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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Wirtschaft in Kürze

Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $108,18, gegen $ 107,79 eine Woche zuvor. In diesem Jahr betrug die Abwertung 20,35%. Nach 11 Tagen, in denen die ZB Dollar am Markt kaufen konnte, musste sie am Mittwoch u$s 45 Mio. einsetzen, um den Kurs zu halten. Im ganzen Monat Dezember musste die ZB per Saldo $ 630 Mio. verkaufen. Trotz Restriktionen bei Importen und Zahlungen ins Ausland, nähern sich die verfügbaren ZB-Reserven der Erschöpfung, was bedeutet, dass dann der Kurs nicht mehr kontrolliert werden kann. Der Schwarzkurs, der sich bis Mittwoch leicht um $ 200 gehalten hatte, sprang plötzlich bis auf $ 209. Doch der Kurs, der sich über Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar ergibt (CCL) lag zwischen $ 200 und $ 202.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires stieg in einer Woche zum Mittwoch um 0,42%, und lag um 64% über Ende 2000. Die argentinischen Aktien, die in New York gehandelt werden, wiesen folgende starke Haussen auf: Teco:+4,02%; BBVA Argentina: +5,13%; Grupo Financiero Galicia: +3,25%; Loma Negra: +5,30%; Tenaris: +1,45%; Banco Macro: +0,28%.

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Die argentinischen Staatstitel in Dollar, die in New York gehandelt werden, standen in einer Woche zum Mittwoch im Zeichen der Hausse. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt. Bono 2028 LA: +2,38%; Bono 2030 LA: +2,94%; Bono 2035 LA: +2,50%; Bono 2038 LA: +4,90%. Bonar 2024: unverändert.

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Am Mittwoch brachte das Schatzamt Titel für $ 334,45 Mrd. auf dem lokalen Finanzmarkt unter, somit waren es im ganzen Jahr 2021 $ 4,2 Bio., mit einem positiven Saldo von $ 731 Mrd. Am 3.1.22 verfallen Titel für $ 292,37 Mrd., die jetzt ohne Schwierigkeiten gedeckt werden können. Bei den Titeln, die am Mittwoch untergebracht wurden, handelt es sich um 8 verschiedene, mit Verfall in den Jahren 2022, 2023 und 2024. Der größte Teil bezieht sich auf Titel, die mt dem CER-Index berichtigt werden.

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Der Senat hat am Mittwoch das Gesetz über die Steuer auf persönliche Güter verabschiedet, das in der Deputiertenkammer mit einer knappen Zufallsmehrheit (weil Oppositionsdeputierte verreist waren) schon genehmigt worden war. Die Opposition beanstandete die Abstimmung, weil sie nach den 30 Minuten stattfand, die das Reglement des Senats für den Beginn der Sitzungen vorsieht. Die Senatorin, die für die knappe Mehrheit notwendig war, kam in letzter Minute. Das Gesetz sieht bedeutende Erhöhungen der Steuersätze vor, und die Koalition “Zusammen für den Wechsel” (Juntos por el cambio) hat beschlossen, keinen Steuererhöhungen, noch der Schaffung neuer Steuern zuzustimmen. Doch die Regierung will die Verringerung des primären Defizites mehr durch erhöhte Einnahmen als durch Senkung der Ausgaben erreichen, genau das gegenseitige Konzept der Opposition.

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Die ZB hat dem Schatzamt in der Vorwoche weitere $ 95 Mrd. überweisen, so dass es im Monat Dezember insgesamt $ 345 Mrd. sind, und im Jahr 2021 $ 1,79 Bio., was fast 4% des Bruttoinlandsproduktes entspricht.

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Der EMAE-Index des INDEC, der eine grobe Schätzung des BIP auf Grund kurzfristig verfügbarer Daten darstellt, lag im Oktober 2021 um 0,8% unter September 2021 und 6,7% über Oktober des Vorjahres.

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Die Verkäufe dauerhafter Konsumgüter, die im Rahmen des Programmes “Ahora 12” vollzogen wurden, erreichten im November 2021 $ 123 Mrd., der zweithöchste Stand ab 2019, als die Statistik des Zentrums für Produktionsstudien des Produktionsministeriums eingeführt wurde. Im 10 Monaten 2021 erreichte der Umsatz $ 839 Mrd. Im Rahmen dieses Programmes werden 12 monatliche Rate gewährt und ein subventionierter Zinssatz festgesetzt. Ab Juli wurden bei bestimmten Produkten auch 24 und 30 Monatsraten zugelassen.

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Die Handelsbilanz schloss im November mit einem positiven Saldo von u$s 397 Mio., das sich mit $ 386 Mio. im gleichen Vorjahresmonat und $ 1.392 Mio. als Durchschnitt von 11 Monaten 2021 vergleicht. In 11 Monaten lag der Überschuss bei u$s 14,35 Mrd., 11% über dem Vorjahr. Im November erreichten die Exporte u$s 6.164 Mio., 37% über dem gleichen Vorjahresmonat, und die Importe u$s 5.767 Mio., 40,1% über dem Vorjahr.

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Die Unternehmen, die Benzin, Dieselöl u.a. Erdölprodukte vertreiben, weisen auf die Notwendigkeit einer Preiserhöhung von mindestens 12% hin. Während der Preis von Benzin und Dieselöl seit Mai eingefroren ist, stieg der Wechselkurs inzwischen um 5,5%, der Preis für Rohöl um durchschnittlich 8%, Biodiesel um 38%, und Bioethanol um 16%. Nicht genug damit, wurde die Brennstoffsteuer im Juni um 5,7% erhöht. Es ist die Rede von einer Preiserhöhung von Benzin und Dieselöl im Februar.

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Das staatliche Luftfahrtunternehmen Aerolíneas Argentinas hat im Jahr 2021 $ 63,55 Mrd. vom Schatzamt erhalten, was zum jeweiligen offiziellen Dollarkurs u$s 670 Mio. entspricht, also u$s 1,85 Mio. pro Tag. Es ist die höchste Subvention in 8 Jahren. Die Zunahme der Subvention erfolgte, obwohl AA 2021 20% weniger Binnenflüge als 2019 aufwies, und 70% weniger internationale Flüge. Die Daten stammen von einer offiziellen Internet-Seite, die “presupuesto abierto” benannt wird. Die Regierung hat jetzt für Passagen bei Flugzeugen eine Untergrenze und eine Obergrenze festgesetzt, um zu verhindern, dass Billigfluglinien wie Flybondi Passagiere durch niedrige Tarife anziehen.

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Der Verband der privaten Gesundheitsanstalten (“prepagas”) hat angekündigt, dass die einzelnen Anstalten (Cemic, Galeno, Medifé, Swiss Medical, OSDE , Medicus, das Deutsche Hospital u.a.) eine direkte Zahlung von 9% der Kosten einer Behandlung vom Patienten fordern werden, die zum monatlichen Pauschalbetrag hinzukommt, den die Regierung jedoch nicht ausreichend erhöht hat, so dass er nicht kostendeckend ist. Die einzelnen Anstalten können theoretisch auf den Aufschlag verzichten oder ihn anders gestalten. Im Gegensatz zur Regierung handelt es sich beim Verband nur um eine Empfehlung. Die Regierung hat die Erhöhung gleich am nächsten Tag der Ankündigung über die Aufsichtsbehörde für Gesundheitsdienste verboten. Jetzt muss der Fall von der Justiz entschieden werden. Claudio Belocopitt, Vorsitzender des Verbandes der privaten Gesundheitsanstalten erklärte, in zwei Jahren seien die Tarife der privaten Anstalten um 53% gestiegen, was sich mit einer Inflation von 1202% vergleicht.

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Die Regierung schreitet beim Ausbau des Abwassersystems der Stadt Buenos Aires weiter voran. Die größte Röhre, die Abwässer eines großen Teils der Stadt sammelt, wurde im Stadtteil Nueva Pompeya geöffnet (sie befand sich in sehr gutem Zustand), um sie der neuen großen Abwasserröhre anzuschließen, die entlang dem Riachuelo gebaut wird, und am Río de la Plata mündet, wo eine Anlage gebaut wird, um die Abwässer zu behandeln, so dass das Wasser in einigermaßen sauberen Zustand in den Fluss abgelassen wird. Mit dieser Röhre wird verhindert, dass die Abwässer der Stadt und den südlichen Vororte (Lanús, Avellaneda u.a.) in den Riachuelo geschüttet werden, so dass der Fluss dabei sauber wird und die anrainende Gegend nicht mehr verpestet.

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Die monatlichen Quoten der Einheitssteuer werden ab 1. Januar um durchschnittlich 26% erhöht.

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Der Umsatz der Supermärkte, die von INDEC erfasst werden, lag im Oktober 2021 bei $ 140,38 Mrd., 57,3% über dem gleichen Vorjahresmonat. In konstanten Werten ergab sich eine Zunahme von 5,2%. Es ist der fünfte Monat in Folge mit einer realen Zunahme. Der Umsatz der Shopping-Center lag bei $ 34,93 Mrd., 305,9% über dem Vorjahr, als sie weitgehend geschlossen waren.

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Die Regierung hat im Kongress ein Gesetzesprojekt eingebracht, das den Übergang von unabhängigen Schwarzarbeitern auf die Legalität erleichtert. Wenn sie sich bei der Einheitssteuer eintragen, wird ihnen erlaubt, für eine bestimmte Zeit nur einen Teil des monatlichen Beitrages zu zahlen.

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Das Energiesekretariat hat Gasexporte nach Chile in dem Sommermonaten erlaubt, die gemäß offiziellen Schätzungen um die u$s 200 Mio. einbringen werden. Die Gasleitung nach Chile wurde in den 90er Jahren gebaut, so dass technisch kein Problem besteht. Hingegen besteht ein Problem beim internen Gastransport weil Gasleitungen fehlen. Es wird somit gleichzeitig Gas aus Bolivien importiert, und eventuell auch verflüssigtes Gas, das auf dem Schiffsweg nach Bahía Blanca oder Escobar gelangt. Die Gasproduktion hat zugenommen und steigt weiter, nachdem die Regierung den Produzenten einen höheren Dollarpreis zugestanden hat. Theoretisch sollte kein Import von verflüssigtem Gas notwendig sein, das jetzt noch viel teurer als in Vorjahren ist.

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Wie das Energiesekretariat informell mitteilte, soll der Stromtarif ab Januar um 17% bis 20% erhöht werden. Angeblich soll auch begonnen werden, die Zunahmen zu differenzieren, nicht nur gemäß Konsum, sondern auch gemäß Einkommensindikatoren. Die offizielle Information ist mangelhaft: es wurde nicht erklärt, ob für Konsumenten, die höher eingestuft werden, eine zusätzliche Erhöhung hinzukommt. Auf alle Fälle befriedigt eine Zunahme von 20% den IWF gewiss nicht, weil dies bedeutet, dass der Betrag der Subvention weiter zunimmt.

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Deutsche Wirtschaft

Deutschland darf Investitionen in die Erzeugung von „grünem“ Wasserstoff in Nicht-EU-Ländern mit bis zu E 900 Mio. fördern. Die EU-Kommission billigte eine auf zehn Jahre angelegte deutsche Regelung, wie die Wettbewerbshüter am Montag mitteilten. Die Regelung soll den Angaben zufolge die Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff in Nicht-EU-Ländern für den EU-Markt fördern. Mit Strom aus erneuerbaren Quellen wird per Elektrolyse der Wasserstoff hergestellt, mit dem etwa der Energiebedarf der Stahlindustrie gedeckt werden soll. Die so erzeugte Energie soll dann in die EU importiert und dort verkauft werden. (dpa)

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Der Paritätische Wohlfahrtsverband fordert einen sozialen Ausgleich für Arme, sollten Lebensmittel zum Schutz der Umwelt und bäuerlicher Betriebe teurer werden. Mit Blick auf Sozialhilfeempfänger sagte Verbandsgeschäftsführer Ulrich Schneider, Preissteigerungen müssten zwingend mit einer deutlichen Erhöhung der Regelsätze einhergehen: "Man kann Ökologisches und Soziales nicht trennen. Es geht nur ökosozial, sonst verliert man die Unterstützung der Bevölkerung." Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hatte kritisiert, "es darf keine Ramschpreise für Lebensmittel mehr geben". (dpa)

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Flutkatastrophen, Stürme und Unwetter: Noch nie sind Versicherungen in Deutschland für so hohe Schäden aufgekommen wie in diesem Jahr. "Mit versicherten Schäden an Häusern, Hausrat, Betrieben und Kraftfahrzeugen von rund E 12,5 Mrd. ist 2021 das teuerste Naturgefahrenjahr seit Beginn der Statistik Anfang der 1970er-Jahre", teilte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen, mit. Mit E 8,2 Mrd. gehe ein Großteil der Gesamtsumme auf die Sturzflut zurück, die vor allem Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen betraf. (dpa)

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Die deutsche Autoindustrie sieht den Hochlauf der Elektromobilität in Deutschland gefährdet. "Deutschland hängt beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für die E-Autos extrem hinterher, sagte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller. "Um die Menge der E-Autos, die die Bundesregierung vorsieht, auch wirklich erreichen zu können, müssten pro Woche etwa 2000 neue öffentliche Ladepunkte installiert werden - tatsächlich sind es gerade mal 300." Das bedeute, das Tempo müsse sich versiebenfachen. (dpa)

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Drei Viertel der Menschen in Deutschland wollen einer Umfrage zufolge Bargeld als Bezahloption nicht missen. Gestiegen ist der am Montag veröffentlichten Erhebung zufolge jedoch der Anteil derjenigen, die im Alltag zumindest gelegentlich Probleme beim Bezug von Bargeld hatten: von 24% 2019 auf 29% im Herbst 2021. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) sieht dies mit Sorge: "Kreditkartenanbieter, Digitalkonzerne, Banken und Teile des Handels treiben bargeldloses Zahlen voran - zulasten des Bargelds", sagte vzbv-Expertin Dorothea Mohn. Dies sei nicht im Interesse der Verbraucher. (dpa)

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Im Kampf gegen den Fachkräftemangel auf dem deutschen Arbeitsmarkt müssen nach Expertenansicht so viele Menschen wie möglich im Arbeitsleben gehalten werden. "Wichtig ist, dass wir möglichst alle potenziellen Arbeitskräfte im Inland gewinnen und erst recht niemanden verlieren", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele. In Zukunft entstünden genauso viele Arbeitsplätze wie durch Automatisierung und Transformation wegfielen - aber mit anderem Anforderungsprofil. (dpa)

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Der Energiemarktexperte Johannes Wagner hat keine Sorge, dass durch die planmäßige Abschaltung von drei Atomkraftwerken in Deutschland am Jahresende zu wenig Strom vorhanden ist. "Die Abschaltung steht schon lange fest, sodass die Märkte grundsätzlich darauf vorbereitet sind", sagte Wagner vom Energiewirtschaftlichen Institut an der Universität zu Köln (EWI) der Deutschen Presse-Agentur. Die Stromerzeugung, die dann wegfalle, könne entweder durch andere Kraftwerke innerhalb von Deutschland oder über den Außenhandel ausgeglichen werden. Dennoch war der Ausstieg aus Atomkraft ein Fehler, der jetzt noch korrigiert werden könnte. Deutschland hätte zunächst die mit Kohle betriebenen Kraftwerke stilllegen müssen, die stark zur Erhöhung der Temperatur des Planeten Erde beitragen. Der Ausstieg aus der Kernkraft war eine Reaktion auf den Unfall in Tschernobyl. Doch inzwischen hat sich bestätigt, dass gut gebaute Kernkraftwerke keine Gefahr darstellen. Das Kraftwerke in der Ukraine hatte die Mindestbedingungen für Sicherheit nicht erfüllt. (dpa/AT)

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Die deutschen Verbraucher könnten 2022 laut einer Studie mehr als 11 Mio. Tonnen Kohlendioxid einsparen, wenn sie ihre Klimaschutz-Pläne bei Mobilität, Heizung und Strom umsetzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Beratungsunternehmens Energy Brainpool im Auftrag des Energieanbieters Eon. Grundlage ist eine repräsentative Befragung des Meinungsforschungsunternehmens Civey von 30.000 Bürgerinnen und Bürgern bei den Themen Strom und Mobilität sowie von 10.000 Personen beim Thema Heizung. (dpa)

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BMW beendet den Stellenabbau und will nächstes Jahr bis zu 6000 zusätzliche Stellen schaffen - vor allem in Deutschland. Vorstandschef Oliver Zipse sagte dem "Münchner Merkur", BMW sei auf einem sehr guten Weg durch die Transformation, habe seine Werke auf die E-Mobilität vorbereitet und erwarte 2022 weiteres Wachstum beim Absatz. "Deswegen werden wir im nächsten Jahr unsere Mitarbeiterzahl um bis zu 5% erhöhen." Ein Grund für den wachsenden Personalbedarf sei die hohe Nachfrage nach den neuen Elektromodellen. "Unser i4 ist auf Monate ausverkauft, genauso der iX", sagte Zipse. "Nächstes Jahr kommt der elektrische 7er, da wird es nicht anders sein." (dpa)

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Die Finanzaufsicht Bafin brummt der Deutschen Bank wegen Mängeln bei internen Kontrollen im Zusammenhang mit der Berechnung wichtiger Referenzzinssätze eine Millionen-Geldbuße auf. Deutschlands größtes Geldhaus müsse E 8,66 Mio. zahlen, weil das Institut als Datenzulieferer für die Berechnung des Euribor "zeitweise nicht über wirksame präventive Systeme, Kontrollen und Strategien" verfügt habe, teilte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) am Mittwoch mit. (dpa)

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Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat der Europäischen Union eine zögerliche Haltung in der internationalen Handelspolitik vorgeworfen. Während die EU noch über neue Freihandelsabkommen nachdenke, seien in Asien mit dem neuen großen Handelspakt "Regional Comprehensive Economic Partnership" (RCEP) rund um China längst Fakten geschaffen worden, sagte DIHK-Außenhandelschef Volker Treier. Der Handelspakt RCEP stehe für 28% des Welthandels, 30% der weltweiten Wertschöpfung und für eine Bevölkerung von über 2,2 Mrd. Menschen. "Aus europäischer Sicht ist es jetzt umso wichtiger, den Anschluss nicht zu verlieren. Entscheidend ist dabei auch, dass die neue Bundesregierung rasch zum positiven Impulsgeber in der EU-Handelspolitik wird", forderte der DIHK-Experte. (dpa)

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Weltwirtschaft

Der Anteil der erneuerbaren Energien an der deutschen Stromerzeugung ist im laufenden Jahr gesunken. Branchenverbände führen das unter anderem darauf zurück, dass 2021 vergleichsweise wenig Wind wehte. Nach vorläufigen Zahlen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) vom machten erneuerbare Energien damit zuletzt 40,9% der Bruttostromerzeugung von 582 Mrd. HWSt. aus. Im Vorjahr hatte ihr Anteil noch bei 44,1% gelegen. (dpa)

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In China blieb die Inflationswelle aus, die in den Vereinigten Staaten, der EU und allgemein dieses Jahr aufgetreten ist. In 12 Monaten zum November 2021 verzeichnet der Index der Konsumentenpreise in China eine Zunahme von 1,5%. Die fernasiatische Gegend verzeichnet in 12 Monaten zum November 2021, mit Ausnahme von Pakistan und Sri Lanka, eine durchschnittliche interannuelle Preiszunahme unter 3%. China hat die Folgen der Pandemie lange vor den USA u.a. Staaten überwunden und 2020 ein BIP-Wachstum von 2,2% erreicht, das sich mit einem Rückgang von 4,4% in den USA vergleicht.

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Die japanische Industrieproduktion hat sich im November nach einer Schwächephase im Sommer weiter erholt. Die Produktion der Industriebetriebe sei im November im Vergleich zum Oktober mit einem Rekordanstieg um 7,2% gewachsen, teilte das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (Meti) mit. Es ist der höchste Anstieg seit Jahrzehnten. Von den 15 beobachteten Industriezweigen meldeten laut dem Ministerium 11 einen Zuwachs. Vor allem der Autosektor steigerte dabei im November mit einem Anstieg um 43% den Ausstoß deutlich, was zwei Drittel des gesamten Anstiegs ausmachte. Die Zahlen belegen, dass sich die japanische Industrie vor Auftauchen der Omikron-Variante des Coronavirus von den Lieferkettenproblemen erholt hat und sich solide entwickelt. Bis September war die Produktion wegen der Unterbrechungen in den Handelsketten den dritten Monat in Folge gefallen. Erst im Oktober kam es zu einer Gegenbewegung. Trotz des starken Anstiegs im November ist das Produktionsniveau noch schwächer als im Juli. (dpa)

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Angetrieben vom Höhenflug der Tech-Riesen haben US-Unternehmen ihre Dominanz an den Börsen ausgebaut. Unter den 100 wertvollsten Börsenunternehmen der Welt befinden sich allein 61 aus den USA, drei mehr als im Vorjahr, wie eine Studie der Beratungsgesellschaft EY zeigt. Unter den Top Ten sind demnach gar keine europäischen Unternehmen mehr vertreten und nur zwei, die nicht ihren Sitz in den USA haben - der Ölkonzern Saudi Aramco auf Platz vier und der taiwanesische Chiphersteller TSMC auf Rang zehn.(dpa)

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EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni will die Rückzahlung von Schulden künftig für jeden Mitgliedstaat individuell regeln. "Wir können nicht alle Länder über einen Kamm scheren. Die Unterschiede in den Schuldenquoten sind dafür zu hoch", sagte Gentiloni der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Im nächsten Jahr will die für Gesetzesvorschläge zustände EU-Kommission eine Reform der EU-Schuldenregeln vorschlagen. Es sei sinnvoll, für jedes Land eigene Ziele als Teil der Reform festzulegen, sagte Gentiloni. Der sogenannte Stabilitäts- und Wachstumspakt der EU sieht vor, dass Länder nicht mehr als 60% der Wirtschaftsleistung an Schulden aufnehmen. Während der Corona-Krise wurde der Pakt ausgesetzt, er soll aber 2023 wieder in Kraft treten. Die Schuldenquote der EU liegt der Kommission zufolge inzwischen bei rund 92%. Es gibt jedoch große Unterschiede: Italien etwa hat Schulden im Umfang von rund 155% des Bruttoinlandsprodukts aufgenommen, die Niederlande nur rund 57%. Besonders hoch verschuldete Länder fürchten, dass eine rasche Rückkehr zu strengen Vorgaben dem Aufschwung schaden könnte. (dpa)

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Statistiken


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