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Wirtschaft in Kürze

Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 84,62, gegen $ 83,90 eine Woche zuvor, womit die Abwertung in diesem Jahr 36,34% betrug, mehr als die Inflation, die gemessen am Index der Konsumentenpreise in 10 Monaten um die 26% erreichte. Die ZB bemüht sich, dass der Kurs nicht zurückbleibt, und das erlaubt Minister Guzmán einen Abwertungssprung auszuschließen. Die ZB hat an einigen Tagen Devisen gekauft und an anderen verkauft, was sich ungefähr ausgeglichen hat. Der Schwarzkurs schloss zu $ 161, gegen $ 180 in der Vorwoche, wobei zwischendurch ein Kurs von über $ 190 erreicht worden war. Der Kurs, der sich über Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar ergibt (“contado con liquidación”) lag bei $ 145,40, gegen $ 152,30 in der Vorwoche. Die Maßnahmen, die das Wirtschaftsministerium und die ZB getroffen haben, um den Kurs zu senken, haben sich effektiv ausgewirkt. Die ZB-Reserven lagen bei u$s 39,82 Mrd., gegen u$s 39,87 Mrd. in der Vorwoche. Die Dollardepositen bei Banken (von denen der nicht ausgeliehene Betrag bei der ZB deponiert und zu den Reserven addiert wird) lagen Ende Oktober bei u$s 14,66 Mrd., 9,2% unter Ende September und 23,4% unter Oktober 2019. Vor einigen Jahren hatten diese Depositen über u$s 32 Mrd. erreicht. Der Rofex-Terminkurs lag zum 30.9.21 bei $ 137, was einen Zinssatz von 83,97% zum Ausdruck bringt.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires verzeichnet in einer Woche zum Mittwoch eine Zunahme von 8,08% und liegt dabei um 12,86% über Ende Dezember 2019.

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Die Staatstitel, die auf Dollar lauten und außer dem Bonar 2024 im Rahmen der jüngsten Umschuldung ausgegeben wurden, verzeichnen allgemein in einer Woche zum Mittwoch eine spürbare Besserung. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Bono 2029LA: +5,2%; Bono 2030LA: unverändert; Bono 2035LA: +7,62%; Bono 2038LA: +6,41%; Bonar 2024: +7,49%.

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Wirtschaftsminister Martín Guzmán u.a. hohe Beamte des Wirtschaftsbereiches haben Unterredungen mit Vertretern des landwirtschaftlichen Verbandes “Consejo Agroindustrial Argentino” (CAA) aufgenommen, dem an die 50 landwirtschaftliche u.a. Verbände angehören, um Maßnahmen zu besprechen, die zu einer Erhöhung der Exporte führen. CAA hatte schon vor einigen Wochen einen Export von u$s 100 Mrd. pro Jahr als Ziel aufgestellt. Doch Minister Guzmán erklärte, dies dürfe nicht auf Kosten der Fiskaleinnahmen erfolgen. Zunächst sollen bürokratische Hindernisse abgeschafft werden, die in etwa 23 Beschlüssen zum Ausdruck kommen. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Kontrollen. Die Landwirte erwarten indessen eine Senkung der Exportzölle, an erster Stelle bei Sojabohne, und auch steuerliche Erleichterungen.

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Im September haben 3,4 Mio. Personen einen Betrag von bis zu u$s 200 Dollar für Hortung oder andere Zwecke gekauft. Das macht einen Gesamtbetrag von u$s 643 Mio. aus, 16% unter dem vom August. Die Ausgaben im Ausland, die mit Kreditkarten bezahlt wurden, betrugen im September u$s 130 Mio.

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Die Stromverteilungsunternehmen Edesur und Edenor, die die Bundeshauptstadt und Umgebung bedienen, haben die Regierung über unzureichende Instandhaltung gewarnt, was zu mehr und längeren Stromausfällen im Sommer führen kann, wenn der Stromkonsum wegen der Luftkühlapparate stark steigt. Daraufhin will ihnen die Regierung jetzt einen Betrag von $ 4,13 Mrd. zahlen, den sie den Unternehmen wegen der nicht bezahlten Stromlieferungen an Notstandsviertel versprochen hat, damit sie die Stromlieferung nicht unterbrechen. Die Verhandlung bezieht sich gegenwärtig auf das konkrete Instandhaltungsprogramm, das mit diesen Mitteln finanziert werden soll. Abgesehen davon sollen die Stromtarife ab Januar schrittweise um durchschnittlich 30% erhöht werden, wobei an der Tarifstruktur gearbeitet wird, was auch die Progressivität des Tarifs bei höherem Konsum einschließt.

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Die Regierung hat den Anstalten, die Gesundheitsdienste gegen eine feste monatliche Quote bieten (“prepagas”), darunter auch das Deutsche Hospital (“Plan médico”) erlaubt, die Tarife um 15% im Dezember und 10% im Februar zu erhöhen. Die letzte Erhöhung erfolgte im Dezember 2019 und betrug 12%.

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Das Programm der “gepflegten Preise” wurde durch Beschluss 473/20 des Handelssekretariates bis zum 31. Januar 2021 verlängert. Es handelt sich um 18 Warengruppen des täglichen Konsumbedarfs der Haushalte, für die im Einvernehmen mit den Fabrikanten Preise gelten, die unter den normalen für ähnliche Produkte liegen. Da es sich allgemein für die Fabrikanten um ein Verlustgeschäft handelt, liefern sie in der Regel nur beschränkte Mengen, so dass sich diese Produkte in vielen Fällen schnell erschöpfen.

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Das Gerichtsverfahren wegen unrechtmäßiger Bereicherung von Cristina Fernández de Kirchner, das vom Amt für finanzielle Untersuchungen (UIF) unter der Macri-Regierung eingeleitet worden war, wurde in der Vorwoche von der Bundesrichterin María Eugenia Capuchetti als beendet erklärt (also unbegründet) und wird somit nicht weitergeführt. Vor 11 Jahren hatte Bundesrichter Norberto Oyarbide eine Klage über die nicht legal zu erklärende Zunahme des Vermögens von Néstor und Cristina Kirchner in Rekordzeit zurückgewiesen, ohne die notwendigen Gutachten zu fordern. Dieses Urteil wurde von angesehenen Juristen als notorisch falsch bezeichnet (im spanischen juristischen Jargon “sentencia irrita”). Die Kirchners hatten bis 1987, als Néstor als Bürgermeister von Rio Gallegos antrat, ein bescheidenes Vermögen, das dann stark zunahm, noch mehr als Néstor Gouverneur und danach Präsident wurde, und noch mehr unter Cristina als Präsidentin. Es besteht kein Zweifel, dass das Vermögen mit Diebstahl am Staat aufgebaut wurde, was auch der ehemalige Buchhalter und Steuerberater der Kirchners, Victor Manzanares, vor Gericht als reuiger Angeklagter angegeben hat.

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Die internationalen Preise von Getreide und Ölsaaten sind in den letzten Monaten stark gestiegen. Der Preis für Sojabohne lag an der Börse von Chicago in der Vorwoche um die u$s 400 pro Tonne, der höchste Preis seit 2016. Im Juni war Sojabohne für Januarlieferungen noch zu u$s 231 gehandelt worden. Und vor einem Monat um die u$s 330. Der Weizenpreis stieg auch über den bisherigen Rekord von u$s 220 pro Tonne, der 2014 erreicht wurde. Mais sprang von u$s 129 Dollar pro Tonne im Juni, für Lieferungen im Dezember, auf u$s 200 in der Vorwoche. Diese Hausse erklärt sich durch die Erholung der chinesischen Wirtschaft, die Verspätung der Aussaat (von Sojabohne) in Brasilien und die Einbehaltung von Sojabohne und Weizen in Argentinien (in Erwartung einer Abwertung).

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Die ZB hat durch Mitteilung “A” 7151 verfügt, dass Banken und Wechselstuben bei Prüfung der Überweisungsanträge für Importzahlungen eine doppelte Kontrolle vornehmen müssen. Sie müssen dabei eine neuen Online-Datenliste der ZB berücksichtigen. Im Endeffekt verzögert dies die Genehmigungen, wobei auch einige Gesuche abgelehnt werden und dann erst mit geringeren Beträgen wieder eingereicht werden können. Diese Verschärfung der Devisenbewirtschaftung trägt dazu bei, die Devisennachfrage auf dem offiziellen Markt zu beschränken, und den Einsatz von ZB-Reserven für Kurshaltung zu vermeiden. Die Nebenwirkung wird eine noch größere Knappheit an Importgütern und die Unterbrechung von Fabrikationsprozessen sein, die auch importierte Teile benötigen.

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Im Oktober 2020 wurden 37.163 Automobile, Pick-ups und Lastwagen in das offizielle Register eingetragen 13,9% über dem gleichen Vorjahresmonat und 6,1% über September 2020, berichtet der Agenturenverband Acara. Diese Eintragungen entsprechen den Verkäufen der Agenturen an ihre Kunden. In 10 Monaten 2020 wurden 286.696 Kfz eingetragen, 30,5% weniger als im Vorjahr. Doch für dieses Jahre rechnen die Agenturen mit 320.000 Einheiten. Die Kfz-Verkäufe haben seit dem Sprung des freien Dollarkurses einen Schub erhalten, weil die Preise bei den lokal erzeugten Kfz auf der Grundlage der Kosten berechnet werden, wobei die importierten Teile zum offiziellen Kurs berechnet werden, und Löhne u.a. Kosten im Gleichschritt mit dem offiziellen Kurs, oder sogar weniger, gestiegen sind. Zum Schwarzkurs berechnet sind die Kfz somit so billig wie nie zuvor.

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Der Umsatz des Einzelhandels lag im Oktober 2020 um 14,9% unter dem gleichen Vorjahresmonat, berichtet der Verband CAME. Im September lag der interannuelle Rückgang noch bei 10,1%. Die ersten 10 Monate 2020 liegen um 26,2% unter dem Vorjahr.

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Im Oktober 2020 wurden 28.828 Motorräder in das offizielle Register eingetragen, 22,6% mehr als im gleichen Vorjahresmonat und 0,2% unter September 2020, teilt der Agenturenverband Acara mit. Diese Eintragungen entsprechen dem Verkauf der Agenturen an ihre Kunden. In 10 Monaten 2020 waren es 218.968 Einheiten, 23,4% weniger als im Vorjahr. Im Oktober lagen die Marken Honda, Motomel und Corven an der Spitze. Der Verkauf von Motorrädern stieg in letzter Zeit, ebenso wie der von Fahrrädern, weil der öffentliche Personentransport wegen der Ansteckungsgefahr des Coronavirus beschränkt ist, u.a. mit weniger Passagieren pro Omnibus.

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Am Montag, dem 9.Oktober 2020, wird das Schatzamt im Rahmen des Artikels 7 des Gesetzes 27.561 den Inhabern von 7 verschiedenen Staatstiteln in Pesos die Möglichkeit bieten, zwei Dollarbonds mit Verfall 2030 und 2035 zu zeichnen. Der Gesamtbetrag des Tausches beläuft sich auf u$s 750 Mio. Dies erlaubt auch den Investmentfonds PIMCO und Franklin Templeton den Ausstieg aus ihren Pesobonds. Dieser Tausch soll auch den Druck auf den freien legalen Devisenmarkt, der über Kauf und Verkauf von Staatspapieren in Dollar erfolgt (“contado con liqui”), verringern, und sich auch indirekt auf den Schwarzkurs auswirken.

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Im Oktober wurden 153.965 gebrauchte Kfz. verkauft, 0,64% über dem gleichen Vorjahresmonat und 3,12% unter September 2020, berichtet der Agenturenverband CCA (Cámara de Comercio Automotor). In 10 Monaten 2020 waren es 1,21 Mio. Einheiten, 16,3% unter dem Vorjahr. Im Oktober wurden 4,14 gebrauchte KFZ für jedes neue verkauft, was eine Kette zum Ausdruck bringt, bei der viele Kfz-Besitzer das ihnen gehörende für ein neueres oder besseres tauschen.

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Am Dienstag hat die Regierung begonnen, den 40.000 Landwirten, die letztes Jahr bis zu 1.000 Tonnen Sojabohne erzeugt haben, eine Subvention zu zahlen, die einem Teil des Exportzolls entspricht, wie es im Dezember 2019 versprochen worden war. Landwirtschaftsminister Basterra schätzte den Betrag dieser Subventionen auf insgesamt $ 11,55 Mrd. Die Subventionen sind für Landwirte, die weit entfernt von Buenos Aires liegen, höher als für die näheren. Die Subventionen werden an Landwirte gezahlt, die 2019 einen Gesamtumsatz von bis zu $ 20 Mrd. erreicht haben und bis zu 400 ha mit Sojabohne gesät haben.

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Der bilaterale Handel mit Brasilien schloss im Oktober für Argentinien mit einem Defizit von u$s 21 Mio., das sich mit einem Überschuss von u$s 40 Mio. im gleichen Vorjahresmonat vergleicht, berichtet das brasilianische Ministerium für Industrie und Außenhandel. Die argentinischen Exporte gingen um 18,3% auf u$s 799 Mio. zurück, und die Importe stiegen um 12,3% auf u$s 820 Mio.

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Das Schatzamt hat am Dienstag Schatzscheine in Pesos (Ledes, Letras de descuento) für $ 9,95 Mrd. untergebracht. Es waren Offerten für $ 18,08 Mrd. eingereicht worden, aber zu Zinsen um die 40%, die die Regierung nicht angenommen hat. Das Schatzamt zahlte 37,5%, einen Prozentpunkt mehr als bisher. Die Laufzeiten reichen von 3 bis 5 Monate. Mit der Ausgabe von Schatzscheinen will das Wirtschaftsministerium die Vorschüsse der ZB verringern, die auf Geldschöpfung beruhen.

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Lateinamerikanische Wirtschaft

Ein gründlicher Bericht von Hum Venezuela, einer gemeinnützigen Organisation, ist zum Schluss gelangt, dass 90% der Bevölkerung, gleich 26 Mio. Menschen, Einnahmen hat, die nicht ausreichen, um den notwendigen Mindestbedarf an Nahrungsmitteln und wesentlichen Diensten zu zahlen. 8 von 10 Venezolanern leben in extremer Armut und haben meistens Hunger. 64% der Venezolaner hat durchschnittlich 11 kg Gewicht zwischen 2016 und 2017 verloren. Normal leben können nur diejenigen, die über Dollarreserven verfügen oder ein Einkommen aus dem Ausland beziehen. Hunger sollte es in einem Land, in dem Bananen überall wachsen und es viel Fischfang gibt, nicht sein. Doch das gilt mehr für Bewohner ländlicher Gegenden.

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Die Wirtschaftskraft in Lateinamerika und der Karibik wird wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) stark zurückgehen. Für die ganze Region rechneten die Analysten mit einem Minus von 8,1%. Brasilien dürfte demnach ein Minus von 5,8% verzeichnen, Mexiko um 9% schrumpfen und Argentinien um 11,8% einbrechen. Für das kommenden Jahr rechnet der IWF wieder mit einem Wachstum von 3,6% in der Region. Die UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (Cepal) rechnet damit, dass die Pandemie in Lateinamerika und der Karibik im laufenden Jahr weitere 45,4 Mio. Menschen in die Armut stürzen könnte. Damit gäbe es in der Region 230,9 Mio. Arme. (dpa)

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Deutsche Wirtschaft

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat Eckpunkte für ein Milliardenprogramm vorgelegt, mit dem Autozulieferer beim Strukturwandel unterstützt werden sollen. Das Programm, das am 1.1.21 in Kraft treten soll, soll die Transformation beschleunigen, die Innovationskraft stärken und die Nutzung von Daten voranbringen. Für das Programm sollen bis 2024 insgesamt E 2 Mrd. zur Verfügung gestellt werden. (dpa)

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Die deutsche Wirtschaft hat mit einem unerwartet kräftigen Wachstum im dritten Quartal einen Teil des coronabedingten Einbruchs wettgemacht. Trotz eines Rekordanstiegs des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 8,2% gegenüber dem Vorquartal wird im Gesamtjahr mit einem Einbruch der Wirtschaftsleistung von 5,5% gerechnet. Wirtschaftsminister Peter Altmaier sieht die Entwicklung der Konjunktur angesichts der zweiten Corona-Welle am Scheideweg. Zwar erwartet der CDU-Politiker 2020 nun einen geringeren Konjunktureinbruch als zuvor und rechnet im kommenden Jahr mit einem Aufschwung. (dpa)

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Die staatliche Förderbank KfW hat in der Corona-Krise so viele Kredite vergeben wie nie. In den ersten neun Monaten 2020 verdoppelte die KfW Bankengruppe ihr Fördervolumen gegenüber dem Vorjahreszeitraum "auf historisch hohe": E 109,1 Mrd. Das Zusagevolumen im inländischen Fördergeschäft habe sich wegen starker Nachfrage nach Corona-Hilfen sogar nahezu verdreifacht auf E 89,8 Mrd. Die Förderbank unterstützt mit ihren Corona-Hilfsprogrammen im Auftrag des Bundes zusammen mit Banken und Sparkassen Unternehmen, die wegen der Corona-Pandemie in Schwierigkeiten geraten sind. Hierfür stellt sie zinsgünstige Kredite für Investitionen und Betriebsmittel bereit. Diese können Unternehmen bei Hausbanken oder bei jeder anderen Bank, die KfW-Kredite durchleitet, beantragen. (dpa)

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Weltwirtschaft

Die französische Peugeot (PSA) sieht die geplante Mega-Fusion mit Fiat Chrysler auf einem guten Weg. Es sei ein „sehr guter Fortschritt“ bei der Vorbereitung des Zusammenschlusses erzielt worden, bilanzierte PSA-Finanzvorstand Philippe de Rovira am Mittwoch. So hätten die Unternehmen „gemeinsame Bedingungen“ für die Fusion vereinbart. Der Hersteller mit den Stammmarken Peugeot und Citroën hält an dem Zeitplan fest, die Fusion mit dem italienisch-amerikanischen Konkurrenten zum weltweit viertgrößten Hersteller bis Ende März abzuschließen. Der neue Konzern soll Stellantis heißen. Fiat Chrysler (FCA) führt unter anderen die Marken Alfa Romeo, Dodge, Jeep oder Maserati. Es müssen noch mehrere Wettbewerbsbehörden grünes Licht geben, auch die Brüsseler EU-Kommission. (dpa)

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Angesichts der sich eintrübenden Konjunkturaussichten verschärfen die Banken im Euroraum ihre Kreditbedingungen. Die internen Vergabestandards seien im dritten Quartal über alle Darlehensbereiche hinweg verschärft worden. Dies betrifft sowohl Unternehmens- und Verbraucherkredite als auch Immobiliendarlehen. Zu erklären sei die Entwicklung mit dem ungünstigeren Konjunkturausblick - wahrscheinlich eine Folge der zunehmend angespannten Corona-Lage in Europa. Entsprechend höher seien die Kreditrisiken für die Banken, was sich auch in einer geringeren Risikotoleranz niederschlage. Für das vierte Quartal erwarten die Banken eine weitere Verschärfung ihrer Kreditbedingungen. Die Ergebnisse gehen aus einer regelmäßigen Umfrage der EZB unter Banken hervor (Bank Lending Survey). Einmal je Quartal fragt die EZB die entsprechenden Informationen bei den Geldhäusern ab. (dpa)

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Mit neuen Regeln für Digital- und Kryptowährungen in der EU wie Bitcoin oder das Facebook-Projekt Libra will die Europäische Kommission Maßstäbe setzen. “Das heutige Paket wird Europas Wettbewerbsfähigkeit und Innovation im Finanzsektor stärken und den Weg bereiten, damit Europa weltweit Vorreiter ist”, teilte die Brüsseler Behörde am Donnerstag mit. Verbraucher würden mehr Auswahl und Möglichkeiten bei finanziellen Diensten und modernen Zahlungsmethoden erhalten. Gleichzeitig würden Verbraucherschutz und finanzielle Stabilität gestärkt. (dpa)

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Im Streit um die Besteuerung von Digitalkonzernen erhöht die Trump-Regierung den Druck auf Frankreich. Das Büro des US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer verkündete am Freitag neue Strafzölle von 25% auf eine Reihe von Produkten aus Frankreich - unter anderem Kosmetik und Handtaschen - mit einem Handelsvolumen von etwa u$s 1,3 Mrd. Gleichzeitig wurde die Anwendung der Zölle aber für eine Zeit von 180 Tagen ausgesetzt. Die USA hatten Frankreich wiederholt mit Strafzöllen gedroht, nachdem Paris 2019 eine nationale Digitalsteuer eingeführt hatte, die hauptsächlich große US-Konzerne wie Google oder Facebook trifft. Ende Januar erklärte sich Frankreich bereit, fällige Vorauszahlungen auf die nationale Digitalsteuer bis Ende des Jahres auszusetzen, dafür verzichteten die USA auf Sanktionen. Die in mehreren europäischen Ländern geplanten Digitalsteuern sollen vor allem große amerikanische Technologie-Konzerne wie Amazon oder Google ins Visier nehmen, die mit ihrem Geschäftsmodell nach Ansicht von Kritikern zu wenig Abgaben in einzelnen Märkten bezahlen. Frankreich hatte die Steuer dann im Alleingang für Internetkonzerne eingeführt, weil international keine Einigung in Sicht war. (dpa)

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Die USA wehren sich gegen das Urteil der Welthandelsorganisation (WTO), demzufolge die von ihnen gegen China verhängten Strafzölle von bis zu 25% gegen die internationalen Handelsregeln verstoßen. Da allerdings die USA selbst Ende 2019 ein Veto gegen die Ernennung neuer Berufungsrichter für die WTO-Streitschlichtung eingelegt hatten, kann die Berufung vorerst nicht verhandelt werden. Die Streitschlichter der Welthandelsorganisation hatten im September beschieden, dass die 2019 verhängten Strafzölle auf chinesische Güter im Umfang von u$s 200 Mrd. gegen die WTO-Regeln verstoßen. Die USA hätten die Notwendigkeit, dass ihr Markt durch Zölle gegen unfairen Wettbewerb geschützt werden müsse, nicht ausreichend begründet. Die USA hatten seit 2018 den Handelskrieg mit China durch Verhängung von Strafzöllen ausgelöst. Hunderte von chinesischen Waren wurden auf eine Liste gesetzt. Peking reagierte seinerseits mit Strafzöllen auf US-Güter. (dpa)

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Die ausländischen Direktinvestitionen sind nach Angaben der Vereinten Nationen im ersten Halbjahr weltweit um ca. 50% zurückgegangen, berichtete die UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad). (dpa)

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Der Industriegase-Konzern Linde beginnt in Kalifornien mit der Produktion von Wasserstoff aus erneuerbarer Energie. Damit könnten dort täglich bis zu 1600 Fahrzeuge CO2-frei fahren, teilte der Weltmarktführer für Wasserstoff mit. Linde betreibe weltweit 80 Wasserstoff-Fabriken und rechne mit einer wachsenden Nachfrage nach klimafreundlich erzeugten Wasserstoff. "Grauen" Wasserstoff erzeugt Linde im kalifornischen Werk Ontario aus Erdgas, "grünen" Wasserstoff nun aus Methan aus einer Mülldeponie. (dpa)

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Die Corona-Pandemie setzt den größten US-Ölmultis ExxonMobil und Chevron weiter zu. Im dritten Quartal erlitten beide Konzerne hohe Verluste. US-Branchenführer Exxon geriet in den drei Monaten bis Ende September mit u$s 680 Mio. in die roten Zahlen. Es war bereits der dritte Quartalsverlust in Folge. Vor einem Jahr hatte Exxon noch u$s 3,2 Mrd. verdient. Beim zweitgrößten US-Ölkonzern Chevron fiel im vergangenen Quartal ein Minus von u$s 207 Mio. an. Vor einem Jahr hatte noch ein Nettogewinn von u$s 2,6 Mrd. zu Buche gestanden. (dpa)

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Die Fluggesellschaft Air France-KLM folgt nach einem Milliardenverlust und dem Lockdown in Frankreich ihren Konkurrenten und streicht ihren Flugplan für den Rest des Jahres zusammen. Im vierten Quartal soll die französische Sparte Air France wegen der Coronavirus-Pandemie nur noch 35% ihres Flugangebots aus dem Vorjahr anbieten. Bei der niederländischen KLM sollen es etwa 45% sein. Zuvor hatte das Management mit einem Flugangebot von fast zwei Dritteln des Vorjahres geplant. (dpa)

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Die italienische Wirtschaft hat sich im Sommer stärker als erwartet von dem Corona-Einbruch erholt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei im dritten Quartal um 16,1% zum Vorquartal gewachsen, teilte das nationale Statistikamt Istat mit. Im zweiten Quartal war die Wirtschaftsleistung noch um 13,0% geschrumpft. Die Wirtschaft hat sich damit aber noch nicht vom Corona-Einbruch im ersten Halbjahr erholt. So lag die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal um 4,7% Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. (dpa)

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Die spanische Wirtschaft hat sich im Sommer stärker als erwartet von dem Corona-Einbruch erholt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im dritten Quartal um 16,7% zum Vorquartal gewachsen. Im zweiten Quartal war die spanische Wirtschaft noch um 17,8% geschrumpft. Die Wirtschaft hat sich damit aber noch lange nicht vom Corona-Einbruch im ersten Halbjahr erholt. So lag die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal um 8,7% niedriger als im entsprechenden Vorjahresquartal. (dpa)

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Der Rückversicherer Swiss Re hat es nach milliardenschweren Schäden durch die Corona-Pandemie im Sommer wieder in die schwarzen Zahlen geschafft. Im dritten Quartal stand unter dem Strich ein Gewinn von u$s 444 Mio. Auf die ersten neun Monate des Jahres gesehen steckt das Unternehmen aber immer noch mit u$s 691 Mio. in den roten Zahlen. Im dritten Quartal legte Swiss Re weiteres Geld für Versicherungsschäden infolge der Corona-Krise zurück. In den ersten neun Monaten summieren sich die Belastungen in diesem Bereich damit auf rund u$s 3 Mrd. Weitere Großschäden etwa durch die Hurrikane "Laura" und "Sally" sowie die schwere Explosion in Beirut schlugen im Schaden- und Unfallgeschäft mit u$s 1,5 Mrd. zu Buche. (dpa)

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Die französische Wirtschaft hat sich im Sommer ein Stück weit vom Corona-Einbruch im Frühjahr erholt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs im dritten Quartal um 18,2% gegenüber dem Vorquartal. Das starke Wachstum im Sommer reichte nicht aus, um den Corona-Einbruch im Frühjahr auszugleichen. Gegenüber dem dritten Quartal 2019 lag die Wirtschaftsleistung im Sommer 4,3% niedriger. Erschwerend kommt hinzu, dass Frankreich erneut starke Einschränkungen des öffentlichen Lebens beschlossen hat, um der Corona-Pandemie Herr zu werden. Das lastet auf dem Konjunkturausblick. (dpa)

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Der Trend zum Einkauf im Internet verhilft dem weltgrößten Online-Händler Amazon in der Corona-Krise weiter zu glänzenden Geschäften. Im dritten Quartal wuchs der Umsatz im Jahresvergleich um 37% auf u$s 96,1 Mrd. Der Gewinn verdreifachte sich auf u$s 6,3 Mrd. Auch das lukrative Cloud-Geschäft mit IT-Services und Speicherplatz im Internet florierte weiter, Amazons Flaggschiff AWS erhöhte die Erlöse hier um 29% auf u$s 11,6 Mrd. Der Börsenkurs ist seit Jahresbeginn leicht über 70% gestiegen. (dpa)

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Facebook hat in einem weiteren Quartal der Corona-Krise getrotzt. Der vor allem mit Werbung erzielte Umsatz des Online-Netzwerks stieg im Jahresvergleich um 22% auf u$s 21,2 Mrd. Unterm Strich blieb ein Gewinn von u$s 7,85 Mrd. übrig - ein Plus von 29%. Die Zahl der täglich aktiven Facebook-Nutzer stieg binnen drei Monaten um 30 Mio. auf rund 1,82 Mrd. Auf mindestens eine App aus dem Konzern - wie Instagram und WhatsApp - greifen täglich 2,54 Mrd. Nutzer zurück. Facebook berichtet, dass man vom Wechseln des Geschäfts in vielen Bereichen in die digitale Welt profitiere. (dpa)

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Der weltgrößte Computerhersteller Lenovo profitiert von den Veränderungen in der Arbeitswelt, die durch die Corona-Krise ausgelöst wurden: Der Trend, Beschäftigte vermehrt aus dem Homeoffice heraus arbeiten zu lassen, ließ den Konzernumsatz im zweiten Finanzquartal im Vorjahresvergleich um 7% auf u$s 14,5 Mrd. ansteigen. Der Reingewinn stieg im Vergleich zum Vorjahr um 53% auf u$s 310 Mio. (dpa)

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Der Sinkflug der türkischen Lira nimmt immer dramatischere Ausmaße an. Am Dienstag fiel die Währung abermals auf historische Tiefstände zu Dollar und Euro. Für einen Dollar mussten erstmals mehr als 8,5 Lira gezahlt werden. Ein Euro war erstmalig fast 10 Lira wert. Die Währung der Türkei leidet seit längerem unter einem giftigen Gemisch aus wirtschaftlichen und politischen Belastungsfaktoren. Ökonomisch spricht gegen die Lira vor allem die hohe Inflation im Lande. Die Zentralbank kämpft dagegen zwar an, allerdings eher halbherzig. Der für eine Währung wichtige Realzins - der Leitzins abzüglich der Inflationsrate - ist immer noch negativ. Anleger verlieren also unter dem Strich Geld, wenn sie in die Lira investieren. Auf der politischen Seite belasten zum einen die zahlreichen militärischen Konflikte, in die die Türkei involviert ist, wie in Syrien oder Libyen. Darüber hinaus sind die diplomatischen Beziehungen der Türkei zu zahlreichen westlichen Partnerländern angespannt, etwa zu den USA, Frankreich oder Griechenland. (dpa)

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Der Online-Bezahldienst Paypal profitiert in der Corona-Krise weiter vom Trend zum Einkaufen im Internet. Im dritten Quartal stieg der Nettogewinn verglichen mit dem Vorjahreswert um 121% auf u$s 1,0 Mrd. Die Erlöse nahmen um ein Viertel auf u$s 5,5 Mrd. zu. Das gesamte abgewickelte Zahlungsvolumen wuchs um 36% auf knapp u$s 247 Mrd. (dpa)

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