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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Wirtschaft in Kürze

Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 98,19, gegen $ 97,61 in der Vorwoche, so das die Abwertung im Laufe des Jahres 9,26% betrug, was sich mit einer Zunahme der Internen Preise von ca. 15% vergleicht. Die ZB hat weiter Dollar auf dem Markt gekauft, allein am Mittwoch für u$s 85 Mio. und in den ersten drei Tagen des Monats u$s 235 Mio. Dies ist eine direkte Folge der hohen Devisenverkäufe, die auf Exporten von Getreide und Ölsaat beruhen, und der strengen Beschränkung der Importe, aber auch der geringeren Liquidität der Wirtschaft. Der Schwarzkurs schloss zu $ 139, gegen $ 141 in der Vorwoche. Der Kurs, der sich aus gleichzeitigem Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar ergibt (“contado con liquidación”), schloss zu $ 148,94, gegen $ 146,50 in der Vorwoche.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires verzeichnet in einer Woche zum Mittwoch eine Zunahme von 4,47%, liegt aber immer noch unter Ende 2020, jetzt um 2,14%.

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Die Staatstitel, die auf Dollar lauten und in New York gehandelt werden, weisen in der Woche zum Mittwoch geringe und unterschiedliche Veränderungen auf. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Bono 2029 LA: unverändert; Bono 2030 LA: +0,70%; Bono 3035 LA: unverändert; Bono 2038 LA: -0,86%; Bonar 2024: -0,88%. Die Landesrisikorate (Differenz der effektiven Rendite argentinischer Staatstitel, die in NY gehandelt werden, und der Rendite der Staatstitel der USA (“Treasuries”) auf 10 Jahre, liegt jetzt bei 1609 Basispunkten, was bedeutet, dass bei argentinischen Staatstiteln die Rendite, bezogen auf den Börsenkurs, um die 18% (in Dollar!) beträgt.

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Der EMAE-Index des INDEC, der eine grobe Schätzung des BIP auf Grund kurzfristig verfügbarer Daten darstellt, verzeichnet im Januar 2021 eine interannuelle Zunahme von 1,9%. Es ist die neunte monatliche interannuelle Zunahme in Folge, womit die Zunahme seit April 33% beträgt. 7 der 15 Bereiche, die den Index bilden, weisen im März starke Zunahmen auf: Fischerei (+12,3%), Finanzen (+7,2%), Bauwirtschaft (+10,2%), Industrie (+4,6%) und Handel und Reparaturen (+2,6%). Auf der anderen Seite gab es Abnahmen bei Hotels und Restaurants (- 39,1%), Dienstleistungen im allgemeinen (-19,2%), und Transport und Fernverbindungen (-19,2%)

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Die bestehenden Höchstpreise für Waren des täglichen Haushaltskonsums, die am 6. März 2021 eingeführt wurden, werden bis zum 15. Mai verlängert. Die Handelssekretärin Paula Español hatte den Unternehmern Ende 2020 gesagt, die Regierung wolle schrittweise aus dem Programm der Höchstpreise aussteigen, wobei viele Produkte auf die Liste der “geplegten Preise” übergehen, was die Unternehmer vorziehen, weil dieses Systemn nicht so starr ist.

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Im März 2021 wurden 36.591 neue Kfz in das offizielle Register eingetragen, 105,3% mehr als im gleichen Vorjahresmonat, berichtet der Agenturenverband Acara. Das entspricht den Lieferungen der Agenturen an ihre Kunden. Im 1. Quartal 2021 betrugen die Eintragungen 115.800 Einheiten, 29,1% über dem Vorjahr. Von den im März eingetragenen Kfz wurden 46% lokal hergestellt, während es im Vorjahr nur 30% waren. Im 1. Quartal war das meistverkaufte Modell der Fiat Cronos (11.633 Einheiten), gefolgt von der Pick-up Hilux Toyota (7988 Einheiten) und der Amarok von VW (6214 Einheiten). Der Verkauf von Automobilen und Pick-ups wird weiter durch die hohe Differenz zwischen dem schwarzen und dem offiziellen Dollarkurs angespornt, da die Kosten der importierten Teile der Kfz zum offiziellen Kurs berechnet werden, der Käufer aber meistens gesparte Dollar verwendet, die er zum freien Kurs umtauscht, wobei der Preis zu diesem Kurs anormal niedrig ist.

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Im März 2021 wurden 156.793 gebrauchte Automobile, Pick-ups und Lastwagen verkauft, 65.03% über dem gleichen Vorjahresmonat, und 25,25% über Februar 2021, teilt die Agenturenkammer CCA (Cámara de Comercio Automotor) mit. Im ersten Quartal waren es 414.501 Verkäufe, 11,10% über dem Vorjahr.

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Die lokale Kfz-Fabrikation erreichte im März 2021 41.629 Einheiten, 120% über Februar 2021 und 119% über März 2020, berichtet der Verband Adefa. Im 1. Quartal 2021 wurden 87.737 Kfz produziert, 33% über dem Vorjahr. Die Exporte betrugen im März 23.406 Kfz, 55% über Februar und 68% über März 2020.

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Im März wurden 33.693 Motorräder in das offizielle Register eingetragen, 70% über dem gleichen Vorjahresmonat, berichtet die Kammer der Motorradfabrikanten CAFAM. Das entspricht den Verkäufen der Agenturen an ihre Kunden. Im ersten Quartal 2021 waren es 88.713 Einheiten, 28,5% über dem Vorjahr. Die Zahl der verkauften Motorräder liegt nicht weit unter der der Kfz, während es vor einigen Jahrzehnten nur ein Bruchteil war.

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Die Exporte von Getreide und Ölsaaten erreichten im März einen Rekordstand von u$s 2,77 Mrd., womit es in 1. Quartal 2021 u$s 6,72 Mrd. waren. Das wurde einmal durch den hohen Preis von Sojabohne und Mais erreicht, aber auch, weil Getreide und Ölsaat, die die Landwirte in großen Kunststoffschläuchen nach der Ernte (Oktober-November 2020) gelagert hatten, jetzt verkauft wurde. Die Spekulation der Landwirte war erfolgreich, für sie und für das Land, das jetzt mehr Devisen eingenommen hat, als es vor einigen Monaten der Fall gewesen wäre. ZB-Präsident Miguel Pesce wies darauf hin, dass für das 2. Quartal 2021 geringere Exporteinnahmen erwartet werden, dies jedoch kein Problem darstelle.

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Der Bau des Wasserkraftwerkes Aña Cua, an einem Nebenfluss des Paraná, der am Kraftwerk Yacyretá vorbeifließt, ist schließlich mit dem Beginn der Zementierung begonnen worden. Aña Cua soll die Stromerzeugung von Yacyretá um 10% (270 MWSt.) erhöhen und in 4 Jahren fertig sein. Es ist ein sehr wirtschaftliches Kraftwerk, auch weil es die Infrastruktur von Yacyretá verwendet. Aña Cua war zur Zeit der Menem-Regierung an einen Konzern zugeteilt worden, der eine Konzession erhielt und es mit eigenen Mitteln finanzieren sollte. Das platzte jedoch bei der Krise von 2001/02.

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Die Regierung will jetzt den Bau der Untergrundbahn auf der Strecke der Sarmiento-Vororteisenbahn (vom Bahnhof Once bis Haedo) erneut aufnehmen. Das Transportministerium hat Gespräche mit den Unternehmen aufgenommen, die noch am Bau beteiligt sind. Das Projekt wurde 2006 (unter Nestor Kirchner als Präsident) begonnen, wobei der Bau dann an die zehn Mal unterbrochen wurde. 2016 wurde (unter der Macri-Regierung) die große Maschine für Ausgrabung des Tunnels in Betrieb genommen, die in Deutschland gekauft worden war. Doch danach wurde der Bau wieder stillgelegt, u.a. weil die brasilianische Odebrecht auch beteiligt war, die vom Korruptionsskandal “lava jato” betroffen war. Von den ursprünglichen Partnern des Bauprojektes stiegen Odebrecht und IECSA (von Angelo Calcaterra, Vetter von Mauricio Macri, aus, so dass Gella und ComSa verbleiben. Seit 2 Jahren wird nicht weiter gebaut. Das ganze Projekt wurde ursprünglich auf u$s 3 Mrd. veranschlagt, wird aber wegen der Verzögerungen mindestens doppelt so viel kosten.

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Am 12.Mai verfällt das bestehende Gesetz über Biotreibstoffe, das eine Beimischung von Bioethanol zum Benzin und Biodieselöl zum Dieselöl verfügt. Bioethanol wird bei der Zuckerindustrie als Spaltprodukt erzeugt, aber auch aus Mais gewonnen. Biodieselöl wird aus Sojabohnenöl hergestellt. Das Problem besteht dabei einmal darin, dass diese Produkte teurer als das aus Erdöl gewonnene Benzin und Dieselöl sind, so dass die Gewinnmarge bei diesen Produkten sinkt, und auch, dass sie die Brennstoffsteuer nicht zahlen, so dass der Staat Einnahmen verliert. Die Befürworter der Biokraftstoffe weisen darauf hin, dass sie bei Verbrennung die Umwelt weniger belasten, weil der Ausstoß an CO2 viel geringer ist. Der Senat hat einer Verlängerung des bestehenden Gesetzes zugestimmt, aber in der Deputiertenkammer kommt keine Mehrheit zustande. Der Deputierte Máximo Kirchner hat jetzt ein Kompromissprojekt vorgelegt, das den Anteil der Biokraftstoffe verringert. Im Prinzip sind die Erdölprovinzen und auch das Schatzamt gegen die Biokraftstoffe, die ihnen Einnahmen kosten, und die Provinzen, in denen Mais und Zucker erzeugt wird, dafür.

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Der bilaterale Handel mit Brasilien schloss im März mit einem Defizit (für Argentinien) von u$s 180 Mio., der sich mit einem Überschuss von u$s 50 Mio. im gleichen Vorjahresmonat vergleicht, berichtet das Ministerium für Entwicklung, Industrie und Außenhandel von Brasilien. Im Januar und Februar hatte Argentinien noch einen Überschuss. Im März erreichten die argentinischen Importe aus Brasilien u$s 1,1 Mrd. (+42% gegen Vorjahr), und die Exporte bei u$s 900 Mio. (+12%).

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Die gesamten Steuereinnahmen des Bundesstaates, einschließlich Zöllen, Sozialabgaben und Gebühren, erreichten im März 2021 $ 763,85 Mrd., 71,2% über dem gleichen Vorjahresmonat. Dieses sehr gute Ergebnis ist an erster Stelle auf den hohen Erlös der Exportzölle zurückzuführen, der vornehmlich durch hohe Exporte von Sojabohne zu sehr günstigen Preisen entstand. Die interannuelle Zunahme betrug hier im März 145,7%, im 1. Quartal sogar 190,4%. Doch auch die MwSt. hat sich günstig entwickelt, mit einer interannuellen Zunahme im März von 81,8%, und 54,2% im Quartal. Auch die Gewinnsteuer verzeichnet hohe Zunahmen, von 77,2% und 62,7%. Bei der Schecksteuer lag März um 63,3% über dem Vorjahr, das 1. Quartal jedoch nur um 38,9%. Bei der Brennstoffsteuer lagen die Zunahmen bei 100,5% und 72,6%. Gesamthaft lässt sich schließen, dass eine Normalisierung eingetreten ist, die für die Staatsfinanzen besonders positiv ist.

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Die argentinische Regierung hat sich gegenüber den Mercosur-Partnern bereit erklärt, der Senkung der Zollsätze gegenüber Drittländern in gewissen Fällen zuzustimmen. Während Brasilien eine allgemeine Senkung von 50% anstrebt, so dass der durchschnittliche Zollsatz der Mercosur-Staaten von 11% auf 5% gesenkt wird, und in diesem Sinn den Zollsatz auf technologische Güter schon herabgesetzt hat, will Argentinien jetzt selektiv vorgehen und die Zollsenkung auf Produkte beschränken, die nicht im Land erzeugt werden. Das Problem ist bei weitem nicht gelöst, und erfordert komplexe Verhandlungen zwischen den Fachbeamten der vier Mercosur-Mitgliedstaaten.

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Der Preis für Flaschengas wurde unmittelbar um 18% erhöht, und im Juni erfolgt eine weitere Zunahme, mit der es insgesamt 21% sind. Pressgas, das bei Kfz verwendet wird, wird ab Mai 25% teurer. Gleichzeitig hat die Regierung die Subvention pro Gasbehälter von 10 kg, um $ 72 auf $ 326 erhöht. Dieses Gas wird weitgehend von ärmeren Haushalten verwendet, die keinen Zugang zum Leitungsgas haben, das viel billiger ist.

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Lateinamerikanische Wirtschaft

Die brasilianische Regierung hat die Ausschreibung für die Vergebung in Konzession von 22 Flugplätzen und einer Eisenbahnlinie eingeleitet. Sie hofft dabei u$s 1,75 Mrd. einzunehmen. In Wirtschaftskreisen wird darauf hingewiesen, dass der Moment nicht günstig sei, so dass der Erfolg der Initiative in Frage gestellt wird.

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Die brasilianische Fernverbindungsbehörde hat die Regeln für eine Ausschreibung des Netzes 5G genehmigt, bei denen die chinesische Huawei als Lieferant der Anlagen auftritt. Präsident Bolsonaro hatte zunächst Zweifel an der Zulassung von Huawei, nachdem großer Druck von Präsident Trump bestand, um das Unternehmen auszuschließen. Doch der Ausschluss dieses Unternehmens hätte eine Verteuerung bedeutet, so dass es schließlich zugelassen wurde. Auch ist Trump nicht mehr Präsident, so dass der Druck aufgehört hat.

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Deutsche Wirtschaft

Der Auto- und Lastwagenbauer Daimler meldet gute Geschäfte im ersten Quartal 2021. Absatz und Umsatz der Auto- und Vansparte des Konzerns sollten ungeachtet branchenweiter Lieferengpässe von Mikrochips über dem Vorjahresquartal liegen, sagte Vorstandschef Ola Källenius bei der Daimler-Hauptversammlung. Mit Blick auf die Profitabilität zeigte sich Källenius bei Autos und Vans ebenso zuversichtlich wie bei der Lastwagen- und Bussparte, die im Herbst vom Gesamtkonzern abgespalten werden soll, um sie an die Börse zu bringen. (dpa)

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Die befürchtete Welle von Unternehmenspleiten ist im Corona-Jahr 2020 ausgeblieben. Die Zahl der Firmenzusammenbrüche sank vielmehr auf den niedrigsten Stand seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch berichtete. Die wirtschaftliche Not vieler Unternehmen schlug sich nicht in den Zahlen nieder, vor allem weil die Pflicht, einen Insolvenzantrag zu stellen, in der Corona-Krise ausgesetzt wurde. Ob in diesem Jahr eine Pleitewelle droht, ist umstritten. Die deutschen Amtsgerichte meldeten im vergangenen Jahr 15.841 Firmenpleiten, 15,5% weniger als im Jahr zuvor. (dpa)

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Der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Peter Beyer, hat angesichts massiver US-Kritik ein Baumoratorium des Gaspipelineprojekts Nord Stream 2 gefordert. «Das Projekt ist ein ernstzunehmender Stolperstein für den Neustart der transatlantischen Beziehungen», sagte Beyer der «Wirtschaftswoche». «Die Amerikaner erwarten von uns, dass auch wir nicht nur unsere Rhetorik ändern, sondern Taten sprechen lassen.» Er plädiere deshalb für ein Baumoratorium von Nord Stream 2. (dpa)

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Reisebüros und Veranstaltern droht trotz zuletzt gestiegener Buchungen ein weiteres düsteres Jahr. Nach einer Auswertung des Analysehauses Travel Data + Analytics (TDA) lag der Umsatz mit Pauschalreisen für die aktuelle Sommersaison bis Ende Februar um 76% unter dem Vorjahreszeitraum. «Die bis dato aufgelaufenen Verluste im hohen zweistelligen Bereich werden selbst durch ein möglicherweise noch anziehendes Kurzfristgeschäft kaum zu kompensieren sein», erläuterte TDA am Donnerstag. Das gelte für alle Reiseziele. (dpa)

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Die Commerzbank treibt den angekündigten Abbau Tausender Stellen voran. Der «sozialverträgliche Abbau» von 1700 Vollzeitstellen bis Ende 2021 sei über ein Freiwilligenprogramm mit dem Gesamtbetriebsrat vereinbart worden, teilte der Konzern mit. Die Commerzbank hat sich zum Ziel gesetzt, die Zahl der Vollzeitstellen im Konzern bis Ende 2024 von zuletzt knapp 40.000 auf 32.000 zu verringern. (dpa)

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Die Wirtschaft sieht sich bei Corona-Tests für Beschäftigte auf Kurs. «Zwischen 80% und 90% der deutschen Unternehmen testen oder bereiten den Teststart unmittelbar vor», heißt es in einem Schreiben von Spitzenverbänden an Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Die Verbände hatten Anfang März an die Unternehmen appelliert, Beschäftigten Selbsttests und - wo möglich - Schnelltests anzubieten. Im «Sachstandsbericht» heißt es, die «Test-Trendkurve» zeige nach oben. (dpa)

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Weltwirtschaft

US-Präsident Joe Biden will mit Ausgaben in Höhe von u$s 2 Bio. (E 1,7 Bio.) die Infrastruktur des Landes auf Vordermann bringen. Es handelt sich um argentinische und deutsche Billionen, die in den USA Trillonen sind, also eine 2 gefolgt von 9 Nullen. Für Instandsetzung und Erweiterung von Überlandstraßen, Autobahnen und Brücken sollen u$s 620 Mio. investiert werden. Hinzu kommen der Breitbandausbau, die Sanierung des Wasserversorgungssystems, und die Einführung von elektrisch angetriebenen Omnibussen. Minderheitsführer Mitch McConnell sagte am Dienstag: «Diese neue demokratische Regierung bewegt sich in die falsche Richtung.» Die geplanten Ausgaben seien zu hoch und die Wirtschaft erhole sich von der durch die Corona-Pandemie verursachten Krise «von selbst». McConnell kritisierte auch Bidens Plan, die Ausgaben über die Anhebung der Steuer auf Unternehmensgewinne von 21% auf 28% zu finanzieren. Bidens Demokraten hatten zur Bekämpfung der Corona-Krise erst Anfang des Monats ein rund u$s 1,9 Bio. schweres Konjunkturpaket im Kongress durchgesetzt. (dpa)

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Die Teuerung in der Eurozone hat im März angezogen. Nach Angaben des Statistikamts Eurostat lagen die Verbraucherpreise 1,3% höher als ein Jahr zuvor. Im Monatsvergleich stiegen die Lebenshaltungskosten um 0,9%. Der Preisauftrieb geht im Wesentlichen auf höhere Energiepreise zurück. Sie lagen 4,3% über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Februar waren sie noch um 1,7% gefallen. Andere Komponenten wie Lebensmittel, industriell gefertigte Waren oder Dienstleistungen verteuerten sich deutlich schwächer als Energie. Dazu passt, dass die Kernteuerung ohne Energie und Lebensmittel von 1,1% auf 0,9% zurückging. (dpa)

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Wegen der Auseinandersetzung um Schadenersatz könnte sich die Weiterfahrt der «Ever Given» am Suezkanal noch längere Zeit hinziehen. Die Kanalbehörde fordert wegen der tagelangen Blockade Schadenersatz in Höhe von einer Milliarde Dollar und will die Weiterfahrt erst bei einer Einigung erlauben. «Wir haben viel Mühe und Arbeit in die Rettung des Schiffs gesteckt. Wir haben täglich Einnahmen verloren. Uns steht eine Entschädigung zu», sagte Usama Rabi, Vorsitzender der Kanalbehörde. Derzeit liegt die «Ever Given» im Großen Bittersee zwischen dem nördlichen und südlichen Teil des Suezkanals. Bei ihrer Forderung bezieht sich die Behörde unter anderem auf Verlusten in Höhe von u$s 14 bis u$s 15 Mio. pro Tag, sowie die tagelangen Arbeiten mit Baggern und Schleppern zur Freilegung des 400 Meter langen Schiffs. An dessen Bord sei Fracht im Wert von u$s 3,5 Mrd., sagte Rabi. «Wir haben das Schiff und ihre Fracht gerettet.» Für verspätet ankommende Fracht trage die taiwanesische Reederei Evergreen Marine, die das Schiff gechartert hat, nach Worten ihres Präsidenten Eric Hsieh keine Verantwortung. Mögliche Schäden würden durch Versicherungen gedeckt, sagte Hsieh. Sie könnte aber haften für Verspätungen anderer Schiffe, die zu Hunderten tagelang auf Durchfahrt am Kanal warten mussten. Mehrere Ermittlungen sollen klären, wie es zu dem Unfall kam. (dpa)

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US-Automarkt kommt nach dem Einbruch in der Corona-Krise wieder in Gang. Der Marktführer General Motors (GM) steigerte seine Verkäufe im ersten Quartal deutlich. Die deutschen Hersteller BMW, Volkswagen, Audi und Porsche legten noch stärker zu. (dpa)

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Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat trotz der anhaltenden Corona-Pandemie seine globale Konjunkturprognose für dieses und kommendes Jahr angehoben. Angetrieben von einem Aufschwung in den Industrieländern soll die Weltwirtschaft 2021 um 6% und im kommenden Jahr um 4,4% wachsen. Bei der Prognose im Januar hatte er für dieses Jahr ein Plus von 5,5% und von 4,2% für 2022 erwartet. Das stärkere Wachstum sei vor allem begründet durch Impfungen, die Anpassungsfähigkeit der Wirtschaft und Konjunkturmaßnahmen. (dpa)

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Der Ausfall eines Hedgefonds aus den USA kommt die schweizerische Großbank Credit Suisse teuer zu stehen. Die Belastung dürfte sich auf etwa 4,4 Mrd. Schweizer Franken (rund E 4 Mrd.) belaufen. Für das abgelaufene erste Quartal rechnet das Management daher vor Steuern insgesamt mit einem Verlust von etwa 900 Mio. Franken. Die Bank hat deshalb den Rückkauf eigener Aktien ausgesetzt und will die Dividende kappen. Zudem verlieren der Chef der Investmentbank, Brian Chin, und Risikochefin Lara Werner ihre Jobs. (dpa)

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Finanzminister Olaf Scholz (SPD) will sich bei den führenden Wirtschaftsnationen (G20) für eine Verlängerung des Schuldenmoratoriums für die ärmsten Länder einsetzen. Sie sollten angesichts der Corona-Krise einen weiteren Aufschub für Zins- und Tilgungszahlungen bis Jahresende bekommen, sagte der Vizekanzler am Dienstag vor dem virtuellen Treffen der G20-Finanzminister. Deutschland unterstützt zugleich die geplante Kapitalspritze für den Internationalen Währungsfonds (IWF) im Umfang von 650 Milliarden Dollar. 42 Prozent der Mittel dürften an besonders arme Länder gehen. Bislang unterstützte der IWF in der Corona-Krise 86 Länder. (dpa)

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Die EU-Kommission hat staatliche Hilfen für die schwer von der Corona-Krise getroffene Fluggesellschaft Air France unter Auflagen gebilligt. Frankreich werde bis zu E 4 Mrd. zur Stärkung des Eigenkapitals beisteuern und dem Unternehmen helfen, die finanziellen Schwierigkeiten zu bewältigen, erklärte die für den Wettbewerb zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager. Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire sagte dem Radiosender France Inter, dass der französische Staat seinen Aktienanteil von jetzt 14% auf rund 30% Prozent erhöhen könne. Im Gegenzug muss Air France am Pariser Flughafen Orly einen Teil der Start- und Landeslots an andere Unternehmen abgeben. So könnten Konkurrenten ihre Aktivitäten auf diesem Flughafen ausweiten, wodurch faire Preise und eine größere Auswahl für Verbraucher gewährleistet seien, erklärte Vestager. (dpa)

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Statistiken


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