Messi vor Maradona
Doha - Lionel Messi hat Diego Maradona bei der Anzahl der WM-Einsätze überholt und ist in der Kategorie nun alleiniger Rekordhalter in Argentinien. Der 35 Jahre alte Superstar bestritt am Mittwoch beim letzten Gruppenspiel der Albiceleste gegen Polen seine 22. Partie bei einer Fußball-WM. Er kommt damit auf einen Einsatz mehr als der vor zwei Jahren gestorbene Maradona. Messi absolvierte seine erste WM 2006, er war damals aber meist nur Ersatz. Die Argentinier scheiterten im Viertelfinale gegen Gastgeber Deutschland. Die DFB-Elf war für Messi & Co auch vier Jahre später in Südafrika Endstation, trainiert wurde das Team damals von Maradona. 2014 verpasste Messi den WM-Titel erst im Finale, wieder geschlagen von Deutschland. 2018 war im Achtelfinale gegen den späteren Weltmeister Frankreich Schluss.
Martino hört auf
Al-Chaur - Der mexikanische Verband hat nach dem frühen WM-Aus die Trennung von Nationaltrainer Gerardo Martino bestätigt. „Sein Vertrag ist ausgelaufen. Er weiß, dass das negative Umfeld und der Misserfolg es für ihn unmöglich machen, weiterzumachen“, sagte Verbandspräsident Yon de Luisa am Donnerstag bei einer Pressekonferenz im mexikanischen WM-Quartier in Al-Chaur bei Doha. „Wir schätzen ihn als fähigen Trainer“, sagte Sportdirektor Jaime Ordiales. „Aber im Fußball zählen die Ergebnisse.“ Martino hatte nach dem 2:1 gegen Saudi-Arabien im entscheidenden Gruppenspiel seinen Abschied angekündigt. Der Vertrag des 60 Jahre alten Argentiniers war nach der WM ausgelaufen. Mexiko schied trotz des Sieges aus.
Senegal wie 2002 Achtelfinale
Al-Rajjan - Kalidou Koulibaly zeigte mit beiden Fingern gen Himmel, seine Teamkollegen tanzten zum rhythmischen Dauertrommeln der Fans. Dem Senegal ist auf emotionale Weise zum zweiten Mal nach 2002 der Einzug in ein WM-Achtelfinale gelungen. Am Dienstag gewann das Team in Al-Rajjan auch ohne den verletzten Top-Star Sadio Mané das entscheidende Gruppenspiel gegen Ecuador mit 2:1 (1:0). Am zweiten Todestag des WM-Helden von 2002, Papa Bouba Diop, verwandelte Ismaila Sarr (44. Minute) vom FC Watford einen Foulelfmeter, den Bayer Leverkusens Piero Hincapie durch allzu ungestümes Einsteigen verursacht hatte.
Maier gratuliert Neuer
Al-Chaur - Sepp Maier hat Nationaltorwart Manuel Neuer zu dessen bevorstehendem WM-Rekord gratuliert. „Mich freut es sehr für Manuel, er hat es sich verdient“, sagte der Weltmeistertorhüter von 1974 in einem Interview der Münchner „Abendzeitung“ über Neuer, für den das Gruppenfinale der DFB-Auswahl gegen Costa Rica der 19. Einsatz bei einer Fußball-WM war. Maier und der Brasilianer Cláudio Taffarel brachten es auf jeweils 18 WM-Spiele. Maier, der 95 Länderspiele und vier WM-Turniere für Deutschland bestritt, traut dem 36 Jahre alten Neuer noch einige WM-Spiele mehr zu. „Manuel ist der beste Torhüter der Welt - und wer weiß, vielleicht spielt er noch eine WM“, sagte der frühere Bayern-Keeper.
Gastgeber früh raus
Doha - Gastgeber Katar ist bei der Fußball-Weltmeisterschaft frühzeitig ausgeschieden. Wenige Stunden nach dem 1:3 (0:1) gegen Senegal wurde der Vorrunden-K.o. des Asienmeisters durch das 1:1 zwischen den Niederlanden und Ecuador am Freitagabend besiegelt. Katar ist erst der zweite WM-Ausrichter nach Südafrika (2010), der bereits in der Gruppenphase gescheitert ist. Auch das letzte Spiel der Katarer am Dienstag gegen die Niederlande ging mit 0:2 verloren. Dazu passte auch die maue WM-Begeisterung bei den Gastgebern: Viele Plätze auf den Tribünen blieben leer.
Marokko im Achtelfinale
Doha - Marokko hat sich an einem historischen Tag für den afrikanischen Fußball erstmals seit 36 Jahren wieder für ein WM-Achtelfinale qualifiziert. Die vom früheren Bundesliga-Star Achraf Hakimi angeführte Mannschaft siegte am Donnerstag 2:1 (2:1) gegen das bereits ausgeschiedene Kanada und setzte sich als Sieger der Gruppe F durch. Damit ist Marokko am Dienstag potenzieller Gegner der deutschen Mannschaft, sollte diese am Donnerstagabend ebenfalls die K.o.-Runde erreichen. Ausgeschieden ist hingegen Belgien, das im letzten Gruppenspiel gegen Kroatien nicht über 0:0 hinauskam. Die Kroaten folgen den Marokkanern in die Runde der letzten 16.
Uruguay droht früher WM-K.o.
Lusail - Nach dem bitteren Turnier-Rückschlag beim 0:2 gegen Cristiano Ronaldo und Portugal mühten sich Uruguays WM-Routiniers, schnell den Blick nach vorne zu richten. Mit enttäuschten Mienen schlenderten die in unzähligen Fußball-Schlachten gestählten Routiniers aus dem Lusail Stadion, während Trainer Diego Alonso ein paar Meter weiter das Alles-oder-Nichts-Spiel am heutigen Freitag (12 Uhr) gegen Ghana ins Visier nahm. „Wir werden auf Sieg spielen, daran gibt es keinen Zweifel“, sagte der Nationaltrainer Uruguays nach einem bitteren Montagabend.
Australien folgt Frankreich
Doha - Australien ist Titelverteidiger Frankreich bei der Fußball-WM in Katar ins Achtelfinale gefolgt. Die Socceroos gewannen am Mittwoch ihr letztes Gruppenspiel gegen Geheimfavorit Dänemark mit 1:0 (0:0) und feierten damit ihren zweiten Sieg. Die hoch gehandelten Skandinavier verabschiedeten sich dagegen sang- und klanglos mit nur einem Punkt aus dem Turnier. Auch für Tunesien ist die Weltmeisterschaft nach der Vorrunde beendet. Den Nordafrikanern reichte auch ihr überraschendes 1:0 (0:0) gegen die bereits qualifizierten und mit einer B-Elf angetretenen Franzosen nicht zum Weiterkommen. Australien fordert morgen nun Argentinien (16 Uhr).
Oranje und England weiter
Doha - Die Mitfavoriten Niederlande und England haben sich bei der Fußball-WM in Katar ungeschlagen für das Achtelfinale qualifiziert. Das niederländische Team von Bondscoach Louis van Gaal gewann am Dienstag gegen den chancenlosen Gastgeber Katar ohne Glanz mit 2:0 (1:0) und zog damit als Gruppenerster in die K.o.-Runde ein. Im Achtelfinale geht es am Samstag gegen die USA, die das politisch brisante Duell mit dem Iran 1:0 (1:0) gewannen. Die Engländer treffen auf Afrikameister Senegal.
Lewandowskis erstes WM-Tor
Al-Rajjan - Der polnische Weltfußballer Robert Lewandowski hat sein erstes Tor bei einer Fußball-WM erzielt. Mit dem 2:0 gegen Saudi-Arabien in der 82. Minute beendete der Starstürmer vom FC Barcelona am Samstag in Al-Rajjan seine Flaute in seinem insgesamt fünften WM-Spiel. In der WM-Vorrunde 2018 sowie zum Start der WM in Katar gegen Mexiko am Dienstag, als Lewandowski einen Elfmeter verschoss, war Polens Kapitän torlos geblieben. Zuvor hatte der 34 Jahre alte Lewandowski bereits das erste Tor von Spielmacher Piotr Zielinski aufgelegt.
Größte WM-Kulisse seit 1994
Lusail - Die Zuschauer-Kulisse beim 2:0 von Argentinien gegen Mexiko am Samstagabend im Lusail-Stadion von Katar war die größte bei einer Fußball-Weltmeisterschaft seit dem Finale 1994 in den USA. Das vermeldete der Weltverband FIFA in der Nacht auf Sonntag. Zuvor hatten 88.966 Zuschauerinnen und Zuschauer unter anderem den Treffer von Lionel Messi im Stadion, in dem auch das Finale am 18. Dezember gespielt wird, live verfolgt. Es war ausverkauft. Bei der WM vor 28 Jahren in den USA waren zum Endspiel im Rose Bowl Stadium von Pasadena im Bundesstaat Kalifornien 94.194 Fans gekommen.
Ronaldos WM-Rekord
Doha - Portugals Superstar Cristiano Ronaldo hat voller Begeisterung auf seine alleinige Bestmarke bei der WM in Katar reagiert. „Das war ein wunderschöner Moment. Meine fünfte WM, wir haben gewonnen. Das war sehr wichtig. Der Weltrekord ist etwas, was mich sehr stolz macht“, sagte der 37-Jährige nach dem 3:2 (0:0)-Erfolg gegen Ghana in der Pressekonferenz, zu der er als Spieler des Spiels erschien. Ronaldo ist nun der erste Profi, der bei fünf Ausgaben der Männer-WM mindestens ein Tor erzielt hat. (dpa/mc)
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