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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Wirtschaft in Kürze

Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 113,33, gegen $ 112,83 eine Woche zuvor. Die ZB konnte am Mittwoch u$s 40 Mio. kaufen, nachdem sie im Februar u$s 190 Mio. einsetzen musste, um den Kurs zu halten. Dabei hatte die Landwirtschaft im Februar Devisen für u$s 2,5 Mrd. verrechnet, den höchsten Betrag der letzten 20 Jahre. Aber die Importe sind trotz Beschränkung der Vergabe von Importgenehmigungen und Verzögerung bei der Genehmigung der Überweisug durch die ZB stark gestiegen. Die Bruttoreserven der ZB erreichten leicht über u$s 37 Mrd.,aber die verfügbaren Reserven werden auf unter u$s 2 Mrd. geschätzt, zu denen noch mögliche Goldverkäufe (jetzt zu hohem Preis) kommen. Der Schwarzkurs schloss um die $ 206, leicht unter der Vorwoche, und der Kurs, der sich über Kauf und Verkauf von Staatstitieln in Dollar ergibt (CCL) schloss um die $ 205, gegen $ 207 in der Vorwoche.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires schloss in einer Woche zum Mittwoch mit einem Verlust von 1,22%, und liegt jetzt um 8,08% über Ende 2021. Die Aktien lokaler Unternehmen, die in New York kotieren, wiesen allgemein in der Woche Verluste auf.

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Die argentinischen Staatstitel, die in New York kotieren, wiesen in der Woche zum Mittwoch bedeutende Baissen auf. Bono 2029 ging um 5,30% zurück, Bono 2030 um 2,54%, Bono 2035 um 4,13%, Bono 2038 um 1,89%. Bonar 2024 blieb unverändert. In diesem Jahr haben diese Titel zwischen 8,33% und 11,82% an Wert eingebüsst.

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Das Schatzamt hat am Donnerstag der Vorwoche Titel für $ 375.12 Mrd. auf dem lokalen Finanzmarkt untergebracht, was einen Rekord darstellt. Mit $ 237 Mrd hätte es gereicht, um den Verfall bestehender Titel zu decken, der $,316,58 Mrd. ausmacht, wobei schon ein Saldo zu Gunsten des Schatzamtes bestand. Der Erfolg ist u.a auf die unlängst verfügte Zinserhöhung zurückzuführen. Kurzfristige Leleites wurden zu 39,50% verzinst, gegen vorher 35,50%, Bei den Leliq wurde der Zinssatz um 2,5 Prozentpunkte auf 42,5% erhöht. Dieses Mal entfiel der größte Teil der Titel auf solche mit festem Zinssatz, statt auf indexierte Papiere. 57% des untergebrachten Betrages verfällt dieses Jahr, 42% im Jahr 2023 und 1% danach.

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Die Supermärkte, die vom INDEC erfasst werden, verzeichnen im Dezember 2021 einen Umsatz von $ 178,49 Mrd., 59,6% über dem gleichen Vorjahresmonat. Die Grossistensupermärkte verzeichnen im Dezember einen Umsatz von $ 30,18 Mrd., 52,2% über dem Vorjahr. Der Umsatz ist in beiden Fällen real gestiegen, wobei die Mengenzunahme noch höher war, weil der Übergang auf billigere Produkte und Marken sich fortgesetzt hat.

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Laut INDEC-Daten haben sich im Jahr 2021 insgesamt 10,64 Mio. Menschen in Hotels aufgehalten, fast doppelt so viele wie 2020, aber nur die Hälfte von 2019. 2021 waren nur 2,1% derjenigen, die in einem Hotel geschlafen haben, Ausländer. In den Jahren vor der Pandemie lag die Beteiligung von Ausländern bei etwa 20%.

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Am Freitag der Vorwoche zahlte die Regierung u$s 190 Mio. an den Pariser Klub. Es handelt sich um Schulden, die beim Kauf von Kapitalgütern entstanden sind, die von staatlichen Garantieinstituten (Hermes, Coface u.a.) gesichert wurden. Es ist sehr wichtig, dass die verpflichteten Zahlungen, die sich auf Amortisationsquoten und Zinsen der Schuld beziehen, termingemäß erfolgen, da Argentinien in Zukunft auf Kredite für Finanzierung von Kapitalgüterlieferungen angewiesen ist.

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Der Preis für importiertes verflüssigtes Gas lag 2021 bei durchschnittlich u$s 8,50 je Mio. BTU (british termic units). Für dieses Jahr wurde vor dem Ukraine-Krieg ein Preis von u$s 23,72 je Mio. BTU vorgesehen. Jetzt ist von bis zu u$s 30 die Rede. Zum Vergleich: das aus Bolivien importierte Gas kostet u$s 7,46 je Mio, BTU., und das lokal erzeugte weniger. Der Import von verflüssigtem Gas wird die Handelsbilanz mit ca. u$s 4 Mrd. belasten. Dieser Import hätte vermieden werden können, wenn die Gasletiung von Neuquén nach Santa Fe rechtzeitig gebaut worden wäre. Jetzt wird sie bestenfalls Ende 2022 fertig sein. Das unmittelbar viel mehr Gas gefördert werden kann, für das es keinen Transport gibt, ist recht absurd.

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Im Februar 2022 wurden 28.928 neue Kfz in das offizielle Register eingetragen, 5,1% unter dem gleichen Vorjahresmonat, berichtet der Agenturenverband Acara. Dies entspricht den Verkäufen der Agenturen an ihre Kunden. Das erste Bimester 2022 lag somit um 9,7% unter dem Vorjahr. Von den im Februar am meisten verkauften Modellen entfielen 4081 auf FIAT Cronos, 1.796 auf Peugeot 208, 1.609 auf Toyots Hilux, 1.595 auf VW Amarok, 1.066 auf Chevrolet Cruze, 967 auf Renault Kangoo und 850 auf Ford Ranger.

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Die Regierung hat den privaten Gesundheitsanstalten (“prepagas”), was auch den “Plan médico” des Deutschen Hospitals einschließt, durch Beschluss 459/22 des Gesundheitsministeriums eine Zunahme der monatlichen Beiträge von 6% im März und 6% im April erlaubt, die zu der von 9% vom Januar 2022 hinzukommen.

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Das Staatsunternehmen AYSA, das die Wasserversorgung und Entsorgung im Raum von Groß-Buenos Aires betreibt, weist einen hohen Verlust auf. 2021 waren es umgerechnet u$s 890 Mio. und für 2022 wird mit über einer Milliarde Dollar gerechnet. Der Tarif deckt gegenwärtig nur 38% der Betriebskosten, und nur 32% der gesamten Ausgaben, einschließlich Investitionen. Die Tariferhöhung, die für diese Jahr vorgesehen ist, deckt nicht einmal die inflationsbedingte Kostenzunahme. Als das Unternehmen privat betrieben wurde, von einer französischen Firma, wurden keine Mittel vom Staat eingesetzt, obwohl hohe Investitionen durchgeführt wurden und der Dienst spürbar verbessert wurde. Als Néstor Kirchner die Rückverstaatlichung verfügte, wurde die Belegschaft sofort stark aufgebläht, und der Staat musste zunehmend Mittel einsetzen.

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Präsident Fernández bestätigte bei seiner Ansprache vom Dienstag, dass China den bestehenden Swap mit Argentinien um u$s 3 Mrd. erhöht habe. Das bedeutet, dass Argentinien jetzt ein höheres Defizit beim bilateralen Handel mit China aufweisen kann, da dieses dann eine Sonderfinanzierung hat und die Zahlungsbilanz nicht belastet.

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Obwohl der Präsident in seiner Rede vom Dienstag eine Reform des Pensionierungsystems verneinte, was auch als eine Absage an die Erhöhung des Pensionierungsalters ausgelegt wird, besteht seit 2017 (Macri-Regierung) die Möglichkeit bis zu 70 Jahren zu arbeiten, bzw. 65 Jahren bei Frauen, ohne dass der Arbeitgeber ab 65 Jahren, bzw. 60 bei Frauen, vom Arbeitnehmer fordern kann, dass er das Pensionierungsverfahren einleitet. Die Erhöhung der Altersgrenze auf 67 und 62 Jahre, von der unlängst die Rede war, um das Pensionssystem finanziell zu entlasten, bleibt zunächst aus. Seit 1996 besteht auch die Möglichkeit, dass Arbeitnehmer, die in Pension gehen, weiter im Abhängigkeitsverhältnis arbeiten können (was vorher verboten war), im gleichen Unternehmen (mit einem neuen Arbeitsvertrag) oder in einem anderen. Das erlaubt oft, Arbeitnehmer von über 65, bzw. 60 Jahren, zu entlasten (mit weniger Verantwortung und weniger Arbeitsstunden und auch einem geringeren Lohn), aber sie für bestimmte Tätigkeiten einzusetzen, die sie gut kennen.

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Präsident Alberto Fernández bestand in seiner Rede vor dem Kongress in einer Anzeige vor Gericht, um die Aufnahme der Schuld gegenüber dem IWF durch die Macri-Regierung und die Bestimmung des Kredites zu untersuchen. Hier sei zunächst darauf hingewiesen, dass kein strafbarer Tatbestand besteht, weil die Regierung befugt ist, Kredite aufzunehmen, besonders vom IWF. Aber außerdem steht fest (und ist in der Buchführung der ZB nachgewiesen), dass der Fondskredit von schließlich u$s 45 Mrd. (zunächst waren u$s 57 Mrd. bewilligt worden) im Wesen zur Zahlung von Schulden eingesetzt wurde, die aus der Regierung von Cristina Kirchner stammen und und damals verfielen. Dabei wurde der Zinssatz etwa halbiert, weil der Fonds einen viel niedrigeren Satz berechnet, als die Investmentfonds.

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Deutsche Wirtschaft

Die Corona-Krise hat dem deutschen Gastgewerbe auch 2021 das Geschäft verhagelt. Nominal hatten Gastwirte und Hoteliers gerade einmal 0,1% mehr Geld in der Kasse als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat. Real, also zu gleichbleibenden Preisen, sank der Umsatz in der Branche im Vergleich zum Jahr 2020 um 2,%- (dpa)

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Der Trend zu überhöhten Immobilienpreisen in deutschen Städten hat sich einer Bundesbank-Analyse zufolge im abgelaufenen Jahr verschärft. „Die Überbewertungen bei Wohnimmobilien nahmen zu“, schreibt die Bundesbank in ihrem Monatsbericht für Februar, der am Montag veröffentlicht wurde. „Gemäß aktuellen Schätzergebnissen lagen die Immobilienpreise in den Städten im Jahr 2021 zwischen 15% und 40% über dem Preis, der durch soziodemografische und wirtschaftliche Fundamentalfaktoren angezeigt ist.“ (dpa)

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Deutschland hat mit Verspätung festgelegt, wie es die milliardenschwere EU-Agrarförderung in den kommenden Jahren verwenden will. Bundesagrarminister Cem Ödzemir konnte mitteilen, „dass während wir hier gerade reden, Deutschland den Strategieplan bei der (EU-)Kommission einbringt. Er betonte, dass jeder zweite Euro der für die Jahre 2023 bis 2027 zur Verfügung stehenden E 30 Mrd. „für Klima, für Umwelt und für Artenschutz“ ausgegeben werde“. Die Strategiepläne sind Teil einer Reform der gemeinsamen EU-Agrarpolitik, mit der die Produktion von Lebensmitteln umweltfreundlicher werden soll. Wie die einzelnen Länder dies umsetzen, sollen sie in den Strategieplänen darlegen. (dpa)

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Die Zahl der Erwerbstätigen hat im Schlussquartal des Jahres 2021 fast wieder das Vorkrisen-Niveau erreicht. 45,4 Mio. Menschen hatten ihren Arbeitsort in diesem Zeitraum in Deutschland, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Das waren zwar noch 157.000 weniger als zwei Jahre zuvor, aber auch 311.000 Personen mehr als im dritten Quartal 2021. (dpa)

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Nach milliardenteuren Rechtsstreitigkeiten der Allianz mit US-Anlegern müssen die Vorstände des größten deutschen Versicherers Gehaltsabschläge hinnehmen. „Das Management wird einen angemessenen Teil der Last tragen“, sagte Vorstandschef Oliver Bäte bei der Jahrespressekonferenz. „Das wird einen signifikanten Einfluss auf unsere Vergütung haben.“ Der Münchner Dax-Konzern hat nach eigenen Angaben wegen Rechtsstreitigkeiten mit Großanlegern der Tochter Allianz Global Investors (AGI) E 3,7 Mrd. zurücklegt. Nach Bätes Worten hat die Allianz sich mittlerweile mit der Mehrheit der US-Investoren geeinigt. (dpa)

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Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich im Februar wieder verschärft. Besonders die Autoindustrie und der Maschinenbau sind betroffen - und diese Branchen könnten in Folge des Ukraine-Kriegs noch größere Probleme bekommen. Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Peter Adrian, verwies auf Rohstoffe wie Palladium, das für Autokatalysatoren benötigt wird. Hier sei Russland hinter Südafrika die Nummer 2 auf dem Weltmarkt. Wie das Münchner Ifo-Institut mitteilte, klagten im Februar 74,6% der Firmen über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. (dpa)

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Tanken ist in Deutschland so teuer wie nie: Russlands Krieg gegen die Ukraine hat die Spritpreise auf Rekordhöhen getrieben. Wie der ADAC am Montag mitteilte, machten Benzin und Diesel in drei Tagen einen Preissprung von über fünf Cent je Liter. Laut ADAC mussten Autofahrer am Sonntag für einen Liter Super E10 im Schnitt E 1,811 zahlen und damit 5,4 Cent mehr als am vergangenen Donnerstag vergangener Woche. Diesel kostete durchschnittlich E 1,729 je Liter und hat sich damit innerhalb von drei Tagen um 5,9 Cent verteuert. (dpa)

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Deutschland hat sich im zweiten Jahr der Pandemie besser geschlagen als angenommen. Im vergangenen Jahr gab der Staat E 132,5 Mrd. mehr aus als er einnahm. Bezogen auf die gesamte Wirtschaftsleistung lag das Defizit von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen bei 3,7%, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. (dpa)

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Die Bundesregierung erschwert deutschen Unternehmen Geschäfte mit Russland. Sogenannte Hermes-Bürgschaften und Investitionsgarantien für Russland seien bis auf weiteres ausgesetzt, sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums. (dpa)

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Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine sieht die Bundesnetzagentur für Deutschland derzeit keinen Versorgungsengpass bei Strom und Gas. "Eine unmittelbare Gefährdung der sicheren Strom- und Gasversorgung liegt nicht vor", sagte ein Behördensprecher. (dpa)

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Der Preisauftrieb in Deutschland beschleunigt sich. Im Januar stiegen die Preise von nach Deutschland eingeführten Gütern zum Vorjahresmonat um 26,9%, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. (dpa)

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Die deutsche Chemie-Industrie warnt angesichts des Ukraine-Konflikts vor explodierenden Gaspreisen. Wirtschaftlich könnte die Lage für energieintensive Branchen sehr problematisch werden, sollte Gas in Europa knapp werden, sagte Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Chemischen Industrie, der dpa. "Den Chemieunternehmen drohen in diesem Fall explodierende Preise für Erdgas bei einem ohnehin historisch extrem hohen Preisniveau." (dpa)

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Die Corona-Pandemie hinterlässt nur noch wenige Spuren auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Der Angriff Russlands auf die Ukraine bringt jedoch neue Unsicherheiten. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Februar gesunken, ebenso die der Anzeigen auf Kurzarbeit. "Die Arbeitsmarktlage ist gut", sagte der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele. "Allerdings ist in den aktuellen Indikatoren der Krieg in der Ukraine noch nicht abgebildet." 2,428 Mio. Menschen waren im Februar arbeitslos - 34 000 weniger als im Januar und 476.000 weniger als im Februar 2021. (dpa)

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Die Bundesregierung hat zurückhaltend auf den Vorstoß Polens nach einem europäischen Embargo gegen Öl, Gas und Kohle aus Russland infolge des Ukraine-Kriegs reagiert. Eine Regierungssprecherin verwies am Mittwoch darauf, dass die EU und die USA drei Sanktionspakete beschlossen hätten. Diese sehen Maßnahmen vor allem gegen den russischen Finanzbereich vor. Die Sprecherin sagte weiter, weitere Maßnahmen seien auf EU-Ebene nicht auszuschließen. Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hatte gesagt, sein Land würde vor allem die Einfuhr russischer Kohle auch sofort einseitig stoppen. (dpa)

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Als Reaktion auf den Ukraine-Krieg und zur Beruhigung des Ölmarktes hat die Bundesregierung einen Teil der nationalen Ölreserve freigegeben. Deutschland leiste einen Beitrag entsprechend des deutschen Anteils am Erdölverbrauch der Mitgliedsländer der Internationalen Energieagentur von 5,4%. Bezogen auf die insgesamt auf den Markt zu bringenden Menge von 60 Mio. Barrel seien dies 434.000 Tonnen Öl. Dies entspreche rund 3% der deutschen Erdölreserve. (dpa)

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Die Corona-Krise hat auch im vergangenen Jahr deutliche Spuren in der Bilanz der Deutschen Bundesbank hinterlassen: Zum zweiten Mal in Folge fällt die Überweisung aus Frankfurt für den Bundesfinanzminister aus, wie die Notenbank am Mittwoch mitteilte. Wie schon 2020 erzielte die Bundesbank auch 2021 ein ausgeglichenes Jahresergebnis und führt daher keinen Gewinn an den Bundeshaushalt ab. Bundesbankpräsident Joachim Nagel begründete dies mit der notwendigen weiteren Aufstockung der Risikovorsorge aufgrund der geldpolitischen Notfallmaßnahmen im Zuge der Pandemie. (dpa)

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Weltwirtschaft

Der Goldpreis hat nur vorübergehend von der Zuspitzung im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine profitiert. In der Nacht zum Dienstag erreichte der Preis für eine Feinunze (rund 31,1 Gramm) mit u$s 1914 den höchsten Stand seit Juni 2021. Er gab seine Gewinne jedoch rasch wieder ab. Am Vormittag wurde eine Feinunze an der Börse in London bei u$s 1897 gehandelt. (dpa)

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Die britische Großbank HSBC hat sich 2021 deutlich von ihrem Gewinneinbruch aus dem ersten Corona-Jahr erholt. Unter dem Strich stand ein Gewinn von u$s 12,6 Mrd. und damit gut dreimal so viel wie im Vorjahr, Der Gewinnanstieg lag vor allem an der Auflösung von Rückstellungen für drohende Kreditausfälle. Die HSBC will bis zu eine Milliarde Dollar in den Rückkauf eigener Aktien stecken, wenn der im Oktober angekündigte Rückkauf über u$s 2 Mrd. abgeschlossen ist. (dpa)

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Für mehr Innovation und Wettbewerb in der EU soll das Potenzial industrieller Daten besser genutzt werden. Dazu stellte die EU-Kommission am Mittwoch ein neues Datengesetz (Data Act) vor, das den fairen Zugang zu Daten, die bei der Nutzung von Geräten mit Internetzugang entstehen, regeln soll. Bislang bleiben nach Angaben der Brüsseler Behörde 80 Prozent der industriellen Daten in der EU ungenutzt. Sie erwartet, dass die neuen Regeln bis 2028 für einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von E 270 Mrd. sorgen. (dpa)

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Der US-Chemiekonzern Celanese kauft dem Rivalen Dupont dessen Sparte für Spezialkunststoffe ab. Dafür zahlt Celanese u$s 11 Mrd. in bar. Vor allem geht es um Materialien wie Nylon, Polyester und Elastomere, die in der Autoindustrie, in Elektronikprodukten und der Industrie allgemein eingesetzt werden. Dazu gehören weltweit 29 Produktionsstätten und rund 5000 Beschäftigte. Der Deal bedarf noch der Zustimmung von Wettbewerbsbehörden und soll gegen Ende des Jahres abgeschlossen werden. Celanese rechnet sich Kosteneinsparungen von rundE 450 Mio. (dpa)

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Trotz anhaltender Belastungen der Corona-Krise hat der europäische Flugzeugbauer Airbus 2021 den höchsten Gewinn seiner Geschichte eingefahren. Der Konzern verzeichnete einen Überschuss von E 4,2 Mrd., landete damit über dem bisherigen Rekordwert von 2018 und übertraf sowohl die eigenen Erwartungen als auch die von Branchenexperten. (dpa)

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Die russische Notenbank hat mit einer Zinsanhebung auf die Sanktionen des Westens im Zuge des Ukraine-Kriegs reagiert. Der Leitzins wurde um 10,5 Punkte auf 20% erhöht. Die außenwirtschaftlichen Bedingungen hätten sich drastisch verändert. Die höheren Zinsen sollen dem Abwertungsrisiko der Landeswährung Rubel und Inflationsgefahren entgegenwirken. Am Morgen verlor der Rubel gegenüber dem Dollar etwa 8%. Ein Dollar kostete im Gegenzug mit rund 90 Rubel so viel wie nie. (dpa)

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Die EZB-Bankenaufsicht hält die Überlebensfähigkeit der europäischen Töchter der russischen Sberbank wegen der Auswirkungen der Sanktionen für stark gefährdet. Die Europäische Zentralbank sei zur Beurteilung gelangt, dass die Sberbank Europe AG mit Hauptsitz in Wien sowie ihre beiden Tochtergesellschaften in der Bankenunion, die Sberbank d.d. in Kroatien und die Sberbank banka d.d. in Slowenien, "ausfallen oder wahrscheinlich ausfallen" werden, teilte die EZB mit. (dpa)

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Der russische Angriffskrieg in der Ukraine und die damit verbundenen Einschränkungen des Luftverkehrs haben Folgen auf die Lieferketten. In der Fracht fallen die aus dem EU-Luftraum verbannten russischen Gesellschaften aus, während die westlichen Airlines den Luftraum über dem größten Staat der Erde nicht mehr nutzen können. Flüge aus Mitteleuropa nach Japan, Korea und China verlängern sich teils um mehrere Stunden und können bis zu 20% weniger Fracht mitnehmen, wie die Lufthansa Cargo berichtete. (dpa)

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Nach roten Zahlen im ersten Corona-Jahr ist der Rückversicherer Swiss Re 2021 in die Gewinnzone zurückgekehrt. Mit gut u$s 1,4 Mrd. fiel der Überschuss aber rund eine halbe Milliarde geringer aus als von Experten erwartet. (dpa)

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Die Gasversorgung der Europäischen Union ist nach Einschätzung der EU-Kommission trotz des Konflikts mit Russland sicher. "Wir haben wochenlang daran gearbeitet, auf das Schlimmste vorbereitet zu sein", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstag vergangener Woche in Brüssel. Dabei sei es auch darum gegangen, sicherzustellen, dass man unabhängig von jeglichem Druck durch russische Gaslieferungen sei. "Wir haben dieses Stadium erreicht." Angaben von Mittwoch vergangener Woche zufolge gibt es mehrere Länder, die in der Lage wären, ihre Flüssiggaslieferungen in die EU zu erhöhen. Als Beispiele wurden Aserbaidschan, Ägypten, Nigeria und Norwegen genannt. (dpa)

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Die Inflation im Euroraum ist angetrieben von Energiekosten auf ein Rekordhoch gestiegen. Im Februar kletterten die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 5,8%, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Dies ist der höchste Wert seit der Euro-Einführung 1999. (dpa)

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Flüchtlinge aus der Ukraine können ab sofort rund 40 internationale Fernzüge nutzen, um aus Polen, Österreich und Tschechien nach Deutschland zu fahren. Die europäischen Bahnen hätten ihr Angebot entsprechend ausgeweitet, wie die Deutsche Bahn am Mittwoch mitteilte. Neu ist die Zusammenarbeit mit den Bahnen in Tschechien und Österreich. Damit sind nun Fahrten über die drei genannten Länder bis Berlin, Dresden, Nürnberg und München ohne Fahrkarte möglich. (dpa)

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Die scharfen Finanzsanktionen gegen Russland haben die erste Bank in die Pleite getrieben. Etwa 35.000 Kunden der Europa-Tochter der russischen Sberbank sollen entschädigt werden - die meisten davon in Deutschland. Nach einem starken Abfluss von Kundengeldern in den vergangenen Tagen untersagte die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) in der Nacht zum Mittwoch der Sberbank Europe AG mit Sitz in Wien mit sofortiger Wirkung die Fortführung des Geschäftsbetriebs. In Deutschland hatte die Bank unter der Marke Sberbank Direct mit vergleichsweise hohen Zinsen Anleger gelockt. (dpa)

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Der russische Stahlkonzern Severstal stoppt nach einem Bericht der Agentur Tass alle Lieferungen in die EU. Severstal reagiere damit auf die Sanktionen gegen seinen Haupteigentümer, den russischen Geschäftsmann Alexej Mordaschow. Die Güter würden auf "alternative Märkte" umgeleitet, zitiert die Agentur den Stahlriesen. Dem Bericht zufolge könnten das zum Beispiel der Nahe Osten, Asien und Südamerika sein. Mordaschow steht auf der EU-Liste der russischen Oligarchen, die wegen des Kriegs gegen die Ukraine mit Strafmaßnahmen belegt werden. (dpa)

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Die strengen EU-Schuldenregeln könnten auch im nächsten Jahr ausgesetzt bleiben. Das geht aus Leitlinien für die Haushalts- und Schuldenpolitik der EU-Länder hervor, die die EU-Kommission am Mittwoch für 2023 vorlegte. Die Schulden- und Defizitregeln wurden wegen der Corona-Krise ausgesetzt und sollten eigentlich wegen der guten wirtschaftlichen Prognosen im kommenden Jahr wieder in Kraft treten. Das werde nun "angesichts der hohen Unsicherheit" wegen des Krieges in der Ukraine neu bewertet, teilte die Kommission mit. Eine Entscheidung solle im Frühling fallen. (dpa)

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Der Technologiekonzern Siemens reagiert auf den russischen Angriff auf die Ukraine und stellt sein Neugeschäft mit Russland ein. Dies gelte auch für internationale Lieferungen, erklärte Siemens am Mittwoch in München. Die lokalen Service- und Wartungsaktivitäten würden fortgesetzt. "Wir halten uns bei unseren Geschäftsaktivitäten in und mit Russland selbstverständlich an geltendes Recht sowie an die geltenden Exportkontrollrichtlinien und an das geltende Sanktionsrecht", hieß es in dem Statement. Die "vollen Auswirkungen aller Sanktionen" würden weiterhin geprüft. Unternehmensangaben zufolge entfällt etwa ein Prozent des Umsatzes auf das Geschäft mit Russland, die Zahl der Mitarbeiter liege im niedrigen vierstelligen Bereich. Auch der Energietechnikkonzern Siemens Energy hat inzwischen sein Neugeschäft mit Russland gestoppt. Siemens ist mit 35% an Energy beteiligt. (dpa)

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Statistiken


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