Argentinische Wirtschaft
Der Index der Konsumentenpreise des INDEC weist im Mai eine Zunahme von 3,3% aus. In 12 Monaten zum Mai betrug die Zunahme 48,8%, und in diesem Jahr waren es 21,5%. Von den einzelnen Sparten, die den Index bilden, stiegen im Mai am meisten Transport (+6%) und Gesundheitsbetreuung (+4,8%), und am wenigsten alkoholische Getränke und Tabakwaren (+1,6%), und Fernverbindungen (+1%).
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Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 100,62, gegen $ 100,36 eine Woche zuvor. Die Abwertung betrug in diesem Jahr 11,96%, etwa die Hälfte der Zunahme der internen Preise. Die ZB hat weiter Devisen am Markt gekauft, so dass es in diesem Jahr schon an die u$s 4 Mrd. sind. Von den Reserven von fast u$s 41 Mrd. steht jetzt ein Betrag von u$s 6,5 Mrd. für den Einsatz auf dem Markt zur Verfügung. Auf dem Schwarzmarkt wurde der Dollar zu $ 163 gehandelt, gegen 1,56 in der Vorwoche. Der Kurssprung erfolgte, nachdem ein Käufer für einen hohen Betrag auftrat. Der Kurs, der sich über Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar ergibt (“contado con liquidación”) lag bei $ 1,64, gegen $ 165,39 in der Vorwoche. Die Landesrisikorate lag bei 1.473.
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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires ging in einer Woche zum Mittwoch um 0,78% zurück und lag dabei um 31,82% über Ende 2020. Die argentinischen Aktien, die in New York gehandelt werden, lagen in der gleichen Periode unter Baissedruck, mit Rückgängen von 7% bei TECO und 4,6% bei BBVA Argentina, und viel geringeren bei anderen Papieren.
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Die Staatstitel in Dollar, die an der Börse von New York gehandelt werden, wiesen in der Woche zum Mittwoch eine leichte Besserung auf. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Bono 2029 LA: +1,92%; Bono 2030 LA: +2,82%; Bono 2035 LA: +1,54%; Bono 2038 LA: +1,39%; Bonar 2024: -2,65%.
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Die Regierung hat per Dekret die Entscheidung der Macri-Regierung rückgängig gemacht, die staatlichen Beteiligungen an den Wärmekraftwerken Ensenada de Barragán und Brigadier López, sowie Citelec (die Transener kontrolliert) u.a. Unternehmen des Strombereiches zu verkaufen. Diese Beteiligungen sollen jetzt auf IEASA (das Nachfolgeunternehmen von Enarsa) übertragen werden. Es ist ein weiterer Schritt in Richtung Ausweitung des staatlichen Besitzes von Unternehmen.
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Der Preis für verflüssigtes Gas, das per Schiff importiert wird, ist infolge der Zunahme des Erdölpreises auch gestiegen. Die Regierung hat schon 5 Schiffsladungen bestellt, die im August in Bahía Blanca und Escobar eintreffen sollen. Der Preis liegt jetzt bei u$s 13,50 je BTU, fast doppelt so viel, wie das Energiesekretariat vorgesehen hatte. Hinzu kommen noch u$s 1,25 bis u$s 1,50 für die Kosten der Umwandlung in Gas. Diese Preiszunahme wirkt sich direkt auf die Staatsfinanzen aus, da der Staat die Preiszunahme subventioniert.
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Der gesamte Kfz-Bestand liegt gegenwärtig bei 14,56 Mio. Einheiten, hat eine Studie der Kammer der Fabrikanten von Zubehörteilen für Kfz ergeben. Das ergibt 3,4 Einwohner pro Kfz. 82,2% der Fahrzeuge sind Automobile, 14% Pick-ups u.dgl., und 3,8% Lastwagen und Omnibusse. Von den Kfz, die diese Statistik einschließt, werden die alten weniger gebraucht, und zum Teil stehen die still. Wenn man nur die Kfz nimmt, die ab 2001 zum Bestand gehören, beträgt das durchschnittliche Alter 7,8 Jahre. Doch in der Bundeshauptstadt ist das durchschnittliche Alter geringer, weil gebrauchte Einheiten weitgehend in ärmeren Provinzen verkauft werden. 47% der Kfz entfällt auf die Bundeshauptstadt und die Provinz Buenos Aires, und weitere 23,7% auf Santa Fe, Córdoba und Mendoza.
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Die Deputiertenkammer hat am Donnerstag der Vorwoche, mit 140 Stimmen, bei 104 Stimmen dagegen, das Gesetz über Steuerkonsens mit den Provinzen verabschiedet, durch das der Bundesstaat den Provinzen $ 70 Mrd. übergibt, um die Wirtschaft anzukurbeln. Das Gesetz verbietet den Provinzen ihre Verschuldung zu erhöhen, aber erlaubt ihnen, die Bruttoumsatzsteuer und die Stempelsteuer zu erhöhen. Das Abkommen der Macri-Regierung, bei dem die Provinzen sich verpflichteten, die Sätze der Bruttoumsatzsteuer zu verringern, wurde hier außer Kraft gesetzt. Außerdem hebt das Gesetz die Prozesse der Provinzen auf, die sich auf die Verteilung der Bundessteuern beziehen. Die Bruttoumsatzsteuer ist sehr verzerrend für die Wirtschaft, weil sie in jeder Etappe des Produktions- und Verkausprozesses wieder erhoben wird, ohne Anrechnung des schon bezahlten Betrages, wie bei der Mehrwertsteuer. Es handelt sich jedoch bei Weitem um die wichtigste Einnahmequelle der Provinzen.
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Von den 55.000 Unternehmen, die die Subvention für die Zahlung der Löhne beantragt haben, wurden nur 35.000 zugelassen. Es handelt sich um die Mailöhne, die im Juni bezahlt wurden, von denen der Staat im Rahmen des REPRO-Programmes 50% zahlt. Insgesamt beträgt die Subvention $ 11 Mrd. Arbeitsminister Moroni erklärte, die Zahl der im Mai subventionierten Unternehmen sei gegenüber April um 75% gestiegen. Im Mai sei der Begriff “kritische Bereiche” erweitert worden, mit Einschluss des Einzelhandels, wobei auch die Bedingungen für den Erhalt der Subvention verringert wurden. Außerdem wurden auch Selbstständige und Einheitssteuerzahler mit bis zu 5 Arbeitnehmern eingeschlossen.
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Senator Oscar Parrilli, der engste Vertrauensmann von Cristina Kirchner, arbeitet an einem Gesetzesprojekt, welches das 2016 geschaffene System der “vereinfachten Gesellschaften” ändert, und dabei zunächst die Gründung neuer Gesellschaften dieser Art für sechs Monate unterbricht, und auch die Möglichkeit schafft, die 40.000 schon bestehenden vereinfachten Gesellschaften zu annullieren. Das 2016 geschaffene System hat eine allgemeine Digitalisierung der Eintragungsverfahren herbeigeführt, die jetzt ganz oder teilweise abgeschafft werden soll. Ab 2016 haben besonders kleine und mittlere Unternehmen das vereinfachte System bevorzugt, so dass etwa die Hälfte der Eintragungen von Aktiengesellschaften und G.m.b.Hs auf dieses System entfielen. Der Unternehmerverband ASEA und weitere 40 Verbände haben die Deputiertenkammer aufgefordert, das Reformprojekt nicht anzunehmen, weil es die Gründung von Gesellschaften erschwert und einen Rückschritt bei der Digitalisierung darstellt.
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Das Wirtschaftsministerium gab am Freitag der Vorwoche bekannt, dass 4,55 Mio. Menschen, die zur aktiven Bevölkerung gehören (also eine bezahlte Beschäftigung haben oder eine suchen), Beschäftigungsprobleme haben. Davon entfallen 1,9 Mio. auf Arbeitslose, und 2,64 Mio. auf Unterbeschäftigte, die kaum etwas zu tun haben. Hinzu kommen etwa eine Million Arbeitnehmer und Selbstständige, die ihre Arbeit verloren haben, plus junge Menschen, die darauf verzichtet haben, einen bezahlten Arbeitsplatz zu suchen, weil sie es für sinnlos halten. Mit all diesem gelangt man auf einen Koeffizienten von 20% der aktiven Bevölkerung. In 3 Jahren ist die Zahl der Personen, die Beschäftigungsprobleme haben, um 50% gestiegen.
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Die Pandemie hat zu einem Aufschwung der Verwendung des Fahrrades als Transportmittel geführt. Im Jahr 2020 wurden 1,6 Mio. Fahrräder verkauft, womit der bisherige Rekord übertroffen wurde, der 2017 mit 1,5 Mio. erreicht wurde, berichtet die Kammer der Industrie der Fahrräder, Motorräder u.dgl. 2021 fand eine weitere Zunahme statt, die die Kammer in den ersten Monaten des Jahres auf interannuell ca. 50% schätzt. In Argentinien bestehen 25 Fabrikanten von Fahrrädern, die zum großen Teil importierte Teile montieren, und über 2000 Verkaufsstellen und Reparaturwerkstätten. Fahrräder, die zusätzlich mit einem Elektromotor ausgestattet sind, setzten sich immer mehr durch.
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Der Mengenumsatz des unabhängigen Einzelhandels lag im Mai 2021 um 7% unter April 2021, aber über Mai 2020, berichtet der Verband CAME, der diesen Bereich vertritt. Gegenüber Mai 2019, der als “normaler” Monat angesehen wird, setzte ein Rückgang von 18,8% ein. Die Kaufleute weisen auf die schwierige Lage der Kunden hin: die Fälle, in denen der Kauf mit Zahl- oder Kreditkarten ein ungenügendes Saldo auswies, sind stark gestiegen.
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Die Regierung hat beschlossen, die Gesetzesprojekte über Elektromobilität und Förderung von Investitionen für Erdöl- und Gasförderung noch nicht im Kongress einzureichen. Präsident Fernández hatte diese Projekte anlässlich der Eröffnung der diesjährigen Sitzungen angekündigt.
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Die Auslastung der Kapazität der Industrie lag im April 2021 bei 63,5%, was sich mit nur 42% im gleichen Vorjahresmonat vergleicht, berichtet das INDEC. Die Auslastung lag bei Chemie (75,4%), nicht metallischen Erzen (74,7%), Erdölraffinerien (73,1%), Papier und Pappe (73%), Grundmetallindustrien (68,9%), Zigaretten (65,7%) und Nahrungsmitteln und Getränken (64,8%) über dem Durchschnitt, während die Kfz-Fabrikation (39,1%) und Textilien (52,4%) darunter lagen.
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Deutsche Wirtschaft
Onlinebanking war vielen ältere Menschen in Deutschland bislang zu kompliziert oder zu risikoreich. Doch in der Corona-Krise haben etliche Senioren die Angst vor Cyberkriminellen oder die Sorge um den Datenschutz überwunden und nutzen für die Erledigung ihrer Finanzgeschäfte Smartphone, Tablet-Computer oder PC. Bei einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbandes Bitkom, die am Mittwoch in Berlin veröffentlicht wurde, stellte sich heraus, dass sich der Anteil der Menschen ab 65 Jahren, die ihre Bankgeschäfte online abwickeln, im vergangenen Jahr fast verdoppelt hat: von 22% auf 39%. In der gesamten Bevölkerung setzen mittlerweile 80% auf Onlinebanking. Vor einem Jahr lag der Wert noch bei 60%. (dpa)
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Die Deutsche Bahn rüstet die neueste ICE-Generation technisch auf: Ab Anfang August soll der ICE4 dadurch erstmals Geschwindigkeiten von bis zu 265 km pro Stunde erreichen können. Bislang lag das Höchsttempo bei 250 Stkm. Unter anderem auf den Strecken Köln-Rhein/Main, Göttingen-Hannover und München-Berlin sollen die Züge das neue Tempo auch ausfahren können. Zudem will der bundeseigene Konzern deutlich mehr Hochgeschwindigkeitsstrecken einrichten. (dpa)
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Die große Koalition hat sich nach Angaben von Justizministerin Christine Lambrecht auf eine Frauenquote für Unternehmensvorstände geeinigt. “Mit unserem Gesetz muss künftig ab vier Vorstandsmitgliedern mindestens eine Frau am Tisch sitzen”, erklärte die SPD-Politikerin. Es könne nun im Bundestag verabschiedet werden. (dpa)
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Im Zeichen der Corona-Krise sind die Tariflöhne in Deutschland zuletzt nur noch langsam gestiegen. Im ersten Quartal 2021 lagen sie einschließlich der vereinbarten Sonderzahlungen 1,3% über dem Vorjahresniveau. Die gleich hohe Steigerung der Verbraucherpreise konnte damit ausgeglichen werden. (dpa)
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Die anspringende Weltkonjunktur mit den Dickschiffen USA und China lässt Rohstoffe wie Metall und Holz immer knapper werden - und damit auch massiv teurer. Im deutschen Handwerk gefährdet das zusehends den ersehnten Aufschwung. Die Lage werfe sämtliche Kalkulationen über den Haufen und bringe zahlreiche Betriebe in die “völlig paradoxe Lage”, bei vollen Auftragsbüchern Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken zu müssen, sagte Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer. (dpa)
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Die deutsche Industrie sorgt sich angesichts starker Verspätungen in der weltweiten Containerschifffahrt um den Aufschwung nach der Corona-Rezession. «Es muss unbedingt vermieden werden, durch künstliche Engpässe der Transportkapazitäten in den maritimen Lieferketten den Hochlauf der Industrie ins Stottern zu bringen», heißt es in einem Brandbrief an die Bundesregierung. (dpa)
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In der Corona-Krise haben die Apotheker in Deutschland einen Rekordumsatz verzeichnet. Die Erlöse lagen im vergangenen Jahr bei E 56,71 Mrd, wie die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände mitteilte. Das waren mehr als E 2 Mird. mehr als im Jahr davor. (dpa)
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Große Unternehmen in Deutschland sollen keine Kinder- oder Zwangsarbeit und keine Umweltzerstörung in ihren internationalen Lieferketten mehr dulden. Der Bundestag beschloss am Freitag einen Gesetzentwurf der Regierung für neue Sorgfaltspflichten. In zweiter Lesung hatten Union, SPD und die Grünen für das Lieferkettengesetz gestimmt. Die Linke enthielt sich, AfD und FDP stimmten dagegen. Unternehmen sollen ihrer globalen Verantwortung für Menschenrechte und Umweltstandards besser nachkommen. Das Gesetz gilt vom 1. Januar 2023 an, und zwar erst einmal für Unternehmen mit mehr als 3000 Mitarbeitern - von 2024 an dann auch für Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern. (dpa)
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Wer trotz Corona-Krise seinen Urlaub in diesem Sommer außerhalb Deutschlands verbringen will, hat ab Juli wieder viel Auswahl. Allein in Europa werden dann wieder 217 Orte in 38 Ländern angeflogen, wie der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) mitteilte. Das sind demnach fast so viele Ziele wie vor der Pandemie im Jahr 2019. Damals standen von Deutschland aus 226 Destinationen auf dem Flugplan. (dpa)
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Nach dem coronabedingten Konjunktureinbruch zu Jahresbeginn erwartet die Bundesbank einen kräftigen Aufschwung der deutschen Wirtschaft im laufenden Jahr. 3,7% Wirtschaftswachstum prognostiziert die Notenbank für 2021. «Die deutsche Wirtschaft überwindet die pandemiebedingte Krise», begründete Bundesbank-Präsident Jens Weidmann am Freitag die wachsende Zuversicht. Im Dezember hatten die Bundesbank-Ökonomen für 2021 ein Wachstum von 3,0% vorhergesagt. (dpa)
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Der Bundestag hat beschlossen, dass die Tabaksteuer für eine Packung mit 20 Zigaretten im kommenden Jahr um durchschnittlich 10 Cent steigt. Ein Jahr später werden weitere 10 Cent aufgeschlagen, in den Jahren 2025 und 2026 kommt noch einmal jeweils 15 Cent pro Packung hinzu. Am 25. Juni ist noch der Bundesrat am Zug, dessen grünes Licht gilt als so gut wie sicher. Besonders stark dreht der Gesetzgeber bei E-Zigaretten und Tabakerhitzern an der Steuerschraube - diese Produkte waren bisher nur schwach besteuert, das ändert sich künftig. Für ein 10-Milliliter-Liquid, das derzeit rund 5 Euro kostet, soll 2022 1,60 Euro mehr Steuern anfallen, bis 2026 soll dieser Wert auf 3,20 Euro steigen. Von den Herstellern kam Kritik: sie verwiesen darauf, dass E-Zigaretten und Tabakerhitzer deutlich weniger Schadstoffe enthielten als Tabakzigaretten. In Deutschland raucht etwa jeder vierte Erwachsene. (dpa)
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Die Buchungszahlen steigen und die Zuversicht wächst: Die Lufthansa will nach der Corona-Krise wieder ähnlich profitabel werden wie in ihrem Rekordjahr 2017. «Jetzt ist es Zeit, mit Zuversicht nach vorne zu schauen», sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Dienstag in Frankfurt bei der Vorstellung der mittelfristigen Ziele. Das Unternehmen wechsele vom Krisen- in den Transformationsmodus. (dpa)
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Die Teuerung in Deutschland hat mit 2,5% in 12 Monaten den höchsten Stand seit fast zehn Jahren erreicht - und Verbraucher müssen sich auch in den kommenden Monaten auf Preissprünge einstellen. Volkswirte rechnen damit, dass die Inflation im laufenden Jahr weiter anziehen wird, die Bundesbank hält vorübergehend Teuerungsraten um 4% für möglich. (dpa)
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Weltwirtschaft
Die Federal Reserve kündigte an, dass sie den Referenzsatz weiter zwischen Null und 0,25% halten werde, stellte aber gleichzeitig eine Erhöhung in zwei Schritten bis Ende 2023 in Aussicht. Die Fed werden ihren Bestand an Schatzscheinen (“Treasuries”) um mindestens u$s 80 Mrd. pro Monat erhöhen, zu denen noch gut u$s 40 Mrd. kommen, die auf Wertpapiere entfallen, die durch Hypoteken gesichert sind. Diese expansive Geldpolitik werde fortgeführt, bis eine spürbare Konjunkturbesserung eingetreten ist. Die FED gab da-bei auch bekannt, dass sie jetzt mit einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes für 2021 von 7% rechne, nachdem ses bis vor kurzem noch 6,5% waren.
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Japans Wirtschaft ist im ersten Quartal dieses Kalenderjahres weniger stark geschrumpft als zunächst gedacht. Nach revidierten Daten der Regierung vom Dienstag sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Folge eines erneuten Corona-Notstands auf das Jahr hochgerechnet um 3,9%. Es war der erste Rückgang des BIP seit drei Quartalen. In den vorangegangenen Quartalen hatte Japans Wirtschaft noch kräftig aufgeholt. Auf Vorquartalsbasis sank Japans BIP in den ersten drei Monaten dieses Kalenderjahres um 1,0%. Experten erwarten denn auch, dass es noch Jahre dauern wird, bis sich die japanische Wirtschaft vollständig von den Auswirkungen der globalen Pandemie erholt. (dpa)
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Vor der südkoreanischen Industriestadt Ulsan soll bis 2030 der weltweit größte Windpark auf See und mit schwimmenden Windturbinen entstehen. Nach Angaben der Regierung sind für das Projekt mit einer installierten Leistung von 6 Gigawatt Investitionen in Höhe von umgerechnet E 26,6 Mrd. geplant. Um eine Teilnahme an dem Projekt bewirbt sich nach Angaben der deutschen Botschaft in Seoul unter anderem auch der deutsche Energiekonzern RWE. Derzeit liefen Verhandlungen, hieß es. Erst im Februar hatte das Land Pläne zum Bau des weltgrößten Offshore-Windkraftkomplexes in Sinan an der Südwestküste enthüllt. Dort soll - ebenfalls bis Ende dieses Jahrzehnts - eine Anlage mit einer maximalen Kapazität von 8,2 Gigawatt gebaut werden. Sie hätte dann eine um rund das Siebenfache größere Leistung als die derzeit größten Windanlagen. Im Gegensatz zum Projekt in Sinan sind in Ulsan wegen der größeren Wassertiefe schwimmende Windturbinen geplant. Durch den Windpark könnten den Angaben zufolge jährlich 9,3 Mio. Tonnen CO2 eingespart und 84 000 Tonnen Wasserstoff hergestellt werden. (dpa)
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Der Netzwerk-Spezialist Cisco rechnet mit noch monatelangen Chip-Engpässen - und damit auch mit höheren Ausgaben für Bauteile. Cisco stelle sich auf eine Komponenten-Knappheit noch mindestens bis Jahresende ein, sagte Finanzchef Scott Herren nach Vorlage aktueller Quartalszahlen. Für dieses Quartal rechnet Cisco mit einem Umsatzwachstum von 6% bis 8%, da Unternehmen wieder verstärkt in ihre Netzwerke investieren. Allerdings werde die Profitabilität angesichts der höheren Komponenten-Kosten geringer ausfallen als Analysten erwartet hatten. (dpa)
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Fünf Stunden von Berlin nach Wien, mit dem Expresszug sogar in vier - geht es nach den Plänen von Deutschland, Tschechien und Österreich soll das ab den 2030er Jahren auch auf der Schiene zu schaffen sein. Auf einer Online-Fachkonferenz unterzeichneten die drei Länder am Montag eine entsprechende Absichtserklärung. Das Projekt ist ein Grundstein für eine leistungsstarke, grenzüberschreitende europäische Achse. Die Mitgliedstaaten sowie Vertreter von Unternehmen und Branchenverbänden diskutierten auf dem diesjährigen „Schienengipfel“ darüber, wie der grenzüberschreitende Bahnverkehr in Europa schneller und attraktiver gestaltet werden kann. Die grundlegenden Konzepte sind bekannt: Ein neu aufgelegter Trans-Europ-Express (TEE 2.0) soll europäische Städte besser miteinander verbinden. Schon in naher Zukunft könnten damit Fahrgäste durchgehend von Paris über Berlin nach Warschau reisen. Auch ein Direktzug von München über Zürich nach Mailand ist geplant.
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Das Golf-Sultanat Oman plant nach eigenen Angaben den Bau einer der weltweit größten grünen Wasserstofffabriken. Die Energie für die Herstellung des Wasserstoffs solle aus Solar- und Windkraft gewonnen werden, teilte das staatliche omanische Energieunternehmen OQ am Dienstag über Twitter mit. Demnach soll das Projekt über eine Kapazität von 25 Gigawatt verfügen. Entwickelt werde es von einem internationalen Konsortium, an dem auch das in Hongkong ansässige Unternehmen Intercontinental Energy und die Enertech Holding aus Kuwait beteiligt seien. Angaben zum Zeitplan und zu den Kosten machte OQ nicht. Intercontinental Energy zufolge bietet der Oman günstige Bedingungen für die Produktion von Energie aus Solar- und Windkraft. Das Sultanat im Südosten der Arabischen Halbinsel ist stark von der Öl- und Gasproduktion abhängig. Unter dem neuen Sultan Haitham bin Tarik Al Said will das Land seine Wirtschaft jedoch im Rahmen der so genannten Vision 2040 breiter aufstellen. Grüner Wasserstoff gilt als zentraler Energieträger, um weltweit die Klimaziele zu erreichen. (dpa)
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Russland will die Ostseepipeline Nord Stream 2 trotz der Widerstände aus den USA und von deutschen Umweltschützern bis Ende dieses Jahres fertigstellen. Vize-Regierungschef Alexander Nowak sagte am Donnerstag am Rande des Internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg, dass die Arbeiten an der russisch-deutschen Gasleitung fortgesetzt würden. Inzwischen reden auch Vertreter Deutschlands und der USA über Nord Stream 2. Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, traf den außenpolitischen Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Jan Hecker, wie in Washington mitgeteilt wurde. Das Kanzleramt wollte sich nicht zu möglichen Ergebnissen äußern. (dpa)
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In der Debatte um einen klimafreundlicheren Europäischen Luftraum haben sich die EU-Länder auf eine Position geeinigt. Unter anderem sollen nationale Regierungen die Möglichkeit bekommen “variable Gebühren” einzuführen, um die “Umweltleistung zu verbessern”. Zudem heißt es: “Umwelterwägungen sollten ebenso wie die Sicherheit bei der Planung und Bewertung der Leistung der Anbieter von Flugsicherungsdiensten Vorrang haben.” Das EU-Parlament ist derzeit dabei, sich auf eine gemeinsame Position zu verständigen. Wenn dies geschehen ist, können Verhandlungen zwischen den EU-Ländern und dem Europaparlament um einen endgültigen Kompromiss beginnen. (dpa)
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Die französische Wettbewerbsbehörde hat gegen Google eine Strafe von E 220 Mio. wegen der Bevorzugung eigener Dienste bei Online-Werbung verhängt. Google habe die Vorwürfe nicht bestritten, das Bußgeld sei nun im Rahmen eines Vergleichs angeordnet worden, teilte die Behörde mit. Google habe dabei entsprechende Änderungen angeboten, die von der Behörde akzeptiert worden seien. (dpa)
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Europas Währungshüter gehen trotz besserer Aussichten für die Konjunktur und steigender Verbraucherpreise vorerst nicht vom Gas. Sowohl das milliardenschwere Notkaufprogramm zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie als auch die Zinsen im Euroraum bleiben unverändert. (dpa)
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In den USA hat die Inflation im Mai erneut überraschend stark angezogen. Gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat stiegen die Konsumentenpreise um 5,0%, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Das ist die höchste Rate seit August 2008. Im April hatte die Rate 4,2% betragen. (dpa)
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Die Menschen rund um den Globus haben einer Studie zufolge im Corona-Jahr 2020 in der Summe so viel Reichtum angehäuft wie nie. Das private Finanzvermögen stieg gegenüber dem Vorjahr um gut 8% auf den Rekordwert von u$s 250 Bio., wie aus einer Analyse der Unternehmensberatung Boston Consulting hervorgeht. Dazu trugen steigende Börsenkurse und wachsende Ersparnisse bei. (dpa)
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US-Präsident Joe Biden stoppt den von seinem Vorgänger Donald Trump angestoßenen Versuch, die Apps Tiktok und WeChat zu verbieten. Stattdessen unterzeichnete Biden am Mittwoch einen neuen Erlass, laut dem US-Behörden Software-Anwendungen mit Verbindungen zu gegnerischen Staaten überprüfen und wenn nötig gegen sie vorgehen sollen. Dies sei etwa geboten, wenn es durch sie Sicherheitsrisiken für die USA gebe, hieß es in einem vom Weißen Haus veröffentlichten Factsheet. Speziell wolle man prüfen, ob Eigentümer der Apps Verbindungen zu geheimdienstlichen oder militärischen Aktivitäten gegnerischer Staaten haben. Ein Faktor sei auch, ob sensible persönliche Daten gesammelt werden. Die Trump-Regierung hatte die von chinesischen Besitzern kontrollierten Apps Tiktok und WeChat als Gefahr für Daten von Amerikanern und die nationale Sicherheit eingestuft und Verbote in den USA verfügt. Diese waren allerdings ohnehin schon gerichtlich mit einstweiligen Verfügungen gestoppt worden. (dpa)
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Anfassen, Riechen, Anprobieren: Trotz Online-Booms gibt es mit Abflauen der Corona-Pandemie für viele Kunden gute Gründe für das Einkaufen im Laden. Das zeigt eine internationale Umfrage des Marktforschungsinstituts Yougov, die am Montag in Köln veröffentlicht wurde. Demnach gaben 62% Prozent aller Befragten an, dass die tatsächliche Begutachtung von Produkten ein wichtiger Grund für den Einkauf in einem Laden sei. (dpa)
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Die EU und die USA haben einen Kompromiss im Streit über Strafzölle wegen Subventionen für Airbus und Boeing erzielt und damit einen ihrer schwierigsten Handelskonflikte entschärft. Dies teilten beide Seiten am Dienstag am Rande des EU-USA-Gipfels in Brüssel mit. Zentraler Punkt ist, dass die gegenseitig verhängten Strafzölle für fünf Jahre ausgesetzt werden. Profitieren könnten Verbraucher, weil Aufpreise für importierte Waren wegfallen. (dpa)
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Chinas Investitionen in Europa sind einer Studie zufolge im vergangenen Jahr deutlich geringer als in den Vorjahren ausgefallen. Laut der am Mittwoch gemeinsam vom Berliner China-Institut Merics und der Rhodium Group vorgelegten Untersuchung, sanken chinesische Direktinvestitionen in der EU und Großbritannien im Vorjahresvergleich um 45% auf nur noch E 6,5 Mrd. Es handelt sich demnach um den tiefsten Stand seit zehn Jahren. Deutschland, Frankreich und Großbritannien sind in Europa immer noch die wichtigsten Zielländer für chinesische Direktinvestitionen. Deutschland liegt an der Spitze. Großbritannien, auf dem dritten Platz, verzeichnete einen Rückgang der Direktinvestitionen aus China um 77%. Polen, durch eine große Akquisition befördert, war im vergangenen Jahr ein neuer wichtiger Hauptempfänger. (dpa)
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Die Ölpreise sind am Mittwoch gestiegen und haben damit die Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen fortgesetzt. Seit Beginn des Monats hat sich Rohöl aus der Nordsee um mehr als 6% auf u$s 74,51 pro Barrel und Rohöl aus den USA um mehr als 8% auf u$s 72,58 pro Barrel verteuert. Als Treiber gilt unter anderem die robuste Konjunktur in führenden Industriestaaten und eine allgemein freundliche Stimmung an den Finanzmärkten. Neuen Auftrieb erhielten die Ölpreise auch durch die jüngste Entwicklung der Ölreserven in den USA. Am späten Dienstagabend war bekannt geworden, dass der Interessenverband American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Woche einen Rückgang der Lagerbestände an Rohöl um 8,5 Mio. Barrel verzeichnet hat. (dpa)
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Statistiken
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