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Wirtschaft in Kürze


Argentinische Wirtschaft

Der Index der Konsumentenpreise des Statistischen Amtes (INDEC) verzeichnet im Juli eine Zunahme von 7,4%, etwas weniger als private Ökonomen erwartet hatten. nachdem in der ersten Juli-Woche ein Preissprung eingesetzt hatte. In 7 Monaten 2022 betrug die Zunahme 46,3%, und gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat 71%. Die Zunahme bei der Sparte Nahrungsmittel & alkoholfreie Getränke lag mit 6% unter dem Durchschnitt, Wohnungsausgaben (Wasser, Strom und Gas) stieg nur um 4,6%, nachdem die Tariferhöhungen hinausgeschoben wurden. Auch Personentransport stieg nur um 5,5%. Hohe Zunahmen wiesen Haushaltsausrüstungen (+10,3%), Freizeitausgaben und Kultur (+13,2%) und Restaurants und Hotels (9,8%) aus.

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Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 140,77, gegen $ 139,31 eine Woche zuvor. Die ZB konnte am Mittwoch u$s 15 Mio. auf dem Markt kaufen, nach 12 Tagen, an denen sie ununterbrochen Devisen verkaufen musste. Allein im August waren es u$s 850 Mio. Die Lage wird kritisch, weil die verfügbaren Reserven auf ca. u$s 1 Mrd. geschrumpft sind. Es wird auch vermutet, dass die ZB zu den Pflichtdepositen bei Dollardepositen der Banken gegriffen hat, die bei der ZB deponiert werden, aber nicht verkauft werden dürfen. Auf alle Fälle verbleibt noch die Möglichkeit, den Goldbestand zu verkaufen. Die Lage auf dem Devisenmarkt hat sich leicht entspannt, weil der Import von Gas und Dieselöl abgenommen hat, der in diesen Jahr u$s 6,5 Mrd. beanspruchte. Ebenfalls gab es Exporte von Sojabohne, aber nicht entfernt im erwarteten Umfang. Das Sondersystem für diesen Bereich hat geringen Zuspruch erhalten. Die ZB greift auch zu Termingeschäften, um den Kurs zu halten, da dabei Dollar zunächst verkauft werden. Die ZB hat dabei schon u$s 7,5 Mrd. verpflichtet. Wenn es einen Abwertungssprung gibt, erleidet die ZB dabei einen hohen Verlust. Der schwarze Kurs (genannt “blue”) schloss zu $ 295, gegen $ 298 in der Vorwoche. Nachdem dieser Kurs vor zwei Wochen bis zu $ 350 gestiegen war, ist er stark zurückgegangen. Der Kurs, der sich über Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar ergibt (CCL) schloss mit $ 287, unverändert gegenüber der Vorwoche.

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Der Merval-Akienindex der Börse von Buenos Aires wies in einer Woche zum Mittwoch eine Besserung von 1,45% auf, und lag dabei um 46,25% über Ende 2021. Die Aktien argentinischer Unternehmen, die an der Börse von New York gehandelt werden, wiesen in der Woche zum Mittwoch unterschiedliche Entwicklungen auf. TECO stieg um 0,46%, BBVA Argentina um 1,88%, Loma Negra um 4,58% und Tenaris um 0,04%. Auf der anderen Seite fielen Grupo Financiero Galicia um 2,17%, und Banco Macro um 6,23%.

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Die argentinischen Staatstitel, die auf Dollar lauten und in New York gehandelt werden, lagen in der Woche zum Mittwoch unter Baissedruck. Bono 2030 fiel um 1,73%, Bono 2035 um 1,63%, und Bono 2039 um 3,77%. Die restlichen Bonds blieben unverändert.

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Pensionen, Hinterbliebenenrenten und Kindergelder werden im September um 15,53% erhöht, und die Mindestpension steigt auf $ 50.353. Hinzu kommt ein Bonus von $ 7.000 für diejenigen, die bis zu zwei Mindestpensionen erhalten, der während drei Monaten gezahlt wird.

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Die AFIP hat für etwa 2.000 Unternehmen, die außerordentliche Gewinne aufweisen, einen Vorschuss auf die Gewinnsteuer des Jahres 2022 eingeführt, die 2023 gezahlt wird. Das Steuergesetz erlaubt der AFIP, Vorschüsse zu fordern, so dass keine Reform der Gewinnsteuer notwendig war. Das soll unmittelbar zusätzliche Einnahmen von $ 200 Mrd. bringen. Der Staat erhält hier einen Inflationsgewinn, da die Pesos, die jetzt gezahlt werden, nächstes Jahr, wenn sie von der Steuer abgezogen werden, weniger Wert sind. Durch Beschluss 5246 hat die AFIP jetzt das Verfahren für Unternehmen eingeführt, die beantragen, von diesem Vorschuss ausgeschlossen zu werden, sei es weil sie keine außerordentlichen Gewinne haben oder aus anderen Gründen.

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Im Juli wurden 38.561 neue Kfz in das offizielle Register eingetragen, 16,8% mehr als im gleichen Vorjahresmonat und 8,8% mehr als im Juni 2022, berichtet der Agenturenverband Acara. Das entspricht dem Verkauf der Agenturen an ihre Kunden. Von den einzelnen Modellen stand der FIAT Cronos mit 2.975 Einheiten an erster Stelle, gefolgt vom Peugeot 208 mit 2.761, dem Toyota Hilux mit 2.412, dem VW Amarok mit 2.330, dem Chevrolet Cruze mit 1.586, dem Toyota Yaris mit 1.535, dem Toyota Etios mit 1.519, dem Toyota Corolla mit 1.221, dem Toyota Corolla Cross mit 1.220 und dem Renault Kangoo 11 mit 1.200. Was Marken betrifft, so stand Toyota mit 8.416 Einheiten an erster Stelle, gefolgt von FIAT mit 5.109 und VW mit 5.083. In 7 Monaten 2022 wurden 248.532 Kfz. verkauft, 2% mehr als im Vorjahr. Der Umsatz von Kfz wurde durch den Sprung des Dollarkurses angetrieben, der die Kfz, in Dollar berechnet, verbilligte.

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Im Juli wurden 146.112 gebrauchte Kfz verkauft, 9,1% über Juni 2022, aber 1,4% unter dem gleichen Vorjahresmonat. Für jedes neue Fahrzeug wurden 3,8 gebrauchte verkauft, was bedeutet, dass eine Kette von Verkäufen stattgefunden hat, bei der viele Kfz-Besitzer ihr Fahrzeug erneuert haben. Am Ende der Kette kommen diejenigen, die ihr erstes Kfz kaufen. Die älteren Modelle gehen weitgehend in ärmere Provinzen.

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Der Index der Frachtkosten, die der Verband der Lastwagenunternehmer ausarbeitet, verzeichnet in sieben Monaten 2022 eine Zunahme von 60,5%. Im Juli betrug die Zunahme 8%, nach 8,51% im Juni und 19,6% im Mai. Im Juli 2022 stieg der Preis für Lastwagenreifen um 17,14% (was mit dem Streik bei den Reifenfabriken zusammenhängt), Schmierstoffe stiegen um 9%, Versicherungen um 27,4%, und Lastwagen stiegen um 26,84%. In einigen Fällen, in denen die Lastwagenunternehmer das Dieselöl mit Überpreisen bezahlen mussten, um es überhaupt zu erhalten, stiegen die Kosten im Juni und Juli noch mehr.

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Die Interamerikanische Entwicklungsbank hat zusammen mit der Europäischen Investitionsbank und der französischen Entwicklungsagentur Argentinien einen Kredit von u$s 450 Mio. gewährt, der für die Abschaffung von bestehenden Mülldepositen und für Ausrüstungen zur Behandlung des Mülls eingesetzt werden soll. Auf diesem Gebiet besteht landesweit, aber besonders in der Umgebung der Bundeshauptstadt, ein großes Problem. Die Stadt Buenos Aires ist schon mit der Trennung des Mülls in den Haushalten einen Schritt weiter gegangen, so dass der wieder verwertbare Müll (Papier und Pappe, Glas, Kunststoffe und Metalle) getrennt wird, und der Rest eventuell zu Düngemittel verarbeitet werden kann. Die früher angewendete Verbrennung wurde schon 1978 beiseitegelassen, und die Begrabung des Mülls Jahre später auch. Der neue Kredit erlaubt jetzt, schneller fortzuschreiten.

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In den letzten zwei Monaten hat das Steueramt, das der AFIP unterstellt ist, schon an die 250 Konten von Landwirten beschlagnahmt, so dass sie mit ihren Depositen keine Zahlungen durchführen können. Sie wurden vorher nicht benachrichtigt, so dass sie eventuell die geforderten Steuerzahlungen, um die es hier geht, hätten durchführen können. Bei diesen Beschlagnahmen erhalten die AFIP-Anwälte Honorare, so dass sie ein persönliches Interesse haben, sie zu beschleunigen. Abgesehen davon, dass man hier eine Verfolgung der Landwirte vermutet, sollte die Beschlagnahme von Bankkonten durch die AFIP allgemein abgeschafft werden, weil sie die Unternehmen behindert, normal tätig zu sein und geschuldete Steuern zu zahlen.

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Die Regierung hat einen Eisenbahndienst für Passagiere zwischen Rosario und Cañada de Gómez eingeführt. Es handelt sich um eine Strecke von 40 km, die sich nicht in gutem Zustand befindet, so dass die Züge nur eine Geschwindigkeit von 40 Stundenkilometern erreichen. Die Investition für dies betrug ca. eine Milliarde Pesos und der Tarif für eine Fahrt deckt mit $ 120 nur einen Bruchteil der Kosten. Kurz vorher war ein Passagierdienst von der Bundeshauptstadt bis Justo Daract, Provinz San Luis, in Betrieb genommen worden. Die Strecke von 670 km hinterlegt der Zug in 15 Stunden und die Passage kostet $ 675. Auch hier entsteht ein hoher Verlust. Das Staatsunternehmen Trenes Argentinos, von dem diese Passagierdienste abhängen, verzeichnet im 1. Quartal einen Verlust von umgerechnet ca. u$s 300 Mio. Der Passagierverkehr ist vor Jahrzehnten schon von der Eisenbahn auf den Omnibus und das Flugzeug übergegangen.

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Die akute Knappheit von Düngemitteln beschränkt die Aussicht der Ernte von Getreide und Ölsaat des Zyklus 2020/23. Harnstoff (Urea) wird zum größten Teil in Argentinien (von Profertil) erzeugt. Aber Phosphor, Kalium u.a. Nährstoffe werden importiert. Die Preise der Düngemittel sind weltweit stark gestiegen, nachdem Russland, der größte Lieferant von Phosphordüngemitteln, Schwierigkeiten beim Export hat. Die Landwirte benötigen dieses Jahr über 30% mehr des Erlöses ihrer Ernten, um die Düngemittel zu kaufen. Die ZB hat den Import von Düngemitteln stark begrenzt, was jedoch ein schlechtes Geschäft für das Land ist, weil dadurch die Erträge und die Ernten beeinträchtigt werden, und schließlich ein Exportausfall entsteht, der weit über der Ersparnis bei Düngemittelimporten liegt.

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Die Dollardepositen der Banken nahmen im Juli um u$s 805 Mio. auf u$s 14,75 Mio. ab. Vor einigen Jahren waren sie noch fast doppelt so hoch. Die Banken können diese Mittel nur für Kredite einsetzen, die mit dem Außenhandel verbunden sind. Was übrig bliebt muss bei der ZB deponiert wird, wo es zu den Bruttoreserven hinzugerechnet wird, obwohl die ZB nicht über diese Mittel verfügen kann.

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Mit der Ernennung von Lisandro Cleri, bisher Vorsitzender des ANSES-Fonds, der mit den Anlagen der seinerzeit verstaatlichten privaten Pensionierungsfonds gebildet wurde, stärkt Minister Sergio Massa seine Stellung in der Bank. Auch der kurz vorher ernannte ZB-Direktor Pablo Carreras Mayer (an Stelle von Diego Bastourre) gehört zur Mannschaft von Massa. ZB-Präsident Miguel Angel Pesce, der die Unterstützung von Präsident Fernández genießt, wird langsam geschwächt. Das hat besondere Bedeutung, weil Pesce sich sowohl einer Abwertung des offiziellen Wechselkurses, wie der Schaffung eines legalen freien Marktes widersetzt, über den die Geschäfte abgewickelt werden, die nicht mit dem Außenhandel zu tun haben. Pesce setzt sich für kleinere Reformen ein, wie die, die für Sojabohne gilt, womit das Devisensystem immer komplizierter und irrationaler wird.

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Die Exporte von Getreide, Ölsaaten und deren industrielle Produkte (Sojaöl und Sojamehl u.a.) erreichten im ersten Halbjahr 2022 u$s 22,09 Mrd., 9% über der gleichen Vorjahresperiode. Das stellt einen Rekord dar. Für das zweite Halbjahr rechnet die Börse von Rosario mit u$s 18,57 Mrd. Außer der Mengenzunahme setzte auch eine Wertzunahme ein, da die Preise weit über dem Vorjahr lagen. Die Börse von Rosario rechnet für ganz 2022 mit Exporteinnahmen dieser Produkte von u$s 40,67 Mrd., was u$s 2 Mrd. mehr als 2021 wäre. Der Betrag liegt um 75% über dem Durchschnitt der Jahre 2018, 2019 und 2020.

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Die monetäre Basis (Banknoten im Umlauf plus Bankdepositen bei der ZB) lag im Juli durchschnittlich mit $ 4,21 Bio. um 8,2% über dem Vormonat. In konstanten Werten lag die monetäre Basis, auch saisonbereinigt, um 0,5% unter Juni 2022 und um 13,9% unter Juli 2021. Die monetäre Basis stellt im Juli 5,2% des Bruttoinlandsproduktes dar. Die Geldschöpfung vom Juli war vornehmlich durch den Kauf von Staatstiteln mit CER-Berichtigung bedingt, mit dem die ZB eine starke Baisse dieser Titel vermeiden wollte. Ein Teil davon wurde mit Ausgabe von Leliq und pasiven Swaps ausgeglichen.

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Die Wohnungsmieten werden im August um 61% erhöht. Das bestehende Gesetz (über dessen Reform jetzt im Kongress diskutiert wird) bestimmt, dass die jährliche Zunahme je zur Hälfe gemäß dem Index der Konsumentenpreise und dem Lohnindex Ripte, den das Arbeitsministerium berechnet, erfolgt. Der Mietenindex wird täglich von der ZB berechnet. Die Belastung der Mieten wird bei Arbeitnehmern u.a. Einkommensempfängern des unteren Mittelstandes als unerträglich empfunden, ergibt für den Besitzer, bei Abzug der Instandhaltungskosten, kaum eine Rentabilität. Da es keine Hypothekarkredite gibt, wie in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts, hat der Mieter auch nicht die Alternative des Kaufs einer Eigenwohnung. Damals wurden Kredite in Dollar gewährt, die dann 2002 in Pesos zum Kurs von eins zu eins umgewandelt wurden, was für die Schuldner eine hohe Subvention darstellte, aber das Hypothekarsystem zerstört hat.

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Der Verkauf von Nahrungsmitteln und Getränken des unabhängigen Einzelhandels (ohne Supermärkte und Ketten) lag im Juli in Mengen um 3,5% unter dem gleichen Vorjahresmonat, berichtet der Verband CAME, der diesen Bereich vertritt.

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Die Interamerikanische Entwicklungsbank (BID) hat Argentinien einen neuen Kredit in Höhe von u$s 80 Mio. gewährt, der für kleine und mittlere Unternehmen (Pymes) bestimmt ist, die ihre Produktivität, und ihre Konkurrenzfähigkeit erhöhen und exportfähig werden. Die Einzelkredite laufen auf 25 Jahre, mit fünfeinhalb Jahren Karenzfrist. Welche Bank in Argentinien die Kredite erteilen wird, und welche Forderungen sie dabei stellt, wurde nicht mitgeteilt. Es handelt sich auf alle Fälle um eine schwierige Aufgabe.

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Die Preise stiegen in der Stadt Buenos Aires im Juli um 7,7%, und 69,2% in 12 Monaten zum Juli, hat das Statistische Amt der Bundeshauptstadt ermittelt. Der städtische Index der Konsumentenpreise wird mit einer ähnlichen Methode wie der des nationalen INDEC aufgestellt, wobei jedoch die Zusammensetzung des Konsums anders ist. Bei diesen Index fallen folgende Zunahmen auf: Speiseöl, Butter u.a. Fette mit 14,7%, Gemüse mit 11,3%, Fisch mit 13,6% und Restaurants & Hotels mit 12,3%.

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Die Eintragung von landwirtschaftlichen Maschinen (Traktoren, Saat- und Erntemaschinen u.a.) in das offizielle Register (was dem Verkauf der Agenturen an ihre Kunden entspricht) lag im Juli mit 780 Einheiten um 0,8% über Juni und um 11,6% über dem gleichen Vorjahresmonat, berichtet der Agenturenverband Acara. In den ersten 7 Monaten 2022 wurden 4.575 Einheiten eingetragen, 25,8% über dem Vorjahr. Im Juli wurden 91 Erntemaschinen eingetragen, 25,8% über dem Vorjahr. Der Fortschritt der Landwirtschaft wird auch hier sichtbar.

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Der Index der Bautätigkeit des INDEC lag im Juni 2022 um 7,2% über dem gleichen Vorjahresmonat. Das erste Halbjahr 2022 lag um 6,5% über dem Vorjahr.

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Der Index der Industrieproduktion des INDEC lag im Juni (saisonbereinigt) um 2,6% über Mai und um 6,9% über dem gleichen Vorjahresmonat. Das erste Halbjahr 2022 lag um 5,9% über dem Vorjahr.

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Die ZB hat am Dienstag Leliq für $ 653,92 Mrd. untergebracht, $ 125 Mrd. unter den Leliq für $ 775,58 Mrd., die am gleichen Tag verfielen. Die Differenz muss schließlich mit Geldschöpfung gedeckt werden.

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Die neue Präsidentin der Banco Nación, Silvina Batakis, hat den Rücktritt sämtlicher Direktoren gefordert, die sich zunächst weigerten, ihr Amt aufzugeben. Doch schließlich hat Präsident Alberto Fernández drei Direktoren zum Rücktritt gezwungen: Claudio Lozano, der starke Kritik an der Wirtschaftspolitik der Regierung äußerte und sehr linkslastig ist, Guillermo Wierzba, der die gleiche politische Richtung hat, und Federico Sánchez, der direkt vom bisherigen Präsidenten Eduardo Hecker abhing. Batakis hat ihre Machtposition behauptet, und das stärkt auch Minister Massa. Als neue Direktoren hat Batakis ihre Mitarbeiter im Wirtschaftsministerium vorgeschlagen, Karina Angeletti, Martín Di Bella und Martin Pollera, die sofort bestätigt wurden.

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Lateinamerikanische Wirtschaft

In Kuba hat die Regierung neben dem offiziellen Wechselkurs von 24 Pesos zum Dollar, einen Kurs von 120 Pesos pro Dollar für Dollarbeträge eingeführt, die der Zentralbank angeboten werden. Auf diese Weise will die ZB Dollar einnehmen, die über den Schwarzmarkt gehandelt werden, und vornehmlich von ausländischen Touristen stammen. Dieser neue Wechselkurs macht auch Auslandsinvestitionen möglich.

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In Kolumbien hat die neue Regierung, mit Gustavo Petro als Präsident, als erstes Gesetzesprojekt im Kongress eine Steuerreform eingebracht, die dem Staat u$s 6 Mrd. zusätzlich einbringen soll. Wirtschaftsminister José Antonio Ocampo erklärte, diese Einnahmen werden für soziale Ausgaben eingesetzt. Die neue Steuerlast entfällt auf 34.000 Personen, die umgerechnet über u$s 2.300 monatlich verdienen, die 2,4% der Bevölkerung darstellen.

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Brasilien weist im Juli 2022 einen Rückgang von 0,68% beim Index der Konsumentenpreise aus, was auf niedrigere Preise für Benzin und Strom zurückzuführen ist. Juni hatte mit einer Zunahme von 0,67% abgeschlossen. Das statistische Amt IBGE weist darauf hin, dass dies der erste Rückgang seit Januar 1980 ist, als die statistische Serie begann.

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Deutsche Wirtschaft

Die Nachfrage nach dem 9-Euro-Ticket bleibt hoch: Seit dem Verkaufsstart Ende Mai bis einschließlich Montag sind dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zufolge bundesweit 38 Mio. 9-Euro-Tickets verkauft worden. "Hinzu kommen die jeweils etwa 10 Mio. Abonnenten, die monatlich das vergünstigte Ticket automatisch erhalten", teilte der Verband am Montag mit. Ferienbedingt habe der VDV lediglich einen leichten Rückgang bei den Verkäufen festgestellt. (dpa)

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Die deutschen Gasspeicher sind am vergangenen Freitag trotz der deutlich reduzierten Liefermengen aus Russland so stark befüllt worden wie seit knapp zwei Monaten nicht mehr. Wie am Montag aus Daten der europäischen Gasspeicherbetreiber im Internet hervorging, lag der Füllstand am Samstagmorgen zu Beginn des sogenannten Gastages im Durchschnitt bei 71,99% und damit 0,66 Prozentpunkte über dem Vortageswert. (dpa)

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Schnellere Genehmigungsverfahren etwa für Windräder sind aus Sicht des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) zentral für den klimafreundlichen Umbau des Landes. "Der BDI geht von dem Bedarf einer Verdopplung der Genehmigungsverfahren für Windenergie- und Industrieanlagen in den kommenden acht Jahren aus", sagte Präsident Siegfried Russwurm. "Behörden in Bund und Ländern müssen bis 2030 je rund 20.000 Genehmigungen sowohl für Industrieanlagen als auch für Windräder erteilen." (dpa)

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Passagiere der Lufthansa müssen keine weiteren Streiks des Bodenpersonals mehr fürchten. Das Unternehmen und die Gewerkschaft Verdi haben sich am Donnerstagabend vergangener Woche auf einen Tarifvertrag mit einer Laufzeit von 18 Monaten geeinigt. Die Vereinbarung sieht für die rund 20.000 Beschäftigten Gehaltssteigerungen von mindestens 325 Euro plus einer weiteren Erhöhung um 2,5% vor. Am Mittwoch vergangener Woche hatte Verdi mit einem ganztägigen Warnstreik nahezu den gesamten Lufthansa-Flugbetrieb lahmgelegt. (dpa)

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Angesichts steigender Preise und gedrosselter Lieferungen bereiten sich Europa und Deutschland auf eine mögliche Gasmangellage vor. Dazu trat am Dienstag der europäische Gas-Notfallplan in Kraft. Er sieht vor, dass alle EU-Länder ihren Gasverbrauch von Anfang August bis März nächsten Jahres freiwillig um 15% senken, verglichen mit dem Durchschnittsverbrauch der vergangenen fünf Jahre in diesem Zeitraum. Insgesamt müssen nach Zahlen der EU-Kommission 45 Mrd. Kubikmeter Gas gespart werden. Deutschland müsste etwa 10 Mrd. Kubikmeter Gas weniger verbrauchen, um das 15-Prozent-Ziel zu erreichen. (dpa)

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Die Lage in der deutschen Autozulieferbranche bleibt weiter angespannt. Während die Hersteller so viel Geld verdienen wie lange nicht, hadern die Lieferanten schon seit geraumer Zeit mit unsteten Abrufen der Autobauer und ächzen unter den anziehenden Kosten für Rohmaterialien, Frachten und Energie. (dpa)

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Die hohe Inflation und das Chaos an Flughäfen haben die Reiselust der Menschen in Deutschland nach Erfahrungen des Touristikkonzerns DER Touristik bislang nicht gedämpft. "Die Buchungen für diesen Sommer liegen bislang auf dem Niveau des Vor-Corona-Zeitraumes 2019 und die Eingänge seit Februar sogar deutlich darüber", sagte der Zentraleuropa-Chef von DER Touristik, Ingo Burmester, der Deutschen Presse-Agentur. Der Umsatz liege deutlich über dem Niveau vor der Pandemie, vor allem weil Kunden vermehrt höherpreisige Angebote und Fernreisen buchten. "Es gibt nach mehr als zwei Jahren Pandemie enorm viel aufgestaute Reiselust." (dpa)

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Die Inflation in Deutschland hält sich trotz eines weiteren leichten Rückgangs hartnäckig über der Marke von 7%. 9-Euro-Ticket und Tankrabatt dämpften den Preisauftrieb im Juli den zweiten Monat in Folge. Zudem müssen Stromkunden seit Monatsbeginn die Förderung des Ökostroms nicht mehr über die Stromrechnung zahlen (EEG-Umlage). Die Jahresteuerungsrate lag im Juli bei 7,5%. Im Juni waren die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat noch um 7,6% gestiegen, im Mai um 7,9%. (dpa)

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Der Deutschland-Tourismus hat im Juni nahezu das Niveau vor der Corona-Krise erreicht. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lag die Zahl der Übernachtungen von Reisenden mit 48,9 Mio. nur noch um 3,4% unter dem Niveau des Juni 2019. Die Lücke zum Vorkrisenniveau sei seit Jahresbeginn 2022 beständig kleiner geworden, teilte die Wiesbadener Behörde mit. (dpa)

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Weltwirtschaft

Der Pharmakonzern Pfizer will mit dem milliardenschweren Zukauf von Global Blood Therapeutics (GBT) seinen Geschäftsbereich mit seltener Hämatologie stärken. Pfizer werde alle ausstehenden Aktien des biopharmazeutischen Unternehmens für 68,50 US-Dollar pro Papier in bar erwerben, teilte Pfizer am Montag in New York mit. Damit werde GBT mit etwa u$s 5,4 Mrd. bewertet, einschließlich Schulden und abzüglich der erworbenen Barmittel. Die Verwaltungsräte beider Unternehmen hätten die Transaktion einstimmig genehmigt. Die Übernahme werde das Wachstum von Pfizer vorantreiben, hieß es weiter. So sei GBT führend in der Behandlung der Sichelzellanämie. Bei Sichelzellanämie handelt es sich um eine Erbkrankheit, bei der sich die roten Blutkörperchen verformen. Die Entstehung der Sichelform beruht auf einem Gendefekt. GBT hat zur Behandlung der Sichelzellkrankheit Tabletten entwickelt, die unter anderem in den USA und in der EU zugelassen sind. Zudem ist das Unternehmen dabei, weitere Medikamente zur Behandlung der Krankheit zu entwickeln. Insgesamt habe die Pipeline von GBT ein Potenzial für einen weltweiten Spitzenumsatz von mehr als u$s 3 Mrd. (dpa)

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Der größte indische Autohersteller Tata Motors kauft für 7,3 Mrd. Rupien (knapp 90 Mio. Euro) eine Produktionsstätte des US-Autobauers Ford in Indien. Die Tata-Motors-Tochterfirma für Elektrofahrzeuge soll Gebäude, Maschinen und Ausrüstung sowie alle in Frage kommenden Angestellten der Produktionsstätte im westindischen Bundesstaat Gujarat übernehmen, teilte Tata Motors am Montag mit. Tata Motors, der auch die Automarken Jaguar und Land Rover gehören, will die Produktionskapazitäten erweitern. Ford hingegen stellte seine Produktion in Indien vor knapp einem Jahr ein, nachdem die Firma es dort jahrelang schwer hatte, Geld zu verdienen. Auch deutsche Autobauer haben Mühe, sich in Indien zu etablieren. Das Land ist zwar als zweitbevölkerungsreichste Nation der Welt ein interessanter Markt. Allerdings sind Inder beim Autokauf sehr preisorientiert und die einheimischen Anbieter sehr günstig. (dpa)

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Chinas Exporte haben sich im Juli weiter unerwartet stark entwickelt. Die Ausfuhren stiegen in US-Dollar berechnet um 18% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Einfuhren legten um 2,3% zu. Besonders stark entwickelte sich der chinesische Handel mit Russland, der um 37,1% zulegte. Chinas Einfuhren aus dem Nachbarland stiegen um 49,3%. Die chinesischen Ausfuhren wuchsen um 22,2%. Deutschlands Exporteure leiden weiter unter einem Rückgang der Ausfuhren in die zweitgrößte Volkswirtschaft. Die Importe Chinas aus Deutschland fielen um 6,7%. Hingegen stiegen die chinesischen Exporte nach Deutschland um 17,6%. Ähnlich ist der Trend im Handel mit Europa. Chinas Ausfuhren in die Europäische Union stiegen sogar um 23,2%, während die Einfuhren aus der Gemeinschaft um 7,4% zurückgingen. (dpa)

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Die Industrieländervereinigung OECD rechnet angesichts hoher Inflation, geringem Verbrauchervertrauen und fallender Aktienindizes mit einer Abschwächung des Wachstums in den meisten großen Volkswirtschaften. Der gesamtwirtschaftliche Leitindex weise auf eine Abschwächung insbesondere in Kanada, Großbritannien und den USA sowie in Frankreich, Deutschland und Italien hin, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Dienstag in Paris mit. In Japan deuteten die Frühindikatoren weiter auf ein stabiles Wachstum in der Nähe des langfristigen Trends hin. Bei den Schwellenländern zeigt sich laut OECD ein uneinheitliches Bild. Während die Indikatoren für Indien auf ein stabiles Wachstum hindeuten, gibt es in China Zeichen einer Stabilisierung des Wachstums. Für Brasilien wird eine Abschwächung erwartet. Die Unsicherheiten angesichts des Ukraine-Kriegs, die Corona-Pandemie, die Inflation sowie Probleme bei den Lieferketten machten die Vorhersage schwieriger als üblich, teilte die OECD mit. (dpa)

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Der Transit von russischem Öl über die Pipeline Druschba (Freundschaft) nach Ungarn ist nach Angaben aus Moskau eingestellt worden. Der russische Pipeline-Monopolist Transneft machte für den Lieferstopp die Ukraine verantwortlich. Nach Angaben von Transneft-Sprecher Igor Djomin hängt die Beendigung des Transits mit Zahlungsproblemen zusammen: Die Ukraine fordere für die Durchleitung russischen Öls Vorkasse, doch von Transneft getätigte Zahlungen seien wegen neuer europäischer Sanktionen zurückgewiesen worden. Über die Nordroute der Druschba, die durch Belarus und Polen bis nach Deutschland führt, werde hingegen weiter geliefert. (dpa)

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In den USA hat die Dynamik des Preisanstiegs im Juli stärker als erwartet nachgelassen. Die Inflation schwächte sich auf 8,5% ab. Im Juni hatte die Teuerung noch bei 9,1% gelegen und damit auf dem höchsten Stand seit über 40 Jahren. (dpa)

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Tesla-Chef Elon Musk hat entgegen früherer Zusagen erneut im großen Stil Aktien des US-Elektroautobauers verkauft - und verweist auf den Streit um die Twitter-Übernahme. Musk stieß Papiere im Wert von 6,9 Milliarden US-Dollar ab, wie aus Mitteilungen an die US-Börsenaufsicht SEC von Dienstag hervorgeht. "Im (hoffentlich unwahrscheinlichen) Fall, dass Twitter den Abschluss des Deals erzwingt und einige Eigenkapitalpartner abspringen, ist es wichtig, einen Notverkauf von Tesla-Aktien zu vermeiden", so Musk. (dpa)

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In China hat sich der Anstieg der Verbraucherpreise etwas beschleunigt. Im Juli habe die jährliche Inflationsrate bei 2,7% gelegen, wie das Statistikamt mitteilte. Damit erreichte die Rate den höchsten Wert seit dem Juli 2020. Im Juni waren die Verbraucherpreise nur um 2,5% im Jahresvergleich gestiegen. Der Anstieg der chinesischen Erzeugerpreise hat sich deutlich abgeschwächt. Nach den teils heftigen Steigerungen vor allem im Herbst und Winter normalisiert sich die Entwicklung der Preise auf Produzentenebene damit weiter. Im Juli zogen die Erzeugerpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,2% an. Der Anstieg war der niedrigste seit Februar 2021. (dpa)

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Die USA wollen die heimische Chip-Produktion mit insgesamt mehr als u$s 280 Mrd. fördern. Ein entsprechendes Gesetzespaket zur Förderung der Halbleiterfertigung unterzeichnete US-Präsident Joe Biden am Dienstag. Mit dem Gesetz wollen die USA ihre Abhängigkeit von der Chip-Produktion in Asien verringern. Unter anderem in Taiwan befinden sich große Fertigungskapazitäten - angesichts der Spannungen mit China macht sich die US-Politik Sorgen um die Versorgungssicherheit. (dpa)

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Statistiken

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Geschäftsnachrichten

Johnson Controls

Diese multinationale US-Firma, die in Feuerland Luftkühlgeräte Marke York montiert, hat ein Investitionsprogramm in Höhe von u$s 10 Mio. in Gang gesetzt, um ihr Gerät “Mini Split Highwall” zu erzeugen. Das Unternehmen beabsichtigt auch, neue Filialen zu errichten, um ihr Verteilungsnetz in Argentinien auszubauen.


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