Vermutlich mehr geimpft
Berlin - Das Robert Koch-Institut (RKI) in Deutschland geht von bereits mehr Corona-Geimpften aus, als in der offiziellen nationalen Meldestatistik erfasst sind. Es sei anzunehmen, dass unter Erwachsenen bis zu 84 Prozent mindestens einmal und bis zu 80 Prozent vollständig geimpft sind, heißt es in einem aktuellen Bericht des RKI - der Bundesbehörde für Infektionskrankheiten - (Stichtag 5.10.). Die Schätzung beruht auf Bürgerbefragungen und Meldedaten. Nach Meldungen der Impfstellen haben bisher knapp 80 Prozent der Menschen ab 18 Jahren eine erste Spritze bekommen, gut 75 Prozent bereits die zweite.
Laschets Nachfolge
Düsseldorf - Landesverkehrsminister Hendrik Wüst soll in Nordrhein-Westfalen Nachfolger von Armin Laschet werden - als Ministerpräsident und CDU-Landesparteichef. Der 46-Jährige sei „ein Macher“ und betreibe eine „kluge und vorausschauende Politik“, sagte Unions-Kanzlerkandidat Laschet am Dienstag in Düsseldorf. Wüst solle voraussichtlich am 27. Oktober im Landtag zum Regierungschef gewählt werden, kündigte CDU-Fraktionschef Bodo Löttgen an. Der CDU-Bundesvorsitzende Laschet will bis zur konstituierenden Sitzung des Bundestags am 26. Oktober Ministerpräsident bleiben.
25 Jahre TGD
Berlin - Mit einem Blick auf ihre schwierigen Anfänge hat die Türkische Gemeinde in Deutschland (TGD) ihren 25-jährigen Geburtstag gefeiert. Der Dachverband war 1995 gegründet worden. „Integration“ sei damals eines der Hauptanliegen gewesen, sagte der ehemalige Bundesvorsitzende und spätere Abgeordnete Hakki Keskin am Dienstag in Berlin. In den vergangenen Jahren hatte es nicht nur in der TGD Kritik an dem Begriff gegeben, da vor allem konservative Politiker Integration oft als Bringschuld von Zuwanderern definieren. Der Verband spricht heute von gesellschaftlicher „Teilhabe“.
Ausländische Studenten
Berlin - Im Corona-Jahr 2020 ist die Zahl der ausländischen Studienanfänger in Deutschland nach Angaben des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) deutlich zurückgegangen. 64.000 Erstsemester nahmen im Wintersemester 2020/2021 ein Studium in Deutschland auf. Das waren 15.000 weniger als im Jahr davor, wie aus dem Bericht „Wissenschaft weltoffen 2021“ hervorgeht, den der DAAD und das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung am Montag veröffentlichten. Fast ein Viertel der Studienanfänger aus dem Ausland starteten ihr Studium in Deutschland online, blieben also zu Hause. Im Jahr davor waren es nur 14 Prozent.
SS-Wachmann schweigt
Brandenburg/Havel - In einem Prozess um die Massentötungen im Konzentrationslager Sachsenhausen will sich der angeklagte ehemalige Wachmann der SS nicht zu den Vorwürfen äußern. Dies erklärte sein Verteidiger Stefan Waterkamp am Donnerstag beim Auftakt des Prozesses in Brandenburg an der Havel. Sein 100 Jahre alter Mandant wolle sich aber am heutigen Freitag zu seinen persönlichen Verhältnissen äußern, soweit dies nicht die Vorwürfe betreffe.
„Gorch Fock“ im Heimathafen
Kiel - Das deutsche Segelschulschiff „Gorch Fock“ hat am Montag nach sechs Jahren wieder seinen Heimathafen Kiel an der deutschen Ostseeküste erreicht. An den Ufern der Förde verfolgten Tausende Menschen die Ankunft. Bevor das Schiff im Laufe des Nachmittags an der dortigen Gorch-Fock-Mole des Stützpunkts festmachen sollte, war noch eine Ehrenrunde in der Innenförde angesetzt, wo sich der Landtag von Schleswig-Holstein befindet. Das Parlament ist Pate des runderneuerten Dreimasters. Mit an Bord waren auf den letzten Seemeilen der Fahrt Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Kay-Achim Schönbach.
Karlspreis für Klaus Iohannis
Der rumänische Präsident Klaus Iohannis hat am vergangenen Samstag für seine proeuropäische Haltung in Aachen den Internationalen Karlspreis erhalten. Der aus der deutschsprachigen Minderheit Rumäniens stammende Iohannis wurde auch als Brückenbauer zwischen Ost und West geehrt. Mit dem renommierten Preis werden seit 1950 Persönlichkeiten oder Institutionen für ihre Verdienste um Europa und die europäische Einigung ausgezeichnet. Der Preis besteht aus einer großen Medaille und einer Urkunde. In seiner Dankesrede sagte Iohannis, die Europäische Union müsse stärker und widerstandsfähiger werden. Die Union sei „mehr denn je auf Einheit, Solidarität und Zusammenhalt angewiesen sowie auf eine pragmatische Vorgehensweise, die sich auf Handeln und konkrete Ergebnisse konzentriert“. Aus der Sicht Rumäniens könne man nur gemeinsam auf der Höhe der Erwartungen der Bürger sein, „und nicht durch Rückzug oder durch Bildung von engen Kreisen europäischer Integration“, sagte Iohannis in seiner auf Deutsch gehaltenen Ansprache im Krönungssaal des Aachener Rathauses.
Ökosoziale Steuerreform
Wien - Die Regierung aus Konservativen und Grünen in Österreich hat sich für die kommenden Jahre auf eine ökosoziale Steuerreform geeinigt. Die Bevölkerung werde bis 2025 eine Entlastung in Höhe von 18 Milliarden Euro erhalten, teilte die Regierungsspitze am Sonntag mit. Als Herzstück der Reform wurde unter anderem eine CO2-Bepreisung als Anreiz für umweltfreundliches Verhalten angekündigt. Das Prestigeprojekt des Bündnisses soll zudem finanzielle Erleichterungen für untere und mittlere Einkommensstufen bringen. Jeder Vollzeitbeschäftigte solle um mindestens 300 Euro pro Jahr entlastet werden. „Wir haben uns entschieden, eine ökologische Trendwende einzuleiten“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP).
Kostenlose Tests
Wien - In Österreich bleiben entgegen ursprünglichen Plänen kostenlose Corona-Tests vorerst möglich. Der Gesundheitsausschuss beschloss am Dienstag Zuschüsse für Impfungen, für Rettungseinsätze, für Schutzausrüstungen und für Testungen bis Ende März, teilte das Gesundheitsministerium in Wien mit. Weiterhin wurden die Corona-Maßnahmen laufend beurteilt. „Die Lage kann sich daher auch jederzeit ändern“, hieß es aus dem Ministerium. Eigentlich wäre die Finanzierung der Gratis-Tests im Oktober ausgelaufen. Das gilt nun nur für die Selbsttests aus den Apotheken. In Deutschland hingegen sind ab 11. Oktober alle Schnelltests selbst zu zahlen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Österreich aktuell bei etwa 143.
Großzügige Förderung
Bern - Die Schweiz will ärmere EU-Länder demnächst wieder finanziell in der Entwicklung unterstützen. Dafür sollen über mehrere Jahre insgesamt 1,3 Milliarden Franken (1,2 Mrd. Euro) fließen, wie am Donnerstagabend auch die zweite Parlamentskammer entschied. Das Geld wurde jahrelang blockiert. Die Schweiz hofft, dass sie nun wieder am EU-Forschungsprogramm Horizont teilnehmen kann. Die Schweiz ist nicht EU-Mitglied, nimmt aber über bilaterale Verträge an EU-Programmen und dem EU-Binnenmarkt teil. Im Gegenzug wurden vor Jahren Zahlungen zur Förderung der ärmeren EU-Länder vereinbart. In der Schweiz wird von der „Kohäsionsmilliarde“ gesprochen. Der erste Betrag, rund eine Milliarde Franken, floss ab 2006. (dpa)
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