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Wirtschaft in Kürze

Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 96,76, gegen $ 96,31 in der Vorwoche. Die Abwertung betrug in diesem Jahr 7,67%. Die ZB hat weiter Dollar am Markt gekauft. Allein am Mittwoch waren es u$s 40 Mio., und im Monat März sind es schon u$s 1,25 Mrd. Der Schwarzkurs schloss zu $ 144, gegen $ 143 in der Vorwoche. Der Kurs, der sich über Kauf und Verkauf von Staatstiteln ergibt (“contado con liquidación”) lag bei $ 149,68, gegen $ 148,92 in der Vorwoche.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires stieg in einer Woche zum Mittwoch um 5,44%, lag aber dennoch um 2,58% unter Ende 2020.

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Bei den argentinischen Staatstiteln, die auf Dollar lauten und in New York gehandelt werden, setzte in der Woche zum Mittwoch eine spürbare Erholung ein. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Bono 2029 LA: + 4,55%, Bono 2030 LA: +1,35%, Bono 2035 LA: +1,35%; Bono 2038 LA: +1,89%; Bonar 2024: +2,13%.

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Der Index der Grossistenpreise des INDEC verzeichnet im Februar eine Zunahme von 5,1%, und liegt somit um 47,7% über dem gleichen Vorjahresmonat. Lokale Produkte stiegen um 6% und importierte um 7,4%. Hier hat sich die Preiszunahme bei Erdöl und auch bei anderen Produkten ausgewirkt.

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Der Index der Baukosten des INDEC verzeichnet im Februar eine Zunahme von 5%, und liegt somit um 40,8% über dem gleichen Vorjahresmonat. Im ersten Bimester 2021 betrug die Zunahme 8,2%. Im Februar stiegen Baumaterialien um 4,6%, Arbeitskosten um 4,9% und Gemeinkosten um 7,4%.

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Durch Dekret 151/21 (Amtsblatt vom 12.3.21) wurde das Gesetz 27.613 in Kraft gesetzt, das sich auf eine spezifische Weißwaschung für Wohnungsbauten bezieht. Eingeschlossen sind Beträge, die für Wohnungsbauten, die ab jetzt begonnen werden, und auch solche, die bis zu 50% fertiggestellt sind, investiert werden. In den ersten 60 Tagen gilt für die Weißwaschung eine Steuer von 5%, dann bis zu 90 Tagen eine von 10%, und eine von 20% bis zu 120 Tagen. Der investierte Betrag wird bis zum 31.12.22 von der Vermögenssteuer ausgenommen. Außerdem kann 1% des investierten Betrages auf diese Steuer angerechnet werden. Der weißgewaschene Betrag muss zunächst auf ein Sonderkonto deponiert werden, und kann in Staatstiteln angelegt werden, bis er für das Bauprojekt verwendet wird.

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Die Regierung hat eine Investition von u$s 115 Mio. bekanntgegeben, die für den Bau einer gehobenen Eisenbahnstrecke der Belgrano-Südbahn bestimmt ist, die von der Station Sáenz bis zum Endbahnhof Constitución geht. Normalerweise verwenden 65.000 Personen täglich diese Strecke.

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Präsident Alberto Fernández erklärte in seiner Rede vom 1. März, dass kein Mitglied der Justiz (Richter, Staatsanwälte u.a.) die Gewinnsteuer zahle. In der Tat waren sie bis 2017 von der Gewinnsteuer ausgenommen, weil die Verfassung bestimmt, dass ihre Gehälter nicht verringert werden dürfen, was vom Obersten Gerichtshof in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts bestätigt wurde. Doch ein Gesetz vom Jahr 2016 (Macri-Regierung) hat dies für neuernannte Richter geändert, bei denen der Steuerabzug von Anfang an besteht, so dass nicht von einer Verringerung die Rede ist. Ab 2017 zahlen die neuernannten Richter die Gewinnsteuer. Es sind jetzt schon 141 und werden jedes Jahr mehr.

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Um die 3.000 große und auch mittlere Unternehmen, die Gas auf dem Grossistenmarkt kaufen, werden ab Mai das Gas um bis zu 100% teurer bezahlen müssen. Ebenfalls wird der Stromtarif schon diesen Monat für Industrie- und Handelsunternehmen, die als große Verbraucher vom Stromverteiler GUDI eingestuft werden (über 300 KW) um 35% bis 50% erhöht. Die Unternehmen, die Gas direkt von den Erdölunternehmen beziehen, werden innerhalb von 45 Tagen den neuen Tarif aushandeln. Innerhalb dieser Frist werden auch die Betreiber von Tankstellen für Pressgas den neuen Tarif aushandeln, wobei mit einer Zunahme von ca. 20% gerechnet wird. Die Kosten der Erhöhung des internationalen Erdölpreises und der höhere Gaspreis, der für zusätzliche Produktion gezahlt wird (um den hohen Winterkonsum zu decken) kommen zunehmend allgemein zum Ausdruck.

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Die landesweite Erdölförderung lag im Januar 2021 um 7,3% unter dem gleichen Vorjahresmonat und die von Gas um 11,4%. Doch bei Gas trat eine Zunahme von 3,3% gegenüber Dezember 2020 ein, als Folge des neuen Gasprogrammes der Regierung. Die Produktion von Erdöl aus konventionellen Lagern, die 75% der Gesamtförderung ausmacht, nahm interannuell um 13,3% ab, während die nicht konventionelle (Vaca Muerta) 12,7% über Januar 2020 lag.

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Die Preise für Benzin und Dieselöl werden binnen 3 Monaten stufenweise um 18% erhöht, wobei 3 Prozentpunkt auf die Erhöhung der Brennstoffsteuern entfallen. Die erste Zunahme, von ca. 6% fand diese Woche statt.

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Die Regierung der Provinz Buenos Aires hat für dieses Jahr die Gehälter der Provinzbeamten um 34% erhöht. Die Zulage erfolgt in drei Stufen: 14% im März, 9% im Juli und 11% im September.

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Die Börse von Rosario hat ihre Schätzung der diesjährigen Sojabohnenernte von 49 auf 45 Mio. Tonnen gesenkt, nachdem eine neue Dürreperiode eingetreten ist. Die Regenfälle im Sommer hatten die Aussichten gebessert, nachdem die Sojaernte durch eine lange vorangehende Dürre bedroht war. Aber im Februar und März trat eine neue Dürreperiode ein.

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ZB-Präsident Miguel Pesce sagte anlässlich einer Videokonferenz mit ZB-Leitern von Peru, Ecuador, Russland u.a., in der das Thema der Dollarisierung in Schwellenländern behandelt wurde, dass es in Argentinien keinen Devisenmangel gäbe, wie allgemein behauptet wird. Er sagte, Argentinien habe im Land ca. u$s 130 Mrd. Dollar, in Banknoten, die sich in Bankfächern, privaten Kassenschränken und allerlei Verstecken befänden.Wie er zu dieser Zahl gekommen ist, sagte er nicht. Er fügte dann hinzu, Argentinien habe einen Kapitalmarkt, der diese Sparkapazität nicht verdauen könne. Was er damit gemeint hat, weiß man nicht. Pesce wies darauf hin, dass Argentinien hier ein Problem habe, das für die Wirtschaftswissenschaft schwer zu lösen sei. Es sei paradox, dass man auf der einen Seite Finanzierung im Ausland suche, und auf der anderen Seite einen so hohen Dollarbetrag im Land habe. Wir haben Herrn Pesce in der Wirtschaftsübersicht eine Teillösung für das Problem gegeben, die als erstes erfordert, dass Dollarkredite für interne Geschäfte und Hypotheken zugelassen werden, und Dollardepositen bei Banken automa-tisch weißgewaschen werden. Aber Pesce liest das Argentinische Tageblatt nicht. Schade.

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Das Amt für öffentliche Einnahmen, AFIP, hat den Betrag, den selbstständig Tätige monatlich als Beitrag zum Pensionierungssystem zahlen müssen, ab März 2021 um 8,07% erhöht. Die niedrigste Kategorie zahlt jetzt $ 3.695,16 und die höchste $ 16.258,48 monatlich. Die Erhöhung liegt unter der für das erste Quartal 2021 erwarteten Preiszunahme, die auf alle Fälle über 10% liegen wird.

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Der Mengenumsatz von Produkten des massiven Haushaltskonsums lag im Februar 2021 bei Supermärkten und Selbstbedienungsläden um 8,4% unter dem gleichen Vorjahresmonat, hat die Consulting-Firma Scentia ermittelt. Im Januar betrug die interannuelle Abnahme nur 0,6%.

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Lateinamerikanische Wirtschaft

Brasilien erwartet dieses Jahr eine Rekordernte von Getreide und Ölsaaten von 263,1 Mio. Tonnen, 8,9% über dem Vorjahr und 3,5% über dem bisherigen Rekord, hat das statistische Amt IBGE bekanntgegeben. Schon 2020 war die Ernte um 6,2% auf 241,5 Mio. Tonnen gestiegen. Bei Sojabohne wird ein Rekord von 130,4 Mio. Tonnen erwartet, 7,3% über dem Vorjahr. Bei Mais sollen es 103,5 Mio. Tonnen sein, nur 0,3% über dem Vorjahr. Doch auf der anderen Seite wird ein Rückgang der Baumwollproduktion von 16,5% auf 5,9 Mio. Tonnen und der Kaffeeproduktion von 23,9% auf 2,9 Mio. Tonnen erwartet.

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Deutsche Wirtschaft

Die Zahl der Aktionäre in Deutschland ist 2020 auf den höchsten Stand seit fast 20 Jahren geklettert. 12,35 Mio. Menschen besaßen nach Angaben des Deutschen Aktieninstituts (DAI) Anteilsscheine von Unternehmen und/oder Aktienfonds und damit knapp 2,7 Mio. mehr als ein Jahr zuvor. Höher war die Zahl der Aktionäre hierzulande zuletzt im Jahr 2001 mit fast 12,9 Mio. Allerdings sind in der Statistik 2020 erstmals auch ausländische Aktionäre mit Wohnsitz in Deutschland erfasst. Dies allein erhöhte die Zahl um 500 000. Insbesondere jüngere Menschen hätten die Corona-Krise genutzt, um sich mit ihren Finanzen zu beschäftigten. (dpa)

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Die Bundesregierung will effektiver gegen Geldwäsche vorgehen und sich auch international dafür besser vernetzen. Das Kabinett beschloss am Mittwoch, das Transparenzregister auszuweiten, mit dem Hintermänner verschachtelter Unternehmenskonstruktionen sichtbar werden. Das bestehende „Arsenal im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung“ werde weiter aufgerüstet, sagte Finanzminister Olaf Scholz (SPD). „Damit soll es leichter fallen, die oft absichtlich komplexen Firmenkonstrukte zu durchschauen, Strohmänner zu erkennen und Briefkastenfirmen aufzuspüren.“ Das Register solle Unternehmen davor schützen, mit unseriösen Geschäftspartnern und kriminellen Machenschaften in Verbindung zu kommen. Zugleich sollen die Ermittler in Deutschland enger mit Behörden in anderen EU-Ländern zusammenarbeiten. Die Weitergabe von Daten über das Bundeskriminalamt an Europol soll erleichtert werden. (dpa)

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Nach einem milliardenschweren Rekordverlust für 2020 rüstet sich die Lufthansa für ein weiteres schwieriges Jahr mit der Corona-Pandemie. Der staatlich gestützte Luftverkehrskonzern traute sich bei der Bilanzvorlage am Donnerstag für 2021 keine konkrete Prognose zu und rechnet nur noch mit einem Flugangebot zwischen 40% bis 50% des Niveaus aus dem Vorkrisenjahr 2019. Der Geschäftseinbruch in der Corona-Krise hat der Lufthansa im abgelaufenen Jahr einen Rekordverlust von E 6,7 Mrd. eingebracht nach einem Gewinn von E 1,2 Mrd. ein Jahr zuvor. (dpa)

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Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck hat auch im Corona-Jahr 2020 Umsatz und Gewinn kräftig gesteigert. Eine hohe Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen für die Arzneiherstellung sowie die weltweite Forschung an Corona-Impfstoffen sorgten für einen Boom im Geschäft mit Laborausstattung. Zugleich zahlte sich die Milliarden-Übernahme des Halbleiterzulieferers Versum aus. Die Erholung von der Pandemie soll sich fortsetzen und der Umsatz aus eigener Kraft stark steigen. (dpa)

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Die deutschen Exporte haben zu Jahresbeginn überraschend an Fahrt gewonnen. Die Ausfuhren wuchsen im Januar um 1,4% im Vergleich zum Vormonat Dezember auf ein Volumen von E 98,1 Mrd. Seit dem Corona-Einbruch im Frühjahr 2020 sind die deutschen Exporte damit im Monatsvergleich kontinuierlich gewachsen. Einen kräftigen Dämpfer gab es dagegen bei den Importen. Sie fielen im Monatsvergleich um 4,7% auf E 83,8 Mrd. (dpa)

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Die von der Corona-Krise hart getroffene Reisebranche sieht einen ersten Hoffnungsschimmer. Die Neubuchungen organisierter Reisen für die Sommersaison ziehen langsam an, wie der Präsident des Reiseverbandes DRV, Norbert Fiebig, am Dienstag zur Eröffnung der Internationalen Tourismusbörse (ITB) sagte. Sie erreichten bislang allerdings nur 26% des von der Pandemie noch unbeeinflussten Vorjahreszeitraumes. Die Reisemesse findet wegen der Pandemie in diesem Jahr online und ausschließlich für Fachbesucher statt. (dpa)

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Nach dem besten Geschäftsjahr ihrer Firmengeschichte geht die Deutsche Post DHL in diesem Jahr von weiter steigenden Paketmengen aus. 2020 hat der Bonner Konzern rund 1,6 Mrd. Sendungen transportiert, die innerhalb Deutschlands verschickt und empfangen wurden. Das waren 15,3% mehr als im Vorjahr. Das Unternehmen erhöhte den Umsatz um 5,5% auf E 66,8 Mrd. Der Nettogewinn schnellte um 13,6% auf E 3 Mrd. hoch. (dpa)

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Unter den Corona-Konjunkturhilfen der Bundesregierung hat der Kinderbonus größere Kaufanreize gesetzt als die zwischenzeitliche Absenkung der Mehrwertsteuer. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung des Statistischen Bundesamtes zu dem im Juni 2020 beschlossenen Programm hervor. Laut einer repräsentativen Befragung über mehrere Monate wollten nur 20% bis 25% der Haushalte geplante Anschaffungen wegen der abgesenkten Mehrwertsteuer vorziehen oder betrachteten die geringeren Sätze von 16% , bzw. 5% Mehrwertsteuer als zusätzlichen Kaufanreiz. Den Kinderbonus in Höhe von E 300 pro berechtigtem Kind wollten die befragten Haushalte weit häufiger für Konsumwünsche wie Möbel oder Elektrogeräte nutzen. (dpa)

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Das Handwerk in Deutschland ist nach einer Studie der Wirtschaftsauskunftei Creditreform unterschiedlich stark von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen. Während die Geschäfte im Bauhauptgewerbe und im Ausbaugewerbe oftmals noch gut liefen, hätten Kfz-Gewerbe und Nahrungsmittelhandwerk deutliche Einbußen. «Untergangsstimmung herrscht vor allem dank der stabilen Baukonjunktur nicht», fassten die Marktbeobachter die Ergebnisse der Umfrage unter gut 1100 Handwerksbetrieben zusammen. Die Handwerksbetriebe beurteilten ihre Geschäftslage merklich schlechter als im Vorjahr. 62,7% der Befragten schätzten ihre Situation als «gut» oder «sehr gut» ein. (dpa)

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Die deutsche Wirtschaft wird sich nach Einschätzung des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) im laufenden Jahr kräftig erholen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde voraussichtlich um 3,75 zulegen. Die Bundesregierung hatte zuletzt mit einem Plus von 3,0% gerechnet. Im vergangenen Jahr war das BIP um 4,9% geschrumpft. (dpa)

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Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer setzt weiter auf den Erfolg der stark kritisierten Milliardenübernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto. «Wir gehen davon aus, dass wir alle Synergien aus dem Zusammenschluss bis zum Jahresende 2021 erreichen werden - ein Jahr früher als ursprünglich geplant», sagte Bayer-Chef Werner Baumann dem «Handelsblatt» (Donnerstag). «Allerdings hat die Agrarbranche in den vergangenen Jahren ein deutlich schwächeres Marktwachstum erlebt, von dem wir uns als das führende Unternehmen in diesem Bereich nicht abkoppeln können.» Das Umfeld bessere sich aber jetzt. «Die Erfolge durch die Übernahme werden sich in den nächsten Jahren deutlich zeigen», versprach Baumann. «Natürlich gab es einige Enttäuschungen, aber wir haben auch viel erreicht», sagte der Konzernchef. Nach wie vor arbeitet Bayer an der Abarbeitung der rechtlichen Probleme, die sie sich mit der Übernahme von Monsanto eingehandelt haben. Für das vergangene Geschäftsjahr hatte der Konzern wegen Milliardenrückstellungen für die Glyphosat-Rechtstreitigkeiten in den USA und hohen Abschreibungen in der Agrarsparte einen Verlust in Höhe von E 10,5 Mrd. ausgewiesen. (dpa)

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In der Corona-Krise ist der private Konsum in Deutschland so stark zurückgegangen wie seit 50 Jahren nicht mehr. Die Haushalte gaben im vergangenen Jahr 4,6% weniger Geld für Waren und Dienstleistungen aus als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Das war der stärkste Rückgang seit 1970 und unterscheidet sich fundamental vom Verbraucherverhalten in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009. Damals hatte der private Konsum die deutsche Volkswirtschaft gestützt und zur schnellen Erholung beigetragen. (dpa)

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Volkswagen baut in den kommenden Jahren mit Partnern ein Netz eigener Batteriezellfabriken auf. Neben der derzeit entstehenden Produktion in Salzgitter sollen fünf weitere Werke für eine Selbstversorgung mit der zentralen E-Technologie hinzukommen, wie Technikvorstand Thomas Schmall am Montag ankündigte. Die «Gigafabriken» könnten laut den Planungen bis 2030 Batteriezellen mit einem Gesamt-Energiegehalt von 240 GWhSt. pro Jahr herstellen. Die für Salzgitter bereits vorgesehene Kapazität wird dabei deutlich erweitert. Skellefteå in Nordschweden steht schon als zweiter Standort fest, auch hier kooperiert Volkswagen mit der Firma Northvolt. Vier weitere Werke sollen folgen - im Gespräch war zuletzt etwa eine mögliche Fertigung bei Seat in Spanien. (dpa)

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Apple verweist inmitten des verschärften Augenmerks von Regulierern auf seinen App Store auf eine wachsende Bedeutung der Plattform für Jobs in Deutschland und Europa. So unterstütze der App Store in Deutschland aktuell 250 000 Arbeitsplätze - das seien 8% mehr als im Vorjahr. In Europa seien es 1,7 Mio. Jobs. Apple steht nach Beschwerden von Konkurrenten unter anderem im Blickfeld der EU-Kommission und britischer Wettbewerbshüter. Dabei geht es etwa darum, dass Apples App Store der einzige Weg ist, um Anwendungen auf iPhones und iPad-Tablets zu laden. Außerdem gibt es Beschwerden dagegen, dass der Verkauf digitaler Güter und Dienstleistungen in den Anwendungen über Apples System der In-App-Käufe laufen muss, bei dem der Konzern 15% bis 30% des Preises einbehält. Apple betont, die Vorgaben dienten dem Schutz der Nutzer. (dpa)

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Rund eine Woche lang mussten Unternehmen auf wichtige Corona-Hilfen vom Staat verzichten. Den Grund hatte das Wirtschaftsministerium am vergangenen Freitag klammheimlich auf einer Internetseite veröffentlicht: Betrugsverdacht. «In einigen Fällen» könnten sich Schwindler unrechtmäßig staatliche Hilfsgelder erschlichen haben. Alle Abschlagszahlungen, also Vorschüsse auf die tatsächlichen Hilfen, wurden sofort gestoppt, die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Jetzt, nach einer Woche, fließt das Geld wieder «in vollem Umfang». (dpa)

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Nach dem Auslaufen der Mehrwertsteuersenkung zieht die Teuerung in Deutschland weiter an. Die Verbraucherpreise stiegen im Februar um 1,3% gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. (dpa)

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Ein anhaltender Corona-Lockdown und Probleme beim Impfen könnten den Aufschwung in Deutschland verzögern. Die «Wirtschaftsweisen» senkten am Mittwoch ihre Konjunkturprognose für 2021. Als größtes Risiko für die Konjunktur sehen die Experten eine dritte Welle - vor allem wenn die Industrie stark von Einschränkungen und Betriebsschließungen betroffen wäre. Im vergangenen Jahr war die Wirtschaftsleistung in Deutschland um 4,9% eingebrochen. Für das laufende Jahr erwartet der Sachverständigenrat nun ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 3,1%. In der im November vorgelegten Prognose gingen die Experten noch von einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 3,7% im Jahr 2021 aus. Die Bundesregierung rechnet mit einem Wachstum von 3,0% im Jahr 2021. Auch die Regierung hatte ihre Prognose gesenkt. (dpa)

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Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka kann seine führende Marktposition weiter ausbauen. Das Bundeskartellamt gab dem Handelsriesen am Mittwoch grünes Licht für die Übernahme von bis zu 51 Real-Filialen zwischen Lübeck und Bayreuth. An 6 dieser Standorte muss Edeka allerdings Teilflächen für mindestens zehn Jahre an Wettbewerber vermieten oder eigene Standorte vorher schließen. An 21 Standorten musste der Handelsriese wegen Bedenken der Wettbewerbshüter seine Übernahmepläne begraben. «Wir hatten bei einer Reihe von Standorten die Sorge, dass Edeka mit der Übernahme in den jeweiligen regionalen Märkten zu stark würde. Edeka musste deshalb auf rund 30% der geplanten Übernahmen verzichten», betonte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. (dpa)

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Mit einer Protestaktion haben mehrere Verbände am Mittwoch in Dresden mehr Mut für eine Agrarwende in Deutschland eingefordert. Sie fuhren mit Treckern und einer Ladung Mist zum sächsischen Landwirtschaftsministerium und überreichten Ressortchef Wolfram Günther (Grüne) eine Mistgabel. Günther hat den Vorsitz in der Agrarministerkonferenz (AMK), die am Mittwoch über den nationalen Plan für die Umsetzung der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) und die Verteilung der EU-Gelder für die Landwirtschaft berät. An dem Protest hatten sich die Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland und die Bewegung Campact beteiligt. Sie fordern unter anderem, dass künftig mindestens 30% der Direktzahlungen für Agrarbetriebe an Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen geknüpft sind und die bäuerliche Landwirtschaft besser unterstützt wird. (dpa)

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Die Investitionen für Teslas erstes europäisches Werk in Grünheide bei Berlin belaufen sich auf auf E 5,8 Mrd. Die Fabrik soll im Juli die Produktion aufnehmen und pro Jahr bis zu 500 000 Fahrzeuge produzieren können. Tesla-Chef Elon Musk will auf dem Gelände auch die weltgrößte Batteriefabrik errichten. Die seit Monaten andauernde Debatte um den Wasserverbrauch des Werks geht weiter. «Die Trinkwasserversorgung wird geopfert auf dem Gabentisch der Wirtschaftspolitik», sagte der Chef des Wasserverbandes Strausberg-Erkner. Musk bestritt in einer Stellungnahme mögliche Wasserprobleme. «Im Grunde sind wir nicht in einer sehr trockenen Region. Bäume würden nicht wachsen, wenn es kein Wasser gäbe», sagte Musk. (dpa)

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Weltwirtschaft

Die Europäische Zentralbank (EZB) hält sich in der Corona-Pandemie alle Maßnahmen offen. Zunächst bleiben sowohl das milliardenschwere Notkaufprogramm für Anleihen als auch die Zinsen unverändert, wie der EZB-Rat am Donnerstag der Vorwoche entschied. Ökonomen hatten nicht mit einer Änderung der Geldpolitik zu diesem Zeitpunkt gerechnet, obwohl gestiegene Anleiherenditen Sorgen bereiteten. Die Währungshüter wollen die Anleihenkäufe im zweiten Quartal allerdings deutlich beschleunigen. Die Notenbank beobachte die Entwicklung der langfristigen Anleiherenditen genau, hieß es. Diese waren gestiegen, da Anleger angesichts milliardenschwerer Konjunkturprogramme von Regierungen und der Geldflut der Notenbanken in der Pandemie mit einer steigenden Inflation rechnen. (dpa)

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Der Großteil der britischen Industrieunternehmen spürt beim Handel mit der EU Verzögerungen durch den Brexit und die Pandemie. Das gaben 74% der Unternehmen an, die in einer aktuellen Umfrage des Branchenverbandes Make UK befragt wurden, über die der «Guardian» am Donnerstag berichtete. Mehr als die Hälfte gab zudem an, dadurch höhere Kosten zu haben. Gut ein Drittel beklagte Umsatzverluste. Seit dem Ende der Brexit-Übergangsphase zum Jahreswechsel sind an den Grenzen aufwendige Kontrollen notwendig, die für Verzögerungen sorgen. Auch die Pandemie trägt dazu bei, etwa weil bei Grenzüberquerungen oft negative Corona-Testergebnisse notwendig sind. Ein Regierungssprecher betonte gegenüber dem «Guardian» hingegen, Frachtmengen zwischen Großbritannien und der EU seien «zurück auf normalem Niveau», und es gebe keine generellen Störungen an britischen Häfen. Industrievertreter gehen hingegen davon aus, dass sich die Lage noch weiter verschärfen wird, da in den kommenden Monaten noch zusätzliche Kontrollen notwendig werden, wenn weitere Übergangsphasen auslaufen. (dpa)

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Der britische Handel mit der EU ist im ersten Monat nach dem vollständigen EU-Austritt des Landes deutlich eingebrochen. Um 40,7% sind die Exporte in die Staatengemeinschaft im Januar im Vergleich zum Vormonat gesunken. Die Importe brachen um 28,8% ein. (dpa)

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Die Vereinten Nationen empfehlen ihren Mitgliedsstaaten, künftig bei der Berechnung des Bruttoinlandsprodukts die natürlichen Ressourcen eines Landes einzubeziehen. Dazu habe die Statistikkommission eine entsprechende Rahmenempfehlung verabschiedet, teilten die UN mit. Bei der Berechnung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) - dem Gesamtwert aller Güter, Waren und Dienstleistungen, die während eines Jahres innerhalb einer Volkswirtschaft hergestellt wurden - sollen natürliche Ressourcen wie Wälder demzufolge als Vermögenswerte einberechnet werden, ähnlich wie wirtschaftliche Ressourcen. Mehr als 34 Länder experimentierten schon mit diesem System, hieß es von den UN. Man hoffe, dass sich viele weitere anschließen würden. (dpa)

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Aus Protest gegen Gehaltskürzungen sind Tausende Mitarbeiter am Flughafen London-Heathrow zu insgesamt drei Wochen Streik aufgerufen. Dazu zählen unter anderem Beschäftigte des Sicherheitspersonals und der Feuerwehr, wie die Gewerkschaft Unite am Mittwoch mitteilte. Vom 2. bis 23. April soll es insgesamt Dutzende Ausstände in verschiedenen Sparten am größten britischen Airport geben. Es werde kein Tag ohne einen Streik vergehen, betonte die Gewerkschaft und kündigte nachhaltige Störungen des Betriebs an. Die Gewerkschaft wirft dem Flughafen vor, die schlechte Lage der Luftfahrtbranche auszunutzen und mit Verweis auf die Corona-Pandemie dauerhafte Lohnkürzungen von bis zu 25% durchsetzen zu wollen. (dpa)

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Statistiken

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