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Wirtschaft in Kürze

Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Wechselkurs schloss am Mittwoch zu $ 85,57, gegen $ 85,04% in der Vorwoche. In diesem Jahr erreichte die Abwertung 35,85%, was sich mit einer Zunahme der Konsumentenpreise (einschließlich November) um die 30% vergleicht. Die ZB hat bei ihrer Kursverwaltung vermieden, dass der Wechselkurs hinter der Inflation zurückbleibt, wobei der Kurs ohne Devisenverkäufe der ZB stärker gestiegen wäre. Auch in einer Woche zum Mittwoch wurden Dollar am Markt verkauft, wobei die ZB den Betrag nicht angibt, der auf ca. u$s 100 Mio. geschätzt wird. Der Schwarzkurs schloss zu $ 163, knapp über der Vorwoche. Bei Geschäften über Kauf und Verkauf von Staatspapieren in Dollar (“contado con liqui”) lag der Kurs bei $ 149,10, gegen $ ca. $ 150 in der Vorwoche. Die Devisenreserven der ZB lagen bei u$s 39,07 Mrd., gegen u$s 39,26 Mrd. eine Woche zuvor. Der Rofex-Terminkurs lag zum 29.10.21 bei $ 142, was einen Zinssatz von 83,14% zum Ausdruck bringt. Die Landesrisikorate lag bei 1.350 Basispunkten, was bei einem Zinssatz von 0,95% bei Schatzbonds der USA (“Treasuries”) eine Rendite von 14,45% für argentinische Staatstitel in Dollar ergibt.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires verzeichnet in einer Woche zum Mittwoch einen Kursverlust von 0,27%, weist aber in einem Monat einen Gewinn von 13,26% und ab Ende Dezember einen von 23,10% aus. Die Aktien, die auch in New York gehandelt werden, erlitten mit Ausnahme von TECO und Tenaris Kursverluste, die bei BBVA Argentina 5,30% und bei Banco Macro 4,27% erreichten.

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Die Staatstitel in Dollar, die mit Ausnahme des Bonar 2024 im Zuge der letzten Umschuldungsrunde ausgegeben wurden, wiesen mehrheitlich Haussen auf. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Bono 2029LA: -0.94%: Bono 2030LA: +4,35%; Bono 2035LA: Ohne Veränderung; Bono 2038LA: +4,11%; Bonar 2024: +3,77%.

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Die Regierung hat eine allgemeine Erhöhung von 5% der Pensionen und Renten ab Dezember verfügt. Im März 2021 sollen dann Erhöhungen auf Grund der Berichtigungsformel erfolgen, die das neue Gesetz vorsieht, das jetzt im Parlament behandelt wird. Die Mindestpension steigt somit um $ 905 von $ 18.129 auf $ 19. 035. Im ganzen Jahr 2020 würden die Mindestpensionen somit um 35,3% zunehmen, und die höchsten Pension bis zu 24,2%. In beiden Fällen liegen die Zunahmen unter der Inflation, so dass ein realer Einkommensverlust stattfindet.

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Für das ganze Jahr 2020 wird die Zinslast der Leliq und der passiven Swapgeschäfte der ZB von Experten auf rund $ 700 Mrd. geschätzt. 2019 waren es $ 603 Mrd. Dabei sind die Zinssätze dieses Jahr viel niedriger, aber der Leliq-Bestand liegt schon jetzt um die $ 2,5 Bio., gegen leicht über $ 1 Bio. Ende 2019. Die Erhöhung der Leliq-Zinsen, die in letzter Zeit vollzogen wird, kommt der ZB somit sehr teuer zu stehen, und wirkt schließlich monetär expansiv.

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Die Preise frischer Lebensmittel sind im Oktober anormal stark gestiegen. Der Index der Konsumentenpreise des INDEC weist bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken eine Zunahme von 4,8% aus. Doch dabei gab es folgende Zunahmen: runde Tomaten: +52,55; Kartoffeln: +34,2%; Zitronen; +33,1%; Äpfel: +31,6%; Orangen: +12,6%; Süßkartoffel: +11,1%. Verarbeitete Nahrungsmittel stiegen viel weniger.

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Die ZB hat am Donnerstag der Vorwoche den Zinssatz für Lelic um 2 Prozentpunkte auf 38% erhöht. Ebenfalls wurde der Satz für passive Swap-Geschäfte um einen Prozentpunkt auf 36,5% erhöht. Der Mindestzinssatz für Fristdepositen bei Banken wurde um 3 Prozentpunkte auf 37% erhöht.

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Das Produktionsministerium hat mehrere Produkte von der Höchstpreisliste ausgenommen, aber die Höchstpreise allgemein beibehalten. Der Verband der Nahrungsmittelindustrie Copal hat Protest erhoben und weiter die Abschaffung dieser Höchstpreise gefordert. Seit März seien die Kosten der Industrie um durchschnittlich 26% gestiegen, die Höchstpreise jedoch nur zwischen 4,5% und 10,5%.

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Die private Auslandsverschuldung lag zum 30.6.20 bei u$s 81,4 Mrd., berichtet die ZB. Davon entfallen u$s 22,91 Mrd. auf Schulden von lokalen Importeuren, und u$s 5,75 Mrd. auf Schulden von Exporteuren. Hinzu kommt noch eine rein finanzielle Schuld von u$s 45,17 Mrd., die in privaten Obligationen besteht.

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Die Subvention von $ 10.000 im Monat für Familien, die das Kindergeld ((AUH, asignacion universal por hijo) beziehen, die während drei Monaten gezahlt wurde, wird laut Minister Guzmán nicht mehr bestehen. Dies kostete die Staatskasse $ 90 Mrd. pro Monat. Statt dessen hat Sozialminister Daniel Arroyo eine Verdoppelung des Betrages der Karte AlimentAr ab Dezember angekündigt, die 1,5 Mio. Familien beziehen, die das Kindergeld empfangen und Kinder unter 6 Jahren haben. Bisher erhalten Familien mit einem Kind unentgeltlich Lebensmittel für $ 4.000 pro Monat, und bei mehr als einem Kind $ 6.000, die sie über die Karte AlimentAr beziehen können, mit der sie bei Supermärkten zahlen. Arroyo wies außerdem darauf hin, dass außerdem ein Bonus zum Jahresende erwogen werde.

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Die Regierung hat erneut das Repro-Programm (Programa de recuperación productiva) von 2009 eingeführt, das in einer Lohnsubvention für Unternehmen in Krisensituationen besteht. Außerdem wurde die Verdoppelung der Entlassungsentschädigung und das Entlassungsverbot um 60 Tage verlängert.

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Das Amt, das Gesellschaften und auch gemeinnützige Organisationen kontrolliert (Inspección General de Justica, IGJ), geleitet vom Kirchneristen Ricardo Nissen, hat sich von der Klage gegen das Institut Patria zurückgezogen, die dem Obersten Gerichtshof vorlag, so dass dieser den Fall nicht behandeln wird. Das Institut Patria ist eine gemeinnützige Institution, die von Cristina Kirchner geschaffen wurde und inzwischen eine große Struktur aufweist, die sehr kostspielig ist. Laut Gesetz muss der Justizinspektion angegeben werden, wer dies finanziert, und das war bisher nicht der Fall. Es wird davon ausgegangen, dass Cristina das Institut mit Mitteln finanziert, die sie in ihrer Steuererklärung nicht angegeben hat, wie den Betrag, den sie in den Seychellen Inseln deponiert hatte. Doch das kann Cristina nicht gegenüber der IGJ angeben, weil sie dabei eine Steuerhinterziehung zugibt. Doch Nissen hat mit dem Rückzug der Klage selber eine strafrechtliche Verantwortung übernommen, die ihm noch Schwierigkeiten bereiten kann.

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AYSA, das Staatsunternehmen, dass die Wasserversorgung und –entsorgung in der Bundeshauptstadt und Umgebung betreibt, hat das bisher gemietete Gebäude auf der Tucumán 744, Bundeshauptstadt, wo die Verwaltung tätig ist, gekauft, dass YPF gehört. Der Kaufpreis beträgt u$s 30 Mio. und die Zahlung erfolgt in monatlichen Raten, die der bisher gezahlten Miete entsprechen. Die Zahlung entfällt schließlich auf das Schatzamt, da AYSA einen Verlust aufweist und eine Subvention vom Staat erhält. YPF benötigt angesichts seiner angespannten finanziellen Lage flüssige Mittel, die es auf diese Weise erhält. YPF braucht das jetzt verkaufte Gebäude nicht, seit die Firma in den 90er Jahren in ein neues Gebäude in Puerto Madero umgezogen ist.

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Die Kapazitätsauslastung der Industrie lag im September 2020 bei 60,8%, gegen 57.5% im gleichen Vorjahresmonat, und 58,4% im August 2020, berichtet das INDEC. 6 der 12 Bereiche, die das INDEC erhebt, lagen über dem Durchschnitt. Es handelt sich um nicht metallische Erze (77,8%), Papier und Pappe (71,2%), Chemie (69,8%), Grundmetalle (68,7%) Nahrungsmittel und Getränke (64,7%) und Tabakwaren (64,15). Bei Zigaretten hat der hohe schwarze Wechselkurs den Schmuggel eingedämmt, so dass die lokalen Fabrikanten mehr verkaufen konnten. Eine Auslastung unter dem Durchschnitt hatten Erdölraffinerien (59,5%), Kunststoffe & Kautschuk (52,8%), Textilien (48,5%), Kfz (46,2%) und Metallmechanik (44,7%).

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Der Gouverneur der Provinz Buenos Aires, Axel Kicillof, hat ein Verfahren eingeführt, das 697 Country-Clubs und geschlossenen Vierteln erlaubt, die Lage der Inhaber von Wohnungen gegenüber dem Immobilienregister und dem provinziellen Steueramt ARBA zu regeln. Angeblich zahlen viele Besitzer die Immobiliensteuer nicht, weil die Aufteilung des Bodens durch das Unternehmen, das das Projekt durchgeführt hat, noch nicht vollzogen wurde. Die Provinzregierung hat berechnet, dass ihr dabei jährliche Einnahmen von $ 1,5 Mrd. entgehen.

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Im Oktober 2020 wurden knapp über 1 Mio. Tonnen Zement erzeugt, womit es in 10 Monaten 2020 77 Mio. waren, 22% unter dem Vorjahr. Im Oktober erreichten die Lieferungen von Zement in Säcken einen Rekord, aber die direkten Lieferungen, bei denen der Zement vom Lastwagen auf den Bauplatz abgeladen wird, waren anormal niedrig. Während normalerweise 60% des gesamten Zements in Säcken geliefert wird, waren es im Oktober 80%. Dies bedeutet, dass der Zementkonsum weitgehend auf kleine Bauten (Wohnungsreparaturen und –erweiterungen u.dgl.) übergegangen ist, während die Bautätigkeit von großen öffentlichen und privaten Bauten gering war.

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Der U-Bahntarif wird ab 25. November um $ 2 auf $ 25 erhöht, und die Mautgebühr der Autobahnen der Stadt Buenos Aires steigt ab Januar um 55%. Bei der “Perito Moreno” und der “25 de Mayo” wird der Tarif $ 83,70 und in Spitzenzeiten $ 118,50 betragen, und bei der Autobahn Illia (Ausfahrt der 9 de Julio nach Norden) $ 34,87 und $ 48,80. Bei Verwendung des elektronischen Systems (“telepeaje electrónico”) besteht ein Abschlag von 10%.

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Die Verwendung öffentlicher Dienste lag im August 2020 um 16,8% unter dem gleichen Vorjahresmonat, verzeichnet jedoch eine (saisonbereinigte) Zunahme von 0,3% gegenüber Juli 2020, ergibt der Index ISSP (Indicador sintético de servicios públicos) des INDEC. Die einzelnen interannuellen Änderungen waren im August wie folgt: Personentransport: -89,2%; Post: -21,8%; Müllabfuhr: -14,6%; Frachttransport: -11,3%; Gas, Wasser und Strom: -5,5%; Telefonie: -3%. Gegenüber Juli 2020 verzeichnen viele Bereiche Besserungen.

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Die Textilproduktion hat sich in diesem Jahr stark erholt, und lag laut Daten der Stiftung Pro Tejer im August um 38% über Februar. An Hand von Daten über Energiekonsum ergibt sich eine weitere Zunahme im September und Oktober. Ein wesentlicher Umstand für die hohe Nachfrage ist der drastische Importrückgang, als Folge der Devisenbewirtschaftung, der Abwertung und des Rückganges der Auslandsreisen, bei denen oft Bekleidungsstücke im Ausland gekauft wurden. Pro Tejer weist darauf hin, dass zur Zeit der Macri-Regierung der Anteil importierter Produkte am gesamten Textilkonsum bis zu 70% erreicht hatte, während es jetzt nur 20% sind.

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Die gesamte Schuld des Bundesstaates betrug zum 31. Oktober 2020 u$s 333,14 Mrd., gab das Finanzsekretariat des Wirtschaftsministeriums bekannt. Es sind u$s 10,08 Mrd. mehr als Ende 2019. 75% des Betrages entfällt auf Schulden in Dollar und 25% auf Schulden in Pesos.

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Am Dienstag verabschiedete die Deputiertenkammer das Gesetz über den Staatshaushalt für das Jahr 2021. Das hat eine relative Bedeutung, weil das Budget im Laufe des Jahres von der Regierung beliebig korrigiert werden kann, wobei die Voraussetzungen, auf denen das Budget aufgebaut wurde, wie die angenommene Inflation, ohnehin irreal sind. Doch außerdem wird das Budget jetzt mit dem IWF diskutiert, der ein geringeres Defizit fordert.

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Am Dienstag hat die Deputiertenkammer das Gesetzesprojekt über die neue angeblich einmalige Steuer auf persönliche Vermögen von über $ 200 Mio. genehmigt. Jetzt muss der Senat noch zustimmen, wo die Regierungsfraktion eine bequeme Mehrheit hat. Die Regierung schätzt, dass 9.000 bis 12.000 Personen von dieser Steuer erfasst werden, die dem Fiskus über $ 300 Mrd. einbringen soll. Die Steuer wurde von der Regierungspartei mit dem Argument der Solidarität in Krisenzeiten begründet. Die Opposition wies darauf hin, dass es sich um ein weiteres Signal handle, das gegen Investitionen in Argentinien wirke. Ebenfalls wurde darauf hingewiesen, dass schon eine (hohe) Vermögenssteuer (Steuer auf persönliche Güter) besteht, und dass die Gewinnsteuer im internationalen Vergleich hoch ist und dass diejenigen, die sich der Weißwaschung von 2018 angeschlossen haben, schon eine hohe Sondersteuer gezahlt haben. Eventuell soll die Steuer auch vor Gericht beanstandet werden, weil sie konfiskatorisch ist, wenn sie nicht mit der Rente des Vermögens gezahlt werden kann, sondern Vermögen zu diesem Zweck verkauft werden muss.

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Die Gesamternte von Getreide und Ölsaaten der Periode 2019/20 wird jetzt vom Experten Gustavo López (Agritrend) auf 129 Mio. Tonnen geschätzt, nachdem noch vor kurzem mit 137,5 Mio. Tonnen gerechnet worden war. Vor zwei Jahren wurden schon 145 Tonnen geerntet, und ohne die Dürre, die dieses Jahr eingetreten ist, wäre es jetzt mehr gewesen. Doch die Preise für Sojabohne, und allgemein für Getreide und Ölsaaten, sind in letzter Zeit stark gestiegen. Sojabohne schloss am Dienstag in Chicago zu u$s 430 pro Tonne, nachdem es noch Anfang des Jahres um die u$s 300 waren. Somit wird beim Export von Getreide, Ölsaat und Sojaöl und Sojamehl dieses Jahr mit geringeren Mengen als im Vorjahr gerechnet, aber mit einem höheren Erlös.

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Deutsche Wirtschaft

Die „Wirtschaftsweisen“ erwarten, dass die Konjunktur in Deutschland infolge der Corona-Krise in diesem Jahr nicht so schlimm abstürzt wie befürchtet. Aufgrund der kräftigen Erholung im Sommer dürfte das Bruttoinlandsprodukt um 5,1% schrumpfen und damit ungefähr so stark wie während der globalen Finanzkrise 2009, heißt es im Jahresgutachten. (dpa)

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Eine hohe Nachfrage nach Express-Lieferungen und nach normalen Paketzustellungen haben der Deutschen Post DHL sehr profitable Geschäfte beschert. Der Konzerngewinn im dritten Quartal schnellte um gut 50% auf E 851 Mio. nach oben, wie das Unternehmen am Dienstag in Bonn mitteilte. Der Umsatz legte um 4,4% auf 16,2 Mrd. zu - die Geschäfte wurden also deutlich lukrativer als zuvor. (dpa)

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Immer mehr alte Menschen in Deutschland können ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen. Seit 2013 habe sich die Zahl der überschuldeten Verbraucher im Alter ab 70 Jahren mehr als vervierfacht - auf mittlerweile rund 470.000 Betroffene. Das berichtete die Wirtschaftsauskunftei Creditreform in ihrem „Schuldneratlas 2020“. (dpa)

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Der Bau in Deutschland trotzt weiterhin der Corona-Krise. Zwar sank der Umsatz im Bauhauptgewerbe im August um 3,4% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dabei sei aber das sehr hohe Niveau des Vorjahres zu beachten, teilte das Statistische Bundesamt mit. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 1,4% . Von Januar bis August 2020 kletterte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,6%. Die Zahl der Mitarbeiter legte um 1,5% zu. Wesentliche Effekte der Corona-Krise auf Umsatz und Beschäftigung im Bauhauptgewerbe konnten nicht beobachtet werden, teilte die Behörde weiter mit. (dpa)

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Die Flughäfen in Deutschland brauchen dringend viel Geld - Steuergeld. Sonst drohten an vielen Standorten die Lichter auszugehen, warnten Teilnehmer des „Luftverkehrsgipfels“ von Politik und Wirtschaft am vergangenen Freitag. Die Corona-Krise hat die Passagierzahlen einbrechen lassen, eine schnelle Besserung ist nicht in Sicht. Die Flughäfen haben wenig Einnahmen, müssen aber laufende Betriebskosten aufbringen. Über ein staatliches Rettungspaket von E 1 Mrd. aber gibt es Gezerre. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) konnte der Branche bei der digitalen Konferenz keine feste Zusage des Bundes geben. In der Abschlusserklärung heißt es, Bund und Länder wollten in den kommenden beiden Wochen nach finanziellen Lösungen suchen. Scheuer hatte vor dem Gipfel die Forderung nach einem Rettungspaket von E 1 Mrd. platziert. Am vergangenen Freitag schlug er dann ein 50:50-Modell vor: Die Verantwortung solle je zur Hälfte bei Ländern und den Kommunen liegen, in den denen Flughäfen ansässig seien. (dpa)

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Dank boomenden Online-Handels setzt sich der Höhenflug der Deutschen Post DHL fort. Grund für die guten Geschäfte sind die weiter anziehende Nachfrage nach Paketversand und ein lukratives Expressgeschäft. Bis Jahresende soll das Betriebsergebnis bei mindestens E 4,1 Mrd. liegen. Aus dem ehemaligen Staatsbetrieb Bundespost ist längst ein weltweit agierender Konzern mit 550.000 Mitarbeitern geworden, davon rund 220.000 in Deutschland. Während die Bonner das Briefgeschäft dominieren, ist der Wettbewerb beim Paketversand umkämpfter - hier sind auch die Konkurrenten Hermes und DPD auf Wachstumskurs. Wie die ganze Branche rechnet die Deutsche Post im diesjährigen Weihnachtsgeschäft mit Rekordwerten: die Sendungsmengen sollen um 15% steigen. (dpa)

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Batterien, Wasserstoff-Brennstoffzellen und Oberleitungen sollen Lkw und andere Nutzfahrzeuge in eine klimafreundliche Zukunft steuern - und der Staat will nachhelfen. Das Bundesverkehrsministerium plant, die alternativen, CO2-armen Antriebsarten technologieoffen zu fördern und Geld in die notwendige Infrastruktur zu stecken. Eine neue Klimakomponente bei der Lkw-Maut soll Spritschlucker schlechter stellen als saubere Fahrzeuge. Das geht aus einem Konzept hervor, über das Minister Andreas Scheuer (CSU) am Mittwoch mit Vertretern der betroffenen Branchen beriet. „Erstmalig wird ein vom CO2-Ausstoß abhängiger Aufschlag auf die Lkw-Maut erhoben“, heißt es darin. „Dagegen sollen Lkw, die nur wenig oder gar kein CO2 emittieren, eine Ermäßigung der Infrastrukturgebühr von bis zu 75% gegenüber der Infrastrukturgebühr für die emissionsstärksten Fahrzeuge erhalten.“ (dpa)

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Zwei Jahre nach der Vorstellung des Konzeptfahrzeugs iNext hat BMW den vollelektrischen Luxus-SUV jetzt erstmals so präsentiert, wie er im November nächsten Jahres bei den Händlern stehen soll. Das neue „Technologie-Flaggschiff“ des Konzerns heißt iX und leitet nach den Worten von Vorstandschef Oliver Zipse „eine neue Ära bei BMW ein“. Die Premiere am Mittwoch fand online statt. Der iX sei „als erstes Premiumfahrzeug mit dem 5G-Mobilfunkstandard“ ausgestattet und könne 30 Gigabit Daten pro Sekunde übertragen. Zeitung lesen während der Fahrt kann der Fahrer allerdings noch nicht: Wenn er das Lenkrad loslässt, muss er weiterhin auf die Straße schauen. Das ursprüngliche Ziel, das Auto nach Level-3-Standard autonom fahren zu lassen, hat BMW um einige Jahre verschoben. (dpa)

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Die Agrar- und Verbrauchermesse Grüne Woche im Januar wird wegen der Corona-Seuche nun doch komplett ins Internet verlegt. "Unsere Bühnen werden nun zum Fernsehstudio", teilte Projektleiter Lars Jaeger am Montag mit. Vorträge, Diskussionsrunden und Pressekonferenzen sollen an den zwei Messetagen 20. und 21. Januar live im Internet übertragen werden. Normalerweise kommen regelmäßig rund 400.000 Besucher zur Grünen Woche, an zehn Messetagen und mit Ausstellern aus Dutzenden Ländern. Schon im August hatten die Veranstalter aber entschieden, die Messehallen nur für das Fachpublikum zu öffnen. (dpa)

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Der Volkswagen-Konzern will trotz der hohen Unsicherheit durch die Corona-Krise seine Investitionen in den kommenden fünf Jahren stabil halten. Gleichzeitig steckt der größte Autohersteller der Welt knapp die Hälfte der geplanten Gesamtausgaben von etwa E 150 Mrd. bis einschließlich zum Jahr 2025 in Zukunftstechnologien wie alternative Antriebe und Digitalisierung. Wie das Unternehmen vergangenen Freitag nach einer Aufsichtsratssitzung zur Fünfjahresplanung in Wolfsburg mitteilte, fließen E 73 Mrd. in den Ausbau von Elektromobilität, Hybridtechnik oder mehr eigene Software. Für E-Antriebe werden mit E 35 Mrd. noch einmal E 2 Mrd. mehr veranschlagt als bei der letzten Planung Ende 2019, für Digitales ist der Betrag mit E 27 Mrd. ungefähr doppelt so hoch. (dpa)

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Deutschlands Börsenschwergewichte haben im dritten Quartal einen Teil des coronabedingten Einbruchs vom Frühjahr wettgemacht. Die meisten der 30 Dax-Konzerne zeigten "klare Erholungstendenzen", sagte Hubert Barth, Vorsitzender der EY-Geschäftsführung Deutschland, vergangenen Freitag. Der Gesamtumsatz der Top-Konzerne stieg gegenüber dem zweiten Quartal - dem Höhepunkt der Corona-Krise - um 16% auf rund E 330 Mrd., wie aus einer Auswertung des Prüfungs- und Beratungsunternehmens hervorgeht. Es war der höchste Wert in einem dritten Quartal. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum legten die Erlöse leicht um 0,4% zu. (dpa)

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Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) plant bei den Novemberhilfen zunächst Abschlagszahlungen. Damit sollen erste Gelder noch bis Ende des Monats bei den vom Teil-Lockdown Betroffenen ankommen. Wie es hieß, sollen Soloselbständige eine Abschlagszahlung von bis zu E 5000 erhalten, Unternehmen von bis zu E 10.000. Die Bundesregierung hatte Zuschüsse etwa für Gastronomiebetriebe sowie Soloselbstständige wie Künstler zugesagt, die von behördlich angeordneten Schließungen im Kampf gegen eine Ausbreitung des Coronavirus betroffen sind. Es sollen Zuschüsse in Höhe von 75% des durchschnittlichen Umsatzes im November 2019 gewährt werden. (dpa)

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Die Inflation in Deutschland hat sich im Oktober zum dritten Mal unter der Nullmarke gehalten. Gedämpft von der Mehrwertsteuersenkung und stark gesunkenen Energiepreisen lagen die Verbraucherpreise 0,2% unter dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag vergangener Woche mitteilte. Eine Jahresinflationsrate von minus 0,2% wurde schon im September ausgewiesen. (dpa)

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Der Passagierverkehr am Frankfurter Flughafen ist im Oktober wie erwartet nicht aus dem Corona-Tief herausgekommen. Das Aufkommen an Fracht und Luftpost nahm hingegen im Jahresvergleich sogar um 1,8% auf 178.702 Tonnen zu, wie der Flughafenbetreiber Frapor mitteilte. Im abgelaufenen Monat zählte Fraport an Deutschlands größtem Luftfahrt-Drehkreuz 1,07 Mio. Passagiere und damit 83,4% weniger als ein Jahr zuvor. (dpa)

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Unternehmensgründungen durch Migranten spielen einer Studie zufolge eine wichtige Rolle für die deutsche Wirtschaft. "Gründungen sind wichtig für die Erneuerungskraft und somit für die Zukunftsfähigkeit einer Volkswirtschaft", erläuterte Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der staatlichen Förderbank KfW. "Deutschland profitiert deshalb seit vielen Jahren von der höheren Bereitschaft von Migrantinnen und Migranten, sich selbstständig zu machen." Das habe sich auch 2019 gezeigt. Im vergangenen Jahr gab es 605.000 Existenzgründungen, in rund 160.000 Fällen hatten die Gründer ausländische Wurzeln. Der Anteil stieg zum Vorjahr um 3 Prozentpunkte auf 26%. (dpa)

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Kurz vor der ersten Gläubigerversammlung beim Skandalkonzern Wirecard kauft die spanische Großbank Santander das Kerngeschäft des insolventen Zahlungsabwicklers. Die Spanier übernehmen Technologie, Geschäftsbetrieb, und die rund 500 noch verbliebenen Mitarbeiter. Das teilten Insolvenzverwalter Michael Jaffé und Santander am Montagabend mit. (dpa)

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Die Deutsche Post DHL beschleunigt ihr Tempo beim Ausbau der Packstationen. Von derzeit etwa 6000 soll die Zahl der Abholanlagen bis Ende 2023 auf 12.000 steigen, wie das Unternehmen am Dienstag in Bonn mitteilte. "Immer mehr Kunden nutzen die Packstationen", sagte der für Post und Paket Deutschland zuständige Konzernvorstand Tobias Meyer. Besonders in Coronazeiten hätten mehr Menschen die Packstationen für sich entdeckt. Außerdem hätten Einzelhändler, Nahverkehrsfirmen und Immobilienunternehmen großes Interesse daran, eine Station an ihren Standorten aufzustellen. (dpa)

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Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich im dritten Quartal leicht vom Corona-Schock erholt. Nach einem deutlichen Rückgang im Frühjahr stieg die Zahl der Erwerbstätigen wieder um 0,1% auf 44,7 Mio. Menschen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Zum Vorjahresquartal sank die Zahl der Erwerbstätigen zwischen Juli und September allerdings um 1,4% oder 654.000 Menschen. Betroffen waren hier vor allem die Bereiche Handel, Gastgewerbe und Verkehr sowie Leiharbeit. Auch in der Industrie gab es weniger Jobs, während Öffentlicher Dienst, Gesundheit sowie Information und Kommunikation zulegten. (dpa)

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Nach dem Zusammenbruch des Skandalkonzerns Wirecard haben gut 11.500 Gläubiger des insolventen Zahlungsdienstleisters Forderungen in Höhe von gut E 12,4 Mrd. angemeldet. Damit übersteigen die angemeldeten Forderungen die bisher erzielten Erlöse bei der Abwicklung des Konzerns erwartungsgemäß um ein Vielfaches. Die sehr hohe Summe erklärt sich daraus, dass neben geschädigten Banken, Investoren und Geschäftspartnern auch viele Aktionäre Schadenersatzforderungen angemeldet haben. (dpa)

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Die Deutsche Börse wagt einen Milliardenzukauf. Der Dax-Konzern kauft den US- Stimmrechtsberater Institutional Shareholder Services (ISS). 80% an dem Datenunternehmen werde die Deutsche Börse vom Finanzinvestor Genstar Capital erwerben. Dem zugrunde liege eine Bewertung von E 1,925 Mrd. ohne Schulden. Die Deutsche Börse wolle den Deal mit einer Milliarde Fremdkapital sowie mit Bargeld bezahlen. ISS liefert institutionellen Investoren Daten und Dienstleistungen im Bereich Unternehmensführung. Mit der Führung nach Umwelt- und Gesellschaftskriterien (ESG) nimmt ISS für sich ein Trendthema in Anspruch. Die Deutsche Börse erwartet den Angaben zufolge, dass ISS im laufenden Jahr. (dpa)

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Weltwirtschaft

Bei Apple beginnt ein neues Zeitalter: 15 Jahre lang hat der Konzern seine Macintosh-Computer mit den Chips von Intel gebaut. Künftig gehen Apple und Intel aber getrennte Wege. Der iPhone-Konzern hat nun die ersten drei Mac-Modelle mit Chips aus eigener Entwicklung vorgestellt. Apple verspricht, dass die Computer dadurch deutlich schneller und auch stromsparender arbeiten. Mit dem Umstieg kann der Konzern zudem erstmals seine Macs auf derselben Software-Plattform wie seine iPhones und iPads betreiben. „Dies ist ein historischer Tag für den Mac“, sagte Apple-Chef Tim Cook. (dpa)

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Die Lage am US-Jobmarkt hat sich im Oktober trotz einer neuen Corona-Welle überraschend deutlich aufgehellt. Die Arbeitslosenquote fiel von 7,9% im Vormonat auf 6,9%, wie das US-Arbeitsministerium am vergangenen Freitag mitteilte. Den Angaben der Behörde zufolge schufen Unternehmen außerhalb der Landwirtschaft im vergangenen Monat 638.000 neue Jobs - damit wurden die Prognosen auch beim Stellenaufbau deutlich übertroffen. Dennoch bleibt der Arbeitsmarkt in den USA noch immer weit vom Vorkrisenniveau entfernt. Zum Vergleich: Vor der Pandemie hatte die Erwerbslosenquote lediglich 3,5% betragen. (dpa)

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Die Fluggesellschaft Air France-KLM folgt nach einem Milliardenverlust und dem Lockdown in Frankreich ihren Konkurrenten und streicht ihren Flugplan für den Rest des Jahres zusammen. Im vierten Quartal soll die französische Sparte Air France wegen der Coronavirus-Pandemie nur noch 35% ihres Flugangebots aus dem Vorjahr anbieten. Bei der niederländischen KLM sollen es etwa 45% sein. Zuvor hatte das Management mit einem Flugangebot von fast zwei Dritteln des Vorjahres geplant. (dpa)

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Die USA wehren sich gegen das Urteil der Welthandelsorganisation (WTO), demzufolge die von ihnen gegen China verhängten Strafzölle von bis zu 25% gegen die internationalen Handelsregeln verstoßen. Da allerdings die USA selbst Ende 2019 ein Veto gegen die Ernennung neuer Berufungsrichter für die WTO-Streitschlichtung eingelegt hatten, kann die Berufung vorerst nicht verhandelt werden. Die Streitschlichter der Welthandelsorganisation hatten im September beschieden, dass die 2019 verhängten Strafzölle auf chinesische Güter im Umfang von u$s 200 Mrd. gegen die WTO-Regeln verstoßen. Die USA hätten die Notwendigkeit, dass ihr Markt durch Zölle gegen unfairen Wettbewerb geschützt werden müsse, nicht ausreichend begründet. Die USA hatten seit 2018 den Handelskrieg mit China durch Verhängung von Strafzöllen ausgelöst. Hunderte von chinesischen Waren wurden auf eine Liste gesetzt. Peking reagierte seinerseits mit Strafzöllen auf US-Güter. (dpa)

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Der weltgrößte Computerhersteller Lenovo profitiert von den Veränderungen in der Arbeitswelt, die durch die Corona-Krise ausgelöst wurden: Der Trend, Beschäftigte vermehrt aus dem Homeoffice heraus arbeiten zu lassen, ließ den Konzernumsatz im zweiten Finanzquartal im Vorjahresvergleich um 7% auf u$s 14,5 Mrd. ansteigen. Der Reingewinn stieg im Vergleich zum Vorjahr um 53% auf u$s 310 Mio. (dpa)

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Die EU wird wegen der rechtswidrigen Subventionen für den Flugzeugbauer Boeing Strafzölle auf US-Importe erheben. Das kündigte EU-Vizekommissionspräsident Valdis Dombrovskis am Montag zu einer Videokonferenz der EU-Handelsminister an. Man habe nun eine Entscheidung der Welthandelsorganisation WTO, die der EU Strafzölle erlaube, sagte Dombrovskis. Das sei das, was man jetzt mache. Gleichzeitig betonte Dombrovskis, dass die EU weiter bereit für Verhandlungen sei. Wenn die USA ihre Zölle wegen der Subventionen für den europäischen Flugzeugbauer Airbus zurückzögen oder aussetzten, werde das auch die EU tun. (dpa)

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Der Chiphersteller Infineon kommt stabil durch die Corona-Krise. Von Juli bis September verdiente der Dax-Konzern E 109 Mio. und kehrte damit in die Gewinnzone zurück, wie er am Montag mitteilte. Im Vorquartal war er kurzfristig in die roten Zahlen gerutscht, was neben Belastungen durch die Pandemie allerdings auch an hohen Kosten für die Übernahme von US-Konkurrent Cypress gelegen hatte. Beides hat aber Spuren hinterlassen: Im gesamten Geschäftsjahr, das am 30. September endete, sackte der Gewinn um mehr als die Hälfte auf E 368 Mio. ab. (dpa)

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Chinas Außenhandel hat im Oktober weiter kräftig zugelegt. Die Ausfuhren stiegen unerwartet stark um 11,4% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Insgesamt kletterte der Außenhandel um 8,4%. Die Importe stiegen im Oktober aber nur um 4,7%. Der Anstieg ist weit weniger als erwartet und schwächer als im Vormonat mit 13,2%. Experten verwiesen aber auf die ungewöhnlich lange Ferienwoche um den Nationalfeiertag am 1. Oktober, den starken Vergleichsmonat im Vorjahr und geringere Öleinfuhren. Mit strengen Quarantäne-Maßnahmen, Massentests, Kontaktverfolgung und scharfen Einreisebeschränkungen konnte das Virus unter Kontrolle gebracht werden. Während die Weltwirtschaft in einer Rezession steckt, dürfte China als einzige große Volkswirtschaft in diesem Jahr den Erwartungen nach ein Wachstum von 2% erreichen. (dpa)

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Die spanische Wirtschaft hat sich im Sommer stärker als erwartet von dem Corona-Einbruch erholt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im dritten Quartal um 16,7% zum Vorquartal gewachsen. Im zweiten Quartal war die spanische Wirtschaft noch um 17,8% geschrumpft. Die Wirtschaft hat sich damit aber noch lange nicht vom Corona-Einbruch im ersten Halbjahr erholt. So lag die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal um 8,7% niedriger als im entsprechenden Vorjahresquartal. (dpa)

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Der Rückversicherer Swiss Re hat es nach milliardenschweren Schäden durch die Corona-Pandemie im Sommer wieder in die schwarzen Zahlen geschafft. Im dritten Quartal stand unter dem Strich ein Gewinn von u$s 444 Mio. Auf die ersten neun Monate des Jahres gesehen steckt das Unternehmen aber immer noch mit u$s 691 Mio. in den roten Zahlen. Im dritten Quartal legte Swiss Re weiteres Geld für Versicherungsschäden infolge der Corona-Krise zurück. In den ersten neun Monaten summieren sich die Belastungen in diesem Bereich damit auf rund u$s 3 Mrd. Weitere Großschäden etwa durch die Hurrikane „Laura“ und „Sally“ sowie die schwere Explosion in Beirut schlugen im Schaden- und Unfallgeschäft mit u$s 1,5 Mrd. zu Buche. (dpa)

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Der Industriegase-Konzern Linde beginnt in Kalifornien mit der Produktion von Wasserstoff aus erneuerbarer Energie. Damit könnten dort täglich bis zu 1600 Fahrzeuge CO2-frei fahren, teilte der Weltmarktführer für Wasserstoff mit. Linde betreibe weltweit 80 Wasserstoff-Fabriken und rechne mit einer wachsenden Nachfrage nach klimafreundlich erzeugten Wasserstoff. „Grauen“ Wasserstoff erzeugt Linde im kalifornischen Werk Ontario aus Erdgas, „grünen“ Wasserstoff nun aus Methan aus einer Mülldeponie. (dpa)

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Die spanische Großbank BBVA will ihr US-Geschäft an den amerikanischen Finanzkonzern PNC verkaufen. Der Kaufpreis liegt bei u$s 11,6 Mrd. Die PNC Financial Services Group will ihr Filialnetz dabei um 637 Standorte in wichtigen US-Bundesstaaten erweitern - etwa in Alabama, Arizona, Colorado, Florida, New Mexiko, Kalifornien und Texas. Der US-Konzern PNC hat das nötige Geld für die Übernahme des BBVA-Geschäfts, nachdem er sich im Mai von seiner Beteiligung an dem Finanzinvestor Blackrock getrennt hat. Die Amerikaner wollen die Übernahme in bar bezahlen und Mitte kommenden Jahres umsetzen. Anschließend werde PNC in 29 der 30 größten US-Märkte vertreten sein, hieß es. BBVA-Chef Carlos Torres Vila will das Geld unter anderem in den Ausbau des Geschäfts stecken. Zudem bekomme die Bank durch das gestärkte Kapitalpolster mehr Spielraum für die Kreditvergabe, um die Wirtschaft in der Corona-Krise zu unterstützen. Auch die BBVA-Aktionäre sollen von dem Geldfluss profitieren. So fasst die Bank den Rückkauf eigener Aktien im großen Stil ins Auge. (dpa)

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Japans Wirtschaft erholt sich vom Rekordeinbruch im Zuge der Corona-Krise. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im dritten Quartal dieses Jahres gegenüber der gleichen Vorjahresperiode um 21,4% an. Es ist das erste Mal nach drei Quartalen, dass Japans Wirtschaft wieder wächst. (dpa)

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Siemens Energy soll die Stromversorgung in Afghanistan verbessern. Dafür unterzeichneten Vertreter der islamischen Republik und des Unternehmens am Montag eine Vereinbarung, wie Siemens Energy mitteilte. Diese sehe mehrere Phasen vor. Auch die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien solle vorangetrieben werden. "Wir werden ein Afghanistan aufbauen, in dem sich die Bürger auf zuverlässige Energie freuen können", sagte Afghanistans Präsident Aschraf Ghani während der virtuellen Abkommensunterzeichnung. Man wolle Afghanistan zur "Energie-Drehscheibe" in Zentralasien entwickeln, hieß es weiter. Afghanistan bezieht einen Großteil der Energie aus den Nachbarländern Usbekistan, Turkmenistan und Iran. Immer wieder gibt es Stromausfälle in der afghanischen Hauptstadt Kabul. Auch das Stromnetz wird regelmäßig von Extremisten durch Anschläge beschädigt. Das Nachbarland Tadschikistan hatte Stromexporte im Juli eingestellt. Nur etwa ein Drittel der Landesbewohner hat Zugang zu Strom. (dpa)

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Die US-Industrie hat ihre Produktion zu Beginn des vierten Quartals ausgeweitet. Im Oktober stieg die gesamte Herstellung zum Vormonat um 1,1%, wie die US-Notenbank Fed mitteilte. Der Anstieg folgt auf einen Rückgang von revidiert 0,4% im September. Von dem Einbruch in der ersten Corona-Welle im Frühjahr hat sich die Industrie deutlich erholt, allerdings nicht vollständig. Gegenüber dem Vorkrisenniveau von Februar liegt die Herstellung immer noch um 5,6% niedriger. Die Kapazitätsausstattung der Industrie stieg im Oktober zwar spürbar auf 72,8%. Sie liegt aber immer noch deutlich unter ihrem längerfristigen Durchschnittswert. (dpa)

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Der starke Kursanstieg der Digitalwährung Bitcoin setzt sich fort. Am Dienstag stieg die älteste und bekannteste Kryptowährung erstmals seit Anfang 2018 über die Marke von u$s 17 000. Das Rekordhoch von rund u$s 20.000, erreicht Ende 2017, rückt damit immer näher. Noch im März hatte der Kurs mit u$s 3850 einen Jahrestiefstand markiert. Besonderen Auftrieb hat der Bitcoin zuletzt durch das Vorhaben des Bezahldienstes Paypal erhalten, seinen Kunden die Zahlung mit Bitcoin und anderen Digitalwährungen zu ermöglichen. (dpa)

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Unter dem Druck von US-Sanktionen hat der chinesische Telekomriese Huawei seine Smartphone-Marke Honor verkauft und damit unabhängig gemacht. Ein Konsortium aus 30 Geschäftspartnern übernimmt das Unternehmen. Über die Höhe der Transaktion wurden keine Angaben gemacht, doch schätzen Experten den Wert von Honor nach Medienberichten auf umgerechnet E 12,8 Mrd. "Huaweis Verbrauchergeschäft steht seit Neuestem unter massivem Druck", teilte der Konzern unter Hinweis auf die US-Sanktionen mit. "Der Grund ist, dass technische Elemente, die für unser Smartphone-Geschäft nötig sind, auf Dauer nicht verfügbar sind." Aus diesem Grund verkaufe Huawei das Unternehmen an das Konsortium Shenzhen Zhixin New Information Technology, um den Honor-Händlern und Zulieferern zu helfen, "durch diese schwierigen Zeiten zu kommen". Honor verkauft rund 70 Mio. Smartphones im Jahr. Die Marke hatte im dritten Quartal einen Anteil am chinesischen Markt von rund 15%. (dpa)

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Boeings Unglücksjet 737 Max hat nach mehr als anderthalbjährigem Flugverbot unter Auflagen die Starterlaubnis erhalten. Voraussetzung dafür ist unter anderem die Installation einer neuen Steuerungssoftware an den Flugzeugen, wie die US-Flugaufsicht FAA am Mittwoch in Washington mitteilte. Bis die 737 Max wieder voll in den Betrieb starten kann, dürfte es trotzdem noch etwas dauern. Zunächst müssen die letzten Wartungsarbeiten und Piloten-Trainings abgeschlossen werden. Die 737 Max war im März 2019 nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten aus dem Verkehr gezogen worden. Als Hauptursache der Unglücke galt ein Steuerungsprogramm. (dpa)

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Die Verbraucherpreise im Euroraum sind im Oktober im Jahresvergleich erneut gefallen, dieses Mal um 0,3%. Rückläufig waren vor allem Preise für Energie. Sie lagen 8,2% niedriger als ein Jahr zuvor. Industriell gefertigte Waren kosteten 0,1% weniger. Dagegen waren Dienstleistungen 0,4% teurer. Lebens- und Genussmittel verteuerten sich mit 2,% am stärksten. Das mittelfristige Preisziel von knapp 2%, das die Europäische Zentralbank (EZB) für den Euroraum mit seinen 19 Staaten mittelfristig anstrebt, bleibt außer Reichweite. Die EZB hatte zuletzt weitere Lockerungsschritte für ihre nächste Zinssitzung im Dezember signalisiert. (dpa)

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Die Deutsche Börse kauft den US- Stimmrechtsberater Institutional Shareholder Services (ISS). 80% an dem Datenunternehmen werde die Deutsche Börse vom Finanzinvestor Genstar Capital erwerben. Dem zugrunde liege eine Bewertung von E 1,925 Mrd. ohne Schulden. Die Deutsche Börse wolle den Deal mit einer Milliarde Fremdkapital sowie mit Bargeld bezahlen. ISS liefert institutionellen Investoren Daten und Dienstleistungen im Bereich Unternehmensführung. Mit der Führung nach Umwelt- und Gesellschaftskriterien (ESG) nimmt ISS für sich ein Trendthema in Anspruch. Die Deutsche Börse erwartet den Angaben zufolge, dass ISS im laufenden Jahr Nettoerlöse von mehr als u$s 280 Mio.llionen einspiele. (dpa)

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