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Wirtschaft in Kürze


Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 144,29, gegen $ 142,52 eine Woche zuvor. Die ZB konnte am Mittwoch weiter Devisen am Markt kaufen, womit dies schon zehn Tage in Folge geschieht und insgesamt über u$s 300 Mio. ausmacht. Dennoch hat die ZB im August per Saldo u$s 550 Mio. verloren. Die ZB rechnet weiter mit Überschuss, einmal weil die teuren Importe von verflüssigtem Gas abnehmen, und dann, weil die Importbeschränkung verschärft wurde, weil das Produktionsministerium die Liste der Produkte, bei denen der Import genehmigungspflichtig ist, ausgeweitet hat, so dass grundsätzlich Importe von Konsumgütern, die mit lokal erzeugten konkurrieren oder einfach nicht notwendig sind, nicht mehr genehmigt werden. Der Schwarzkurs schloss zu $ 295, knapp über der Vorwoche, und der Kurs, der sich durch Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar ergibt (CCL) schloss um die $300, gegen $ 284 in der Vorwoche. Die Landesrisikorate sank auf 2.347 Basispunkte

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires stieg in einer Woche zum Mittwoch um 11,34%, und liegt jetzt um 67,96% über Ende 2021. Die Aktien argentinischer Unternehmen, die an der Börse von New York gehandelt werden, standen in der Woche zum Mittwoch im Zeichen der Hausse, mit Zunahmen von über 5% und 6%.

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Die argentinischen Staatstitel, die auf Dollar lauten und in New York gehandelt werden, wiesen in der Woche zum Mittwoch eine differenzierte Entwicklung auf, mit einem Rückgang von 2,30% beim Bono 2028 und einer Hausse von 3,81% beim Bono 2035.

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Die vom INDEC erfassten Supermärkte wiesen im Juni 2022 einen Umsatz von $ 196,11 Mrd. aus, 68,6% über dem Vorjahr. Zu konstanten Preisen betrug die Zunahme 2%, und in Mengen noch mehr, weil der Übergang auf billigere Marken und Produkte weiter andauert. Bei den unabhängigen Selbstbedienungsgeschäften lag der Umsatz im Juni bei $ 33,92 Mrd., 68,4% über dem Vorjahr, was real eine Abnahme von 1,1% ergibt. Die Shopping-Centers wiesen im Juni einen Umsatz von $ 57.99 Mrd. aus, 266,9% über dem Vorjahr. Bei Inflationsbereinigung ergibt sich eine Zunahme von 114,2%, wobei jedoch die Vergleichsbasis von 2021 wegen der Pandemie anormal niedrig war.

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Der Index der Grossistenpreise des INDEC verzeichnet im Juli eine Zunahme von 7,1%, womit er in diesem Jahr um 44,4% und in 12 Monaten zum Juli um 54,8% stieg. Bei der Zusammensetzung des Indices ergibt sich, dass primäre Produkte um 3,8% stiegen, Industrieprodukte um 8%, und importierte Produkte um 8,6%.

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Der Index der Baukosten des INDEC verzeichnet im Juli eine Zunahme von 6,8%, womit sie in diesen Jahr 39,3% und in 12 Monaten zum Juli 58,4% betrug. Im Juli stiegen Baumaterialien um 12,3%, Arbeitskosten um 1,8%,und Gemeinkosten um 5,1%.

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Trotz Einfuhrbeschränkung verbleibt der Einsatz von Düngemitteln dieses Jahr auf einem hohen Stand. Der Verband Fertilizar, der sich intensiv mit dem Thema befasst, hat darauf hingewiesen, dass der gesamte Konsum von Düngemitteln im Jahr 2011 3,7 Mio. Tonnen betrug, danach bis auf 2,4 Mio. Tonnen im Jahr 2015 zurückging, und von da an kontinuierlich stieg, bis auf 5,7 Mio. Tonnen 2021. Für ganz 2022 wird mit 5,2 Mio. Tonnen gerechnet. Dabei entfallen 3,9 Mio. Tonnen auf lokale Produktion, und der Rest auf Importe. Die Fachleute weisen darauf hin, dass noch zu wenig gedüngt wird, und dem Boden dabei mehr Nährstoffe entzogen werden, als ihm zugeführt werden. Ebenfalls werden viel zu wenig Bodenstudien durchgeführt, um festzustellen, welche Nährstoffe fehlen und somit korrekt zu düngen. Doch auf alle Fälle wäre laut Fertilizar in der Periode 2020/21 die Gesamternte von ca. 140 Mio. Tonnen Getreide und Ölsaaten ohne die hohe Düngung nicht möglich gewesen. Als noch kaum gedüngt wurde, lagen die Ernten unter 40 Mio. Jato. Für einen Dollar, der für Düngemittel ausgegeben wird, ergeben sich schließlich dank höherer Erträge drei zusätzliche Dollar beim Export von Getreide und Ölsaaten.

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Die lateinamerikanische Entwicklungsbank (früher Andenköperschaft, CAF, benannt) hat Argentinien einen Kredit von u$s 740 Mio. erteilt, der für verschiedene Zwecke bestimmt ist; Exportförderung, Straßen, Erziehung, Besserung der Nahrungsmittelversorgung für die Armen, und Wasserversorgung und Abwassersysteme in der AMBA-Gegend. Vom Gesamtkredit wurden schon u$s 400 Mio. ausgezahlt, was zunächst die ZB-Reserven erhöht. Der entsprechende Pesobetrag wurde an das Wirtschaftsministerium übertragen, das ihn zunächst für Nahrungsmittelversorgung für die Armen einsetzen will. Mit diesen Kredit wird somit zunächst ein (geringer) Teil des Defizites finanziert.

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Der Staatssekretär für Industrie, José Ignacio de Mendiguren, traf sich in der Vorwoche mit dem lokalen Vertreter der Weltbank, Jordan Schwarz, und der für die Region verantwortlichen der Bank, Ana María Avilés, um über die Möglichkeit eines Kredites für kleine und mittlere Unternehmen, im Rahmen der Programme des Industriesekretariates, zu reden. Mendiguren wies dabei auf einen Kredit dieser Art hin, den er als Präsident der staatlichen BICE-Bank (das Amt, das er bisher bekleidete) erhalten habe. Seit Sergio Massa Wirtschaftsminister ist, ist das Thema der Kredite der Weltbank, der BID u.a. Förderungsbanken in den Vordergrund gerückt. Massa hat schon die einzelnen Minister, die für Kredite dieser Finanzanstalten zuständig sind, die gewährt aber kaum abgehoben wurden, angewiesen, sich um dies intensiv zu kümmern. Es handelt sich hier um etliche hunderte Millionen Dollar, die zunächst bei der Zahlungsbilanz ins Gewicht fallen, und dann die Wirtschaft antreiben.

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Jorge Walter Correa, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft der Gerbereiarbeiter, wurde zum Arbeitsminister der Provinz Buenos Aires ernannt. Als erstes hat er von Industriesekretär José Ignacio de Mendiguren gefordert, dass er den Exportzoll von 15% auf rohe Rinderhäute wieder einführe, der zur Zeit von Axel Kicillof als Wirtschaftsminister galt. Mit diesem Exportzoll wird der Export von gegerbten Häuten gefördert. Zum Teil gleicht dies den Importzoll der EU u.a. Ländern aus, der bei gegerbten Häuten viel höher als bei rohen Häuten ist. Von 1971 bis1976 war der Export von rohen Häuten direkt verboten. Correa wies darauf hin, das beim Export roher Häute gegenwärtig über 4.000 Arbeitsplätze verloren gegangen seien.

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Die Staatsausgaben für Sozialausgaben haben sich dieses Jahr gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Gemäß offiziellen Zahlen über die Staatsfinanzen wurden in 8 Monaten 2022 $ 448,52 Mrd. für das Programm “Arbeit schaffen” (“Potenciar trabajo”) und die Lebensmittelkarte AlimentAr aufgewendet, 111% über der gleichen Vorjahresperiode, bei einer Inflation, die in 12 Monaten zum Juli 71% betrug. Für das Programm ”Arbeitsbeschaffung” wurden in 8 Monaten 2011 $ 237,65 Mrd. eingesetzt, gegen $ 97,79 Mrd. in der gleichen Vorjahresperiode. Für de Nahrungsmittelkarte AlimentAr wurden dieses Jahr $ $ 210,87 Mrd. aufgewendet, gegen $ 113,52 Mrd. im Vorjahr.

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YPF hat am Montag die Preise von Benzin und Dieselöl um durchschnittlich 7,5% erhöht. Bei Benzin betrug die Zunahme durchschnittlich 8,5%, und somit 32% in 12 Monaten zum August, und bei Dieselöl 6%, und 41,7% in 12 Monaten.

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Das staatliche Amt “Radio y televisión argentina”, das den Rundfunksender “Radio Nacional” und den staatlichen Fernsehkanal betreibt, hat im 1. Halbjahr 2022 $ 7,49 Mrd. ausgegeben, 114% über der gleichen Vorjahresperiode. Die Belegschaft beträgt 1.091 Personen beim Rundfunk und 1.316 beim Fernsehkanal. Für Löhne wurde dieses Jahr $ 4,66 Mrd. ausgegeben, 83% über dem Vorjahr.

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Am 1. November 2022 tritt das neue System für die Lieferung von Rindfleisch an die Metzger in Kraft. Statt das halbe Leib zu liefern, müssen die Schlachthöfe das Leib in die einzelnen Schnitte zerschneiden, und diese an die Metzger liefern. Das erleichtert die Arbeit des Metzgers, belastet aber den Schlachthof mit einer zusätzlichen Arbeit, für die er nicht vorbereitet ist. Die Schlachthöfe müssen auf alle Fälle investieren und mehr Personal anstellen. Der Sinn der Maßnahme besteht darin, die einzelnen Schnitte entsprechend dem Konsum zu liefern. In wohlhabenden Gegenden wird mehr Lende (lomo) konsumiert, und in ärmeren Gegenden mehr “asado” und billigere Schnitte. Außerdem wird die harte Arbeit derjenigen abgeschafft, die das Leib vom Lastwagen zum Metzger tragen.

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Der gesetzliche Mindestlohn wurde für September auf $ 51.200 festgesetzt, für Oktober auf $ 54.550, und für November auf $ 57.900. Danach soll er weiter erhöht werden. Das hat der Rat des Mindestlohnes bestimmt, der sich aus den Gewerkschaftsverbänden CGT und CTA, und den Unternehmerverbänden “Unión Industrial Argentina”, Adeba, CAME, Coninagro u.a, plus dem Wirtschaftsministerium zusammensetzt. Die Erhöhung erreicht bis November insgesamt 75,5%. Die Löhne liegen allgemein weit über dem Mindestlohn. Doch er wirkt sich direkt auf die Bezieher der Subvention des Programmes “Arbeit schaffen” (”Poteciar trabajao”) aus, die im November $ 28.839 erhalten. Außerdem überträgt sich der Mindestlohn auf die Pensionen und die Subvention für Arbeitslose aus. All diese Erhöhungen belasten die Staatskasse.

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Das Handelssekretariat hat 34 weitere Warengruppen, die bisher ohne Beschränkung importiert werden konnten, auf die Gruppe der lizenzpflichtigen Waren übertragen, bei denen die beantragten Importe nur teilweise genehmigt werden. Grundsätzlich sollen Konsumgüter, und besonders Luxusgüter, von der Importgenehmigung ausgeschlossen werden, vor allem, wenn analoge Güter im Land hergestellt werden.

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Das primäre Defizit der Staatsfinanzen lag im Juli mit $ 75.95 Mrd. um 23% unter dem gleichen Vorjahresmonat. Mit Zinsen lag das Gesamtdefizit bei $ 131,66 Mrd. In 7 Monaten 2022 betrug das primäre Defizit $ 876,62 Mrd., was 1.13% des BIP darstellt, wobei im Budget 1,23% vorgesehen waren. Die Staatseinnahmen betrugen im Juli $ 1,38 Bio., 82,8% über dem Vorjahr, was eine reale Zunahme von 11,6% ergibt. und die Ausgaben lagen bei $ 1,38 Bio., 62% über dem Vorjahr, was eine reale Abnahme von 3,7% gegenüber dem Vorjahr ergibt. Die Ausgaben sind vornehmlich infolge der Inflation zurückgegangen, weil Gehälter und Pensionen nicht dieser Schritt hielten.

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Die Handelsbilanz schloss im Juli mit einem Defizit von u$s 437 Mio. Es ist der zweite Monat in Folge mit Defizit. Im Juni betrug es u$s 231 Mio. Die Exporte lagen im Juli mit u$s 7.773 Mio. um 7,2% über dem Vorjahr, aber die Importe erreichten u$s 8.210 Mio, 43,7% über dem Vorjahr. Die anormale Zunahme beruht auf Importen von Gas und Dieselöl. Im Laufe dieses Jahres lagen die Importe von Brennstoffen mit u$s 8,865 Mio. fast doppelt so hoch wie im ganzen Jahr 2021.

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Die Regierung hat Investitionen zur Erhöhung der Transportkapazität der Gasleitung “Néstor Kirchner” eingeleitet. Am Montag wurde die Ausschreibung zum Kauf von zwei Turbokompressoren von 15.000 PS veröffentlicht, und in Kürze kommt noch die Ausschreibung für Kompressionsanlagen hinzu, die in Neuquén und Salliqueló eingesetzt werden sollen. Damit verdoppelt sich die Transportkapazität der Leitung, die bisher auf 11 Mio. Kbn. täglich veranschlagt wurde. Die Anlage in Tratayén (bei Vaca Muerta) soll im Juni 2023 in Betrieb genommen werden, und die von Salliqueló einen Monat später.

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Die Gesamtzahl der Staatsangestellten (Bndesstaat, Provinzen, Gemeinden und autonome Ämter) lag im Mai 2022 gemäß Angaben des Arbeitsministeriums bei 3,35 Mio. 31,7% mehr als im Januar 2012. Die Zahl der legal Beschäftigten der Privatwirtschaft stieg in der gleichen Periode nur von 6,07 auf 6,12 Mio. Beim Bundesstaat entfallen 73.985 auf die Zentralverwaltung, 87.824 auf dezentralisierte Ämter (AFIP, ANSeS, PAMI, Conicet u.a.), ca. 200.000 auf Streit- und Sicherheitskräfte und 92.000 auf Staatsunternehmen.

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Durch Dekret 827/22 wird bestimmt, dass der gesamte Bereich des Bundesstaates jeden Monat dem INDEC die Zahl der Angestellten mitteilen muss. Das umfasst jetzt durch Verwaltungsbeschluss auch die Staatsunternehmen.

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Der EMAE-Index des INDEC, der eine grobe Schätzung des Bruttoinlandsproduktes auf Grund kurzfristig verfügbarer Daten ist, lag im Juni um 1,1% über Mai 2022 und um 6,4% über dem gleichen Vorjahresmonat. Von den 14 Bereichen, die interannuelle Zunahmen aufweisen, stechen Hotels und Restaurants mit 39,2%, Bergbau mit 13,2% und Transport und Fernverbindungen mit 10,8% hervor.

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Die zentrale Gegend des Landes, die den Norden der Provinzen Buenos Aires und La Pampa und die Provinzen Córdoba, San Luis, Santa Fe umfasst, leidet unter einer starken Dürre. Mit 280 Millimetern hat es dieses Jahre nur halb so viel wie im Durchschnitt der Vorjahre geregnet. Die Aussaat von Mais, die schon hätte beendet sein müssen, wurde weitgehend hinausgeschoben, in Erwartung des Regens.

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Etwa 1,2 Mio. Pensionäre, die im Oktober bis zu $ 44.731 und im November $ 47.478 beziehen, werden in diesen zwei Monaten einen Zusatz von $ 1.378 bis $ 4.125 erhalten. Ausgeschlossen sind die Pensionäre, die sich einem Moratorium angeschlossen haben. Die Zusatzzahlung erfolgt auf Grund der im Gesetz 27.426 enthaltenen Bestimmung, dass die Pensionen nicht unter 82% des gesetzlichen Mindestlohnes liegen dürfen.

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Im ersten Halbjahr 2022 erreichten die Exporte landwirtschaftlicher Produkte u$s 31 Mrd., 21% mehr als im Vorjahr. Nach Angaben der Stiftung FADA, die sich mit Studien der Landwirtschaft befasst, stieg der Dollarerlös dieses Jahr bei Weizen um 105%, bei Gerste um 72%, bei Sonnenblume um 62%, bei Gemüse um 55%, bei Zitronen um 44%, bei Milch & Milchprodukten um 38%, bei Mais um 27% und bei Geflügel um 22%. Der Betrag der Exportzölle betrug im 1. Halbjahr u$s 5,68 Mrd.

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Lateinamerikanische Wirtschaft

Angesicht der weltweit steigenden Nachfrage nach Lithium hat die mexikanische Regierung einen Staatskonzern zur Förderung und Vermarktung des Leichtmetalls gegründet. Der für Elektroautos wichtige Rohstoff werde künftig exklusiv von dem Unternehmen Litio para México (Lithium für Mexiko) produziert und vertrieben, hieß es in einem Dekret. Im April wurde das Bergbaugesetz in Mexiko reformiert, damit nur noch der Staat Lithiumvorkommen erforschen, abbauen und verkaufen kann. Noch wird in Mexiko kein Lithium gefördert, obwohl bereits eine Reihe von Konzessionen vergeben wurden. Diese Verträge sollen nun überprüft werden. (dpa)

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Deutsche Wirtschaft

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hat wegen der Energiepreise Entlastungen für Unternehmen gefordert. DIHK-Präsident Peter Adrian sagte der dpa, eine Senkung der Energiesteuer auf den Gasverbrauch der Betriebe auf das europäische Mindestniveau wäre eine einfache und schnellwirkende Entlastung. (dpa)

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Der für die Schifffahrt auf dem Rhein wichtige Pegelstand bei Kaub steigt. Er erhöhte sich nach Angaben der zuständigen Bundesbehörde bis 5.00 Uhr am Montag auf 100 Zentimeter. Das waren 40 Zentimeter mehr als am Sonntag um die gleiche Uhrzeit. (dpa)

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Wegen niedriger EU-Fangquoten und höherer Dieselpreise haben deutsche Fischer 2021 deutlich weniger Fisch an Land gebracht als im Vorjahr. Insgesamt kamen sie auf 163 853 Tonnen und damit 9,5% weniger, wie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung mitteilte. (dpa)

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Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft trüben sich nach Einschätzung der Bundesbank zunehmend ein. Eine sinkende Wirtschaftsleistung im Winterhalbjahr sei "deutlich wahrscheinlicher geworden", schreibt die Bundesbank in ihrem Monatsbericht August. "Die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland wird im Sommerquartal und darüber hinaus von den ungünstigen Entwicklungen am Gasmarkt beeinträchtigt", erklärten die Bundesbank-Volkswirte. Für Juli bis einschließlich September 2022 erwarten sie, dass die deutsche Wirtschaftsleistung "erneut in etwa auf der Stelle treten" wird. Bereits für das zweite Quartal hatte das Statistische Bundesamt eine Stagnation des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zum Vorquartal errechnet. (dpa)

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Angeheizt von hohen Energiepreisen sind die Preise für gewerbliche Produkte in Deutschland im Juli im Rekordtempo gestiegen. Die Erzeugerpreise legten um 5,3% gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat um 37,2% zu, wie das Statistische Bundesamt am Freitag vergangener Woche mitteilte. Es war der stärkste Anstieg innerhalb eines Jahres seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Die Erzeugerpreise beschreiben die Preisentwicklung für die in Deutschland erzeugten und verkauften Produkte des Bergbaus, der Industrie sowie der Energie- und Wasserwirtschaft. Sie haben in einer späteren Stufe des Wirtschaftsprozesses auch Auswirkungen auf die Verbraucherpreise. (dpa)

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Das deutsche Gastgewerbe sieht sich trotz einer Umsatzerholung im Juni weiterhin in einer tiefen Krise. Den Betrieben drohe angesichts stark steigender Kosten das dritte Verlustjahr in Folge, warnte der Dehoga-Bundesverband am Freitag vergangener Woche in Berlin. Die Branche sei zeitgleich mit explodierenden Kosten in den Bereichen Energie, Lebensmittel und Personal konfrontiert. Zusätzlich seien wegen der geplanten Corona-Maßnahmen wieder starke Umsatzverluste im kommenden Winter zu erwarten. Laut Statistischem Bundesamt hat das Gastgewerbe im Juni erstmals wieder einen Umsatz auf dem Niveau von vor der Coronakrise erreicht. Vor allem dank Preissteigerungen hatten die Wirte und Hoteliers wieder so viel Geld in den Kassen wie zuletzt im Februar 2020. (dpa)

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Die Inflation hat die in Corona-Zeiten angesammelten Ersparnisse der Deutschen laut Ifo-Institut inzwischen aufgezehrt. Weil die Verbraucherpreise aber weiter kräftig steigen, "wird der private Konsum im weiteren Verlauf des Jahres als Konjunkturmotor in Deutschland leider ausfallen", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser am Dienstag in München. Wie die Bilanzen der Banken zeigen, wurden die zusätzlichen Einlagen "bis zum Ende des ersten Quartals 2022 fast vollständig abgebaut". (dpa)

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Der hartnäckige Stau von Containerschiffen in der Deutschen Bucht hat sich nach Beobachtungen des Kiel Instituts für Wirtschaftsforschung (IfW) zuletzt deutlich verkleinert. "Statt 24 Containerschiffen warten derzeit "nur" noch 17 auf Abfertigung in Hamburg oder Bremerhaven", berichtete IfW-Ökonom Vincent Stamer im jüngsten "Kiel Trade Indicator". Allerdings sei es für eine Entwarnung noch zu früh: "Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich der Stau weiter in diesem Tempo zurückbildet." (dpa)

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Der Verkauf von Elektronik-Geräten in Deutschland ist im ersten Halbjahr inmitten von anziehender Inflation und Konjunktursorgen auf breiter Front zurückgegangen. Bei Fernsehern, der größten Produktkategorie, sank der Absatz im Jahresvergleich um 16,8% auf knapp 2,7 Mio. Geräte. Zugleich federte der Anstieg des durchschnittlichen Verkaufspreises den Umsatzrückgang ab, wie aus am Dienstag veröffentlichten Zahlen des Branchenverbandes gfu hervorgeht. Zu den Lichtblicken für die Elektronik-Industrie gehörten neben Smartphones auch Kopfhörer sowie Streaming-Sticks und -Boxen. (dpa)

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Die deutschen Energiekonzerne Eon und Uniper wollen ab 2025 in großem Stil klimaneutral hergestellten Wasserstoff aus Kanada nach Deutschland importieren. Produzieren soll ihn der kanadische Projektentwickler Everwind. Der Wasserstoff soll in der Chemikalie Ammoniak gebunden nach Deutschland kommen. Eon und Uniper gaben am Dienstag die Unterzeichnung von Absichtserklärungen mit Everwind am Rande der deutsch-kanadischen Regierungsgespräche bekannt. Demnach streben die Unternehmen jeweils einen Abnahmevertrag über bis zu 500.000 Tonnen grünen Ammoniak pro Jahr an. Ammoniak ist eine chemische Verbindung von Stickstoff und Wasserstoff und lässt sich leichter transportieren als reiner Wasserstoff. Die Produktionsanlage für grünen Wasserstoff und Ammoniak soll in der Ortschaft Point Tupper in der kanadischen Provinz Nova Scotia entstehen. "Sie befindet sich in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium und wird voraussichtlich Anfang 2025 den kommerziellen Betrieb aufnehmen", teilte Eon in Essen mit. Sie werde weltweit eine der ersten sein, um bis 2025 grünes Ammoniak bereitzustellen, hieß es weiter. (dpa)

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Öffentliche Gebäude sollen ab September in der Regel nur noch bis maximal 19 Grad beheizt werden, um in der Gaskrise Energie zu sparen. Eine entsprechende Verordnung hat das Bundeskabinett am Mittwoch beschlossen. Bisher lag die empfohlene Mindesttemperatur für Büros bei 20 Grad. Durchgangsbereiche wie Flure, Foyers oder Technikräume sollen normalerweise nicht mehr geheizt werden. Diese und weitere Vorgaben sollen ein halbes Jahr lang gelten. Vorgesehen ist auch ein Verzicht auf Beleuchtung von Gebäuden und Denkmälern aus ästhetischen oder repräsentativen Gründen. Auch Leucht-Werbung soll über Nacht ausgeschaltet werden. (dpa)

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DGB-Chefin Yasmin Fahimi hält unmittelbare Lohnerhöhungen in Zeiten der Inflation für besonders wichtig - sieht aber auch Grenzen. "Völlig klar ist, dass die jetzigen Herausforderungen nicht allein mit Lohnpolitik zu lösen sind", sagte Fahimi. "Dann müssten wir mit Lohnforderungen von 15% und mehr in die Tarifrunden gehen." Die IG Metall etwa zieht mit einer Forderung nach 8% in die Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie. (dpa)

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Die Auftragsbücher der deutschen Werkzeugmaschinenbauer haben sich trotz Lieferengpässen und wirtschaftlicher Folgen des Ukraine-Krieges im ersten Halbjahr kräftig gefüllt. Die Bestellungen legten gegenüber dem Vorjahreszeitraum einschließlich Preiserhöhungen (nominal) um 34% zu. "Bezogen auf die erste Jahreshälfte ist das Volumen sogar fast auf Rekordniveau 2018", sagte VDW-Geschäftsführer Wilfried Schäfer. Die Hersteller profitierten den Angaben zufolge im Ausland vor allem von der weiterhin starken Nachfrage in China und den USA. (dpa)

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Weltwirtschaft

China hat den Bezug von Kohle und Öl aus Russland weiter erhöht. Russland ist bereits den dritten Monat in Folge Chinas größter Öllieferant. Im Juli beliefen sich die russischen Öleinfuhren auf rund 7,15 Mio. Tonnen, was einen Anstieg von 7,6% im Vergleich zum Vorjahresmonat bedeutet. Chinas Kohleimporte aus Russland stiegen zeitgleich auf den höchsten Wert seit über fünf Jahren. Demnach hat Peking im Juli 7,42 Mio. Tonnen Kohle aus Russland importiert - rund 14% mehr als noch im letzten Jahr. Während die europäische Union seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ihre Energieabhängigkeit von Moskau stark verringern will, nutzt die China die vergünstigten Rohstoffpreise aus Russland für erhöhte Einfuhren. (dpa)

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