Argentinische Wirtschaft
Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 111,20, gegen $ 110,91 eine Woche zuvor. Die ZB hat den täglichen Abwertungsrhythmus leicht erhöht, aber er liegt dennoch unter der internen Inflation. Die ZB hat kaum auf dem Markt interveniert, aber die Zahlungen für Importe dem Dollarangebot angepasst. Die Bruttoreserven der ZB belaufen sich auf u$s 37,21 Mrd., von denen u$s 20,4 Mrd. auf den Swap mit China entfallen, u$s 3,15 Mrd. auf einen Kredit der Bank fúr Internationalen Zahlungsausgleich, u$s 1,80 Mrd. auf andere Kredite, und u$s 12,04 Mrd. auf nicht, für Kredite eingesetzte Bankdepositen in Dollar. Hinzu kommt noch ein Goldbestand von u$s 3,56 Mrd., ohne den die Nettoreserven negativ sind. Der Schwarzkurs schloss zu $ 217, gegen $ 213,5 in der Vorwoche, und der Kurs, der sich über Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar ergibt, zu $ 213, gegen $ 219 in der Vorwoche.
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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires verzeichnet in der Woche zum Mittwoch einen Rückgang von 2,53%, wobei jedoch ab Ende Dezember eine Zuahme von netto 4,08% verbleibt. Die Aktien argentinischer Firmen, die in New York gehandelt werden, standen in dieser Periode unter Baissedruck. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: TECO: unverändert; BBVA Argentina: -3,40%; Grupo Financiero Galicia: -3,23%; Loma Negra: -0,48%; Banco Macri: -3,61%.
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Die argentinischen Staatstitel, die auf Dollar lauten und in New York kotieren, standen in der Woche zum Mittwoch im Zeichen der Baisse. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Bono 2029: -1,66%; Bono 2030: -0,14%, Bono 2035: --1,08%, Bono 2038: -5%; Bonar 2024: unverändert.
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Der Preis für Sojabohne stieg in der Börse von Chicago am Mittwoch auf u$s 584 pro Tonne, nachdem das Landwirtschaftsdepartement der USA (USDA) die kommende Ernte von Argentinien, Brasilien und Paraguay um 8,7 Mio. Tonnen herabgesetzt hat. In Argentinien sollen es 45 Mio. Tonnen sein, gegen 46,5 Mio. in der vorangehenden Schätzung. Der internationale Sojapreis liegt jetzt um über u$s 200 Dollar über dem normalen Preis, was hohe zusätzliche Einnahmen beim Export verheißt. Die USDA schätzt die Ernten weltweit auf Grund von Satellitenaufnahmen, die von Fachleuten interpretiert werden. Diese Schätzungen haben sich erfahrungsgemäß als ziemlich genau erwiesen.
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Durch Beschluss 67/2022 des Energiesekretariates wurde dem Bau der Gasleitung von Neuquén (Vaca Muerta) über La Pampa und Buenos Aires bis Santa Fé, Priorität bei öffentlichen Investitionen auf dem Energiegebiet erteilt. Das Gas, das transportiert werden soll, kann sofort geliefert werden. Dabei wird importiertes Gas ersetzt, das per Schiff in flüssigem Zustand nach Argentinien gelangt und sehr teuer geworden ist. Das Energiesekretariat rechnet mit einer Ersparnis von u$s 2,5 Mrd. jährlich, und einer geringeren Belastung der Zahlungsbilanz. Dennoch durfte die Leitung bestenfalls 2023 fertig sein.
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Der bilaterale Außenhandel mit Brasilien ergab im Januar ein Defizit für Argentinien von u$s 148 Mio., das sich mit einem Überschuss von u$s 223 Mio. monatlich im 3.Quartal 2021 vergleicht. Die argentinischen Exporte lagen bei u$s 796 Mio., 0,2% über Januar 2021, und die Importe erreichten u$s 943 Mio, 24,2% über dem gleichen Vorjahresmonat. Doch zu den argentinischen Exporten kommt noch der Schmuggel hinzu, der bei einer Kursdifferenz von ca. 100% zum freien Kurs und ohne Exportzölle sehr interessant geworden ist und auch hohe Schmiergelder erlaubt.
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Die Angestellten des Bundesstaates erhielten eine zusätzliche Gehaltserhöhung von 14%, womit die gesamte Zunahme ab Mai 2021 auf 54% steigt. Im Februar wird das Gehalt um 7% erhöht und im März noch einmal um so viel. Hinzu kommt noch der Bonus von $ 20.000, den die Staatsangestellten im Dezember erhielten. Die Erhöhung betrifft ca. 180.000 Staatsangestellte, da Justizangestellte, der auswärtige Dienst, Polizei, Streitkräfte, Gendarmerie, Marinepräfektur, u.a. Bereiche ausgeschlossen sind, weil sie eigenen Gehaltsnormen unterliegen.
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Das Abkommen des Handelssekretariates, geleitet von Roberto Feletti, mit den Schlachthöfen und Supermärkten über Lieferung der am meisten konsumierten Rindfleischarten zu verbilligten Preisen, wurde mit Erhöhungen von bis zu 30% erneuert. Die Preise für die einzelnen Schnitte gehen von $ 500 bis $ 780 pro Kg. Der Präsident der Kammer der Schlachthöfe CICCRA, erklärte, das Abkommen beziehe sich auf 12.000 Tonnen monatlich, während der Konsum bei 180.000 Tonnen liege, so dass es keine effektive Bedeutung habe.
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Die lokalen Kfz-Fabriken haben im Januar 18.651 Automobile, Pick-ups und Lastwagen erzeugt, 53,2% unter Dezember 2021, und um 23,3% unter Januar 2021, teilt der Verband Adefa mit. Die Lieferungen an die Agenturen lagen bei 20.147 Einheiten, 32,4% unter Dezember, und 26,2% unter Januar 2021. Die Exporte lagen bei 9.298 Einheiten, 52,6% unter Dezember und 22% unter Januar 2021. Daraus ergibt sich (ohne Änderungen des Bestandes zu berücksichtigen) ein Import von 9.353 Einheiten, knapp über den Exporten. Doch wertmäßig ist die Bilanz für Argentinien positiv, weil viele teure Pick ups exportiert und billige Modelle importiert werden. Der Außenhandel im Kfz-Bereich bezieht sich im Wesen auf den geregelten Austausch mit Brasilien. Der Import, vor allem von teuren Automobilen, wurde von der ZB durch Verzögerung der Zahlungsgenehmigung gehemmt.
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Das Energiesekretariat hat bekanntgegeben, dass der Stromtarif ab März allgemein um 17% bis 20% erhöht wird, womit er stark hinter der Inflation von über 50% jährlich zurückbleibt. Doch für Kunden, die sich in bestimmten Bezirken der Bundeshauptstadt und Umgebung befinden, die als “wohlhabend” eingestuft werden, soll eine zusätzliche Zunahme eingeführt werden. Wie dies konkret vollzogen wird, um welche rechtliche Grundlage es hat, wurde nicht bekanntgegeben.
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Im Januar 2022 wurden 117.858 gebrauchte Kfz in das offizielle Register eingetragen, was dem Verkauf entspricht, teilt die Kammer CCA (Cámara de comercio automotor) mit. Es waren 21,81% weniger als im Dezember 2021 und 11% unter Januar 2021. Für jedes neue Kfz, wurden im Januar 2,72 gebrauchte verkauft, was eine Kette zum Ausdruck bringt, bei der 161.114 Personen oder Unternehmen ihr Automobil, ihre Pick-up oder ihren Lastwagen erneuert oder zum ersten Mal gekauft haben. Die älteren Modelle gehen meistens ins Landesinnere, die Ältesten besonders in arme Provinzen, während der Kfz-Bestand in der Bundeshauptstadt ständig erneuert wird.
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Der Index der Industrieproduktion des INDEC lag im Dezember 2021 um 0,6% über November und um 25,8% über Dezember 2020. Der Jahresdurchschnitt lag um 30,8% über dem Vorjahr, 7,1% über 2019 und um 0,3% über 2018. Die Industrie verzeichnet zum Dezember 14 Monate ununterbrochenen Wachstums. Beim Vergleich von Dezember 2021 zu Dezember 2020, weist nur die Erdölraffinierung einen Rückgang aus. Die stärksten Zunahmen betreffen Kfz (+69.6%), Maschinen und Anlagen (+47.7%), Transportmittel (+47%) und Bekleidung und Schuhe (+39,4%).
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Der Index der Bauwirtschaft des INDEC lag im Dezember 2021 um 2,7% über November und 34,%% über dem gleichen Vorjahresmonat. Der Jahresdurchschnitt lag 2021 um 40,8% über dem Vorjahr, wobei 2020 während mehreren Monaten kaum gebaut wurde.
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Die Opposition (“Juntos por el cambio”) hat in der Deputiertenkammer ein Reformprojekt der Einheitssteuer eingebracht. Darin ist vorgesehen, dass im ersten Jahr des Anschlusses an das System überhaupt keine Steuer bezahlt wird. Ebenfalls sollen diejenigen von der Steuer befreit werden, deren monatlicher Umsatz unter dem Grundkonsum einer Familie liegt. Schließlich soll der Höchstbetrag, um sich dem System anschließen zu können, erhöht werden, so dass er in konstanter Währung dem Betrag entspricht, der 1998 galt, als das System geschaffen wurde. Die Einheitssteuer wurde damals eingeführt (auf Initiative von AFIP-Direktor Carlos Silvani), als Mittel um Schwarzarbeitern den Eintritt in das Steuersystem zu ermöglichen. Allein, es umfasst jetzt 3,4 Mio. Steuerzahler, weit mehr als ursprünglich angenommen, und hat sich zu einem selbstständigen System entwickelt.
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Die Bedingungen, um eine Importgenehmigung (benannt SIMI) vom Produktionsministerium zu erhalten wurden verschärft. Dabei fordert das Ministerium auch ein Gutachten der AFIP, benannt CEP (“capacidad económico financiera”), das jetzt nach einer neuen Formel berechnet wird, bei der der Betrag der Importgenehmigung geringer ausfällt. Das soll bis April gelten. Grundsätzlich handelt es sich darum, dass bis dahin mit geringen Dollareinnahmen der ZB gerechnet wird, die nicht ausreichen, um den normalen Importbedarf zu decken, wobei die ZB-Reserven praktisch schon erschöpft sind.
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Der Verband argentinischer Banken, Adeba, hat darauf hingewiesen, dass die Finanzanstalten, die nicht von der ZB kontrolliert werden (weil sie angeblich nur eigene finanzielle Mittel verleihen), Zinsen von durchschnittlich 93% fordern, während der Zinssatz der Banken bei persönlichen Krediten durchschnittlich 53% beträgt.
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Lateinamerikanische Wirtschaft
In Uruguay bestanden Ende 2020 74% der gesamten Bankdepositen in Dollardepositen, hat die Risikoagentur Moody’s bekanntgegeben. Zum September 2021 wird die Dollarisierung der Depositen auf 76% geschätzt. Die Bankdepositen von natürlichen und juristischen Personen, die ihren Wohnsitz im Ausland haben, machen etwa 10% der Gesamtdepositen aus. Moody’s meint, dass diese hohe Dollarisierung andauern wird. Interne Kredite werden entsprechend in Dollar gewährt. Das bimonetäre System funktioniert in Uruguay reibungslos, weil die Inflation niedrig ist, und die ZB über hohe Devisenreserven verfügt, so dass kein Kurssprung erwartet wird.
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In Brasilien verzeichnet der Index der Konsumentenpreise im Januar eine Zunahme von 0,54% gegenüber Dezember und von 10,38% gegenüber Januar 2021. Die ZB hatte schon im März 2021 begonnen, den Referenzzinssatz (Selic) zu erhöhen, um der Inflation entgegenzuwirken, wobei weitere Erhöhungen erwartet werden.
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Deutsche Wirtschaft
Die Baupreise in Deutschland werden voraussichtlich auch in diesem Jahr zulegen. Im vergangenen Jahr seien sie um 6% gestiegen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes, Felix Pakleppa. "Das ist der stärkste Anstieg in über 20 Jahren gewesen." (dpa)
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Die Produktion der Industrie in Deutschland hat trotz eines Dämpfers zum Jahresende 2021 zugelegt. In den zwölf Monaten lag die Gesamtherstellung im produzierenden Gewerbe um 3% höher als im ersten Jahr der Pandemie, wie das Statistische Bundesamt errechnete. (dpa)
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In den kommenden drei Monaten will nach einer Umfrage des Ifo-Instituts fast die Hälfte der deutschen Unternehmen die Preise erhöhen. Die Firmen gäben damit gestiegene Energie- und Beschaffungskosten an die Verbraucher weiter, teilten die Münchner Ökonomen mit. (dpa)
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Ex-Kanzler Gerhard Schröder soll noch einen Job im russischen Gasgeschäft bekommen. Der SPD-Politiker und Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin sei für den Aufsichtsrat des Staatskonzerns Gazprom nominiert worden, teilte der Energieriese am Freitag vergangener Woche in St. Petersburg mit. Die Hauptversammlung ist demnach für den 30. Juni geplant. Schröder soll anstelle von Timur Kulibajew antreten, ein Schwiegersohn des im Zuge der Unruhen vom Januar entmachteten kasachischen Ex-Präsidenten Nursultan Nasarbajew. (dpa)
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Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz hat den Eigentümern des Industrie- und Stahlkonzerns bei der Hauptversammlung ein gewinnträchtiges Wachstum in Aussicht gestellt. Thyssenkrupp befinde sich zwar weiter im Umbau. "Aber unser Ziel, wieder ganz oben mitzuspielen, das rückt in greifbare Nähe", sagte Merz am Freitag vergangener Woche. Gleichzeitig räumte sie ein: "Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen und hinmüssen. Aber wir kommen aus der Kurve." (dpa)
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Deutschlands Maschinenbauer gehen nach einer rasanten Aufholjagd mit prall gefüllten Auftragsbücher in das laufende Jahr. Nach dem Einbruch in der Corona-Krise 2020 stieg der Auftragseingang im vergangenen Jahr bereinigt um Preiserhöhungen um 32% , wie der Branchenverband VDMA mitteilte. (dpa)
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Der Rückversicherer Hannover Rück hat 2021 den immensen Zerstörungen durch Hurrikan "Ida" und Tief "Bernd" getrotzt. Obwohl Katastrophenschäden und die vielen Corona-Toten etwa in den USA teuer zu Buche schlugen, erreichte der Gewinn mit e 1,23 Mrd. fast das obere Ende der Vorstandsprognose. (dpa)
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Die deutsche Industrie geht mit einem kräftigen Auftragsplus ins laufende Jahr. Die Bestellungen legten im vergangenen Jahr gegenüber dem Corona-Krisenjahr 2020 um 17,8% zu, wie das Statistische Bundesamt am Freitag vergangener Woche in Wiesbaden mitteilte. Das Niveau des Vor-Krisenjahres 2019 wurde um 9,3% überschritten. Im Dezember 2021 stieg der um Preiserhöhungen bereinigte (reale) Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe gegenüber dem Vormonat um 2,8%. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Dezember 2020 verzeichneten die Betriebe ein Plus von 5,5%. (dpa)
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Die Bundesregierung will vielversprechenden Start-ups helfen, leichter den nächsten Schritt zu machen. Deutschland wolle sich daher mit einer Milliarde Euro an einer Initiative mehrerer europäischer Länder zur Förderung sogenannter Scale-ups beteiligen, teilten das Finanz- und das Wirtschaftsministerium am Dienstag mit. Auch Frankreich investiere eine Milliarde Euro in das Projekt. "Hieraus ergibt sich ein echter Impuls für die Gründerszene", betonte Finanzminister Christian Lindner (FDP). Mit der Initiative solle auch privates Kapital mobilisiert werden, damit aus deutschen und europäischen Gründungen echte globale Champions würden. Derzeit fehle es vielversprechenden Start-ups in Europa häufig an Kapital, um als Scale-up weiter zu wachsen, sagte Lindner. "Viel zu oft wandert wertvolles Wissen ab. (dpa)
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Die Spritpreise in Deutschland sind auf Rekordwerte gestiegen. Sowohl Superbenzin der Sorte E10 als auch Diesel seien derzeit so teuer wie nie, teilte der ADAC am Mittwoch mit. Super E10 kostete demnach am Dienstag im bundesweiten Tagesdurchschnitt E 1,725, 1,3 Cent mehr als in der Vorwoche. Der Dieselpreis stieg um 1,4 Cent auf E1,654. Treiber ist der Ölpreis. (dpa)
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Deutschlands Exporteure haben den Einbruch in der Corona-Krise mit einem Rekordergebnis 2021 mehr als wett gemacht. Trotz Lieferengpässen stiegen die Warenausfuhren im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr um 14,0% auf E 1375,5 Mrd., 3,6% über dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019. (dpa)
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In dem milliardenschweren Cum-Ex-Steuerskandal hat das Bonner Landgericht eine weiteres Urteil gefällt. Ein inzwischen 63-Jähriger wurde wegen Steuerhinterziehung in zwei Fällen zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt. Der einstige Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft der Hamburger Privatbank M.M. Warburg soll mit den Geschäften, in die er involviert war, für einen Steuerschaden von E 109 Mio. gesorgt haben. (dpa)
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Weltwirtschaft
Die Europäische Zentralbank will graduell aus ihrer lockeren Geldpolitik aussteigen. "Jede Anpassung unserer Politik wird schrittweise erfolgen", sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Montag bei einer Anhörung vor dem Europäischen Parlament. Sie betonte erneut, dass man erst nach dem Auslaufen der Nettoanleihenkäufe Zinsen erhöhen wolle. Im Wesentlichen wiederholte Lagarde Aussagen, die sie bereits nach der EZB-Zinssitzung am Donnerstag vergangener Woche machte..Die Inflationsrate war im Januar in der Eurozone auf 5,1% gestiegen. Die EZB strebt auf mittlere Sicht 2% an. Kurzfristig dürfte die Inflation hoch bleiben, sagte Lagarde. Sie verwies vor allem auf die Energiepreise und Lieferengpässe. Der Verbraucherpreisanstieg sei aber breiter angelegt als bisher. Im Jahresverlauf erwarte man einen Rückgang. Aber auch am Jahresende dürfte die Inflationsrate über dem Zielwert der EZB liegen. (dpa)
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Staus auf den internationalen Routen der Containerschifffahrt behindern weltweit die Versorgung mit Gütern und Rohstoffen. "Rund 11 Prozent aller weltweit verschifften Waren stecken derzeit in Staus fest", berichtete das Kieler Institut für Weltwirtschaft. (dpa)
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In den USA ist die Arbeitslosigkeit zu Beginn des Jahres erstmals seit einem halben Jahr wieder gestiegen. Die Quote legte im Januar im Monatsvergleich um 0,1 Punkte auf 4% zu. Es ist der erste Anstieg seit Juni. Experten wurden überrascht. Sie hatten im Schnitt mit einer unveränderten Quote von 3,9% gerechnet. Im Dezember war die Arbeitslosigkeit auf diesen Wert gesunken - den niedrigsten seit Februar 2020 und damit vor dem Beginn der Corona-Krise. (dpa)
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Die britische Notenbank hat ihren Leitzins erneut angehoben. Er steigt um 0,25 Punkte auf 0,5%, wie die Bank of England mitteilte. (dpa)
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Der Facebook-Konzern Meta hat im frühen US-Handel rund ein Viertel seines Werts verloren. Der Börsenwert von Meta schrumpfte damit zum Handelsbeginn um u$s 220 Mrd. Auslöser war, dass das weltgrößte Online-Netzwerk im vergangenen Quartal kaum noch neue Nutzer gewinnen konnte. Auch die Umsatzprognose enttäuschte Investoren. (dpa)
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In der Türkei hat sich der rasante Anstieg der Inflation fortgesetzt. Im Januar seien die Verbraucherpreise im Vergleich zum gleichen Vorjahresmonat um 48,7% gestiegen, teilte das Statistikamt mit. (dpa)
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Mit einem milliardenschweren Plan soll die EU künftig von einem Mikrochipmangel verschont bleiben. Am Dienstag stellt unter anderem Kommissionschefin Ursula von der Leyen den sogenannten Chips Act vor. Nach Angaben von Binnenmarktkommissar Thierry Breton sollen damit weit mehr als E 40 Mrd. an öffentlichen Geldern mobilisiert werden. Verbraucherinnen und Verbraucher merken die Chipkrise derzeit etwa an langen Wartezeiten für Neuwagen oder Lieferschwierigkeiten bei neuesten Spielkonsolen wie der Playstation 5. (dpa)
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Das US-Außenhandelsdefizit ist im vergangenen Jahr auf einen Rekordwert gestiegen. Der Fehlbetrag legte um 26,9% auf u$s 859,1 Mrd. zu, wie das Handelsministerium am Dienstag mitteilte. Die Importe stiegen um 20,5% und die Exporte um 18,5%. Im Dezember weitete sich das Defizit weniger als erwartet aus. Es habe von u$s 79,3 Mrd. im Vormonat auf u$s 80,7 Mrd. zugelegt. Das Handelsdefizit der USA ist chronisch. Die Vereinigten Staaten sind ein typisches Nettoimportland. Sie finanzieren das Defizit durch Auslandskredite. (dpa)
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Frankreichs Handelsbilanzdefizit hat mit u$s 84,7 Mrd. im vergangenen Jahr einen historischen Höchststand erreicht. Nach der wirtschaftlichen Abschwächung im ersten Jahr der Corona-Krise zogen die Importe 2021 mit 18,8% stärker an als die Exporte mit 17%, teilten die Finanzbehörden am Dienstag mit. Die Exporte lagen demnach 2% unter dem Vorkrisenniveau von 2019, während sie in wichtigen europäischen Partnerländern bereits drei bis 9% darüber liegen. Frankreichs Verlust von Marktanteilen seit 2010 setzte sich damit fort. Noch weit unter Vorkrisenniveau lagen der unter Teilemangel leidende Automobilexport sowie der Raumfahrtsektor. (dpa)
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Noch nie wurden Übernahmen und Fusionen mit einem ähnlich hohen Volumen getätigt wie vergangenes Jahr. Die Transaktionen beliefen sich weltweit auf rund u$s 5,9 Bio., wie die Beratungsgesellschaft Bain & Company mitteilte. Der bisherige Rekord hatte bei u$s 4,6 Bio. gelegen und war 2007 und 2015 erreicht worden. 2020 waren es lediglich u$s 3,7 Bio. gewesen. Als Treiber für den starken Anstieg sieht Bain einerseits den starken Wandel in einigen Bereichen der Wirtschaft. "Selbst hohe Bewertungen halten Unternehmen nicht davon ab, Zukäufe zu tätigen, damit sie etwa in puncto digitale Transformation schneller vorankommen", erklärten die Berater. Andererseits erleichterten die niedrigen Zinsen Übernahmen. Zudem werden Unternehmen immer teurer bezahlt. "Es gibt mehr potenzielle Käufer und entsprechend auch mehr Wettbewerb", sagte Bain-Partner Tobias Umbeck. "Und das treibt die Preise." (dpa)
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