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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Wirtschaft in Kürze


Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 171,65, gegen $ 169,60 eine Woche zuvor. Die Abwertung betrug in einer Woche 1,33%, in einem Monat 4,86% und in diesem Jahr 58,89%, also weniger als die Inflation. Die ZB konnte am Mittwoch u$s 3 Mio. kaufen, und am Dienstag u$s 1 Mio., nachdem sie im November vorher insgesamt u$s 950 Mio. verkauft hatte. Die Importgenehmigungen wurden mit dem neuen System (SIRA) noch mehr beschränkt, was zunehmende Probleme bei Fabrikationsprozessen herbeigeführt hat. Der Schwarzkurs schloss zu $ 312, gegen $ 288 eine Woche zuvor. Der Kurs, der sich über Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar ergibt (CCL) schloss zu $ 325,25, gegen $ $ 323 in der Vorwoche. Der Devisenmarkt ist weiter sehr nervös, weil die Gefahr vorweggenommen wird, dass die ZB einen Fehlbetrag nicht decken kann, wenn die Exporte jetzt abnehmen.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires verzeichnet in der Woche zum Mittwoch eine Zunahme von 2,89%, und liegt jetzt um 89,90% über Ende 2021. Die Aktien argentinischer Gesellschaften, die in New York gehandelt werden, wiesen in der Woche zum Mittwoch eine Besserung auf, mit Ausnahme von Tenaris (-5,1%). TECO stieg um 4,19%, BBVA Argentina um 11,85%, Grupo Financiero Galicia um 1,89%, Loma Negra um 3,92% und Banco Macro um 1,15%.

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Die argentinischen Staatstitel in Dollar, die in New York kotieren, standen in der Woche zum Mittwoch unter Baissedruck, mit Abnahmen von 1,12% bis 3, 27%.

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Der EMAE-Index des INDEC, der eine grobe Schätzung des Bruttoinlandsproduktes auf Grund kurzfristig verfügbarer Daten darstellt, weist im September eine Abnahme von 0,3% gegenüber August auf, liegt aber um 4,8% über September 2021. 12 der 16 Bereiche, die den Index bilden, verzeichnen interannuelle Zunahmen. Am meisten stiegen Hotels & Restaurants (+30,3%) und Bergbau (+14,2%). Handel stieg interannuell um 7%, Industrie um 4,1%. Die Wirtschaft verzeichnet bis September eine gute Konjunktur, die erst in diesem Monat leichte Schwächezeichen aufweist. Das widerspricht dem allgemeinen Empfinden, dass in diesem Jahr eine tiefe Rezession besteht.

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Der Index der Industrieproduktion des Wirtschaftsinstitutes FIEL weist im Oktober gegenüber September einen Rückgang von 0,3% aus, liegt aber um 1,3% über Oktober 2021. Die ersten 10 Monate 2022 lagen um 3,8% über dem Vorjahr.

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Die Staatsfinanzen wiesen im Oktober 2022 ein primäres Defizit, ohne Kapitaleinnahmen, von $ 129,12 Mrd. aus. Mit Kapitaleinnahmen sinkt das Defizit auf $ 103,05 Mrd. In 10 Monaten erreichte des primäre Defizit, mit Kapitaleinnahmen, $ 1,22 Bio. Somit verbleibt jetzt für die letzten zwei Monaten des Jahres ein Defizitbetrag von $ 800 Mrd. um das vereinbarte Defizitziel von $ 2,01 Bio. nicht zu überschreiten. Die Zinsen betrugen im Oktober $ 82,20 Mrd., so dass das Gesamtdefizit (das „finanziell“ benannt wird) $ 185,25 Mrd. erreichte. Die laufenden Einnahmen, vornehmlich aus Steuern, stiegen im Oktober internnauell um 94,5%, während die primären Ausgaben nur um 63,5% zunahmen. Inflationsbereinigt nahmen die primären Ausgaben um 13% ab.

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Der Baukostenindex des INDEC weist im Oktober eine Zunahme von 6,8% aus, in 10 Monaten 2022 eine von 71,2% und in 12 Monaten zum Oktober eine von 77,6%. Die Oktoberzunahme beruht auf +5,9% bei Baumaterialien, +7,8% bei den Arbeitskosten und +6,9% bei den Gemeinkosten.

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Die Partei „Coalición Cívica, geleitet von Elisa Carrió, hat Anzeige vor Gericht gegen Emilio Pérsico eingeleitet, weil er gleichzeitig Staatssekretär für soziale Beschäftigung und Leiter der sozialen Gruppierung „Movimiento Evita“ ist, die Subventionen empfängt, die er erteilt. Das ist legal und noch mehr ethisch unvereinbar.

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Die ZB hat durch Beschluss 7638 bestimmt, dass Beträge, die für Vorfinanzierung von Exporten eingesetzt werden, für den Import von Düngemitteln, Insektenvertilgungsmitteln u.a. Produkten für die Landwirtschaft verwendet werden können. Dies wird als Zusatz zum Beschluss 7622 erklärt, der das neue Importsystem SIRA reglementiert hat. Die auf diese Weise importierten Güter müssen binnen 15 Tagen nach Ankunft im argentinischen Hafen abgeholt werden. Die landwirtschaftlichen Verbände hatten die Regierung darauf aufmerksam gemacht, dass der Mangel an Düngemitteln u.a. Produkten, die importiert werden, die Ernteaussichten für 2023 stark beeinträchtige.

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Der US-Investment-Fonds Templeton, der stark in Argentinien engagiert war, ist vollständig aus argentinischen Staatstiteln ausgestiegen. Er hatte seinerzeit Bonds gekauft, die auf Pesos lauteten, und dabei Riesenverluste erlitten. Bei den Bonds in Dollar, die der ehemalige Wirtschaftsminister Martín Guzmán umgeschuldet hatte, sank der Kurs von u$s 55, der sich dabei ergab, jetzt auf ca. U$s 22. Die Haltung von Templeton wirkt auf andere Investmentfonds.

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Das Budgetbüro des Kongresses hat ermittelt, dass die laufenden Ausgaben des Bundesstaates im Oktober 2022 $ 1,3 Bio. erreichten, 50% über dem gleichen Vorjahresmonat. In konstanten Werten sind es jedoch 20,2% weniger als im Oktober 2021. Der größte reale Rückgang erfolgte bei Subventionen für Strom und Gas, die um 31% zurückgingen. Beim Reiseprogramm „Previaje“ ging der Betrag um 64% zurück. Die Staatsfinanzen ergaben dabei im Oktober einen Überschuss von $ 34,87 Mrd. Doch wenn man Kapitalausgaben (Staatsinvestitionen) hinzuzählt, dann ergibt sich ein primäres Defizit von $ 23,10 Mrd., das 94% geringer als im Vorjahr ist. Experten wiesen darauf hin, dass die Ausgabensenkung nur oberflächlich sei und weitgehend auf der Verwässerung durch die Inflation beruhe. Bei hoher Inflation, wie sie in den letzten Monaten bestand, bleiben Pensionen, Hinterbliebenenrenten und Beamtengehälter hinter der Inflation zurück, und sinken daher in konstanter Währung. Echte Ausgabenverringerung gab es unter Massa bisher kaum.

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Die Nachfrage nach Pesos hat in letzter Zeit abgenommen, was zum Ausdruck bringt, dass die Menschen ihre Pesoeinkommen so schnell wie möglich ausgeben, oder Dollar kaufen. Die Consulting-Firma LCG hat berechnet, das der Notenumlauf im Oktober inflationsberichtigt um 4,3% gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat zurückgegangen ist, womit die ersten 10 Monate 2022 real um ca. 20% unter dem Vorjahr liegen. Die monetäre Basis (Banknoten im Umlauf plus Bankdepositen bei der ZB), bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt, ergibt im historischen Vergleich den bisher niedrigsten Koeffizienten. Wenn man die Geldmenge im weiteren Sinn nimmt (was als M2 bezeichnet wird), und zu den Geldscheinen die Kontokorrentdepositen hinzuzählt, dann liegt Oktober real um 3,8% unter dem Vorjahr, und die ersten 10 Monaten 2022 liegen um 14% unter der gleichen Periode 3021.

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Die Regierung hat eine Erhöhung von 40% der Nahrungsmittelsubvention „Alimentar“ bekanntgegeben. Es sind jetzt $ 12.500 für Frauen mit einem Kind, schwangere Frauen und körperlich behinderten Personen. Familien mit 2 Kindern erhalten $ 19.000, und Familien mit mehr Kindern $ 25.000. Die Subvention wird über eine Zahlkarte gewährt, mit der Lebensmittel u.a. Produkte im Supermarkt u.a. Geschäften unentgeltlich bezogen werden können, bis zu den genannten Beträgen, die der Staat dann direkt an die Lieferanten vergütet. Diese Subvention, die die gegenwärtige Regierung eingeführt hat, funktioniert reibungslos.

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Die Regierung hat eine Subvention von insgesamt $ 1,25 Mrd. für patagonische Schafzüchter angekündigt. Die Subvention erhalten Landwirte mit bis zu 3.500 Schafen, was 94,4% der Wollproduzenten ausmacht. Die finanziellen Mittel stammen vom Programm der Exporterhöhungen, das Minister Massa im September angekündigt hat. Massa setzt seine Politik der fallweisen Lösungen fort.

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Die Handelsbilanz schloss im Oktober 2022 mit einem Überschuss von u$s 1.827 Mio., fast fünf Mal so viel wie im September, als der Überschuss u$s 381 Mio. betrug. Die Exporte erreichten u$s 7.901 Mio., 15,1% über dem gleichen Vorjahresmonat, und die Importe $ 6.074 Mio., 15,8% über dem Vorjahr. Die Importzunahme war viel geringer als in den Vormonaten, als sie in 9 Monaten noch um 38,2% über dem Vorjahr lagen. Bei den Exporten lagen die Mengen im Oktober um 8,2% über dem Vorjahr, und die Preise waren 6,4% höher. In den ersten 10 Monaten 2022 beträgt der Handelsbilanzüberschuss u$s 4.406 Mio., was sich mit einem Plus von u$s 13.955 Mio. in der gleichen Vorjahresperiode vergleicht.

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Der Rat des beweglichen Mindestlohnes einigte sich am Mittwoch über eine Erhöhung von 20%, in vier Stufen: 7% im Dezember 2022, 6% in Januar 2023, 4% im Februar und 3% im März.

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Die italienische Holding Enel hat den Verkauf ihrer Aktiven in Argentinien angekündigt. Das bezieht sich auf das Stromverteilungsunternehmen Edesur, die Wärmekraftwerke Costanera Sur und Dock Sur, das Wasserkraftwerk El Chocón, die Fernverbindungsstromleitungen CTM und TESA, die den argentinischen Nordosten mit Brasilien verbinden, und Tacylec, das den Strom von Yacyretá in die Konsumzentren leitet. Diese Aktiven wurden von Enel auf u$s 22 Mrd. geschätzt. Enel gab bekannt, nicht nur ganz aus Argentinien auszusteigen, sondern auch aus Peru und Rumänien. In Südamerika wird Enel nur in Brasilien, Chile und Kolumbien verbleiben. Der Verkauf der argentinischen Unternehmen ist unter den gegenwärtigen Umständen fragwürdig, weil der Staat Tarife festgesetzt hat, die zu einem Verlust führen. Solange es keine rationelle Regelung gibt, bei denen die Tarife für die Unternehmen kostendeckend sind und eine Gewinnmarge erlauben, besteht kaum Interesse an diesen Objekten.

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Deutsche Wirtschaft

Im Oktober stiegen die Erzeugerpreise im Jahresvergleich um 34,5%. Doch im Monatsvergleich gingen sie um 4,2% zurück. Es war der erste Rückgang seit Mai 2020. (dpa)

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Dem ohnehin vom Fachkräftemangel geplagten Arbeitsmarkt gehen bis 2035 7 Mio. Arbeitskräfte verloren, wenn nicht gegengesteuert wird. Hintergrund ist hauptsächlich, dass viele Babyboomer bald in Rente gehen, wie aus einer Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hervorgeht. (dpa)

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Die Gewerkschaft Verdi fordert für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten der Deutschen Post 15% mehr Lohn. "Unsere Mitglieder erwarten den Inflationsausgleich und darüber hinaus eine Beteiligung am Unternehmenserfolg", sagte Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. (dpa)

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Nach dem Abbau von Stellen in der Corona-Krise setzt die Lufthansa auf Wachstum und plant 20.000 Neueinstellungen. Gesucht werden vor allem Techniker, IT-Spezialisten, Juristen, Piloten und Flugbegleiter. (dpa)

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Die deutschen Exporte nach Russland sind im Zuge des Ukraine-Kriegs auch im Oktober deutlich zurückgegangen. Die Ausfuhren brachen gemessen am Vorjahresmonat um gut 59% auf E 1,0 Mrd. ein. Russland lag damit noch auf Rang 12 der wichtigsten Bestimmungsländer für deutsche Exporte außerhalb der EU. Im Februar 2022, vor dem Angriff auf die Ukraine, hatte Russland Platz 5 belegt. Auch die Ausfuhren nach China fielen. Sie gingen im Jahresvergleich um gut 8% auf E 8,6 Mrd. zurück. Die strenge Corona-Politik in der Volksrepublik, in der es immer wieder scharfe Lockdowns gibt, belastet schon länger den Handel mit Fernost. Dagegen legten die Ausfuhren in die USA im Oktober um 28% zu. Deutsche Exporteure profitieren vom schwachem Euro gemessen am US-Dollar, der Waren für Abnehmer in den Vereinigten Staaten günstiger macht. Die Ausfuhren nach Großbritannien stiegen interannuell um 10,2%. (dpa)

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Die geplante Gas- und Strompreisbremse für private Haushalte sowie kleine und mittlere Firmen soll auch den Januar und Februar umfassen. Damit soll eine Lücke zu den Bremsen geschlossen werden, die von März an wirken sollen. (dpa)

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Trotz gestiegener Energiepreise und Konjunktursorgen ist der Ingenieurbedarf bei Deutschlands Maschinenbauern so hoch wie nie zuvor. Laut Branchenverband VDMA haben etwa zwei von drei Unternehmen offene Stellen. (dpa)

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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich für ein Industriezollabkommen mit den USA ausgesprochen. Der SPD-Politiker sagte am Dienstag beim "Wirtschaftsgipfel" der "Süddeutschen Zeitung", er sei froh, dass man bei Handelsabkommen mit Neuseeland, Australien, Indien, Mexiko, Chile und nach der Wahl in Brasilien "hoffentlich" auch mit dem südamerikanischen Wirtschaftsbündnis Mercosur vorankomme. "Auch die Idee eines Industriezollabkommens mit den USA sollten wir uns noch einmal sehr genau anschauen." Solch ein Abkommen wäre "allemal besser" als ein Überbietungswettbewerb bei Subventionen und Schutzzöllen, wie es manche in Folge des amerikanischen Inflationsbekämpfungsgesetz "auf uns zukommen" sehen, sagte Scholz. Die USA wollen für den Klimaschutz in den kommenden zehn Jahren zig Milliarden Dollar investieren, um etwa die Herstellung von Solarzellen und Windturbinen zu fördern. Befürchtet wird nun, dass europäische und deutsche Unternehmen Standorte in die USA verlegen oder neue Werke dort eröffnen. Die Ampel-Koalition hatte sich vor kurzem darauf geeinigt, die Ratifizierung des europäisch-kanadischen Freihandelsabkommen Ceta zu ratifizieren und die Partnerschaft mit den USA zu vertiefen. Scholz bekannte sich zur Globalisierung. Gerade Deutschland und Europa mit ihrer hochtechnologischen und exportorientierten Wirtschaft seien auf internationale Arbeitsteilung angewiesen. (dpa)

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Die Preise an deutschen Tankstellen haben erneut deutlich nachgegeben. Superbenzin der Sorte E10 verbilligte sich binnen Wochenfrist um 6,4 Cent pro Liter, Diesel um 6,5 Cent, wie der ADAC am Mittwoch mitteilte. E10 kostete im bundesweiten Tagesschnitt des Dienstags demnach 1,785 Euro pro Liter, Diesel 1,899 Euro. Lässt man die Phase der vorübergehenden Steuersenkung im Sommer außer acht, war Super E10 zuletzt am Tag des Beginns von Russlands Krieg gegen die Ukraine billiger, Diesel zuletzt am 3. März. (dpa)

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Volkswagen und die IG Metall haben sich auf deutliche Lohnsteigerungen für die 125.000 Beschäftigten in Westdeutschland geeinigt. Entgelte und Ausbildungsvergütungen werden ab Juni 2023 um 5,2% und ab Mai 2024 um weitere 3,3% erhöht. Die Beschäftigten erhalten zudem eine steuerfreie Einmalzahlung von E 3000. Der VW-Haustarif wurde für die Stammbelegschaft in Braunschweig, Emden, Hannover, Kassel, Salzgitter und Wolfsburg sowie einiger Tochterfirmen verhandelt. (dpa)

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Das wegen fehlender russischer Gaslieferungen strauchelnde Energieunternehmen Uniper braucht weitere Milliarden. Die geplante Barkapitalerhöhung von E 8 Mrd. werde nicht ausreichen, um Uniper zu stabilisieren, teilte der Konzern mit. Daher soll genehmigtes Kapital in Höhe von weiteren bis zu E 25 Mrd. durch die Ausgabe neuer Aktien geschaffen werden. Zur Zeichnung ist ausschließlich der Bund berechtigt. Der Bund, Uniper und der bisherige Mehrheitseigner Fortum hatten sich auf ein Hilfspaket verständigt, das eine weitgehende Verstaatlichung vorsieht. (dpa)

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Das erste Spezialschiff zur Umwandlung von verflüssigtem Erdgas in den gasförmigen Zustand ist in Deutschland angekommen. Die "Neptune" lag am Mittwochmorgen vor dem Hafen von Mukran auf Rügen. Das Schiff sollte nach Angaben des Unternehmens Deutsche Regas im Laufe des Vormittags einlaufen. Im Industriehafen von Lubmin bei Greifswald soll es dann als schwimmendes Terminal für Flüssigerdgas (LNG) dienen. Deutschland setzt beim Ersatz russischen Pipeline-Gases unter anderem auf per Schiff geliefertes LNG. (dpa)

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Weltwirtschaft

Österreichische Öl- und Gasunternehmen müssen ihre durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Zusatzgewinne mit bis zu 40% versteuern. Die Regierung in Wien kündigte eine Übergewinnsteuer für dieses und nächstes Jahr an, die in ähnlicher Form auch schon in anderen EU-Ländern geplant oder beschlossen ist. Außerdem werden Erlöse von österreichischen Stromerzeugern ab bestimmten Grenzwerten vom Staat abgeschöpft. Mit dieser Abschöpfung und der Übergewinnsteuer will die Regierung Maßnahmen zur Abfederung der Inflation finanzieren. Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) erwartet Einnahmen zwischen E 2 und E 4 Mrd. (dpa)

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Trotz erster Entspannungssignale hat die Inflation im Euroraum nach Einschätzung von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel ihren Höhepunkt nicht überschritten. Daten sprächen eher dafür, dass sich die Teuerungsrate noch eine Zeitlang auf einem hohen Plateau bewegen werde. (dpa)

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Das weltweite Wirtschaftswachstum wird nach einer Prognose der Industriestaaten-Organisation OECD im kommenden Jahr durch Russlands Angriff auf die Ukraine ausgebremst. Es werde nur noch bei 2,2% liegen. 2024 soll das Wachstum dann auf 2,7% steigen. (dpa)

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Der russische Energieriese Gazprom hat der Ukraine vorgeworfen, beim Transit durch ihr Staatsgebiet einen Teil des Gases einzubehalten und mit einer Drosselung der ohnehin reduzierten Lieferungen gedroht. Die Ukraine habe 52,5 Mio. Kubikmeter Gas nicht weitergeleitet, das für die Nachbarrepublik Moldau bestimmt gewesen sei. (dpa)

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Der weltgrößte Autobauer Toyota macht wegen fehlender Teile weitere Abstriche bei seinen Produktionszielen. Im laufenden Geschäftsjahr (Ende März) dürften nun nur noch 9,2 Mio. Fahrzeuge hergestellt werden. Bereits in den Vormonaten hatten vor allem fehlende Elektronikchips die Fertigung eingeschränkt. (dpa)

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Die milliardenschwere Übernahme des US-Buchverlags Simon & Schuster durch den deutschen Bertelsmann-Konzern ist gescheitert. Bertelsmann teilte am späten Montagabend in Gütersloh mit, dass man nach Gesprächen mit dem Simon & Schuster-Gesellschafter Paramount Global den ursprünglichen Plan nicht weiterverfolge, Berufung gegen ein Urteil eines US-Gerichts einzulegen. Richter hatten vor Wochen den Kauf untersagt. Die US-Regierung hatte sich mit einer kartellrechtlichen Klage erfolgreich gegen den Kauf gestemmt. Bertelsmann plante zunächst, Berufung einzulegen. (dpa)

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Die Aktionäre der krisengeschüttelten zweitgrößten Schweizer Bank Credit Suisse haben einer Kapitalerhöhung zugestimmt. Auf einer außerordentlichen Generalversammlung stimmten mehr als 90 Prozent für die Pläne der Geschäftsführung. Unter anderem erwirbt die Saudi National Bank aus Saudi-Arabien einen Anteil von etwa 9,9%. Für bestehende Aktionäre gibt es ein Angebot des Zukaufs. Insgesamt sollen die neuen Aktien 4 Mrd. Franken (gleich E 4 Mrd.) in die Kassen spülen. Mit diesem Rettungsplan will die Bank nach Milliardenverlusten aus der Krise kommen. Sie will einen Teil des Investmentbankings abstoßen und sich künftig vor allem auf das Schweizer Geschäft und die Vermögensverwaltung konzentrieren. (dpa)

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Statistiken

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