Steigende Corona-Fallzahlen in Berlin
Berlin - Eine der wichtigen Kennzahlen zur Beurteilung der Corona-Lage ist erstmals für ganz Berlin über den Warnwert von 50 gestiegen. Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage liegt in der deutschen Hauptstadt nun bei 52,8. Laut Lagebericht kamen am Donnerstag in Berlin 498 neue bestätigte Corona-Fälle hinzu. Das ist der stärkste Anstieg seit Beginn der Pandemie. Insgesamt erkrankten damit bislang nachgewiesen 17.112 Menschen in der Hauptstadt an Covid-19. 13.965 gelten als genesen - 178 mehr als am Vortag. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Corona stieg um einen auf 233. Am vergangenen Dienstag hatte der Berliner Senat bereits weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus beschlossen: Diese zielen mit einer Sperrstunde und strengeren Kontaktverboten für drinnen und draußen besonders auf das Nachtleben ab. Die Regeln gelten ab Samstag. Die Behörden führten den Fallzahlenanstieg in den vergangenen Wochen insbesondere auf private Feiern und illegale Partys zurück.
Tatverdächtiger in Psychiatrie
Hamburg - Nach der Attacke auf einen jüdischen Studenten vor einer Synagoge im norddeutschen Hamburg wird der 29 Jahre alte Tatverdächtige in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht. Einen entsprechenden Unterbringungsbefehl habe am Montag eine Untersuchungsrichterin erlassen, so die Staatsanwaltschaft. Dem 29-jährigen Deutschen mit kasachischen Wurzeln wird versuchter Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vorgeworfen. Es wird von einer antisemitischen Tat ausgegangen.
Nawalny attackiert Schröder
Berlin - Der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny hat Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) die Annahme verdeckter Zahlungen von Russlands Präsident Wladimir Putin vorgeworfen. Schröder wies dies am Mittwoch zurück und teilte mit, dass er gegen die Verbreitung dieser Aussage juristisch vorgehe. In der „Bild“ attackierte Nawalny Schröder indem er unter anderem sagte: „Jetzt ist Schröder ein Laufbursche Putins, der Mörder beschützt.“
Maskenpflicht im Bundestag
Berlin - Im Deutschen Bundestag muss von diesem Dienstag an ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Das entscheidete Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU). Die Anordnung sei zunächst bis zum 17. Januar befristet. Bislang galt für den Bundestag nur eine Empfehlung zum Maskentragen. Wer gegen die neuen Vorschriften verstößt, muss mit einer Geldbuße rechnen. Auch ein Verweis aus dem Bundestag und ein Hausverbot sind möglich.
„Querdenken“-Demo in Konstanz
Konstanz - Mehrere Hundert Menschen haben am Sonntag in Konstanz ihren Protest gegen die Corona-Politik der Bundesregierung fortgesetzt. Mit Bannern und Plakaten forderten sie auf der Kundgebung der Initiative „Querdenken 753“ die Befreiung von Corona-Maßnahmen. Bei der Protestaktion zählte die Polizei bis zum Mittag rund 500 Teilnehmer. Von den Besuchern trug kaum einer eine Maske, der Sicherheitsabstand wurde aber weitgehend eingehalten.
Erste Präsidentin des Militärgeheimdienstes
Berlin - Als erste Frau auf diesem Posten wird die Juristin Martina Rosenberg Präsidentin des deutschen Militärgeheimdienstes MAD. Darüber informierte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer. Die bisherige Bundeswehrdisziplinaranwältin tritt die Nachfolge von Christof Gramm an, den Kramp-Karrenbauer Ende September abgesetzt hatte. Hintergrund waren rechtsextreme Vorfälle in den deutschen Streitkräften.
Aufarbeiten der Kolonialgeschichte
Berlin - Die Bundesregierung will die Rolle Deutschlands als Kolonialmacht weiter aufarbeiten. Die für internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt zuständige Staatsministerin Michelle Müntefering will dazu die Rolle der verschiedenen Behörden und Stellen der Reichsregierung in der Kolonialzeit gezielt über Stipendien aufarbeiten lassen. Mit der Digitalisierung sieht sie über Schulbücher hinaus die Chance für neue Zugänge zum Thema etwa über gemeinsame Gespräche von Schulklassen aus Europa und Afrika per Internet.
Haft wegen IS-Mitgliedschaft
Hamburg - Die Witwe des IS-Kämpfers und Rappers Denis Cuspert ist in Deutschland zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Die 36-Jährige sei der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland schuldig, teilte das Hanseatische Oberlandesgericht in Hamburg mit. Die Deutsch-Tunesierin habe ferner ihre Erziehungs- und Fürsorgepflicht für ihre Kinder verletzt, durch den Besitz eines Kalaschnikow-Sturmgewehrs gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen und Beihilfe zur Versklavung eines jesidischen Mädchens geleistet. Die gebürtige Hamburgerin Omaima A. war Anfang 2015 ihrem damaligen Mann ins Gebiet des Islamischen Staats (IS) nach Syrien gefolgt.
Corona-Fälle
Wien - Die Zahl neu gemeldeter Corona-Fälle in Österreich hat erstmals die Spitzenwerte aus der Hochphase der Pandemie im Frühjahr überstiegen. Behörden zählten am Donnerstag 1209 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, 613 davon allein in Wien. Acht neue Todesfälle wurden seit dem Vortag gemeldet. Im Krankenhaus liegen 506 Covid-19-Patienten, 107 davon auf der Intensivstation. Die Zahlen seien mit dem Frühjahr nicht vergleichbar, weil mehr getestet werde, betonte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Donnerstag in Wien. Er nannte die Situation dennoch schwierig. Etwa 10.000 Menschen galten am Donnerstag österreichweit als aktiv erkrankt, mehr als doppelt so viele wie vor einem Monat.
Neuinfektionen
Bern - Die Zahl der Corona-Ansteckungen ist in der Schweiz sprunghaft angestiegen. Nach durchschnittlich 500 Neuinfektionen in der vergangenen Woche meldete das Bundesamt für Gesundheit am Mittwoch für die Schweiz und Liechtenstein 1077 Ansteckungen innerhalb von 24 Stunden. Am Vortag waren es 700 neue Fälle. Die Zahl lag zuletzt im April bei mehr als 1000 Fällen. Die Schweiz zählt die Infektionen im kleinen Fürstentum Liechtenstein mit. Dort wurden aber nur drei Neuinfektionen gemeldet. Der Kanton Bern kündigte am Mittwoch eine Maskenpflicht beim Einkaufen an. In den vergangenen zwei Wochen hatten 5,3 Prozent aller Tests ein positives Ergebnis.
Hackerangriffe
Basel - Mehrere Schweizer Hochschulen sind nach Medienberichten Opfer von Hackerangriffen geworden. Unbekannte drangen mittels Späh- E-Mails in die Netzwerke der Unis ein und zweigten Lohnzahlungen in insgesamt sechsstelliger Höhe ab, wie die Staatsanwaltschaft des Kantons Basel-Stadt der Schweizer „Sonntagszeitung“ mitteilte. Die Hacker sollen durch sogenannte Phishing-Emails, die Universitätsangehörige zum Eingeben ihrer Daten aufforderten, Zugang zu den Systemen der Hochschulen erlangt und dort Empfängerkonten für Lohnzahlungen geändert haben. Betroffen ist laut „Sonntagszeitung“ unter anderem die Universität Basel. Es handle sich um einen finanziellen Schaden in Höhe von etwa 15.000 Franken. (dpa/cld)
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