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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Wirtschaft in Kürze

Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 103,22, gegen $ 102,79 eine Woche zuvor. Die Abwertung betrug in diesem Jahr 14,85%. Die ZB musste weiter Dollar verkaufen, um einen Kurssprung zu vermeiden. Allein am Mittwoch waren es u$s 80 Mio. Dennoch schloss August nahe einem Nullsaldo bei Käufen und Verkäufen von Devisen. Das wurde jedoch erreicht, indem die Zahlungen für Importe weiter stark verzögert wurden. Die Bruttoreserven liegen jetzt bei u$s 46,1 Mrd., von denen jedoch nur zwischen u$s 6 und u$s 7 Mrd. verfügbar sind. Der Schwarzkurs schloss zu $ 181, knapp unter der Vorwoche, und der Kurs, der sich über Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar ergibt (CCL) lag bei $ 170,56, gegen $ 169,6 in der Vorwoche.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires verzeichnet in einer Woche zum Mittwoch eine Zunahme von 4,48% und liegt somit um 46,86% über Ende 2020. Die lokalen Notierungen wurden stark durch die betonte Hausse beeinflusst, die bei den Aktien eintrat, die auch in New York gehandelt werden. Ende August wiesen die in New York kotierten argentinischen Aktien einen Sprung auf. In einem Monat stieg Edenor um 60,3% (118,5% in diesem Jahr), TGS um 42,9% (76,6% im Jahr), Mirgor um 36,5% (74,5%), Banco Francés um 35,9% (64,8%), Cablevisión Holding um 35,7% (22,9%), Transener um 35% (49,7%), Banco Macro um 34,3% (45,2%), Banco Galicia um 52,6% (51,6%), Banco Supervielle um 25,2% (41,4%) und TGS um 21,4% (26,0%). Bei diesen Kurszunahmen sei bemerkt, dass von anormal niedrigen Notierungen ausgegangen wird, wobei relativ geringe Käufe eine große Wirkung haben.

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Die Staatstitel in Dollar, die an der Börse von New York gehandelt werden, wiesen in einer Woche zum Mittwoch eine Hausse aus. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Bono 2029 LA: +2,14%; Bono 2030 LA: +1,31%; Bono 2035 LA: +4.50%; Bono 2038 LA: +0,68%; Bonar 2024: unverändert.

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Die ZB hat verfügt, dass Importeure einen Kredit im Ausland aufnehmen dürfen, der der bei der ZB beantragten Zahlung für Importe entspricht, so dass diese dann zugelassen werden. Diese Kredite dürfen u$s 5 Mio. nicht übersteigen und müssen eine Laufzeit von mindestens 2 Jahren haben. Die Importeure können daraufhin den beantragten Import durchführen, ohne dass die ZB dabei Dollar opfert. Aber es verbleibt ihnen eine Dollarschuld. Für multinationale Unternehmen besteht kein Problem, diese Kredite für ihre lokale Filiale zu erhalten. Bei anderen stellt sich das Problem der Garantie, die der Gläubiger fordern wird. Es ist anzunehmen, dass finanzielle Mittel, die der Importeur schon im Ausland hat, als Garantie dienen, oder direkt für diesen Zweck eingesetzt werden, auch wenn eine Bank als Gläubiger auftritt.

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Wirtschaftsminister Martín Guzmán hat die offizielle Schätzung der Zunahme des Bruttoinlandsproduktes in diesem Jahr auf 8% erhöht. Vor zwei Monaten rechnete er noch mit 6%, und dann mit 7%. Die neue Prognose setzt voraus, dass der Wachstumsschwung, der in den ersten Monaten 2021 eingesetzt hat, weiter andauert. Das ist jedoch zweifelhaft.

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Der Index der Industrieproduktion des Wirtschaftsinstitutes FIEL verzeichnet im Juli einen Rückgang von 2,2% gegenüber Juni 2021, lag jedoch 14,3% über dem gleichen Vorjahresmonat. Die ersten 7 Monate 201 lagen um 21,9% über der gleichen Vorjahresperiode.

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In Feuerland wurden im ersten Halbjahr 2021 fast 5 Mio. Mobiltelefone montiert, gegen 1,86 Mio. in der gleichen Periode 2020 und 3,51 Mio. im ersten Halbjahr 2019, berichtet die Industrie- und Handelsdirektion der Regierung der Provinz Tierra del Fuego. In der gleichen Periode wurden 1,43 Mio. Fernsehapparate montiert, gegen 749.00 in der gleichen Vorjahresperiode und 654.000 im ersten Halbjahr 2019. Die Produktion von Luftkühlanlagen erreichte im 1. Halbjahr 2021 660.000 Einheiten, gegen 108.000 in der gleichen Vorjahresperiode und 231.000 im ersten Halbjahr 2019. Die Erzeugung von Mikrowellenherden erreichte im ersten Halbjahr 2021 254.000 Einheiten, gegen 71.800 im Vorjahr und 106.000 2019. Die Nachfrage ist jedoch hinter diesen Produktionszunahmen zurückgeblieben.

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Durch Dekret 556/21 wurde ein Amt geschaffen, das sich mit der Betreibung und Kontrolle der Baggerung und Instandhaltung des Paraná-Flusses befassen soll. Der gegenwärtige Konzessionär, der die Arbeiten durchführt, die belgische Jan de Nul mit der lokalen Emepa, wird weiter wie bisher tätig sein. Das Amt muss auch das zukünftige Lastenheft für die Ausschreibung der Betreibung der Baggerung u.a. Tätigkeiten ausarbeiten. Das Amt setzt sich aus 15 Mitgliedern zusammen, von denen 7 von den Provinzen vorgeschlagen werden, die am Paraná liegen. Schließlich muss das Amt auch eine Statistik über alles, was mit dem Paraná zu tun hat, führen, was sich an erster Stelle auf die Zahl und Art der Schiffe bezieht, die den Fluss befahren.

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Der US-Investment-Fonds Titan hat Klage vor einem US-Gericht in Columbia, Staat Washington, gegen den argentinischen Staat eingereicht, die sich auf die Zahlung des Betrages von u$s 320 Mio. bezieht, zu dem Argentinien vom ICSID-Weltbankschiedsgericht verurteilt wurde. Die Klage bei diesem Gericht wurde seinerzeit von Teinver eingebracht, die das Unternehmen Air Comet besass. und zur Marsans-Gruppe gehörte. Das staatliche Luftfahrtunternehmen Aerolíneas Argentinas war 1990 privatisiert worden und von der spanischen Iberia übernommen worden. Jahre später wurde AA auf ein anderes Unternehmen übertragen. 2003 wurde das Unternehmen von Präsident Nestor Kirchner rückverstaatlicht, was in einer Übernahme bestand, bei der es keinerlei Zahlung gab. Das führte zu einer Klage der Marsans-Gruppe vor dem ICSID, bei der Argentinien schließlich nach vielen Jahren verurteilt wurde, eine Entschädigung zu zahlen, die jedoch bisher nicht gezahlt wurde.

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Um die 2.000 Unternehmen haben sich beim Förderungssystem der Wirtschaft des Wissens eingetragen, was sich vornehmlich auf solche bezieht, die Softwareprogramme entwickeln oder betreiben. 530 Unternehmen haben schon die gesamte geforderte Dokumentation vorgelegt. Das Gesetz 27.506 stellt diesen Unternehmen steuerliche Vorteile in Aussicht. In Argentinien gibt es eine große Zahl junger Menschen, die Talent und Kenntnisse auf diesem Gebiet haben, denen sich mit oder ohne dieses Gesetz eine große Chance bietet.

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Die lokale Produktion von Maschinen für die Landwirtschaft (Traktoren, Saatmaschinen, Erntemaschinen u.a.) erreichte im 1. Halbjahr 2021 9.459 Einheiten, gegen 9.092 im Vorjahr. Die Zunahme gegenüber 2019 betrug 124,5%. Die lokal erzeugten Maschinen haben importierte verdrängt. Die lokale Industrie profitiert von der Beschränkung der Importgenehmigungen für landwirtschaftliche Maschinen durch das Produktionsministerium und die ZB, aber auch von mehr Krediten der Banco Nación.

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In 7 Monaten 2021 haben die Exporteure von Getreide und Ölsaat Exporte für u$s 20,1 Mio. gemeldet, was 74,32 Mio. Tonnen entspricht, 10 Mio. Tonnen über der gleichen Vorjahresperiode. An erster Stelle stand Cargill (9,4 Mio. Tonnen), gefolgt von ADM (8,10 Mio t), Bunge (8,06 Mio. t), Oleaginosa Moreno (von Viterra, ehemals Glencore, 7,9 Mio. t) dem Genossenschaftsverband ACA ( 6,89 Mio. t), Louis Dreyfus (6,28 Mio. t), Aceitera General Deheza (6,14 Mio. t), Molinos Agro (3,83 Mio. t) und Amaggi (1,52 Mio. t).

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Der Export von Wein in Flaschen erreichte im 1. Halbjahr 2021 12,2 Mio. Liter (12,2% über dem Vorjahr) für u$s 65 Mio. (20% über dem Vorjahr), berichtet das argentinische Weinobservatorium. Zu dieser Entwicklung hat die Erhöhung der Rückvergütung von 3,25% auf 7% beigetragen. Von den Exporten gingen ca. 5 Mio. Liter nach Brasilien, 2,1 Mio. Liter nach Mexiko, je 1 Mio. nach China und Südkorea, und 770.000 Liter nach den USA.

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Die Provinz Buenos Aires hat ihre Schuld gegenüber ausländischen Gläubigern schließlich zu 97,66% umgeschuldet, was eine Erleichterung von u$s 4,6 Mrd. für die Provinzfinanzen bis 2027 bedeutet. Die Verhandlungen über die Umschuldung wurden 21 Mal verlängert, wobei jedes Mal streng genommen ein Default eintrat. Entscheidend war schließlich, dass der Hauptgläubiger, Golden Tree Asset Management, die Offerte von Kicillof annahm. Die neuen Bonds verfallen 2037, und werden zu 0,51% des Nennwertes gehandelt. Die Gläubiger erhalten per sofort 10% ihrer Forderung in bar, als Zahlung eines Teils der geschuldeten Zinsen. Wie der Fall jetzt bei den Gläubigern weitergeht, die 2,34% der Provinzschuld halten, wurde nicht erklärt.

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Auch die Provinz La Rioja steht kurz vor einer Regelung ihrer Dollarschuld. Mit Inhabern von 63,7% des sogenannte “grünen Bonds” von u$s 300 Mio. wurde schon eine Einigung erzielt. Dieser Bonds war 2017 ausgegeben worden, um den Windpark Aarauco zu finanzieren, der heute mit 150 MW zur Deckung des Strombedarfs beiträgt. Die Provinzregierung geht davon aus, dass die restlichen Gläubiger, die sie noch nicht identifizieren konnte, sich dem Abkommen anschließen. Es gibt jetzt angeblich keine weiteren provinzielle Umschuldungen.

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In der zweiten Runde, die am Freitag der Vorwoche stattfand, haben Banken und Börsengesellschaften (Alyc), die als sogenannte “market makers” auftreten wollen, nur Staatstitel für $ 2,27 Mrd. gezeichnet. Mit diesen Mitteln wurde nur 16% des Fehlbetrages von 14,27 Mrd. der letzten Ausschreibung von Staatstiteln gedeckt, bei der $ 71,37 Mrd. untergebracht wurden.

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Der internationale Fußballverband FIFA hat eine Statistik über den Umfang der Verkäufe von Fußballspielern in den letzten 10 Jahren bekanntgegeben, Argentinien erreichte dabei eine Gesamtsumme von u$s 3 Mrd., mit 7444 Übertragungen. Auch das sind Exporte. An erster Stelle steht Brasilien mit u$s 7,1 Mrd., gefolgt von Frankreich mit u$s 4,5 Mrd., und Spanien mit u$s 3,6 Mrd. Der Verkauf von Fußballspielern hat weltweit ständig zugenommen. 2011 waren es insgesamt 11.890 Einzelfälle, 2019 18.079.

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Die Regierung hat das Verbot des Exportes von Rindfleisch (mit Ausnahmen) bis zum 31. Oktober 2021 verlängert. Die Exporteure dürfen nur die Hälfte der Menge exportieren, die sie im 2. Halbjahr 2020 exportiert haben. Die Maßnahme ist bei den Landwirten schlecht angekommen, nachdem Präsident Fernández versichert hatte, dass das Exportverbot nach Ablauf der ursprünglichen Frist nicht verlängert werde. Trotz der Maßnahme ist der Rindfleischpreis beim Metzger weiter gestiegen. Außerdem wird der Bedarf an tierischem Protein gegenwärtig weitgehend durch Geflügelfleisch und Schweinefleisch gedeckt, wobei zunehmend pflanzliches Protein hinzukommt, mit Produkten die Sojabohne und bestimmten Gemüsearten hergestellt werden. Abgesehen davon empfehlen Ernährungsfachleute, dass weniger Fleisch, weniger Teigwaren und viel mehr Gemüse und Obst konsumiert wird, die gegenwärtig eine zu geringe Beteiligung am Nahrungsmittelkorb der Bevölkerung aufweisen.

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In diesem Jahr muss das Wirtschaftsministerium noch Titel für $ 1,3 Bio. unterbringen, um die Amortisation bestehender Titel zu decken. Außerdem ist im offiziellen Finanzprogramm noch ein Überschuss von $ 400 Mrd. vorgesehen. Im September müssen Amortisationen von $ 430 Mrd. gedeckt werden, im Oktober $ 300 Mrd., im November $ 330 Mrd. und im Dezember $ 120 Mrd., wobei dieser letzte Betrag noch steigt, weil der größte Teil der Titel an den CER-Index oder an den Dollarkurs gebunden ist. Der lokale Finanzmarkt ist zunehmend ablehnend gegenüber Staatstiteln, und dies dürfte sich nicht ändern bis ein Umschuldungsabkommen mit dem IWF abgeschlossen oder zumindest weit fortgeschritten ist.

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Die Wirtschaftskommission der UNO für Lateinamerika (Cepal, mit Sitz in Santiago de Chile) hat ihre Schätzung des argentinischen Wirtschaftswachstums für 2021 von bisher 6,3% auf jetzt 7,5% angehoben. Die Zunahme liegt über der durchschnittlichen von Lateinamerika, die die Cepal auf 5,9% beziffert. Argentinien ist gemäß Cepal im 1. Halbjahr interannuell um 9,7% gewachsen, wobei jedoch die Vergleichsbasis wegen der strikten Quarantäne, die ab 20.3.20 galt, sehr niedrig war. Im 2. Halbjahr 2021 würde die interannuelle Zunahme 5,3% betragen.

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Die Preise für bestehende Wohnungen in der Bundeshauptstadt sind, in Dollar pro qm berechnet, weiter gefallen. Gemäß einer Erhebung der Zeitschrift “Reporte Inmobiliario” gingen die Preise für Wohnungen von 50 bis 70 qm eigener Fläche im August im interannuellen Vergleich um 18,1% zurück. Im August 2021 lag der Preis pro qm bei durchschnittlich u$s 1.643, gegen u$s 1.732 vor drei Monaten und u$s 2.011ein Jahr zuvor. Der höchste Preis wurde im Februar 2019 mit u$s 2.400 erreicht.

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Deutsche Wirtschaft

Der deutsche Arbeitsmarkt erholt sich nur langsam vom Corona-Schock. Die Zahl der Erwerbstätigen und das Arbeitsvolumen stiegen zwar im zweiten Quartal 2021, konnten das Vorkrisenniveau aber weiterhin nicht erreichen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Erstmals seit der Finanzkrise 2008/2009 kommen wieder mehr Arbeitslose auf eine offene Stelle als zuvor, stellte zudem das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Arbeitsagentur fest. (dpa)

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Der Erfolg seines Corona-Impfstoffs hat dem Mainzer Unternehmen Biontech einen riesigen Sprung bei Umsatz und Gewinn beschert. Der Nettogewinn stieg im zweiten Quartal 2021 auf knapp E 2,8 Mrd., nach einem Verlust von E 88,3 Mio. im Vorjahreszeitraum. Für die ersten sechs Monate dieses Jahres belief sich der Überschuss auf gut E 3,9 Mrd., nach einem Verlust von knapp E 142 Mio. im Vorjahr. Der Umsatz wurde in dem zum 30. Juni beendeten Quartal auf rund E 5,3 Mrd. geschätzt nach E 41,7 Mio. im Vorjahr. (dpa)

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Die Bundesbank traut der deutschen Wirtschaft im Sommer einen Wachstumssprung zu. Die Wirtschaftsleistung dürfte „noch wesentlich kräftiger zulegen als im Frühjahr“, heißt im Monatsbericht August der Notenbank. Auf Basis von Monatsschätzungen könnte die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal um gut 3 Prozent gegenüber dem Vorquartal zulegen nach einem Plus von 1,5 Prozent im zweiten Vierteljahr. Trotzdem könnte das Gesamtjahr schwächer ausfallen als erwartet. Ausschlaggebend für den Schub sind nach Einschätzung der Volkswirte die gelockerten Corona-Beschränkungen. (dpa)

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Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia hat einen weiteren Übernahmeversuch für den Konkurrenten Deutsche Wohnen in Gang gesetzt. Seit Montag könnten die Aktionäre der Deutsche Wohnen das Angebot von 53 Euro je Aktie über ihre Depotbank annehmen und ihre Aktien andienen, teilte der Dax-Konzern in Bochum mit. Die Angebotsfrist endet voraussichtlich am 20. September. Ein weiteres Übernahmeangebot werde es nicht geben, bekräftigte der Immobilienkonzern. (dpa)

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Angesichts schwieriger Wetterbedingungen in vielen Regionen fällt die Getreideernte in Deutschland in diesem Jahr wohl spürbar schwächer aus. Zu erwarten ist nach vorläufigen Daten eine Menge von 42,1 Mio. Tonnen, wie aus dem letzten Erntebericht des Bundeslandwirtschaftsministeriums hervorgeht. Das sind 2,7% weniger als im Vorjahr und 4,8% weniger als im Schnitt der Jahre 2015 bis 2020. (dpa)

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Die Inflation in Deutschland kratzt an der Marke von 4%. Nach dem kräftigen Preissprung im Juli zog die Teuerungsrate im August 2021 nochmals moderat auf 3,9% weiter an. Angeheizt wird die Teuerung seit Monaten von steigenden Energiepreisen. Zudem schlägt die Rücknahme der temporären Mehrwertsteuersenkung nun voll zu. (dpa)

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Nach dem deutlichen Rückgang im Corona-Jahr 2020 erholt sich der Güterumschlag im Hamburger Hafen wieder. Im ersten Halbjahr stieg der Containerumschlag um 5,5% auf 4,3 Mio. Standardcontainer (TEU). Beim Massengut stieg der Umschlag um 3,3% auf 19,3 Mio. Tonnen, so dass in den ersten sechs Monaten insgesamt 63,5 Mio. Tonnen Waren im Hamburger Hafen abgefertigt wurden. Das entspricht einem Plus von 3,8 %. (dpa)

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Deutschlands Börsenschwergewichte haben mit einem Rekordquartal die Corona-Krise abgehakt. Umsätze und Gewinne der Dax-Konzerne lagen in der Summe im zweiten Vierteljahr 2021 nicht nur deutlich über dem Vorjahreswert, sondern so hoch wie nie zuvor seit Beginn der Auswertung im Jahr 2012, wie aus Berechnungen des Beratungs- und Prüfungsunternehmens EY hervorgeht. "Nie zuvor haben die Dax-Konzerne in einem Quartal einen höheren Gewinn erwirtschaftet", erläuterte Henrik Ahlers, Vorsitzender der EY-Geschäftsführung am Donnerstag vergangener Woche. Obwohl die Pandemie andauere, habe sich die Konjunktur weltweit überraschend rasch erholt. (dpa)

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Bauland war im vergangenen Jahr in Deutschland so teuer wie noch nie. 199 Euro mussten Käufer im Schnitt pro Quadratmeter baureifes Land zahlen, wie das Statistische Bundesamt auf Grundlage der bundesweit gesammelten Kaufverträge berichtete. Zehn Jahre zuvor hatte der Durchschnittspreis noch bei 130 Euro gelegen und zu Beginn der Statistik im Jahr 1962 bei 7,58 Euro, allerdings nur bezogen auf das Gebiet der alten Bundesrepublik. 2020 lagen die teuersten, in Flächenländern verkauften Grundstücke im Süden der Republik mit 349 Euro in Bayern und 245 Euro in Baden-Württemberg. In den Stadtstaaten Hamburg (1128 Euro) und Berlin (931 Euro) war es noch deutlich teurer. (dpa)

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Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im August entgegen dem saisonalen Trend zurückgegangen. Bundesweit waren 2,58 Mio. Menschen ohne Job, 12 000 weniger als im Juli und 377 000 weniger als im August 2020, wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 5,6%. "Der Arbeitsmarkt hat sich weiter erholt", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur, Detlef Scheele, am Dienstag in Nürnberg. Die Arbeitslosigkeit sei weiter kräftig gesunken, obwohl noch Sommerpause sei. "Das Beschäftigungswachstum gewinnt an Schwung." (dpa)

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Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock will Tarifverträge per Bundesgesetz stärken. "Wer arbeitet, muss seine Familie auch vernünftig ernähren können", sagte Baerbock am Dienstag bei einer Online-Veranstaltung der Gewerkschaft Verdi. Mangelnde Tarifbindung sei in ganz Deutschland, aber insbesondere in Ost-Deutschland ein Problem, sagte Baerbock. Der Bund müsse mit einem Tariftreuegesetz einen Rahmen setzen, "damit wir sicherstellen können, dass wir zahlen können nach Tarif", sagte die Grünen-Chefin. (dpa)

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Der Autobauer Opel hat sein neues Kompaktmodell Astra als Hoffnungsträger im Stammwerk Rüsselsheim präsentiert. Unter der Regie des Stellantis-Konzerns wird das Modell erstmals mit einem Hybrid-Antrieb aus Verbrenner- und Elektromotor angeboten. Eine voll elektrische Version soll ab 2023 als "Astra-e" folgen, kündigte der neue Opel-Chef Uwe Hochgeschurtz in Rüsselsheim an. Von der sechsten Generation des Kadett-Nachfolgers sind seit 1991 unter den Marken Opel und Vauxhall bislang rund 15 Mio. Exemplare verkauft worden. Er bleibt auch in Zeiten des SUV-Booms eines der wichtigsten Autos für die einzige deutsche Marke im Stellantis-Konzern und wird derzeit ausschließlich in Rüsselsheim montiert. Stellantis ist aus der Fusion von Fiat-Chrysler und der Peugeot-Mutter PSA entstanden. (dpa)

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Weltwirtschaft

Der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, hat eine Reduzierung der Fed-Anleihekäufe noch in diesem Jahr in Aussicht gestellt. "Es könnte angemessen sein, in diesem Jahr mit dem Tapering (Zurückführen) zu beginnen", sagte Powell am Freitag vergangener Woche im Rahmen der Notenbankkonferenz von Jackson Hole. Der Arbeitsmarkt habe deutliche Fortschritte gemacht. Mit Blick auf das Inflationsziel sprach er sogar von "substanziellen weiteren Fortschritten". Die Fed kauft derzeit Anleihen im Wert von monatlich u$s 120 Mrd. (dpa)

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Tech-Giganten wie Google und Microsoft wollen nach Angaben des Weißen Hauses Milliardensummen im Kampf gegen Cyberkriminalität investieren. "Die Realität ist, dass die meisten unserer kritischen Infrastrukturen (...) vom privaten Sektor betrieben werden, und die Regierung kann diese Herausforderung nicht allein bewältigen", sagte US-Präsident Joe Biden am Mittwoch vergangener Woche vor einem Treffen mit den Chefs der größten Technologieunternehmen der Welt. (dpa)

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Die Inflation im Euroraum hat im August weiter zugelegt und den höchsten Stand seit fast zehn Jahren erreicht. Die Verbraucherpreise seien gegenüber dem Vorjahr um 3,0%, teilte das Statistikamt Eurostat am mit. Das ist der höchste Wert seit Ende 2011. Im Juli hatte die Rate lediglich 2,2% betragen. Besonders stark verteuerte sich im August erneut Energie, die 15,4% teurer war als ein Jahr zuvor. (dpa)

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Die weltweite Autoindustrie hat einer Studie zufolge im ersten Halbjahr dieses Jahres operativ so viel Geld verdient wie nie zuvor in der Branchengeschichte. Die 16 größten Autokonzerne fuhren der Erhebung des Beratungsunternehmens EY zufolge zwischen Januar und Ende Juni Betriebsgewinne von zusammen E 71,5 Mrd. ein - das sei ein Rekordwert. Im Vorjahr hatten die Konzerne im gleichen Zeitraum nach der am Dienstag vorgelegten Studie in Summe noch einen Verlust von E 4,1 Mrd. eingefahren. (dpa)

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Siemens baut in Ägypten das erste elektrische Eisenbahnnetz auf und liefert dafür bereits im ersten Schritt ICE- und Regionalzüge, Stellwerke und Signaltechnik für u$s 3 Mrd. Der Vertrag für die ersten 660 km des geplanten, 1800 km langen Hochgeschwindigkeitsnetzes sei unterschrieben, sagte Vorstandschef Roland Busch in Kairo. Das Gesamtprojekt habe das dreifache Volumen. Neben Siemens hatten sich zwei Konsortien aus China und der französische Alstom-Konzern um den Auftrag beworben. (dpa)

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Statistiken


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