Das Luftfahrtunternehmen Flybondi hat Klage vor der Justiz wegen der Regierungsbestimmung eingereicht, die Höchst- und Mindesttarife für Flugpassagen eingeführt hat. Flybondi ist eine sogennante “Billigfluglinie”, die sich durch niedrige Tarife kennzeichnet, aber während des Fluges dem Passagier nichts bietet. Abgesehen davon hat die Bestimmung der Regierung keinen vernünftigen Sinn, weil die Flugunternehmen davon ausgehen, dass das teuerste für sie ein unbesetzter Flugplatz ist, so dass die Gesellschaften oft sehr billige Passagen für diejenigen bieten, die am Schluss kommen und nur fliegen, weil es besonders billig ist. Der Mindesttarif wurde wohl zum Schutz von Aerolíneas Argentinas eingeführt, die jedoch auch von billigen Tarifen für Personen profitieren würde, die in letzter Minute freie Plätze besetzen. Das wird gelegentlich von Tourismusagenturen organisiert.

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Das Landwirtschaftsministerium hat durch Beschluss 95/2022 ein Programm für die Förderung der Rinderwirtschaft in Kraft gesetzt. Die Rindfleischproduktion soll erhöht werden, einmal durch eine höhere Geburtenrate, und dann durch ein höheres Gewicht bei der Schlachtung. Das Programm sieht subventionierte Kredite von insgesamt $ 100 Mrd. vor, bei denen die Zinsen um 7 Prozentpunkte verringert werden. Davon entfallen $ 50 Mrd. auf die Banco Nación, $ 10 Mrd. auf die Bank der Provinz Buenos Aires und $ 40 Mrd. auf Kredite der Finanzabteilungen der Provinzen. Für dieses Programm wurde eine beratende Kommission geschaffen, geleitet vom zuständigen Staatssekretär, mit Vertretern des INTA, des Senasa, der Universitäten und den Schlachthöfen. Woher die Banken und die Provinzverwaltungen das viele Geld nehmen, wurde nicht mitgeteilt. Laufzeit, Zinsen und Umfang der Kredite wurden auch nicht bekanntgegeben. Es handelt sich zunächst um gute Absichten.

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Im Westen der Provinz Buenos Aires sind 880.000 ha ganz oder teilweise überschwemmt. Das ist 40 Mal die Fläche der Bundeshauptstadt. Dies hat der landwirtschaftliche Verband Carbap (Confederaciones rurales de Buenos Aires y La Pampa) mit Satellitenaufnahmen ermittelt. Hinzu kommt noch eine Landfläche, bei der die unterirdische Wasserschicht gestiegen ist und die Entwicklung der Saaten erschwert oder unmöglich macht. Die Erwärmung des Planeten Erde führt zu mehr und intensiveren Dürren, aber auch zu mehr Regen, weil bei höherer Temperatur mehr Wasser verdunstet, das dann in Form von Regen auf die Erdoberfläche zurückkehrt.

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Deutsche Wirtschaft

Erstmals seit Jahren hat Deutschland die USA wieder als erster Investor in Frankreich abgelöst. Dabei stieg im vergangenen Jahr auch die Zahl der Investitionsvorhaben deutscher Firmen im Nachbarland, wie die Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer am Dienstag in Paris mitteilte. 2021 gab es demnach 1607 Projekte zur Neuansiedlung oder Erweiterung von Standorten deutscher Firmen in Frankreich, ein Zuwachs von 32% im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der somit in Frankreich geschaffenen Arbeitsplätze stieg um 30%. Rund 4500 deutsche Unternehmen beschäftigen in Frankreich etwa 320.000 Menschen. Gründe für die steigende Attraktivität Frankreichs seien die von Präsident Emmanuel Macron in den vergangenen fünf Jahren verbesserten Bedingungen für die Wirtschaft sowie der von ihm reformierte Ausbildungsmarkt, sagte der Hauptgeschäftsführer der Kammer, Patrick Brandmaier. Die Verfügbarkeit gut qualifizierter und ausgebildeter Fachkräfte sei ein Pluspunkt. Viel intensiver als früher würden investitionswillige Firmen willkommen geheißen und in den Regionen Frankreichs betreut. Deutsche Unternehmen investierten in Produktion, Forschung und Service in Sektoren wie Mobilität, Gesundheit, ökologischer Wandel und Recycling sowie Großhandel, sagte die Generaldirektorin der staatlichen Wirtschaftsförderung Business France, Marie-Cécile Tardieu. (dpa)

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Die Inflationsrate in Deutschland ist im April auf hohem Niveau weiter gestiegen. Die Verbraucherpreise lagen um 7,4% über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im März war die jährliche Teuerungsrate auf 7,3% geklettert. Vor allem stark gestiegene Energiepreise heizen die Inflation an. Von März auf April des laufenden Jahres stiegen die Verbraucherpreise in Deutschland den vorläufigen Zahlen zufolge um 0,8%. (dpa)

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Die Aussichten auf dem deutschen Arbeitsmarkt haben sich trotz des Kriegs in der Ukraine im April weiter verbessert. Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,9 Punkte auf 106,1 Punkte - einen höheren Stand hatte es nur im Sommer 2021 erreicht. Der generelle Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt und die Corona-Erholung seien offenbar stark genug, um dämpfende Effekte infolge der wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs zu überlagern. (dpa)

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Der Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea hat im ersten Quartal wegen einer Milliarden-Abschreibung auf Vermögenswerte im Russland-Geschäft hohe Verluste geschrieben. Der Nettoverlust habe eine Milliarde Euro betragen, teilte die BASF-Mehrheitsbeteiligung in Kassel mit. Bereinigt um Sondereffekte wie die Abschreibung legte der Überschuss dank kräftig gestiegener Öl- und Gaspreise von E 171 Mio. im Vorjahr auf E 669 Mio. zu. (dpa)

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Nach dem sprunghaften Anstieg der Kraftstoffpreise im März hat sich die Lage an den Tankstellen im April etwas entspannt. Laut ADAC kostete ein Liter Super E10 in Deutschland im Schnitt 1,970 Euro und damit 9,9 Cent weniger als im Vormonat. Der Dieselpreis sank um 11,6 Cent auf durchschnittlich 2,024 Euro. Allerdings zogen die Preise im Monatsverlauf spürbar an. Bei einem Ölembargo gegen Russland erwartet RWI-Experte Manuel Frondel wieder steigende Preise. (dpa)

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Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist in Deutschland ungeachtet der konjunkturellen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs so hoch wie nie. Der Stellenindex BA-X der Bundesagentur für Arbeit lag im April mit 138 Punkten auf einem Allzeithoch, wie die Bundesagentur am Montag mitteilte. Der Indexwert liegt damit um zwei Punkte höher als im März und um 33 Punkte über dem Wert des Vorjahresmonats. Zu dem Höhenflug hätten das Ende der meisten Corona-Beschränkungen sowie die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt beigetragen, hieß es. (dpa)

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Viele Mittelständler in Deutschland sehen sich wegen Lieferengpässen und hoher Energiepreise zu Preisanpassungen gezwungen. Jedes vierte mittelständische Unternehmen (24%) hat Produkte oder Dienstleistungen verteuert, wie im März erhobene Daten der Förderbank KfW ergaben. Nach Angaben der KfW gaben 42% der Unternehmen an, von Lieferengpässen betroffen zu sein. Etwa ein Drittel aller 3,8 Mio. Mittelständler beziehe Rohstoffe, Vorprodukte oder Dienstleistungen aus dem Ausland. (dpa)

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Deutschland hat seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs seine Energieabhängigkeit von Russland deutlich verringert. In den vergangenen Wochen hat es Fortschritte vor allem bei Öl und Kohle gegeben, wie aus einem "Zweiten Fortschrittsbericht Energiesicherheit" des Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministeriums hervorgeht. Die Abhängigkeit von russischem Öl ist demnach von etwa 35% im vergangenen Jahr auf 12% gesunken, die Abhängigkeit von russischem Gas von zuvor 55% auf etwa 35% Bei Kohle sei durch Vertragsumstellungen die Abhängigkeit seit Jahresbeginn von 50% auf rund 8% gesunken. Die EU hatte ein Importverbot für russische Kohle mit einer Übergangsfrist eingeführt. "All diese Schritte, die wir gehen, verlangen eine enorme gemeinsame Kraftanstrengung aller Akteure, und sie bedeuten auch Kosten, die sowohl die Wirtschaft wie auch die Verbraucher spüren", so Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne). "Aber sie sind notwendig, wenn wir nicht länger von Russland erpressbar sein wollen." Eine beschleunigte Energiewende sei das A und O für eine günstige, unabhängige und sichere Energieversorgung in der Zukunft. (dpa)

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Die deutsche Wirtschaft ist trotz der erneuten Corona-Welle und ersten Folgen des Ukraine-Krieges zu Jahresbeginn leicht gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im Zeitraum Januar bis Ende März 2022 im Vergleich zum Vorquartal um 0,2%, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Vor allem höhere Investitionen sorgten für Wachstum, während der Außenbeitrag das Wirtschaftswachstum bremste. Das befürchtete zweite Minusquartal in Folge und damit eine sogenannte technische Rezession blieb damit aus. Im Schlussquartal 2021 war die Wirtschaftsleistung in Deutschland um 0,3% gesunken. Schrumpft die Wirtschaft zwei Vierteljahre in Folge, sprechen Ökonomen von einer "technischen Rezession". (dpa)

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Die Bundesregierung soll in einem Energie-Krisenfall in den Markt eingreifen und Unternehmen zur Not auch enteignen können. Das sieht eine Novelle des Energiesicherungsgesetzes vor, das am Freitag vergangener Woche im Bundestag erstmals beraten wurde. Der parlamentarische Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Oliver Krischer (Grüne), sagte, das Gesetz solle so bald wie möglich in Kraft treten. (dpa)

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Bundesverkehrsminister Volker Wissing plant ein Maßnahmenpaket, um CO2-Emissionen im Verkehrsbereich zu verringern. Eine "Plattform Klimaschutz in der Mobilität" des Ministeriums solle bis Ende 2022 gesellschaftlich und wirtschaftlich tragfähige Maßnahmen zum Verkleinern der verbleibenden CO2-Lücke erarbeiten, heißt es im Entwurf eines Klimaschutz-Sofortprogramms der Bundesregierung mit Stand 20. April. Im Fokus stünden mittel- und langfristig wirksame Maßnahmen, die 2023 auf den Weg gebracht werden könnten. (dpa)

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Erste Teile eines Hilfspakets der Bundesregierung für Unternehmen, die von Folgen des Ukraine-Kriegs betroffen sind, sind startklar. Ein Sonderkreditprogramm über die staatliche Förderbank KfW startet voraussichtlich am 9. Mai, wie das Wirtschafts- sowie das Finanzministerium und die KfW am Dienstag mitteilten. Es solle kurzfristig die Liquidität der nachweislich betroffenen Unternehmen sichern. Bereits gestartet sei ein Bürgschaftsprogramm. Wichtige Teile des Hilfspakets sind allerdings noch in der Vorbereitung. (dpa)

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Weltwirtschaft

Exporte aus der Ukraine in die EU könnten künftig von Einfuhrzöllen befreit werden. Einen entsprechenden Vorschlag präsentierte die EU-Kommission in der Vorwoche. Die auf ein Jahr angelegte Maßnahme soll dazu beitragen, die ukrainischen Ausfuhren in die EU anzukurbeln und Probleme der ukrainischen Wirtschaft zu mildern. Der für Handel zuständige EU-Kommissar Valdis Dombrovskis sagte, die EU habe noch nie zuvor derartige Maßnahmen zur Handelsliberalisierung ergriffen. Auch Anti-Dumping-Maßnahmen gegen ukrainische Stahlexporte sollen für ein Jahr ausgesetzt werden. Das EU-Parlament und die EU-Länder müssen allerdings noch zustimmen. (dpa)

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Twitter hat vor der Übernahme-Attacke von Tech-Milliardär Elon Musk den stärksten Zuwachs bei der Nutzerzahl seit Jahren verzeichnet. Der Online-Dienst kam im ersten Quartal auf 229 Mio. täglich aktive Nutzer, die in hauseigenen Apps oder der Web-Version Werbung zu sehen bekommen. Das war ein Plus von gut 14 Mio. binnen drei Monaten. (dpa)

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Der US-Konzern Apple verstößt nach vorläufigen Ermittlungen der EU-Kommission gegen europäische Wettbewerbsvorschriften. Dem Unternehmen werde vorgeworfen, den Zugang zu einer Standardtechnologie für kontaktlose Zahlungen mit mobilen Geräten zu beschränken und damit den Wettbewerb im Bereich der mobilen Geldbörsen zugunsten seiner eigenen Lösung Apple Pay einzuschränken, teilte die Behörde am Montag in Brüssel mit. Apple hat nun die Möglichkeit, sich zu den Beschwerdepunkten zu äußern. (dpa)

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In der Europäischen Union gibt es nach Darstellung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck noch keine Einigung über ein Öl-Embargo gegen Russland. Deutschland könne ein Öl-Embargo tragen, sagte der Grünen-Politiker am Montag in Berlin nach einem Treffen mit Verbänden der mittelständischen Wirtschaft. "Andere Länder sind noch nicht so weit." Auch an Deutschland würde ein Embargo nicht spurlos vorbeigehen. Es werde hohe Preissprünge geben. Die Umstellung könne auch zeitliche Ausfälle bedeuten. (dpa)

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Die australische Fluggesellschaft Qantas will ab Ende 2025 die längsten Nonstop-Flüge der Welt ins Streckennetz aufnehmen. Die Flüge sollen in rund 19 Stunden australische Metropolen an der Ostküste wie Sydney und Melbourne zunächst mit London und New York verbinden. Die dazu georderten zwölf Maschinen des Typs Airbus A350-1000 könnten künftig aber auch Städte wie Frankfurt und Paris direkt mit Zielen in Down Under verbinden, hieß es am Montag. (dpa)

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Die russische Notenbank hat ihre Geldpolitik trotz der Sanktionen infolge des Ukraine-Krieges stärker als erwartet gelockert. Der Leitzins werde um 3 Punkte auf 14% gesenkt, teilte die Zentralbank am Freitag vergangener Woche mit. Die Notenbank stellte weitere Zinssenkungen in diesem Jahr in Aussicht. Bereits im März hatte sie den Leitzins um 2 Punkte verringert. (dpa)

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Trotz guter Geschäfte hat der britische Ölkonzern BP einen Milliardenverlust eingefahren. Grund dafür war die abgeschriebene Beteiligung am russischen Rosneft-Konzern. Operativ lief es im ersten Quartal dagegen vor allem wegen "außergewöhnlicher" Erträge im Geschäft mit Öl und Gas sehr gut. Bereinigt um Sondereffekte verdiente BP u$s 6,25 Mrd. Damit liegt der Wert mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahreszeitraum. Zudem will der Konzern mehr Aktien zurückkaufen. Die Papiere legten deutlich zu. Das operative Ergebnis reihte sich in die Zahlenwerke von Konkurrenten wie Exxonmobil, Total oder Chevron ein. Sie verdienten prächtig an den Gas- und Ölpreisen, die infolge des russischen Einmarsches in die Ukraine durch die Decke gingen. Unter dem Strich schrieb BP einen Verlust von u$s 20,4 Mrd. nach einem Gewinn von u$s 4,7 Mrd. im Vorjahr. Denn wie der Konzern im Februar bekanntgab, will er sich aus Russland zurückziehen. Dazu gehört eine Beteiligung am Rosneft-Konzern, an dem BP knapp ein Fünftel hielt. Die Abschreibung belastete das Ergebnis im ersten Quartal mit u$s 25,5 Mrd. (dpa)

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In der Eurozone ist die Arbeitslosigkeit auf ein Rekordtief gefallen. Die Arbeitslosenquote ging im März gegenüber dem Vormonat um 0,1 Punkte auf 6,8% zurück, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Dies ist der niedrigste Stand seit der Euro-Einführung. (dpa)

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Nach am Mittwoch vorgestellten Plänen der EU-Kommission von Ursula von der Leyen sollen die russischen Öllieferungen in die Europäische Union bereits Anfang nächsten Jahres weitestgehend eingestellt sein. Für die Verbraucher und die deutsche Wirtschaft könnte die neue Unterstützung für die Ukraine teuer werden. (dpa)

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Tech-Milliardär Elon Musk hat bekräftigt, dass er nach einer Übernahme von Twitter stärker auf ein Abo-Modell bei dem Online-Dienst setzen will. "Twitter wird für gelegentliche Nutzer immer kostenlos sein, für gewerbliche/staatliche Nutzer aber vielleicht ein wenig kosten", twitterte er in der Nacht zum Mittwoch. (dpa)

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Das Außenhandelsdefizit der USA ist im März auf ein Rekordniveau gestiegen. Das Defizit sei auf u$s 109,8 Mrd. geklettert. Das ist der höchste jemals ermittelte Wert. Im Vormonat hatte das Defizit bei leicht aufwärts revidierten u$s 89,8 Mrd. gelegen. Angesichts der gestiegenen Binnennachfrage infolge der weniger angespannten Corona-Lage importierten die USA mehr Güter aus dem Ausland. In anderen Regionen der Welt schwächelte hingegen die Nachfrage. Dies dämpft die Exporte der USA. Der Handel insgesamt dürfte durch die schwierige Lage in China belastet bleiben. Angesichts der harten Corona-Maßnahmen dort ist die Aktivität der chinesischen Häfen eingeschränkt. Das Handelsbilanzdefizit der USA ist chronisch, da dauerhaft mehr importiert als exportiert wird. Finanziert wird das Defizit durch Auslandskredite. Die Kapitalmärkte der USA sind attraktiv, unter anderem weil die Vereinigten Staaten mit dem Dollar über die Weltleitwährung verfügen. (dpa)

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Der Taxi-Konkurrent Uber hat nach einem Umsatzsprung zu Jahresbeginn einen zuversichtlichen Geschäftsausblick abgegeben. Im ersten Quartal legten die Erlöse gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 136% auf u$s 6,9 Mrd. zu. Wertberichtigungen auf Investments wie Ubers Beteiligung am chinesischen Rivalen Didi rissen die Bilanz unterm Strich dennoch mit enormen u$s 5,9 Mrd. ins Minus. Beim bereinigten Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen gab es jedoch einen Gewinn von u$s 168 Mio. nach tiefroten Zahlen vor einem Jahr. (dpa)

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Die Stimmung in den Unternehmen der Eurozone hat sich im April etwas verbessert. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global (ehemals IHS Markit) stieg zum Vormonat um 0,9 Punkte auf 55,8 Zähler, wie S&P Global am Mittwoch in London nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Es ist der höchste Stand seit gut einem halben Jahr. Die Eurozone sei zunehmend eine Wirtschaft der zwei Geschwindigkeiten, hieß es. Während sich die Stimmung im Dienstleistungssektor verbesserte, trübte sie sich in der Industrie ein. "Ungeachtet dessen beschleunigte sich das Wirtschaftswachstum insgesamt auf ein Sieben-Monatshoch, da die Nachfrage aufgrund der gelockerten Corona-Restriktionen angekurbelt wurde."Die Verkaufs- und Angebotspreise für Güter und Dienstleistungen legten laut S&P auf hohem Niveau weiter zu. Auch der Kostendruck bleibe hoch, ein Kennzeichen für einen hohen Inflationsdruck. Schon seit längerem sorgen zahlreiche Lieferprobleme im weltweiten Warenhandel für erhebliche Engpässe und Preissteigerungen. Unter dieser Entwicklung leidet besonders die Industrie. (dpa)

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