Kroatien siegt im Spiel um Platz 3
Al-Rajjan - Die Freude war so groß, dass Luka Modric einen Kuss auf die Stirn bekam - und das von Trainer Zlatko Dalic persönlich. Zum dritten Mal hat Kroatien bei einer Fußball-WM eine Medaille gewonnen. Das Team des Real-Madrid-Stars Modric siegte am Samstag bei der Weltmeisterschaft in Katar im Spiel um Platz 3 mit 2:1 (2:1) gegen die große Turnier-Überraschung Marokko. Josko Gvardiol von RB Leipzig (7. Minute) und Mislav Orsic (42.) erzielten vor 44 137 Zuschauern im Chalifa International Stadion die Tore für die Kroaten. Achraf Dari (9.) glich in der Zwischenzeit zum 1:1 aus. Das Vier-Millionen-Einwohner-Land Kroatien war bereits 1998 mit der Bronzemedaille nach Hause gekommen und hatte 2018 sogar das WM-Finale erreicht.
Papst glücklich
Rom - Papst Franziskus (86) hat sich über den dritten Titel seines Heimatlandes Argentinien bei einer Fußball-Weltmeisterschaft gefreut. Das berichtete der argentinische Kardinal Leonardo Sandri am Montagabend nach einer Audienz beim Oberhaupt der katholischen Kirche. "Natürlich haben wir mit dem Papst darüber gesprochen, wir sind alle sehr glücklich über den Sieg im WM-Finale. Der Papst war heute Morgen der erste der Glücklichen", sagte Sandri der italienischen Nachrichtenagentur Ansa. "Der Sieg war ein großartiges Ergebnis für eine Nationalmannschaft, die sich lange vorbereitet hat." Papst Franziskus ist in Buenos Aires geboren und gilt als großer Fan des Clubs Atlético San Lorenzo.
Messis Instagram-Rekord
Der frisch gekürte Weltmeister Lionel Messi hat nun auch bei Instagram einen Meilenstein erreicht. Ein Post des 35-Jährigen mit Fotos, die ihn samt WM-Pokal zeigen, bekam in dem sozialen Netzwerk bis zum Dienstagvormittag mehr als 56,2 Millionen Likes mit weiter steigender Tendenz. Damit überholte Messi den Beitrag von dem Account “world_record_egg”, der bislang als Instagram-Beitrag mit den meisten Likes galt. Das Foto eines Eis war am 4. Januar 2019 gepostet worden, mit dem Ziel einen Weltrekord aufzustellen.
Fans feiern Frankreichs Elf in Paris
Paris - Nach dem verlorenen WM-Finale ist die französische Fußball-Nationalmannschaft in Paris von Tausenden Fans gefeiert worden. Die Mannschaft rund um Superstar Kylian Mbappé landete am Montagabend in Paris und fuhr dann zum Place de la Concorde, wo rund 15 000 Anhänger auf sie warteten. "Leider haben wir nicht gewonnen, aber es ist schön, unterstützt worden zu sein. Das wärmt das Herz", sagte der bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag stehende Stürmer Marcus Thuram am Abend dem Fernsehsender TF1. Im Falle eines erneuten WM-Triumphs wäre eine Parade auf dem Prachtboulevard Champs Élysées geplant gewesen.
Torschützenkönig Mbappé
Lusail - Kylian Mbappé ist bester Torschütze der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Der 23-jährige Franzose erzielte in sieben Turnierspielen acht Tore. Mbappé, Flügelstürmer bei Paris Saint-Germain, hatte mit seinen Treffern einen wesentlichen Anteil am Finaleinzug Frankreichs, konnte aber die Niederlage im Elfmeterschießen gegen Argentinien nicht verhindern. Im Finale erzielte Mbappé drei Treffer. Ein Kunststück, das vor ihm nur dem Engländer Geoff Hurst im WM-Finale 1966 gelungen war. Schon im WM-Finale 2018 hatte Mbappé beim 4:2-Erfolg Frankreichs gegen Kroatien ein Tor im Finale beigesteuert. Vier Tore in Finalbegegnungen einer WM waren zuvor noch keinem Spieler gelungen.
Franzosen wehren sich gegen Rassismus
Paris - Nach den rassistischen Beleidigungen in den sozialen Medien gegen einige seiner Spieler wie Bayern-Stürmer Kingsley Coman oder Frankfurts Randal Kolo Muani will der französische Fußball-Verband FFF Klage einreichen. Das berichtet die Sporttageszeitung "L'Equipe" am Dienstag. Nach der bitteren Niederlage im WM-Endspie waren Coman und Aurelien Tchouameni, die beide im Elfmeterschießen verschossen hatten, beleidigt worden. Auch Muani, der kurz vor Schluss in der Verlängerung eine Riesenchance zum Sieg vergeben hatte, erhielt auf seinem Instagram-Account zahlreiche rassistische Kommentare.
DFB auf Platz 17
Lusail - Die deutsche Nationalmannschaft hat die WM offiziell auf Platz 17 von 32 abgeschlossen. Das geht aus der abschließenden Wettbewerbsstatistik des Weltverbands FIFA hervor. Die DFB-Auswahl von Bundestrainer Hansi Flick war in der Vorrunde nach einem 1:2 gegen Japan, 1:1 gegen Spanien und 4:2 gegen Costa Rica ausgeschieden. Weltmeister wurde am Sonntagabend Argentinien durch ein 4:2 im Elfmeterschießen gegen Frankreich. Gastgeber Katar wird zum Abschluss auf dem 32. und letzten Platz gelistet.
Messi überholt Matthäus
Lusail - Lionel Messi hat in Katar eine Bestmarke von Lothar Matthäus überboten und ist nun alleiniger WM-Rekordspieler. Der 35-Jährige kam am Sonntag im Finale gegen Frankreich zum 26. Mal bei einer Fußball-Weltmeisterschaft zum Einsatz und damit so oft wie nie jemand zuvor. Zuvor hatte lange der ehemalige deutsche Nationalspieler Matthäus die Bestmarke mit 25 Einsätzen gehalten. Des Weiteren hat Messi in Katar als erster Spieler überhaupt bei einer WM sowohl in der Gruppenphase als auch in allen K.o.-Runden jeweils mindestens ein Tor erzielt. Zugleich ist Messi mit 35 Jahren und 177 Tagen nun der zweitälteste Torschütze in einem WM-Finale, nur der Schwede Nils Liedholm war bei seinem Treffer 1958 gegen Brasilien etwas älter.
Schweinsteiger: 2006 besser als 2022
Lusail - "Die beste WM aller Zeiten"? Das Fazit von FIFA-Präsident Gianni Infantino über die umstrittene Fußball-WM in Katar hält der frühere Weltmeister Bastian Schweinsteiger für überzogen. "Organisationstechnisch war alles super, aber die beste WM aller Zeiten war es nicht", sagte der ARD-Experte. Für Schweinsteiger ist vor allem die WM 2006 in Deutschland deutlich höher zu bewerten. "Als ich im Ausland gespielt habe, haben mir das viele gesagt, dass sie die WM 2006 am meisten genossen haben", erläuterte Schweinsteiger: "Das war am besten."
Juve stellt die meisten Weltmeister
Lusail - Durch den Triumph von Argentinien bleibt der italienische Rekordmeister Juventus Turin nach eigenen Angaben der Verein mit den meisten Weltmeistern in der WM-Geschichte. Der Serie-A-Club kommt nun insgesamt auf 27 Weltmeister, wie der Verein selbst auf Twitter mitteilte. Am Sonntag hatten die beiden Juve-Spieler Angel di Maria und Leandro Paredes mit Argentinien durch den 4:2-Sieg im Elfmeterschießen gegen Frankreich den Titel geholt. Hinter den Italienern folgt demnach Bayern München mit 24 Weltmeistern, Inter Mailand steht bei 21.
Pelé: Diego lächelt jetzt sicherlich
Lusail - Die brasilianische Fußball-Legende Pelé hat Argentinien zum WM-Titel gratuliert. "Messi hat seinen ersten WM-Titel gewonnen, wie es seine Flugbahn verdient", schrieb der 82-Jährige am Sonntag auf Instagram. "Glückwunsch, Argentinien. Diego lächelt jetzt sicherlich." Der vor zwei Jahren verstorbene Diego Maradona war 1986 der vor Messi letzte Kapitän einer argentinischen Nationalmannschaft, der den WM-Pokal in die Höhe gereckt hatte.
Korrespondent in Nöten
Buenos Aires - Sie umarmen ihn, besprühen ihn mit Schaum und werfen ihn in die Luft: Jubelnde Fans haben dem ARD-Korrespondenten Matthias Ebert in Buenos Aires nach dem WM-Sieg an mehreren Tagen die Arbeit erschwert. Videos davon werden nun auch in Argentinien gefeiert. "Ein deutscher Journalist geriet mitten in die Feiern", titelte "La Nación". Ebert, der in der Vergangenheit auch zeitweise Tageblatt-Mitarbeiter war, hatte sich bereits am Sonntag nach dem Finalsieg unter die Massen gemischt. "Alle spielen verrückt", rief er in die Kamera, während ihn jubelnde Fans mit Schaum bespritzten. (dpa/mc)
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