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Wirtschaft in Kürze


Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $147,88, gegen $ 145,77 eine Woche zuvor. Im Laufe dieses Jahres betrug die Abwertung 36,37%. Die ZB konnte am Mittwoch u$s 300 Mio. kaufen, und in zwei Tagen waren es u$s 440 Mio. Das Devisenangebot hat als Folge des Sonderkurses für Sojabohne sprunghaft zugenommen Die ZB-Reserven sind dabei schon gestiegen, und es konnten auch mehr Importe zugelassen werden. Es wird erwartet, dass das Ziel von Minister Massa erreicht wird, die Nettoreserven kurzfristig um u$s 5 Mrd. zu erhöhen. Der “Sojadollar” hat sofort den Schwarzkurs gedrückt, der bis auf $ 263 zurückging, aber sich dann wieder erholte und am Mittwoch zu $ 284 schloss. Der Kurs, der sich über Kauf und Verkauf von Staatstiteln, die auf Dollar lauten, ergibt, (CCL) schloss zu $ 282, gegen $ 283 eine Woche zuvor.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires stieg in einer Woche zum Mittwoch um 3,49%, und lag somit um 68,86% über Ende Dezember 2021. Die Aktien argentinischer Unternehmen, die an der Börse von New York kotieren, wiesen eine betonte Hausse auf. Im Einzelnen war die Entwicklung wie folgt: Teco: +2,83%, BBVA Argentina: +10,85%; Grupo Financiero Galicia: +11,34%; Loma Negra: +5.10%; Banco Macro: +12.19%. Nur Tenaris wies einen Verlust auf, von 1,94%.

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Die argentinischen Staatstitel, die auf Dollar lauten und in New York gehandelt werden, wiesen in der Woche zum Mittwoch folgende Besserungen auf; Bono 2029: +3,49%; Bono 2030: +3,57%; Bono 2035: +1,16%; Bono 2038: + 0,99%.

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Die Weltbank stimmte am Mittwoch einem Kredit von u$s 900 Mio. für die nächsten sechs Monate zu, der zu den Krediten von u$s 1.100 Mio. hinzukommt, die für dieses Jahr schon gewährt worden waren. Die Auszahlung soll jetzt beschleunigt werden. Wirtschaftsminister Sergio Massa sprach am Mittwoch mit Axel von Trotsenburg, der für die Kreditgewährung der Bank verantwortlich ist, und erklärte ihm sein Programm. Er ist dabei gut angekommen. Jetzt muss sich Massa darum kümmern, dass die Regierung der Weltbank die notwendigen Unterlagen gibt, um die Auszahlung der Kredite zu beschleunigen.

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Wirtschaftsminister Massa hatte am Mittwoch eine Unterredung mit Jake Sullivan, Mike Pyle und Juan Gonzalez, den Beratern von Präsident Joe Biden. Massa wurde von Botschafter Jorge Arguello, Vizeminister Gabriel Rubinstein, dem Chef seiner Berater, Leonardo Madcur und dem Unterstaatssekretär des Außenministeriums, Gustavo Martínez Pandiani begleitet. Anwesend war auch der US-Botschafter in Argentinien, Mark Stanley. Massa hat seine Wirtschaftspolitik erklärt, mit Hinblick auf die Unterstützung der USA, auch im IWF und der Weltbank und der BID.

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Der Index der Industrieproduktion des INDEC verzeichnet im Juli eine Abnahme von 1,2% gegenüber Juni, aber eine Zunahme von 5,1% gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat. 15 der insgesamt 16 Branchen, die der Index erfasst, wiesen interannuelle Zunahmen auf.

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Der “Construya-Index”, der die Fabrikanten von Baumaterialien auf Grund ihrer Lieferungen berechnen, lag im Juli 2022 um 7,5% über Juni und um 8,4% über dem gleichen Vorjahresmonat.

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Der bilaterale Handelsaustausch mit Brasilien ergab für Argentinien im August ein Defizit von u$s 255 Mio., gegen eines von u$s 116 Mio. im gleichen Vorjahresmonat. Die Importe aus Brasilien lagen mit u$s 1.570 Mio. 40,3% über dem Vorjahr, und die Exporte erreichten u$s 1.315 Mio., 31,1% über dem Vorjahr. Das Defizit wäre noch höher gewesen, wenn Kfz-Importe aus Brasilien nicht gebremst worden wären.

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ZB-Präsident Miguel Pesce setzte sich bei der parlamentarischen Kommission, die eine Änderung der Hypothekarkredite mit UVA-Wertberichtigung prüft, für die volle Beibehaltung des Systems ein, das ist auch die Meinung der Banken. Der UVA-Index der ZB hält sich an den Index der Konsumentenpreise des INDEC. Pesce wies darauf hin, dass diejenigen, die diese Hypothekarkredite aufgenommen haben, zu 85% zu den zwei oberen Einkommensgruppen von jeweils 10% der Bevölkerung gehören. Außerdem sei die Säumigkeit bei den 97.000 Krediten, um die es geht, mit 2% sehr gering. In der Tat würde bei Änderung des Systems für schon gewährte Kredite ein Problem bei den Banken entstehen, die diese Kredite mit Depositen finanzieren, die mit dem CER-Index berichtigt werden, der eine minimale Differenz mit dem UVA-Index aufweist. Den großen Fehler der Pesifizierung von 2002 will Pesce nicht wiederholen. Denn das hat damals den Hypothekarkredit ganz zerstört, der sich ab Konvertibilität auf Dollarbasis gut entwickelt hatte. Die Schuldner erhielten damals mit der Umwandlung des Pesos zum Dollar von eins zu eins, bei einem viel höheren Wechselkurs, ein Riesengeschenk. Langfristige Kredite sind auf Dauer nur mit Wertberichtigung oder in einer einigermaßen stabilen Währung möglich.

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Der Senat hat am Donnerstag der Vorwoche mit Windeseile das von Wirtschaftsminister Massa entworfene Gesetzesprojekt verabschiedet, das die Exportzölle für Exporte von Kraftfahrzeugen abschafft und die Zulieferungsindustrie der Kfz-Fabriken zum “strategischen Sektor” erklärt. Das zielt auf die Absicht der Regierung ab, die lokale Produktion von Zubehörteilen für Kfz zu erweitern. Ohnehin haben Exportzölle bei Kfz überhaupt keinen Sinn.

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Der Senat hat auch das Gesetzesprojekt verabschiedet, das sich auf die Förderung der Biotechnologie und der Nanotechnologie bezieht. Industrien dieser Bereiche erhalten steuerliche Vorteile.

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Die Unternehmen, die landwirtschaftliche Produkte, einschließlich deren Industrieprodukte, exportieren, haben im August 3,39 Mrd. Dollar verrechnet, den höchsten Augustbetrag in 20 Jahren. In 8 Monaten 2022 waren es u$s 25,96 Mrd., was einen absoluten Rekord darstellt. Es waren 10% über dem Vorjahr. Doch im August 2022 wurden nur 1,3 Mio. Tonnen Sojabohne exportiert, 36% unter dem gleichen Vorjahresmonat und 82% unter August 2019. Das Sondersystem für Sojaexporte hat nicht funktioniert.

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Die vier schnellen Kriegsschiffe, die die Kriegsmarine unter der Macri-Regierung in Frankreich gekauft hat, von denen das letzte vor kurzem angekommen ist, die für die Kontrolle der Fischerei an der Grenze von 200 Meilen im patagonischen Meer bestimmt sind, werden nicht eingesetzt, sondern sie liegen aus Spargründen in Bahía Blanca vor Anker. Das bedeutet, dass die chinesischen Schiffe ungestört im argentinischen Hoheitsgebiet fischen können. Hinzu kommt jetzt noch das Manöver von Schiffen, die legal im argentinischen Gebiet fischen, aber dann die Grenze von 200 Meilen überqueren, und den Fisch auf Frachter verladen, so dass sie ihn faktisch dann zum freien Kurs exportieren.

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Der Umsatz des unabhängigen Einzelhandels lag im August 2022 um 1,4% über Juli 2022, aber um 2,2% unter dem gleichen Vorjahresmonat, hat der Verband CAME berichtet, der diesen Bereich vertritt. Doch die ersten 8 Monate des Jahres weisen eine interannuelle Zunahme von 1% aus. Gegenüber dem Vorjahr war die Entwicklung im August sehr unterschiedlich. Bei Pharmaprodukten fand eine Zunahme von 2,9% statt, bei Lebensmitteln eine von 2,8%, und bei Eisenwaren, Produkten für den Elektrizitätsbereich und Baumaterialien eine von 0,4%. Andere Bereiche weisen kaum Veränderungen und auch Rückgänge aus.

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Die Zahl der legal Beschäftigten, die Beiträge zum System der sozialen Sicherheit leisten, ist gemäß Angaben der ANSeS zum 30. Juni 2022 auf 12,70 Mio. gestiegen, mit einer Zunahme von 66.106 gegenüber Mai 2022. Diese Zunahme ist hauptsächlich auf Restaurants und Hotels zurückzuführen. Gegenüber Juni 2021 betrug die Zunahme 5%. In 12 Monaten zum Juni stieg die Zahl derjenigen, die im Abhängigkeitsverhältnis tätig sind, im privaten Bereich um 31.200 Personen und im öffentlichen um 6.500. Die Zahl der selbstständig Tätigen stieg um 26.300.

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Die Regierung hat schon im Juli höhere Rindfleischexporte zugelassen, nachdem der Binnenmarkt gut versorgt ist und die Preise sich wenig verändert haben. Im Juli erreichten diese Exporte wertmäßig u$s 321,5 Mio. und in 7 Monaten u$s 2,09 Mrd.

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Die lokalen Kfz-Fabriken haben im August 54.057 Automobile, Pick-ups und Lastwagen erzeugt, 22,8% über Juli und 40,9% über dem gleichen Vorjahresmonat. Die Lieferungen an die Agenturen betrugen 29.171 Einheiten, 41,3% über Juli und 30,2% über dem Vorjahr. Die Exporte betrugen 32.479 Kfz, 0,9% unter Juli und 22,9% über dem Vorjahr. Daraus ergibt sich, ohne die Veränderung des Bestandes zu berücksichtigen, ein Import von nur 7,593 Einheiten. In 8 Monaten betrug die lokale Fabrikation 346.788 Kfz, 29,6% über dem Vorjahr. Die Lieferungen an die Agenturen betrugen 234.836 Einheiten, 7,6% über dem Vorjahr, und der Export 295.465 Einheiten, 25,3% über dem Vorjahr, Daraus ergibt sich ein Import von 240.848 Einheiten. Die Importe lagen sowohl im Jahr wie im August weit unter den Exporten, wobei die Differenz wertmäßig noch höher ist, weil Argentinien teurere Modelle (vorwiegend Pick-ups) exportiert und billigere importiert. Die Hemmung der Kfz-Importe aus Brasilien verletzt das Mercosur-Abkommen, wird jedoch von der brasilianischen Regierung angesichts der schwierigen argentinischen Zahlungsbilanzlage geduldet.

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Das Energiersekretariat hat eine Erhöhung des Preises für Biodieselöl (das mit Sojaöl erzeugt wird) von 11,03% verfügt, und gleichzeitig die obligatorische Beimischung zum Dieselöl von 12,5% um 60 Tage verlängert. Das Biodieselöl ist von der Brennstoffsteuer befreit, so dass der Fiskus einen Verlust erleidet. Doch das Biodieselöl hat einen geringeren CO2-Ausstoss, ist somit umweltfreundlicher. Gleichzeitig wurde der Preis für Bioethanol, das dem Benzin beigemischt wird, um 9,53% bzw. 13,15% erhöht, je nach dem ob es aus Zuckerrohr oder Mais erzeugt wird. Beim Zuckerrohr ist der Alkohol, mit dem Bioethanol erzeugt wird, ein Spaltprodukt.

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Deutsche Wirtschaft

Nach der ersten Streikwelle gibt es vorerst keine neuen Verhandlungen zwischen der Lufthansa und ihren Piloten. Es seien bislang weder konkrete Gesprächstermine noch ein verbessertes Angebot eingegangen, sagte am Montag ein Sprecher der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit in Frankfurt. Eine Unternehmenssprecherin betonte zwar die grundsätzliche Gesprächsbereitschaft der Lufthansa, nannte aber ebenfalls keine konkreten Termine. Wohl nur mit erneuten Gesprächen könnte eine zweite Streikwelle verhindert werden. Am Freitag vergangener Woche waren wegen des ganztägigen Pilotenstreiks mehr als 800 Flüge mit 130.000 betroffenen Passagieren ausgefallen. (dpa)

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Von Juni auf Juli des laufenden Jahres sanken die deutschen Ausfuhren, mit einem Gesamtwert von E 131,2 Mrd., um 2,1%. Im Vergleich zum Vorjahresmonat allerdings ergab sich ein Exportplus von 14,3%. Von Januar bis einschließlich Juli 2022 summierten sich die deutschen Ausfuhren auf E 886,9 Mrd. Das ist trotz der Verwerfungen in Folge des Krieges in der Ukraine und eines Einbruchs im Geschäft mit Russland ein Plus von 13,4% zum Vorjahreszeitraum. (dpa)

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Die Erzeugerpreise erfassen den Preisdruck auf Herstellerebene, indem sie die Verkaufspreise der Produzenten abbilden. Die Entwicklung schlägt in der Regel mit etwas Zeitverzug teilweise auf die Verbraucherpreise durch, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Angesichts der hohen Teuerung hatte die EZB im Juli eine erste Zinsanhebung vorgenommen.

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Nach einer tariflichen Einigung in letzter Minute hat die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit den ab Mittwoch geplanten Pilotenstreik bei der Lufthansa abgesagt. Man habe am Dienstag eine Teillösung erreicht, teilte ein Sprecher mit. (dpa)

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Die Auftragslage der deutschen Industrie trübt sich weiter ein. Im Juli gingen erneut weniger Aufträge ein, wie aus Daten des Statistischen Bundesamts vom Dienstag hervorgeht. Der Auftragseingang fiel gegenüber dem Vormonat um 1,1%. Es ist bereits der sechste Rückgang in Folge. Die Nachfrage habe sich angesichts des Ukraine-Kriegs und der hohen Gaspreise schwach entwickelt, kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium. "Für die Industrieunternehmen bleibt der Ausblick auf das zweite Halbjahr gedämpft, was sich auch in einem abgekühlten Geschäftsklima und zurückhaltenden Exporterwartungen widerspiegelt." Im Detail kamen im Juli 4,5% weniger Bestellungen aus dem Inland, aus dem Ausland gingen dagegen 1,3% mehr Aufträge ein. Stützend wirkten die Bestellungen aus Ländern außerhalb der Eurozone. Nach Gütergruppen gingen die Orders für Konsumgüter ungewöhnlich stark um fast 17% zurück. Investitionsgüter wie Maschinen wurden jedoch nur etwas weniger bestellt als im Vormonat. Vorleistungsgüter wurden 1,5% mehr nachgefragt. (dpa)

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In der ersten Hälfte des Jahres stammte fast ein Drittel des in Deutschland erzeugten Stroms aus Kohlekraftwerken. Der Anteil des fossilen Energieträgers kletterte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,3 Punkte auf 31,4%. (dpa)

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Der Energietechnikkonzern Siemens Energy hat sich für die geplante vollständige Übernahme seiner Windkrafttochter Gamesa frisches Geld beschafft. Das Unternehmen platzierte eine nachrangige Pflichtwandelanleihe mit einem Gesamtnennbetrag von E 960 Mio., wie Siemens Energy mitteilte. Mit dem Nettoemissionserlös soll die Komplettübernahme von Siemens Gamesa zum Teil finanziert werden. Bisher hält Siemens Energy nur zwei Drittel an der Tochter, die erhebliche Probleme im Bereich Windkraftanlagen an Land hat. Ein rund vier Milliarden Euro schweres Übernahmeangebot für die ausstehenden Aktien wurde bereits im Mai angekündigt. Siemens Gamesa soll komplett übernommen und von der Börse genommen werden, um das Unternehmen leichter zurück auf Kurs zu bringen. Die Pflichtwandelanleihe gilt als ein erster Schritt. (dpa)

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Weltwirtschaft

Der vorläufige Lieferstopp Russlands über die wichtige Pipeline Nord Stream 1 hat den europäischen Gaspreis am Montag nach oben schnellen lassen. Am Vormittag sprang der Preis des Terminkontrakts TTF für niederländisches Erdgas um etwa 72,5 Euro auf zuletzt 281 Euro je Megawattstunde. Das waren rund 35% mehr als am Freitag. Der TTF-Kontrakt wird häufig als Richtschnur für das europäische Preisniveau verwendet. Ausschlaggebend für den Preissprung zum Wochenstart war, dass Russland seine Erdgaslieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 bis auf Weiteres ruhen lässt. Als Grund gab der Konzern Gazprom am Wochenende technische Probleme an. Der Kreml wies am Montag die Schuld dafür von sich und machte den Westen und seine Sanktionen gegen Russland dafür verantwortlich. (dpa)

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EU-Industriekommissar Thierry Breton erwartet angesichts zahlreicher Krisen tiefgreifende Veränderungen im globalen Wirtschaftssystem. Er glaube, dass man gerade das Ende einer wirtschaftlichen Ära erlebe, sagte er am Montag in Eindhoven. Der langjährige Glaube an auf enge Zeitfenster abgestimmte Produktionsabläufe, geografische Spezialisierung und lange Lieferketten sei überholt. "Wir haben nun reichlich Erfahrung damit, dass globale Lieferketten durch die chinesische Abschottungspolitik, den Krieg in der Ukraine und Exportbeschränkungen unserer internationalen Partner gestört werden", sagte der französische Politiker. Die Weltpolitik habe sich innerhalb kürzester Zeit stark zersplittert, China sei zunehmend dominant, und der Druck auf demokratische Werte wachse weltweit. Gleichzeitig befinde man sich dauerhaft in Krisen. Als Beispiele nannte er die Corona-Pandemie, den Klimawandel und Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Um gegenüber anderen Akteuren auf der Weltbühne besser dazustehen, brauche es neue Werkzeuge. So habe man mit Handelspartnern wie den USA während der Corona-Pandemie erst nach Einführung eines Exportkontrollmechanismus aus einer Position der Stärke heraus verhandeln können. Zuvor hätten die USA ihrerseits Lieferketten für die Impfstoffproduktion blockiert. (dpa)

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Die großen Ölnationen des Verbundes Opec+ senken ihr Förderziel nach den Erhöhungen der vergangenen Monate wieder leicht ab. Die gemeinsame Tagesproduktion für den Oktober werde um 100.000 Barrel (je 159 Liter) reduziert, hieß es am Montag nach einer Online-Sitzung der Ölminister aus rund 20 Ländern. Durch die Angebotskürzung stiegen die Ölpreise am Montagnachmittag der Nordseesorte Brent auf 96,64 US-Dollar pro Barrel. Das waren u$s 3,62 mehr als am Freitag der Vorwoche. Die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) legte um u$s 3,12 auf u$s 89,99 Dollar zu. Die Preisaufschläge zum Wochenstart folgen auf zum Teil deutliche Abschläge in der vergangenen Woche. Als Hauptgrund dafür gelten die trüben Konjunkturaussichten und die entsprechend schwach erwartete Nachfrage nach Erdöl, Benzin und Diesel. (dpa)

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Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich im September wieder eingetrübt. Der vom Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindikator fiel gegenüber dem Vormonat um 6,6 Punkte auf minus 31,8 Zähler. Das ist der tiefste Stand seit Mai 2020. Sowohl die Konjunkturerwartungen als auch die Lagebewertung trübten sich deutlich ein. "Anfang September stellt sich die konjunkturelle Lage in der Eurozone wieder deutlich schlechter dar", kommentierte Sentix das Ergebnis. "Auch in Deutschland werden die Konjunktur-Wolken immer dunkler." Während sich dort die Lagebeurteilung zum dritten Mal in Folge abgeschwächt habe, seien die Erwartungen sogar auf ein Rekordtief gefallen. Auch global neige die Waage in Richtung Rezession. Die Konjunktur in den USA stehe "auf der Kippe", in der asiatischen Region (ohne Japan) sei die Entwicklung besorgniserregend. China drohe in eine Stagnation abzurutschen. (dpa)

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Die hohe Inflation in der Türkei steigt weiter an. Die Teuerung lag im August bei 1,5%, und in 12 Monaten bei 80,21%, wie das nationale Statistikamt mitteilte. Die Lebensmittelpreise stiegen im Jahresvergleich im Schnitt um mehr als 90%. Im Juli hatten die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 79,6% höher gelegen. Die Inflation in der Türkei wird durch mehrere Faktoren getrieben. Seit längerem sorgt die schwache Landeswährung Lira für Preisauftrieb, da sie in die Türkei importierte Güter wechselkursbedingt verteuert. Hinzu kommen Probleme in den internationalen Lieferketten, die Vorprodukte teurer machen. Daneben steigen die Preise von Energie und Rohstoffen, vor allem wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine. Anders als viele andere Zentralbanken stemmt sich die türkische Notenbank gegen die Entwicklung jedoch nicht mit Zinsanhebungen. Im August hatte die Zentralbank den Leitzins stattdessen sogar von 14% auf 13% gesenkt. (dpa)

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Der Euro steht an den Finanzmärkten angesichts der Gaskrise Europas weiter unter Druck. Am Montagmorgen fiel die Gemeinschaftswährung bis auf 0,9881 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit knapp 20 Jahren. Weniger hatte ein Euro zuletzt am Jahresende 2002 gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 0,9993 Dollar festgesetzt. Belastet wird der Euro schon seit einiger Zeit durch die ungewisse Versorgung mit Erdgas. Im Tagesverlauf dürften Anleger auch Konjunkturdaten aus der Eurozone im Blick haben. (dpa)

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Der Bayer-Konzern hat wegen angeblicher illegaler Provisionen und Falschangaben bei der Vermarktung bestimmter Medikamente einem millionenschweren Vergleich in den USA zugestimmt. Bayer zahle zur Beilegung der Verfahren rund u$s 40 Mio., teilte das Justizministerium mit. Ein Schuldgeständnis gab das Unternehmen nicht ab. Konkret geht es laut der Mitteilung um Whistleblower-Klagen einer ehemaligen Marketing-Mitarbeiterin. Sie beschuldigte Bayer, den Absatz von zwei Arzneimitteln durch verdeckte Provisionszahlungen ("Kickbacks") an Krankenhäuser und Ärzte angetrieben zu haben. Außerdem habe Bayer beim Verkauf falsche Angaben gemacht und bei einem dritten Medikament Sicherheitsrisiken heruntergespielt. (dpa)

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Die Finanzminister der G7 wirtschaftsstarker Demokratien wollen einen Preisdeckel auf russisches Öl durchsetzen. In einer gemeinsamen Erklärung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, forderten sie am Freitag vergangener Woche zudem alle Länder, die russisches Öl importieren, auf, sich dieser Maßnahme anzuschließen. "Wir streben eine breite Koalition an, um die Effektivität zu maximieren", heißt es in dem Papier. (dpa)

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Der Preisauftrieb auf Erzeugerebene hat sich in der Eurozone nach einer kurzen Pause wieder verstärkt. Im Juli stiegen die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, zum Vorjahresmonat um 37,9%. Das ist der stärkste Schub seit Bestehen der Währungsunion. Im Mai und Juni hatte sich der Preisauftrieb etwas abgeschwächt, nachdem die Preise bereits im April mit Rekordgeschwindigkeit gestiegen war. Besonders stark steigen die Herstellerpreise weiter im Energiesektor. Zum Vorjahresmonat verdoppelten sie sich fast, allein zum Vormonat stiegen sie um 9%. (dpa)

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Die Gaslieferungen über Nord Stream 1 können nach Angaben Russlands wegen der Sanktionen bis auf weiteres nicht wieder aufgenommen werden. "Wir wissen nicht, wie die Reparaturarbeiten durchgeführt werden sollen, weil die Sanktionen dies verhindern", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. (dpa)

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Die von asiatischer Billigkonkurrenz bedrängte maritime Industrie in Europa sieht große Chancen in der klimaneutralen Nachrüstung Zehntausender Schiffe. "Die bestehende Ausrüstung zu modifizieren, das ist die Herausforderung, und hier kommt Europa ins Spiel", sagte der Chef des Motorenherstellers MAN Energy Solutions, Uwe Lauber. (dpa)

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Bargeld ist einer Umfrage zufolge in Deutschland und Österreich das mit Abstand beliebteste Zahlungsmittel. Die Nutzung von Scheinen und Münzen sei nach drei Jahren leicht gestiegen, teilte das Beratungsunternehmen Bearingpoint unter Verweis auf eine Yougov-Erhebung mit. Demnach zahlen 69 Prozent in Deutschland und 77 Prozent in Österreich häufig bar. (dpa)

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Die Forderung nach einer kräftigen Zinserhöhung im Euroraum zur Eindämmung der Inflation wird lauter. Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing geht zwar davon aus, dass die deutsche Wirtschaft genug Widerstandskraft besitzt, um die zu erwartende Rezession zu bewältigen. "Aber das bedingt, dass die Zentralbanken jetzt schnell und entschlossen handeln." (dpa)

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Verbraucher sollen nach dem Willen der EU-Kommission mit Einnahmen aus übermäßigen Gewinnen von Energiefirmen entlastet werden. Unternehmen, die CO2-arm Energie produzierten, machten derzeit Zufallsgewinne, die nicht ansatzweise ihre Produktionskosten widerspiegelten, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. (dpa)

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Die Wirtschaft der Eurozone hat sich im ersten Halbjahr besser entwickelt als bisher gedacht. Im zweiten Quartal wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der 19 Euroländer zum Vorquartal um 0,8%, wie das Statistikamt Eurostat nach einer dritten Schätzung mitteilte. In der vorherigen Schätzung war nur ein Wachstum von 0,6% ermittelt worden. Für das erste Quartal wurde das Wachstum zudem von 0,5% auf 0,7% nach oben revidiert. In den 27 Ländern der Europäischen Union (EU) entwickelte sich die Wirtschaft im ersten Halbjahr ähnlich. Die Wirtschaftsentwicklung in den einzelnen Ländern fällt jedoch sehr unterschiedlich aus. Während in der Eurozone die Niederlande mit 2,6% das mit Abstand stärkste Wachstum im zweiten Quartal aufweisen, sind die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen jeweils geschrumpft. Dies dürfte eine Folge der einst engen Wirtschaftsbeziehungen mit Russland sein, die im Zuge des Ukraine-Kriegs und westlicher Sanktionen zu einer Belastung geworden sind. Zudem leiden die baltischen Staaten unter einer besonders hohen Inflation. Die deutsche Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal leicht um 0,1%. (dpa)

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Der weltgrößte Zementkonzern Holcim hat den Verkauf seines Geschäfts in Brasilien abgeschlossen. Dies teilte der Heidelbergcement-Konkurrent am Mittwoch in Zug mit. Die Veräußerung für einen Unternehmenswert von 1,025 US-Milliarden war vor einem Jahr angekündigt worden. Holcim trennt sich schon seit längerem von wenig profitablen Geschäftsteilen. Lateinamerika bleibe für Holcim aber eine zentrale strategische Wachstumsregion, teilte das Schweizer Unternehmen weiter mit. Zuvor hatte sich der Konzern aus mehreren Ländern wie etwa Indonesien, Malaysia und Singapur zurückgezogen. Und auch einen Käufer für sein Indien-Geschäft hat der Zementkonzern schon gefunden. (dpa)

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Statistiken

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