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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Wirtschaft in Kürze

Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 114,37, gegen $ 113,33 eine Woche zuvor, so dass die Abwertung in diesem Jahr 5,61% betrug, was immer noch unter der Inflation liegt. Die ZB konnte diese Woche Devisen auf dem Markt kaufen, so dass es im März schon u$s 450 Mio. waren. Das wurde durch eine strenge Devisenbewirtschaftung erreicht, mit starker Importhemmung. Der Schwarzkurs war zunächst unter $ 200 gefallen, stieg dann am Mittwoch um $ 3,50 auf $ 204,50. Der Kurs, der sich über Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar ergibt (CCL) ging leicht zurück und schloss zu $ 194.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires schloss in einer Woche zum Mittwoch mit einem Kursverlust von 3,5%, und lag nur noch 4,46% über Ende 2021. Die argentinischen Aktien, die in New York kotieren, lagen vorwiegend unter Baissedruck.

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Die argentinischen Staatstitel, die in New York kotieren, wiesen in der Woche zum Mittwoch eine betonte Baissetendenz auf. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Bono 2029: -2,50%; Bono 2030: -4.35%; Bono 2035: -8,08%; Bono 2038: -6,04%; Bonar 2024: unverändert.

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Der Index der Industrieproduktion des INDEC lag im Januar um 0,3% unter dem gleichen Vorjahresmonat, und 5,5% unter Dezember 2021. Dennoch liegt der Index um 6,2% über Februar 2020, kurz bevor die Pandemie ausbrach.

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Die Zahl der legal Beschäftigten lag Ende 2021 bei 12,45 Mio. Menschen, 4,3% mehr als im Dezember 2020, und auch 2,3 % mehr als Ende 2019. Die Zahl der privaten Arbeitnehmer lag mit 6,01 Mio. um 3,3% über dem Vorjahr. Diese Statistik beruht auf den Zahlungen von Pensionskassenbeiträgen, die die ANSeS registriert.

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Die nationale Wertpapierkommission (CNV) hat die Devisenkäufe über Staatstitel in Dollar (CCL, contado con liquidación) erleichtert, indem die Begrenzung auf eine Quote von u$s 50.000 monatlich aufgehoben wurde. Diese Begrenzung hatte ohnehin keine legale Grundlage, hatte auch keinen vernünftigen Sinn und konnte kaum kontrolliert werden.

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Die ZB hat sich dem integralen System der Importkontrolle (benannt SIMI, sistema integral de monitoreo de importaciones) angeschlossen, das vom Produktionsministerium mit Unterstützung der AFIP verwaltet wird. Somit wird der Importantrag auf einmal erledigt, statt in zwei Stufen, eine beim Produktionsministerium und die andere bei der ZB. Die ZB wird die SIMI-Genehmigungen in zwei Kategorien aufteilen: A, bei der die Importe wie bisher zugelassen werden, und B, bei der die Importe auf 180 Tage finanziert werden müssen. Die ZB wird die Überweisung von Devisen bei Importen mit SIMI-Genehmigung verfügen, wenn diese den Vorjahresimport plus 5% oder den von 2020 plus 70% nicht übersteigen. Die Devisenbewirtschaftung geht immer mehr in Einzelheiten ein, und verfolgt dabei den Zweck, die Gesamtimporte auf ein Niveau zu beschränken, das die Zahlungsbilanz verkraften kann.

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Die lokalen Kfz-Fabriken haben im Februar 37.661 Automobile, Pick-ups und Lastwagen erzeugt, 72,7% über dem gleichen Vorjahresmonat. Die Lieferungen an die Agenturen betrugen 25,432 Kfz, 4,7% unter dem Vorjahr, und die Exporte 20.024 Einheiten, 33% über dem Vorjahr. Daraus ergibt sich (ohne Veränderungen des Bestandes zu berücksichtigen) ein Import von 7.795 Einheiten, nur 39% der Exporte. Auch die Kfz-Importe wurden stark gehemmt, so dass bestimmte Modelle fehlten, und viele Käufer auf lokal erzeugte Einheiten übergingen.

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Der Sprung des internationalen Weizenpreises hat sofort auf den internen Preis für Mehl, Brot u.a. Produkte ausgewirkt. In einer Woche zum Dienstag ist der Preis für Weizen an der Börse von Chicago von u$s 329 auf u$s 523 gestiegen, und liegt somit mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr. Das ist eine direkte Folge des Krieges in der Ukraine, da Russland und die Ukraine zusammen für ca. 30% der gesamten Weltexporte von Weizen verantwortlich sind, und dieser Export jetzt ausfällt. Die Bäcker zahlten diese Woche in Buenos Aires zwischen $ 1.500 bis $ 2.000 für einen Sack von 25 kg Weizen, der vorher $ 1.300 kostete. Obwohl das Mehl nur ca. 15% der Brotkosten ausmacht, wurde der Brotpreis stärker erhöht. Das Handelssekretariat arbeitet an einem System der Subventionen für lokal verbrauchtes Mehl, die mit einem Treuhandfonds finanziert werden, der mit einem Teil der Exportzölle auf Weizen finanziert wird, die beiläufig erhöht werden sollen. Dies stellt jedoch juristische Schwierigkeiten. Außerdem wurde der größte Teil des Weizens der Ernte, die im November 2021 begann und im Februar 2022 aufhörte, schon exportiert oder für den Export eingetragen.

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Die Handelsbörse von Rosario rechnet für ganz 2022 mit Exporten von Getreide und Ölsaaten und deren Industrieprodukte (besonders Speiseöl und Sojamehl) von u$s 38,61 Mrd., u$s 754 Mio. über 2021. Dabei wird mit geringeren Mengen gerechnet, aber mit höheren Preisen. Allein bei Mais und Sojabohne wird für dieses Jahr jetzt wegen Dürre mit 13 Mio. Tonnen weniger gerechnet, als noch vor einigen Wochen.

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Die Zahl der Touristen, die in der Saison 2021/22 argentinische Ferienorte aufsuchten, erreichte mit 32,3 Mio. einen Rekord. Im Vorjahr waren es 31,6 Mio. gewesen, und 2018/19 29,5 Mio. Die Auslastung der Hotels lag über 90%, und in gewissen Perioden (wie Karneval) in bestimmten Orten bei 100%. Dieser Inlandstourismus wurde durch staatliche Subventionen gefördert, aber auch durch den Umstand, dass Auslandsreisen und Aufenthalte in Punta del Este u.a. Orten wegen des hohen freien Wechselkurses, von über $ 200 pro Dollar, im Vergleich zu den argentinischen Ferienorten sehr teuer geworden waren.

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Die AFIP-Generaldirektorin, Mercedes Marcó del Pont, gab bekannt, dss sie Immobilien in der Stadt Buenos Aires zum Zweck der Steuer auf persönliche Güter genau so bewerten werde, wie die Stadtverwaltung. 2012 habe die Stadtregierung die Fiskalwerte der Immobilien, auf die die Steuer ABL erhoben wird, vervierfacht. 2013 hat die AFIP dann die gleichen Werte bei der Steuer auf persönliche Güter eingesetzt. Doch 2018 hat die AFIP dies rückgängig gemacht. Und jetzt sei diese Entscheidung von 2018 fallen gelassen worden.

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Deutsche Wirtschaft

Das Wirtschaftsministerium in Mecklenburg-Vorpommern sieht die Wartung der Nord-Stream-2-Pipeline auch im Falle einer Insolvenz der Betreibergesellschaft als nicht gefährdet an. In der Ausschließlichen Wirtschaftszone Deutschlands sei das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH) zuständig, für die Anlandestation in Lubmin sowie die Pipeline innerhalb der 12-Meilen-Zone das Bergamt in Stralsund, teilte das Ministerium am Freitag in Schwerin mit. Das Bergamt geht den Angaben nach davon aus, dass die deutsch-russische Pipeline sicher ist und keine Maßnahmen angeordnet werden müssen. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung Ende 2021 habe es hierzu aktuelle Prüfbescheinigungen unabhängiger Sachverständiger gegeben, die Dichtheit und Festigkeit der Leitung attestieren. (dpa)

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Rund zwei Jahre nach dem Baustart hat der US-Elektroautobauer Tesla grünes Licht für seine Fabrik in Grünheide bei Berlin. Das Landesamt für Umwelt erteilte die Genehmigung nach dem Immissionsschutzgesetz für das erste Tesla-Autowerk in Europa - aber unter Auflagen, wie die Brandenburger Landesregierung am Freitag mitteilte. Die Produktion von Elektroautos für den Verkauf könnte in einigen Wochen starten. Tesla hat die Fabrik auf eigenes Risiko über 19 vorzeitige Zulassungen errichtet, obwohl die abschließende Zulassung fehlte. (dpa)

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Nach einem Comeback 2021 droht dem deutschen Export wegen des Ukraine-Krieges erneut ein schwieriges Jahr. Bereits im Januar, der noch nicht von Sanktionen gegen Russland geprägt war, sanken die Ausfuhren unerwartet gegenüber dem Vormonat. “Der Exportrückgang zu Jahresbeginn zeigt, wie schwierig das Umfeld für die deutsche Exportwirtschaft im Jahr 2022 ist”, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier am Freitag. “Angesichts des Krieges in der Ukraine wird klar, dass das Gesamtjahr ein absolut dunkles sein wird.” (dpa)

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Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat sich gegen ein Verbot von Energieimporten aus Russland angesichts des Ukraine-Kriegs ausgesprochen. Damit wäre aus seiner Sicht der soziale Frieden in Deutschland gefährdet, sagte Habeck am Donnerstag. “Ich würde mich nicht für ein Embargo auf russische Importe von fossilen Energien einsetzen. Ich würde mich sogar dagegen aussprechen.” Deutschland sei derzeit noch von den Importen abhängig - auch wenn man sich bemühe, das so schnell wie möglich zu ändern. Deswegen werde die Bundesregierung die Möglichkeit zu Energiezufuhren aus Russland offen halten. (dpa)

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Der Pharma- und Pflanzenschutzkonzern Bayer plant in den kommenden Jahren Milliardeninvestitionen in Deutschland. So sollen an den Pharma-Produktionsstandorten in Bergkamen, Berlin, Leverkusen, Weimar und Wuppertal mehr als E 1,4 Mrd. in Technologien, neue Produktionsanlagen und Digitalisierung fließen, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Die Investitionszusagen sind Bestandteil einer von Vorstand und Arbeitnehmervertretung geschlossenen Gesamtbetriebsvereinbarung. (dpa)

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Die Spritpreise steigen in nie gekannter Geschwindigkeit. In nur einer Woche hat sich Diesel um 39,4 Cent verteuert, wie der ADAC am Mittwoch mitteilte. Im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Dienstags kostete der Kraftstoff 2,150 Euro pro Liter. Super E10 legte auf Wochensicht um 27,6 Cent auf 2,103 Euro zu. Alleine von Montag auf Dienstag hatten Diesel um zwölf und E10 und rund zehn Cent zugelegt. (dpa)

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Weltwirtschaft

Wegen der Spannungen mit Russland sucht die EU-Kommission neue Wege, um die europäischen Gasspeicher bis Oktober zu mindestens 80% zu füllen. Das kündigte Energiekommissarin Kadri Simson am Donnerstag an. “Das ist eine riesige Aufgabe”, sagte sie in einer Anhörung des Europaparlaments. Nächste Woche will die Behörde einen Plan vorlegen, der auch den Anstieg der Gaspreise unter Kontrolle bringen soll. Geplant sind verpflichtende Mindestfüllstände der Gasspeicher. (dpa)

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Volkswagen setzt sein Russland-Geschäft wegen des Krieges gegen die Ukraine aus. “Vor dem Hintergrund des russischen Angriffs hat der Konzernvorstand entschieden, die Produktion von Fahrzeugen in Russland bis auf weiteres einzustellen”, hieß es am Donnerstag aus Wolfsburg. Auch Exporte der größten europäischen Autogruppe in die Russische Föderation würden jetzt “mit sofortiger Wirkung gestoppt”. VW betreibt in Kaluga südwestlich von Moskau und im weiter östlich gelegenen Nischni Nowgorod eine eigene Autofertigung. An beiden Standorten werde die Produktion nun vorerst beendet, teilte das Unternehmen mit. (dpa)

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Die russische Zentralbank verhängt angesichts der westlichen Sanktionen im Ukraine-Krieg drastische Einschränkungen für den Devisenhandel. So werden russische Banken kein ausländisches Bargeld mehr an Bürger verkaufen können, Ausserdem kann man von einem Devisen-Konto Bargeld in ausländischer Währung nur bis zu einem Betrag von u$s 10 000 abheben kann. Bei höheren Beträgen wird der Rest in Rubel zum Tageskurs ausgezahlt. Die Zentralbank verwies zugleich darauf, dass auf 90% der bei russischen Banken geführten Konten in ausländischen Währungen weniger als u$s 10.000 lägen. Die wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängten Sanktionen haben den Rubel-Kurs abstürzen lassen und Russland kommt schwerer an ausländische Währungen heran. Zudem sind die hohen Reserven der russischen Zentralbank von mehr als u$s 600 Mrd. faktisch blockiert. Der Aktienhandel an der Moskauer Börse ist wegen der Sanktionen bereits seit mehr als einer Woche ausgesetzt. (dpa)

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Der schweizerische Konzern Ruag verkauft seine Munitionssparte Ruag Ammotec an den italienischen Waffenhersteller Beretta Holding. Die Gruppe aus Norditalien übernehme die 2700 Mitarbeiter aller Produktions- und Vertriebsstätten, teilte Ruag am Mittwoch mit. Sie habe sich außerdem dazu verpflichtet, den Standort im schweizerischen Thun mit seinen Arbeitsplätzen für mindestens fünf Jahre zu erhalten. Ruag Ammotec produziert seine Munition auch im mittelfränkischen Fürth. “Wir vollziehen den nächsten Schritt, um aus dem rüstungsnahen Geschäft komplett auszusteigen”, sagte Ruag-Vorstandschef André Wall. Der Konzern mit Sitz in Bern wolle sich auf die Raumfahrt ausrichten. (dpa)

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Der Präsident des Berliner DIW-Instituts, Marcel Fratzscher, hält eine Staatsschuldenpleite Russlands in den kommenden Monaten für sehr wahrscheinlich. Aufgrund der westlichen Sanktionen wegen des Kriegs gegen die Ukraine bestehe ein hohes Risiko, dass Russland seine Schulden bei internationalen Investoren nicht bediene. (dpa)

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Statistiken


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