Eine Million Kinder geimpft
Berlin - In Deutschland gehen die Corona-Impfungen bei Kindern und Jugendlichen weiter voran. Bei den 12- bis 17-Jährigen haben mittlerweile mehr als eine Million eine erste Impfung erhalten, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Dienstag auf Twitter mitteilte. Dies entspricht nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 22,5 Prozent dieser Altersgruppe. Bund und Länder hatten angekündigt, nach den Sommerferien mehr Impfgelegenheiten für Kinder anzubieten. Die Ständige Impfkommission empfiehlt Impfungen bei Kindern vorerst nur bei höherem Risiko für schwere Corona-Verläufe etwa wegen Erkrankungen wie Diabetes. Impfungen sind laut Stiko aber mit ärztlicher Aufklärung und als individuelle Entscheidung von Kindern und Eltern möglich. Die Impfstoffe von Biontech und Moderna sind ab 12 Jahren zugelassen. Insgesamt sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums nun 45,8 Millionen Menschen oder 55,1 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig mit der meist nötigen zweiten Spritze geimpft. Mindestens eine erste Impfung haben 52 Millionen Menschen oder 62,5 Prozent der Bevölkerung.
Botschafter
Washington - US-Präsident Joe Biden will den LGBTQ-Aktivisten Scott Miller auf den Posten des Botschafters in der Schweiz und Liechtenstein berufen. Miller ist Co-Vorsitzender der Gill Foundation, die sich für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans-Menschen und queeren Menschen einsetzt. Dafür steht auch die englische Abkürzung LGBTQ. Miller und sein Ehemann Tim Gill gehörten zu den Top-Akteuren in Gleichstellungsfragen der LGBTQ-Gemeinschaft in den USA, schrieb das Weiße Haus über Miller. Biden muss die Nominierung nun an den Senat übermitteln. Die Parlamentskammer muss die Personalie bestätigen.
Corona-Infektionen
Wien - Mit über 900 neu gemeldeten Corona-Infektionen hat Österreich den höchsten Tageswert seit Mitte Mai erreicht. Die jüngste Fallzahl, die am Mittwoch vom nationalen Krisenstab veröffentlicht wurde, liegt deutlich über dem Sieben-Tagesschnitt von rund 600. Am Mittwoch traten im Tiroler Bezirk Lienz neue Maßnahmen in Kraft, nachdem dort die Sieben-Tage-Inzidenz auf 332 geklettert war - ein Vielfaches des österreichweiten Wertes, der am Montag bei 43 lag. In dem Bezirk muss beim Einkaufen nun wieder eine FFP2-Maske getragen werden. Die hohen Zahlen dort haben laut den regionalen Behörden mit Reiserückkehrern und der relativ geringen Impfquote zu tun.
Rundfunkchef
Wien - Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Österreich bekommt nach 15 Jahren einen neuen Chef. Roland Weißmann wurde am Dienstag zum neuen Generaldirektor des ORF und somit zu einem der wichtigsten Medienmanager des Landes gewählt, wie ein Sprecher des Senders bekanntgab. Weißmann soll sein Amt zum Jahresbeginn 2022 antreten. Weißmann folgt auf Alexander Wrabetz, der das Medienunternehmen mit rund 3000 Mitarbeitern seit 2007 leitet und der sich um eine weitere Amtszeit beworben hatte. Der ORF ist ein Schwergewicht in Österreichs Medienlandschaft: Die Fernsehsparte hat einen Marktanteil von 36 Prozent, die Radioprogramme kommen auf 74 Prozent.
Gedenkveranstaltung
Berlin/Potsdam - Deutschlands Staatspräsident Frank-Walter Steinmeier wird am 13. August an der zentralen Gedenkveranstaltung zum 60. Jahrestag des Mauerbaus vor der Kapelle der Versöhnung in Berlin teilnehmen. Das teilte das Bundespräsidialamt mit. Die Stiftung Berliner Mauer kündigte mit Brigitta Heinrich und Renate Werwigk-Schneider zudem zwei Zeitzeuginnen an, die über ihre Erfahrungen nach dem Mauerbau sprechen werden. Im Anschluss ist an der Gedenkstätte an der Bernauer Straße eine Kranzniederlegung geplant. Die Veranstaltung am 13. August ist der Startschuss für ein Wochenende voller Veranstaltungen zur Erinnerung an die Teilung der Stadt 1961.
Fluthilfefonds
Berlin - Für den Wiederaufbau in den deutschen Hochwassergebieten haben Bund und Länder einen Fonds von 30 Milliarden Euro vereinbart. Die Aufbaumaßnahmen allein der Länder werden im Beschluss von Kanzlerin Angela Merkel und der Ministerpräsidenten vom Dienstag mit 28 Milliarden Euro beziffert. Diese wollen Bund und Länder je zur Hälfte finanzieren. Die Schäden im Umfang weiterer 2 Milliarden Euro betreffen die Infrastruktur des Bundes, für deren Beseitigung dieser allein aufkommt. Dabei handelt es sich vor allem um Autobahnen und Schienenwege. Betroffen sind vor allem die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Dort hatten Unwetter Mitte Juli eine Hochwasserkatastrophe ausgelöst.
Rekordbetrag
Brüssel - Deutschland hat im vergangenen Jahr trotz der Corona-Krise einen Rekordbetrag in den europäischen Gemeinschaftshaushalt eingezahlt. Nach Berechnungen der Deutschen Presse-Agentur wurden 2020 netto etwa 19,4 Milliarden Euro nach Brüssel überwiesen. Frankreich steuerte unter dem Strich mit 9,5 Milliarden Euro nur etwa halb so viel bei, Italien mit rund 6,3 Milliarden Euro weniger als ein Drittel. Der in absoluten Zahlen größte Nettoempfänger war den Berechnungen der dpa zufolge Polen, das aus dem EU-Haushalt 12,4 Milliarden Euro mehr herausbekam, als es einzahlte. Danach folgten Griechenland mit 5,6 Milliarden Euro sowie Rumänien und Ungarn mit je rund 4,7 Milliarden Euro.
Not-Abgabe
Berlin - Oxfam und andere Hilfsorganisationen fordern die Regierungen weltweit auf, Superreiche zur Bewältigung der Corona-Krise stärker zur Kasse zu bitten. Mit einer einmaligen Vermögensabgabe von 99 Prozent auf Gewinne, die Milliardärinnen und Milliardäre während der Pandemie gemacht haben, ließen sich Corona-Impfungen für alle Menschen finanzieren - und überdies jedem Arbeitslosen weltweit ein Zuschuss von 20.000 US-Dollar (rund 17.000 Euro) gewähren, hieß es in einer Pressemitteilung vom Donnerstag. Die derzeit 2690 Milliardärinnen und Milliardäre wären demnach zusammen dann immer noch 55 Milliarden US-Dollar reicher als vor dem Virusausbruch.
US-Standorte
Wiesbaden - Das US-Militär will mehrere Standorte behalten, die eigentlich an Deutschland zurückgegeben werden sollten. Grund sei der wachsende Bedarf an Einrichtungen auf dem europäischen Kontinent, wie die US-Army am Montag in Wiesbaden mitteilte. Betroffen seien Standorte in Wiesbaden, Kaiserslautern, im bayerischen Ansbach, Mannheim sowie in Stuttgart. Die Husterhohe Kaserne in Pirmasens soll von der US-Army zur US-Air Force wechseln. Im April war bekannt geworden, dass die USA ihre Truppen in Deutschland um 500 Soldaten aufstocken wollen. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte erklärt, die Stationierung sei auch als Bekenntnis der USA zum Verbündeten Deutschland zu verstehen. (dpa/wvg)
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