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Wirtschaft in Kürze

Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $78,08, nur 0,56% über der Vorwoche. Im Laufe des Jahres betrug die Abwertung 20,78%, leicht über der Inflation, gemessen am Index der Konsumentenpreise. Der Kurs wurde einmal durch Beschränkung der Importzahlungen und dann durch hohe Termingeschäfte gedrückt, bei denen die ZB in einer Woche um die u$s 40 Mio. verkaufte. Der Schwarzkurs ging leicht zurück und schloss bei $ 135, nachdem er in der Vorwoche $ 140 erreicht hatte. Die ZB-Reserven lagen bei u$s 43,39.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires verzeichnet in einer Woche zum Mittwoch eine Zunahme von 0,51% und liegt somit um 17,31% über Ende 2019.

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Die argentinischen Staatstitel, die auf Dollar lauten und an der Börse von New York gehandelt werden, standen in einer Woche zum Mittwoch unter Baissedruck. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Argentina 2022: -1,99%; Argentina 2021: -0,61%; Argentina 2026: -2,05%; Argentina 2046: -0,23%; Bonar 2024: -3,44%.

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Gold wurde am Mittwoch bei 24 Karat zu $ 4.616,65 pro Gramm gehandelt, gegen $ 4.343,85 in der Vorwoche, und bei 18 Karat zu $ 3.231,66, gegen $ 3.040,56 in der Vorwoche. Hier hat sich sowohl die Abwertung wie die Hausse des Goldpreises auf der Welt ausgewirkt.

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Das Schatzamt hat am Mittwoch Schatzscheine für $ 110 Mrd. untergebracht, nachdem ein Betrag von $ 90 Mrd. vorgesehen war, aber Offerten für $ 153 Mrd. eingegangen waren. Mit dem Erlös wird der Betrag der Titel gedeckt, die diese Woche verfallen. Vom Gesamtbetrag entfallen $ 55 Mrd. auf Ledes-Schatzscheine, die im November und Dezember 2020 verfallen, $ 15 Mrd.auf Bonds, die mit CER indexiert und zu 1% verzinst werden, und $ 20 Mrd. auf Bonds in Pesos zu 22%, die im Mai 2022 verfallen.

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Schatzsekretär Raul Rigo stellte in der Vorwoche, anlässlich der Erweiterung des Budgets für 2020, vor Deputierten ein primäres Defizit von bis zu 7%, im schlimmsten Fall 8%, des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in Aussicht. Indessen haben private Ökonomen auf Grund der Zahlen, die der Schatzsekretär vorgelegt hat, das Defizit auf 10,4% des BIP berechnet, das höchste seit 1984. Rigo erklärte, das Schatzamt benötige bis Ende Jahr $ 1,3 Bio., von denen $ 1,02 Bio. auf Abhebung des ZB-Gewinnes und der Rest auf Unterbrigung von Staatstiteln entfallen. Private Ökonomen gehen jedoch von einem Finanzbedarf von zusätzlichen $ 1,85 Bio. aus, die entweder mit Geldschöpfung oder durch Unterbringung von Leliq u.a. Staatstiteln aufgebracht werden.

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Die argentinische Regierung verhandelt mit der chinesischen über ein Abkommen, das einen finanziellen Beitrag von China in Höhe von u$s 4 Mrd. vorsieht, der für eine Verdoppelung der lokalen Produktion von Schweinefleisch bestimmt wäre, das nach China geliefert würde. Es soll sich um Exporte von bis zu u$s 2,5 Mrd. im Jahr handeln. Die Schweinepest hat den Bestand an Schweinen in China stark verringert, so dass der Bedarf an Schweinefleisch jetzt weitgehend mit Importen gedeckt werden muss. Argentinien zählt mit optimalen Bedingungen für die Produktion von Schweinefleisch, wegen billiger Versorgung mit Sojamehl und Mais. Es bestehen schon einige Großbetriebe auf diesem Gebiet (Paladini, Cabaña Argentina u.a.) und es ist vorgesehen bis zu 25 weitere zu errichten.

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Die privat betriebenen Schulen erleben eine schwere Krise, nachdem die Einnahmen (die aus Schulgeldern bestehen) um 30% bis 80% zurückgegangen sind, und die staatliche Subvention für die Lehrergehälter in vielen Fällen nicht gezahlt wurden. Von den insgesamt 17.000 privaten Erziehungsanstalten, die im ganzen Land bestehen (45% davon in der Provinz Buenos Aires) haben 3.600 im April und 4.600 die ATP-Gehaltssubvention beantragt, doch viele haben sie für die Juligehälter noch nicht erhalten. 30 Kindergärten haben schon geschlossen, und werden voraussichtlich nicht wieder öffnen. Die Tatsache, dass in Argentinien die private Erziehung einen Umfang wie in keinem anderen Land erreicht hat, bedeutet, dass sie auch Familien betrifft, für die die Schulgelder auch in normalen Zeiten eine untragbare Belastung darstellen. Und jetzt hat sich der allgemeine Einkommensausfall ausgewirkt, der auch wirtschaftlich bessergestellte Familien betrifft.

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Präsident Alberto Fernández kündigte am Freitag der Vorwoche die vierte Etappe des ATP-Programmes an, die sich auf die Zahlung der Subvention von 50% der Julilöhne, mit einem Höchstbetrag von $ 25.312 (was 1,5 Mindestlöhnen entspricht) bezieht. Die Unternehmen müssen im Juli einen Umsatz ausweisen, der unter dem des gleichen Vorjahresmonats liegt. Für die Julilöhne wird es keine Differenzierung gemäß Regionen geben, wie es im Juni der Fall war. Die Zahlung erfolgt in den ersten Augusttagen. Für die Monate April und Mai betrug der finanzielle Aufwand für dieses Programm $ 93 Mrd. pro Monat, und umfasste 310.000 Unternehmen und 2,8 Mio. Arbeitnehmer. Im Juni erfasste die Subvention 218.000 Unternehmen, und im Juli sollen es noch weniger sein. Das ATP-Programm soll im Prinzip bis Ende Jahr in Kraft bleiben.

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Im 1. Halbjahr 2020 wurden 1,9 Mio. Mobiltelefone verkauft, von denen die meisten in Feuerland montiert wurden. Es waren 48,4% weniger als in der gleichen Vorjahresperiode, berichtet die Firma Market Research & Technology. Für ganz 2020 rechnet die Firma mit 6 Mio. Einheiten, was sich mit ca. 7 Mio. 2019 vergleicht. Ab 2004, als 7,4 Mio. Telefone verkauft wurden, stieg der Umsatz sehr stark, und hielt sich jahrelang über 12 Mio. Einheiten pro Jahr. Der Markt ist jetzt gesättigt und mit technologisch fortgeschrittenen Mobiltelefonen ausreichend versorgt, so dass es begreiflich ist, dass die allgemeine Rezession sich hier besonders stark auswirkt.

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Präsident Alberto Fernández kündigte an, dass die Gehälter der Mitglieder der Streitkräfte ab 1. Oktober wieder normal berechnet werden, wobei Beträge, die von Sozialabgaben ausgeschlossen werden (“no remunerativo”) dem Gehalt einverleibt werden. Das bedeutet jedoch eine Zunahme der Staatsausgaben für diesen Zweck, einmal wegen der Sozialbeiträge, die bisher nicht gezahlt wurden, und dann weil dies bei Offizieren im Ruhestand eine Nettoerhöhung ihres Gehaltes bedeutet, der jetzt wieder als Prozentsatz des vollen Gehalts, des Offiziers im aktiven Dienst, berechnet wird.

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Die Regierung hat die bestehende doppelte Entlassungsentschädigung bis zum 31. September 2020 verlängert. Nur Entlassungen wegen verbrecherischen Handlungen oder schweren disziplinarischen Vergehen sind ohne Entschädigung gestattet. Ebenso können zeitlich begrenzte Aufhebungen der Arbeit im Rahmen des Artikels 223bis des Gesetzes über den Arbeitsvertrag vollzogen werden, die mit der Gewerkschaft vereinbart werden. In diesem Fall entfallen die Soziallasten auf den Lohn. Obwohl das Entlassungsverbot seit März 2020 gilt, gab es laut Statistik des Arbeitsministeriums 185.000 Arbeitnehmer weniger als im März 2020. Viele Verluste von Arbeitsplätzen hängen mit der Schließung von Unternehmen zusammen, bei denen das Entlassungsverbot keine Wirkung hat. Ebenfalls wurden Arbeitnehmer, die in Pension gegangen, gestorben oder zurückgetreten sind, meistens nicht ersetzt.

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Im Juni gab es in der Bundeshauptstadt 1.405 notarielle Immobilienübertragungen, gegen 681 im Mai. Dennoch lag Juni um 48% unter dem gleichen Vorjahresmonat. In der Provinz Buenos Aires waren es im Juni 1.899 Übertragungen, gegen 407 im Mai, Es waren 70,7% weniger als im Juni 2019. Der Gesamtbetrag der Immobilienverkäufe lag im Juni in der Bundeshauptstadt mit $ 10,11 Md. um 27% unter dem Vorjahr. In Dollarwerten ging der Betrag um etwa zwei Drittel zurück.

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Der Umsatz der Supermärkte, die vom INDEC erfasst werden, lag im Mai mit $ 78,68 Mrd. um 54,8% über dem gleichen Vorjahresmonat. Zu konstanten Werten stellt dies eine Zunahme von 5,1% dar. Die Grossistensupermärkte wiesen einen Umsatz von $ 12,99 Mrd. aus, 51,3% über dem Vorjahr. Doch bei den Shopping-Centers ging der Umsatz im Mai gegenüber dem Vorjahr um 95,6% auf $ 846,9 Mio. zurück, da die meisten Lokale geschlossen blieben. Die Online-Verkäufe der Supermärkte stiegen gegenüber dem Vorjahr um 280%.

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Die Regierung hat beschlossen, Immobilien in staatlichem Besitz, die vom Staat nicht verwendet werden, für verschiedene Zwecke einzusetzen, wie sozialer Wohnungsbau, Industrieparks, landwirtschaftliche Entwicklung u.a. Die meisten sollten jedoch einfach verkauft werden. In diesem Sinn fand eine Konferenz unter dem Vorsitz von Kabinettschef Santiago Cafiero statt, an der der Vorsitzende des Amtes AABE, das sich mit staatlichen Immobilien u.a. Gütern befasst, Martín Cosentino, und Vertretern der vier Ministerien beteiligten, die dabei betroffen sind. Der Staat besitzt immer noch viele Immobilien, darunter auch große Landgüter des Heeres, die verkauft oder nützlich eingesetzt werden können. Oft ist der staatliche Besitz auch mit Korruption verbunden, z.B. wenn auf Landgütern Rinder gezüchtet werden und der Gewinn dann in private Taschen fließt. Gelegentlich werden Immobilien besetzt, ohne dass eine Miete gezahlt wird. Es gibt auf diesem Gebiet bestimmt viel zu tun.

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Weitere u$s 220 Mio., die auf Amortisationsquoten argentinischer Staatstitel BIRAD entfallen, die am Sonntag fällig wurden, wurden nicht gezahlt. Mit diesen sind es jetzt 13 Zahlungen von Amortisationen oder Zinsen, die seit dem 22. April nicht erfolgten. Insgesamt haben sich schon u$s 1,66 Mrd. an nicht gezahlten verfallenen Schulden angesammelt. Im Fall der Zahlung von u$s 503 Mio., die am 30. April hätte erfolgen sollen, ist schon die Frist von 30 Tagen abgelaufen, die normalerweise gewährt wird. Die argentinische Regierung will auf diese Weise Druck auf die Inhaber von Staatspapieren ausüben, über deren Umschuldung verhandelt wird. Rein finanztechnisch befindet sich das Land im Defaultzustand, was die Gläubiger befugt, einen Prozess einzuleiten. Sie haben dies bisher nicht getan, weil sie an einer friedlichen Einigung interessiert sind.

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Die AFIP hat die Frist für die Einreichung der eidesstattlichen Erklärungen und Zahlung des Restbetrages der Gewinnsteuer und der Steuer auf persönliche Güter auf den 11. und 13. August verschoben. Steuerberater hatten auch darauf hingewiesen, dass sie wegen der Quarantäne keinen Zugang zu den Unterlagen gehabt hätten, die sie für viele Steuererklärungen benötigen, da sie sich nicht in ihre Büros begeben konnten.

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Am Freitag der Vorwoche bestätigte die ZB, dass das Swap-Abkommen mit China erneuert wurde. Es handelt sich einen Betrag von u$s 18,8 Mrd., der eingesetzt werden kann, um ein Defizit bei der bilateralen Zahlungsbilanz mit China unmittelbar zu decken. Es ist somit ein Kredit, der unter bestimmten Umständen automatisch beansprucht werden kann. China sichert sich dadurch, dass der bilaterale Handel mit Argentinien nicht durch allgemeine Zahlungsbilanzprobleme gestört wird. Der Swap erfolgt in der chinesischen Währung Yuan, so dass der Dollarbetrag sich gemäß dem Wechselkurs Yuan-Dollar verändert. Dieser Kredit wird in Argentinien als Teil der ZB-Reserven gebucht, obwohl diese Reserven nicht allgemein eingesetzt werden können.

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Seit Beginn der Quarantäne wurden im Arbeitsministerium 272 Anträge für ein sogenanntes “präventives Krisenverfahren“ (PPC, procedimiento preventivo de crisis) eingereicht. Wenn das Ministerium den Antrag genehmigt, können zeitweilige Aufhebungen der Arbeit, Entlassungen u.a. Maßnahmen verfügt werden, die zur Rettung des Unternehmens beitragen. Wenn man Januar, Februar und bis Mitte März hinzurechnet, kommen noch 30 Fälle hinzu, so dass es in diesem Jahr über 300 sind, gegen 120 im ganzen Jahr 2019 und 108 im Jahr 2018.

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Das Vermögen von Cristina Kirchnern und ihren Kindern Máximo und Florencia wurde von den Interventoren ihres Hotels “Los Sauces” auf Antrag des mündlichen Gerichtes Nr. 5 auf u$s 42 Mio. bewertet, gab der Journalist Luis Majul bekannt. Doch dabei fehlen noch 27 Immobilien, die Néstor Kirchner gehörten und nicht berücksichtigt wurden. Ebenfalls fehlen die schwarzen Auslandskonten (Seychellen-Inseln u.a.) und Immobilien im Ausland. Ebenfalls sind die Vermögenswerte nicht erwähnt, die Strohmänner aufweisen. Die Kirchners hatten bei ihren Vermögenserklärungen viel niedrigere Werte angegeben, wobei auch die Fiskalwerte nur einen Bruchteil der Marktwerte ausmachen. Bei der Erbschaft von Néstor Kirchner wurde 2014 ein Vermögenswert von umgerechnet u$s 7,14 Mio. angegeben. Dennoch ist bei den Hotels, die jetzt geschlossen sind und ohnehin keinen vernünftigen Sinn haben (weil es in Calafate wenig Touristen gibt, die über einen Tag verbleiben) schwer, den Marktwert festzustellen. Auf alle Fälle ist das Kirchner-Vermögen erst entstanden, als Néstor Gouverneur der Provinz Santa Cruz und danach Präsident wurde. Vorher hatte er ein sehr bescheidenes Vermögen.

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Im 2. Quartal 2020 lagen die mit Kreditkarten bezahlten Käufe in Werten um 23,5% unter dem Vorjahr, und die Zahl der aktiven Kreditkarten war um 6,3% geringer. Hingegen lagen die Käufe, die mit Zahlkarten (“tarjeta de débito”) bezahlt wurden, um 5,1% höher als im Vorjahr, und die Zahl dieser Karten lag um 6,3% über dem Vorjahr. Die Zahlen stammen von Prisma Medios de Pago, die Firma, die das Banelco-Netz und die LaPos-Zahlstellen betreibt. In konstanten Werten (bei Berücksichtigung der Inflation) fand ein starker Rückgang statt.

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Die Regierung hat die Importkontrollen bei Konsumgütern verschärft. Durch Beschluss 366/20 des Produktionsministeriums (Amtsblatt vom 27.7.20) wurde bestimmt, dass sämtliche importierten Konsumgüter durch den sogenannten “roten Kanal” abgefertigt werden, bei dem eine eingehende Kontrolle von Mengen, Art der Produkte und Preisen vorgesehen ist. Beim Orange-Kanal werden nur die Dokumente geprüft, und beim grünen entfällt die Kontrolle.

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Die AFIP hat Pfändungen und Einleitung von Gerichtsverfahren bei kleinen und mittleren Unternehmen (Pymes) bis zum 31. August 2020 aufgehoben. Das begünstigt um die Million Unternehmen.

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Die Regierung hat in einem Gesetzesprojekt, das im Kongress eingebracht wurde, eine Änderung des Staatshaushaltes für 2020 vorgelegt, die das Defizit um $ 1,21 Bio., auf $ 2,21 Bio. für ganz 2020 erhöht, was 8% des Bruttoinlandsproduktes darstellt. Die Ausgaben werden um $ 1,86 Bio. auf $ 7,4 Bio. erhöht, während bei den Einnahmen eine Zunahme von $ 642 Mrd. auf $ 4,4 Bio. vorgesehen wird. Ebenfalls ist ein Zuschuss der ZB für $ 1,01 Bio. der ZB vorgesehen, der aus dem ZB-Gewinn stammt, der rein buchmäßig ist, so dass es sich um reine Geldschöpfung handelt.

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Letzten Montag wurden weitere 20 Kunststoffschläuche mit Ölsaat (“Silobolsas”) von Verbrechern aufgeschnitten, so dass es jetzt insgesamt 129 sind. Es handelt sich fast immer um Schaden, ohne Gewinn für den, der ihn verursacht, so dass angenommen wird, dass hier Kirchner-Gruppen am Werk sind. Inzwischen wurde bekannt, dass ein Argentinier, der in der Schweiz lebt, ein Instrument erfunden hat, das angibt, wenn der Inhalt des Schlauches in Bewegung gerät oder sonst Schaden (wegen Feuchtigkeit oder anderen Umständen) erleidet, und dies über Internet an eine zentrale Stelle meldet. Die Messungsinstrumente sind in einem Stab eingegliedert, der in den Schlauch eingefugt wird.

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Der Bestand an ZB-Wechseln Leliq (Letras de liquidez), erreicht schon um die $ 2,5 Bio. (Millionen von Millionen) was 116% der monetären Basis (Banknoten im Umlauf plus Bankdepositen bei der ZB) umfasst. Die Lebac-Wechsel (Letras del Banco Central), die von der gegenwärtigen Regierung durch Leliq ersetzt wurden, hatten einen Höhepunkt von 134% der monetären Basis erreicht, und wurden schon unter der Macri-Regierung verringert. Alberto Fernández hatte sie, als er Kandidat war, mit recht stark kritisiert, u.a. wegen der hohen Zinsen, die die ZB trägt, die ein sogenanntes “quasifiskalisches” Defizit darstellen. Aber jetzt macht er das Gleiche, nur mit anderem Namen.

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Automobile sind in Argentinien, in Dollar zum freien (schwarzen) Kurz berechnet, so billig wie nie zuvor. In den letzten 3 Monaten sind die Dollarpreise um 20% gesunken, was u.a. damit zusammenhängt, dass die Pesopreise mit importierten Teilen zum offiziellen Kurs kalkuliert werden. Ein Renault KWID Zen kostet u$s 6.300, ein Toyota Etios u$s 6.700, ein FIAT Moby Easy u$s 6.015, ein Nissan March u$s 6.500, ein VW up u$s 7.864 und ein Chevrolet Onix u$s 7.097. Allerdings fehlen Modelle.

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Die AFIP hat die Frist für die Einreichung von Anträgen von Krediten zu Nullzins für bis zu $ 150.000, die morgen abläuft, bis zum 30. September 2020 verlängert. Diese Kredite können nur von selbstständig Tätigen und Einheitssteuerzahlern beansprucht werden. Bisher haben schon 600.000 Personen Anträge über die Webseite der AFIP eingereicht. Doch die AFIP schätzt, dass um die Million Personen die Bedingungen erfüllen, um diese Kredite zu beanspruchen.

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Die AFIP hat die Eintragung der Subventionsanträge für Lohnzahlungen im Rahmen des ATP-Programmes für Juli eingeleitet, die bis zum 4. August reicht. Die Bedingung für die Subvention ist die, dass der Umsatz von Juni 2020 nominell unter dem von Juni 2019 liegt. Wenn der Umsatz bis zu 30% unter dem Vorjahr liegt, kann ein Unternehmen zusätzlich einen Bankkredit beantragen, der eine staatliche Garantie hat und dessen Zinssatz von Staat subventioniert wird.

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Lateinamerikanische Wirtschaft

In Chile hat das Parlament eine Reform des Pensionierungssystems verabschiedet, die den Beitragenden erlaubt, 10% der gesparten Summe abzuheben, bis zu einem Betrag von u$s 5.400 pro Person. Präsident Piñera erklärte, er ist zwar nicht damit einverstanden, werde aber kein Veto einlegen. Der Sinn der Maßnahme besteht darin, den Familien in der bestehenden Krise eine finanzielle Hilfe zukommen zu lassen. Chile hat ein Kapitalisierungssystem, bei dem die Beiträge investiert werden, und die Pension dann auf der Grundlage des angehäuften Sparkapitals und der Lebenserwartung berechnet wird. In Argentinien wurde Ende der 90er Jahre ein ähnliches System eingeführt, das dann unter Néstor Kirchner als Präsident abgeschafft wurde, so dass wieder ein reines Verteilungssystem besteht.

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Deutsche Wirtschaft

Das Homeoffice dürfte in vielen Firmen die Corona-Krise überdauern. 54% der Betriebe erwarten, dass diese Arbeitsform dauerhaft zunimmt, wie eine am Montag veröffentlichte Befragung des Münchner Ifo-Instituts bei rund 7300 Unternehmen ergab. Für viele Unternehmen ging die Umstellung mit beträchtlichen Investitionen in digitale Infrastruktur und neue Kommunikationstechnologie einher. Diese Neuorganisation der Arbeit wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht vollständig rückgängig gemacht werden. (dpa)

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Die Spitzenverbände gehen jetzt davon aus, dass die Krise länger andauert als bisher angenommen, und die deutsche Wirtschaft trotz der Lockerungen in der Corona-Krise noch lange nicht über den Berg ist. „Der Einbruch ist tief, der Weg heraus führt nicht so steil wieder nach oben, wie viele im Frühjahr gehofft haben“, sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Eric Schweitzer. (dpa)

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Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner will während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft bis zum Herbst ein Konzept für die Reform der Agrarpolitik auf die Beine stellen. Nach Beratungen mit ihren Kollegen am Montag in Brüssel sagte die CDU-Politikerin, die „überwiegende Mehrheit“ der Mitgliedsstaaten unterstütze die Ziele des Green Deal, der auch die Produktion von Nahrungsmitteln in der EU klima- und umweltfreundlicher machen soll. Es gebe ein „grundsätzliches Ja für die Richtung“. Viele sähen darin Chancen, es gebe aber auch viele Fragen. Unter anderem sei es um die Finanzierung gegangen, sagte Klöckner. „Mehr Umweltschutz, mehr Nachhaltigkeit, mehr Tierschutz kostet mehr Geld, und es wird nicht immer nur an der Theke beim Verbraucher zu erzielen sein.“ (dpa)

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Die Stimmung deutscher Unternehmen hat sich im Juli etwas stärker als erwartet aufgehellt. Das Ifo-Geschäftsklima stieg verglichen mit dem Vormonat um 4,2 Punkte auf 90,5 Zähler, wie das Ifo-Institut mitteilte. Es ist der dritte Anstieg des Konjunkturindikators in Folge, nachdem er im April - belastet durch die Corona-Krise - auf ein Rekordtief von 74,3 Punkte gefallen war. Die Unternehmen bewerteten vor allem ihre Zukunftsaussichten besser. Aber auch die Bewertung der aktuellen Lage hellte sich auf. "Die deutsche Wirtschaft erholt sich schrittweise", kommentierte der Präsident des Ifo-Instiuts, Clemens Fuest. (dpa)

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Der US-Elektroautohersteller Tesla will für seine geplante Fabrik in Deutschland die benötigten Batterien selbst am Ort herstellen. "Es wird eine lokale Zellproduktion geben, die den Bedürfnissen der Berliner Fabrik gerecht wird", sagte Tesla-Chef Elon Musk nach Angaben des Unternehmens vom Freitag bei einer Online-Konferenz zu den Zahlen des zweiten Quartals. Tesla will vom Sommer 2021 an Elektroautos in Grünheide produzieren, das Ziel sind rund 500 000 Stück pro Jahr. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert Großprojekte zur Batteriezellinnovation. Europa hinkt bei der Fertigung von Batteriezellen für E-Autos vor allem Asien hinterher. (dpa)

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Die Baubranche in Deutschland hat in der Corona-Krise im Mai einen weiteren Dämpfer erhalten. Im Bauhauptgewerbe gingen 8,4% weniger neue Aufträge ein als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. In den ersten fünf Monaten sank der Auftragseingang preisbereinigt (real) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,5%. (dpa)

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Die Corona-Krise stürzt den Autobauer Daimler tief in die roten Zahlen. Im zweiten Quartal fuhr der Konzern ein Minus von rund E 2 Mrd. ein. Er war damit sogar noch deutlich größer als vor einem Jahr, als Daimler wegen milliardenschwerer Rückstellungen für die Dieselaffäre und Airbag-Rückrufen vorübergehend in die Miesen rutschte. Auch der Umsatz ging deutlich um 29% auf E 30,2 Mrd. Zurück. (dpa)

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Im Restmüll deutscher Haushalte landen zu rund zwei Dritteln Abfälle, die anders entsorgt werden sollten. Mit 39,3% Gewichtsanteil hat Biomüll einer Studie des Umweltbundesamts zufolge den größten Anteil. 27,6%, also mehr als ein Viertel, sind Wertstoffe wie Altpapier, Altglas, Textilien oder Holz. Dazu kommen 0,5% problematischer Abfall wie Batterien und Akkus, Lacke oder Energiesparlampen. Nur 32,6% des Mülls, also etwa ein Drittel, gehören auch wirklich in den Restmüll, etwa Windeln und Zigarettenkippen, Asche und Kehricht oder Staubsaugerbeutel. (dpa)

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Auch für die Beschäftigten des Autobauers Daimler bringt die Corona-Krise nun finanzielle Einbußen mit sich - im Gegenzug bleiben aber ihre Jobs gesichert. Unternehmensleitung und Gesamtbetriebsrat hätten sich auf Eckpunkte zur Reduzierung der Personalkosten und zur Beschäftigungssicherung geeinigt, teilte Daimler am Dienstag mit. Wesentliche Punkte: Die Arbeitszeit wird reduziert, die Prämie gestrichen und das sogenannte tarifliche Zusatzgeld automatisch in freie Tage umgewandelt. (dpa)

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Leere Züge in Deutschland und Schwierigkeiten mit dem Auslandsgeschäft haben die Deutsche Bahn tief in die roten Zahlen gedrückt. Von Januar bis Juni fuhr der Staatskonzern ein Minus von E 3,7 Mrd. ein. Nach einer Fahrpreissenkung und Rekordzahlen im Januar und Februar war in der Corona-Krise im März die Fahrgastzahl eingebrochen und hat sich bis heute nicht erholt. (dpa)

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Weltwirtschaft

Im Streit um eine Rekord-Steuernachzahlung von E 13 Mrd. für Apple in Irland hat die EU-Kommission eine Schlappe vor Gericht erlitten. Das EU-Gericht in Luxemburg annullierte die Nachforderung der Kommission aus dem Jahr 2016. Die Kommission habe nicht nachweisen können, dass Steuervereinbarungen von Apple in Irland aus den Jahren 1991 und 2007 eine ungerechtfertigte staatliche Beihilfe darstellten, wie die Richter am Mittwoch erläuterten. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass der Streit in nächster Instanz vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) weitergeht. (dpa)

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Die EU-Kommission will Steuerschlupflöcher bei Geschäften auf Amazon und anderen Digitalplattformen stopfen. Dazu schlug die Brüsseler Behörde am Mittwoch einen automatischen Datenabgleich der EU-Staaten vor. Dies ist Teil eines Pakets gegen Steuervermeidung, das auch einige Erleichterungen für Steuerzahler bringen soll. „Wir müssen ehrlichen Bürgern und Unternehmen beim Steuerzahlen das Leben leichter machen und schwieriger für Betrüger und Steuerhinterzieher“, erklärte EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. Jährlich gingen in der EU rund E 130 Mrd. an Einnahmen verloren - durch Steuerhinterziehung, Steuervermeidung und Umsatzsteuerbetrug über Grenzen hinweg. Zwischen den EU-Staaten gibt es zudem immer wieder Konflikte, weil einige Regierungen Unternehmen extrem günstige Konditionen bieten, um sie ins Land zu locken oder dort zu halten. (dpa)

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Japans Wirtschaft wird nach Einschätzung der japanischen Zentralbank in diesem Fiskaljahr schrumpfen. Wie die Bank von Japan (BoJ) bekanntgab, dürfte die wirtschaftliche Leistung in dem noch bis zum 31. März 2021 laufenden Fiskaljahr um 4,7% rückläufig sein. Angesichts dieser ernsten Situation entschied die Zentralbank, an ihrem Kurs einer extrem gelockerten Geldpolitik unverändert festzuhalten. Japanische Geschäftsbanken können sich mit der Entscheidung der BoJ weiter so gut wie kostenlos Geld bei der Notenbank besorgen. Kredite für Investitionen der Wirtschaft und für Verbraucher sollen weiterhin billig bleiben. (dpa)

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Der irische Finanzminister Paschal Donohoe wird neuer Chef der Eurogruppe. Dies entschieden die 19 Staaten der Gemeinschaftswährung am Donnerstag in einer Videokonferenz, wie der scheidende Gruppenchef Mario Centeno auf Twitter mitteilte. Donohoe setzte sich gegen zwei Mitbewerber durch: die Spanierin Nadia Calviño und den Luxemburger Pierre Gramegna. Centeno gibt das Amt nach zweieinhalb Jahren ab. Die Eurogruppe ist ein informelles Gremium der Wirtschafts- und Finanzminister aus den 19 Staaten der Währungszone. Sie beraten normalerweise einmal im Monat und koordinieren sich in Fragen der Wirtschafts- und Finanzpolitik. Donohoe gehört der bürgerlichen Partei Fine Gael an und ist seit Juni 2017 Finanzminister seines Landes. (dpa)

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Die Business-Version des Chatdienstes WhatsApp wird von immer mehr Kleinunternehmen eingesetzt, um mit ihren Kunden zu kommunizieren. Weltweit verzeichne WhatsApp Business mittlerweile mehr als 50 Millionen aktive Nutzer monatlich, teilte der Dienst aus dem Facebook-Konzern am Donnerstag in Menlo Park mit. WhatsApp Business ist eine eigenständige App, mit der Unternehmen beispielsweise Waren oder Dienstleistungen anbieten oder mit Kunden chatten können. Die WhatsApp-Plattform wird von mehr als 2 Mrd. Menschen weltweit genutzt. Innerhalb des Facebook-Konzerns steht WhatsApp damit hinter der der „blauen“ Facebook-App (2,5 Mrd. Nutzer) auf Platz zwei, noch vor Instagram und dem Facebook Messenger. (dpa)

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Am europäischen Himmel sind nach dem Corona-Schock wieder mehr Passagierflugzeuge unterwegs. In der abgelaufenen Kalenderwoche bis einschließlich Sonntag (12. Juli) zählte Eurocontrol 90.549 Flüge und damit 36,6% des Vorjahreswertes. Im Schnitt waren das täglich knapp 13.000 Flüge und damit 1383 mehr als in der Woche zuvor. Zu dem Höchststand seit dem nahezu vollständigen Lockdown trug besonders die irische Ryanair bei, die durchschnittlich 1045 Flüge pro Tag anbot. (dpa)

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Im Streit um die Besteuerung von Digitalkonzernen erhöht die Trump-Regierung den Druck auf Frankreich. Das Büro des US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer verkündete am Freitag neue Strafzölle von 25% auf eine Reihe von Produkten aus Frankreich - unter anderem Kosmetik und Handtaschen - mit einem Handelsvolumen von etwa u$s 1,3 Mrd. Gleichzeitig wurde die Anwendung der Zölle aber für eine Zeit von 180 Tagen ausgesetzt. Die USA hatten Frankreich wiederholt mit Strafzöllen gedroht, nachdem Paris 2019 eine nationale Digitalsteuer eingeführt hatte, die hauptsächlich große US-Konzerne wie Google oder Facebook trifft. Ende Januar erklärte sich Frankreich bereit, fällige Vorauszahlungen auf die nationale Digitalsteuer bis Ende des Jahres auszusetzen, dafür verzichteten die USA auf Sanktionen. Die in mehreren europäischen Ländern geplanten Digitalsteuern sollen vor allem große amerikanische Technologie-Konzerne wie Amazon oder Google ins Visier nehmen, die mit ihrem Geschäftsmodell nach Ansicht von Kritikern zu wenig Abgaben in einzelnen Märkten bezahlen. Frankreich hatte die Steuer dann im Alleingang für Internetkonzerne eingeführt, weil international keine Einigung in Sicht war. (dpa)

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Der Genfer Autosalon fällt auch 2021 dem Coronavirus zum Opfer. Das hätten das Komitee und der Stiftungsrat der Automesse beschlossen. Eine Umfrage habe ergeben, dass eine Mehrheit der Aussteller „wahrscheinlich“ an einer Neuauflage der Messe 2021 nicht teilnehmen werde und einen Autosalon 2022 bevorzuge. Der Genfer Autosalon gilt als größte öffentliche Veranstaltung in der Schweiz und war bereits in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt worden. Im Jahr 2021 hätte der Autosalon vom 4. bis 14. März stattfinden sollen. (dpa)

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Boeings Hoffnung auf eine Wiederzulassung des nach zwei Abstürzen mit Startverboten belegten Krisenfliegers 737 Max steigt. Die US-Luftfahrtaufsicht FAA und der Flugzeugbauer wollen bereits an diesem Montag mit einer Reihe entscheidender Testflüge beginnen, hieß es aus Kreisen der Behörde. Die FAA habe bereits grünes Licht gegeben. Nach mehr als einjähriger Zwangspause würde Boeing damit einen wichtigen Meilenstein erreichen, was an der Börse bereits zu kräftigen Kursgewinnen führte. Allerdings sind für eine erneute Zertifizierung noch einige weitere Hürden zu nehmen. Für Boeings meistverkauften Flugzeugtyp 737 Max waren im März 2019 im Zuge von zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten weltweit Flugverbote verhängt worden. (dpa)

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Silber wird unter Anlegern offensichtlich immer beliebter. Am Montag stieg der Preis auf den höchsten Stand seit Herbst 2016: Eine Feinunze (31,1 Gramm) des Edelmetalls kostete bis zu u$s 19,70. Am Terminmarkt stiegen die Preise einiger Kontrakte auf eine künftige Auslieferung des Metalls über die Marke von u$s 20. Silber hat in den vergangenen Wochen stärker als Gold zugelegt. Entsprechend ist das Gold-Silber-Verhältnis, das die beiden Preise gegenüberstellt, spürbar gefallen. Es liegt aber immer noch deutlich über seinem längerfristigen Durchschnitt, weshalb Fachleute Spielraum für einen weiter steigenden Silberpreis sehen. (dpa)

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Der US-Ölriese Chevron übernimmt den kleineren Konkurrenten Noble Energy. Wie Chevron mitteilte, sollen rund u$s 5 Mrd. in eigenen Aktien für Noble Energy gezahlt werden. Inklusive Schulden beläuft sich die Transaktion damit auf u$s 13 Mrd. „Das ist eine kostengünstige Gelegenheit, zusätzliche unerschlossene Reserven zu erwerben“, sagte Chevron-Konzernchef Michael Wirth. Er erwartet Kosteneinsparungen durch Synergieeffekte von ungefähr u$s 300 Mio. (dpa)

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Japans Exporte sind in der ersten Jahreshälfte so stark eingebrochen wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr. Die Ausfuhren verringerten sich zwischen Januar und Juni im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum um 15,4% auf umgerechnet rund E 261 Mrd. Die Nummer drei der Weltwirtschaft verzeichnete in der ersten Hälfte des Jahres ein Handelsbilanzdefizit von 2,24 Bio. Yen, der größte Fehlbetrag seit der zweiten Jahreshälfte 2014. (dpa)

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Beim Luxusgüterkonzern LVMH ging im ersten Halbjahr der Gewinn um fast 70% auf knapp E 1,7 Mrd. zurück. Der Umsätze sank um mehr als ein Viertel auf E 18,4 Mrd. (dpa)

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Der europäische Flugzeugbauer Airbus will den Zoll-Konflikt der EU mit den USA entschärfen. Um die USA zu einem Ende ihrer Strafzölle wegen rechtswidriger Airbus-Subventionen zu bewegen, hat das Unternehmen überraschend weitere Zugeständnisse gemacht, wie es am Freitag in Toulouse mitteilte. Die Europäische Union warnte die USA daraufhin davor, weiterhin an Strafzöllen festzuhalten. Man habe sich mit den Regierungen Frankreichs und Spaniens darauf geeinigt, Änderungen an den Verträgen über die rückzahlbare Startinvestition für den Langstreckenflieger A350 vorzunehmen, so Airbus.(dpa)

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Der US-Elektroautobauer Tesla hat trotz Belastungen durch die Corona-Pandemie einen weiteren Quartalsgewinn erzielt. Unterm Strich stand in den drei Monaten bis Ende Juni ein Überschuss von u$s 104 Mio. Im Vorjahr hatte es noch einen hohen Verlust gegeben. (dpa)

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Microsoft hat im vergangenen Quartal mit seinem Umsatz die Analysten-Erwartungen übertroffen. Der Softwarekonzern steigerte die Erlöse im Jahresvergleich um 13% auf gut u$s 38 Mrd. Zugleich verlangsamte sich das Wachstum von Microsofts Cloud-Plattform Azure binnen drei Monaten von 59% auf 47%. Microsoft richtete sich in den vergangenen Jahren konsequent auf das Cloud-Geschäft aus, das zum Wachstumstreiber wurde. In der Corona-Krise bekam aber auch der lange schwächelnde PC-Markt wieder Rückenwind durch Notebook-Käufe für Heimarbeit. (dpa)

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Der Goldpreis kommt seinem neun Jahre alten Rekordhoch immer näher. Am Freitagnachmittag stieg der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) bis auf u$s 1905. Damit ist ein neuer Rekord nicht mehr weit. Der aktuelle Höchstwert wurde im September 2011 mit rund u$s 1921 erreicht. (dpa)

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Angesichts der anhaltenden Coronavirus-Pandemie verlängert die Federal Reserve (Fed) die von ihr in der Krise aufgelegten Programme zum Ankauf von Anleihen. Anstatt bis Ende September werden diese nun bis Jahresende weitergeführt, wie die Notenbank am Dienstag erklärte. Dies sorge für Planungssicherheit und stelle sicher, dass die Programme weiter zur Verfügung stünden, um die wirtschaftliche Erholung zu unterstützen, hieß es weiter. Die Fed hat ihren Leitzins dieses Jahr bereits auf fast Null gesenkt, ihre Anleihenkäufe vervielfacht und weitreichende Kreditprogramme aufgelegt, um die Finanzmärkte und die reale Wirtschaft zu stabilisieren. Experten zufolge sind die seit Ende Februar in kürzester Stoßzeit angekündigten Krisenmaßnahmen der Fed bereits umfassender als jene nach der globalen Finanzkrise 2008/2009. (dpa)

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Beim angeschlagenen US-Luftfahrtriesen Boeing geht eine Ära zu Ende: er stellt die Produktion seines Jumbo-Jets 747 nach mehr als 50 Jahren ein. Die letzte 747 werde im Jahr 2022 gebaut. Konzernchef Dave Calhoun begründete den Schritt mit der derzeitigen Marktentwicklung. Der einst größte Passagierjet der Welt hatte 1969 seinen Jungfernflug absolviert. Zudem ist der US-Luftfahrtriese schwer angeschlagen und muss sparen. (dpa)

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Heftige Absatzeinbußen und Produktionsausfälle wegen der Corona-Pandemie haben den größten US-Autobauer General Motors (GM) tief in die roten Zahlen gebracht. Im zweiten Quartal fiel unterm Strich ein Verlust von u$s 806 Mio. an, der sich mit einem Gewinn von u$s 2,4 Mrd. in der gleichen Vorjahresperiode vergleicht.. Das Unternehmen betonte, ausreichende Kapitalpolster zu haben, um sicher durch die Krise zu kommen. Zum Quartalsende hätten die Liquiditätsreserven im Automobilgeschäft bei u$s 30,6 Mrd. gelegen. (dpa)

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Bei der Online-Handelsplattform eBay brummt während der Corona-Pandemie das Geschäft. Im zweiten Quartal legte der Umsatz verglichen mit dem Vorjahreswert um 18% auf u$s 2,9 Mrd. zu. Das gesamte abgewickelte Verkaufsvolumen der Plattform kletterte um 26% auf u$s 27,1 Mrd. 8 Mio. neue Kunden seien in den drei Monaten bis Ende Juni hinzugekommen, verkündete eBay-Chef Jamie Iannone. Unterm Strich verdiente das Unternehmen u$s 740 Mio., 85% mehr als im Vorjahr. (dpa)

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