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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Wirtschaft in Kürze


Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 183,51, gegen $ 181,60 eine Woche zuvor. Die Abwertung betrug in einer Woche 1,3%, im Dezember 5,13% und ab Ende Dezember 2021 69,46%, und lag somit unter der internen Inflation. Die ZB konnte am Mittwoch u$s 239 Mio. auf dem Markt kaufen. Im Dezember kaufte die ZB insgesamt u$s 1,3 Mrd. Dieser Überschuss ist zum Teil das Ergebnis hoher Sojaexporte, für die im Dezember ein Sonderkurs gilt, die insgesamt ca. u$s 3 Mrd. erreicht haben. Außerdem werden die Importe stark begrenzt, wobei die Zuteilung von Importgenehmigungen etwas rationeller geworden ist, weil die Beamten des Industriesekretariates und der ZB genauer Bescheid wissen, wann es sich um kritische Importe handelt, und wann um solche, die hinausgeschoben werden können. Der Schwarzkurs sprang diese Woche in die Höhe und schloss am Mittwoch zu $ 356, gegen $ 321 eine Woche zuvor. Die Kurszunahme wird u.a. auch darauf zurückgeführt, dass jetzt Touristen aus dem Ausland ihre Dollar zu einem hohen Kurs in Pesos umwandeln können, so dass sie viel weniger am Schwarzmarkt verkaufen. Das erlaubt ihnen auch, über Kreditkarten ihres Ursprungslandes zu zahlen. Der Kurs, der sich über Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar ergibt (CCL), schloss zu $ 346, gegen $ 333 in der Vorwoche.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires stieg in einer Woche zum Mittwoch um 12,53%, im Dezember 20,2% und ab Ende 2021 um 143,59%. Die Aktien argentinischer Gesellschaften, die in New York kotieren, wiesen in der Woche zum Mittwoch bedeutende Kurszunahmen auf. TECO stieg um 15,35%, BBVA Argentina um 9,91%, Grupo Financiero Galicia um 8,08%, Loma Negra um 6,48% und Banco Macri um 8,17%. Nur Tenaris blieb praktisch unverändert.

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Die argentinischen Staatstitel in Dollar, die in New York gehandelt werden, lagen in einer Woche zum Mittwoch unter Baissedruck, mit folgenden Abnahmen: Bono 2029: -1,12%, Bono 2030: -1,98%; Bono 2035:-4,52%, Bono 2038: -5,23%.

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Das Wirtschaftsministerium brachte am Mittwoch Titel für $ 326,61 Mio. am Markt unter. Im Monat Dezember wurde eine Nettofinanzierung von fast $ 700 Mio. erreicht, mit der der Verfall bestehender Titel und das Defizit finanziert wurden. Die Zinsen lagen mit 6,5% monatlich leicht unter den vorangehenden Ausschreibungen.

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Der Bestand an Leliq, die die ZB untergebracht hat, liegt bei $ 8,1 Bio., und der von passiven Swaps bei $ 2 Mio., so dass die ZB insgesamt $ 10 Bio. schuldet. Auf die Leliq wird ein nomineller Zinssatz von 75% gezahlt, und auf die Swaps 70%. Aber mit Zinsenzinsen übersteigt der Satz die 100% im Jahr. Die Kredite der Banken an den Privatsektor liegen bei $ 6,8 Bio. Die Banken legen den größten Teil ihrer Depositen in Leliq und Swaps an.

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Die argentinische Regierung hat von der US-Regierung eine erste Liste von Konten in US-Banken von Personen gefordert, die in Argentinien steuerpflichtig sind, im Rahmen des neuen Abkommens über Informationsaustausch (benannt FATCA), das jedoch allgemein erst im September 2023 in Kraft tritt. Gleichzeitig wird das Wirtschaftsministerium ein neues Weißwaschungsprojekt für schwarze Vermögen im Kongress einbringen, das auch den Inhabern von schwarzen Konten in den USA die Möglichkeit gibt, sie zu legalisieren.

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Das Direktorium des Internationalen Währungsfonds hat am Donnerstag der Vorwoche die dritte Revision des Abkommens mit Argentinien angenommen, was die Voraussetzung für die Auszahlung von u$s 6 Mrd. ist. Der Fonds äußerte sich positiv über die Fortschritte, die Massa erreicht hat. Die Zahlungsbilanz sei besser, die Reserven nehmen zu und die Inflation habe leicht abgenommen.

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Das Wirtschaftsministerium berichtet, auf Grund einer Untersuchung des „Studienzentrums für die Industrieproduktion“ (das vom Industriesekretariat abhängt) dass die Industrieproduktion im November um 1,2% über Oktober 2022 und um 1,9% über November 2021 lag. In den vorangehenden vier Monaten war die Industrieproduktion gefallen. Der Index der Industrieproduktion des Industrieverbandes „Unión Industrial Argentina“ ergibt für Oktober eine Abnahme von 0,9% gegenüber September und eine interannuelle Zunahme von 6,1%. Die ersten 10 Monaten 2022 liegen gemäß diesem Index um 7,8% über dem Vorjahr. Das Jahr 2021 war noch stark von den Folgen der Pandemie betroffen.

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Durch Beschluss 148/22 des Handelssekretariates wurde der Coupon für den Kauf von lokal erzeugten Mobiltelefonen im Rahmen des Planes der 10 Quoten des Programmes „Jetzt 12“ auf $ 400.000 erhöht. Bisher betrug der zugelassen Preis bis zu $ 225.000.

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Der Index der Grossistenpreise des INDEC weist für November 2022 eine Zunahme von 6,3% aus. Die Zunahme betrug 6,1% bei lokalen Produkten und 8,2% bei importierten. In 11 Monaten 2022 betrug die Zunahme 83,5%, und in 12 Monaten zum November 2022 87,7%.

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Im Dezember, bis Weihnachten, wurden Getreide und Ölsaaten für u$ 3,65 Mrd. exportiert, von denen u$s 2,4 Mrd. auf Sojabohne und der Rest auf Mais entfielen. Der Export von Sojabohne wurde durch den Sonderkurs angeregt, der für Dezember 2022 gilt.

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Die Tarife der Omnibusse und der Eisenbahn im Bereich von Groß-Buenos Aires (AMBA) nehmen ab 1. Januar 2023 um 39% zu. Ab März werden sie dann gemäß Index der Konsumentenpreise des INDEC erhöht. Das hatte der IWF gefordert, damit der Betrag der Subvention nicht weiter steigt. Ohnehin sind die Tarife auch ab 1. Januar nicht entfernt kostendeckend. Der Mindesttarif des Omnibusses steigt von $ 25,20 auf $ 35. Bei längeren Strecken ist die prozentuale Zunahme höher. Der Abschlag von 55% bei der Sozialkarte wird beibehalten. Der U-Bahn-Tarif steigt ab März von $ 42 auf $ 58. In diesem Fall übernimmt die Stadtverwaltung die Subvention, da der Tarif die Kosten nicht deckt.

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Im November 2022 wurden in der Stadt Buenos Aires 2.269 Immobilien für insgesamt $ 45,29 Mrd. verkauft. Die Zahl der Immobilien liegt bei etwa der Hälfte der 6.805 vom November 2021, und der Betrag lag um 37,3% über dem Vorjahr, weit unter der Inflation. In 11 Monaten 2021 waren es 29.500 Übertragungen, 15,9% über dem Vorjahr.

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Das Institut für soziale Studien der katholischen Universität hat ermittelt, dass 51,7% der Bevölkerung eine direkte soziale Zuwendung in bar oder in Form von Lebensmitteln erhält. 2021 waren es 44,7%, und 2020 55,4%. Bis einschließlich 2019 lag der Koeffizient unter 42,8%, und wenn man weiter zurückgeht, waren es 2011 nur 31,9%. Das Programm „Arbeit schaffen“ (potenciar trabajo) wurde unter der gegenwärtigen Regierung stark ausgedehnt, wobei es auch viel Korruption gibt, bestehend in Mitwirkung von Sozialpolitikern, die einen Teil der Subvention für sich abzweigen und die Bezieher zwingen, an Kundgebungen teilzunehmen. Abgesehen davon wurde unter dieser Regierung die direkte Lebensmittelzufuhr über Essanstalten stark erweitert, die eine unentgeltliche Mahlzeit bieten, von denen es über 10.000 gibt.

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Die vielfachen Dollarkurse, mit einem besonders günstigen für Sojabohne (im Dezember) veranlassen immer mehr Bereiche, auch einen günstigeren Wechselkurs zu erhalten. Der Präsident des Verbandes der Holzindustrie FAIGA, Román Queiroz, erklärte, die Holzindustrie könne viel exportieren, brauche aber einen besseren Wechselkurs. Einmal sei der internationale Preis gedrückt, weil in den USA hohe Holzbestände bestünden, und dann seien die Logistikkosten (Transport u.s.w.) drei Mal so hoch wie in Brasilien, wo die Holzproduzenten ohnehin einen günstigeren Wechselkurs erhielten.

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Die Wasserversorgung der Haushalte der Bundeshauptstadt und Umgebung, die vom Staatsunternehmen AYSA abhängt, hat sich erheblich verteuert. Die Gegend wurde in drei Kategorien aufgeteilt, die der wirtschaftlichen Einstufung entsprechen. Im größten Teil der Stadt Buneos Aires wurde die Subvention ab 1. November 2022 ganz abgeschafft, was zu einer Verdoppelung, gelegentlich sogar Verdreifachung der Tarife geführt hat.

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Das finanzielle Defizit der Staatsfinanzen (primäres Defizit plus Zinsen) wurde für das Jahr 2023 um $ 648 Mrd. erhöht, so dass es von den bisher vorgesehenen 3,7% des Bruttoinlandsproduktes auf jetzt 4,1% steigt. Dies wurde im Einvernehmen mit den IWF-Fachleuten beschlossen.

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Der Umsatz der vom INDEC erfassten Supermärkte lag zu konstanten Werten (bei Abzug der Inflation) im Oktober 2022 um 1,6% unter dem Vorjahr, und in den Grossistensupermärkten um 7,1%. Hingegen wiesen die Shopping-Centers eine Zunahme von 8,2% aus. In 10 Monaten 2022 lag der Umsatz der Supermärkte um 1,9% über dem Vorjahr, während die Grossistensupermärkte einen Rückgang von 0,6% verzeichnen. Die Abnahmen sind zum Teil auf geringere gekaufte Mengen und zum anderen auf den Übergang auf billigere Marken zurückzuführen.

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Die Staatsbanken und einige Privatbanken bieten ab Januar Leasing-Kredite für Kapitalgüter zu 49% jährlich für die ersten 36 Monate an. Für Kredite auf 60 Monate gilt der private Badlar-Satz. Für diese Kredit ist ein Gesamtbetrag von $ 30 Mrd. vorgesehen.

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Lateinamerikanische Wirtschaft

Wirtschaftsminister Sergio Massa traf sich im Freitag der Vorwoche in Brasilia mit dem gewählten Vizepräsidenten Gerardo Alckmin und dem zukünftigen Wirtschaftsminister Fernando Haddad. Bei diesem Anlass wurde die Möglichkeit einer gemeinsamen Währung von Brasilien und Argentinien (wohl auch für andere Mercosur-Staaten) besprochen, eine Initiative die Lula da Silva schon vor einiger Zeit als positiv bezeichnet hatte.

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Deutsche Wirtschaft

Der Mangel an Fachkräften frisst sich immer mehr als Hemmnis in die deutsche Wirtschaft. Bei fast der Hälfte aller deutschen Unternehmen war im vierten Quartal die Geschäftstätigkeit beeinträchtigt, weil nicht genügend Personal zur Verfügung stand. Das ergab das Fachkräftebarometer des Münchner Ifo-Institutes und der staatlichen Bankengruppe KfW. „Deutschland steht vor einem demografischen Strukturwandel von historischer Dimension“, sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Offene Stellen seien inzwischen im Durchschnitt fünf Monate lang unbesetzt. Gleichzeitig sei die Produktivität pro Beschäftigtem nicht gestiegen. (dpa)

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Deutsche Unternehmen können bei Geschäften mit dem Iran nicht mehr auf Export- und Investitionsgarantien durch den Bund setzen. Das Bundeswirtschaftsministerium hat angesichts „der sehr ernsten Lage im Iran“ die außenwirtschaftlichen Förderinstrumente sowie deutsch-iranische Wirtschaftsformate ausgesetzt. Dies umfasst neben Exportkredit- und Investitionsgarantien den deutsch-iranischen Energiedialog, das Managerfortbildungsprogramm sowie das Auslandsmesseprogramm. (dpa)

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Der deutsche Osthandel hat trotz des Krieges in der Ukraine zugelegt. Das Handelsvolumen mit 29 Ländern lag in den ersten zehn Monaten bei fast E 469 Mrd. und damit knapp 14% über dem Vorjahresniveau. Die Exporte nach Russland seien zwar um 43% eingebrochen, durch mehr Geschäfte mit anderen Ländern aber mehr als kompensiert worden. (dpa)

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Das Geschäft mit Biolebensmitteln in Deutschland hat nach Branchenangaben in diesem Jahr wohl einen ungewohnten Dämpfer erhalten. „Der deutsche Öko-Markt schrumpfte 2022 zum ersten Mal in seiner Geschichte“, heißt es in einem Marktbericht des Deutschen Bauernverbands zum Jahreswechsel. Bis Ende Oktober sei der Öko-Umsatz um 4,% gesunken. Dennoch werde er 2022 mit voraussichtlich E 15 Mrd. immer noch um E 2,7 Mrd. über dem Niveau von 2019 liegen. Damit habe der Bio-Markt das hohe Umsatzwachstum aus der Anfangszeit der Corona-Pandemie in der jetzigen Krise halten können. (dpa)

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Die deutsche Wirtschaft hat die Bedeutung Chinas betont und die Bundesregierung zu einem pragmatischen Kurs aufgefordert. DIHK-Präsident Peter Adrian warnte vor einer grundlegenden Kehrtwende im Verhältnis zu China mit negativen Folgen für deutsche Jobs. Adrian sagte der dpa: „Wir haben sicherlich gelernt durch die Erfahrungen mit Russland, dass wir uns nicht blauäugig in Abhängigkeiten hereinstürzen dürfen. Aber aus dieser Erkenntnis heraus sollte man keine 180-Grad-Wende machen. China ist nach wie vor für uns ein ganz wichtiger Wirtschaftsraum.“ Die Bundesregierung erarbeitet derzeit eine neue deutsche China-Strategie. Die Abhängigkeit von China soll verringert und Lieferwege sollen breiter aufgestellt werden, wie Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bereits deutlich gemacht hatte. (dpa)

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In Deutschlands Handynetzen sind deutlich mehr Daten übertragen worden als zuvor. Der Netzbetreiber Vodafone meldete für dieses Jahr ein Plus von 34% auf gut 1,8 Mrd. Gigabyte und die Deutsche Telekom um mehr als 30% auf rund 2,4 Mrd. Gigabyte. Der Grund für das Wachstum ist, dass die Menschen viel auf ihrem Smartphone streamen und andere datenintensive Anwendungen nutzen, wenn sie unterwegs sind und nicht mit dem Festnetz-W-Lan verbunden sind. Schon in den Vorjahren war es steil nach oben gegangen, dieser Anstieg setzt sich nun fort. (dpa)

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Deutsche Importeure von Zinn, Tantal, Wolfram und Gold verstoßen einer Untersuchung zufolge häufig gegen eine EU-Verordnung. Das hat der erste Bericht von Deksor, einer staatlichen Kontrollstelle mit Sitz in Hannover, ergeben. Seit 2021 müssen bestimmte Importeure von Zinn, Tantal, Wolfram und Gold - die als Konfliktminerale gelten - unter anderem nachweisen, dass sie die betroffenen Minerale und Metalle nur aus verantwortungsvollen Quellen beziehen. Das legt die sogenannte EU-Konfliktmineralienverordnung fest. Die EU-Verordnung sieht unter anderem vor, dass Unternehmen eine Lieferkettenpolitik festlegen, Risiken in ihren Lieferketten ermitteln und bewerten, Prüfungen in Auftrag geben und Informationen offenlegen. Der weit überwiegende Teil der deutschen Importeure sei den Sorgfaltspflichten innerhalb der Rohstofflieferketten bisher nicht ausreichend nachgekommen, sagte Matthias Baier, Leiter von Deksor. „Bereits im ersten Quartal 2022 mussten wir feststellen, dass mehr als 80 Prozent der 145 sorgfaltspflichtigen deutschen Importeure die geforderten Offenlegungspflichten nicht erfüllt hatten“, sagte Baier. (dpa)

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Weltwirtschaft

Drei japanische Finanzinstitute werden die Versicherung von Schiffen gegen Kriegsschäden in allen russischen Gewässern einem Medienbericht zufolge in Kürze einstellen. Die drei Versicherungsgesellschaften Tokio Marine & Nichido Fire Insurance, Sompo Japan Insurance und Mitsui Sumitomo Insurance hätten damit begonnen, Reedereien über ihre Entscheidung zu informieren, berichtete die japanische Finanzzeitung „Nikkei Asia“ am Samstag. Demnach werden sie ab dem 1. Januar Schäden in Folge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine nicht mehr decken. Dies gelte für sämtliche russischen Gewässer, egal wie weit vom Krieg entfernt. (dpa)

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Die ungarische Regierung hat angesichts eines drohenden hohen Haushaltsdefizits und eingefrorener Milliarden-Hilfen der EU eine neue „Übergewinnsteuer“ von bis zu 8,5% (je nach Umsatz) auf den Gewinn für Pharma-Hersteller des Landes eingeführt. (dpa)

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Der Euro-Beitritt Kroatiens zum 1. Januar 2023 treibt die Produktion von Münzen im gemeinsamen Währungsraum in die Höhe. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den 19 Eurostaaten sowie Kroatien die Herstellung von Geldstücken im Gesamtvolumen von fast E 2,6 Mrd. genehmigt. Das ist deutlich mehr als ein Jahr zuvor. Für 2022 hatte die Notenbank den 19 Staaten im Währungsraum die Ausgabe neuer Euro-Münzen im Umfang von rund E 1,8 Mrd. zugesichert, 2021 waren es knapp unter E 2 Nrd,, 2020 gut E 2,1 Mrd. (dpa)

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Cyberangriffe werden nach Einschätzung des Versicherungskonzerns Zurich „unversicherbar“. „Was sind die Folgen, wenn jemand die Kontrolle über lebenswichtige Teile der Infrastruktur übernimmt?“, sagte Konzernchef Mario Greco der „Financial Times“ in einem am Montag veröffentlichten Interview. Es gehe nicht nur um Daten. Cyberangriffe könnten auch Menschenleben gefährden. Greco sagte, es gebe eine Grenze, bis zu der die Privatwirtschaft alle durch Cyberangriffe verursachten Verluste übernehmen könne. Er forderte die Regierungen daher auf, „privat-öffentliche Systeme zu schaffen, um systemische Cyberrisiken zu handhaben, die nicht quantifiziert werden können, ähnlich denen, die in einigen Ländern für Erdbeben oder Terroranschläge existieren“. (dpa)

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Die linke spanische Regierung hat ein neues Programm zu Milderung der sozialen Folgen des Ukraine-Krieges im Umfang von E 10 Mrd. beschlossen. Regierungschef Pedro Sánchez stellte die Maßnahmen für das bevorstehende Wahljahr am Dienstag in Madrid vor. Es enthält sowohl Streichungen bisheriger Erleichterungen als auch die Fortschreibung bestehender sowie neuer Hilfen. Ziel sei es, dass die Hilfen bei den wirklich Bedürftigen ankämen, betonte Sánchez. Gestrichen werde ab Januar die Subventionierung von Benzin und Diesel mit je 20 Cent pro Liter, kündigte der Regierungschef an. Vor allem auf bedürftige Familien ist der Verzicht auf Mehrwertsteuer bei Grundnahrungsmitteln und die Senkung auf 5% für Pflanzenöl und Nudeln während der ersten sechs Monate 2023 zugeschnitten. Zudem sollen alle Renten um 8,5% steigen. Um Mieter zu entlasten, werden Wohnungsmieten bei bestehenden Verträgen für ein halbes Jahr eingefroren. Zuvor war beschlossen worden, dass Mieten im gesamten Jahr 2023 nur um maximal 2% erhöht werden dürfen. Auch das Programm kostenloser Bahnfahrten im Nah- und Regionalverkehr wird bis Ende 2023 verlängert. (dpa)

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Das von Präsident Wladimir Putin erlassene Exportverbot für Öl in Länder mit Preisdeckel lässt sich nach Kremlangaben nicht ohne Weiteres auf den Gasmarkt übertragen. „Der Gasmarkt hat seine Eigenheiten, die Lage wird analysiert“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch. Es sei noch zu früh, um über eine Entscheidung zu sprechen. Die Energieminister der EU haben sich in der vergangenen Woche auf eine vorübergehende Begrenzung der Gaspreise ab Februar geeinigt. Damals nannte Peskow die Einigung „inakzeptabel“. Schon Anfang Dezember hatten sich die EU-Länder auf einen Preisdeckel für russisches Öl, das auf dem Seeweg verschifft wird, verständigt. Darauf hat Kremlchef Wladimir Putin am Dienstag ein Lieferverbot an alle ausländischen Kunden verhängt, die mit einer Preisobergrenze arbeiten. (dpa)

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Statistiken

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