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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Wirtschaft in Kürze

Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 101,76, gegen $ 101,63 in der Vorwoche. In diesem Jahr betrug die Abwertung 13,23%, was sich mit einer Preiszunahme (Index der Konsumentenpreise) von ca. 27% vergleicht. Die ZB hat in der Woche Dollar verkauft und gekauft, mit einem positiven Saldo von u$s 30 Mio. am Mittwoch, und konnte per Saldo im Juli über u$s 1 Mrd. zu den Reserven addieren. Das wurde durch eine strenge Verwaltung der Zahlungsgenehmigungen für Importe erreicht. Der schwarze Kurs (genannt “blue”) schloss bei $ 179,50, nachdem er vorher auf bis zu $ 183 gestiegen war. Am Mittwoch der Vorwoche hatte der Kurs mit $ 177 geschlossen. Danach setzte eine starke Nachfrage ein. Der Kurs, der sich über Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar ergibt (“contado con liquidación”, CCL) schloss zu $ 166,3, etwa gleich hoch wie in der Vorwoche. Die ZB interveniert auf diesem Markt gegen Schluss, um den Kurs zu halten, der ohnehin schon durch die Hindernisse gedrückt wird, die vor zwei Wochen eingeführt wurden. Dabei gibt es jetzt auch einen “freien” CCL-Kurs, benannt “Senebi”, bei dem Unternehmen unter sich den Kauf und Verkauf von Staatstiteln vollziehen, ohne über dem Markt für diese Geschäfte zu gehen. Dieser Kurs liegt etwas höher.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires verzeichnet in einer Woche zum Mittwoch eine Zunahme von 2,23%, und liegt jetzt um 28,51% über Ende 2020. Die Aktien argentinischer Unternehmen, die in New York gehandelt werden, wiesen in dieser Periode sehr differenzierte Entwicklungen auf. TECO stieg in einer Woche zum Mittwoch um 3,40%, und Loma Negra um 2,83%, während BBVA Argentina um 3,36% abnahm, Grupo Financiero Galicia um 1,87%, Tenaris um 3,26% und Banco Macro um 2,02%.

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Die argentinischen Staatstitel, die in New York gehandelt werden, wiesen in einer Woche zum Mittwoch vorwiegend Besserungen auf. Die Entwicklung war im einzelnen wie folgt: Bono 2029 LA: unverändert; Bono 2030 LA; +0,60%; Bono 2035 LA: +1,65%; Bono 2038 LA: +2,29%; Bonar: -|1,82%.

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Der EMAE-Index über die wirtschaftliche Tätigkeit, den das INDEC berechnet (der eine grobe Schätzung des Bruttoinlandsproduktes auf der Grundlage kurzfristig verfügbarer Daten ist) lag im Mai um 2% unter April 2021, aber um 13,6% über Mai 2020.

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Die Handelsbilanz schloss im Juni mit einem Überschuss von u$s 1,06 Mrd., 28,5% unter Juni 2020. Im ersten Halbjahr 2021 betrug der Überschuss u$s 6,74 Mrd.,18,9% unter dem Vorjahr. Die Exporte lagen bei u$s 6,97 Mrd., 45,8% über dem gleichen Vorjahresmonat, und die Importe lagen bei u$s 5,91 Mrd., 79,1% über dem Vorjahr. Bei den Exporten lagen die Preise durchschnittlich um 32% und die Mengen um 19,6% über dem Vorjahr. Beim Außenhandel mit dem Mercosur ergab sich im Juni ein Defizit von u$s 237 Mio. und in 6 Monaten eines von u$s 1,59 Mrd.

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Der Senat hat am Freitag das Gesetz über Biokraftstoffe mit 43 gegen 19 Stimmen verabschiedet. Bei Bioethanol aus Zuckerrohr wurde ein Minimum von 6% beim Benzin festgesetzt. Bei Bioethanol aus Mais sind es im Prinzip auch 6%, aber die Regierung kann den Prozentsatz bis auf 3% verringern. Bei Biodiesel sind es jetzt 5%. Der bisherige Prozentsatz wurde bei Biodieselöl verringert, weil der Preis für Sojaöl stark gestiegen ist, was sich direkt auf das Biodieselöl auswirkt und somit die Kosten des Dieselöls in die Höhe treibt. Bei Bioethanol, das aus dem Alkohol erzeugt wird, dass bei der Zuckerproduktion als Nebenprodukt erzeugt wird, hält sich der Preis niedrig. Bei Mais hingegen ist der Preis des Bioethanols gestiegen, weil auch bei Mais eine Hausse eingetreten ist. Auf diese Biokraftstoffe entfällt die Steuer auf Benzin oder Dieselöl, so dass der Fiskus dabei Geld verliert und die These vertritt, das die Beimischung zu den Kraftstoffen minimal sein soll. Ebenfalls führt ein höherer Preis der Biokraftstoffe zu einem niedrigeren von Benzin und Dieselöl, da er Endpreis für diese Produkte unverändert bleibt. Das einzige Argument für die Biokraftstoffe ist, dass sie weniger CO2 erzeugen, also umweltfreundlicher sind. Das hat jedoch faktisch eine sehr geringe Bedeutung.

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Die gesamte Stromerzeugung hat im Jahr 2020 umgerechnet u$s 6,32 Mrd. gekostet, von denen 54% von den Verbrauchern (Haushalte und Unternehmen) und 46% vom Staat gezahlt wurden. Gemäß Bericht von CAMMESA, die den Grossistenmarkt für Strom betreibt, wurde 61,4% des Stromes mit Gas (und zum Teil auch mit Dieselöl) erzeugt, 21,7% mit Wasserkraftwerken, 9,5% mit Wind- und Sonnenanlagen, und 7,5% mit Kernkraftwerken. Es ist das erste Jahr, in dem die “erneuerbaren Energiequellen” (Wind und Sonne) die Kernkraftwerke übertroffen haben. Wind- und Sonnenanlagen wurden unter der Macri-Regierung stark gefördert, mit Ausschreibungen für Anlagen, in denen ein Preis garantiert wurde, bei dem die Rechnung aufgeht.

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650 Importeure haben schon Klage vor Gericht eingereicht, weil die Zentralbank die Zahlung von Importen nicht zuließ, und dabei recht erhalten. Das legale Problem, das gegenwärtig besteht, ist, dass sowohl die Importgenehmigungen, die das Produktionsministerium erteilt, wie die Zahlungsgenehmigungen der ZB, eine schwache legale Grundlage haben. Die Devisenbewirtschaftung, die de facto besteht, müsste eine gesetzliche Grundlage haben, die fehlt. Doch dabei stellt sich das Problem, dass die ganze Devisenbewirtschaftung den Bestimmungen der Welthandelsorganisation (WTO) und des Mercosur widerspricht, denen sich Argentinien angeschlossen hat.

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Die Consulting-Firma Econométrica hat berechnet, dass der Bankkredit an den privaten Bereich in drei Jahren von 14% auf 10% des Bruttoinlandsproduktes gesunken ist. In fortgeschrittenen Staaten liegt dieser Koeffizient bei 80%, und in Schwellenländern bei ca. 50%. Den argentinischen Koeffizienten gibt es sonst nur in armen afrikanischen Staaten. Im Fall Argentiniens kommt noch hinzu, dass ein großer Teil des Bankkredites für Konsumkredit bestimmt ist, so dass für Finanzierung von Arbeitskapital von Unternehmen sehr wenig übrig bleibt. Einmal hat der Staat sich weitgehend über die Banken finanziert, direkt mit Schatzscheinen und indirekt über Leliq und Swaps-Geschäfte der ZB. Und dann kommt hinzu, dass die Menschen in Dollar sparen, so dass die Banken wenig Spar- und Fristdepositen erhalten. Der fehlende Kredit für Arbeitskapital ist ein großes Hindernis für die Unternehmen, die dabei sowohl bei ihrem normalen Geschäft, wie beim Wachstum behindert werden.

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In der Regierung arbeiten Fachleute des Arbeitsministeriums und des Produktionsministeriums an einem Projekt, um Arbeitsplätze für Menschen von 18 bis 24 Jahren zu schaffen. Dabei sollen für die ersten Jahre die Soziallasten stark verringert werden, und eventuell auch für 12 Monate der Lohn bis zu 75% subventioniert werden. Gleichzeitig arbeitet der Vorsitzende der Deputiertenkammer, Sergio Massa, mit einer Gruppe von Abgeordneten an einem Projekt, das bei Empfängern von direkten sozialen Subventionen den Übergang auf eine formelle Arbeit fördert.

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Energiesekretär Darío Martínez erklärte, dass die abnehmende Tendenz bei der Gasförderung aufgehört habe, und die Gasproduktion im dritten Bimester (Mai-Juni) über dem Vorjahr gelegen habe. An erster Stelle hat YPF dazu beigetragen, weil das Unternehmen die Förderung von “shale Gas” in Vaca Muerta von 5 Mio. Cbm täglich im Jahr 2020 auf jetzt 12 Mio. Cbm. erhöht hat. Shell hat unlängst die zweite Anlage für Verarbeitung von Erdöl und Gas im Gebiet von Sierras Blancas (auch in Vaca Muerta) in Betrieb genommen, womit eine starke Produktionszunahme von Erdöl und Gas erreicht werden soll. Tecpetrol (vom Techint-Konzern) hat auch die Gasförderung erhöht, und sieht vor, im August einen Rekord von 18 Mio. Cbm zu erreichen. Pampa Energía berichtet in El Mangrullo (Vaca Muerta) eine Rekordproduktion erreicht zu haben. Hinzu kommen dann noch Vista Oil u.a., die auch mehr Gas fördern und weiter auf Expansionskurs steuern. Dies sollte in naher Zukunft erlauben, den Import von sehr teurem Gas per Schiff einzustellen, und den Gasimport aus Bolivien mit Gaslieferungen nach Chile auszugleichen, für die eine Röhre schon seit den 90er Jahren vorhanden ist. Chile ersetzt dabei teurere Importe, die per Schiff erfolgen. Die Erhöhung des Dollarpreises für Gas, die Präsident Fernández letztes Jahr verfügt hat, spart auf der anderen Seite viel Geld, das für teure Importe aufgewendet wird, und verbessert die Devisenbilanz.

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Die Industrieproduktion lag im Juni 2021 um 8,2% über Juni 2019, und um 3% über Mai 2021, hat das Studienzentrum für die Produktion ermittelt, das vom Produktionsministerium abhängt. Die Berechnung beruht auf dem Stromkonsum von 1.017 Industriebetrieben im ganzen Land, den CAMMESA (das den Grossistenmarkt von elektrischem Strom betreibt) ermittelt.

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Das Wirtschaftsministerium hat am Dienstag 7 verschiedene Staatstitel auf dem Finanzmarkt für insgesamt $ 119,24 Mrd. untergebracht, womit über die Hälfte des Boncer TX21, der am 5. August 2021 verfällt und $ 216,31 Mrd. ausmacht, gedeckt sind. Der Rest muss mit der Ausschreibung vom 28. Juli gedeckt werden. Wenn dann ein Fehlbetrag verbleibt, wird er mit Geldschöpfung über die ZB finanziert. Bei den Lecer-Titeln, die mit der CER-Index berichtigt werden (der dem Index der Konsumentenpreise entspricht) wurde der Zinssatz auf 2,4% erhöht, und bei den Titeln mit festem Zinssatz (Ledes) stieg der Satz auf 38,99%, was bei einer Inflation von über 50.2% jährlich einen realen Verlust darstellt. Dennoch umfassen die Titel mit festem Zinssatz 73,5% des Gesamtbetrages der letzten Ausschreibung, und die indexierten Titel nur 26,5%. Über 40% des Betrages der untergebrachten Titel verfällt 2022.

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Der Index der Grosssistenpreise des INDEC weist im Juni eine Zunahme von 3,1% aus. In 6 Monaten 2021 betrug die Zunahme 29,8%, und in 12 Monaten zum Juni 65,1%, was sich mit einer Zunahme von 50,2% bei Index der Konsumentenpreise vergleicht. Im Juni stiegen lokal erzeugte Produkte um 3,2%, und importierte um 2,5%. Dabei stiegen primäre Produkte nur um 0,7%, wobei landwirtschaftliche Produkte um 3,3% abnahmen, Fischereiprodukte um 1,2% zurückgingen und Erdöl und Gas um 4,5% stiegen.

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Der Index der Baukosten des INDEC weist im Juni eine Zunahme von 2% auf. In 6 Monaten waren es 24,2% und in 12 Monaten zum Juni 62,4%. Im Juni stiegen Baumaterialien um 3,6%, Gemeinkosten um 1,4% und Arbeitskosten um 0,6%. Beim interannuellen Vergleich ergibt sich bei Baumaterialien eine Zunahme von 86% und bei Arbeitskosten eine von 41%.

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Deutsche Wirtschaft

Die Flutkatastrophe hat auch viele Unternehmen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hart getroffen. Ein durch Hochwasser verwüstetes Werk des Autozulieferers ZF in Bad Neuenahr-Ahrweiler steht seit dem Hochwasser ebenso still wie Produktionsanlagen des Kupfer-Recyclers Aurubis in Stolberg bei Aachen. RWE musste die Förderung im Braunkohletagebau Inden unterbrechen und die Produktion in seinem Kraftwerk Weisweiler reduzieren. (dpa)

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Die Erfahrungen aus der Pandemie könnten viele Menschen aus deutschen Großstädten treiben. Mehr als jeder achte Bewohner der Städte mit mehr als einer halben Million Einwohner will diese laut einer Befragung des Münchner Ifo-Instituts und des Immobilienportals Immowelt binnen eines Jahres verlassen. Fast die Hälfte davon nennt die Pandemie dabei als wichtigen Grund für die Entscheidung, aufs Land oder in einer kleinere Stadt ziehen zu wollen. (dpa)

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Die deutsche Wirtschaft hat nach Einschätzung der Bundesbank im Frühjahr das Corona-Tief hinter sich gelassen. “Die Wirtschaftsleistung in Deutschland nahm im zweiten Quartal 2021 wohl wieder kräftig zu”, heißt es im Monatsbericht der Notenbank. Sie dürfte den im Winter erlittenen Rückschlag etwa wettgemacht haben. (dpa)

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Das Geldvermögen der Deutschen eilt von Rekord zu Rekord und hat erstmals die Marke von E 7 Bio. überschritten. Das sind E 192 Mrd. mehr als Ende 2020, Damit erhöhte sich die Summe seit Ende 2020 um E 192 Mrd., teilt die Bundesbank mit. (dpa)

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Auf Verbraucher in Deutschland kommen nach Einschätzung des Ökonomen Gabriel Felbermayr kräftige Preiserhöhungen bei Produkten aus Asien zu. Grund seien die Containerkrise im südchinesischen Meer und Chaos in den globalen Lieferketten. “Wenn es in Asien Lieferprobleme gibt, spüren wir das auch im Preis”, sagte der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW). (dpa)

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Verwüstete Campingplätze, zerstörte Ferienhäuser und Hotels, beschädigte Brücken, Gleise und Straßen: Nach dem Corona-Lockdown stürzt die Hochwasserkatastrophe den Tourismus in den betroffenen Regionen in die nächste Krise. So gibt es beispielsweise im Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz so gut wie keine Wirtshäuser oder Hotels, die innerhalb der kommenden zwölf Monate wieder Gäste empfangen könnten, wie der Landesverband des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) berichtet. Die Sorge der Tourismusbranche vor einer Stornowelle in nicht betroffenen Nachbargebieten ist groß. (dpa)

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Weltwirtschaft

Chinas Außenhandel ist im Juni erneut deutlich gewachsen. Die Exporte legten im Vorjahresvergleich um 32,2% auf rund u$s 281 Mrd. zu. Die Importe stiegen sogar um 36,7% auf rund u$s 230 Mrd. China hat die Corona-Pandemie schon lange überwunden, weshalb der Handel wieder boomt. Die Wirtschaft wuchs in den ersten drei Monaten um 18,3% im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres. (dpa)

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Trotz der tagelangen Blockade durch das Containerschiff “Ever Given” hat der Suezkanal in der ersten Hälfte dieses Jahres einen Rekordumsatz erzielt. Zwischen Januar und Juni hätten mehr als 9700 Schiffe die Wasserstraße durchfahren und damit rund 200 mehr als im Vorjahreszeitraum, teilte die Kanalbehörde mit. In diesem Zeitraum habe die Behörde einen Umsatz von rund u$s 3 Mrd. erzielt - ein Anstieg von 8,6% gegenüber dem ersten Halbjahr 2020. (dpa)

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Deutschlands Ladenetz für Elektroautos wird allmählich etwas dichter. Besonders auf dem Land ist es zwar oft noch schwierig, eine öffentliche Säule in der Nähe zu finden - insgesamt verbesserte sich das Angebot bis Ende Mai nach Einschätzung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) aber merklich. Die zuletzt verfügbaren Daten des “Ladesäulen-Registers” zeigen auch für manche kleinen Kommunen jenseits der großen Zentren eine bessere Abdeckung. Im Gesamtvergleich der Flächenländer schneidet Bayern in der jüngsten Erhebung erneut am besten ab. (dpa)

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Die Verhandlungen über die konkrete Ausgestaltung des Abbaus von rund 2900 Jobs bei Siemens Energy in Deutschland sind gescheitert. Man sei trotz intensiver Bemühungen “nicht durch die Tür gekommen”, hieß es am Freitag von der IG Metall. Auch Siemens Energy bestätigte das Scheitern. Das Unternehmen ruft nun eine sogenannte Einigungsstelle an. Sie ist laut Siemens Energy paritätisch mit Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern besetzt und soll unter der Leitung eines unabhängigen Vorsitzenden eine abschließende Regelung finden. (dpa)

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Der Lufthansa-Konzern fürchtet Belastungen in Milliardenhöhe durch das Klimaschutzpaket der EU-Kommission. Nach seiner bisherigen Einschätzung können die Pläne zu erheblichen Wettbewerbsnachteilen für europäische Netzwerk-Fluggesellschaften führen, erklärte der Leiter Konzernpolitik, Kay Lindemann. Außerdem drohten zusätzliche CO2-Emissionen, wenn Umsteigeflüge auf außereuropäische Drehkreuze verlagert werden. Die EU-Kommission präsentierte Mittwoch ein Maßnahmenpaket, das dabei helfen soll, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55% zu senken. Enthalten sein könnten darin in Bezug auf den Luftverkehr ein ausgeweiteter Emissionshandel, höhere Kerosinsteuern für innereuropäische Flüge sowie eine neue, schnell steigende Beimischungsquote für die teureren, nachhaltigen Flugkraftstoffe. Aus den Maßnahmen könnten jährliche Belastungen zwischen $ 1 und E 2 Mrd. entstehen. Auf der anderen Seite könne die Konkurrenz vom arabischen Golf, aus der Türkei oder Russland die auf die EU begrenzten Regelungen leicht umgehen. (dpa)

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Der VW-Konzern ist im ersten Halbjahr mit Schwung aus der Corona-Krise gekommen und hat üppig an den wieder wachsenden Autoverkäufen verdient. Für den Zeitraum von Januar bis Juni meldete VW auf Basis vorläufiger Zahlen ein Betriebsergebnis von rund E 11 Mrd. Damit liegt die größte europäische Autogruppe schon jetzt über dem Wert des gesamten Jahres 2020, in dem sie einen operativen Gewinn von gut E 10,6 Mrd. vor Sondereffekten eingefahren hatte. (dpa)

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Japans Wirtschaft ist im ersten Quartal dieses Kalenderjahres weniger stark geschrumpft als zunächst gedacht. Nach revidierten Daten der Regierung vom Dienstag sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Folge eines erneuten Corona-Notstands auf das Jahr hochgerechnet um 3,9%. Es war der erste Rückgang des BIP seit drei Quartalen. In den vorangegangenen Quartalen hatte Japans Wirtschaft noch kräftig aufgeholt. Auf Vorquartalsbasis sank Japans BIP in den ersten drei Monaten dieses Kalenderjahres um 1,0%. Experten erwarten denn auch, dass es noch Jahre dauern wird, bis sich die japanische Wirtschaft vollständig von den Auswirkungen der globalen Pandemie erholt. (dpa)

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Der Netzwerk-Spezialist Cisco rechnet mit noch monatelangen Chip-Engpässen - und damit auch mit höheren Ausgaben für Bauteile. Cisco stelle sich auf eine Komponenten-Knappheit noch mindestens bis Jahresende ein, sagte Finanzchef Scott Herren nach Vorlage aktueller Quartalszahlen. Für dieses Quartal rechnet Cisco mit einem Umsatzwachstum von 6% bis 8%, da Unternehmen wieder verstärkt in ihre Netzwerke investieren. Allerdings werde die Profitabilität angesichts der höheren Komponenten-Kosten geringer ausfallen als Analysten erwartet hatten. (dpa)

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Nach einem Rekordstart ins Jahr hat sich Chinas Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal etwas verlangsamt. Es lag um 7,9% über dem Vorjahr. China hat die Pandemie schon lange überwunden, weshalb die Wirtschaft boomt. Die neuen Wachstumszahlen fallen jedoch geringer als im ersten Quartal aus, als die Wirtschaft im Vorjahresvergleich noch um einen Rekordwert von 18,3% gewachsen war. (dpa)

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Im Kampf gegen schädliche staatliche Fischerei-Hilfen hat am Donnerstag der Vorwoche in Genf eine entscheidende Verhandlungsrunde begonnen. Die kommerziellen Fischereiflotten, die oft Tausende Kilometer von den heimischen Küsten entfernt unterwegs sind, sollen deutlich reduziert werden, weil sonst ein Kollaps zahlreicher Fischbestände droht. Für Milliarden Menschen weltweit ist Fisch eine lebenswichtige Proteinquelle. Verbraucher in reichen Ländern müssten Fisch dagegen als Delikatesse betrachten und weniger essen, fordern Umweltschützer. (dpa)

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Die Ölpreise sind nach der Einigung wichtiger Ölförderländer auf eine Erhöhung ihrer Produktion erheblich weiter gefallen. Im Tief kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent u$s 71,45, ein Fass der US-Sorte WTI sank bis auf u$s 69,33. Das waren jeweils über zwei Dollar weniger als am Freitag. Das Ölkartell Opec und seine Partnerländer (Opec+) einigten sich angesichts der Erholung der Weltkonjunktur am Wochenende auf eine deutliche Erhöhung der Ölproduktion. Ab August werde die Öl-Allianz ihre Tagesproduktion bis auf weiteres um jeweils monatlich 400 000 Barrel steigern, teilte die Opec am Sonntag mit. Sollten die Marktbedingungen es zulassen, werde die noch bestehende Produktionskürzung damit im September 2022 enden, hieß es. (dpa)

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Der Streaming-Riese Netflix hat mit seinen Serien und Filmen im zweiten Quartal nur wenige neue Nutzer anlocken können. In den drei Monaten bis Ende Juni nahm die weltweite Anzahl der Abonnenten lediglich um 1,5 Mio. auf insgesamt gut 209 Mio. zu, wie das Unternehmen mitteilte. Auch die Prognose für das laufende Vierteljahr fiel mit 3,5 Mio. erwarteten neuen Kunden relativ mager aus. Netflix konnte im vergangenen Quartal zwar durchaus mit einigen Produktionen punkten. So war etwa die zweite Staffel der französischen Gauner-Serie “Lupin” ein Hit, der allein in der ersten Woche von 54 Mio. Nutzerkonten abgerufen wurde. Solche Erfolge verblassten jedoch im Vergleich zum Streaming-Boom, den die Corona-Krise im Vorjahr ausgelöst und der Netflix einen Ansturm von Nutzern beschert hatte. Die Pandemie habe zu einer ungewöhnlichen Verzerrung der Zahlen geführt, erklärte das Unternehmen nun. (dpa)

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