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Wirtschaft in Kürze


Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 155,90, gegen $ 151,56 eine Woche zuvor, was eine Abwertung von 2,86% in einer Woche bedeutet. Der Abwertungsrhythmus wurde beschleunigt, damit der Kurs nicht noch mehr hinter der internen Inflation zurückbleibt. Nachdem der Export von Sojabohne zum Kurs von $ 200 pro Dollar abgelaufen ist, gab es weniger Angebot auf dem Devisenmarkt, so dass die ZB am Mittwoch $ 34 Mio. verkaufen musste, um den Kurs zu halten. Die ZB verfügt über geringe effektive Reserven, so dass sie eine sorgfältige Devisenbewirtschaftung vollziehen muss, um das Gleichgewicht der Zahlungsbilanz zu erhalten. Der Schwarzkurs schloss zu $ 282, gegen $ 290 in der Vorwoche, und der Kurs, der sich aus Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar ergibt (CCL), schloss zu $ 309,67, gegen $ 305 eine Woche zuvor.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires verzeichnet in einer Woche zum Mittwoch eine Zunahme von 6,30%, und liegt somit um 75,72% über Ende Dezember 2021. Die Aktien argentinischer Gesellschaften, die in New York gehandelt werden, standen in der Woche zum Mittwoch im Zeichen der Hausse. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: TECO: +4,17%; BBVA Argentina: +8,70%; Grupo Financiero Galicia: +4,34%; Loma Negra: +7,82%; Tenaris: +9,26%; Banco Macro: +6,37%.

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Die Staatstitel in Dollar, die in New York gehandelt werden, wiesen in der Woche zum Mittwoch unterschiedliche Entwicklungen auf. Im Einzelnen war es wie folgt: Bono 2029: +3,33%; Bono 2030: +-2,23%; Bono 2035: +1,92%; Bono 2038: +3,20%.

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Die Gewerkschaft der Bankangestellten hat mit den Unternehmerverbänden Abapra, Adeba, ABA, ABE und der ZB eine neue Gehaltserhöhung vereinbart, mit der die Zunahme des Abkommens, das ab Januar 2022 gilt, insgesamt 94,1% erreicht. Im Mai wurde eine Erhöhung von 60% ab 1. Januar gewährt, die in vier Quoten ausgezahlt wurde. Die durchschnittliche Zunahme im Laufe des Jahres, im Vergleich zum Vorjahresdurchschnitt liegt somit weit unter den 94,1%. Der Grundlohn der Bankangestellten liegt jetzt bei $ 230.000, zu dem noch eine Gewinnbeteiligung kommt, die die Gewerkschaft 2015 durchgesetzt hat. Die Banken haben auf diese hohen Löhne, die mit denen der Lastwagenfahrer und denen der Reifenindustrie zu den höchsten des Landes gehören, mit einer starken Rationalisierung reagiert, die sich beim Übergang von Zahlungen und Bankgeschäften auf Internet ergibt. Dabei werden Kassierer u.a. Angestellte gespart. Stellen, die durch Pensionierung frei wurden, wurden nicht ersetzt. In den Bankfilialen (deren Zahl verringert wurde) sind heute viel weniger Menschen zu sehen, als vor der Pandemie.

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Die Sojabohne brachte am Freitag, dem letzte Tag des Sojadollars von $ 200 pro Dollar, einen Exporterlös von u$s 647 Mio. ein. Somit waren es ab 5. September, als der Sojadollar eingeführt wurde, insgesamt u$s 8.123 Mio., 54% mehr als vorgesehen war, als die Maßnahme ergriffen wurde. Die Sojaexporte reichten aus, um das Defizit der Zahlungsbilanz zu decken, und erlaubten, darüber hinaus, eine Reservezunahme von u$s 4.968 Mio. Die Differenz zwischen dem Sojadollar und dem normalen Wechselkurs deckte die ZB mit Geldschöpfung, was sich auf den freien Wechselkurs auswirkte.

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Wirtschaftsminister Sergio Massa kündigte besondere Kreditlinien (der Banco Nación) an, die für die Finanzierung der Hälfte der Käufe von Samen und Düngemitteln von Landwirten mit einer Fläche von bis zu 200 Hektar bestimmt seien, die nicht vom Sojadollar profitiert hätten. Für dieses Programm werden $ 42 Mrd. eingesetzt. Es wird erwartet, dass dies zu einer Erhöhung der gesäten Fläche von 300.000 ha führt. Außerdem kündigte Massa ein Programm mit $ 32 Mrd. für regionale Landwirtschaften an, was sich auf Obst, Zuckerrohr, Baumwolle, Tabak u.a. Produkte bezieht.

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Die Zahl der Angestellten des Bundesstaates beträgt laut jüngsten INDEC-Zahl 341.681 Personen. Das umfasst 57.585 Angestellte der Zentralverwaltung, 132.134 der dezentralisierten Ämter (AFIP, ANSeS, Pami u.a.), 25.364 anderer Staatsstellen, die mehr Unabhängigkeit genießen (die wie Hospitäler des Bundesstaates), 15.900 andere Ämter und 111.089 Personen, die in Staatsunternehmen tätig sind. Es gab keine Information über Veränderungen in den letzten Jahren, Es wurde nur darauf hingewiesen, dass es in letzter Zeit keine Veränderung gegeben habe. Nicht eingeschlossen sind die Bundespolizei, sowie die Streitkräfte, die Gendarmerie und die Marinepräfektur, die auch zum Bundesstaat gehören und von diesem bezahlt werden. Hoffentlich gibt das INDEC bald eine vollständige Information bekannt. Die Gesamtzahl der öffentlichen Angestellten, einschließlich Provinzverwaltungen und Gemeinden, liegt in der Nähe der 3,5 Mio., über eine Million mehr als vor den Kirchner-Regierungen.

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Die Stromrechnungen vom September, die im Oktober gezahlt werden müssen, werden keine Zunahmen enthalten, wie angekündigt worden war, weil das Energiesekretariat die Anwendung der Verringerung, bzw. Abschaffung, der Subventionen nicht durchführen konnte. Das Staatsunternehmen CAMMESA, das den Grossistenmarkt für Strom betreibt, hatte den Kraftwerkbetreiber und den Stromverteiler mitgeteilt, dass der Tarif für September höher sein würde. Jetzt hat Cammesa auf Anweisung des Energiesekretariates dies rückgängig gemacht.

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Natürliche Personen haben im August laut ZB insgesamt u$s 720 Mio. gekauft. Davon entfielen u$s 406 Mio. auf Zahlung von Ausgaben im Ausland über Kreditkarten, u$s 205 Mio. auf Dollarkäufe von Personen, die in Argentinien wohnhaft sind, und u$s 108 Mio. auf institutionelle Käufer. Das hat dazu beigetragen, das die Leistungsbilanz im August ein Defizit von u$s 572 Mio. verzeichnete.

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Der Export von Computerdiensten und Computer-Software sowie Dienstleistungen auf anderen technologischen Bereichen (was als “Wirtschaft des Wissens” bezeichnet wird) erreichte im 2. Quartal 2022 u$s 2,06 Mrd., 22,6% über der gleichen Vorjahresperiode, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Dieser Bereich wird von der Regierung besonders gefördert. Zu diesen Exporten kommen weitere hinzu, die nicht angegeben werden und über den freien Kurs verrechnet werden. Weder die ZB noch das Zollamt können diese Exporte kontrollieren, und die AFIP hat auch keine Möglichkeit, direkte Exporte dieser Art, die über Internet vollzogen werden, zu ermitteln, die über die Deckung der lokalen Kosten des Dienstes hinausgehen.

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Im September wurden 31.797 Motorräder in das offizielle Register eingetragen, 20% unter dem Vorjahr, berichtet der Agenturenverband Acara. Der Rückgang ist eine direkte Folge der Beschränkung der Importe von Teilen durch das Handelssekretariat und die ZB, die bei der lokalen Montage eingesetzt werden. Anfang des Jahres wurde für ganz 2022 mit einem Verkauf von bis zu 540.000 Einheiten gerechnet, und jetzt nur mit 460.000. Der Verkauf von Motorrädern ist in den letzten Jahren stark gestiegen und hat sich dem von Automobilen und Pick-ups angeglichen. Das ist u.a. darauf zurückzuführen, dass man beim intensiven Verkehr, der jetzt besteht, mit dem Motorrad schneller zum Ziel gelangt als mit dem Automobil.

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Wirtschaftsminister Sergio Massa kündigte am Montag Massnahmen an, die dazu bestimmt sind, den Export von technologischem Wissen (was sich an erster Stelle, aber nicht nur, auf Computerdienste und Computer-Software bezieht) zu fördern. Dieser Export erreichte in 12 Monaten zum Juni 2022 u$s 7,26 Mrd. und soll kurzfristig auf u$s 10 Mrd. pro Jahr zunehmen. Die konkreten Massnahmen sind folgende: 1. Bei zusätzlichen Exporten (zu den schon bestehenden) wird 30% der Devisen frei verfügbar sein. Was das genau bedeutet, muss noch geklärt werden. 2. Bei Investitionen, die für Export bestimmt sind, kann 10% des Importbetrages frei verfügt werden, sofern er u$s 3 Mio. übertrifft. Es stehen noch weitere Förderungsmassnahmen zur Diskussion. Die Ankündigung des Ministers ist vorerst sehr konfus, so dass man auf das Dekret warten muss. Ein grosser Teil des Exportes von Computerdiensten erfolgt gegenwärtig schwarz, über Internet, was weder von der ZB noch vom Zollamt kontrolliert werden kann. Mit den neuen Massnahmn würde eventuell ein Teil davon auf den legalen Markt úbergehen.

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Die Stromverteilungsunternehmen schulden dem staatlichen Betreiber des Grossistenmarktes für Strom, CAMMESA, zun 15, September 2022 insgesmt $ 502,32 Mrd. Davon entfallen $ 112,07 Mrd. auf Edenor, $ 116,13 Mrd. auf Edesur, $ 35,67 Mrd. auf das Stromverteilungsunternehmen von Entre Ríos und $ 32,97 Mrd. auf ds vom Chaco. Um diese Schulden zahlen zu können, müssten die Stromtarife und/oder die Marge der Verteiler stark erhöht werden.

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Lateinamerikanische Wirtschaft

Die brasilianische Filiale des japanischen Unternehmens Bridgestone, das vor Jahren die US-Firma Firestone übernommen hat und weltweit führend auf dem Gebiet der Reifenfabrikation ist, hat eine zusätzliche Investition von u$s 50 Mio. in ihrer Fabrik im Staat Bahía, in Brasilien, angekündigt. Mit dieser Investition und den vorangehenden, die ab 2021 durchgeführt wurden, gelangt man auf u$s 180 Mio. In Brasilien hat Bridgestone eine weitere Fabrik in Santo André, im Staat Sao Paulo.

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Deutsche Wirtschaft

Deutschland darf den Chemie-Konzern BASF mit E 134 Mio. unterstützen. Die EU-Wettbewerbshüter haben grünes Licht für die millionenschwere Förderung gegeben. Unterstützt werden soll die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff, etwa für den Verkehr. Sogenannter Grüner Wasserstoff ist CO2-frei, weil er mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen hergestellt wird. Die Förderung wird als Zuschuss gewährt und soll am Standort Ludwigshafen den Bau und die Installation eines großen Elektrolyseurs unterstützen. Damit sollen ab 2025 rund 5000 Tonnen erneuerbarer Wasserstoff und 40.000 Tonnen Sauerstoff pro Jahr produziert werden. Hauptziel der Maßnahme sei, Wasserstoff, der mit fossiler Energie hergestellt wurde, bei BASF zu ersetzen, um die Treibhausgasemissionen des Konzerns zu verringern. Darüber hinaus erzeugter Wasserstoff aus erneuerbaren Energien solle etwa für Lkw oder Busse genutzt werden. (dpa)

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Die Übernahme eines US-Solar-Spezialisten durch RWE macht den Staatsfonds des Emirats Katar zum mit Abstand größten Aktionär des Essener Eenergieriesen. RWE teilte am Wochenende die Übernahme von Con Edison Clean Energy Businesses mit, einem "im US-Markt führenden Betreiber und Entwickler von Solaranlagen und Speichern". Bewertet wird der Konzern bei der Transaktion mit u$s 6,8 Mrd. Für die Übernahme will RWE zunächst einen Brückenkredit verwenden. Dieser soll zum Teil durch die Emission einer Pflichtwandelschuldverschreibung mit einem Gesamtnennbetrag von knapp E 2,5 Mrd. und einer Laufzeit von bis zu einem Jahr refinanziert werden. Zeichner des Papiers wird Qatar Holding sein, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Qatar Investment Authority, dem Staatsfonds des arabischen Emirats Katar. Die Schuldverschreibung wird in neue Inhaberstückaktien der RWE Aktiengesellschaft gewandelt, die voraussichtlich knapp 10% des aktuellen Grundkapitals entsprechen. (dpa)

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Nach der Ankündigung am Donnerstag hat das Bundeskabinett die umstrittene Gasumlage am Freitag vergangener Woche offiziell abgeschafft. Die entsprechende Verordnung sei aufgehoben worden, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Die Umlage von 2,4 Cent pro Kilowattstunde für alle Gaskunden sollte eigentlich zum 1. Oktober greifen. Nun wurde sie "rückwirkend und in Gänze außer Kraft gesetzt" - die Rückwirkung ist nötig, da die Aufhebung erst am 3.10. im Bundesanzeiger verkündet werden kann. Ursprünglich sollte die Umlage Gasimporteure stabilisieren, die ihr Geschäft bisher auf billiges Gas aus Russland gestützt haben. Am Donnerstag entschied die Bundesregierung, die Gaskunden nicht zusätzlich zu belasten. Stattdessen sollen drei Importeure auf anderem Weg gerettet werden. Deutschlands wichtigsten Gasimporteur Uniper will der Bund fast vollständig übernehmen. (dpa)

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Der Kohleausstieg im Rheinischen Revier soll um acht Jahre auf 2030 vorgezogen werden. Angesichts der Energiekrise sollen zugleich zwei Braunkohlekraftwerke länger als geplant laufen. Die Siedlung Lützerath soll abgerissen werden, um dort Kohle zu fördern. (dpa)

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In der Debatte über neue EU-Kreditprogramme angesichts der Energiekrise hat Bundeskanzler Olaf Scholz auf den Wiederaufbaufonds der Corona-Krise verwiesen. "Da haben wir ein riesiges Programm von zusammen E 750 Mrd., von dem das allermeiste Geld noch nicht in Anspruch genommen worden ist, aber gerade jetzt besonders wirksam sein kann", sagte er. (dpa)

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Die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges dämpfen die Geschäfte der Maschinen- und Anlagenbauer in Deutschland. Bereinigt um Preiserhöhungen (real) stagnierte der Auftragseingang im August im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie der Branchenverband VDMA am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Aus dem Inland kamen real 6% weniger Aufträge, die Bestellungen aus dem Ausland legten dagegen leicht um 2% zu. In Anbetracht von Lieferengpässen, Preissteigerungen und Unwägbarkeiten könne sich das Ergebnis allerdings mehr als sehen lassen, analysierte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. (dpa)

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Nach einem schwachen Juli ziehen die deutschen Exporte wieder an. Die Ausfuhren legten im August gegenüber dem Vormonat um 1,6% zu. Geliefert wurden Waren im Wert von E 133,1 Med., 18,1% Prozent über August 2021. Hohe Energiepreise, Probleme in den Lieferketten und die Eintrübung der Weltwirtschaft belasten allerdings den Ausblick. "Das leichte Wachstum der Ausfuhren im August ist nur ein letztes Aufflackern vor einem kalten Exportwinter", sagte Volker Treier vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Insgesamt zeichne sich auch schon für das dritte Quartal im Außenhandel ein Minus ab. (dpa)

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Weltwirtschaft

Die Stimmung in der US-Industrie hat sich im September deutlich eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex ISM fiel auf Monatssicht um 1,9 Punkte auf 50,9 Zähler, wie das Institute for Supply Management (ISM) am Montag in Tempe mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit Mai 2020. Der wichtige Stimmungsindikator für die US-Industrie liegt trotz der Verschlechterung weiter über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Werte über der Marke deuten auf eine wirtschaftliche Belebung hin. Darunter signalisiert der Indikator eine Schrumpfung. (dpa)

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Anders als in Deutschland und der Eurozone ist die Inflation in der Schweiz im September zurückgegangen. Die Verbraucherpreise sind im Vergleich zum Vorjahr noch um 3,3% gestiegen, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) berichtete. Im August hatte die Inflation 3,5% betragen. Das war für die Schweiz der höchste Stand seit fast drei Jahrzehnten. (dpa)

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Tesla hat im vergangenen Quartal den nächsten Rekordwert bei den Auslieferungen erreicht. Die Firma von Tech-Milliardär Elon Musk brachte von Juli bis September 343.830 Elektroautos zu den Käufern. Der bisherige Rekordwert lag bei gut 310.000 im ersten Vierteljahr dieses Jahres- Tesla baut gerade seine Produktion aus, unter anderem werden in den beiden neuen Werken in Grünheide bei Berlin und in Texas die Kapazitäten hochgefahren. Die Produktion erreichte damit im vergangenen Quartal knapp 365.923 Elektroautos. (dpa)

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In der Eurozone bleibt die Arbeitslosigkeit auf einem historisch niedrigen Niveau. Im August lag die Quote unverändert bei 6,6%, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Niedriger war der Anteil seit Einführung des Euros noch nie. Im August 2021 hatte die Quote bei 7,5% gelegen. Damals wurde die Wirtschaft durch die Corona-Maßnahmen belastet. Laut Statistikamt waren im August 10,97 Mio. Menschen in der Eurozone arbeitslos. Das waren 30.000 weniger als im Vorjahresmonat. Von den 19 Ländern der Eurozone hat Spanien die höchste Arbeitslosigkeit mit einer Quote von 12,4%. In Deutschland ist sie mit 3% am niedrigsten. Die Arbeitsmarktdaten von Eurostat basieren auf Kennzahlen der Internationalen Arbeitsorganisation. Die Quote für Deutschland ist daher deutlich niedriger als jene, die von der Bundesagentur für Arbeit gemeldet wird. (dpa)

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Die EU-Staaten haben sich angesichts hoher Energiepreise auf europäische Notmaßnahmen verständigt, um Strom zu sparen und Entlastungen zu finanzieren. Die zuständigen Minister einigten sich am Freitag vergangener Woche darauf, dass Energieunternehmen künftig einen Teil ihrer Krisengewinne an den Staat abgeben müssen, wie die tschechische Ratspräsidentschaft mitteilte. Mit diesem Geld sollen Verbraucher entlastet werden. Die Einigung muss noch formell bestätigt werden. Da der Gaspreis vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine stark gestiegen ist, ist auch Strom teurer geworden. Das liegt daran, dass der Strompreis durch das teuerste Kraftwerk bestimmt wird, das zur Produktion eingeschaltet wird - derzeit sind das vor allem Gaskraftwerke. Auch Produzenten von billigerem Strom - etwa aus Sonne, Wind, Atomkraft oder Braunkohle - können diesen zu hohen Preisen verkaufen. (dpa)

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Die bereits hohe Inflation in der Eurozone steigt weiter an. Im September erhöhten sich die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 10%, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Es ist der stärkste Anstieg seit Einführung des Euro als Buchgeld im Jahr 1999. Im Vormonat waren die Verbraucherpreise um 9,1% gestiegen, schon das war ein Rekord gewesen. Getrieben wurde die Teuerung abermals durch den sehr starken Anstieg der Energiepreise, die sich zum Vorjahresmonat um 40,8% erhöhten. Auch Lebens- und Genussmittel verteuerten sich mit 11,8% deutlich. Industriegüter waren 5,6% teurer als ein Jahr zuvor, für Dienstleistungen mussten 4,3% mehr gezahlt werden. Die Kerninflation ohne Energie, Lebens- und Genussmittel stieg von 4,3% auf 4,8%. Die höchsten Inflationsraten im Währungsraum wiesen mit mehr als 20% erneut die drei baltischen Staaten auf. So stiegen die Verbraucherpreise in Estland um 24,2%, in Litauen um 22,5% und in Lettland um 22,4%. In Deutschland betrug die nach europäischen Standards berechnete Inflationsrate 10,9%. (dpa)

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Die Aktien von Twitter sind am Dienstag nach Medienberichten vom Handel ausgesetzt worden, nach denen Elon Musk die rund 44 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Online-Dienstes nun doch durchziehen will. Bloomberg, CNBC und "Wall Street Journal" berichteten unter Berufung auf Insider, dass der Tech-Unternehmer seine ursprüngliche Offerte von 54,20 Dollar je Aktie gegenüber Twitter erneuert habe. Die Aktie legte daraufhin sprunghaft zu. Eine Stellungnahme des Unternehmens lag zunächst nicht vor. Musk hatte die Kaufvereinbarung vom April eigentlich im Juli für ungültig erklärt, weil Twitter angeblich falsche Angaben zur Anzahl von Fake-Accounts auf der Plattform gemacht habe. Das Unternehmen pochte auf die Einhaltung des Kaufvertrags und zog vor Gericht. Eigentlich soll noch im Oktober der Prozess beginnen, bei dem geklärt wird, ob Musk von der Übernahme zurücktreten kann. (dpa)

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Der Preisauftrieb in der Eurozone bleibt sehr hoch. Im August erhöhten sich die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, auf Jahressicht um 43,3%, wie das Statistikamt Eurostat am mitteilte. Es ist der mit Abstand stärkste Zuwachs seit Bestehen der Währungsunion. Der bisherige Rekord wurde mit 38% im Vormonat erreicht. Besonders stark stiegen die Herstellerpreise erneut im Energiesektor. Zum Vorjahresmonat verteuerte sich Energie um 116,8%. Allein gegenüber dem Vormonat war Energie 11,8% teurer. Vorleistungsgüter, die besonders wichtig für die laufende Produktion sind, verteuerten sich ebenfalls kräftig. Allerdings schwächt sich der Preisauftrieb hier seit einigen Monaten ab. (dpa)

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Mit einer Verknappung des Angebots will die Öl-Allianz Opec+ den zuletzt deutlich gefallenen Preis für Rohöl zumindest wieder stabilisieren. Von November an wird der Verbund aus 23 Staaten zwei Millionen Barrel (je 159 Liter) täglich weniger fördern, wie die Opec am Mittwoch in Wien mitteilte. Es ist die umfassendste Verringerung der Produktion seit langem. Aufgrund der Sorge vor einer weltweiten Rezession hatten die Preise seit Juni um bis zu 30% nachgegeben. Faktisch fällt die Kürzung allerdings geringer aus, da bereits jetzt einige Staaten wie Nigeria, Angola und Russland weniger fördern als die bisherigen Vereinbarungen erlauben. Das Ölkartell Opec+ hat einen weltweiten Marktanteil von etwa 40%. (dpa)

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Der Welthandel wird in diesem Jahr aus Sicht der WTO trotz zahlreicher Schocks überraschend stärker wachsen als angenommen - im kommenden Jahr aber dürfte er dann deutlich ausgebremst werden. Die Welthandelsorganisation (WTO) rechnet für 2022 nun mit einem Wachstum im Warenhandelsvolumen von 3,5%. Im kommenden Jahr dürften sich die Bremsspuren der Schockwellen durch Krieg, Pandemie und Klimawandel aber umso deutlicher zeigen: für 2023 senkte die WTO ihre Prognose drastisch von 3,4% auf 1,0%. Die Importnachfrage sinke in den größeren Volkswirtschaften aus verschiedenen Gründen. Die WTO nennt die hohen Energiepreise in Europa, den Zinsanstieg in den USA und die Produktionsunterbrechungen wegen der Corona-Lockdowns in China. Die WTO warnt Regierungen aber vor dem Reflex, Handelsbarrieren aufzubauen. Ein Rückzug aus globalen Lieferketten erhöhe den Inflationsdruck, begrenze das Wirtschaftswachstum und bringe Einschränkungen im Lebensstandard. (dpa)

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Die USA sind mit einer Rekord-Staatsverschuldung von mehr als u$s 31 Bio. in das neue Geschäftsjahr gestartet. Damit nähert sich das Land der Schuldenobergrenze von u$s 31,4 Bio. In den USA legt der Kongress in unregelmäßigen Abständen eine Schuldenobergrenze fest und bestimmt, wie viel Geld sich der Staat leihen darf. Die Grenze wurde seit ihrer Einführung 1917 dutzendfach erhöht, da sonst das Geld ausgegangen wäre. (dpa)

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Statistiken


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