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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Zwei Jahrhunderte deutscher Friedhof in Buenos Aires


Vor 200 Jahren wurde der erste protestantische Friedhof in Argentinien eingeweiht, der “del Socorro” hieß, an dem Deutsche, die in Argentinien wohnten, maßgeblich beteiligt waren. Das Datum trifft auch zusammen mit Neuigkeiten im heutigen Deutschen Friedhof in der Chacarita.

Vor wenigen Tagen wurde das Projekt der Erneuerung der Kapelle für Totengebete begonnen. Dann folgten die Arbeiten zur Instandsetzung des Eingangs. In beiden Fällen hat Architekt Johannes Kronfuss die Projekte entworfen.

Die Initiative und die Durchführung des Projektes, die sieben Jahre in Anspruch nahm, und sehr mühselig war, entfällt auf Prof. Oscar de Masi, der ad honorem die Friedhofsleitung in historischen und Eigentumsfragen berät, der erreicht hat, dass beide Bauten durch Dekret 625/2010 zu “historischen nationalen Monumenten” erklärt wurden. Er erhielt dabei die Unterstützung der deutschen evangelischen Gemeinschaft von Buenos Aires über ihre Friedhofskommission, und besonders des ehrenamtlichen Mitglieds Peter Becker und des Geschäftsführers der Zentralverwaltung, Matías Storni.

Die Restaurierung wurde mit Mitteln des nationalen Budgets finanziert. Es ist das erste Mal, dass der Nationalstaat Mittel in Objekten dieser Art investiert, die die Diversität der Religionen und den kulturellen Pluralismus der ausländischen Gemeinschaften zum Ausdruck bringt, Die Bauten wurden durch öffentliche Ausschreibung zugeteilt und vom Ministerium für öffentliche Bauten kontrolliert.

Im Rahmen der Feier des zweihundertjährigen Bestehens des Friedhofes hat die Leitung desselben Prof. Oscar de Masi mit einer Untersuchung beauftragt, die sich sowohl auf die vorangehenden protestantischen Friedhöfe in Buenos Aires, von 1821 bis 1892, bezieht (el Socorro, Victoria und Disidentes de Chacarita), wie auch des Deutschen Friedhofs, der seine Unabhängigkeit im Jahr 2015 erhielt, und sich dabei definitiv vom britischen und nordamerikanischen Teil trennte. In Kürze wird diese Untersuchung, die in einem Buch dargestellt wird (herausgegeben von Maizal Ediciones) vorgestellt.

Von Anfang an bestand eine enge institutionelle Beziehung zwischen dem Friedhof und der deutschen Gemeinschaft. Der Friedhof war immer eine natürliche Fortsetzung des Dienstes der evangelischen Kirche. Auch wenn die Erhaltung des Friedhofes finanzielle Beiträge erfordert, handelt es sich nicht um ein kommerzielles Bestattungsunternehmen.

Im Laufe der Zeit und im Zuge der Änderung der religiösen Grundlagen, mit neuen Formen des Ökumenismus und des Zusammenlebens in der Diversität, bietet sich der Deutsche Friedhof als ein Ort der Erinnerung und Respekts, der der ganzen argentinischen Gesellschaft zur Verfügung steht, ohne Unterschiede wegen Ursprungsnationalität oder Religion.

Sobald es die Protokolle des Covid-19 erlauben, wird eine gemeinsame Feier mit dem britischen Friedhof veranstaltet, um an das Bestehen zu erinnern, ein Schild aufzusetzen, und die neuen Bauten als eingeweiht zu erklären.

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