Argentinische Wirtschaft
Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $77,32, gegen $ 76,89 eine Woche zuvor. In diesem Jahr erreichte die Abwertung somit 22,75%, was über der Zunahme der internen Preise liegt (Index der Konsumentenpreise). Der Kurs ist somit nicht zurückgeblieben, obwohl der hohe Schwarzkurs gelegentlich in diesem Sinn ausgelegt wird. Der schwarze Kurs lag bei $ 132, gegen $ 129 in der Vorwoche, und der Kurs, der sich über Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar ergibt (“contado con liquidación”) erreichte $ 130, gegen $ 118,25 in der Vorwoche. Die ZB-Reserven lagen bei u$s 43,25, gegen u$s 43,37 Mrd. in der Vorwoche
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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires fiel in einer Woche zum Mittwoch um 3,87%, liegt dabei aber um 17,52% über Ende Dezember 2020.
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Die Staatstitel in Dollar, die an der Börse von New York gehandelt werden, wiesen in einer Woche zum Mittwoch einen Kursrückgang auf. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Argentina 2022: -2,21%; Argentina 2021: 1,97%; Argentina 2026: 3,07%; Argentina 2046: -4,61%; Bonar 2024: +1,18%. Die Landesrisikorate stieg somit auf über 2.100 Basispunkte, was eine Rentabilität von ca. 23% (in Dollar) bei argentinischen Staatstiteln bedeutet.
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Gold wurde in Buenos Aires (Banco Ciudad) am Mittwoch bei 24 Karat zu $ 5.111 pro Gramm gehandelt, und bei 18 Karat zu $ 3.577,70. Hier spiegelt sich die betonte Hausse auf dem Weltmarkt wider.
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Der Bestand der Leliq und Swap-Geschäfte der ZB erreichte ca. $ 2,5 Bio., und liegt somit über der monetären Basis (Banknoten im Umlauf plus Bankdepositen bei der ZB). Die Zinsen auf diese Titel stellen in diesem Jahr schon $ 880 Mrd. dar. Die Lebac, die unter der Macri-Regierung ausgegeben wurden, erreichten mit Swap-Geschäften $ 1,1 Bio, was damals 63% der monetären Basis darstellte. Doch die Zinsen lagen zwischen 55% und 63%.
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Die Auslastung der Kapazität der Industrie lag laut INDEC im Juni 2020 bei 53,3%, 5,8 Prozentpunkte unter dem gleichen Vorjahresmonat, aber weit über April (42%) und Mai (46,4%). Die Auslastung war jedoch bei den einzelnen Branchen unterschiedlich, mit nur 23% bei der Kfz-Industrie an einen Extrem und 97,1% bei der Zigarettenindustrie am anderen
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Die lokalen Fabriken von Automobilen, Pick-ups und Lastwagen haben im Juli 2020 21.316 Einheiten hergestellt, 1,5% unter dem gleichen Vorjahresmonat, aber 31,6% mehr als im Juni 2020. Die Lieferungen an die Agenturen erreichten 22.475 Kfz, 42,7% unter Juli 2019 und 5,5% unter Juni 2020. Die Exporte betrugen 9.612 Einheiten, 51,7% unter dem Vorjahr, aber 39,8% über dem Vormonat. Daraus ergibt sich (ohne Änderungen des Bestandes zu berücksichtigen), ein Import von 10.771 Einheiten, 12% über den exportierten. In Werten dürfte die Differenz geringer sein, weil Argentinien teurere Modelle an Brasilien geliefert hat als die importierten. In 7 Monaten 2020 wurden 107.755 Einheiten produziert, 41% unter dem Vorjahr. Der Kfz-Import wurde von der ZB durch die sogenannten SIMI-Genehmigungen gebremst, bei denen die ZB davon ausgeht, dass die lokalen Fabrikanten und Agenturen zunächst ihren Bestand verkaufen sollen. Dies hat dazu geführt, dass viele Modelle oder Farben von Kfz fehlen.
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Die Gewerkschaft der Erdöl- und Gasarbeiter hat mit dem Unternehmerverband der Branche vereinbart, dass jetzt ein Bonus von $ 28.000 gezahlt wird, und die Arbeitnehmer, deren Arbeit zeitweilig aufgehoben war, wieder voll aufgenommen werden. Die Lohndiskussion wurde um einen Monat hinausgeschoben.
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Die ATP-Subvention für 50% der Lohnsumme wurde für die Juli-Löhne von 274.557 Unternehmen beantragt, gegen 248.000 in April, 250.000 im Mai und 218.000 im Juni. Das betraf im Mai 2,4 Mio. Arbeitnehmer, im Juni 2,1 Mio., und im Juli 1,8 Mio. Ab August soll es zwei Optionen geben: eine Lohnsubvention wie bisher für Unternehmen, die im Juni einen nominell geringeren Umsatz als im Vorjahr hatten, und ein garantierter Kredit zu Nullzinssatz für diejenigen, die im Juni eine nominelle Umsatzzunahmen von bis zu 30% aufweisen.
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Der Construya-Index, den die Lieferanten von Baumaterialien auf Grund ihrer Lieferungen berechnen, lag im Juli 2020 um 26,95% über Juni 2020 und um 13,6% über Juli 2019. Die Zunahme der Nachfrage wird weitgehend auf den Aufbau der Lagerbestände der Grossisten (“corralones” u.a.) zurückgeführt, die mit einer baldigen Erholung der Bautätigkeit rechnen.
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Die AFIP hat Unternehmen, die sich dem ATP-Programm der Lohnsubventionen angeschlossen haben, durch Beschluss 4788 erlaubt, die Soziallasten vom Juli in 8 monatlichen Raten zu zahlen.
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Der Landwirtschaftlich-Industrielle Rat (“Consejo agroindustrial”), dessen Vorstand unlängst von Cristina K. und Präsident Fernández empfangen wurde, und dabei die Zustimmung zu ihrem Programm der Erhöhung der Exporte von u$s 65 Mrd. auf u$s 100 Mrd. (mit einer unmittelbaren Zwischenstufe von u$s 85 Mrd.) erhielt, hat jetzt der Regierung konkrete Forderungen zukommen lassen. Einmal sollen Rückerstattungen (Subventionen) von 4% bis 7% für Industrieprodukte auf landwirtschaftlicher Basis (Speiseöl, Sojamehl usw.) eingeführt werden. Dabei sollen die Exportzölle auf diese Produkte abgeschafft werden. Abgesehen davon fordern sie Steuerstabilität für 10 Jahre, eine beschleunigte Abschreibung bei Investitionen und eine direkte steuerliche Förderung von Investitionen. Die EU-Staaten und auch andere haben höhere Zölle für verarbeitete Produkte, als für die Rohstoffe, mit denen sie hergestellt werden. Wenn Argentinien diese Industrieprodukte subventioniert, um das auszugleichen, dann handelt es sich schließlich um eine Übertragung von finanziellen Mitteln vom argentinischen Staat auf die der EU-Staaten und andere. Dieses Thema hat die argentinische Regierung jedoch nicht bei der Welthandelsorganisation vorgebracht, und die Mitglieder des Rates haben es auch nicht erwähnt.
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Die ZB teilt mit, dass das Abkommen mit China über die Erneuerung des Swaps für u$s 18,6 Mrd. abgeschlossen wurde, mit einer Laufzeit von 3 Jahren. Das erste Abkommen wurde 2009 unterzeichnet, und danach wurde es bis heute verlängert. Dieser Swap erlaubt, Defizite im bilateralen Handel mit China zu decken, zum Zinssatz, der in China unter Banken gilt und jetzt 2,857% beträgt.
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Präsident Alberto Fernández kündigte am Donnerstag der Vorwoche an, dass die Regierung vorgesehen habe, binnen 18 Monaten einen Betrag von $ 435 Mrd. (der etwa u$s 4 Mrd. entspricht) für öffentliche Bauten bereitzustellen. Wie er dies finanzieren wird, hat er verschwiegen. Bei einem Defizit der Staatsfinanzen, das dieses Jahr über 8% des Bruttoinlandsproduktes erreichen wird, das weitgehend mit Geldschöpfung finanziert wird, ist ein Bauplan wie dieser nicht möglich.
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Der Gouverneur der Provinz Buenos Aires, Axel Kicillof, hat die Genehmigung des Provinzparlamentes erhalten, um Schulden von u$s 500 Mio. bei internationalen Finanzanstalten und $ 20 Mrd. auf dem Mark aufzunehmen. Außerdem sollen Schatzscheine für $ 8 Mrd. ausgegeben werden. Über die Kredite der Weltbank, der BID u.a. Finanzinstituten wurden nichts bekannt. Die Finanzierung über den lokalen Markt ist auch fragwürdig. Die Provinzfinanzen sind auch wegen der Coronakrise aus den Fugen geraten und werden mit einem außergewöhnlich hohen Zuschuss des Bundesstaates finanziert. Cristina lässt ihren Mann in der Provinz, Axel Kicillof, nicht im Stich, und will vermeiden, dass es im Gebiet, in dem sie die meisten Stimmen erhält, im Vorort La Matanza, zu einer noch tieferen Krise kommt. Diese Bevorzugung hat jedoch zum Protest anderer Gouverneure geführt.
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Pandemie und Quarantäne haben den Versteigerungen von Rindern per Internet großen Auftrieb verliehen. Die Verkäufer zeigen dabei die Tiere im Bildschirm, wo sie der Käufer sieht. Die Offerten erfolgen dann per Internet, und die Geschäfte werden auf diese Weise abgeschlossen. Dieses System ist viel wirtschaftlicher als das traditionelle, bei dem die Rinder zum Markt von Liniers (oder einem anderen) transportiert werden müssen,und von dort dann zum Schlachthof, statt direkt zu diesem. Es entsteht eine Ersparnis von über 5% des Wertes der Rinder. Das System hat sich bisher jedoch nur mühsam durchgesetzt. Eventuell bedeutet das, was jetzt geschehen ist, einen Durchbruch, wobei man sich dann auch überlegen muss, ob es sinnvoll ist, einen neuen Rindermarkt in Cañuelas zu errichten, der den von Liniers ersetzt, der schon vor Jahrzehnten hätte geschlossen werden müssen, weil er die Stadt verpestet.
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Die Zahl der legal Beschäftigen ist in 12 Monaten zum Mai 2020 um 409.000 (gleich 3,4%) auf 11,7 Mio. zurückgegangen berichtet das Arbeitsministerium. Hinzu kommen noch die Schwarzarbeiter, mit denen man auf schätzungsweise 16 bis 17 Mio. gesamthaft Beschäftigte gelangt. Von den in 12 Monaten verlorenen Arbeitsplätzen entfallen 298.600 auf Arbeitnehmer und 110.400 auf Selbstständige. Von den 11.7 Mio. legal Beschäftigten entfallen 5,80 Mio. auf private Arbeiter im Abhängigkeitsverhältnis, 3,20 Mio. auf Staatsangestellte, 470.000 auf Haushaltspersonal und 2,2 Mio. auf Einheitssteuerzahler und Selbstständige.
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Der Betrag, den das Schatzamt für Subvention des elektrischen Stroms einsetzt, ist dieses Jahr anormal gestiegen. Während die Ausgaben des Bundesstaates im 1. Halbjahr 2020 um 75% über dem Vorjahr lagen, stiegen die Subventionen für CAMMESA (das Staatsunternehmen, das die Verteilung des Stromes von den Kraftwerken auf die Betreiber der Verteilung verwaltet) um 240%, von $ 36 Mrd. auf $ 125,74 Mrd. Im Februar 2019 deckten die Tarife ca. 70% der Stromkosten, während es jetzt nur 50% sind. Für die Kosten der Einfrierung der Stromtarife kommt die Staatskasse auf.
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Über Kreditkarten in Pesos wurde im Juli ein Umsatz von $ 682,43 Mio. vollzogen, 6,3% über Juni 2020 und 63,9% über Juli 2019, berichtet First Capital Group. Die Dollarkäufe über Kreditkarten lagen im Juli um 37,5% über dem Vorjahr, aber 67,6% unter dem Vorjahr.
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Die ZB arbeitet an einem System, benannt “Transferencias 3.0”, um die Verwendung von Bargeld bei Zahlungen zu verringern und so auch den Bedarf an Banknoten einzuschränken. Konkret handelt es sich darum, dass bei Käufen statt der Zahlkarte oder Kreditkarte über direkte Überweisung von einem Konto des Käufers auf das des Verkäufers gezahlt werden kann. Das soll über ein Mobiltelefon geschehen. Dabei würde die Provision entfallen, die die Geschäfte bei Verkäufen über Karten zahlen müssen. Die Initiative ist bei Banken gut angekommen, doch diese haben vorgeschlagen, das System durch Steuervergünstigungen zu fördern.
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Am Dienstag hat das Schatzamt Schatzscheine für $ 70 Mrd. ausgeschrieben, 546 Offerten für insgesamt $ 120,88 Mrd. erhalten und $ 107,59 Mrd. zugeteilt. Mit diesem Betrag werden die Amortisationen von Schatzscheinen der nächsten zwei Wochen gedeckt, die $ 59,40 Mrd. ausmachen, und es bleibt ein Restbetrag, mit dem ein Teil des Defizits der Staatsfinanzen gedeckt wird, so dass die ZB weniger beansprucht wird. Vom Gesamtbetrag entfallen $ 41,88 Mrd. auf Schatzscheine, die am 30.12.20 verfallen und zu 33,25% verzinst werden. Weitere $ 32,74 Mrd. verfallen am 31.1.21 und werden zu 24,25% verzinst, Weitere $ 20,14 Mrd. entfallen auf Boncer-Schatzscheine, die mit dem CER-Index berichtigt und zusätzlich zu 1,3% verzinst werden, und am 20.9.22 verfallen. Und schließlich kommen noch $ 12,82 Mrd. hinzu, die auf CER mit 1,95% entfallen und am 13.8.23 verfallen.
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Roberto Lavgna, ehemaliger Wirtschaftsminister (2002 bis 2015) und Leiter der Partei “Consenso Federal”, der außerdem Präsident Fernández nahesteht, hat eine Reform der Arbeitsgesetzgebung vorgeschlagen, die sich am System inspiriert, das für die Bauwirtschaft gilt. Es soll erlaubt werden, Arbeitnehmer einzustellen, die wieder entlassen werden können, wenn sie nicht mehr notwendig sind, wobei sie zu einem Fonds beitragen, mit dem dann eine Entschädigung finanziert wird. Dieses System soll neben dem traditionellen bestehen und unmittelbar die Anstellung von Arbeitskräften erleichtern, die sonst wegen der hohen Entlassungsentschädigung, die nach drei Monaten schon in Kraft tritt, nicht angestellt würden.
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In der Provinz Buenos Aires lagen die Einnahmen aus provinziellen Steuern im Juli 2020 bei $ 37,35 Mrd., 24,9% über dem Vorjahr, was jedoch einen realen Rückgang von ca. 12% darstellt. Das schafft ein Problem, das durch höhere Zuwendungen der Bundesregierung gelöst wird, da die Provinzen keine ZB haben, die einen Fehlbetrag mit Geldschöpfung decken kann. Vom Gesamterlös entfielen $ 28,42 Mrd. auf die Bruttoumsatzsteuer (+34,6% gegenüber dem Vorjahr).
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Das Institut für die soziale Problematik der katholischen Universität von Buenos Aires hat ermittelt, dass die Arbeitslosigkeit in der Periode der Quarantäne von 10,4% auf 15,5% der aktiven Bevölkerung (diejenigen, die eine bezahlte Beschäftigung haben, plus diejenigen, die sich um eine bemühen) gestiegen ist, was leicht über eine Million zusätzliche Arbeitslose bedeutet.
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Lateinamerikanische Wirtschaft
In Venezuela erreichte die Inflation im Juli 55,05%. Das ergibt der Preisindex, den die Opposition im Kongress berechnet. Dabei wurden die Tarife für öffentliche Dienste um 483,5% erhöht. In 7 Monaten 2020 nahmen die Preise um 843,44% zu, und in 12 Monaten zum Juli 2020 waren es 4.099%. Venezuela hat eine Hyperinflation (die technisch mit über 50% monatlich als solche definiert wird), die schon weit über ein Jahr andauert. Beim internen Zahungsverkehr wird der Dollar weitgehend verwendet (auch bei Käufen in Supermärkten), und das hält die Wirtschaft noch minimal in Gang, obwohl das Bruttoinlandsprodukt sich in den letzten Jahren etwa halbiert hat. Doch die meisten Venezolaner beziehen ihr Einkommen in der lokalen Währung, und die Deckung des Konsums für ihren Lebensunterhalt fällt ihnen sehr schwer.
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Deutsche Wirtschaft
Die Baubranche in Deutschland hat in der Corona-Krise im Mai einen weiteren Dämpfer erhalten. Im Bauhauptgewerbe gingen 8,4% weniger neue Aufträge ein als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. In den ersten fünf Monaten sank der Auftragseingang preisbereinigt (real) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,5%. (dpa)
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Die Corona-Krise stürzt den Autobauer Daimler tief in die roten Zahlen. Im zweiten Quartal fuhr der Konzern ein Minus von rund E 2 Mrd. ein. Er war damit sogar noch deutlich größer als vor einem Jahr, als Daimler wegen milliardenschwerer Rückstellungen für die Dieselaffäre und Airbag-Rückrufen vorübergehend in die Miesen rutschte. Auch der Umsatz ging deutlich um 29% auf E 30,2 Mrd. zurück. (dpa)
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Im Restmüll deutscher Haushalte landen zu rund zwei Dritteln Abfälle, die anders entsorgt werden sollten. Mit 39,3% Gewichtsanteil hat Biomüll einer Studie des Umweltbundesamts zufolge den größten Anteil. 27,6%, also mehr als ein Viertel, sind Wertstoffe wie Altpapier, Altglas, Textilien oder Holz. Dazu kommen 0,5% problematischer Abfall wie Batterien und Akkus, Lacke oder Energiesparlampen. Nur 32,6% des Mülls, also etwa ein Drittel, gehören auch wirklich in den Restmüll, etwa Windeln und Zigarettenkippen, Asche und Kehricht oder Staubsaugerbeutel. (dpa)
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Auch für die Beschäftigten des Autobauers Daimler bringt die Corona-Krise nun finanzielle Einbußen mit sich - im Gegenzug bleiben aber ihre Jobs gesichert. Unternehmensleitung und Gesamtbetriebsrat hätten sich auf Eckpunkte zur Reduzierung der Personalkosten und zur Beschäftigungssicherung geeinigt, teilte Daimler am Dienstag mit. Wesentliche Punkte: Die Arbeitszeit wird reduziert, die Prämie gestrichen und das sogenannte tarifliche Zusatzgeld automatisch in freie Tage umgewandelt. (dpa)
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Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner will während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft bis zum Herbst ein Konzept für die Reform der Agrarpolitik auf die Beine stellen. Nach Beratungen mit ihren Kollegen am Montag in Brüssel sagte die CDU-Politikerin, die „überwiegende Mehrheit“ der Mitgliedsstaaten unterstütze die Ziele des Green Deal, der auch die Produktion von Nahrungsmitteln in der EU klima- und umweltfreundlicher machen soll. Es gebe ein „grundsätzliches Ja für die Richtung“. Viele sähen darin Chancen, es gebe aber auch viele Fragen. Unter anderem sei es um die Finanzierung gegangen, sagte Klöckner. „Mehr Umweltschutz, mehr Nachhaltigkeit, mehr Tierschutz kostet mehr Geld, und es wird nicht immer nur an der Theke beim Verbraucher zu erzielen sein.“ (dpa)
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Die Stimmung deutscher Unternehmen hat sich im Juli etwas stärker als erwartet aufgehellt. Das Ifo-Geschäftsklima stieg verglichen mit dem Vormonat um 4,2 Punkte auf 90,5 Zähler, wie das Ifo-Institut mitteilte. Es ist der dritte Anstieg des Konjunkturindikators in Folge, nachdem er im April - belastet durch die Corona-Krise - auf ein Rekordtief von 74,3 Punkte gefallen war. Die Unternehmen bewerteten vor allem ihre Zukunftsaussichten besser. Aber auch die Bewertung der aktuellen Lage hellte sich auf. „Die deutsche Wirtschaft erholt sich schrittweise“, kommentierte der Präsident des Ifo-Instiuts, Clemens Fuest. (dpa)
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Das Homeoffice dürfte in vielen Firmen die Corona-Krise überdauern. 54% der Betriebe erwarten, dass diese Arbeitsform dauerhaft zunimmt, wie eine am Montag veröffentlichte Befragung des Münchner Ifo-Instituts bei rund 7300 Unternehmen ergab. Für viele Unternehmen ging die Umstellung mit beträchtlichen Investitionen in digitale Infrastruktur und neue Kommunikationstechnologie einher. Diese Neuorganisation der Arbeit wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht vollständig rückgängig gemacht werden. (dpa)
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Im Streit um die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 setzt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier trotz aller Sanktionsdrohungen aus den USA weiter auf Deeskalation. „Wir hoffen immer noch, dass es nicht zu diesen Sanktionen kommt. Wir sind uns in der Bundesregierung einig, dass wir jederzeit für Gespräche zur Verfügung stehen, um eine Eskalation zu verhindern“, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Tatsache sei, dass ohne deutschen Einsatz der Gastransit von Russland durch die Ukraine nicht auf Jahre hätte gesichert werden können. (dpa)
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Die angestrebte Einigung im US-Glyphosatstreit hat Bayer im zweiten Quartal einen Milliardenverlust eingebrockt. Wegen Sonderaufwendungen in Höhe von E 12,5 Mrd. vor allem für eine Glyphosat-Einigung, aber auch andere Rechtsstreitigkeiten fiel unter dem Strich ein Minus von E 9,5 Mrd. an. Vor einem Jahr war ein noch ein Plus von rund E 400 Mio. erzielt worden. (dpa)
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Der Corona-Einbruch der Wirtschaft hat auch zu einer deutlichen Verschiebung im deutschen Energiemix geführt. Im ersten Halbjahr 2020 war der Anteil der Erneuerbaren am gesamten Energieverbrauch erstmals höher als der von Stein- und Braunkohle, wie die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen auf der Basis vorläufiger Zahlen errechnet hat. Der Verbrauch an Braunkohle sei um mehr als ein Drittel gesunken, der von Steinkohle um ein knappes Viertel, teilten die Energiestatistiker am Dienstag mit. Der gesamte Energieverbrauch sei im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 um 8,8% niedriger gewesen. Mineralöl war auch im ersten Halbjahr der wichtigste Energieträger in Deutschland. Auf das Öl entfielen 33,9% des Gesamtverbrauchs. Erdgas deckte 27,7%, die Erneuerbaren 17,5%. Die Steinkohle trug zu 7,4% des Verbrauchs bei, die Braunkohle zu 6,5%. Auf die Kernenergie entfielen 5,8%. Der Rest entfiel vor allem auf Stromimporte aus dem Ausland. Weil Kraftwerke und Stahlhütten weniger Kohle verfeuerten, ist den Angaben zufolge der energiebedingte Ausstoß an klimaschädlichem Kohlendioxid um 13% gesunken. (dpa)
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Selbst die Corona-Krise hat den Immobilienboom in Deutschland bisher nicht zum Erliegen gebracht. Darauf deutet eine Analyse des Hamburger GEWOS Instituts für Stadt-, Regional- und Wohnforschung und des Portals Immobilienscout24 hin. Mieten sowie Preise für Wohnungen und Häuser sind im ersten Halbjahr weiter gestiegen. (dpa)
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Nach Erhöhung der Kaufprämie für Autos mit Elektroantrieb ist die Zahl der Förderanträge auf ein Rekordhoch geklettert. Im Juli wurde 19 993 mal die Innovationsprämie für ein E-Auto oder einen Plugin-Hybrid beantragt. Das war der höchste Stand seit Einführung der Kaufprämie im Jahr 2016. Seit Jahresbeginn seien 69.606 Anträge gestellt worden, 78,6% mehr als im Vorjahreszeitraum. Die bestehende Kaufprämie für Autos, die elektrisch fahren können, hatte die Bundesregierung als Teil ihres Pakets gegen die Corona-Wirtschaftskrise erhöht. Bisher hatten Staat und Autobauer sich die Prämie geteilt, nun hat der Staat seinen Anteil verdoppelt. (dpa)
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Deutschlands größter Stahlhersteller Thyssenkrupp startet die Modernisierung seines Werks in Duisburg. In einem ersten Schritt soll eine neue Produktionsanlage für besonders hochwertige Stahlbleche gebaut werden, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. „Mit der Investition kommen wir den steigenden Anforderungen unserer Kunden aus der Automobilindustrie nach immer besserer Oberflächenqualität nach“, sagte der Technologievorstand von Thyssenkrupp Steel, Arnd Köfler, der Mitteilung zufolge. Das Investitionsvolumen für den sogenannten Hubbalkenofen liegt den Angaben zufolge im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Die Fertigstellung ist für 2022 geplant. Der neue Ofen soll dafür sorgen, dass Oberflächenfehler beim Wiedererwärmen und Walzen der bis zu 30 Tonnen schweren Stahlblöcke vermieden werden. Der Stahlbereich von Thyssenkrupp steckt in einer Krise. Mit zusätzlichen Investitionen in Höhe von E 800 Mio. in den kommenden sechs Jahren, dem Abbau von 3000 Arbeitsplätzen und der Schließung von einzelnen Anlagen und Standorten will Konzernchefin Martina Merz den traditionsreichen Kern des Unternehmens wieder auf Kurs bringen. Zugleich ist sie auf der Suche nach einem Partner für die Stahlproduktion. (dpa)
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Die Corona-Krise setzt Deutschlands Maschinenbauern hart zu. Im ersten Halbjahr sanken die Bestellungen bereinigt um Preiserhöhungen (real) deutlich um 16% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Weniger Aufträge gingen vor allem aus dem Ausland ein. „Dieser Rückgang geht auf eine durch Handelsstreitigkeiten und politische Verwerfungen geschwächte Weltkonjunktur zurück, die durch die Covid-19-Pandemie zusätzlich heftig getroffen wurde“, sagte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann. Allein im Juni brach der Auftragseingang um 31% im Vergleich zum Vorjahresmonat ein. Die Bestellungen aus dem Inland sanken dabei um 12%, im Auslandsgeschäft gab es ein deutliches Minus von 38%. (dpa)
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Die deutsche Wirtschaft rechnet wegen der Corona-Pandemie laut einer Umfrage für etwa weitere achteinhalb Monate mit einer Einschränkung des öffentlichen Lebens. Auf die Branchen bezogen befürchtet der Dienstleistungssektor mit 8,9 Monaten die längsten Einschränkungen, wie aus einer Umfrage des Ifo-Instituts hervorgeht. Der Handel folgt demnach mit 8,6 Monaten vor dem Bausektor (8,2 Monate) und der Industrie (7,8 Monate). (dpa)
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Trotz einer Erholung im Juni ist der deutsche Export noch nicht über den Berg. Im ersten Halbjahr riss die Corona-Krise tiefe Löcher in die Exportbilanz. Der Wert der Warenausfuhren brach gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13,4% auf E 576,8 Mrd. ein, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Hoffnung macht ein deutlicher Anstieg der Exporte im Juni gegenüber dem Vormonat um 14,9%, auch wenn das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht ist. (dpa)
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Die deutsche Industrie hat sich auch im Juni von dem drastischen Produktionseinbruch in der Corona-Krise erholt. Im verarbeitenden Gewerbe sei die Fertigung im Monatsvergleich um 8,9% gestiegen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Der Anstieg im Juni war der zweite in Folge. In den Monaten März und April war die Produktion wegen der Einschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie stark gefallen. Dass die Krise immer noch schwer wiegt, zeigt der Jahresvergleich. Gegenüber dem Vorjahresmonat war die Gesamtherstellung im Juni um 11,7% rückläufig. Das Vorkrisenniveau wird immer noch klar unterschritten: Im Vergleich zu Februar liegt die Gesamtproduktion 12,1% niedriger. In der Automobilindustrie ist die Produktion im Juni mit 54,7% zum Vormonat weiter stark angestiegen. Sie liegt aber noch gut 20% niedriger als im Februar, als die Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie noch nicht in Kraft waren. (dpa)
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Siemens hat sich in der Corona-Krise überraschend gut behauptet. Der Umsatz im dritten Quartal sank nur um 5%, das Ergebnis im fortgeführten Geschäft blieb sogar fast fast auf Vorjahresniveau. Verluste im Energiegeschäft, das Ende September an die Börse gebracht werden soll, halbierten den Konzerngewinn allerdings auf E 539 Mio. (dpa)
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Viele Unternehmen in Deutschland wollen einer Studie zufolge nach der Corona-Krise am Homeoffice festhalten - auch in der Industrie. Im verarbeitenden Gewerbe, zu dem unter anderem der Maschinenbau, die Chemie- und die Autoindustrie zählen, haben vor Ausbruch der Pandemie nur in jeder vierten Firma Beschäftigte regelmäßig von zuhause gearbeitet, wie aus einer Auswertung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hervorgeht. Nun seien es fast 50%. Für die Zeit nach der Krise planen demnach etwa 37% der Unternehmen, Homeoffice einzusetzen. Das ZEW befragte 1765 Firmen, 775 aus dem verarbeitenden Gewerbe, 990 aus der Informationswirtschaft. (dpa)
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Der weltgrößte Reisekonzern Tui soll zur Überbrückung des Geschäftseinbruchs in der Corona-Krise weitere staatliche Hilfen erhalten. Unter anderem werde dabei ein schon bestehender Kredit der Förderbank KfW um E 1,05 Mrd. aufgestockt, wie das Unternehmen mitteilte. Tui hatte bereits ein erstes Hilfsdarlehen über E 1,8 Mrd. zugesprochen bekommen. (dpa)
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Immobilienkäufer und Bauherren haben die Niedrigzinsen in den vergangenen Jahren genutzt, um bei Krediten auf Sicherheit zu gehen. Lag die durchschnittliche Zinsbindung 2010 noch bei 11,6 Jahren, waren es 2020 schon 13,7 Jahre, zeigt eine neue Studie des Immobilienfinanzierers Interhyp. In der Zeit sind Immobilienkäufer vor Zinssteigerungen geschützt. Zudem profitierten die Menschen vom allgemeinen Zinsverfall: Während 2010 für zehnjährige Darlehen rund 4% Zins pro Jahr fällig wurden, seien es heute meist weniger als ein Prozent. (dpa)
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Weltwirtschaft
Im Streit um eine Rekord-Steuernachzahlung von E 13 Mrd. für Apple in Irland hat die EU-Kommission eine Schlappe vor Gericht erlitten. Das EU-Gericht in Luxemburg annullierte die Nachforderung der Kommission aus dem Jahr 2016. Die Kommission habe nicht nachweisen können, dass Steuervereinbarungen von Apple in Irland aus den Jahren 1991 und 2007 eine ungerechtfertigte staatliche Beihilfe darstellten, wie die Richter am Mittwoch erläuterten. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass der Streit in nächster Instanz vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) weitergeht. (dpa)
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Die EU-Kommission will Steuerschlupflöcher bei Geschäften auf Amazon und anderen Digitalplattformen stopfen. Dazu schlug die Brüsseler Behörde am Mittwoch einen automatischen Datenabgleich der EU-Staaten vor. Dies ist Teil eines Pakets gegen Steuervermeidung, das auch einige Erleichterungen für Steuerzahler bringen soll. „Wir müssen ehrlichen Bürgern und Unternehmen beim Steuerzahlen das Leben leichter machen und schwieriger für Betrüger und Steuerhinterzieher“, erklärte EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. Jährlich gingen in der EU rund E 130 Mrd. an Einnahmen verloren - durch Steuerhinterziehung, Steuervermeidung und Umsatzsteuerbetrug über Grenzen hinweg. Zwischen den EU-Staaten gibt es zudem immer wieder Konflikte, weil einige Regierungen Unternehmen extrem günstige Konditionen bieten, um sie ins Land zu locken oder dort zu halten. (dpa)
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Japans Wirtschaft wird nach Einschätzung der japanischen Zentralbank in diesem Fiskaljahr schrumpfen. Wie die Bank von Japan (BoJ) bekanntgab, dürfte die wirtschaftliche Leistung in dem noch bis zum 31. März 2021 laufenden Fiskaljahr um 4,7% rückläufig sein. Angesichts dieser ernsten Situation entschied die Zentralbank, an ihrem Kurs einer extrem gelockerten Geldpolitik unverändert festzuhalten. Japanische Geschäftsbanken können sich mit der Entscheidung der BoJ weiter so gut wie kostenlos Geld bei der Notenbank besorgen. Kredite für Investitionen der Wirtschaft und für Verbraucher sollen weiterhin billig bleiben. (dpa)
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Der irische Finanzminister Paschal Donohoe wird neuer Chef der Eurogruppe. Dies entschieden die 19 Staaten der Gemeinschaftswährung am Donnerstag in einer Videokonferenz, wie der scheidende Gruppenchef Mario Centeno auf Twitter mitteilte. Donohoe setzte sich gegen zwei Mitbewerber durch: die Spanierin Nadia Calviño und den Luxemburger Pierre Gramegna. Centeno gibt das Amt nach zweieinhalb Jahren ab. Die Eurogruppe ist ein informelles Gremium der Wirtschafts- und Finanzminister aus den 19 Staaten der Währungszone. Sie beraten normalerweise einmal im Monat und koordinieren sich in Fragen der Wirtschafts- und Finanzpolitik. Donohoe gehört der bürgerlichen Partei Fine Gael an und ist seit Juni 2017 Finanzminister seines Landes. (dpa)
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Die Business-Version des Chatdienstes WhatsApp wird von immer mehr Kleinunternehmen eingesetzt, um mit ihren Kunden zu kommunizieren. Weltweit verzeichne WhatsApp Business mittlerweile mehr als 50 Millionen aktive Nutzer monatlich, teilte der Dienst aus dem Facebook-Konzern am Donnerstag in Menlo Park mit. WhatsApp Business ist eine eigenständige App, mit der Unternehmen beispielsweise Waren oder Dienstleistungen anbieten oder mit Kunden chatten können. Die WhatsApp-Plattform wird von mehr als 2 Mrd. Menschen weltweit genutzt. Innerhalb des Facebook-Konzerns steht WhatsApp damit hinter der der „blauen“ Facebook-App (2,5 Mrd. Nutzer) auf Platz zwei, noch vor Instagram und dem Facebook Messenger. (dpa)
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Am europäischen Himmel sind nach dem Corona-Schock wieder mehr Passagierflugzeuge unterwegs. In der abgelaufenen Kalenderwoche bis einschließlich Sonntag (12. Juli) zählte Eurocontrol 90.549 Flüge und damit 36,6% des Vorjahreswertes. Im Schnitt waren das täglich knapp 13.000 Flüge und damit 1383 mehr als in der Woche zuvor. Zu dem Höchststand seit dem nahezu vollständigen Lockdown trug besonders die irische Ryanair bei, die durchschnittlich 1045 Flüge pro Tag anbot. (dpa)
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Im Streit um die Besteuerung von Digitalkonzernen erhöht die Trump-Regierung den Druck auf Frankreich. Das Büro des US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer verkündete am Freitag neue Strafzölle von 25% auf eine Reihe von Produkten aus Frankreich - unter anderem Kosmetik und Handtaschen - mit einem Handelsvolumen von etwa u$s 1,3 Mrd. Gleichzeitig wurde die Anwendung der Zölle aber für eine Zeit von 180 Tagen ausgesetzt. Die USA hatten Frankreich wiederholt mit Strafzöllen gedroht, nachdem Paris 2019 eine nationale Digitalsteuer eingeführt hatte, die hauptsächlich große US-Konzerne wie Google oder Facebook trifft. Ende Januar erklärte sich Frankreich bereit, fällige Vorauszahlungen auf die nationale Digitalsteuer bis Ende des Jahres auszusetzen, dafür verzichteten die USA auf Sanktionen. Die in mehreren europäischen Ländern geplanten Digitalsteuern sollen vor allem große amerikanische Technologie-Konzerne wie Amazon oder Google ins Visier nehmen, die mit ihrem Geschäftsmodell nach Ansicht von Kritikern zu wenig Abgaben in einzelnen Märkten bezahlen. Frankreich hatte die Steuer dann im Alleingang für Internetkonzerne eingeführt, weil international keine Einigung in Sicht war. (dpa)
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Der Genfer Autosalon fällt auch 2021 dem Coronavirus zum Opfer. Das hätten das Komitee und der Stiftungsrat der Automesse beschlossen. Eine Umfrage habe ergeben, dass eine Mehrheit der Aussteller „wahrscheinlich“ an einer Neuauflage der Messe 2021 nicht teilnehmen werde und einen Autosalon 2022 bevorzuge. Der Genfer Autosalon gilt als größte öffentliche Veranstaltung in der Schweiz und war bereits in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt worden. Im Jahr 2021 hätte der Autosalon vom 4. bis 14. März stattfinden sollen. (dpa)
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Der US-Ölriese Chevron übernimmt den kleineren Konkurrenten Noble Energy. Wie Chevron mitteilte, sollen rund u$s 5 Mrd. in eigenen Aktien für Noble Energy gezahlt werden. Inklusive Schulden beläuft sich die Transaktion damit auf u$s 13 Mrd. „Das ist eine kostengünstige Gelegenheit, zusätzliche unerschlossene Reserven zu erwerben“, sagte Chevron-Konzernchef Michael Wirth. Er erwartet Kosteneinsparungen durch Synergieeffekte von ungefähr u$s 300 Mio. (dpa)
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Japans Exporte sind in der ersten Jahreshälfte so stark eingebrochen wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr. Die Ausfuhren verringerten sich zwischen Januar und Juni im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum um 15,4% auf umgerechnet rund E 261 Mrd. Die Nummer drei der Weltwirtschaft verzeichnete in der ersten Hälfte des Jahres ein Handelsbilanzdefizit von 2,24 Bio. Yen, der größte Fehlbetrag seit der zweiten Jahreshälfte 2014. (dpa)
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Beim Luxusgüterkonzern LVMH ging im ersten Halbjahr der Gewinn um fast 70% auf knapp E 1,7 Mrd. zurück. Der Umsätze sank um mehr als ein Viertel auf E 18,4 Mrd. (dpa)
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Der europäische Flugzeugbauer Airbus will den Zoll-Konflikt der EU mit den USA entschärfen. Um die USA zu einem Ende ihrer Strafzölle wegen rechtswidriger Airbus-Subventionen zu bewegen, hat das Unternehmen überraschend weitere Zugeständnisse gemacht, wie es am Freitag in Toulouse mitteilte. Die Europäische Union warnte die USA daraufhin davor, weiterhin an Strafzöllen festzuhalten. Man habe sich mit den Regierungen Frankreichs und Spaniens darauf geeinigt, Änderungen an den Verträgen über die rückzahlbare Startinvestition für den Langstreckenflieger A350 vorzunehmen, so Airbus. (dpa)
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Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, hat vor einer zu optimistischen Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Erholung nach dem Corona-Einbruch gewarnt. Der jüngste weltweite Anstieg der Neuinfektionen werde die Konsumlaune und die Stimmung in den Unternehmen noch für einige Zeit belasten, sagte Lane in einem am Dienstag veröffentlichten Blog-Beitrag auf der Internetseite der EZB. Zuletzt waren unter anderem Indexwerte für die Stimmung der Einkaufsmanager in den Industriebetrieben der Eurozone im Juli überraschend stark gestiegen. Dies hatte an den Finanzmärkten die Hoffnung auf eine schnelle Erholung verstärkt. Dagegen warnte Lane, dass es unklug wäre, aus jüngsten Daten zur konjunkturellen Entwicklung starke Rückschlüsse zu ziehen. Der EZB-Chefvolkswirt machte deutlich, dass es noch geraume Zeit dauern werde, bis sich die Wirtschaft vollständig von der Corona-Krise erholt haben werde. Daher sei weiterhin eine deutliche Unterstützung durch staatliche Hilfsmaßnahmen und durch die Geldpolitik notwendig. Die EZB kämpft derzeit mit einem speziellen Kaufprogramm für Anleihen (PEPP) gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. Auf der jüngsten Zinssitzung der Notenbank im Juli hatten die Währungshüter das Volumen der PEPP-Programms unverändert bei E 1,35 Bio. belassen. (dpa)
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Der ohnehin schon im Geld schwimmende Google-Mutterkonzern Alphabet macht mit einer milliardenschweren Anleihenausgabe von rekordniedrigen Zinsen Gebrauch. Das Unternehmen gab am Dienstag bekannt, rund u$s 10 Mrd. mit Schuldverschreibungen auf 5 bis 40 Jahre besorgt zu haben. Dem Finanzdienst Bloomberg nach wurden Gebote im Wert von mehr als u$s 38 Mrd. abgegeben. Es sei Alphabet gelungen, seine Anleihen mit sieben- und vierzigjährigen Laufzeiten zu Rekordniedrigzinsen von nur 0,8%, bzw. 2,25% loszuschlagen. Das zehnjährige Papier der Google-Mutter werfe lediglich 1,1% ab. U$s 5,75 Mrd. des Gesamterlöses will Alphabet für nachhaltige Zwecke wie Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung einsetzen. Mittelbedarf hat der Internet-Gigant nicht - im Gegenteil: der Konzern sitzt ohnehin schon auf Cash-Reserven von mehr als u$s 120 Mrd. und zählt zu den liquidesten Unternehmen der Welt. (dpa)
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Der Anstieg der Verbraucherpreise in China hat sich den dritten Monat in Folge beschleunigt. Im Juli kletterte die Inflationsrate auf 2,7%, wie das nationale Statistikamt mitteilte. Yi Gang, Präsident der ZB hatte in einem Interview erklärt, dass China in den kommenden Monaten an einer angemessenen Geldmenge festhalten werde. Experten deuten die Aussagen dahingehend, dass die Notenbank den Fokus stärker auf die Schuldenkontrolle richtet und die Geldpolitik nicht mehr so locker sein wird wie in der Corona-Krise. (dpa)
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Einen Tag nachdem US-Präsident Donald Trump neue Zölle auf den Import von kanadischem Aluminium ausgerufen hat, kündigte Kanada am Freitag neue Gegenzölle an. "Wir werden nicht eskalieren und wir werden nicht zurückstecken", sagte die stellvertretende Premierministerin Chrystia Freeland am Freitag. Kanada werde "entschieden und stark" in der Verteidigung seiner Aluminium-Branche agieren und auf US-amerikanische Produkte im Volumen von rund 3,6 Mrd. kanadischen Dollar Zölle einführen, sagte Freeland. Trump hatte seine Exekutivorder am Donnerstag beim Besuch einer Waschmaschinen-Fabrik in Ohio angekündigt und geklagt, Kanada nutze die Vereinigten Staaten aus. Schon 2018 hatte es in den USA Zölle auf Stahl und Aluminium aus Kanada und Mexiko gegeben, die aber im Folgejahr aufgehoben wurden. Gegner kritisieren, dass durch die Zölle Produkte für US-amerikanische Firmen und Konsumenten im Inland teurer würden. (dpa)
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Die Erholung am US-Arbeitsmarkt setzt sich inmitten der Corona-Pandemie gebremst fort. Die Arbeitslosenquote fiel im Juli von 11,1% im Vormonat auf 10,2% , wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. (dpa)
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Großbritannien ist wegen der Corona-Krise in die bislang schwerste Rezession seit Beginn der Aufzeichnungen gerutscht. Im zweiten Quartal schrumpfte die Wirtschaftsleistung um 20,4% im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistikamt ONS mitteilte. Die Zukunft könnte noch düsterer aussehen: Experten rechnen mit einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit. Auch der Brexit könnte die Wirtschaft belasten. (dpa)
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Der Einbruch der weltweiten Ölnachfrage wird nach Einschätzung der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) nicht ganz so stark ausfallen wie zuletzt gedacht. Wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise dürfte die globale Nachfrage in diesem Jahr um durchschnittlich 9,1 Mio. Barrel pro Tag sinken, hieß es in dem letzten Monatsbericht des Ölkartells. Damit dürfte die Nachfrage in diesem Jahr bei durchschnittlich 90,6 Mio. Barrel pro Tag liegen. Außerdem erhöhte die Opec die Schätzung für die Fördermenge im zweiten Quartal in den Ölstaaten außerhalb des Kartells. Demnach dürfte die Produktion im laufenden Jahr nur um 3,03 Mio. Barrel pro Tag sinken. (dpa)
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