Rentenerhöhung beschlossen
Berlin - Die deutsche Regierung hat am Mittwoch die kräftigste Rentenerhöhung seit Jahrzehnten auf den Weg gebracht. Im Westen steigen die Renten nach einer Nullrunde im vergangenen Jahr zum 1. Juli um 5,35 Prozent, im Osten nach einer nur geringen Erhöhung 2021 um 6,12 Prozent. Im Osten ist es der stärkste Anstieg seit 1994, im Westen gab es seit 1983 keine solche Erhöhung mehr. Sozialverbände und Gewerkschaften weisen aber auf die hohe Inflation hin.
Baerbock fordert Reformen
Niamey - Außenministerin Annalena Baerbock hat als wichtige Voraussetzung für weiteres deutsches Engagement im Krisenstaat Mali rasche Wahlen und Reformen verlangt. Mali müsse demokratische Reformen einleiten sowie Korruption, Justiz- und Straflosigkeit bekämpfen, forderte Baerbock gestern in der malischen Hauptstadt Bamako. Solange das Land eng mit russischen Akteuren zusammenarbeite, könne Deutschland nicht weiter an der EU-Mission EUTM teilnehmen, die malische Streitkräfte ausbilde. Deutschland wolle aber weiterhin von Krisen betroffenen Menschen in Mali unterstützen.
Kirchen in der Minderheit
Berlin - Nach Hochrechnungen von Experten ist jetzt weniger als die Hälfte der deutschen Bevölkerung Mitglied in den beiden großen Kirchen. Vor 30 Jahren waren noch um die 70 Prozent in Deutschland in der römisch-katholischen Kirche und der EKD (Evangelische Kirche in Deutschland). „Es ist eine historische Zäsur, da es im Ganzen gesehen, seit Jahrhunderten das erste Mal in Deutschland nicht mehr ‚normal‘ ist, Kirchenmitglied zu sein“, sagt Sozialwissenschaftler Carsten Frerk von der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (Fowid).
Migrationsstatistik
Wiesbaden - Gut jeder Vierte in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. Das geht aus einer Auswertung des Statistischen Bundesamts auf Basis des Mikrozensus 2021 hervor, die am Dienstag in Wiesbaden veröffentlicht wurde. Im vergangenen Jahr lebten demnach 22,3 Millionen Menschen mit ausländischen Wurzeln in der Bundesrepublik. Das entspricht einem Anteil von 27,2 Prozent der Gesamtbevölkerung und ist der höchste Wert seit Beginn der Messung im Jahr 2005, wie eine Sprecherin mitteilte.
Ehrenmal beschmiert
Berlin - Auf das Sowjetische Ehrenmal in Berlin-Treptow sind mit roter Farbe Parolen gegen den Krieg in der Ukraine und gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin gesprüht worden. Ein Sprecher der Berliner Polizei bestätigte die Schmierereien am Donnerstagabend. Nähere Angaben machte er nicht. Die Schriftzüge seien umgehend von Einsatzkräften unkenntlich gemacht worden.
Mordpläne?
Belgrad - Der serbische Geheimdienst BIA hat Medienberichte bestritten, wonach er ein serbisches Killer-Kommando beauftragt hätte, den aus der Schweiz stammenden ehemaligen Europarats-Berichterstatter Dick Marty zu ermorden. „Derartige Behauptungen fügen dem Ansehen der BIA (...) völlig zu Unrecht unermesslichen Schaden zu“, hieß es in einer Stellungnahme des Nachrichtendienstes. Am vergangenen Wochenende hatte der Zürcher „Tages-Anzeiger“ erstmals berichtet, dass die Schweizer Behörden Marty seit Dezember 2020 unter umfassenden Personenschutz gestellt haben. Als Sonderberichterstatter des Europarates hatte er mutmaßliche Kriegsverbrechen kosovarischer Milizen im Unabhängigkeitskrieg gegen Serbien dokumentiert.
Funktionär entführt
Zürich - Der Präsident der Schweizer Impfkommission ist nach eigener Darstellung Ende März für eine Stunde in der Gewalt eines Erpressers gewesen. Dies teilte der Mediziner am Sonntag in einem Schreiben an verschiedene Medien mit. Der Täter habe einen „substanziellen Geldbetrag“ gefordert, ihn dann aber laufen lassen, schrieb das mutmaßliche Entführungsopfer. Die Tat habe nichts mit seiner Rolle als Chef der Impfkommission zu tun gehabt. Nachdem der Mediziner die Polizei informiert hatte, stießen Beamte bei ihren Ermittlungen auf einen 38-jährigen Deutschen. Beim Versuch der Festnahme kam es am Mittwochabend zu einem Schusswechsel. Der Täter wurde von Schüssen der Polizei so schwer verletzt, dass er starb.
Grüne attackiert
Wien - Die Chefin der grünen Fraktion im österreichischen Parlament, Sigrid Maurer, ist von einem mutmaßlichen Corona-Maßnahmengegner attackiert worden. Zwischen dem Mann und der Abgeordneten sei es in einem Lokal in Wien am Donnerstagabend zu einer Diskussion über die Corona-Politik gekommen, berichtete die Polizei. Dabei habe der 26-Jährige der Politikerin ein Trinkglas ins Gesicht geworfen. Maurer blieb unverletzt. Der Angreifer wurde festgenommen. Die Grünen regieren gemeinsam mit der konservativen ÖVP und stellen seit Beginn der Pandemie den Gesundheitsminister. Viele Corona-Beschränkungen wurden bereits aufgehoben, und die Impfpflicht wurde suspendiert. In Innenräumen gilt seit kurzem wieder Maskenpflicht. (dpa/wvg)
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