Messi: „Sicher meine letzte WM“
Doha - Lionel Messi hat bekräftigt, dass es für ihn keine sechste WM-Teilnahme geben wird. „Das ist sicher meine letzte WM“, sagte der 35 Jahre alte Argentinier am Montag in Doha. Für Messi ist es nach 2006 in Deutschland (Aus im Viertelfinale gegen Deutschland), 2010 in Südafrika (Viertelfinal-Aus gegen Deutschland), 2014 in Brasilien (Finalniederlage gegen Deutschland) und 2018 in Russland (Achtelfinal-Aus gegen Frankreich) die fünfte WM. Trainer Lionel Scaloni hatte jüngst die Hoffnung geäußert, dass Messi nach Katar noch eine weitere WM spielen würde.
Faeser mit „One Love“-Binde
Al-Rajjan - Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat beim WM-Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Japan die für DFB-Kapitän Manuel Neuer verbotene „One Love“-Binde getragen. Die SPD-Politikerin zeigte die Binde, die sie zunächst unter ihrem pinken Blazer trug, im Verlauf der ersten Halbzeit, als sie den Blazer auszog. Gemeinsam mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf verfolgte Faeser die Partie. Vor dem Anpfiff waren beide auch mit FIFA-Präsident Gianni Infantino zusammengetroffen. Der DFB hatte die FIFA für das „One Love“-Verbot scharf kritisiert.
Irans Elf singt Hymne nicht
Al-Rajjan - Die Spieler der iranischen Nationalmannschaft haben beim WM-Auftaktspiel gegen England die Nationalhymne nicht mitgesungen. Iranische Aktivisten sehen darin eine Geste der Unterstützung für die landesweiten Proteste im Land. Sie hatten vor der Partie an diesem Montag auf eine Solidaritätsbekundung der Spieler gehofft. Der iranische Staatssender unterbrach die Live-Übertragung bei der Hymne. Den Spielern könnten nun Konsequenzen drohen. Im Iran war spekuliert worden, dass sie möglicherweise gesperrt werden, sollten sie bei der Hymne schweigen.
Halbleere Ränge zur Premiere
Al-Chaur - Beim WM-Eröffnungsspiel zwischen Gastgeber Katar und Ecuador (0:2) am Sonntag ist das Al-Bait Stadion in der Schlussphase nicht mal mehr zur Hälfte gefüllt gewesen. Viele der 67.372 Zuschauer hatten die Arena frühzeitig verlassen, die Bilder von halb verwaisten Rängen sorgten im Internet für Verwunderung und waren Anlass für erneute Kritik am umstrittenen Gastgeber. „Man muss sagen: Es ist einfach keine Fußball-Nation“, sagte Ex-Weltmeister Christoph Kramer als Experte im ZDF. Katar verlor in seinem allerersten WM-Spiel gegen Ecuador völlig verdient 0:2 (0:2).
Benzema fällt aus
Doha - In den Morgenstunden kam für die Équipe tricolore das böse Erwachen, die Nachricht vom WM-Aus von Superstürmer Karim Benzema traf seine Teamkollegen hart. „Wir hatten uns schlafen gelegt. Es war schon spät“, schilderte der ehemalige Bundesligaprofi Ibrahima Konaté am Sonntag die bitteren Stunden: „Wir haben die Neuigkeit am nächsten Morgen erfahren.“ Eine Neuigkeit, die wehtut, so wie es vermutlich auch jeder der wenigen Schritte von Benzema aus dem Krankenhaus in den dunklen Mini-Van am späten Samstagabend in Doha tat - ihm selbst und den Fans der Grande Nation.
Lichtshow zum Auftakt
Al-Chaur - Mit einer bunten und lichtstarken Show haben Gastgeber Katar und die FIFA die Fußball-WM 2022 eröffnet. Im Al-Bait Stadion nördlich von Doha zelebrierten etliche Künstler am Sonntag in mehreren Akten die Eröffnungsfeier kurz vor dem ersten WM-Spiel von Katar gegen Ecuador. Mit dabei waren auch Hollywood-Star Morgan Freeman, der koreanische Boygroupsänger Jung Kook sowie die Maskottchen der bisherigen Endrunden, darunter Tip & Tap von der deutschen WM 1974 und Goleo vom Turnier 2006 in Deutschland.
Ausgerechnet Brasilien
Doha - „Fußball ist keine Mathematik“, sagte Bayerns früherer Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge einst. Das hat Mathematiker und Stochastiker natürlich nicht davon abgehalten, vor der WM in Katar Modelle zu kreieren, mit denen der neue Weltmeister berechnet werden soll. Die Prozentzahlen unterscheiden sich zwar, das Endergebnis ist nach den Berechnungen der University of Oxford, dem Datenunternehmen Nielsen und den Fußball-Statistikexperten von We Global Football das gleiche: Brasilien wird zum sechsten Mal Weltmeister. In allen drei Szenarien kommt es im Halbfinale gegen Argentinien. Die deutsche Mannschaft scheidet in allen drei Berechnungstabellen bereits im Achtelfinale aus.
WM-Spiele ohne Bier
Doha - WM-Gastgeber Katar hat kurz vor der Eröffnung der Fußball-Weltmeisterschaft doch noch ein Verbot von alkoholischem Bier rund um alle Stadien durchgesetzt. Zwei Tage vor dem Auftaktspiel wurde die eigentlich mit dem Fußball-Weltverband vereinbarte Aufweichung des Alkoholverbots wieder gekippt, wie die FIFA am vorigen Freitag mitteilte. Damit müssen sich die Fans erneut umstellen. In den Stadien soll nach Angaben der FIFA weiterhin alkoholfreies Bier verkauft werden. Alkoholhaltige Getränke können Fans, die nach Katar reisen, unter anderem beim offiziellen Fanfest in der Hauptstadt Doha konsumieren.
Amnesty kritisiert Infantino
Al-Rajjan - Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat mit deutlicher Kritik auf Gianni Infantinos Pressekonferenz vor der Fußball-WM in Katar reagiert. „Indem Gianni Infantino berechtigte Kritik an der Menschenrechtslage beiseiteschiebt, weist er den enormen Preis zurück, den Arbeitsmigranten zahlen mussten, um sein Flaggschiff-Turnier zu ermöglichen – sowie die Verantwortung der FIFA dafür“, sagte Steve Cockburn, Leiter der Abteilung für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte bei AI. Infantino hatte in einem einstündigen Monolog die Kritik am WM-Gastgeber zu großen Teilen zurückgewiesen und sich auf die Seite des Emirats gestellt.
Erstes Waliser WM-Tor seit 1958
Al-Rajjan - Gareth Bale hat der walisischen Nationalmannschaft durch sein Ausgleichstor beim 1:1 (0:1) zum WM-Start gegen die USA nicht nur einen Punkt gerettet, sondern auch eine unglaublich klingende Rekordmarke aufgestellt. Vor ihm erzielte Terry Medwin das letzte Tor für Wales bei einer Weltmeisterschaft am 17. Juni 1958 gegen Ungarn. Wie das Sportanalyseunternehmen Opta berichtet, ist das mit 23.533 Tagen ein Rekord-Abstand zwischen zwei WM-Toren einer Nationalmannschaft.
Papst-Worte
Rom - Papst Franziskus hofft auf einen Völker verbindenden Effekt der Fußball-WM in Katar. Das Oberhaupt der katholischen Kirche sendete am Mittwoch bei einer Generalaudienz auf dem Petersplatz Grüße an „Spieler, Fans und Zuschauer“ des Endrunden-Turniers. „Möge dieses wichtige Ereignis eine Gelegenheit der Begegnung und Harmonie zwischen den Nationen sein, um die Brüderlichkeit und den Frieden zwischen den Völkern zu fördern“, sagte der 85 Jahre alte Argentinier, der seit jeher fußballinteressiert ist. Zur sensationellen 1:2-Niederlage seiner Argentinier gegen Saudi-Arabien äußerte sich der Pontifex nicht. (dpa/mc)
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