Britischer Regisseur Peter Brook ist tot
Paris (dpa) - Der britische Theaterregisseur Peter Brook, der mit Inszenierungen wie „Sommernachtstraum“ und „Die Tragödie der Carmen“ international berühmt wurde, ist tot. Er sei im Alter von 97 Jahren vergangenen Samstag in Paris gestorben, schrieb die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Brooks persönliches Umfeld am Sonntag. Der Regisseur gilt als einer der wichtigsten Vertreter des zeitgenössischen europäischen Theaters. Von Kritikern wurde er immer wieder in höchsten Tönen gelobt und als „Zauberdoktor des Theaters“ bezeichnet.
Brook erfand eine eigene Theatersprache und hatte großen Einfluss auf das moderne Theater. Er inszenierte viele Klassiker - darunter immer wieder William Shakespeare - auf eigentümliche Weise. So verzichtete er auf Bühnendekoration und optische Effekte und stellte den körperlichen Ausdruck in den Vordergrund. Seine Stücke wurden deswegen etwa auch als asketisch bezeichnet.
Brook war immer auf der Suche nach einer ursprünglichen Theaterkunst. „Ein Mann geht durch den Raum, während ihm ein anderer zusieht; das ist alles, was zur Theaterhandlung notwendig ist“, schrieb der Kultregisseur in seiner 1968 erschienenen, viel beachteten Schrift „Der leere Raum“. Die Schauspieler sollten ganz im Mittelpunkt der Inszenierung stehen.
Brook wurde am 21. März 1925 in London als Sohn jüdischer Einwanderer geboren. Noch als Student brachte er 1943 mit einer eigenen Theatertruppe eine Inszenierung heraus, später arbeitete er als Regisseur für verschiedene Häuser. 1962 wurde er mit Peter Hall einer der Direktoren der berühmten Royal Shakespeare Company in Stratford-upon-Avon. Brook wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Er war Commander of the Order of the British Empire und Ritter der französischen Ehrenlegion. Er wird in Erinnerung bleiben als einer, der im modernen Theater über Jahrzehnte neue Maßstäbe gesetzt hat.
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