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Wirtschaft in Kürze

  • Foto del escritor: Argentinisches Tageblatt
    Argentinisches Tageblatt
  • 16 abr 2021
  • 13 Min. de lectura

Argentinische Wirtschaft

Der Index der Konsumentenpreise verzeichnet im März eine Zunahme von 4,8%, viel mehr als erwartet. Im ersten Quartal stiegen die Preise somit um 13%, und in 12 Monaten zum März um 42,6%. Der Märzindex wurde auf der einen Seite durch besondere Zunahmen nach oben getrieben, wie Erziehungsausgaben (+28,5%), was mit dem Schulbeginn und der Aufholung des verlorenen Schuljahres zusammenhängt. Bekleidung und Schuhe stiegen um 10,8%, was mit dem Saisonwechsel zusammenhängt. Aber auf der anderen Seite nahmen Wohnungsausgaben, einschliesslich Strom, Gas und Wasser, nur um 1,3% zu, was mit der Einfrierung der Tarife öffentlicher Dienste zusammenhängt. Die Kosten des öffentlichen Transports siegen jedoch um 4%. Nahrundsmittel und nicht alkoholische Getränke stiegen um 4,6%, aber mit grossen Unterschieden bei den einzelnen Produkten. Die Regierung hat sofort reagiert, und Massnahmen zur Eindämmung der Preise in Aussicht gestellt.

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Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 98,32, gegen $ 98,19 eine Woche zuvor, womit die Zunahme ab Ende Dezember 2020 9,40% betrug, weit unter der Zunahme der internen Preise. Die ZB konnte weiter Dollar auf dem Markt kaufen, allein am Mittwoch ca. u$s 50 Mio., womit es im Monat April schon u$s 830 Mio. waren. Das ist das Ergebnis hoher Exporte von Getreide und Ölsaat, und auch einer strengen Begrenzung der Zahlungsgenehmigungen für Importe. Die ZB konnte den Verlust der Reserven der letzten Monate voll aufholen, so dass sie jetzt leicht über u$s 40 Mrd. liegen, wobei die jüngsten Devisenkäufe die verfügbaren Reserven erhöht haben, die jederzeit auf dem Markt eingesetzt werden können. Der schwarze Kurs (genannt “blue”) schloss bei $143, gegen $ 139 in der Vorwoche. Dieser Kurs hält sich um die $ 140 seit November, nachdem er im Oktober einen Höchstwert von über $ 190 erreicht hatte. Der schwarze Kurs reagiert sehr stark auf die Geldschöpfung, weil der Geldüberhang zum Teil gespart wird, und dies in Dollar erfolgt. Im Oktober war die Emission von Banknoten noch sehr hoch, und in den letzten Monaten wurde sie stark beschränkt. Der Kurs, der sich über Kauf und Verkauf von Staatstitel in Dollar ergibt (“contado con liquidación”), lag bei $ 151,19, gegen $ 148,94 in der Vorwoche. Der Rofex-Terminkurs lag zum 20.2.22 bei $ 130, was einen Zinssatz von 47,11% zum Ausdruck bringt.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires ging in einer Woche zum Mittwoch um 5,64% zurück, und lag somit um 7,67% unter Ende Dezember 2020.

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Die Staatstitel, die auf Dollar lauten und in New York gehandelt werden, wiesen in einer Woche zum Mittwoch unterschiedliche Entwicklungen auf. Im Einzelnen war es wie folgt: Bono 2029 LA: -0,74%; Bono 2030 LA:+0,82%; Bono 2035 LA: +0,87%; Bono 2038 LA: -0,99%; Bonar 2024: +4,88%.

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Die Gewerkschaft der Metallarbeiter (UOM) und die sechs Unternehmerverbände der Branche haben sich auf eine Lohnerhöhung von 35,2% geeinigt, die in drei Stufen erfolgt: 15% rückwirkend ab 1.April, 10% ab 1. Juli und 10,2% ab 1. Oktober. Auf die erste Zunahme werden bis Juli keine Sozialabgaben erhoben (was als “no remunerativo” bezeichnet wird). Im November soll es dann eine zweite Verhandlungsrunde geben, bei der die Inflation berücksichtigt wird. Es ist aber keine automatische Erhöhung im Ausmasß der Inflation vorgesehen. Die Zunahme liegt leicht über denen, die in anderen Fällen schon gewährt wurden: 29% bei Bankangestellten, 30% bei den Arbeitern der Stromwirtschaft, 32% bei den Hauswarten, und 34% bei den Tankstellenangestellten.

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Die monetäre Basis (Banknoten im Umlauf plus Bankdepositen bei der ZB) stieg im März um $ 23,41 Mrd. auf $ 2,4 Bio. Die Zunahme betrug 1% im Monat und 53% gegenüber März 2020. Die ZB hat zu Leliq und passiven Swaps für insgesamt $ 326 Mrd. gegriffen, um eine höhere monetäre Expansion zu vermeiden. Doch das kommt der ZB sehr teuer zu stehen: im 1.Quartal musste die ZB Zinsen von $ 261 Mrd. zahlen. Im März 2021 hat die ZB $ $ 135 Mrd. an das Schatzamt überwiesen, was die Hauptursache der monetären Expansion darstellt. Hinzu kam noch die expansive Wirkung der hohen Devisenkäufe

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Der Index der Industrieproduktion des INDEC weist im Februar 2021 eine Zunahme von 1,6% gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat auf. Das erste Bimester 2021 lag, 2,9% über dem Vorjahr. Im Februar gab es interannuelle Zunahmen bei folgenden 8 Bereichen von insgesamt 16.; Anlagen, Apparate und Instrumente (+18,5%), Grundmetallindustrien (+16,4%), Maschinen und Anlagen (+15,4%), und nicht metallischen Erzen (+14,4%). Abnahmen gab es bei “anderen Transportausstattungen (-23,2%), Erdölraffinerien (-10,4%), Bekleidung (-5,7%), Kfz (-6,4%) und Chemie (-3,6%). Auch wenn sich die Industrie jetzt erholt, und 3% über der Periode vor der Pandemie erreicht hat, liegt ihre Tätigkeit gesamthaft um 10% unter Ende 2017.

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Der INDEC-Index der Bautätigkeit, benannt ISAC (Indice sintético de la actividad de la construcción), lag im Februar um 22,7% über dem gleichen Vorjahresmonat. Es ist die vierte monatliche interannuelle Zunahme in Folge, nach einem Rückgang, der 23 Monate gedauert hat. Die Bauwirtschaft wurde durch die Weißwaschung von Geldern angespornt, die für diesen Bereich bestimmt sind. Der Bau von vielen Apartmenthäusern, der anlässlich der Quarantäne stillgelegt wurde, wurde wieder aufgenommen, so dass in absehbarer Zeit mit einem hohen Wohnungsangebot gerechnet werden kann.

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Der Construya-Index, den Fabrikanten von Baumaterialien auf Grund ihrer Lieferungen berechnen, weist im März einen (saisonbereinigten) Rückgang von 5,12% gegenüber Februar, aber eine Zunahme von 103,70% gegenüber März 2020 auf. Das erste Quartal 2021 lag um 44,6% über der gleichen Vorjahresperiode.

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Bergbausekretär Alberto Hensel erklärte, Argentinien exportiere gegenwärtig 40.000 Jato Lithium, werde aber mit den Projekten, die sich in Gang befinden, auf 130.000 Jato gelangen können. In einem Treffen in der US-Botschaft, das das Wilson Center organisiert hat, wies Produktionsminister Matías Kulfas darauf hin, dass die Strategie der Regierung und der Provinzen mit Lithiumvorkommen darin bestehe, eine integrale Entwicklung der Lithiumkette zu erreichen, was bedeutet, dass reines Lithium und auch Lithiumbatterien im Land erzeugt werden.

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Das steuerfreie Minimum der Gewinnsteuer wurde bei natürlichen Personen, die im Abhängigkeitsverhältnis arbeiten, rückwirkend ab Januar 2021 auf $ 150.000 brutto pro Monat, und bei Pensionären und Hinterbliebenenrentnern auf acht Mindestpensionen erhöht. Der Betrag wird dann gemäß dem RIPTE-Lohnindex des Arbeitsministeriums berichtigt. In der Deputiertenkammer war das ursprüngliche Projekt der Regierung dahingehend geändert worden, dass der Zusatzlohn (“aguinaldo”) und Extrastunden des Gesundheitspersonals, auch Ausgaben für Unterbringung von Kindern (“guardería”) von der Steuer ausgeschlossen sind. Im Senat wurde das Gesetzesprojekt am Donnerstag der Vorwoche einstimmig verabschiedet, wobei nur Patricia Bullrich (PRO) sich der Stimme enthielt. Die Maßnahme begünstigt 1,2 Mio. Personen, und die Kosten für den Fiskus wurden auf $ 48 Mio. veranschlagt. Die Opposition beanstandete, dass selbstständig Tätige ausgeschlossen wurden, und dass nicht der Index der Konsumentenpreise genommen wurde. Ein Selbstständiger, der im Jahr 2021 Netto $ 1,62 Mio. verdient, muss $ 158,758 an Gewinnsteuer bezahlten, während eine Person, die im Abhängigkeitsverhältnis arbeitet, mit diesem Nettoeinkommen keine Steuer zahlt.

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Die Subventionen für Ernährung armer Menschen dauern an, und wurden sogar ausgebaut. Der Betrag der Karte AlimenAr, die den unentgeltlichen Bezug von Lebensmitteln in Supermärkten erlaubt, wurde im Februar um 50% auf $ 6.000 bei Familien mit einem Kind unter 6 Jahren und $ 9.000 bei zwei Kindern erhöht. Die Zahl der Personen, die täglich die gemeinnützigen Essanstalten aufsuchen, hat sich laut Sozialminister Daneil Arroyo um die 10 Mio. stabilisiert. Das ist sehr viel, und erklärt, warum Menschen ohne Einkommen sich weiter ernähren können. Zeitweilig waren es 2020 11 Mio., was darauf hinweist, dass der Bedarf gedeckt ist.

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Die Erdölunternehmen haben ihre Tätigkeit im Gebiet von Vaca Muerta intensiviert. Die Zahl der unterirdischen Explosionen (“fracturas”) erreichte im März 751, mehr als der bisherige Rekord von 746, der im Februar 2019 erreicht wurde. YPF steht an der Spitze, mit insgesamt 248 Explosionen, gefolgt von Tecpetrol mit 159, Shell mit 124, PAE mit 92, Pluspetrol mit 68, Chevron mit 39, ExxonMobil mit 26, und Vista Oil mit 14. Die gestiegene Tätigkeit hängt mit dem besseren Gaspreis zusammen. Dennoch weisen die Unternehmen darauf hin, dass sie die Kosten senken müssen, damit Gleichung aufgeht.

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Der Konzessionsvertrag für die Ausbaggerung des Paraná-Flusses, die der belgischen Jan de Nul und der lokale Emepa vor 25 Jahren zugeteilt wurde, läuft am 30. April ab. Die Regierung hat beschlossen, eine neue Ausschreibung durchzuführen, aber bis es so weit ist, fehlen noch viele Monate. Somit hat Präsident Alberto Fernández entschieden, die bestehende Konzession zu verlängern. Axel Kicillof u.a. Kirchner-Politiker hatten eine staatliche Übernahme vorgeschlagen. Das hat der Präsident jedoch abgelehnt. Jan de Nul hat gute Arbeit geleistet, und die Schifffahrtsunternehmen, die an den Paraná-Häfen Getreide und Ölsaat, sowie andere Produkte, aufladen, haben dies bestätigt und vor den Folgen einer Unterbrechung der Ausbaggerung gewarnt.

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Der angesehene Landwirtschaftsexperte Gustavo López, von der Consulting-Firma Agritrend, hat die diesjährige Ernte von Getreide und Ölsaat auf 120,9 Mio. Tonnen angesetzt, gegen 135,8 Mio. im Jahr 2020. Der Rückgang ist auf die Dürre zurückzuführen. Den Exportsaldo setzt López für dieses Jahr auf u$s 84,2 Mio. Tonnen an, der in Werten u$s 33,66 Mio. ausmacht, u$s 5,07 Mio. mehr als im Vorjahr. Der Staat werde dabei u$s 7,73 Mrd. an Exportzöllen einnehmen, u$s 3,38 Mrd. über dem Vorjahr.

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Der Interventor des Amtes für die Gaswirtschaft Enargas, Federico Bernal, gab bekannt, dass der Gastarif für Haushalte im Mai um 6% bis 7% erhöht wird, aber für kleine und mittlere Unternehmen (Pymes) nur um 4%. Da mit dieser Erhöhung die Zunahme des Gaspreises ab Produktionsort nicht gedeckt wird, die den Erdölunternehmen von der Regierung zugestanden wurde (“Plan gas”), ergibt sich dabei eine höhere Subvention, die den Staatsfinanzen zur Last fällt.

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Das Programm der “gepflegten Preise” (Höchstpreise, die mit den Fabrikanten und Supermärkten vereinbart werden) wurde bis Ende Juli verlängert, mit einer durchschnittlich Preiserhöhung von 4,8%. Die bisherige Zahl der 670 eingeschlossenen Produkte, wurde kaum verändert. Doch hat sich die Zahl seit Anfang 2020 etwa verdoppelt.

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Die Regierung hat den Rat für den Mindestlohn für den 27. April einberufen, der sich aus Vertretern der Regierung, der Gewerkschaften (CGT & CTA) und einiger Unternehmerverbände (Unión Industrial Argentina u.a.) zusammensetzt. Gegenwärtig beträgt dieser Lohn $ 22.600. Das letzte Mal war er im Oktober 2020 um 28% erhöht worden. Die Löhne liegen allgemein weit über dem Mindestlohn. Dennoch hat er Bedeutung, einmal weil die Anfangsgehälter der Lehrer um 20% über dem Mindestlohn liegen müssen, dann weil die Pensionen nicht unter 82% dieses Lohnes liegen dürfen, und schließlich, weil dieser Lohn als Referenz für soziale Subventionen genommen wird. Abgesehen von der absoluten Zahl des Mindestlohnes, ist der Prozentsatz der Zunahme richtungsweisend für Arbeitsverträge im Allgemeinen.

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Deutsche Wirtschaft

Der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Peter Beyer, hat angesichts massiver US-Kritik ein Baumoratorium des Gaspipelineprojekts Nord Stream 2 gefordert. «Das Projekt ist ein ernstzunehmender Stolperstein für den Neustart der transatlantischen Beziehungen», sagte Beyer der «Wirtschaftswoche». «Die Amerikaner erwarten von uns, dass auch wir nicht nur unsere Rhetorik ändern, sondern Taten sprechen lassen.» Er plädiere deshalb für ein Baumoratorium von Nord Stream 2. (dpa)

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Der Auto- und Lastwagenbauer Daimler meldet gute Geschäfte im ersten Quartal 2021. Absatz und Umsatz der Auto- und Vansparte des Konzerns sollten ungeachtet branchenweiter Lieferengpässe von Mikrochips über dem Vorjahresquartal liegen, sagte Vorstandschef Ola Källenius bei der Daimler-Hauptversammlung. Mit Blick auf die Profitabilität zeigte sich Källenius bei Autos und Vans ebenso zuversichtlich wie bei der Lastwagen- und Bussparte, die im Herbst vom Gesamtkonzern abgespalten werden soll, um sie an die Börse zu bringen. (dpa)

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Steigende Bestellungen in der deutschen Industrie nähren die Hoffnung auf einen kräftigen Konjunkturaufschwung trotz der Corona-Pandemie. Im Februar gingen 1,2% mehr Aufträge bei den Industrieunternehmen ein als im Januar 2021, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit ist der Ordereingang seit Beginn des Jahres den zweiten Monat in Folge gestiegen. Die exportorientierten Maschinenbauer verzeichneten im Vorjahresvergleich sogar den stärksten Zuwachs seit 2018. (dpa)

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Selbstständige und Kleinstunternehmer müssen mit dem Geld aus der Corona-Soforthilfe keine alten Schulden begleichen. Die Mittel seien zweckgebunden und daher nicht pfändbar, entschied der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe. Sie dienten der Abmilderung einer finanziellen Notlage. Gläubiger haben also keinen Zugriff. Das geht aus einer Entscheidung der obersten Zivilrichter aus dem März hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. (Az. VII ZB 24/20). Im konkreten Fall ging es um E 9000 aus dem Bundesprogramm und der «NRW-Soforthilfe 2020», die Ende März 2020 bewilligt wurden und auf ein Pfändungsschutzkonto flossen. (dpa)

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Die starke Nachfrage nach Immobilien hat den Boom bei Baufinanzierungen im Corona-Krisenjahr 2020 weiter angefacht. Das Neugeschäft der Banken und Sparkassen in Deutschland mit Baukrediten wuchs auf den Rekord von E 273 Mrd. nach E 263 Mrd. 2019, zeigt eine neue Studie der Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC. Demnach betrug der Bestand der an private Haushalte ausgegebenen Baufinanzierungen von Banken und Sparkassen knapp E 1,4 Bio., gegen E 1,3 Bio.im Vorjahr. (dpa)

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Die deutsche Industrie erwartet im laufenden Jahr eine schrittweise Erholung nach dem Corona-Tief 2020. Realistisch sei für die Produktion «ein kräftiges Plus von 8% gegenüber dem Vorjahr», sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm am Montag zum Auftakt der digital veranstalteten Hannover Messe. Viele Unternehmen erhielten wieder deutlich mehr Bestellungen. Es gebe schon mehr Auftragseingänge als vor der Krise. (dpa)

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Die geplanten Filialschließungen bei Deutscher Bank und Postbank auf dem Heimatmarkt kosten unter dem Strich insgesamt rund 1190 Vollzeitstellen. In beiden Fällen einigte sich die Deutsche Bank mit der Arbeitnehmerseite auf einen Interessenausgleich. Die Stellen sollen sozialverträglich unter anderem mit Vorruhestand und Abfindungen abgebaut werden. (dpa)

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Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, die Überbrückungshilfe III für Firmen bis zum Jahresende zu verlängern. Es gebe dazu Gespräche in der Regierung, sagte Altmaier am Freitag in Berlin. Die Überbrückungshilfe III ist bisher bis Mitte des Jahres befristet. Es werde auch bei einem zu Ende gehenden Lockdown einige Monate dauern, bis sich das wirtschaftliche Leben normalisiert habe. Deshalb sollte die Überbrückungshilfe III verlängert werden. Er strebe an, dazu noch vor der Sommerpause Klarheit zu erzielen, sagte Altmaier. Firmen, die in der Corona-Krise besonders belastet sind, bekommen Zuschüsse. (dpa)

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Volkswagen hat sich mit der IG Metall auf einen neuen Haustarifvertrag für rund 120.000 Beschäftigte in den sechs westdeutschen Werken geeinigt. Der Abschluss sieht ein Entgeltplus von 2,3% ab Januar 2022 vor. Zudem zahlt das Unternehmen im Juni 2021 eine einmalige Corona-Beihilfe von E 1000. (dpa)

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Das Kabinett hat mehrere Gesetze zur Neuverteilung der EU-Agrargelder auf den Weg gebracht. Die Gesetze, um die monatelang gerungen wurde, sind die Grundlage für eine Reform der künftigen Finanzierung der deutschen Landwirtschaft. EU-Mittel sollen damit künftig an Umweltauflagen geknüpft werden. Ziel der Gesetze ist, die E 6 Mrd., die deutsche Bauern bis 2027 im Rahmen der EU-Agrarreform jährlich von der EU erhalten, in eine umwelt-, klima- und tierfreundlichere Landwirtschaft zu investieren. Bislang werden EU-Prämien an Bauern fast ausschließlich nach der Fläche eines Betriebs ausgezahlt. (dpa)

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Im Corona-Jahr 2020 haben so wenige Menschen in Deutschland eine Ausbildung begonnen wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge brach nach vorläufigen Zahlen im Vergleich zum Vorjahr um 9,4% auf 465.200 ein, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. (dpa)

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Deutschlands größte Buchhandelskette Thalia kann ihren Wachstumskurs fortsetzen. Das Bundeskartellamt gab dem Marktführer grünes Licht für die Übernahme des Fachinformationshändlers Lehmanns, der hauptsächlich als Fachinformationshändler für professionelle Kunden wie Universitäten, Bibliotheken oder Unternehmen tätig ist und darüber hinaus 15 Fachbuchhandlungen in deutschen Universitätsstädten betreibt. Thalia ist mit mehr als 380 Filialen die mit Abstand größte Buchhandelskette in Deutschland. (dpa)

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Weltwirtschaft

Finanzminister Olaf Scholz (SPD) will sich bei den führenden Wirtschaftsnationen (G20) für eine Verlängerung des Schuldenmoratoriums für die ärmsten Länder einsetzen. Sie sollten angesichts der Corona-Krise einen weiteren Aufschub für Zins- und Tilgungszahlungen bis Jahresende bekommen, sagte der Vizekanzler am Dienstag vor dem virtuellen Treffen der G20-Finanzminister. Deutschland unterstützt zugleich die geplante Kapitalspritze für den Internationalen Währungsfonds (IWF) im Umfang von 650 Milliarden Dollar. 42 Prozent der Mittel dürften an besonders arme Länder gehen. Bislang unterstützte der IWF in der Corona-Krise 86 Länder. (dpa)

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Wegen der Auseinandersetzung um Schadenersatz könnte sich die Weiterfahrt der «Ever Given» am Suezkanal noch längere Zeit hinziehen. Die Kanalbehörde fordert wegen der tagelangen Blockade Schadenersatz in Höhe von einer Milliarde Dollar und will die Weiterfahrt erst bei einer Einigung erlauben. «Wir haben viel Mühe und Arbeit in die Rettung des Schiffs gesteckt. Wir haben täglich Einnahmen verloren. Uns steht eine Entschädigung zu», sagte Usama Rabi, Vorsitzender der Kanalbehörde. Derzeit liegt die «Ever Given» im Großen Bittersee zwischen dem nördlichen und südlichen Teil des Suezkanals. Bei ihrer Forderung bezieht sich die Behörde unter anderem auf Verlusten in Höhe von u$s 14 bis u$s 15 Mio. pro Tag, sowie die tagelangen Arbeiten mit Baggern und Schleppern zur Freilegung des 400 Meter langen Schiffs. An dessen Bord sei Fracht im Wert von u$s 3,5 Mrd., sagte Rabi. «Wir haben das Schiff und ihre Fracht gerettet.» Für verspätet ankommende Fracht trage die taiwanesische Reederei Evergreen Marine, die das Schiff gechartert hat, nach Worten ihres Präsidenten Eric Hsieh keine Verantwortung. Mögliche Schäden würden durch Versicherungen gedeckt, sagte Hsieh. Sie könnte aber haften für Verspätungen anderer Schiffe, die zu Hunderten tagelang auf Durchfahrt am Kanal warten mussten. Mehrere Ermittlungen sollen klären, wie es zu dem Unfall kam. (dpa)

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Der britische Rückversicherer Lloyd´s hat den weltweiten Schaden, der auf die Rückversicherer wegen der Pandemie zukommt, von u$s 7 Mrd, die er im September 2020 veranschlagt hatte, auf u$s 8,5 Mrd. erhöht. Die Pandemie gehört zu den fünf schlimmsten Fällen für die Rückversicherer, und steht über dem der Zwillingstürme von New York (u$s 4,7 Mrd.), und dem Hurrikan von 2017 in Puerto Rico (u$s 4.8 Mrd.). Für die Rückversicherungsgesellschaften sind diese unvoraussehbaren Katastrophen (benannt “schwarze Schwäne”) besonders schlimm, weil sie die ganze Risikoberechnung über den Haufen werfen.

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Die US-Regierung hat ein neues Steuermodell für multinationale Unternehmen vorgelegt, das mit dem Vorschlag über einen Mindeststeuersatz für die Gewinne dieser Unternehmen zusammenreimt, der unlängst von den USA und der EU befürwortet wurde. Grundsätzlich besteht der US-Vorschlag darin, dass die Multis die Gewinnsteuer an die einzelnen Länder im Ausmaß des Umsatzes zahlen, den sie in jedem Land erreichen. Diese Initiative kommt zur Erhöhung des Satzes der Steuer auf Unternehmensgewinne hinzu. Die Vereinigten Staaten befürworten eine weltweite Mindestgewinnsteuer von 21%.

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Die Beschäftigten am österreichischen Standort des Lastwagenbauers MAN stellen sich gegen den Verkauf des Werks in Steyr. In einer Abstimmung lehnten fast 64 Prozent der Belegschaft das Übernahmeangebot des Automobilmanagers Siegfried Wolf ab, gab der Betriebsrat am Donnerstag bekannt. Der Münchner Konzern MAN Truck & Bus SE hatte zuvor klargestellt, dass als Alternative zum Verkauf nur die Schließung des Werks mit rund 2300 Mitarbeitern in Frage kommt. Wolf, ehemaliger Vorstandschef des Autozulieferers Magna, will die Nutzfahrzeug-Marke Steyr wiederbeleben. Das Werk in Oberösterreich soll unter anderem kleine und mittlere Lastwagen bauen und Fahrerkabinen an den russischen Konzern GAZ liefern. Wolf plant, rund 1250 Mitarbeiter zu niedrigeren Löhnen zu übernehmen. In Deutschland will MAN bis Ende nächsten Jahres 3500 Stellen abbauen. Der zur Volkswagen-Gruppe gehörende Konzern schwächelt seit Jahren. Die EU-Klimavorgaben bei Lastwagen bis 2030 mindestens 30% weniger Kohlendioxid auszustoßen, erhöhen den Druck. (dpa)

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Airbus hat im März 72 Flugzeuge ausgeliefert, mehr als doppelt so viele als im Februar. Auch die Zahl der Aufträge ist weiter gewachsen auf 28 Bestellungen nach 21 einen Monat zuvor. Die Zahl der Stornierungen ist dagegen deutlich zurückgegangen. (dpa)

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Chinas Außenhandel erlebt ein robustes Wachstum. Im März legten die Exporte in US-Dollar berechnet um 30,6% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Die Importe wuchsen unerwartet kräftig um 38,1%. Die verstärkte globale Nachfrage und die niedrige Vergleichsbasis im vergangenen Jahr nach dem scharfen Wirtschaftseinbruch zu Beginn der Corona-Krise in China sorgten für die starken Zuwachsraten. (dpa)

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Die beiden ostafrikanischen Länder Uganda und Tansania haben gemeinsam mit dem französischen Energiekonzern Total ein Projekt zur Förderung von Erdöl von u$s 3,5 Mrd. auf den Weg gebracht. Total hält dabei einen Anteil von 57%. Außerdem beteiligen sich die China National Offshore Oil Corporation (CNOOC) mit einem Anteil von rund 28%, und die Uganda National Oil Company (UNOC). Das Öl soll über eine neue, 1445 km langen Pipeline von Ölfeldern in der Nähe des Albertsees im Westen Ugandas durch Tansania bis zum Indischen Ozean gebracht, und von dem tansanischen Hafen Tanga aus verschifft werden. (dpa)

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In den USA hat die Inflation im März deutlich zugelegt. Die Jahresinflationsrate stieg von 1,7% in 12 Monaten im Vormonat auf 2,6%, wie das Arbeitsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Das Inflationsziel der US-Notenbank Fed von 2% wird somit überschritten. Die Inflationsrate stieg erstmals seit Februar 2020 über diese Zielmarke. Zum Vormonat erhöhte sich das Preisniveau im März um 0,6%. (dpa)

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Die Rekordjagd der ältesten und bekanntesten Digitalwährung Bitcoin geht mit dem Börsengang einer großen US-Handelsplattform für Kryptowährungen weiter. Am Mittwoch wurde ein Bitcoin auf der Plattform Bitstamp zeitweise mit u$s 64 895 gehandelt und damit so hoch wie nie. Seit Beginn des Jahres hat sich der Wert der Digitalwährung mehr als verdoppelt. In der Bitcoin-Rekordjagd geht mit Coinbase ein Schwergewicht der Krypto-Branche an die Wall Street. Vom heutigen Mittwoch an können Anteile an der größten US-Handelsplattform für digitale Währungen als Aktie gekauft werden. (dpa)

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