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Zukunftsthema Demenz

Studie sagt Verdreifachung der Fälle bis 2050 voraus

Demenz
Laut der Studie könnten im Jahr 2050 weltweit 153 Millionen Menschen mit Demenz leben. (Foto: dpa)

Seattle/Bordeaux (dpa) - In den kommenden drei Jahrzehnten könnte sich die Zahl weltweiter Demenzfälle fast verdreifachen. Das sagt zumindest eine Gesundheitsstudie voraus, die in der Fachzeitschrift „The Lancet Public Health“ veröffentlicht wurde. Ihr zufolge könnten 2050 rund 153 Millionen Menschen mit Demenz leben - gegenüber 57 Millionen im Jahr 2019. Zurückzuführen sei das vor allem auf Wachstum und Alterung der Bevölkerung.

Umso alarmierender erscheinen nun die Vorhersagen, welche ein Team internationaler Wissenschaftler für die regelmäßig erscheinende „Global Burden of Disease“-Studie modelliert hat. Konkret erstellten die Forscher Schätzungen der Demenzprävalenz für 195 Länder und Territorien im Zeitraum von 2019 bis 2050 und bezogen dabei verschiedene Demenz-Risikofaktoren ein.

Den größten Anstieg der Prävalenz prognostiziert die Studie für den östlichen Subsahara-Raum, wo die Zahl der Demenzkranken im Alter von 40 Jahren und älter um über 350 Prozent ansteigen werde. Um fast 370 Prozent steigende Fallzahlen werden für Nordafrika und den Nahen Osten vorhergesagt, wobei besonders hohe Steigerungsraten in Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten zu erwarten seien. Der geringste Anstieg wird für den einkommensstarken asiatisch-pazifischen Raum prognostiziert, wo die Zahl der Fälle um 53 Prozent auf 7,4 Millionen 2050 steigen soll - mit einem besonders geringen Zuwachs in Japan (27 Prozent).

Für Westeuropa erwarten die Studienautoren einen Anstieg der Fälle um 74 Prozent, von fast 8 Millionen 2019 auf knapp 14 Millionen 2050. Niedrigere Anstiegsraten seien hier für Griechenland (45 Prozent), Italien (56 Prozent), Finnland (58 Prozent) und Schweden (62 Prozent) zu erwarten, auch Deutschland liege mit 65 Prozent (von knapp 1,7 Millionen Erkrankten 2019 auf knapp 2,8 Millionen 2050) noch unter dem prognostizierten durchschnittlichen Zuwachs Westeuropas. Überdurchschnittlich hoch werde dieser unter anderem in Zypern (175 Prozent), Andorra (172 Prozent) und Irland (164 Prozent) ausfallen.

Mit Blick auf die Auswirkungen von vier Demenz-Risikofaktoren- Rauchen, Fettleibigkeit, hoher Blutzucker und niedrige Bildung - prognostizieren die Studienautoren, dass ein verbesserter Zugang zu Bildung für sechs Millionen weniger Demenzfälle sorgen könnte. Dem stünden allerdings knapp sieben Millionen mehr Fälle gegenüber, die mit den prognostizierten Raten für Fettleibigkeit, hohen Blutzucker und Rauchen zusammenhingen.

Umso wichtiger seien Präventionsmaßnahmen, welche den Einfluss dieser Risikofaktoren minimierten, betont Epidemiologin und Hauptautorin Emma Nichols vom Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) der Universität Washington.

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