Das Statistische Amt hat diese Woche die Zahlungsbilanz für 2018 bekanntgegeben. Die Leistungsbilanz (Handelsbilanz plus Dienstleistungsbilanz) schloss mit einem Defizit von u$s 28 Mrd., 11% unter dem von 2017. Doch der größte Teil des Defizits entfällt 2018 auf das erste Halbjahr. Im zweiten änderte sich die Lage drastisch, sogar mit einem Überschuss in den letzten Monaten. Das Defizit wurde durch einen Überschuss von u$s 40 Mrd. bei der Kapitalbilanz mehr als ausgeglichen, der aus dem ausgezahlten Betrag des IWF-Kredites u$s 13,32 Mrd.), der Erweiterung des Swap-Kredits mit China (u$s 8,85 Mrd.) und verschiedenen Bankkrediten, sowie Unterbringung von Staatstiteln auf dem internationalen Finanzmarkt besteht. Damit wurde auch die Kapitalflucht gedeckt, so dass der Saldo, der in den ZB-Reserven zum Ausdruck kommt, zunahm.
Die Verschuldung gegenüber ausländischen Gläubigern stieg 2018 um 18% auf u$s 227,92 Mrd. Dies umfasst den Teil der Staatsschuld, die gegenüber Gläubigern im Ausland besteht, und auch die privaten Auslandsschulden. Diese Verschuldung stellt um die 70% des Bruttoinlandsproduktes dar, das in Dollarwerten nach der Abwertung von 2018 stark zurückgegangenen ist. Allein, im privaten Bereich stehen den Schulden Guthaben von Personen und Unternehmen mit Wohnsitz in Argentinien gegenüber, die angeblich viel höher als die gesamte Auslandsschuld sein sollen. In Wirklichkeit weiß man nicht, wie hoch dieses Auslandsvermögen ist, weil die Berechnung auf der Differenz beruht, die sich bei der Buchung der einzelnen Posten der Zahlungsbilanz ergibt. Aber in Wirklichkeit wird ein großer Teil dieses Betrages für Zahlung von Differenzen bei unterfakturierten Importen u.a. Zwecke ausgegeben, so dass netto viel weniger verbleibt.
Von der gesamten Auslandsschuld entfällt 62% auf den Staat, 26% auf nicht finanzielle Unternehmen, 9% auf die ZB, 2% auf Banken und 1% auf andere Finanzanstalten.
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