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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Zu einer Schwangerschaft gehören zwei

Von Marion Kaufmann

“Das argentinische Abtreibungsgesetz ist sehr unmenschlich und grausam“, schreibt Cornelia Schmidt-Liermann in ihrem klaren und interessanten Artikel in der vorigen AT-Ausgabe. Mit den gleichen Worten kann man aber auch die Art und Weise beschreiben, die dieses Problem in den Medien behandelt wird.

Eine Schwangerschaft bzw. eine Abtreibung, ist eine so persönliche und intime Angelegenheit einer Frau, dass es unangenehm wirkt, dass über dieses Thema debattiert wird als ginge es um –sagen wir mal- den Import von Autos. Kalte Debatten über ein delikates Thema. Bei einer Vergewaltigung – oder bei einer nicht gewollten Schwangerschaft- wird kein Wort verloren über die Männer, die ihre Ehefrauen zum Abtreiben zwingen; über die Nachbarn, Onkel oder Brüder, die Mädchen oder Frauen missbrauchen. Die Frauen kommen vor gleichgültige Funktionäre, vor herzlose Polizisten, und in vielen Fällen zu verständnislosen Familien. Wenn ein Mann nach solch einer Tat angezeigt wird, wird nicht viel getan, um ihn zu suchen. Ist einer vielleicht mal verurteilt worden? Wir leben ja in einem Macho-Land, das kann man immer wieder feststellen. Und zufällig ist 2021 auch ein Jahr mit kommenden Wahlen.

Es sollte mal Gesetze geben, die den Frauen wirklich helfen.

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