Mama arbeitet immer
Heutzutage tritt eine neue Diskussion an die Gesellschaft heran: es geht dabei um die Entlohnung der Care-Arbeit. Care work, so der originale Begriff aus den 90-er Jahren, entstammt der feministischen Bewegung. Es geht darum, der Arbeit, die häufig auf Frauen - besser gesagt Mütter - zurückfällt, einen Namen zu geben; sie als Arbeit anzuerkennen. Auch fallen in das Muster Personen, die mit ihren Jobs wirklich Geld machen, Kranken- oder Altenpfleger*innen etwa. Es ist im Gespräch, nun die Hausarbeit, die oftmals nicht nur pädagogisch (in Bezug auf Kinderpflege) ausgeführt werden muss, sondern auch ein echter Knochenjob sein kann, zu entlohnen. Nur; wie möchte man das machen? Wie misst man das? Schließlich verschwammen besonders in der Pandemie gerne mal die Grenzen zwischen Elternteil und Lehrkraft. Da musste Mama die Kinder beim Homeschooling betreuen, fürs Mittagessen sorgen und im besten Fall dazu noch selbst im Homeoffice produktiv sein. Eine ganz einfache Lösung, die jedoch in Teilen der heutigen Gesellschaft noch Lichtjahre entfernt zu sein scheint, ist das gerechte Aufteilen der Arbeiten.
Statt dass nur Papa die Karriereleiter erklimmen darf und Mama zuhause die ganze Care-Arbeit alleine leistet, kocht, putzt und betreut Papa eben auch. Auch, wenn ich aus einem emanzipiertem Haushalt komme, war das einzige Gericht, das mein Vater für uns kochen konnte, Spaghetti Bolognese. Die Nudeln mit Dosentomatensoße waren zwar immer super lecker; nur muss man langsam mehr von dem männlichen Teil der Familie erwarten können. (cld)
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