Corona in St. Wolfgang
St. Wolfgang - Durch den Corona-Ausbruch im Ferienort St. Wolfgang sind bislang wohl 107 Menschen erkrankt. Das ergab eine Analyse der österreichischen Gesundheitsbehörden, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Dabei handelt es sich um Mitarbeiter und Anwohner, aber auch um Touristen. Zuletzt hatten örtliche Behörden nur 79 Fälle zum Ausbruch gezählt, dabei aber nicht alle Diagnosen in anderen Teilen Österreichs einberechnet.Unter ausländischen Gästen sei bislang trotz internationaler Kontakt-Nachverfolgung kein Fall gefunden worden, erklärte das Gesundheitsministerium. Die Ausbreitung sei durch rasches Testen und Absondern von Kontaktpersonen unter Kontrolle gebracht worden, teilte das Gesundheitsministerium mit.
Fahrverbote
Innsbruck - Bei regionalen Fahrverboten im Bundesland Tirol sind am Wochenende rund 2400 Fahrzeuge bei Umfahrungsversuchen gestoppt worden. Sie wurden südlich der bayrischen Grenze an drei Kontrollpunkten an der Zufahrt zu Nebenstraßen und umliegenden Orten gehindert und zurück auf die Fernpass-Route gewiesen, wie Tirols Landeschef Günther Platter mitteilte. Aufgrund des starken Reiseverkehrs hatte das Bundesland zwei Abfahrten für Durchreisende gesperrt. Mit diesem Schritt soll die Nutzung von Ausweichstrecken bei Stau verhindert werden und die Anwohner in den Anrainer-Gemeinden auf den Transitstrecken vor allem Richtung Italien entlasten. Die Bürger dort klagen über Lärm, Gestank und Stau auch in ihren kleinen Orten.
Risikogebiet Spanien
Bern/Wien - Wegen steigender Corona-Zahlen setzen Österreich und die Schweiz das spanische Festland auf die Liste mit Corona-Risikogebieten. Wer von dort in die Schweiz einreist, muss sich von diesem Samstag an in eine zehntägige Quarantäne begeben, teilte das Bundesamt für Gesundheit mit. Das gilt auch für Urlaubsrückkehrer. In Österreich müssen Reisende, die vom spanischen Festland zurückkehren, ab dem 10. August bei der Einreise einen negativen Corona-Test vorlegen. Dasselbe gilt auch für andere ausgewiesene Risikogebiete. Alle Festland-Provinzen Spaniens sind betroffen, ausgenommen sind die Inselgruppen der Balearen, zu denen Mallorca und Ibiza gehören, und die Kanarischen Inseln mit Gran Canaria und Teneriffa.
Gedenken in Auschwitz
Auschwitz/Berlin - Erstmals haben Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), des Zentralrats der Juden in Deutschland und des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma gemeinsam im ehemaligen deutschen Vernichtungslager Auschwitz in Polen der dort Ermordeten gedacht. In einem Gedenkakt mit Kranzniederlegungen erinnerten sie am Sonntag an die Schoa - die Ermordung der europäischen Juden - und den Völkermord an den Sinti und Roma. Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm sagte: „Auch der jahrhundertealte christliche Antijudaismus - so müssen wir Christen voller Scham feststellen - hat den mörderischen Antisemitismus gefördert. Das gemeinsame Gedenken heute hier ist für mich deswegen ein sehr berührendes Zeichen.“
Geständnis im Mordfall Lübcke
Frankfurt/Kassel - Im Prozess um den Mordfall Walter Lübcke hat der Hauptangeklagte Stephan Ernst erstmals vor Gericht den tödlichen Schuss auf Kassels Regierungspräsidenten eingestanden. Gleichzeitig belastete Ernst den Mitangeklagten Markus H., der ebenfalls am Tatort gewesen sei und eine entscheidende Rolle gespielt habe. Der Kasseler Regierungspräsident Lübcke war im Juni 2019 auf der Terrasse seines Wohnhauses im Landkreis Kassel getötet worden.
Positive Umfrage über US-Truppenabzug
Berlin - Während die Politik in Deutschland den geplanten Abzug von US-Truppen mehrheitlich ablehnt, trifft er in der Bevölkerung überwiegend auf Zustimmung. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur befürworten 47 Prozent eine Reduzierung der derzeit 36.000 Soldaten. Jeder Vierte meint sogar, die US-Streitkräfte sollten Deutschland ganz verlassen. Dagegen ist noch nicht einmal jeder Dritte (32 Prozent) dafür, dass die amerikanischen Truppen in der bisherigen Stärke bleiben (28 Prozent) oder sogar aufgestockt werden (4 Prozent) sollten. 21 Prozent machten keine Angaben.
„Aufschrei der Verzweifelten“
Lesbos - Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat nach einem aus Sicherheitsgründen gekürzten Besuch des mit Migranten überfüllten Camps Moria auf der griechischen Insel Lesbos von einem „Aufschrei der Verzweifelten“ gesprochen. „Die ganze Europäische Union muss jetzt wach werden“, sagte Laschet am Dienstag nach den Besuchen der Lager Moria und Kara Tepe. Europa dürfe die griechische Regierung und die Bewohner und Behörden auf Lesbos nicht allein lassen. Auch Nordrhein-Westfalen wolle seinen Hilfsbeitrag leisten und besonders betroffene Kinder und deren enge Angehörige in den nächsten Wochen nach Nordrhein-Westfalen holen, sagte Laschet.
Kühnert will in den Bundestag
Berlin - Der Juso-Bundesvorsitzende Kevin Kühnert will sein Amt vorzeitig abgeben und 2021 für den Bundestag kandidieren. Der 31-Jährige stellt sein Amt beim Bundeskongress Ende November zur Verfügung, wie eine Sprecherin der SPD-Nachwuchsorganisation der Deutschen Presse-Agentur am Montagabend bestätigte. Die Neuwahl des Juso-Vorsitzenden wird damit um ein Jahr vorgezogen. Ein personeller Wechsel rechtzeitig vor der Bundestagswahl 2021 sei der „bestmögliche Zeitpunkt“, sagte Kühnert. Kühnert ist gebürtiger Berliner und seit 2017 Juso-Vorsitzender. Im November 2019 wurde er wiedergewählt. Bundesweit bekannt wurde Kühnert als ein Kopf der #NoGroko-Kampagne von Anfang 2018. Im Rennen um die neue Parteispitze hatten die Jusos im vergangenen Jahr das Duo Kandidaten Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans unterstützt, das sich letztlich auch durchsetzen konnte.
Gericht bestätigt Parteiausschluss Sarrazins
Berlin - Das oberste Parteischiedsgericht der deutschen Sozialdemokraten hat den Parteiausschluss des umstrittenen Autors Thilo Sarrazin bestätigt. Der Parteiausschluss sei damit wirksam, teilte die Bundesschiedskommission mit. Der frühere Berliner Finanzsenator und Bundesbanker hatte seit 2009 in Deutschland mit migrations- und islamkritischen Statements Furore gemacht. Die SPD wirft dem heute 75-Jährigen parteischädigendes Verhalten vor. Es war nach 2009/10 und 2011 bereits der dritte Anlauf, ihn aus der Partei zu werfen. (dpa)
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