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Wirtschaft in Kürze

Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 102,25, gegen $ 101,75 in der Vorwoche. Im Laufe dieses Jahres betrug die Abwertung 13,78%. Die Abwertung liegt etwas über 1% pro Monat, während die Inflation (gemessen mit dem Index der Konsumentenpreise) zwischen 3% und 4% pro Monat ausmacht. Die ZB hat am Mittwoch u$s 45 Mio. auf dem Markt gekauft, so dass die Käufe in den drei ersten Augusttagen u$s 110 Mio. betrugen, womit die Devisenverkäufe der Vorwoche von u$s 344 Mio. zum Teil ausgeglichen wurden. Die Bruttoreserven der ZB lagen m Mittwoch bei u$s 42,55 Mrd., von denen an die u$s 7 Mrd. frei verfügbar sind. Der Rest ist sogenanntes “window dressing”, also im Wesen ein Täuschungsmanöver. Die ZB reguliert den Devisenmarkt durch die Zahlungsgenehmigungen für Importe, die hinausgeschoben werden, wenn die ZB Dollar verkaufen muss. Der Schwarzkurs verblieb um die $ 180, wie in der Vorwoche. Der Kurs, der sich über Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar ergibt (“contado con liquidación” CCL), schloss bei $ 170, leicht über der Vorwoche, aber unter dem Schwarzkurs. Der Rofex-Terminkurs lag zum 29.07.22 bei $ 142,50, was einen Zinssatz von 48,10% zum Ausdruck bringt.

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Die monetäre Basis (Banknoten im Umlauf plus Bankdepositen bei der ZB) stieg im Juli um $ 47,52 Mrd. auf $ 2,78 Bio., was 24% über Juli 2020 liegt. Der Expansionsrhythmus hat sich stark verringert. Im Juni 2021 war die monetäre Basis um 8,7% gestiegen. Zum Juli-Ergebnis trug eine höhere Ausgabe von Leliq-Bonds bei.

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Der Merval-Aktienindex ging in einer Woche zum Mittwoch um 2,2% zurück und lag um 27,06% über Ende Dezember 2020. Die argentinischen Aktien, die an der Börse von New York gehandelt werden, standen in dieser Periode auch unter Baissedruck, mit Kursverlusten zwischen 3% und 4%, mit Ausnahme von TECO, die nur 0,78% zurückging.

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Die Staatstitel in Dollar, die in New York gehandelt werden, lagen in der Woche zum Mittwoch vorwiegend unter Baissedruck. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Bono 2029 LA: unverändert;, Bono 2030 LA: +0.30%; Bono 2035 LA: -0,32%; Bono 2038 LA: -0,28%; Bonar 2024: -2,36%.

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Verschiedene Consulting-Firmen schätzten die Inflation für Juli auf 3,4%, womit es in 7 Monaten 2021 33% wären. Dabei stiegen Nahrungsmittel im Juli bis zu 12%. Die Schätzung beruht auf einer Erhebung in Supermärkten der verschiedenen Viertel der Bundeshauptstadt, die sich auf 21 Produkte bezieht.

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Letzte Woche reisten der Staatssekretär für Wirtschaftspolitik, Fernando Morra, und der stellvertretende Leiter der Abteilung für Wirtschaftsstudien der ZB, Germán Feldman, nach Washington, wo sie Besprechungen mit Fachbeamten des IWF führten. Nach dem Treffen von Minister Martín Guzmán mit der IWF-Vorsitzenden Kristalina Georgiewa in Venedig, gab es schon mehrere Gespräche, einige persönlich und andere über Zoom. Guzmán will auf alle Fälle zu einem Abkommen gelangen, und zeigen, dass es unmittelbar bevorsteht und kein Bruch mit dem IWF stattfinden wird.

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Der Construya-Index, der sich auf die Verkäufe von Baumaterialien bezieht und von den Fabrikanten berechnet wird, lag im Juli um 7,4% über dem gleichen Vorjahresmonat und (saisonbereinigt) um 1,1% über Juni 2021. Die ersten 7 Monate 2021 lagen um 50,90% über dem Vorjahr, weil 2020 die Bautätigkeit mehrere Monate still stand.

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Die Regierung hat am Mittwoch die Hilton-Rindfleischexportquoten für die Periode vom 1. Juli 2021 bis zum 30. Juni 2022 bekanntgegeben. Wieder wurde die Quote mit einem Monat Verspätung eingeführt, was reine Schlamperei ist. Diese Quote von 28.700 Tonnen wurde von der EU eingeführt, mit einem Zollsatz von 20%, der weit unter dem normalen der EU liegt. 10 Exportschlachthöfe erhielten 61% der Quote. An erster Stelle lag Marfrig, die einem brasilianischem Konzern gehört, und an zweiter Importadora y Exportadora de la Patagonia (von der Familie Braun), die auch eine Supermarktkette betreibt. An dritter Stelle lag Swift, die auch einem brasilianischen Konzern gehört. Obwohl die Aufteilung der Quote sich angeblich an objektive Daten hält, wie der Export der Vorjahre, ist sie willkürlich. Die Quote müsste aufgeteilt und schrittweise versteigert werden.

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Der landesweite Stromkonsum lag im Juni 2021 um 12,1% über dem gleichen Vorjahresmonat, hat die Stiftung Fundelec ermittelt. Das erste Quartal 2021 lag um 4,8% über dem Vorjahr. Die gesamte Stromnachfrage auf dem Grossistenmarkt für Strom lag im Juni bei 12.050 Gigawatt, nahe dem historischen Rekord, der im Januar 2021 erreicht wurde. Zu diesem Stromkonsum kommt noch die Eigenproduktion hinzu, einmal von Unternehmen, die eigene Generatoren betreiben und dann in den letzten Jahren auch zunehmend von Haushalten, die Sonnenanlagen auf den Dächern montiert haben. Im Juni lag der Konsum des Handels (25% des Gesamtkonsums) um 10,5% über dem Vorjahr, und der der Industrie (ebenfalls 25% des Gesamtkonsums) um 22% höher. Der Haushaltskonsum stieg nur um 8%, weil er im Vorjahr wegen Quarantäne auch hoch geblieben war.

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Die Fabrikanten von Maschinen für die Landwirtschaft erleben Hochkonjunktur, was sie einmal auf die hohen Preise für Getreide und Ölsaat zurückführen, aber auch auf die umfangreichen Kredite der Banco Nación, und schließlich auf die faktische Sperre für den Import von Maschinen, die mit den lokalen konkurrieren. In diesen Fällen erteilt das Produktionsministerium kaum Importlizenzen. Der Kredit für die Finanzierung von landwirtschaftlichen Maschinen war 2018 und 2019 praktisch gesperrt. Das Problem der Fabrikanten besteht gegenwärtig in der Knappheit bestimmter Teile, was die Produktion gelegentlich hemmt. Viele Landwirte setzen das Geld, das sie beim Verkauf der Ernte erhalten, für den Kauf von Landmaschinen ein, was sie u.a. auch gegen Inflation sichert. Und bei einem Kredit der Banco Nación mit festem Zinssatz machen sie noch ein Inflationsgeschäft. Auch Unternehmen, die für die Landwirte arbeiten (“contratistas”) kaufen neue Maschinen, um konkurrenzfähig zu bleiben.

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Die Regierung hat den Anstalten, die Gesundheitsdienste gegen einen monatlichen Beitrag bieten (“genannt “prepagas”), wie das Deutsche Hospital (mit dem “Plan médico”), durch Beschluss 987/21 des Gesundheitsministeriums eine Erhöhung der Tarife von insgesamt 41,5% zugestanden. Im August, September, Oktober und Januar 2022 beträgt die Zunahme je 9%. Diese Zunahme sind kumulativ, beziehen sich somit auf den Betrag des Vormonats. Im Jahr 2020 war nur eine Erhöhung von 10% zugelassen worden (bei einer Inflation von 36,1%), und dieses Jahr wurden Zunahmen von 3,5% im März, 4,5% im April und 5,5% im Mai zugelassen, was insgesamt (bei kumulativer Berechnung) 14,3% ergibt. Die Tarife waren somit 2020 und im 1. Halbjahr 2021 stark hinter der Inflation zurückgeblieben, und werden auch mit der neuen Zulage den Inflationsverlust nicht ganz aufholen. Die Gesundheitsanstalten, die die Zulage betrifft, haben ca. 4 Mio. Mitglieder.

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Am Donnerstag der Vorwoche wurde der neue Gesamtarbeitsvertrag zwischen den Gesundheitsanstalten (einschließlich PAMI) und der Gewerkschaft abgeschlossen, bei dem eine Lohnerhöhung von 45% vereinbart wurde, von denen 15% im Juli, 15% im September, 10% im November und 5% im Februar 2022 gezahlt werden. In diesem Fall sind die die Zunahmen nicht kumulativ.

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Im Juli 2021 wurden 32.338 Kfz in das offizielle Register eingetragen, 6,1% über dem gleichen Vorjahresmonat, gab der Agenturenverband Acara bekannt. Dies entspricht den Verkäufen der Agenturen an ihre Kunden. In 7 Monaten 2021 waren es 243.068 Einheiten, 32,2% über dem Vorjahr.

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Die Karte AlimentAr, die an arme Familien vergeben wird (Frauen, die das Kindergeld beziehen und minderjährige Kinder haben), und erlaubt unentgeltlich Lebensmittel u.a. notwendige Produkte des Haushalts in Supermärkten für einen bestimmten Betrag zu beziehen, die der zurückgetretene Sozialminister Daniel Arroyo eingeführt hat, hat gemäß einer Studie des Observatoriums der sozialen Schuld der katholischen Universität (UCA) erheblich zur Verringerung des Nahrungsmittelmangels der armen Bevölkerung beigetragen. Gemäß dieser Studie befinden sich 9,2% der Haushalte in der Kategorie der extremen Armut (“indigencia”), während es ohne die Karte AlimentAR 27,5% gewesen wären. Diese Armutskategorie bezieht sich auf Familien, die ihren minimalen Lebensmittelbedarf nicht decken können.

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Eine Studie des landwirtschaftlichen Verbandes CRA (Confederacines Rurales Argentinas) hat ergeben, dass der Staat bei der Sojabohnenernte 2001/21 57% des Erlöses erhalten hat. Von einem Bruttoerlös von umgerechnet u$s 1.791,9 pro Hektar, auf eigenem Land in der Provinz Buenos Aires, 300 km vom Hafen entfernt, behielt der Staat an Exportzöllen, u.a. Steuern u$s 1.020,30,23. Bei Abzug der Ausgaben für Aussaat und Ernte verblieben für den Landwirt u$s 131,89 pro Hektar, was 7% auf den Umsatz ausmacht. Der Exportzoll von 33% machte dabei u$s 428,91 pro Hektar aus, die Gewinnsteuer, die Schecksteuer, die Vermögenssteuer und die provinzielle Immobiliensteuer plus andere Provinzsteuern machten u$s 428,91 pro Hektar aus. Bei gepachtetem Land ist die Rechnung noch ungünstiger, und endet im Fall von Dürre mit einem Verlust.

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Landwirtschaftliche Produkte (Getreide, Ölsaat und deren Industrieprodukte, plus Rindfleisch) haben in 7 Monaten 2921 mit u$s 20,18 Mrd. zur Zahlungsbilanz beigetragen, fast gleich wie so viel wie im ganzen Jahr 2020, als es u$s 20,27 Mrd. waren. Der Erlös lag um 73,9% über der gleichen Vorjahresperiode. Juli 2021 lag mit u$s 3,16 Mrd. um 53,2% über dem Vorjahr und 4,8% über Juni 2021. Der hohe Exporterlös wurde durch die stark gestiegenen Preise von Sojabohne, Mais u.a. Produkten erreicht, aber auch weil hohe Lagerbestände der Landwirte verkauft wurden.

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In der Bundeshauptstadt werden gegenwärtig 156.000 Immobilien zum Verkauf angeboten, hat die Firma Bryn Real State ermittelt. Davon entfallen 114.000 auf Appartements, 5.600 auf Häuser, 10.200 auf Penthouse, und 6.400 auf Grundstücke. 61% der Immobilien entfallen auf gebrauchte Einheiten und 39% auf neue oder solche, die sich im Baustadium befinden. Die Preise der gebrauchten Appartements in der Bundeshauptstadt sind gemäß der Consulting-Firma “Reporte Inmobiliario” von einem Höchststand von u$s 2.367 pro qm im Jahr 2019 auf jetzt u$s 1.732 gefallen. 2005 waren es nur u$s 755 pro qm, 2008 u$s 1.188, 2011 u$s 1.589, 2013 u$s 1.888, und 2014 u$s 1.694.

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Der Ökonom Marcos Buscaglia, der regelmäßig Wirtschaftsanalysen in der Zeitung “La Nación” veröffentlicht, hat in seinem Artikel vom letzten Sonntag berechnet, dass die Fälschung des Indices der Konsumentenpreise, die Anfang 2017 eingeleitet wurde, die Sparer, die Staatstitel in Pesos hatten, die mit dem CER-Index (der auf dem Index der Konsumentenpreise basiert) berichtigt werden, um einen Betrag von u$s 44 Mrd. betrogen hat. Die Inflation betrug zwischen Dezember 2006 und Oktober 2015 offiziell 160%, während sie von privaten Ökonomen auf 613% berechnet wurde. Dabei wurde die mit dem CER-Index berichtigte Staatsschuld von umgerechnet ca. u$s 60 Mrd. auf u$s 16 Mrd. verringert. Dieser Betrug wurde auch unter der Macri-Regierung nicht korrigiert. Auffallend ist in diesem Fall, dass kein Inhaber dieser Titel, und auch kein Geierfonds. einen Prozess gegen den argentinischen Staat eingeleitet hat.

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Der Preis für Kaffee wird in Argentinien unmittelbar bis zu 20% steigen (zusätzlich zur Abwertung), erklärte Martín Cabrales, Inhaber der Firma, die seinen Namen trägt. Das sei eine Folge der intensiven Fröste in Brasilien, die die Kaffeepflanzungen stark geschädigt habe. 90% des in Argentinien importierten Kaffees stammt aus Brasilien. Der Kaffeekonsum liegt in Argentinien um ein Kilogramm pro Person pro Jahr.

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Die Tätigkeit der Metallindustrie lag im Juni 2021 um 5,3% über Mai 2021, um 26% über Juni 2020, und um 4% über Juni 2019, hat der Verband ADIMRA ermittelt, der diesen Bereich umfasst.

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Präsident Alberto Fernández hat am Montag ein Programm für den Kauf von dauerhaften Konsumgütern in monatlichen Raten, bekanntgegeben, das bis zum 31. Januar 2022 gilt. Zu den bisherigen Zahlungen in 3,6, 12 und 18 Raten wurden jetzt in bestimmten Fällen, 24 und 30 Monate hinzugefügt. Der Zinssatz, der dabei berechnet wird, wurde verschwiegen, soll aber angeblich unter dem normalen liegen, also eine Subvention beinhalten, wobei den Banken gestattet wird, einen Teil der obligatorischen Mindestreserven dafür einzusetzen, was auf Geldschöpfung hinausläuft. In 30 monatlichen Quoten können folgende Produkte gekauft werden, aber nur die, die in Argentinien erzeugt werden: Luftkühlanlagen, Waschmaschinen, Eisschränke, Tiefkühlgeräte (“freezer”). Küchen, Thermotanks, Heizanlagen, und Anlagen zur Geschirrwäsche. Bei 24 Monaten kommen folgende Produkte hinzu: Möbel, Fahrräder (einschließlich elektrischer), Matratzen, Reifen, Computer, Notebooks und Tablets, Fernsehapparate und kleinere Haushaltsgeräte. In 12 Raten können Bekleidung und Schuhe gekauft werden.

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Der argentinische Rinderbestand lag Mitte 2020 bei 63,5 Mio. Tieren, 2% unter 2019, berichtet das Landwirtschaftsministerium. Vom Rinderbestand entfielen 20 Mio. Rinder auf die Provinz Buenos Aires, 6,1 Mio. auf Santa Fe, 4,6 Mio. auf Córdoba, 4,5 Mio. auf Corrientes, 4,4 Mio. auf Entre Ríos und der Rest auf andere Provinzen. Vom Gesamtbestand entfallen 23 Mio. auf Kühe, 7,6 Mio. auf junge Kühe, 2,3 Mio. auf Ochsen und 14,2 Mio. auf Kälber. Diese letzte Kategorie weist den größten Rückgang auf, weil die Geburtenrate wegen Dürre zurückgegangen ist.

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Die Gewerkschaft der Bauarbeiter vereinbarte mit der Kammer der Bauunternehmen eine Lohnerhöhung von 47,8%, nachdem vor einigen Monaten 35,8% vereinbart worden waren, aber mit einer Inflationsklausel. Das vorangehende Abkommen hatte Zulagen von 12% im April, 10% im Juli, 7% im Oktober und 6,8% im Februar 2022 vorgesehen. Hinzu kommen jetzt 5% im September, 5% im Januar 2022 und 2% im März 2022.

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Das Wirtschaftsministerium hat am Dienstag Titel für $ 146 Mrd. untergebracht, womit der Betrag von $ 225 Mrd. nicht voll gedeckt wird, der diese Woche auf den Verfall bestehender Titel entfällt. Ausgegeben wurden diese Woche zwei Badlar-Bonds, zwei Schatzscheine mit festem Zinssatz, ein Titel, der mit dem CER-Index berichtigt wird und zwei Titel, der mit dem Wechselkurs berichtigt werden (“dollar linked”). Die Zinsen waren etwas höher als in der Vorwoche. 95% des Betrages der ausgegeben Titel wurden von Banken und Investmentfonds gezeichnet. Der größte Teil der Titel, die diese Woche untergebracht wurden, entfällt auf die, die mit dem (offiziellen) Dollarkurs berichtigt werden.

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Die Gewerkschaft der Handelsangestellten hat eine neue Gehaltserhöhung durchgesetzt, der die argentinische Handelskammer, die Föderation der mittleren Unternehmen (CAME) und und der Verband UDECA zugestimmt haben. Für 12 Monate ab 1. April sind es jetzt 42% statt bisher 32%. Bisher wurden Zulagen von 8% im Mai, im September und im Februar 2022 verpflichtet, Jetzt erhalten die Angestellten zusätzlich einen Bonus von $ 4.000 im August, und 9% ab November, auf die in beiden Fällen keine Soziallasten berechnet werden, Der Bonus soll proportional zu den täglich gearbeiteten Stunden sein. Außerdem wird die Möglichkeit, den Arbeitnehmern, die nicht arbeiten, 75% des Gehalts zu zahlen, bis Dezember 2021 verlängert. Im Januar soll dann über eine weitere Erhöhung verhandelt werden. Die Tatsache, dass die Erhöhung schrittweise erfolgt, bedeutet, dass die Gehälter durchschnittlich in den 12 Monaten des Arbeitsabkommens weit unter 42% über der vorangehenden 12-Monatsperiode liegen. Real sind die Gehälter der Handelsangestellten somit gefallen und werden weiter fallen.

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Im Juli wurden 29.323 Motorräder in das offizielle Register eingetragen, 25,3% über dem gleichen Vorjahresmonat und 2,7% unter Juni 2021, berichtet der Agenturenverband Acara. Das entspricht den Verkäufen der Agenturen an ihre Kunden. In 7 Monaten 2021 waren es 197.866 Einheiten, 47% über dem Vorjahr. Von den einzelnen Modellen steht Honda im Juli mit 6.315 Einheiten an erster Stelle, gefolgt von Motomel mit 4.013 und Corven mt 3.536 Einheiten.

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Der Handel über Internet (“e-commerce”) erreichte im ersten Halbjahr 2021 $ 23,3 Mrd., 185% über der gleichen Vorjahresperiode, berichtet die Firma Tiendanube.

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Lateinamerikanische Wirtschaft

Der weltgrößte Kupferproduzent Codelco (Chile) hat seinen Gewinn im ersten Halbjahr 2021 um 868% gesteigert. Der chilenische Staatskonzern erwirtschaftete einen Erlös von u$s 3,67 Mrd. Das war fast zehnmal soviel wie im Vorjahreszeitraum und das beste Ergebnis der vergangenen zehn Jahre. Grund für den Gewinnsprung ist der zuletzt deutlich gestiegene Weltmarktpreis für Kupfer. Zudem erhöhte Codelco in den ersten sechs Monaten des Jahres seine Kupferproduktion um 7% auf 796 000 Tonnen. Das Staatsunternehmen ist mit einem Weltmarktanteil von 8% nach eigenen Angaben der größte Kupferproduzent der Welt. (dpa)

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In Chile lag das Bruttoinlandsprodukt im Juni 2021 um 20,1% über dem gleichen Vorjahresmonat, und um 2,1% über Mai 2021, berichtet die ZB. Dies ergibt der IMACEC-Index, der 91% der Sachgüter und Dienstleistungen des BIP umfasst. Zur interannuellen Zunahme zum Juni trug der Handel mit plus 45,4% bei, die Industrie mit 18,8%, und die Bauwirtschaft u.a. Tätigkeiten mit 21,8%. Dienstleistungen nahmen um 17,8% zu, was besonders durch Gesundheitsbetreuung beeinflusst wurde.

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Deutsche Wirtschaft

Die Inflationsrate in Deutschland ist im Juli auf den höchsten Stand seit fast 30 Jahren gesprungen. Die Verbraucherpreise lagen um 3,8% über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. (dpa)

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Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juli entgegen saisonüblicher Muster weiter gesunken. Der Statistik der Bundesagentur für Arbeit zufolge waren im Juli bundesweit 2,59 Mio. Menschen ohne Job, 24 000 weniger als im Juni und 320 000 weniger als im Juli 2020. Die Arbeitslosenquote sank auf 5,6%. (dpa)

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Beflügelt von stark zunehmenden Autoverkäufen hat der Volkswagen-Konzern in der ersten Jahreshälfte einen so hohen Gewinn im laufenden Geschäft einfahren können wie noch nie. Das Betriebsergebnis erreichte einen Rekordwert von knapp E 11,4 Mrd. Dabei seien die Rahmenbedingungen “weiterhin herausfordernd” - gemeint ist damit vor allem die anhaltende Versorgungskrise bei wichtigen Chip-Bauteilen. (dpa)

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Erstmals seit einem Jahrzehnt wird der Anstieg der Tariflöhne 2021 voraussichtlich nicht ausreichen, um die allgemeine Preissteigerung auszugleichen. Ursache dafür sind vor allem die Auswirkungen der Corona-Krise, wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung in einer Zwischenbilanz der Tarifrunde berichtete. Nach den im ersten Halbjahr und in den Vorjahren für 2021 abgeschlossenen Tarifverträgen werden die Tariflöhne in diesem Jahr laut WSI um 1,6% steigen. (dpa)

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Die Allianz hat in den USA mit einer Untersuchung des US-Justizministeriums zu Schadenersatzklagen von Investoren zu kämpfen. Die Kläger werfen dem zum Münchner Konzern gehörenden Vermögensverwalter Allianz Global Investors coronabedingte Milliardenverluste vor. Nach der Wertpapieraufsichtsbehörde SEC habe auch das US-Justizministerium eine Untersuchung eingeleitet, teilte die Allianz mit. Der Allianz-Vorstand sprach von einem "relevanten Risiko", dass die Angelegenheit "erhebliche Auswirkungen auf künftige Finanzergebnisse der Allianz Gruppe" haben könnte.

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Benzin war im Juli so teuer wie zuletzt vor sieben Jahren. Im bundesweiten Monatsdurchschnitt kostete ein Liter der Sorte Super E10 1,547 Euro, wie der ADAC am Montag mitteilte. Das ist vier Cent teurer als im Juni und der höchste Monatswert seit Juli 2014. Diesel lag im Monatsschnitt bei 1,389 Euro - 2,6 Cent höher als im Juni. Das ist der höchste Wert seit November 2018. Preistreiber sind laut ADAC der Ölpreis und der stärkere Reiseverkehr. (dpa)

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In Deutschland ist die Schwelle von einer Million Elektrofahrzeugen überschritten. Mit den Neuzulassungen des Juli sei diese Zahl für Plug-in-Hybride und reine Stromer erreicht, erklärten Verkehrs-, Umwelt- und Wirtschaftsministerium am Montag. Dabei werden nicht nur Pkw, sondern auch Nutzfahrzeuge und Busse mit eingerechnet. Bei Pkw ist die Million E-Fahrzeuge noch nicht erreicht. Stand 1. April lag der Bestand an batteriebetriebenen Pkw und Plug-in-Hybriden bei knapp 715.000. Seither sind laut dem Kraftfahrt-Bundesamt rund 227.000 neu zugelassen worden. Die Million Elektro-Pkw dürfte demnach voraussichtlich im August oder September erreicht werden. (dpa)

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Die Konsumlust der Verbraucher nach dem Ende des Corona-Lockdowns im Frühjahr hat die deutsche Wirtschaft aus ihrem Tief geholt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes um 1,5% zu. Zu Jahresbeginn war die Wirtschaftsleistung noch um 2,1% geschrumpft. (dpa)

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In der Corona-Krise trinken die Menschen in Deutschland so wenig Bier wie noch nie seit der Wiedervereinigung. In der ersten Hälfte des laufenden Jahres ist der Absatz im Inland um fast 5% auf den Tiefstwert von 3,3 Mrd. Liter gefallen, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Nach Einschätzung der Brauwirtschaft fehlt vor allem das Geschäft in der Gastronomie und auf den vielen Großveranstaltungen, die wegen der Pandemie schon das zweite Jahr in Folge ausfallen oder im wesentlich kleineren Rahmen stattfinden. Einziger Lichtblick ist der Verkauf von Flaschenbier im Einzelhandel, von dem aber nur wenige große Brauereien profitieren. (dpa)

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Kunden müssen wegen Lieferengpässen bei Rohstoffen immer länger auf einen Handwerker warten - und Bauen wird teurer. Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Nicht nur Holz ist derzeit knapp und teurer, sondern alles, was man braucht, um ein Haus zu bauen oder zu renovieren und vieles mehr. Auch elektronische Teile für unsere Elektroniker und Kabel und all das fehlt. Das macht unseren Betrieben in diesen Bereichen im Moment ganz schwer zu schaffen." Wollseifer warnte vor einem Einbruch des privaten Wohnungsbaus. (dpa)

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Das Wiederanlaufen der Wirtschaft nach dem Corona-Einbruch und der relativ kühle Winter haben den Energieverbrauch in Deutschland im ersten Halbjahr 2021 steigen lassen. Nach Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) legte der Verbrauch gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,3% zu. Weil mehr Strom mit Braun- und Steinkohle produziert wurde, erhöhten sich die Kohlendioxidemissionen um 6,2%. (dpa)

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BMW hat im ersten Halbjahr mehr Autos verkauft als je zuvor und E 7,6 Mrd. Gewinn gemacht. Für das zweite Halbjahr geben sich die Münchener aber vorsichtiger. "Angesichts diverser Risiken wie Rohstoffpreise und Halbleiterversorgung dürfte das zweite Halbjahr für die BMW Group jedoch volatiler werden", sagte Vorstandschef Oliver Zipse am Dienstag. (dpa)

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Die Bundesregierung will nach der Hochwasserkatastrophe vor allem im Westen Deutschlands eine Pleitewelle von Unternehmen verhindern. Eigentlich gesunde Firmen, die unverschuldet in finanzielle Not geraten sind, sollen vorübergehend keinen Antrag auf Insolvenz stellen müssen. Das Kabinett brachte am Mittwoch ein entsprechendes Gesetz auf den Weg. Demnach soll die Insolvenzantragspflicht für betroffene Unternehmen rückwirkend vom 10. Juli 2021 bis Ende Oktober 2021 ausgesetzt werden. Die Regelung kann bis Ende März 2022 verlängert werden. (dpa)

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Kosten für Stellenabbau und Filialschließungen haben die Commerzbank im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen gerissen und lassen einen Jahresgewinn unwahrscheinlicher werden. Ende Juni standen E 394 Mio. Verlust in der Halbjahresbilanz. Zum Jahresauftakt hatte der MDax-Konzern noch mit der Rückkehr in die Gewinnzone überrascht. (dpa)

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Das Arbeiten von zu Hause wird auch nach einem Ende der Pandemie weiter eine große Rolle in der Wirtschaft spielen. Viele Unternehmen wollten ihre Homeoffice-Angebote ausweiten, sagte Daniel Erdsiek vom Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Vor allem in der Informationswirtschaft ist Homeoffice auf dem Vormarsch. Im Verarbeitenden Gewerbe rechneten etwa 46% der Firmen damit, dass ein Teil der Belegschaft nach der Pandemie mindestens einmal wöchentlich im Homeoffice arbeitet. (dpa)

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Weltwirtschaft

Die US-Wirtschaft erholt sich weiter von dem schweren Einbruch durch die Corona-Pandemie im vergangenen Jahr. Im zweiten Quartal des laufenden Jahres nahm die Wirtschaftsleistung auf das Jahr hochgerechnet um 6,5% zu, wie am Donnerstag aus Daten der US-Regierung hervorging. In den USA werden Wachstumszahlen für die Quartale stets auf das Jahr hochgerechnet. Sie geben damit an, wie sich die Wirtschaft entwickeln würde, wenn das Wachstumstempo ein Jahr lang anhielte. In Europa wird auf diese Methode verzichtet, weshalb die Zahlen nicht unmittelbar miteinander vergleichbar sind. (dpa)

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Die Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank (EZB) haben den großen Geldhäusern im Euroraum nach den jüngsten Stresstests Solidität bescheinigt. Die Resultate zeigten, dass das Bankensystem im Euroraum widerstandsfähig gegenüber ungünstigen wirtschaftlichen Entwicklungen sei., Die harte Kernkapitalquote der 89 Banken aus dem Euroraum in den parallelen Stresstests der EZB und der europäischen Bankenaufsicht EBA würde den Angaben zufolge durchschnittlich um 5,2 Prozentpunkte von 15,1% Ende 2020 auf 9,9% Ende 2023 sinken. Die EZB überwacht seit November 2014 die größten Banken und Bankengruppen im Euroraum. Derzeit sind dies 114 Institute, die für fast 82% des Marktes im Währungsraum der 19 Länder stehen. (dpa)

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In der Eurozone ist die Inflationsrate im Juli über die Marke von 2% gestiegen. Im Jahresvergleich legten die Verbraucherpreise um 2,2% zu, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Im Juni hatte die Teuerungsrate bei 1,9% gelegen. Besonders deutlich stiegen im Juli die Energiepreise, die zum Vorjahresmonat um 14,1% zulegten. Alle anderen Produktkategorien verteuerten sich dagegen unterdurchschnittlich. Die Jahresrate für die Kerninflation ging von 0,9% auf 0,7% zurück. Dies war von Ökonomen erwartet worden. Die Kerninflation gilt vielen Ökonomen als aussagekräftiger für den grundsätzlichen Preistrend, da schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden. (dpa)

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Das Wachstum der italienischen Wirtschaft hat im Frühjahr deutlich an Stärke gewonnen. Im zweiten Quartal sei die Wirtschaftsleistung um 2,7% im Quartalsvergleich gestiegen, teilte die Statistikbehörde Istat mit. Im ersten Quartal war die Wirtschaft nur leicht um revidiert 0,2% (zuvor 0,1%) gewachsen. Mit der Lockerung der Maßnahmen kam die Konjunktur im Frühjahr wieder stärker in Schwung. Hiervon konnte vor allem der Bereich Dienstleistungen profitieren. Außerdem wurde das Wachstum durch eine Belebung in der Industrie und durch einen stärkeren Außenhandel gestützt. (dpa)

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Die spanische Wirtschaft hat den schwachen Jahresauftakt hinter sich gelassen und im Frühjahr unerwartet stark Fahrt aufgenommen. Im zweiten Quartal sei die Wirtschaftsleistung um 2,8% im Quartalsvergleich gewachsen, teilte die Statistikbehörde INE mit. Im ersten Quartal war die spanische Wirtschaft noch um 0,4% geschrumpft. Im Jahresvergleich wuchs die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal um 19,8%. (dpa)

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Die französische Wirtschaft hat im Frühjahr nach einem schwachen Jahresauftakt wieder Fahrt aufgenommen. Im zweiten Jahresviertel sei die Wirtschaftsleistung um 0,9% im Quartalsvergleich gestiegen, teilte das Statistikamt Insee mit. Wie Insee weiter mitteilte, erhielt die Wirtschaft im zweiten Quartal Auftrieb durch einen stärkeren Konsum und Zuwächse im Außenhandel. Im Frühjahr wurden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gelockert. Dies brachte die Geschäfte im Bereich Dienstleistungen stärker in Fahrt. (dpa)

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Der französische Pharmakonzern Sanofi will sein Geschäft rund um mRNA-Anwendungen mit der Milliardenübernahme des US-Biotechunternehmens Translate Bio stärken. Die Aktionäre des US-Konzerns sollen u$s 38 je Anteil erhalten, was einem Eigenkapitalwert von rund u$s 3,2 Mrd. entspreche. Der Preis entspricht einem Aufschlag von rund 30% zum Montagsschlusskurs Die beiden Pharmakonzerne arbeiten bereits bei der Entwicklung von mRNA-Impfstoffen zusammen. (dpa)

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Das oberste Gremium des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat einer beispiellosen Erhöhung der finanziellen Schlagkraft der Organisation um u$s 650 Mrd. zugestimmt. "Dies ist eine historische Entscheidung", erklärte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa Montag in Washington. Der IWF will mit der Finanzspritze vor allem Entwicklungs- und Schwellenländern zur Überwindung der Corona-Krise zusätzliche Liquidität zur Verfügung stellen - ohne deren Verschuldung zu erhöhen. Es handelt es sich nicht um eine Kapitalerhöhung im eigentlichen Sinn. Der IWF verfügt über seine eigene Reservewährung, die sogenannten Sonderziehungsrechte (SDR). Die Menge dieser Rechte soll nun erhöht werden - das Ganze soll am 23. August in Kraft treten. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte sich bei einem Corona-Hilfsgipfel für Afrika im Mai in Paris dafür stark gemacht, dass die reichsten Länder ihre Sonderziehungsrechte an die ärmsten Länder, insbesondere in Afrika, umverteilen. Der Einsatz der SDR ist zum Beispiel für Staaten interessant, die in Zahlungsbilanzkrisen stecken oder die sich auf dem internationalen Kapitalmarkt nur zu sehr hohen Kosten verschulden könnten. Der IWF hatte die SDR erstmals nach der Finanzkrise 2008/2009 in großem Stil zum Einsatz gebracht. (dpa)

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Der Weltverband der Fluggesellschaften (IATA) hat in seinem Jahrbuch 2020 die verheerenden Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Luftfahrt dokumentiert. Insgesamt flogen im vergangenen Jahr nur 1,8 Mrd. Passagiere im Linienflugverkehr, 60,2 % weniger als im Jahr davor. Die Umsätze im Passagiergeschäft gingen im vergangenen Jahr um 69% auf u$s 189 Mrd. zurück. Die Nettoverluste betrugen u$s 126,4 Mrd. Eine Million Arbeitsplätze seien verloren gegangen. Im April 2020 seien wegen der Schließung zahlreicher Grenzen 66% der kommerziellen Flugzeuge nicht im Flugbetrieb gewesen. (dpa)

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Statistiken

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