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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Wochenübersicht

Corona in Ischgl

Innsbruck - Beim umstrittenen Corona-Management im österreichischen Ischgl sind nach Darstellung einer Expertenkommission schwere Fehler passiert. So sei der Betrieb der Skibusse und der Seilbahnen einen Tag später als erforderlich eingestellt worden, sagte der Kommissionsvorsitzende Ronald Rohrer am vergangenen Montag in Innsbruck. Die Verkündung der Quarantäne über das Paznauntal durch Bundeskanzler Sebastian Kurz am 13. März hätte aus Sicht der Experten besser vorbereitet werden müssen. Es habe panikartige Reaktionen bei den vielen ausländischen Gästen gegeben, die in Windeseile versucht hätten, die Region zu verlassen. Es habe an der sofortigen Information an die Touristen gefehlt, dass sie über das Wochenende „gestaffelt und kontrolliert“ abreisen sollten. Außerdem habe es keinen Evakuierungsplan gegeben, kritisierte Rohrer.

Langwieriger Prozess

Wien - Nach drei Jahren ist der Untreue- und Korruptionsprozess gegen den ehemaligen Finanzminister Karl-Heinz Grasser in der Schlussphase. Der Verteidiger des 51-Jährigen forderte am Mittwoch am 167. Verhandlungstag vor dem Landgericht Wien in seinem Plädoyer einen Freispruch für seinen Mandanten. Die Befragung von rund 150 Zeugen habe keine Beweise für kriminelle Handlungen Grassers gebracht. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft erklärt, die Schuld des ehemaligen Ministers sei erwiesen. Einer der Anklagevertreter sprach von einem „Verbrechen von unglaublicher Tragweite“. Der Ex-Politiker habe gemeinsam mit seinen Freunden in die eigene Tasche gewirtschaftet. Er habe mitkassiert „zum Nachteil der Steuerzahler“. Die Vertreterin der Republik forderte von den insgesamt 15 Angeklagten fast zehn Millionen Euro als Schadenersatz.

Blocher tritt kürzer

Bern - Einer der bekanntesten Schweizer Politiker, Christoph Blocher, will kürzer treten. Das kündigte Blocher in einem Interview mit dem Sender SRF kurz vor seinem 80. Geburtstag an diesem Sonntag an. „Ich merke, meine Kräfte lassen nach, etwa das Gedächtnis“, sagte Blocher in dem am vergangenen Freitag veröffentlichten Interview. Jetzt müssten die Jüngeren übernehmen. Er mische sich kaum noch ins Tagesgeschäft ein, seit er sich aus den Führungsgremien der Partei zurückgezogen habe. Später betonte Blocher im Gespräch mit der Zeitung „Blick“, er werde sich politisch weiter engagieren. Blocher war für den Aufstieg der rechtskonservativen SVP seit den 1990er Jahren zur heute stärksten Partei verantwortlich. Die SVP setzte sich in einigen der umstrittensten Volksabstimmungen durch, darunter die Ablehnung eines Schweizer EU-Beitritts.

Neuinfektions-Rekord in Österreich und Schweiz

Wien - In Österreich und der Schweiz ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus erneut auf Rekordwerte gestiegen. Binnen Tagesfrist wurden nach Angaben des Wiener Gesundheits- und Innenministeriums vom Mittwoch 1346 neue Fälle gezählt. In der Schweiz und Liechtenstein waren es 2823, etwa doppelt so viele wie am Vortag, wie das Bundesamt für Gesundheit berichtete. In Österreich ist der Wert unter Berücksichtigung der Zahl der Einwohner etwa doppelt so hoch wie in Deutschland, in der Schweiz sogar fünf Mal so hoch. In der Schweiz waren es auf dem Höhepunkt der Pandemie am 23. März knapp 1500 Fälle gewesen. Die meisten neuen Fälle verzeichneten Wien (402), Oberösterreich (234), Tirol (184), Niederösterreich (139) und Salzburg (134). Auch die Belegung der Betten mit Covid-19-Patienten auf Intensiv- wie Normalstationen in Österreichs Kliniken stieg zuletzt an.

Grenzkontrollen verlängert

Berlin - Deutschland verlängert die Grenzkontrollen zu Österreich erneut um ein halbes Jahr. Das habe Bundesinnenminister Horst Seehofer in Abstimmung mit Österreich entschieden, teilte das Innenministerium am Donnerstag in Berlin mit. Dies geschehe aus „migrations- und sicherheitspolitischen Gründen“, hieß es weiter. Die Migration nach Deutschland war in der Corona-Krise deutlich zurückgegangen, sie steigt seit Juni aber wieder.

Haseloff neuer Bundesratspräsident

Berlin - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) ist zum neuen Präsidenten des deutschen Bundesrats gewählt worden. Er übernimmt die Leitung der Länderkammer offiziell am 1. November. Haseloff löst den Ministerpräsidenten von Brandenburg, Dietmar Woidke (SPD), ab. Der 66-jährige Haseloff regiert Sachsen-Anhalt seit 2011. Bei der Landtagswahl im Juni 2021 will er abermals als Spitzenkandidat der Christdemokraten ins Rennen gehen.

Corona verstärkt Hunger und Armut

Berlin - Die deutsche Hilfsorganisation Welthungerhilfe befürchtet eine starke Zunahme von Hunger und Armut weltweit durch die Corona-Pandemie. Besonders in Afrika südlich der Sahara und in Südasien sei die Situation schon vor der Pandemie alarmierend gewesen, sagte die Präsidentin der Organisation, Marlehn Thieme, bei der Vorstellung des Welthunger-Index 2020 in Berlin. „Covid-19 wirkt wie ein Brandbeschleuniger.“ Zusätzlich werde die Situation durch die Folgen des Klimawandels wie zunehmende Dürrekatastrophen verschärft. Nach dem Welthungerindex litten Ende 2019 rund 690 Millionen Menschen unter chronischem Hunger, weitere 135 Millionen seien von einer akuten Ernährungskrise betroffen gewesen. Insgesamt seien Menschen in 50 Ländern - ein Viertel aller Länder weltweit - von Hunger und Unterernährung betroffen. In 14 Ländern habe sich die Situation seit 2012 sogar verschlechtert.

Jahrestag des Halle-Anschlags

Halle - Ein Jahr nach dem rechtsextremen und antisemitischen Terroranschlag in Halle ist in der ostdeutschen Stadt am vergangenen Freitag der Toten und Verletzten gedacht worden. Am Morgen legten unter anderem der Zentralrat der Juden und die Landtagspräsidentin von Sachsen-Anhalt, Gabriele Brakebusch, große Gedenkkränze vor der Synagoge ab. Auch am angegriffenen Döner-Imbiss in der Nähe lagen frische Blumen. Am Hauptbahnhof malten Vertreter des Landesnetzwerks der Migrantenorganisationen (Lamsa) erste Strichmännchen aus Kreide auf den Boden. Aus den Kreidezeichnungen soll als Zeichen der Solidarität eine gemalte, kilometerlange Menschenkette durch die Innenstadt werden, wie Lamsa-Chef Mamad Mohamad zum Auftakt sagte. Vor dem Oberlandesgericht Sachsen-Anhalts läuft gerade der Prozess gegen den 28 Jahre alten Angeklagten Stephan Balliet. Der Deutsche hat die Tat eingestanden.

Luftwaffe trainiert für Atomkrieg

Nörvenich/Büchel - Die deutsche Luftwaffe trainiert mit Nato-Partnern die Verteidigung des Bündnisgebiets mit Atomwaffen. Nach Informationen der Deutschen-Presse Agentur hat in dieser Woche eine geheime Bündnisübung mit dem Namen „Steadfast Noon“ begonnen. Dabei wird unter anderem der Einsatz von Jagdbombern trainiert, die im Kriegsfall mit Nuklearwaffen bestückt werden könnten. Ein Schauplatz der Übung ist in diesem Jahr der Fliegerhorst Nörvenich in Nordrhein-Westfalen. Er gilt als möglicher Ausweichstandort für die taktischen US-Atomwaffen vom Typ B61, die nach offiziell unbestätigten Angaben im rheinland-pfälzischen Büchel lagern. Die in Büchel stationierten B61 könnten im Rahmen der „nuklearen Teilhabe“ in der Nato im Ernstfall auch von deutschen Tornados abgeworfen werden und dann zum Beispiel gegnerische Streitkräfte ausschalten. (dpa)

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