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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Wirtschaft in Kürze

Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Dienstag zu $ 97,61, gegen $ 97,23 in der Vorwoche, wobei die Abwertung seit Ende Dezember 8,61% betrug. Die ZB hat weiter Dollar am Devisenmarkt gekauft, womit die Käufe im ganzen Monat März u$s 1,5 Mrd. übersteigen. Es sind jetzt schon vier Monate, in denen die ZB am Markt Dollar gekauft hat. Der Schwarzkurs schloss bei $ 141, gegen $ 145 in der Vorwoche. Der Kurs, der sich bei gleichzeitigem Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar ergibt (“contado con liquidación”) schloss zu 146,50, gegen $ 148,77 in der Vorwoche. Die ZB hat weiter auf diesem Markt interveniert, um den Kurs zu drücken und die Marge zum offiziellen Kurs zu verringern, und dabei argentinische Staatstitel gekauft, die zu Schleuderpreisen an der Börse von New York gehandelt werden. Insgesamt sollen es schon über u$s 450 Mio. sein, was in Nennwerten ca. u$s 1,5 Mrd. darstellt. Dadurch wird die Staatsschuld verringert. Der Rofex-Terminkurs lag zum 28.02.22 bei $ 127,18, was einen Zinssatz von 42,38% zum Ausdruck bringt.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires ging in einer Woche zum Dienstag um 1,08% zurück, und lag um 6,12% unter Ende Dezember 2020.

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Die Staatstitel, die auf Dollar lauten und in New York gehandelt werden, wiesen in einer Woche zum Dienstag eine betonte Baisse aus. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Bono 2028 LA: -4,29%; Bono 2030 LA: -5,54%; Bono 2035 LA: -2,80%; Bono 2038 LA: - 0,03%; Bonar 2024: -5,13%.

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Obwohl die Leistungsbilanz laut INDEC im 4. Quartal 2020 mit einem Defizit von u$s 372 Mio. schloss, konnte im ganzen Jahr 2020 ein Überschuss von u$s 2,98 Mrd. erreicht werden. Im 4. Quartal schloss die Kapitalbilanz mit einem Überschuss von u$s 549 Mio. Die ZB-Reserven nahmen in dieser Periode um u$s 2,81 Mrd. ab.

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Der Bankenverband Adeba, der die Privatbanken von lokalem Kapital umfasst, hat eine Senkung der Steuer auf den Bruttoumsatz gefordert, der die Kredite stark verteure. Der Satz der Steuer beträgt bei Banken 8%, mehr als doppelt so viel wie bei anderen Tätigkeiten. Von einem Kredit, der zu 30% verzinst wird, entfallen 2,4 Prozentpunkte auf diese Steuer. Der Verband beklagt sich auch darüber, dass 11 Provinzen, einschließlich Bundeshauptstadt, ab Januar 2020 entweder den Satz der Steuer erhöht haben, oder die Steuer direkt auf den Zinssatz statt auf die Marge berechnen, wie es traditionell der Fall war. Obwohl es sich um eine provinzielle Steuer handelt, bei der jede Provinzregierung frei entscheidet, sollte die Bundesregierung die Provinzen auffordern, ein Abkommen abzuschließen, in dem die Steuer in allen Provinzen die gleiche ist, und Ungereimtheiten abgeschafft werden. Die Probleme, die aufgetreten sind, sind zu groß, um sie zu ignorieren.

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Die ZB bestätigte, dass die Hinausschiebung der Amortisationsquoten von Krediten, die vor der Pandemie aufgenommen worden waren, Ende März zu Ende geht. Somit müssen die Kreditnehmer ab April ihre Schulden normal zahlen. Dennoch hat die ZB eine Frist von 60 Tagen gewährt, während der die Schuldner mit der Bank neue Zahlungsbedingungen aushandeln können.

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Der Umsatz der Supermärkte, die die INDEC-Statistik umfasst, lag im Januar 2021 bei $ 97,96 Mrd., 39,5% über dem gleichen Vorjahresmonat. In konstanten Werten waren es 3,8% mehr als im Vorjahr. Hinzu kommen noch Onlineverkäufe von $ 3,48 Mrd., 234,6% über dem Vorjahr. Von den Käufen wurden 35,1% mit Kreditkarten bezahlt, 32,3% in bar, 27,2% mit Zahlkarten und 5,5% mit anderen Zahlungsmitteln. Dieser letzte Zahlungsmodus, der QR (giftcard) einschließt, verzeichnet eine interannuelle Zunahme von 129,9%.

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Die Shopping-Centers, die von INDEC erfasst werden, weisen im Januar im interannuellen Vergleich einen Umsatzrückgang von 31,5% auf.

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Die privaten Consulting-Firmen rechnen für März mit einer Zunahme der Indices der Konsumentenpreise von ca. 4%, womit es im ersten Quartal 12% sein würden. Bis zur Dritten Märzwoche war Rindfleisch um ca. 5% teurer geworden, alkoholfreie Getränke um ca. 10%, alkoholische Getränke um ca. 6,2%, Weißbrot um ca. 10%, und Fisch um ca. 9%. Hinzu kommt eine Zunahme von 15% bis 25% bei Gebühren von Privatschulen, von 3,5% der privaten Gesundheitsanstalten, und 5% beim Benzin.

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Die Zahl der aktiven Kreditkarten ist gemäß Angabe der ZB in einem Jahr zum September 2020 um 1,76 Mio. auf 23,17 Mio. gesunken. Dies steht im Widerspruch zur Zunahme des Gesamtbetrages der Zahlungen, die über Kreditkarten erfolgten, die in der Pandemie zugenommen haben. Doch viele Menschen haben die Kreditkarte wegen der Kosten und der hohen Zinsen auf Kredite über diese Karten, aufgegeben. Das hat zu einem Übergang auf Zahlung mit Zahlkarten (“tarjeta de débito”) geführt.

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Die chinesische Power China hat der Regierung ihr Interesse bekanntgegeben, den Bau des Wasserkraftwerkes Chihuidos zu übernehmen. Das setzt auch die Finanzierung voraus, über die nichts bekanntgegeben wurde. Partner von Power China sind hier die lokalen Firmen Holdec Inversora, CPC, und Rovella Carranza. Dieses Kraftwerk, das am oberen Lauf des Limay-Flusses gebaut werden soll, soll eine Kapazität von 700 Mw haben und sehr wirtschaftlich sein, abgesehen davon, dass dadurch der Fluss besser kontrolliert wird und eventuelle Überschwemmungen vermieden werden. Das Kraftwerk war ursprünglich an eine russische Firma zugeteilt worden, die sich unter der Macri-Regierung zurückzog, dann an die deutsche Voight, die sich auch zurückzog. In beiden Fällen ging es darum, dass die Regierung eine Zinssenkung forderte, mit der die Firmen nicht einverstanden waren.

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Im Wirtschaftsministerium und im Energiesekretariat arbeiten Fachbeamte an einer gemäß dem Einkommen des Konsumenten differenzierten Tarifstruktur für elektrischen Strom. Da die Differenzierung nicht gemäß Gegenden erfolgen kann, weil dabei nicht alle Verbraucher in einer Gegend zur gleichen Kategorie gehören, sollen jetzt Daten der AFIP verwendet werden, die sich auf das Einkommen der Personen beziehen. Das Thema ist auch so nicht einfach, so dass zunächst für April die allgemeine Erhöhung beibehalten wird.

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Der Umsatz von Maschinen und Geräten für die Landwirtschaft lag 2020 mit $ 100,8 Mrd. um 80% über 2019, berichtet das INDEC. Da wegen der Importhemmung weniger importiert wurde, war die Zunahme bei lokal gefertigten Maschinen und Geräten noch höher. 2020 wurden 5.204 Traktoren verkauft, von denen nur 1.328 importiert waren. Die Erntemaschinen waren der einzige Bereich, in dem ein Rückgang eingetreten ist, mit 843 Einheiten, gegen 861 im Vorjahr. Doch der Anteil an lokal gefertigten Maschinen hat auch hier zugenommen.

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Der Export erreichte im Februar 2021 u$s 4,77 Mrd., 9,1% über dem gleichen Vorjahresmonat. Die exportierte Menge war geringer als im Vorjahr, aber die Preise waren dank der Hausse bei Sojabohne viel höher. Die Importe lagen mit u$s 3.71 Mrd. um 16,4% über dem Vorjahr, bei einer Mengenzunahme von 19% und einer Preisabnahme von 2,2%. Der Überschuss lag im Februar bei u$s 1,06 Mrd., gegen u$s 1,18 Mrd. im Vorjahr. Der wichtigste Handelspartner war Brasilien, mit argentinischen Exporten von u$s 1,58 Mrd. und Importen von u$s 1,81 Mrd.

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Gouverneur Axel Kicillof kündigte eine Erhöhung des Stromtarifs in der Provinz Buenos Aires ab 1. April von 7% an. Das bezieht sich auf die Kunden von Edelap, EDEN, EDES, und 200 Genossenschaften, die zusammen ca. 40% des Provinzkonsums beliefern. Auch beim Rest der Verbraucher, die vornehmlich von Edenor und Edesur beliefert werden, wird eine ähnliche Zunahme erwartet.

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Die AFIP hat mitgeteilt, dass ab 1. April 2021 die elektronische Rechnung indossiert, übertragen und diskontiert werden kann. Das schafft besonders für kleine und mittlere Unternehmen eine Finanzierungsmöglichkeit und fördert den Übergang von der gedruckten Rechnung auf die elektronische.

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In der Klage des US-Investmentfonds Aurelius gegen den argentinischen Staat, wegen des Wachstumscoupons, der bei der Umschuldung von 2005 ausgegeben worden war, hat die Richterin Loretta Preska dem Kläger recht gegeben und das sogenannte “Discovery-Verfahren” eingeleitet, das in einer eingehenden Untersuchung des Falles besteht. Der Wachstumscoupon wurde 2005 den Gläubigern zusammen mit den neuen Staatstiteln übergeben. Er verfügte eine Extrazahlung, wenn das Bruttoinlandsprodukt in einem Jahr über 3,2% zunahm. 2015 hatte die Regierung, mit Axel Kicillof als Wirtschaftsminister eine Zunahme über 3,2% für das Jahr 2014 bekanntgegeben. Doch kurz danach wurde dies korrigiert, mit einer Zunahme unter 3,2%. Der Kläger bei diesem Prozess weist darauf hin, dass die Korrektur willkürlich gewesen sei, nur um den Coupon nicht zu zahlen. In der Tat war Kicillof damals unvorsichtig. Wenn Argentinien diesen Prozess verliert, auch in zweiter Instanz, dann kostet das den Staat um die u$s 500 Mio. Der Wachstumscoupon, den Roberto Lavagna als Wirtschaftsminister eingeführt hatte, war von vornherein ein Fehler, u.a. weil die BIP-Berechnung immer fragwürdig ist. Die meisten Gläubiger haben den Coupon sofort verkauft, so dass er bei Geierfonds landete, bei denen es nur auf einen Prozess ankommt.

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Máximo Kirchner, Sohn von Cristina und Vorsitzender der Regierungsfraktion “Frente de todos” in der Deputiertenkammer, wurde von der Anwältin Silvina Martinez wegen illegaler Bereicherung angeklagt, und Staatsanwalt Eduardo Taiano befasst sich jetzt mit der Untersuchung. Zum 31.12.20 hatte Máximo ein Vermögen von $ 292 Mio. angegeben, 50% über dem Vorjahr. Doch die Klägerin weist darauf hin, dass das Vermögen, bei korrekter Bewertung der Immobilien, um die u$s 25 Mio. ausmacht, was zum offiziellen Kurs etwa zehn Mal so viel ergibt, wie Máximo angegeben hat, und zum freien Kurs noch viel mehr.

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Die AFIP hat durch Beschluss 4953/21 Pfändungen u.a. Maßnahmen, bei kleinen und mittleren Unternehmen (Pymes) und solchen, die in kritischen Bereichen tätig sind, bis zum 30. Mai 2021 aufgehoben. Somit sind schon über ein Jahr keine Pfändungen und Justizverfahren gegen Unternehmen eingeleitet worden, die Steuern und Sozialbeiträge schuldig sind. Vor Ende Mai muss jetzt eine Gesamtlösung geschaffen werden, um einen Zusammenbruch vieler Unternehmen zu vermeiden. Einmal muss die Zahlung in Raten gestattet werden, und dann sollte die Pfändung auf das Anlagevermögen beschränkt werden, um die normale Tätigkeit der Unternehmen nicht zu hemmen. Das steht jedoch nicht zur Diskussion, auch nicht in den Unternehmerverbänden.

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Das Wirtschaftsministerium hat Schatzscheine für $ 86,98 Mrd. untergebracht, und gleichzeitig Titel, die im April verfallen und insgesamt $ 214 Mrd. ausmachen, gegen neuen Titel umgetauscht, die in zwei Jahren verfallen. Auf diese Weise wurden die Amortisationen bestehender Schulden voll gedeckt, mit einem Überschuss, der für die Defizitfinanzierung eingesetzt wurde.

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Lateinamerikanische Wirtschaft

Mexikos staatlicher Erdölkonzern Pemex hat ein großes Onshore-Ölfeld entdeckt, mit einem anfänglichen Rohölvolumen von 500 bis 600 Mio. Barrel, wie Pemex-Generaldirektor Octavio Romero mitteilte. Anwesend war auch Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador. Es ist bereits der dritte Fund eines «Riesenfelds», der seit Amtsantritt des Staatschefs im Dezember 2018 verkündet wurde. Aus keinem der beiden zuerst entdeckten Vorkommen wurden bisher jedoch bedeutende Ölmengen gefördert. Auch das Potenzial des neu entdeckten Feldes muss Experten zufolge noch bestätigt werden. López Obrador hatte im Wahlkampf angekündigt, mit der neoliberalen Politik seiner Vorgänger zu brechen und die «Energiesouveränität» des Landes zurückzugewinnen. Seine Energiepolitik ist jedoch umstritten. Pemex ist hoch verschuldet und verzeichnete im vergangenen Jahr einen Verlust von u$s 23 Mrd. Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf rund u$s 113 Mrd. Im vergangenen Jahr wurden durchschnittlich gut 1,7 Mio. Barrel pro Tag gefördert. In diesem Jahr werden laut Pemex um die 2 Mio. Barrel am Tag angepeilt. (dpa)

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Deutsche Wirtschaft

Betriebe mit Tarifvertrag bieten ihren Beschäftigten nach einer Untersuchung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung bessere Arbeitsbedingungen als vergleichbare Unternehmen ohne Tarifbindung. Vollzeitbeschäftigte in tariflosen Betrieben arbeiteten bundesweit im Schnitt wöchentlich 54 Minuten länger und verdienten 11% weniger als Beschäftigte in Betrieben mit Tarifbindung, heißt es in der Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Böckler-Stiftung. (dpa)

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Ein Jahr nach den ersten Schließungen von Geschäften, Restaurants, Kneipen und Hotels droht sich die gewohnte Auswahl für die Kunden zu verändern. Viele Betriebe sehen sich in großen Schwierigkeiten. Jedes vierte Unternehmen ziehe in Erwägung aufzugeben, teilte der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) mit. Der Handel fürchtet die Schließung Tausender Geschäfte infolge der Corona-Krise. Wie viele Inhaber möglicherweise faktisch schon aufgegeben haben, lässt sich demnach noch nicht beziffern, weil die Pflicht zum Insolvenzantrag für viele bis Ende April ausgesetzt ist. Im Gastgewerbe gab es im Jahr 2020 bis November 18% weniger Insolvenzverfahren als im Vorjahreszeitraum. (dpa)

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Der VW-Konzern verlangt von seinem früheren Chef Martin Winterkorn und von Ex-Audi-Chef Rupert Stadler Schadenersatz im Zusammenhang mit dem Dieselskandal. Dies teilte das Unternehmen am Freitag nach einer Sitzung des Aufsichtsrats mit. Die Kontrolleure hatten zuvor die Ergebnisse umfangreicher Prüfungen in der Regressfrage diskutiert. Volkswagen erklärte, man werde die beiden ehemaligen Top-Manager nun «wegen aktienrechtlicher Sorgfaltspflichtverletzungen auf Schadenersatz in Anspruch nehmen». Welches finanzielle Ausmaß die Forderungen haben könnten, stand zunächst nicht fest. Im Fall anderer VW-Vorstandsmitglieder seien dagegen keine Verstöße festgestellt worden. (dpa)

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In Deutschland hat sich die Stimmung in den Unternehmen im März trotz Corona-Maßnahmen stark verbessert. Der Ifo-Geschäftslimaindex sei auf 96,6 Punkte gestiegen, nach 92,7 Zählern im Februar, teilten die Wirtschaftsforscher vom Ifo-Institut mit. Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer stieg damit den zweiten Monat in Folge und erreichte den höchsten Wert seit Juni 2019. «Trotz steigender Infektionszahlen startet die deutsche Wirtschaft zuversichtlich in den Frühling», kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest die Ergebnisse der Umfrage unter etwa 9000 deutschen Unternehmen. Seiner Einschätzung nach ist «der Optimismus mit Blick auf die kommenden Monate zurückgekehrt». (dpa)

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Der Anstieg der Immobilienpreise in Deutschland setzt sich trotz der Corona-Krise ungebremst fort. Käufer von Wohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäusern mussten nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes vom Montag im Krisenjahr 2020 im Schnitt 7,4% mehr zahlen als ein Jahr zuvor. Teurer wurde es nicht nur in Großstädten, sondern auch auf dem Land. Allein im vierten Quartal stellte die Behörde insgesamt einen interannuellen Preisanstieg von durchschnittlich 8,1% fest. (dpa)

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Die vom Ifo-Institut erhobenen Exporterwartungen der Industrie kletterten im März auf den höchsten Stand seit gut zehn Jahren. Gegenüber dem Vormonat stieg der Indikator, der auf einer Umfrage basiert, um 13 Punkte auf 24,9 Zähler. Das ist der höchste Wert seit Januar 2011. «Die Exportwirtschaft profitiert von einer starken Konjunktur in Asien und den USA», kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Auch der Euroraum nehme langsam etwas Fahrt auf. (dpa)

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Die deutschen Unternehmen zeigen sich in der Corona-Krise erstaunlich widerstandsfähig: Eine große Pleitewelle ist bisher ausgeblieben. Der Kreditversicherer Euler Hermes ist überzeugt, dass dies - auch dank staatlicher Hilfen - vorläufig so bleibt. In diesem Jahr werde die Zahl der Firmenpleiten lediglich um 6% steigen und damit weiterhin deutlich unter dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019 bleiben, prognostizierten die Experten in einer am Montag veröffentlichten Studie. Auch 2022 werde die Zahl der Firmenpleiten lediglich wieder auf das Niveau der Vorkrisenjahre ansteigen. Doch sind nicht alle Experten so optimistisch. (dpa)

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In der Metall- und Elektroindustrie haben Arbeitgeber und IG Metall einen Tarifvertrag vereinbart, der Arbeitszeitverkürzungen gegen einen teilweisen Lohnausgleich möglich macht. Die am Dienstagmorgen in Nordrhein-Westfalen gefundene Vereinbarung sieht neben einer Corona-Prämie von E 500 in diesem Jahr dauerhafte Sonderzahlungen ab 2022 vor, die in Betrieben mit Beschäftigungsproblemen für einen finanziellen Ausgleich bei einer Senkung der Arbeitszeit verwendet werden können. Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall und der Vorstand der IG Metall empfahlen die Übernahme des NRW-Abschlusses in den anderen Tarifgebieten. (dpa)

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Die Jahresteuerungsrate lag bei 1,7%, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das war der höchste Stand seit Februar 2020 - dem letzten Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie - mit damals ebenfalls 1,7%. (dpa)

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Der Mainzer Corona-Impfstoff-Hersteller Biontech und sein US-Partner Pfizer peilen eine Ausweitung ihrer Produktionskapazität von 2 auf 2,5 Mrd. Dosen bis Ende 2021. «Der Anstieg wurde hauptsächlich ermöglicht durch verbesserte Herstellungsprozesse, die Inbetriebnahme von Biontechs Produktionsstätte in Marburg, die Zulassung der Entnahme einer sechsten Impfdosis sowie durch die Erweiterung unseres Hersteller- und Lieferantennetzwerks», erklärte das Unternehmen.(dpa)

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Weltwirtschaft

Japans Zentralbank will ihre Billiggeld-Politik künftig noch flexibler handhaben. Die Bank of Japan (BoJ) entschied, den Schwankungsspielraum für langfristige Staatsanleihen zu vergrößern: zwischen plus und minus 0,25%. Der Zehn-Jahres-Zinssatz solle bei etwa null Prozent gehalten werden. Auch der kurzfristige Zins bleibe bei minus 0,1% , aber man könne eine größere Schwankungsbreite bei den langfristigen Zinsen tolerieren. Die Wirtschaft ziehe zwar an, stecke aber weiterhin in einer schwierigen Lage, befand die BoJ. Dies deutet darauf hin, dass sich Japan noch auf längere Sicht auf eine lockere Geldpolitik einstellt. Um diese noch flexibler handhaben zu können, beschlossen die Währungshüter zudem, ihre Zielvorgabe für den Kauf von Papieren börsengehandelter Investmentfonds - sogenannten ETF (Exchange-traded funds) - abzuschaffen. Bisher hatte die Zentralbank für ETF rund 6 Bio Yen (rund E 46 Mrd.) jährlich aufgewendet. (dpa)

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Die Blockade des Suezkanals durch den 400 Meter langen Frachter Ever Given hat nach bisherigen Schätzungen von Experten an die u$s 10 Mrd. gekostet. Der finanzielle Schaden betrifft einmal die zahlreichen Frachter, die Schlange standen, um den Kanal zu überqueren (wobei jeder verlorene Tag viel kostet) , dann die zusätzlichen Kosten der Frachter, die den Weg über den Kap der guten Hoffnung eingeschlagen haben, der 10 Tage länger dauert, und dann auch die Schäden, die Unternehmen erlitten, die Produktionsprozesse wegen fehlender Teile unterbrechen mussten. Eventuell muss man auch die Zunahme des Brennstoffpreises hinzufügen, den die Blockade verursacht hat, und auch die Kosten, die entstanden, um die festgefahrene Ever Given wieder freizusetzen. Pro Woche werden über den Kanal 1,25 Mio. Tonnen Fracht befördert, 13% des gesamten Welthandelsvolumens. (dpa)

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Die Regierung von US-Präsident Joe Biden will die Erzeugung von Windenergie ausbauen. Ziel sei es, bis zum Jahr 2030 jährlich 30 Gigawatt Strom durch Offshore-Windparks und damit genügend Strom für den Bedarf von mehr als 10 Mio. Haushalten zu erzeugen, erklärte das Weiße Haus am Montag. Als Präsidentschaftskandidat versprach Biden, aus der Not des Klimawandels eine Tugend zu machen und mit der Energiewende, der Modernisierung der Infrastruktur und dem Ausbau der Elektromobilität massenhaft neue Jobs zu schaffen. «Nirgendwo wird das Ausmaß dieser Chance deutlicher als bei der Offshore-Windkraft», erklärte die Regierungsberaterin in Klimafragen, Gina McCarthy. (dpa)

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Statistiken

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