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Wirtschaft in Kürze

Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 86,19, gegen $ 85,57 eine Woche zuvor. Im Laufe dieses Jahres lag die Abwertung bei 36,83%, leicht über der internen Inflation. Der Schwarzkurs ging leicht zurück, und schloss um die $ 158, gegen $ 163 in der Vorwoche. Der Kurs, der sich über den Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar ergibt (“contado con liqui”) schloss bei $ 150,50, gegen $ 149,10 in der Vorwoche. Die Frist, die für die Haltung von Titeln vorgeschrieben war, die bei diesen Geschäften eingesetzt wird (genannt “parking“), wurde erneut verringert, von 3 auf jetzt 2 Tage. Die ZB-Reserven lagen bei u$s 38,74 Mrd., gegen u$s 39,04 Mrd. in der Vorwoche. Die ZB musste weiter Devisen verkaufen, um den Kurs zu halten. Die Landesrisikorate stieg leicht, bis auf 1.380 Basispunkte, was bedeutet, dass argentinische Staatspapiere, die auf Dollar lauten und in New York notieren, eine Rendite von leicht über 15% ergeben, was anormal hoch ist.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires wies in einer Woche zum Mittwoch eine Zunahme von 5,57% aus, und lag somit um 29,95% über Ende 2019. Doch allein im November stieg er bisher um 19,6%.

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Die argentinischen Staatstitel in Dollar, die in New York gehandelt werden, gingen in einer Woche zum Mittwoch leicht zurück. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Bono 2029LA: -95%, Bono 2030LA: -0,52%; Bono 2035LA: -1,54%; Bono 2038LA: -3,03%; Bonar 2024: - 2,18%:

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Gold wurde in Buenos Aires (Banco Ciudad) am Mittwoch bei 24 Karat zu $ 5.852,04 gehandelt, und bei 18 Karat zu $ 4.096,42.

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Der Index der Industrieproduktion des Wirtschaftsinstitutes FIEL lag im Oktober um 3,2% unter dem gleichen Vorjahresmonat, aber um 1,2% über September 2020. Von den einzelnen Branchen lag der Bereich der nicht metallischen Erze (vornehmlich Zement) stark über dem gleichen Vorjahresmonat. Doch auch bei Kfz, bestimmten Stahlprodukten, Farben, Chemie für die Landwirtschaft und Nahrungsmitteln und nicht alkoholischen Getränken gab es interannuelle Zunahmen. Die ersten 10 Monate 2020 lagen um 7,2% unter dem Vorjahr. Der Index der Industrieproduktion der Consulting-Firma Orlando Ferreres & Partner lag im Oktober um 6,6% unter dem gleichen Vorjahresmonat, wobei die ersten 10 Monate 2020 um 9,5% unter dem Vorjahr lagen.

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Die Genehmigung von Importen durch das Produktionsministerium und die ZB weist bedeutende Verzögerungen auf, die schon zu Knappheitserscheinungen und Unterbrechung der Montage von Produkten geführt hat, in denen importierte Rohstoffe und Zubehörteile eingegliedert werden. Die Kammer der Importeure weist auf jetzt ca. 600 Einzelfälle hin, wobei es vor kurzem noch über tausend waren. Doch das Problem ist der Welthandelsorganisation (WTO) in Form mehrere Klagen von Lieferländern vorgelegt worden, da die “nicht automatischen Importlizenzen” nur ausnahmsweise zugelassen sind, und im argentinischen Fall hinzukommt, dass es keine Spielregeln gibt und viel Willkür besteht, was auch den Verdacht der Korruption erweckt. Die USA-Behörden haben den argentinischen einen Fragebogen über dies zukommen lassen, der hier schriftlich ausgefüllt wurde. Doch damit ist das Problem nicht verschwunden. Einmal müssen konkrete Spielregeln ausgearbeitet werden, und dann muss das Thema der Importverringerung wegen Devisenmangel der WHO vorgelegt werden, deren Normen Fälle, wie den argentinischen nicht berücksichtigen.

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In 10 Monaten 2020 wurden 52,6 Mio. Tonnen Getreide und Ölsaat exportiert, gegen 49,8 Mio. in der gleichen Vorjahresperiode, teilt das Landwirtschaftsministerium mit. Der Export von Sojaöl und –mehl, plus anderen Produkte aus Getreide und Ölsaaten, erreichte dieses Jahr 24,2 Mio. Tonnen, gegen 28,1 Mio. Tonnen im Vorjahr. Von den Exporteuren lag ADN (Archer, Daniels Midland, USA) mit 8,9 Mio. Tonnen an erster Stelle, gefolgt von Cofco (China) mit 8,4 Mio. Tonnen, Cargill mit 7,8 Mio. Tonnen, Bunge mit 5,3 Mio. Tonnen, und die Genossenschaft ACA mit 4,4 Mio. Tonnen. Bei Speiseöl und Sojamehl lag Oleaginosa Moreno (die der Schweizer Glencore gehört) mit 5,7 Mio. Tonnen an erster Stelle, gefolgt von ADM mit 3,6 Mio. Tonnen, Cargill mit 2,7 Mio. Tonnen und Molinos Afro mit 2,1 Mio. Tonnen.

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Der Index der Grossistenpreise des INDEC verzeichnet im Oktober eine Zunahme von 4,7% (gegen 3,8% beim Index der Konsumentenpreise). In 12 Monaten erreichte die Zunahme 36%, und in 10 Monaten 2020 24,5%. Im Oktober nahmen lokal erzeugte Produkte um 4,6% zu, importierte hingegen um 5,6%. Bei landwirtschaftlichen Produkten erreichte die Zunahme 8,6%, was eine direkte Folge der jüngsten Hausse bei Getreide und Ölsaaten auf dem Weltmarkt war.

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Der Index der Baukosten des INDEC weist im Oktober eine Zunahme von 3,7% aus, wobei Baumaterialien um 7,8% stiegen. In 10 Monaten 2020 stiegen die Baukosten um 22,9%, doch dabei nahm der Preis von Baumaterialien um 44,1% zu. Arbeitskosten stiegen in dieser Periode hingegen nur um 7,9%. In 12 Monaten zum Oktober stieg der Baukostenindex um 32,8%.

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Die ZB hat bestimmt, dass Unternehmen, die in Gasförderung im Rahmen des neuen Regierungsprogrammes (Dekret 892/2) investieren, bei denen die entsprechenden Beträge mit Überweisungen aus dem Ausland finanziert wurden, das Kapital und die Gewinne frei ins Ausland überweisen können, aber erst 2 Jahre nach der Überweisung der finanziellen Mittel nach Argentinien.

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Am Donnerstag der Vorwoche konnte das Schatzamt drei Staatstitel in Pesos für insgesamt $ 210,52 Mrd. unterbringen, womit der unmittelbare Verfall von Staatsschulden in Höhe von $ 180 Mrd. voll gedeckt ist, und ein Überschuss verbleibt. Bei den neuen Staatstiteln handelt es sich um CER-Bonds für $ 5 Mrd. und Boncer-Bonds für den Rest, die einen festen Zinssatz ergeben, die die Banken mit ihren Zwangsreserven auf Depositen zeichnen können. Doch das bedeutet im Endeffekt reine Geldschöpfung, da diese Reserven bisher eingefroren waren.

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Der neu ernannte Wohnungsminister, Jorge Ferraresi, hat anlässlich seines formellen Antritts erklärt, es gäbe 55.000 Wohnungen, die sich in Bau befänden, bei denen der Bau unterbrochen worden sei, die er als erstes vollenden will. Das ist ein guter Beginn, da Investitionen, mit denen schon begonnenen wurden, vollendet werden, die wirtschaftlichsten sind und Priorität haben sollten. Doch meistens handelt es sich um finanzielle Konflikte mit den Bauunternehmen. Die Lösung erfordert festen politischen Willen, viel Pragmatismus, und das Bewusstsein, dass nichts teurer ist, als ein halbfertiger Bau, der nicht weitergeführt wird. Das wird im staatlichen Bereich meistens nicht verstanden.

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Das primäre Defizit der Staatsfinanzen (ohne Zinsen) betrug im Oktober 2020 $ 81,63 Mrd., und war somit das niedrigste Defizit seit März 2020. Das Wirtschaftsministerium will laut Guzmán erreichen, dass das primäre Defizit im Jahr 2020 unter 8,2% des Bruttoinlandsproduktes liegt. Das Gesamtdefizit (als “finanziell” bezeichnet), mit Zinsen von $ 31,07 Mrd., erreichte $ 112,70 Mrd. Die Einnahmen lagen mit $ 454,32 Mrd. um 28,1% über dem Vorjahr, wobei jedoch die Abhebung des ZB-Gewinnes als echte Staatseinnahme gebucht wird, obwohl es sich um einen reinen Buchgewinn handelt. Die Ausgaben (ohne Zinsen) lagen mit $ 535,95 Mrd. um 54,8% über dem Vorjahr. Die Programme IFE (Subvention von $ 10.000 für arme Menschen) und ATP (Lohnsubvention) kosteten im Oktober $ 30,26 Mrd. CAMMESA, das Staatsunternehmen, das den Grossistenmarkt für Strom betreibt, erhielt $ 30,11 Mrd. Das ist die Kehrseite der Medaille bei der Einfrierung der Stromtarife.

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Die Regierung hat beschlossen, die ATP-Subvention für den Monat November zu verlängern (Verwaltungbeschluss 2085/20, Amtsblatt vom 20.11.20). Die betroffenen Unternehmen erhalten dabei eine Subvention von ca. 50% der Löhne und Gehälter, und Hinausschiebung der Unternehmerbeiträge zum Pensionierungssystem. Dieses Mal wurden auch Kindergärten u.dgl. eingeschlossen. Außerdem wurde bestimmt, dass Unternehmen Zugang zum Programm REPRO II des Arbeitsministeriums haben, das Subventionen für Zahlung von Löhne an zeitweilig nicht beschäftigte Arbeitnehmer vorsieht.

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Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Hauswarte (“encargados de edificios”), Víctor Santa María, der gleichzeitig den Unternehmenskonzern “Grupo Octubre” kontrolliert, hat 90% des Fernsehkanals 9 und des Rundfunksenders FM Aspen von Carlos Loréfice Lynch gekauft. Santa María, der außerdem Präsident der justizialistischen Partei der Bundeshauptstadt ist, besitzt schon die Zeitung Página/12, zwei Zeitschriften, drei Rundfunksender und den Nachrichtenkanal “Información Periodística”. Beim Fernsehkanal 9 bestehen gegenseitige Prozesse in Argentinien und USA zwischen dem Verkäufer Loréfice Lynch und dem Mexikaner Remigio Gonzalez. Der Fall ist unklar, ebenso wie die Finanzierung von Página/12, das ein Verlustgeschäft ist. Man vermutet, dass Cristina Kirchner dahinter steckt, da die Zeitung den Kirchnerismus energisch verteidigt.

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Im Haushaltsgesetz für 2021 wurden zwei Gasleitungen eingeschlossen, für die umgerechnet ca. eine Milliarde Dollar vorgesehen wurden, über die der Staat nicht verfügt. Bei einer Gasleitung handelt es sich um eine Vollendung der bestehenden Gasleitung, die in den Nordwesten führt, die dazu bestimmt ist, mehr Gas aus Bolivien beziehen zu können, und auch die Nordprovinzen Chaco und Formosa mit Gas versorgen zu können. Für diesen Zweck wurden schon (unter der Regierung von Cristina K.) Röhren gekauft (und zum Teil verlegt), die für 3.000 km ausreichen, aber ohne die jetzt vorgesehen Zusatzinvestition keinen Sinn haben. Die andere Gasleitung soll Vaca Muerta mit Porto Alegre, Brasilien, verbinden. Bei diesem Projekt wird die Möglichkeit studiert, dass der Bau mit einer Finanzierung begleitet wird, eventuell von chinesischen Banken, sofern auch chinesische Unternehmen mit der Legung der Röhren beauftragt werden.

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Nachdem Knappheit bei Baumaterialien eingetreten ist, hat das Handelssekretariat, geleitet von Paula Español, durch Beschluss 605/20 verfügt, dass die Unternehmen, die Baumaterialien erzeugen, ihre Produktion bis zur Grenze ihrer Kapazität erhöhen müssen. Es ist ein sonderbarer Beschluss. Der Construya-Index, den die Lieferanten von Baumaterialien auf Grund ihrer Lieferungen aufstellen, lag im Oktober um 15,8% über dem gleichen Vorjahresmonat, nach einer interannuellen Zunahme von 18,5% im September. Das hat jedoch offensichtlich nicht ausgereicht, um die Nachfrage zu decken, die vornehmlich bei Wohnungsreparaturen und -erweiterungen stark gestiegen ist.

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Der Emae-Index des INDEC, der eine grobe Schätzung des Bruttoinlandsproduktes auf Grund kurzfristig verfügbarer Daten darstellt, lag im September 2020 um 6,9% über dem gleichen Vorjahresmonat und um 1,9% über August 2020. In diesem Jahr handelt sich sich um die fünfte monatliche Zunahme in Folge. Dennoch liegen die ersten 9 Monate 2020 um 11,9% unter der gleichen Vorjahresperiode. Die Entwicklung war im September bei den einzelnen Branchen, die der Index berücksichtigt, sehr unterschiedlich. interannuelle Zunahmen gab es bei Fischerei (+43,2%), Finanzen (+7,7%), Handel und Reparaturarbeiten (+5,8%), Industrie (+2,2%), Strom, Gas und Wasser (+1,4%) und Landwirtschaft (+0,2%). Abnahmen gab es bei Immobilienmaklern (-4,9%), Lehrtätigkeiten (-5,4%), Gesundheitsdiensten (-5,8%), Steuereinnahmen minus Subventionen (-9,2%), öffentliche Verwaltung und soziale Sicherheit (-9,8%), Bergbau (-12,8%), Transport und Fernverbindungen (-19%), Bau (-28,1%), Gemeinschaftsdienste und persönliche Dienstleistungen (-30%) und Hotels und Restaurants (-59,5%)

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Die Handelsbilanz schloss im Oktober 2020 mit einem Überschuss von u$s 612 Mio., der sich mit einem von u$s 1,77 Mrd. im gleichen Vorjahresmonat vergleicht. Es sind jetzt 26 Monate in Folge mit Überschuss. In 10 Monaten 2020 betrug der Überschuss u$s 12,17 Mrd. Doch in den Monaten September und Oktober war der Überschuss viel geringer als in den Vormonaten. Im Oktober lagen die Exporte mit u$s 4,16 Mrd. um 21,6% und die Importe mit u$s 4 Mrd. um 2,8% unter dem Vorjahr. Beim Export hat sich eine spürbare Verringerung bei Getreide und Ölsaat ausgewirkt, in der die Einbehaltung von Ernten durch die Landwirte, in Erwartung einer Abwertung, zum Ausdruck kommt.

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Der Umsatz bei Maschinen für die Landwirtschaft lag im 3. Quartal 2020 mit $ 26,80 Mrd. um 78,7% über der gleichen Vorjahresperiode. Dabei stieg der Verkauf von Traktoren um 45%, der von Saatmaschinen um 103%, der von Erntemaschinen um 59,2%, und der von verschiedenen Geräten 150%. In den ersten 9 Monaten 2020 ist der Verkauf von lokal erzeugen Maschinen viel stärker als der von importierten gestiegen.

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Die Provinzregierung von Neuquén hat Staatsbonds für u$s 683 Mio. umgeschuldet, die sich in Händen ausländischer Gläubiger befanden und unmittelbar verfielen.

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Die Regierung hat den neuen Plan für die Gasproduktion mit einer Ausschreibung für 70 Mio. cbm täglich eingeleitet. Die Gasverteilungsunternehmen sollen dabei zwischen u$s 2 und u$s 2,20 je Mio. BTU (British termic units) zahlen, und die Regierung zahlt den Erzeugern zusätzlich bis zu u$s 3,50 je Mio. BTU. Die Zuteilung erfolgt an denjenigen, der die niedrigste Subvention fordert, also am meisten unter u$s 3,50 je Mio BTU liegt. Die Verpflichtung der Gasversorgung läuft auf 4 Jahre. Im Budget für 2021 sind für diese Subventionen nur u$s 200 Mio. vorgesehen, während die Regierung die Kosten auf u$s 1,5 Mrd. geschätzt hatte, und das Mosocni-Institut auf u$s 2 Mrd. Der neue offizielle Betrag setzt eine Tariferhöhung für Gas von gut 30% (in Dollar) voraus.

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Nachdem die Regierung bestätigte, dass das IFE-Subventionsprogramm ($ 10.000 für arme Familien) im Dezember nicht weitergeführt wird, gab Sozialminister Daniel Arroyo bekannt, dass zum Jahresende ein Bonus von $ 9.400 an die Empfänger der Subvention des Arbeitsprogrammes “Potenciar trabajo” gezahlt werde, und auch ein Zusatz an die Empfänger des Kindergeldes. Außerdem soll der Betrag der Karte AlimentAr (mit der unentgeltich Lebensmittel bezogen werden können) verdoppelt werden.

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Deutsche Wirtschaft

Die Deutsche Post DHL beschleunigt ihr Tempo beim Ausbau der Packstationen. Von derzeit etwa 6000 soll die Zahl der Abholanlagen bis Ende 2023 auf 12.000 steigen, wie das Unternehmen am Dienstag in Bonn mitteilte. „Immer mehr Kunden nutzen die Packstationen“, sagte der für Post und Paket Deutschland zuständige Konzernvorstand Tobias Meyer. Besonders in Coronazeiten hätten mehr Menschen die Packstationen für sich entdeckt. Außerdem hätten Einzelhändler, Nahverkehrsfirmen und Immobilienunternehmen großes Interesse daran, eine Station an ihren Standorten aufzustellen. (dpa)

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Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich im dritten Quartal leicht vom Corona-Schock erholt. Nach einem deutlichen Rückgang im Frühjahr stieg die Zahl der Erwerbstätigen wieder um 0,1% auf 44,7 Mio. Menschen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Zum Vorjahresquartal sank die Zahl der Erwerbstätigen zwischen Juli und September allerdings um 1,4% oder 654.000 Menschen. Betroffen waren hier vor allem die Bereiche Handel, Gastgewerbe und Verkehr sowie Leiharbeit. Auch in der Industrie gab es weniger Jobs, während Öffentlicher Dienst, Gesundheit sowie Information und Kommunikation zulegten. (dpa)

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Unternehmensgründungen durch Migranten spielen einer Studie zufolge eine wichtige Rolle für die deutsche Wirtschaft. „Gründungen sind wichtig für die Erneuerungskraft und somit für die Zukunftsfähigkeit einer Volkswirtschaft“, erläuterte Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der staatlichen Förderbank KfW. „Deutschland profitiert deshalb seit vielen Jahren von der höheren Bereitschaft von Migrantinnen und Migranten, sich selbstständig zu machen.“ Das habe sich auch 2019 gezeigt. Im vergangenen Jahr gab es 605.000 Existenzgründungen, in rund 160.000 Fällen hatten die Gründer ausländische Wurzeln. Der Anteil stieg zum Vorjahr um 3 Prozentpunkte auf 26%. (dpa)

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Die „Wirtschaftsweisen“ erwarten, dass die Konjunktur in Deutschland infolge der Corona-Krise in diesem Jahr nicht so schlimm abstürzt wie befürchtet. Aufgrund der kräftigen Erholung im Sommer dürfte das Bruttoinlandsprodukt um 5,1% schrumpfen und damit ungefähr so stark wie während der globalen Finanzkrise 2009, heißt es im Jahresgutachten. (dpa)

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Eine hohe Nachfrage nach Express-Lieferungen und nach normalen Paketzustellungen haben der Deutschen Post DHL sehr profitable Geschäfte beschert. Der Konzerngewinn im dritten Quartal schnellte um gut 50% auf E 851 Mio. nach oben, wie das Unternehmen am Dienstag in Bonn mitteilte. Der Umsatz legte um 4,4% auf 16,2 Mrd. zu - die Geschäfte wurden also deutlich lukrativer als zuvor. (dpa)

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Immer mehr alte Menschen in Deutschland können ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen. Seit 2013 habe sich die Zahl der überschuldeten Verbraucher im Alter ab 70 Jahren mehr als vervierfacht - auf mittlerweile rund 470.000 Betroffene. Das berichtete die Wirtschaftsauskunftei Creditreform in ihrem „Schuldneratlas 2020“. (dpa)

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Der Bau in Deutschland trotzt weiterhin der Corona-Krise. Zwar sank der Umsatz im Bauhauptgewerbe im August um 3,4% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dabei sei aber das sehr hohe Niveau des Vorjahres zu beachten, teilte das Statistische Bundesamt mit. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 1,4% . Von Januar bis August 2020 kletterte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,6%. Die Zahl der Mitarbeiter legte um 1,5% zu. Wesentliche Effekte der Corona-Krise auf Umsatz und Beschäftigung im Bauhauptgewerbe konnten nicht beobachtet werden, teilte die Behörde weiter mit. (dpa)

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Die Flughäfen in Deutschland brauchen dringend viel Geld - Steuergeld. Sonst drohten an vielen Standorten die Lichter auszugehen, warnten Teilnehmer des „Luftverkehrsgipfels“ von Politik und Wirtschaft am vergangenen Freitag. Die Corona-Krise hat die Passagierzahlen einbrechen lassen, eine schnelle Besserung ist nicht in Sicht. Die Flughäfen haben wenig Einnahmen, müssen aber laufende Betriebskosten aufbringen. Über ein staatliches Rettungspaket von E 1 Mrd. aber gibt es Gezerre. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) konnte der Branche bei der digitalen Konferenz keine feste Zusage des Bundes geben. In der Abschlusserklärung heißt es, Bund und Länder wollten in den kommenden beiden Wochen nach finanziellen Lösungen suchen. Scheuer hatte vor dem Gipfel die Forderung nach einem Rettungspaket von E 1 Mrd. platziert. Am vergangenen Freitag schlug er dann ein 50:50-Modell vor: Die Verantwortung solle je zur Hälfte bei Ländern und den Kommunen liegen, in den denen Flughäfen ansässig seien. (dpa)

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Dank boomenden Online-Handels setzt sich der Höhenflug der Deutschen Post DHL fort. Grund für die guten Geschäfte sind die weiter anziehende Nachfrage nach Paketversand und ein lukratives Expressgeschäft. Bis Jahresende soll das Betriebsergebnis bei mindestens E 4,1 Mrd. liegen. Aus dem ehemaligen Staatsbetrieb Bundespost ist längst ein weltweit agierender Konzern mit 550.000 Mitarbeitern geworden, davon rund 220.000 in Deutschland. Während die Bonner das Briefgeschäft dominieren, ist der Wettbewerb beim Paketversand umkämpfter - hier sind auch die Konkurrenten Hermes und DPD auf Wachstumskurs. Wie die ganze Branche rechnet die Deutsche Post im diesjährigen Weihnachtsgeschäft mit Rekordwerten: die Sendungsmengen sollen um 15% steigen. (dpa)

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Batterien, Wasserstoff-Brennstoffzellen und Oberleitungen sollen Lkw und andere Nutzfahrzeuge in eine klimafreundliche Zukunft steuern - und der Staat will nachhelfen. Das Bundesverkehrsministerium plant, die alternativen, CO2-armen Antriebsarten technologieoffen zu fördern und Geld in die notwendige Infrastruktur zu stecken. Eine neue Klimakomponente bei der Lkw-Maut soll Spritschlucker schlechter stellen als saubere Fahrzeuge. Das geht aus einem Konzept hervor, über das Minister Andreas Scheuer (CSU) am Mittwoch mit Vertretern der betroffenen Branchen beriet. „Erstmalig wird ein vom CO2-Ausstoß abhängiger Aufschlag auf die Lkw-Maut erhoben“, heißt es darin. „Dagegen sollen Lkw, die nur wenig oder gar kein CO2 emittieren, eine Ermäßigung der Infrastrukturgebühr von bis zu 75% gegenüber der Infrastrukturgebühr für die emissionsstärksten Fahrzeuge erhalten.“ (dpa)

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Zwei Jahre nach der Vorstellung des Konzeptfahrzeugs iNext hat BMW den vollelektrischen Luxus-SUV jetzt erstmals so präsentiert, wie er im November nächsten Jahres bei den Händlern stehen soll. Das neue „Technologie-Flaggschiff“ des Konzerns heißt iX und leitet nach den Worten von Vorstandschef Oliver Zipse „eine neue Ära bei BMW ein“. Die Premiere am Mittwoch fand online statt. Der iX sei „als erstes Premiumfahrzeug mit dem 5G-Mobilfunkstandard“ ausgestattet und könne 30 Gigabit Daten pro Sekunde übertragen. Zeitung lesen während der Fahrt kann der Fahrer allerdings noch nicht: Wenn er das Lenkrad loslässt, muss er weiterhin auf die Straße schauen. Das ursprüngliche Ziel, das Auto nach Level-3-Standard autonom fahren zu lassen, hat BMW um einige Jahre verschoben. (dpa)

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Die Agrar- und Verbrauchermesse Grüne Woche im Januar wird wegen der Corona-Seuche nun doch komplett ins Internet verlegt. „Unsere Bühnen werden nun zum Fernsehstudio“, teilte Projektleiter Lars Jaeger am Montag mit. Vorträge, Diskussionsrunden und Pressekonferenzen sollen an den zwei Messetagen 20. und 21. Januar live im Internet übertragen werden. Normalerweise kommen regelmäßig rund 400.000 Besucher zur Grünen Woche, an zehn Messetagen und mit Ausstellern aus Dutzenden Ländern. Schon im August hatten die Veranstalter aber entschieden, die Messehallen nur für das Fachpublikum zu öffnen. (dpa)

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Eigenheime haben sich in der Corona-Krise in Deutschland erheblich verteuert. Der Preisanstieg bei Ein- und Zweifamilienhäusern gehe unverändert weiter, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Analyse des Hamburger Forschungsinstituts F+B. Demnach verteuerten sich Ein- und Zweifamilienhäuser im dritten Quartal im Schnitt um 8,6% gemessen am Vorjahreszeitraum. (dpa)

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Bei einem verlängerten Teil-Lockdown in der Corona-Krise droht der deutschen Wirtschaft aus Sicht von Ökonomen ein neuer Rückschlag. Für das Schlussquartal rechnen sie dann wieder mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung, aber weniger stark als im Frühjahr. Schon jetzt sorgen die seit Anfang November geltenden Einschränkungen nach Darstellung etwa des Einzelhandels und der Gastrobranche für herbe Verluste. Im Fall längerer Restriktionen fordern betroffene Unternehmen auch eine Ausweitung der Hilfen. (dpa)

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Die Diskussionen um die Frauenquote in Vorständen halten auch drei Tage nach einer grundsätzlichen Einigung der Regierungskoalition in der Frage weiter an. Innerhalb der Unionsfraktion brachten sich am Montag die Gegner der Maßnahme in Stellung. Von Gewerkschaftsseite hingegen kam vor allem Zuspruch. Als "überfällig" bezeichnete etwa der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Reiner Hoffmann, die Einigung. "Es ist einfach nur noch peinlich, nach jahrelanger, offensichtlich wirkungsloser Selbstverpflichtung der Wirtschaft das Gegenteil zu behaupten", teilte er am Montag mit. (dpa)

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Mit ausgeweiteter Kurzarbeit soll auch im kommenden Jahr in Deutschland ein extremer Corona-bedingter Anstieg der Arbeitslosenzahlen verhindert werden. Der Bundestag beschloss am vergangenen Freitag das sogenannte Gesetz zur Beschäftigungssicherung. Damit werden Sonderregeln zur Kurzarbeit über dieses Jahr hinaus bis Ende 2021 verlängert. Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften begrüßten das. Die Opposition lehnte die Verlängerung zwar nicht ab, äußerte aber trotzdem Kritik. (dpa)

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Deutschlands führender Stahlhersteller Thyssenkrupp reagiert mit dem größten Sparprogramm seiner Unternehmensgeschichte auf die immensen Verluste im abgelaufenen Geschäftsjahr. Statt der bisher geplanten 6000 Stellen sollen insgesamt 11.000 Arbeitsplätze gestrichen werden, wie der Industriekonzern am Donnerstag vergangener Woche bei der Bilanzpressekonferenz mitteilte. Das ist mehr als jeder zehnte Arbeitsplatz im Unternehmen. Der Stellenabbau wird vor allem die deutschen Standorte treffen, wo 7000 Jobs zur Disposition stehen oder bereits gestrichen wurden. Ob nicht noch mehr Arbeitsplätze dem Rotstift zum Opfer fallen, ist ungewiss. (dpa)

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Die Corona-Krise sorgt zunehmend für Finanzprobleme bei Unternehmen. Über alle Branchen hinweg sieht sich nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags derzeit jeder elfter Betrieb von einer Insolvenz bedroht. Mehr als 80% davon sind demnach kleine Unternehmen mit weniger als 20 Mitarbeitern. Besonders häufig von einer Insolvenz bedroht sehen sich laut Umfrage Firmen aus der Reisewirtschaft, der Gastronomie sowie der Kultur-und Kreativwirtschaft - sie sind besonders hart von Beschränkungen zur Eindämmung des Virus betroffen. Nach der am Dienstag vorgelegten DIHK-Umfrage gibt fast jeder zweite Betrieb, der eine Insolvenz befürchtet, an, den Geschäftsbetrieb nur noch maximal drei Monate lang aufrechterhalten zu können. 40% der Betriebe beklagen einen Rückgang ihres Eigenkapitals. Rund 27% der Unternehmen kämpfen demnach trotz vielfältiger staatlicher Hilfen mit Liquiditätsproblemen, 10% verzeichnen zunehmende Forderungsausfälle. Das zeigt die Sonderauswertung einer aktuellen DIHK-Blitzumfrage unter mehr als 13 000 Unternehmen. Der DIHK sprach sich erneut dafür aus, die Eigenkapitalsituation der Unternehmen zu stärken. Wirtschaftsverbände fordern seit langem, der Verlustrücktrag müsse ausgeweitet werden. Unternehmen sollen so mehr als bisher möglich krisenbedingte Verluste mit Gewinnen aus den Vorjahren steuerlich verrechnen können. In der schwarz-roten Koalition ist eine Ausweitung dieses Instruments aber umstritten. (dpa)

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Das Bruttoinlandsprodukt stieg zwischen Juli und September im Vergleich zum zweiten Quartal um 8,5%, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Zum Jahresende drohen jedoch die sich abzeichnenden Beschränkungen wegen steigender Infektionszahlen die Erholung zu unterbrechen. (dpa)

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Die Deutsche Börse verschärft nach dem Wirecard-Skandal ihre Regeln für die Dax-Familie. Der Deutsche Aktienindex wird von 30 auf 40 Werte erweitert, zugleich gelten vom kommenden Jahr an strengere Vorgaben für Mitglieder des Leitindex. Die Zusammensetzung des Dax soll künftig zweimal statt nur einmal jährlich regulär überprüft werden, wie die Deutsche Börse mitteilte. Dabei wird der Börsenwert, also die Marktkapitalisierung, zum wichtigsten Kriterium. Das bisher zweite Kriterium für eine Aufnahme in einen Index, der Börsenumsatz, fällt weg. Es wird - und dies gilt auch für die anderen Indizes der Dax-Familie MDax, SDax und TecDax - durch eine sogenannte Mindestliquiditätsanforderung ersetzt. (dpa)

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Tesla-Chef Elon Musk will das künftige Werk des Elektroauto-Herstellers bei Berlin auch zur weltgrößten Batteriefabrik machen. Das kündigte Musk am Dienstag an. Tesla will in Grünheide bei Berlin jährlich rund 500.000 Wagen der kompakten Fahrzeuge Model 3 und Model Y bauen. Es ist das erste Werk, in dem sowohl Autos als auch Batterien gefertigt werden sollen. Musk stellte auch Kompakt-Modelle speziell für den europäischen Markt in Aussicht. (dpa)

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Weltwirtschaft

Die EU wird wegen der rechtswidrigen Subventionen für den Flugzeugbauer Boeing Strafzölle auf US-Importe erheben. Das kündigte EU-Vizekommissionspräsident Valdis Dombrovskis am Montag zu einer Videokonferenz der EU-Handelsminister an. Man habe nun eine Entscheidung der Welthandelsorganisation WTO, die der EU Strafzölle erlaube, sagte Dombrovskis. Das sei das, was man jetzt mache. Gleichzeitig betonte Dombrovskis, dass die EU weiter bereit für Verhandlungen sei. Wenn die USA ihre Zölle wegen der Subventionen für den europäischen Flugzeugbauer Airbus zurückzögen oder aussetzten, werde das auch die EU tun. (dpa)

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Chinas Außenhandel hat im Oktober weiter kräftig zugelegt. Die Ausfuhren stiegen unerwartet stark um 11,4% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Insgesamt kletterte der Außenhandel um 8,4%. Die Importe stiegen im Oktober aber nur um 4,7%. Der Anstieg ist weit weniger als erwartet und schwächer als im Vormonat mit 13,2%. Experten verwiesen aber auf die ungewöhnlich lange Ferienwoche um den Nationalfeiertag am 1. Oktober, den starken Vergleichsmonat im Vorjahr und geringere Öleinfuhren. Mit strengen Quarantäne-Maßnahmen, Massentests, Kontaktverfolgung und scharfen Einreisebeschränkungen konnte das Virus unter Kontrolle gebracht werden. Während die Weltwirtschaft in einer Rezession steckt, dürfte China als einzige große Volkswirtschaft in diesem Jahr den Erwartungen nach ein Wachstum von 2% erreichen. (dpa)

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Die spanische Wirtschaft hat sich im Sommer stärker als erwartet von dem Corona-Einbruch erholt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im dritten Quartal um 16,7% zum Vorquartal gewachsen. Im zweiten Quartal war die spanische Wirtschaft noch um 17,8% geschrumpft. Die Wirtschaft hat sich damit aber noch lange nicht vom Corona-Einbruch im ersten Halbjahr erholt. So lag die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal um 8,7% niedriger als im entsprechenden Vorjahresquartal. (dpa)

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Der Rückversicherer Swiss Re hat es nach milliardenschweren Schäden durch die Corona-Pandemie im Sommer wieder in die schwarzen Zahlen geschafft. Im dritten Quartal stand unter dem Strich ein Gewinn von u$s 444 Mio. Auf die ersten neun Monate des Jahres gesehen steckt das Unternehmen aber immer noch mit u$s 691 Mio. in den roten Zahlen. Im dritten Quartal legte Swiss Re weiteres Geld für Versicherungsschäden infolge der Corona-Krise zurück. In den ersten neun Monaten summieren sich die Belastungen in diesem Bereich damit auf rund u$s 3 Mrd. Weitere Großschäden etwa durch die Hurrikane „Laura“ und „Sally“ sowie die schwere Explosion in Beirut schlugen im Schaden- und Unfallgeschäft mit u$s 1,5 Mrd. zu Buche. (dpa)

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Der Industriegase-Konzern Linde beginnt in Kalifornien mit der Produktion von Wasserstoff aus erneuerbarer Energie. Damit könnten dort täglich bis zu 1600 Fahrzeuge CO2-frei fahren, teilte der Weltmarktführer für Wasserstoff mit. Linde betreibe weltweit 80 Wasserstoff-Fabriken und rechne mit einer wachsenden Nachfrage nach klimafreundlich erzeugten Wasserstoff. „Grauen“ Wasserstoff erzeugt Linde im kalifornischen Werk Ontario aus Erdgas, „grünen“ Wasserstoff nun aus Methan aus einer Mülldeponie. (dpa)

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Die spanische Großbank BBVA will ihr US-Geschäft an den amerikanischen Finanzkonzern PNC verkaufen. Der Kaufpreis liegt bei u$s 11,6 Mrd. Die PNC Financial Services Group will ihr Filialnetz dabei um 637 Standorte in wichtigen US-Bundesstaaten erweitern - etwa in Alabama, Arizona, Colorado, Florida, New Mexiko, Kalifornien und Texas. Der US-Konzern PNC hat das nötige Geld für die Übernahme des BBVA-Geschäfts, nachdem er sich im Mai von seiner Beteiligung an dem Finanzinvestor Blackrock getrennt hat. Die Amerikaner wollen die Übernahme in bar bezahlen und Mitte kommenden Jahres umsetzen. Anschließend werde PNC in 29 der 30 größten US-Märkte vertreten sein, hieß es. BBVA-Chef Carlos Torres Vila will das Geld unter anderem in den Ausbau des Geschäfts stecken. Zudem bekomme die Bank durch das gestärkte Kapitalpolster mehr Spielraum für die Kreditvergabe, um die Wirtschaft in der Corona-Krise zu unterstützen. Auch die BBVA-Aktionäre sollen von dem Geldfluss profitieren. So fasst die Bank den Rückkauf eigener Aktien im großen Stil ins Auge. (dpa)

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Japans Wirtschaft erholt sich vom Rekordeinbruch im Zuge der Corona-Krise. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im dritten Quartal dieses Jahres gegenüber der gleichen Vorjahresperiode um 21,4% an. Es ist das erste Mal nach drei Quartalen, dass Japans Wirtschaft wieder wächst. (dpa)

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Siemens Energy soll die Stromversorgung in Afghanistan verbessern. Dafür unterzeichneten Vertreter der islamischen Republik und des Unternehmens am Montag eine Vereinbarung, wie Siemens Energy mitteilte. Diese sehe mehrere Phasen vor. Auch die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien solle vorangetrieben werden. „Wir werden ein Afghanistan aufbauen, in dem sich die Bürger auf zuverlässige Energie freuen können“, sagte Afghanistans Präsident Aschraf Ghani während der virtuellen Abkommensunterzeichnung. Man wolle Afghanistan zur „Energie-Drehscheibe“ in Zentralasien entwickeln, hieß es weiter. Afghanistan bezieht einen Großteil der Energie aus den Nachbarländern Usbekistan, Turkmenistan und Iran. Immer wieder gibt es Stromausfälle in der afghanischen Hauptstadt Kabul. Auch das Stromnetz wird regelmäßig von Extremisten durch Anschläge beschädigt. Das Nachbarland Tadschikistan hatte Stromexporte im Juli eingestellt. Nur etwa ein Drittel der Landesbewohner hat Zugang zu Strom. (dpa)

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Die USA wehren sich gegen das Urteil der Welthandelsorganisation (WTO), demzufolge die von ihnen gegen China verhängten Strafzölle von bis zu 25% gegen die internationalen Handelsregeln verstoßen. Da allerdings die USA selbst Ende 2019 ein Veto gegen die Ernennung neuer Berufungsrichter für die WTO-Streitschlichtung eingelegt hatten, kann die Berufung vorerst nicht verhandelt werden. Die Streitschlichter der Welthandelsorganisation hatten im September beschieden, dass die 2019 verhängten Strafzölle auf chinesische Güter im Umfang von u$s 200 Mrd. gegen die WTO-Regeln verstoßen. Die USA hätten die Notwendigkeit, dass ihr Markt durch Zölle gegen unfairen Wettbewerb geschützt werden müsse, nicht ausreichend begründet. Die USA hatten seit 2018 den Handelskrieg mit China durch Verhängung von Strafzöllen ausgelöst. Hunderte von chinesischen Waren wurden auf eine Liste gesetzt. Peking reagierte seinerseits mit Strafzöllen auf US-Güter. (dpa)

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Bei Apple beginnt ein neues Zeitalter: 15 Jahre lang hat der Konzern seine Macintosh-Computer mit den Chips von Intel gebaut. Künftig gehen Apple und Intel aber getrennte Wege. Der iPhone-Konzern hat nun die ersten drei Mac-Modelle mit Chips aus eigener Entwicklung vorgestellt. Apple verspricht, dass die Computer dadurch deutlich schneller und auch stromsparender arbeiten. Mit dem Umstieg kann der Konzern zudem erstmals seine Macs auf derselben Software-Plattform wie seine iPhones und iPads betreiben. „Dies ist ein historischer Tag für den Mac“, sagte Apple-Chef Tim Cook. (dpa)

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Sechs Wochen vor dem Ende der Brexit-Übergangsphase haben Großbritannien und Kanada ein vorläufiges Handelsabkommen vereinbart. Der britische Premier Boris Johnson und sein kanadischer Kollege Justin Trudeau besiegelten die Vereinbarung am Samstag in einem Videogespräch, wie das Ministerium für Internationalen Handel in London mitteilte. Damit werde der Weg für Verhandlungen ab 2021 für "ein neues, ehrgeizigeres Abkommen geebnet", teilte Handelsministerin Liz Truss in London mit. Der Handel etwa mit Autos, Rindfleisch, Lachs und Gin könne ungehindert weitergehen, erklärte Truss bei Twitter. Bereits im Oktober hatten sich Großbritannien und Japan auf ein bilaterales Freihandelsabkommen geeinigt, das weitgehend dem bestehenden Abkommen Tokios mit der Europäischen Union entspricht. (dpa)

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Der globale Warenhandel hat sich nach Angaben der WTO zuletzt deutlich von dem coronabedingten Einbruch im Frühjahr erholt. Im Sommer seien viele wirtschaftlichen Beschränkungen gelockert worden, was den Handel gestützt habe, teilte die Welthandelsorganisation (WTO) am vergangenen Freitag mit. Es sei aber unklar, ob sich die Erholung angesichts der wieder steigenden Zahl von Neuinfektionen fortsetze. Das Barometer für den Weltwarenhandel stieg von 84,5 Punkten im August auf 100,7 Punkte im November. Bei einem Wert von über 100 Punkten signalisiert der Indikator ein Wachstum des Welthandels, das über dem Trend liegt. Im Sommer hat das Wachstum laut WTO deutlich angezogen. Dies dürfte sich so nicht fortsetzen, auch weil Nachholeffekte ausgelaufen seien. Die WTO erwartet für 2020 weiterhin einen Rückgang des Welthandels um 9,2%. Schließlich sei der Handel im zweiten Quartal um 17,2% im Jahresvergleich geschrumpft. (dpa)

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Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat sich angesichts der zweiten Corona-Infektionswelle skeptisch zur Entwicklung der Weltwirtschaft gezeigt. Mit härteren Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie könnte die laufende Erholung der Wirtschaftsleistung nach dem Corona-Einbruch im Frühjahr an Schwung verlieren, warnten IWF-Experten in einem am Donnerstag vergangener Woche veröffentlichten Bericht. "Die Unsicherheiten und Risiken sind außergewöhnlich hoch", hieß es. Im Verlauf der Krise habe sich die Kursentwicklung an den Finanzmärkten nach Einschätzung der IWF-Experten von der realen Wirtschaft abgekoppelt. (dpa)

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Der Dow Jones Industrial hat am Dienstag erstmals in seiner Geschichte die Marke von 30.000 Punkten hinter sich gelassen. Das aus 30 Aktien großer US-Konzerne zusammengesetzte, weltweit wohl bekannteste Börsenbarometer schaffte es ganz knapp über die viel beachtete. Damit krönte der im Börsenjargon schlicht "Dow" genannte Auswahlindex eine monatelange, beeindruckende Aufholjagd: Nach dem Coronavirus-Ausbruch in China im Februar war der US-Leitindex in nur vier Wochen von über 29.000 Punkten um mehr als 10.000 Punkte oder fast 40% eingebrochen. Doch schon Anfang September waren diese Verluste wieder wettgemacht. Angetrieben worden waren die Kurse vor allem von milliardenschweren Staatshilfen zur Stützung der coronabedingt gebeutelten US-Konjunktur und von der ultralockeren Geldpolitik der US-Notenbank Fed. (dpa)

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Den Fluggesellschaften in aller Welt drohen nach Einschätzung des Branchenverbandes IATA in diesem und im kommenden Jahr höhere Verluste als zuletzt gedacht. Wegen des Geschäftseinbruchs durch die Corona-Pandemie rechnet der Weltluftfahrtverband IATA für das laufende Jahr jetzt mit einem branchenweiten Verlust von u$s 118,5 Mrd. und damit rund u$s 34 Mrd. mehr als bisher angenommen. Für 2021 geht die IATA von einem Gesamtverlust von u$s 38,7 Mrd. aus. (dpa)

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Mit dem Kauf des US-Verlags Simon & Schuster baut der Bertelsmann-Konzern seine Position auf dem internationalen Buchmarkt aus. Die zum Konzern gehörende Publikumsverlagsgruppe Penguin Random House übernimmt den Buchverlag vom Medienunternehmen ViacomCBS für u$s 2,175 Mrd. Das Verlagshaus mit Sitz in New York veröffentlicht neben Stephen King auch Werke unter anderem von Hillary Clinton und John Irving. Bei Simon & Schuster sind weltweit rund 1500 Mitarbeiter tätig, der Umsatz lag den Angaben zufolge im Jahr 2019 bei u$s 814 Mio., und. 85% der Umsätze entfallen auf die USA. Der Deal steht noch unter dem Vorbehalt von regulatorischen Genehmigungen. Den Abschluss erwartet Bertelsmann im Laufe des nächsten Jahres. (dpa)

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Europas Währungshüter mahnen die Regierungen bei ihren Corona-Hilfen zur Umsicht. Risiken für Unternehmen und Banken könnten sich sowohl im Falle einer zu frühen Beendigung der Milliardenunterstützung ergeben als auch dann, wenn die Hilfen zu lange aufrechterhalten würden. In ihrem aktuellen Finanzstabilitätsbericht warnt die Europäische Zentralbank (EZB) vor einer Zunahme von Risiken im Falle eines abrupten Endes der Unterstützungsmaßnahmen. Unternehmen könnten dann nach Einschätzung der Notenbank verwundbarer sein "als auf dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise" 2008/2009. Zwar seien die Bilanzen der Banken im Euroraum heute solider als zur Zeit der Finanzkrise und die Kapitalpuffer der Institute sollten nach Einschätzung der EZB komfortabel bleiben, "um Verluste auszugleichen und die Kreditvergabe über einen längeren Zeitraum zu unterstützen". Dennoch könnte eine Welle von Firmenpleiten und Kreditausfällen infolge der Pandemie zur Belastung für die Branche werden. (dpa)

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