Dank der Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit des deutschen Botschafters Dr. Ulrich Sante und seiner Gattin Christina, konnte das jährliche Benefizkonzert zugunsten der Deutschen Wohltätigkeitsgesellschaft wieder in der Residenz der Botschaft stattfinden.
Aus diesem Anlass haben sich die Organisatoren der Veranstaltung für ein Tangokonzert unter dem Titel „Tango que me hiciste mujer“, mit dem aus Frauen bestehenden Tangoquintett von Camila Arriva entschieden.
Die persönliche Einladung zu dem Konzert mit anschließendem Empfang erhielt man vom Botschafter ausgestellt, nachdem der Eintritt bei der DWG bezahlt worden war.
Überpünktlich erschienen die ersten Gäste vor der Botschaft und begaben sich zur Residenz, wo sie von dem Botschafter sowie dem Präsidenten der DWG empfangen wurden und sich anschließend bei einem Glas Sekt im Foyer auf den Beginn des Konzertes freuen konnten. Unter den Gästen befanden sich auch verschiedene der Ressortleiter der Deutschen Botschaft.
Nachdem die Gäste in dem in ein Auditorium umgewandelten renovierten Gartensaal Platz genommen hatten, hielt der Botschafter Dr. Sante auf Spanisch eine von allen Anwesenden aufmerksam verfolge Ansprache. Auch im Namen seiner Frau, begrüßte er die vielen anwesenden Freunde der DWG und dankte ausdrücklich den Hauptsponsoren, BASF, Henkel und Deutsches Hospital für die Unterstützung der DWG. Er sprach von einem besonderen Anlass, dass nach Jahren der Renovierung der Botschaft und anschließend der Pandemie ein Benefizkonzert, zugunsten der DWG in der Botschaft stattfinden kann.
Tango und Deutschland haben eine lange gemeinsame Beziehung, so Dr. Sante, da das Instrument Bandoneon (1840 von Heinrich Band erfunden) von deutschen Matrosen nach Buenos Aires gebracht wurde. Ende des 19. Jahrhunderts in den multikulturellen Hafenvierteln von Buenos Aires entstanden, fand der Tango seinen Weg nach Europa und so auch nach Berlin, wo er ein regelrechtes Tangofieber auslöste, das noch heute fortdauert. So hat auch die Musikerin und Sängerin Camila Arriva ihr Zuhause in Berlin gefunden.
Tango umfasst alles, was eine gute Beziehung ausmacht. Er ist auch ein Spiegel der Beziehungen zwischen unseren Ländern, nämlich wie sie sein sollten und wie sie nun manchmal sind. Tango bedeutet auch Traditionen wach zu halten, in der Gegenwart erhalten was weitergegeben wurde, um gemeinsam die Zukunft zu gestalten. Das, so Dr. Sante, ist auch zur Erneuerung und Modernisierung der deutsch-argentinischen Vereinigungen in Argentinien anwendbar. Denn nur wenn wir uns gemeinsam auf die Zukunft konzentrieren und daran arbeiten, könnten wir auch die jungen Generationen für diese Organisationen gewinnen, die wiederum zur Orientierung der Jugend beitragen könnten. Die Botschaft unterstützt diesen Wandel, zusammen mit der FAAG, die Dachorganisation der deutsch-argentinischen Vereinigungen, der er vielmals für ihren Einsatz dankt.
Die Bedeutung, dass ältere und jüngere Generationen zusammenarbeiten, gemeinsam Verantwortung übernehmen, zeigt sich auch am Beispiel der DWG, hinsichtlich der Verpflichtung dem Seniorenheim Los Pinos gegenüber. In den letzten beiden Jahren stand Los Pinos vor enormen Herausforderungen. Aufgrund der Pandemie entstanden bedeutende zusätzliche Kosten, um die Heimbewohner und die Mitarbeiter zu schützen. Gleichzeitig fielen aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse Einnahmen aus, während die Benefizveranstaltungen abgesagt werden mussten. Dr. Sante sprach auch seine Anerkennung für den aufopfernden Einsatz des Kranken- und Altenpflegepersonals von Los Pinos aus, die trotz der widrigen Verhältnisse den Heimbewohnern und Patienten unermüdlich und mit Hingabe beistanden. Dieser Aussage des Botschafters wurde ein langer Applaus gezollt. Er dankte auch den freiwilligen privaten Wohltätern, welche der DWG in schwierigen Zeiten unterstützten, und wünschte allen Anwesenden das Konzert mit Camila Arriva und ihrem Quintett zu genießen.
Anschließend bedankte sich der Präsident der DWG Juan Diego Finsterbusch bei allen Anwesenden für ihr erscheinen und vor allem dem Botschafter und seiner Gattin diese Veranstaltung ermöglicht und auch die Kosten derselben übernommen zu haben. Den Sponsoren des Konzertes sowie den Corporate Sponsors 2022 dankte er für ihre kontinuierliche finanzielle Unterstützung und Loyalität.
Den Teams unter Kulturreferent Markus Sasse von der Botschaft sowie von der DWG mit Frau Monica Illing sprach Finsterbusch seine Anerkennung für die tadellose Organisation und Koordination des Events aus und Camila Arriva dafür, ein erschwingliches Angebot für das Konzert gemacht zu haben.
Alle Einnahmen des Konzertes sind für die Sozialarbeit der DWG bestimmt, versicherte Finsterbusch, d.h. insbesondere zur Finanzierung der Unterbringung und Pflege der Heimbewohner, die weder über eigene Mittel verfügen noch Familienangehörige haben, die sie unterstützen bzw. betreuen könnten. Das Seniorenheim- und Rehabilitationszentrum Los Pinos soll zukünftig zu einem Referenzinstitut zur Betreuung und zum Beistand älterer Menschen entwickelt werden und bat um Unterstützung für dieses Vorhaben. In diesem Zusammenhang dankte er dem Deutschen Hospital und dessen Präsidenten Ricardo Berthold für die kontinuierliche Unterstützung in den vielen Jahren der Zusammenarbeit.
Camila Arriva begrüßte das Auditorium in deutscher Sprache. Sie empfindet es als ihre Aufgabe, die im 20. und 21. Jahrhundert von Frauen komponierten Tangos sichtbar zu machen. Das Konzert begann mit einem Tango von Eladia Blázquez „Amor sin Ventura“ und sofort war die besondere Qualität ihrer Stimme sowie das einwandfreie Spiel des Quintetts erkennbar. Zu jedem Tango gab Camila Erläuterungen zu den Komponistinnen bzw. deren Lebensläufe. Zwischen den einzelnen Tangos (insgesamt 12) zollte das Publikum begeisterten Applaus. Zu„La flor de la canela“ von Isabel Chabuca Granda bat Camila die Gäste mitzusingen, eine Aufforderung, der viele der Anwesenden mit Freude Folge leisteten. Nachdem der letzte Tango des Repertoires verklungen war, stellte Camila die Musikerinnen des Quintetts vor: Amalita Escobar (Klavier), Roberta Maegli (Bandoneon), Amanda Burgos (Violine) und Mo Toledo (Kontrabass). Als Zugabe sang Camila den von Evelyn Rehs komponierten Tango „Ein bisschen Romantik gehört zu jeder Frau“ auf Deutsch. Ein gelungener Abschluss für ein besonderes Tangokonzert.
In Anschluss bat der Gastgeber Dr. Ulrich Sante die Gäste hinüber in den Saal der Residenz, wo alles für den Empfang bereitstand. Bei leckeren Häppchen und einem Glas Wein, Sekt oder Cola war Gelegenheit zur Unterhaltung, auch mit den Musikerinnen gegeben. Man hatte sich viel zu erzählen. Die Bedienung war erstklassig und alles, was angeboten wurde war vom Feinsten sowie die Gastgeber allgegenwärtig. So blieb man in angenehmer Atmosphäre bis spät am Abend zusammen.
