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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Wirtschaft in Kürze

Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 99,39, gegen $ 98,92 eine Woche zuvor, womit die Abwertung in diesem Jahr 10,38% beträgt, was sich mit einer Inflation (gemessen am Index der Konsumentenpreise) von ca. 17% vergleicht. Die ZB konnte in der Woche zum Mittwoch weiter Devisen am Markt kaufen, dieses Mal für u$s 380 Mio. in drei Tagen. Seit Ende Dezember 2020 hat die ZB schon um die u$s 4 Mrd. am Markt gekauft, mit denen zum Teil Reserven gebildet und zum Teil Schulden getilgt wurden, aber auch Devisen auf dem freien Markt verkauft wurden, der sich über Kauf und Verkauf von Staatstiteln ergibt, was den Kurs gedrückt hat. Der schwarze Kurs schloss am Mittwoch bei $ 151, nachdem er am Vortag auf $ 154 gestiegen war. Am Mittwoch der Vorwoche lag er noch bei $ 163. Der Kurs, der sich über Kauf und Verkauf von Staatstiteln ergibt (“contado con liquidación”) schloss bei $ 157, unverändert gegenüber der Vorwoche.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires ging in einer Woche zum Mittwoch um 1,38% zurück, und lag somit um 4,05% unter Ende Dezember.

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Die Staatstitel in Dollar, die in New York gehandelt werden, wiesen in einer Woche zum Mittwoch geringe und unterschiedliche Veränderungen auf. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Bono 2019 LA: +0,72%; Bono 2030 LA: +0,15%; Bono 2035 LA: -0,81%; Bono 2038 LA: -0,76%, Bonar 20254: +3,61%.

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Das Schatzamt hat am Mittwoch Schatzscheine für $ 53,72 Mrd. untergebracht. Diese Woche verfielen Schatzscheine für $ 8,98 Mrd., so dass netto $ 44,8 Mrd. verblieben. Doch am 21.5.21 verfallen Schatzscheine mit CER-Berichtigung für $ 203,87 Mrd., plus $ 27 Mrd. in Diskontbonds und $ 69 Mrd., die an den passiven Zinssatz der ZB gebunden sind. Diese Beträge sollen mit dem Erlös der Auschreibung gedeckt werden, die in zwei Wochen stattfindet. Bei Diskontbonds ergab sich diese Woche ein Zinssatz von 37,48%, bei Lepase-Bonds, je nach Laufzeit, einer von 38,46% und 40,40,50%.

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Im April 2021 haben die lokalen Kfz-Fabrikanten insgesamt 29.315 Einheiten hergestellt, 32,1% unter März 2021, berichtet der Verband Adefa. Im April 2020 standen die Fabriken still. Die Lieferungen an die Agenturen betrugen 29.876 Einheiten, 7,7% unter März. Die Exporte erreichten 15.848 Einheiten, 29,2% unter März. Somit wurden, ohne Veränderungen des Bestandes zu berücksichtigen, 16,529 Kfz importiert. In 4 Monaten 2021 wurden 118.592 Kfz erzeugt, 116.214 an die Agenturen geliefert und 65.221 Einheiten exportiert.

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Die Zementlieferungen sind im April 2021 um 134,6% gegenüber dem Vorjahr gestiegen, so dass es in 4 Monaten 2021 3,6 Mio. Tonnen waren, 54,7% über dem Vorjahr.

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Der Construya-Index, den die Fabrikanten von Baumaterialien auf Grund ihrer Lieferungen aufstellen, lag im April 2021 um 6,4% über März 2021 und um 366,5% über April 2020.

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Im April 2021 wurden 29.714 Motorräder in das offizielle Register eingetragen, gegen nur 4.335 Einheiten im gleichen Vorjahresmonat, teilt der Agenturenverband Acara mit. Das entspricht den Verkäufen der Agenturen an ihre Kunden. In 4 Monaten 2021 waren es 117.400 Motorräder. Der Verkauf von Motorrädern wurde auch durch die Beschränkung der Verwendung öffentlicher Verkehrsmittel angespornt.

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Der Index der Industrieproduktion, den das Wirtschaftsinstitut FIEL berechnet, lag im März 2021 um 17,8% über dem gleichen Vorjahresmonat und (saisonbereinigt) um 4,1% über Februar 2021. Das erste Quartal 2021 lag um 6,3% über dem Vorjahr. Die Entwicklung war im Quartal jedoch unterschiedlich, mit hohen interannuellen Zunahmen bei Kfz (+35,9%) und nicht metallischen Erzen, an erster Stelle Zement (+35,2%), während die Zunahmeraten bei anderen Bereichen viel geringer waren, so bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken (+3,6%), Textilfasern (+1,5%), und Metallmechanik (+1,1%). Rückgänge verzeichnen Chemie, sowie Papier und Zellulose.

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Die Geschäfte, die Bekleidung und Schuhe verkaufen, berichten über einen Umsatzrückgang von 30% bis 60% im April (gegenüber März), als Folge des Ausschlusses aus dem Kreditprogramm “Ahora 12”, das die Zahlung in 12 Monaten zinslos erlaubte, berichtet die argentinische Handelskammer. Jetzt können sie nur auf 3 und 6 Monate mit diesen Krediten verkaufen. Bei dieser Entwicklung spielt auch die Tatsache eine Rolle, dass die Preise von Bekleidung und Schuhen in 12 Monaten zum März laut INDEC um durchschnittlich 71% gestiegen sind, weit über der allgemeinen Zunahme, die der INDEC-Index mit 42,6% angegeben hat.

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Die Regierung hat Verhandlungen mit den Unternehmen aufgenommen, die Sauerstoff erzeugen, um die Lieferung der notwendigen Menge an die Hospitäler sicherzustellen, die sie für Covid-Kranke benötigen. Kabinettschef Santiago Cafiero, und die Minister Carla Vizzotti (Gesundheit) und Matías Kulfas (Produktion) haben mit Vertretern von Air Liquide, Indura und Linde verhandelt. Letztere ist eine Tochtergesellschaft der gleichnamigen deutschen Firma, und hat in Argentinien schon mit AGA fusioniert, und will jetzt auch Praxair aufnehmen. Gegen diese Firmen läuft seit 2011 ein Kartellverfahren, das schon zu hohen Bussen geführt hat. Das tritt jetzt jedoch in den Schatten, da die Sicherung der Versorgung mit Sauerstoff kritisch ist.

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Der Mengenumsatz des unabhängigen Einzelhandels lag im April 2021 um 40,8% über dem gleichen Vorjahresmonat, aber um 8,3% unter März 2021, berichtet die Kammer CAME. Die ersten vier Monate 2021 lagen um 6,8% über dem Vorjahr.

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Die Kammer der Bauwirtschaft hat die Maßnahme der Regierung der Bundeshauptstadt kritisiert, die die Bautätigkeit bei Gebäuden von über 2.500 qm verbietet. Es gäbe ein Protokoll, das strikt eingehalten wird, so dass bisher von 320.000 Bauarbeitern nur 7.000 mit Covid-19 infiziert wurden. In der Tat besteht bezüglich Ansteckungen keine Differenz zu kleineren Bauten, die erlaubt sind.

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Im 1. Quartal 2021 ergab der Außenhandel einen Kassenüberschuss von u$s 4,49 Mrd., 46% über der gleichen Vorjahresperiode, berichtet die ZB. In dieser Periode wurden Exporte für u$s 126,14 Mrd. und Importe für u$s 11,65 Mrd. verrechnet. Die Exporteure brachten mehr Dollar ins Land, als dem Exportwert entspricht, was bedeutet, dass die Käufer im Ausland kurzfristig gezahlt haben und Exportkredite getilgt wurden.

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Der Konzern, der 2014 die Zuteilung für das Wasserkraftwerk Chihuidos erhielt, der sich aus der lokalen Helport und der deutschen Voith Hydro zusammensetzt, hat Staatssekretär Gustavo Beliz (der direkt vom Präsidenten abhängt) mitgeteilt, dass das Abkommen mit dem IWF die Voraussetzung sei, um das Projekt in Gang zu setzen, das mit der Finanzierung der Banken Santander und Credit Suisse zählt. Das Kraftwerk soll am oberen Lauf des Limay-Flusses, Provinz Neuquén, gebaut werden und eine Kapazität von 700 MW haben.

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Die Sondersteuer auf Vermögen von über $ 200 Mio. hat der AFIP bis Ende der Vorwoche $ 223 Mrd. eingebracht, die von ca. 10.000 Steuerzahlern bezahlt wurden. Die AFIP hatte mit 12.000 Steuerzahlern und einem Erlös von $ 307 Mrd. gerechnet. Doch viele dieser Steuerzahler haben nicht gezahlt und statt dessen, Klage vor Gericht eingereicht, weil sie die Steuer als konfiskatorisch und verfassungswidrig betrachten.

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Der Konflikt, den der Gewerkschafter Hugo Moyano mit der Supermarktkette Walmart geschaffen hat, ist dem Unternehmen sehr teuer zu stehen gekommen. Die US-Firma Walmart hatte ihre lokalen Supermärkte an den Unternehmer Francisco De Narvaez verkauft, der vor Jahren die Supermarktkette Casa Tia betrieb. Dabei forderte Moyano, dass die Belegschaft die volle Entlassungsentschädigung erhalte, und die gleichen Arbeitnehmer dann wieder eingestellt werden. Indessen hat De Narvaez das lokale Walmart-Unternehmen gekauft, mit Belegschaft und Verpflichtungen, und nicht nur die Lokale, so dass die Forderung von Moyano keine rechtliche Grundlage hat. Der Fall wurde dem Arbeitsministerium zur Schlichtung vorgelegt, und Arbeitsminister Claudio Moroni erklärte, die Forderung von Moyano sei unbegründet. Er traf jedoch keine Maßnahme, um sie zu entkräften. Somit musste De Narvaez klein beigeben und sich verpflichten, einen Bonus in 6 Raten zu zahlen, der je nach Arbeitsjahren $ 115.000 bis $ 1 Mio. ausmacht, der nicht mit Soziallasten belastet wird. Das kostet die Firma insgesamt $ 227 Mio. Der Bonus ist formell nicht mit der Entschädigung gleichzusetzen, die Moyano gefordert hat, ist aber finanziell das Gleiche. Moyano hat wieder gewonnen.

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Die Gewerkschaft der Nahrungsmittelindustrie hat mit den Geflügelzüchtern ein Abkommen abgeschlossen, das eine Lohnerhöhung von 36% ab 1. April 2021 vorsieht, die in drei Stufen von je 12% gezahlt wird, im April, August und Dezember. Das Abkommen sieht auch zwei Revisionen vor, eine im September und eine weitere im Februar 2022, bei denen die Inflationsentwicklung berücksichtigt werden soll. Die Regierung will, dass die Lohnerhöhungen nicht stark von der offiziellen Inflationsrichtlinie von 29% für ganz 2021 abweichen. Doch in der Tat wird mit einer Inflation von über 40% gerechnet, so dass die Lohnerhöhungen, die die Gewerkschaften durchsetzen, immer höher werden.

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Der bilaterale Handel mit Brasilien schloss im April mit einem Defizit für Argentinien von u$s 73 Mio. Auch die ersten vier Monate 2022 schlossen mit einem Defizit, das jedoch mit u$s 54 Mio. unter dem von April lag. Die argentinischen Exporte betrugen im April u$s 825 Mio.(+51,9% gegenüber 2020) und die Importe u$s 897 Mio.(+88%).

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Die Weltbank hat Argentinien einen Kredit von u$s 347 Mio. erteilt, der für den Ausbau der Mitre-Vororteisenbahn bestimmt ist. Im Bahnhof Retiro soll eine Erweiterung für Züge stattfinden, und außerdem sollen Stationen erneuert werden.

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Im März 2021 ergab die Kapitalbilanz einen Überschuss von u$s 253 Mio., berichtet die ZB. Davon entfielen u$s 209 Mio. auf Überweisungen auf lokale Dollarkonten, und u$s 44 Mio. auf Verkauf von Dollarnoten. Im März haben natürliche Personen Devisen für u$s 175 Mio. gekauft, die für Zahlung von Kreditkartensaldi, die bei Auslandskäufen entstanden sind, eingesetzt wurden. Für Hortung wurden u$s 59 Mio. gekauft. Doch die Kapitalübertragungen nach Argentinien waren viel höher, so dass sich ein Überschuss ergab. Normalerweise ist der Saldo negativ, wobei diejenigen, die Auslandsguthaben zurückbringen, dies über den Schwarzmarkt oder den freien Markt tun, der sich über Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar abwickelt. Die Überweisungen zum offiziellen Kurs beziehen sich auf Fälle, bei denen das Auslandskonto offiziell in der Bilanz einer Firma angegeben war.

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Lateinamerikanische Wirtschaft

Bolivien will künftig verstärkt auf die Förderung von Lithium setzen. Priorität habe nun die Förderung von Lithium zur industriellen Verwendung, deshalb habe man eine Strategie bis zur 200-Jahrfeier des Landes 2025 entworfen, sagte der bolivianische Präsident Luis Arce. Bolivien verfügt über eines der größten Lithium-Vorkommen der Welt, und mit dem Salar de Uyuni über das größte geschlossene Lithium-Vorkommen. Der frühere Präsident Evo Morales verhinderte einen Vertrag mit einer ausländischen Firma, die nur am Verkauf des Rohstoffes interessiert war. Er versuchte, dass Bolivien die Lithium-Produktion aus eigener Kraft stemmt. Dies führte dazu, dass Bolivien im Rahmen eines Pilotprojektes nur geringe Mengen förderte. Mit dem baden-württembergischen Unternehmen ACI Systems ging die staatliche bolivianische YLB einen Kooperationsvertrag ein, den Morales kurz vor seinem Rücktritt 2019 kündigte. Erst jetzt soll ernsthaft an die Lithiumförderung herangegangen werden, auch mit Mitwirkung ausländischer Unternehmen. (dpa/AT)

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Deutsche Wirtschaft

Bargeld-Transportunternehmen haben im vergangenen Jahr ein Viertel ihres Umsatzes verloren, weil die Menschen in der Corona-Pandemie häufiger digital bezahlen. Die Erlöse gingen um E 150 Mio. auf rund E 450 Mio. zurück, wie die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) mitteilte. (dpa)

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Die Zahl der Arbeitslosen ist dank einer leichten Frühjahrsbelebung in Deutschland gesunken. Im April waren nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 2,771 Mio. Menschen ohne Job, 56 000 weniger als im März, aber 127 000 mehr als im April vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Punkte auf 6,0%. (dpa)

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Der Lufthansa-Konzern bleibt wegen der Corona-Krise tief in der Verlustzone. Das Unternehmen machte im ersten Quartal dieses Jahres bei einem um 60% reduzierten Umsatz einen Verlust von E 1,05 Mrd. Im ersten Quartal des Vorjahres war der Verlust doppelt so hoch: E 2,12 Mrd. Lufthansa-Chef Carsten Spohr erwartet weiter eine stark steigende Nachfrage ab dem Sommer. (dpa)

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Fast die Hälfte der deutschen Industrie leidet unter Teile- oder Materialknappheit. 45% der Unternehmen berichteten in einer aktuellen Umfrage von Engpässen, wie das Ifo-Institut am Montag mitteilte. Das ist der mit Abstand höchste Wert seit Beginn dieser Erhebung im Jahr 1991. «Dieser neue Flaschenhals könnte die Erholung der Industrie gefährden», warnt Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. Besonders stark betroffen sind die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren, wo 71,2% von Problemen berichten, in der Automobilindustrie sind es 64,7%. Hier hatten zahlreiche Hersteller wegen Chipmangels die Produktion in einzelnen Werken vorübergehend ausgesetzt oder heruntergefahren. (dpa)

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Trotz anhaltenden Corona-Lockdowns hat sich der Einzelhandel in Deutschland im März erholt. Die Umsätze stiegen im Vergleich zum Vorkrisenmonat Februar 2020 preisbereinigt (real) um 4,4% und lagen somit über dem Vorkrisenniveau, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Vergleich zum Vormonat Februar setzten die Einzelhändler preisbereinigt 7,7% mehr um. Das war der zweitstärkste Anstieg im Vergleichszeitraum seit Beginn der Corona-Beschränkungen. Im Vergleich zum März 2020, als viele Geschäfte pandemiebedingt in der zweiten Monatshälfte geschlossen waren, legte der Einzelhandel ebenfalls in allen Branchen zu. (dpa)

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Die Corona-Pandemie hat die deutsche Wirtschaft zu Jahresbeginn ausgebremst. Nach zwei Vierteljahren mit teils kräftigem Wachstum schrumpfte die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2021 wieder - und zwar um 1,7% zum Vorquartal, teilte das Statistische Bundesamt mit. Im Schlussquartal 2020 hatte das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach neuesten Berechnungen noch um 0,5% zugelegt, im dritten Quartal sogar um 8,7%. Vorangegangen war ein historischer Konjunkturabsturz in Folge der Corona-Krise. (dpa)

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In der Corona-Krise ringt der Lufthansa-Konzern weiter um seine finanzielle Grundlage. Ganz ohne den Staat wird es auch im laufenden Jahr nicht gehen, wurde bei der Online-Hauptversammlung überdeutlich. Das Eigenkapital ist zum Ende des katastrophalen Geschäftsjahres 2020 auf knapp E 1,4 Mrd. zusammengeschmolzen. Auch in Fragen der Nachhaltigkeit und zum Umgang mit den eigenen Leuten in der Krise steht das Unternehmen unter Druck. (dpa)

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Die deutschen Schiffbauer stecken gleich doppelt in der Klemme. Die Corona-Pandemie hat den Kreuzfahrtmarkt einbrechen lassen, der bislang den Löwenanteil ihrer Aufträge gesichert hat. Und zugleich sehen sie sich seit Jahren einem Kampf mit ungleichen Mitteln ausgeliefert, den sie gegen übermächtige Konkurrenz aus China ausfechten müssen. Dabei fühlen sie sich von Berlin und Brüssel im Stich gelassen. (dpa)

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Reisebüros und Veranstalter rechnen angesichts der Corona-Zwangspause auch im laufenden Tourismusjahr mit einem Geschäftseinbruch. Mehr als 90% der Unternehmen gehen davon aus, weniger als 50% der Umsätze aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 erzielen zu können, wie aus einer Umfrage des Reiseverbandes DRV hervorgeht. Mehr als zwei Drittel erwarten sogar weniger als 25%. Im vergangenen Tourismusjahr war der Umsatz mit organisierten Reisen wegen der Corona-Krise um 65% auf E 12,5 Mrd. eingebrochen. (dpa)

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Kaufprämien treiben den Verkauf von Elektroautos weiter an. Im April fuhr jedes zehnte neu zugelassene Auto ausschließlich mit Batterie, knapp jedes achte hatte einen Hybridantrieb, der sich an der Steckdose aufladen lässt, wie aus Zahlen des Kraftfahrtbundesamts hervorgeht. Zusammen kamen sie auf einen Marktanteil von 22,2% und übertrafen damit Dieselmotoren, die noch bei 21,9% der Neuwagen unter der Haube steckten. Vorn lagen Benziner mit 39,2%. Insgesamt wurden im April 229.650 Pkw neu zugelassen, 90% mehr als im gleichen Vorjahresmonat. (dpa)

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Weltwirtschaft

Die beiden ostafrikanischen Länder Uganda und Tansania haben gemeinsam mit dem französischen Energiekonzern Total ein Projekt zur Förderung von Erdöl von u$s 3,5 Mrd. auf den Weg gebracht. Total hält dabei einen Anteil von 57%. Außerdem beteiligen sich die China National Offshore Oil Corporation (CNOOC) mit einem Anteil von rund 28%, und die Uganda National Oil Company (UNOC). Das Öl soll über eine neue, 1445 km langen Pipeline von Ölfeldern in der Nähe des Albertsees im Westen Ugandas durch Tansania bis zum Indischen Ozean gebracht, und von dem tansanischen Hafen Tanga aus verschifft werden. (dpa)

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Die US-Regierung hat ein neues Steuermodell für multinationale Unternehmen vorgelegt, das mit dem Vorschlag über einen Mindeststeuersatz für die Gewinne dieser Unternehmen zusammenreimt, der unlängst von den USA und der EU befürwortet wurde. Grundsätzlich besteht der US-Vorschlag darin, dass die Multis die Gewinnsteuer an die einzelnen Länder im Ausmaß des Umsatzes zahlen, den sie in jedem Land erreichen. Diese Initiative kommt zur Erhöhung des Satzes der Steuer auf Unternehmensgewinne hinzu. Die Vereinigten Staaten befürworten eine weltweite Mindestgewinnsteuer von 21%.

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Anziehende Verkäufe von Smartphones und die Nachfrage nach Unterhaltungselektronik haben Samsung im ersten Quartal 2021 einen kräftigen Gewinnsprung beschert. Der Überschuss kletterte im Jahresvergleich um 46,3% auf umgerechnet E 5,3 Mrd. Der Umsatz stieg auf den Quartalsrekord auf umgerechnet E 48,7 Mrd. Samsung Electronics ist weltweit marktführend bei Smartphones, Speicherchips und Fernsehern. (dpa)

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Der Rückversicherer Swiss Re ist trotz hoher Belastungen durch Naturkatastrophen und die Corona-Pandemie überraschend mit Gewinn ins Jahr gestartet. Im ersten Quartal stand unter dem Strich ein Überschuss von u$s 333 Mio, Zu Beginn der Corona-Krise hatte die Swiss Re einen Verlust von u$s 225 Mio. verbucht. Experten hatten im Schnitt auch diesmal mit einem Minus gerechnet. Den Angaben zufolge führten höhere Prämieneinnahmen und eine vorsichtigere Geschäftspolitik zu einem besseren Ergebnis. Dabei schlug die Pandemie vor allem in der Lebensrückversicherung teuer zu Buche. Vor allem wegen der vielen Sterbefälle in den USA und anderen Ländern stellte die Swiss Re im ersten Quartal u$s 570 Mio. zurück. Insgesamt summierten sich die coronabedingten Schäden auf u$s 643 Mio. Naturkatastrophen wie die schweren Winterstürme in den USA schlugen mit u$s 426 Mio. zu Buche. (dpa)

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Die 13 größten Online-Plattformen der Welt haben im vergangenen Jahr rasant zugelegt. Sie setzten 2020 Waren im Wert von u$s 2,9 Bio. um, ein Plus von 20,5%, wie die UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) am Montag berichtete. Im Jahr davor lag der Anstieg bei 17,9%. Shopify aus Kanada war demnach Aufsteiger des Jahres: Die Firma verdoppelte ihr Geschäft nach diesen Zahlen praktisch auf u$s 120 Mrd. Der Anteil des E-Commerce am globalen Einzelhandelsumsatz stieg nach Schätzungen der Unctad im vergangenen Jahr von 16% auf 19%. (dpa)

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Der US-Pharmakonzern Pfizer hebt nach einem überraschend starken Jahresstart seine Ziele für das Jahr 2021 deutlich an. Im ersten Quartal hatten die Amerikaner in hohem Maße von ihrer gemeinsam mit der deutschen Biontech vermarkteten Corona-Impfung profitiert, wuchsen aber auch mit anderen Produkten, etwa gegen Krebs. Der Corona-Impfstoff Comirnaty spülte Pfizer allein u$s 3,5 Mrd. in die Kasse. (dpa)

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Die europäische Wirtschaft soll besseren Schutz vor wettbewerbsverzerrender Konkurrenz aus Ländern wie China erhalten. Die EU-Kommission präsentierte am Mittwoch ein Gesetzesprojekt, mit dem die Möglichkeit geschaffen werden soll, staatlich subventionierten Unternehmen aus Drittstaaten die Übernahme von Firmen aus der EU zu untersagen. Zudem sollen mit Staatsgeld unterstützte Unternehmen auch von öffentlichen Aufträgen ausgeschlossen werden können. In Deutschland waren zuletzt vor allem chinesische Übernahmen umstritten. (dpa)

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Statistiken

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