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Wirtschaft in Kürze


Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 136,10, gegen $ 135,15 eine Woche zuvor, und lag somit um 25,68% über Ende Dezember 2021. Der Abwertungsrhythmus wurde leicht erhöht, von 4,2% im Juni auf 4,9% im Juli, blieb aber weiter hinter der internen Inflation (Index der Konsumentenpreise) zurück. Die ZB musste weiter Dollar verkaufen, um den Kurs zu halten, und hat auch zu Termingeschäften gegriffen. Die Bruttoreserven sanken unter u$s 40 Mrd., und die verfügbaren Reserven sind gering und werden durch die Zahlungsgenehmigungen für den Import reguliert. Was Termingeschäfte betrifft, so hat die ZB schon an die u$s 5,5 Mrd. verkauft, die ein Verlustgeschäft darstellen. Der Schwarzkurs sprang in die Höhe und schloss zu $ 317, nachdem er zeitweilig noch höher lag. In der Vorwoche hatte der Schwarzkurs zu $ 283 geschlossen. Der Kurs, der sich über Kauf und Verkauf von Staatstitlen in Dollar ergibt (CCL), schloss zu $ 313, gegen $ 290 in der Vorwoche. Im Laufe des Monats Juli stieg der Schwarzkurs um 33%, der CCL-Kurs um 24%, und die Landesrisikorate nahm um 17% auf 2.770 Basispunkte zu. Wirtschaftsministerin Batakis und ihre Mitarbeiter, auch ZB-Präsident Pesce, überlegen sich jetzt, wie sie dem Phänomen begegnen sollen, da eine Marge (“Brecha”) von bis zu 145% der freien Kurse (schwarz und CCL) gegenüber dem offiziellen untragbar ist. Es wurde auch die Möglichkeit erwogen, den Schwarzkurs über Schaffung eines freien Marktes zu legalisieren, was angeblich zu einem höheren Angebot führen würde.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires schloss in einer Woche zum Mittwoch mit einer Zunahme von 4,57%, womit er um 28,08% über Ende Dezember lag. Doch die Aktien argentinischer AGs, die an der Börse von New York kotieren, standen weiter unter Baissedruck. TECO sank um 8,33%, Grupo Financiero Galicia um 5,22% und Banco Macro um 5,22%. Aber BBVA Argentina stieg um 1,80%, Loma Negra um 1,08% und Tenaris um 2,18%.

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Die argentinischen Staatstitel, die auf Dollar lauten und an der Börse von New York kotieren, wiesen in der Woche zum Mittwoch unterschiedliche Entwicklungen auf. Die Veränderungen waren im Einzelnen wie folgt: Bono 2019:+3,57%, Bono 2030: -0,23%; Bono 2035: +0,34%; Bono 2038:- 5,48%; Bonar: unverändert.

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Der EMAE-Index des INDEC, der eine Schätzung des BIP auf Grund kurzfristig verfügbarer Daten darstellt, lag im Mai um 0,3% über April und um 7,4% über dem gleichen Vorjahresmonat. Die interannuelle Zunahme wurde besonders durch die Sparte“Hotels und Restaurants” angetrieben, die ein Plus von 44,3% auswies. Es folgen Bergbau mit 13,2%, Bauwirtschaft mit 13,8%, Handel mit 11,6%, Transport und Fernverbindungen mit 11%, und Industrie mit 10,6%. Fischerei stieg um 9,6%, und die öffentliche Verwaltung um 9,6%. Strom, Gas und Wasser verzeichnen ein interannuelles Plus von 7,8%.

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Die Handelsbilanz schloss im Juni mit einem Defizit von u$s 115 Mio., das erste in 18 Monaten. Die Importe stiegen interannuell um 44,5% auf u$s 8,45 Mrd., und die Exporte nahmen um 20,3% auf u$s 8,43 Mrd. zu. Im Juni stiegen die Importe von Brennstoffen (besonders Gas) um 156,% auf u$s 1,95 Mrd. Diese Zunahme hatte eine viel stärkere Wirkung als die, die bei Weizen, Sojabohne u.a. Exportprodukten eingetreten ist. Außerdem haben die Landwirte Sojabohne einbehalten, in Erwartung einer Abwertung, und auch hat sich der Mangel an Dieselöl auf den Lastwagentransport ausgewirkt, so dass weniger Ware zu den Häfen gelangte. Juni war in Bezug auf Außenhandel ein anormaler Monat.

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Die ZB hat Erleichterungen für Import von Gütern eingeführt, die bei lokalen Fabrikationsprozessen eingesetzt werden. Das bezieht sich auf den Energiebereich, die Düngemittelproduktion und die Kfz-Industrie. Die Frist für die Zuteilung von Devisen für die Zahlung an die Lieferanten wird dabei von 180 auf 60 Tage verkürzt. Außerdem werden Importe von Produkten, die als Teile in einem Fabrikationsprozess eingesetzt werden, der sich auf Exportgüter bezieht, von der Frist für die Zahlung befreit. Die ZB geht bei der Zulassung von Zahlungen für Importe zunehmend fallweise vor.

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Die Importe erreichten im Juni u$s 8,5 Mrd., ergaben die provisorischen Zahlen des INDEC. Es ist ein bisheriger Rekord. Im Mai waren es u$s 7,8 Mrd. Der hohe Import ist vornehmlich auf Importe von Gas und Dieselöl zurückzuführen, die in der kalten Jahreszeit bei u$s 2 Mrd. liegen. Das ist auf gestiegene Mengen, aber vornehmlich auf dem Sprung beim Preis von verflüssigtem Gas zurückzuführen. Ohne die strenge Importverwaltung durch das Produktionsministerium und die ZB wären die Importe noch höher gewesen.

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Die starke Dürre wird die diesjährige Weizenernte um ca. 3 Mio. Tonnen verringern, schätzt die Börse von Rosario. Es wird mit 17,7 Mio. Tonnen gerechnet, gegen über 20 Mio. Tonnen im Vorjahr.

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Die Staatsschuld ist im Juni 2022 um umgerechnet u$s 4 Mrd. auf u$s 378,52 Mrd. gestiegen. Von der Zunahme entfallen u$s 500 Mio. auf Auslandschulden, und umgerechnet u$s 3.340 Mio. auf lokale Schulden. Die zusätzliche Auslandschuld entfällt zum großen Teil auf die u$s 3 Mrd. der neuen Ziehungsrechte, die der IWF gewährt hat, von denen u$s 2.014 Mio. für Zahlung von Amortisationen des großen IWF-Kredites eingesetzt wurden. Die Pesoschuld nahm durch transitorische Vorschüsse der ZB zu. In den ersten 6 Monaten 2022 nahm die Staatsschuld um umgerechnet u$s 31,54 Mrd. zu, und seit dem 10. Dezember 2019, waren es u$s 65,22 Mrd.

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Die Landwirte liefern in letzter Zeit viel weniger Sojabohne, hat das Wirtschaftsinstitut IEERAL, von der Stiftung Fundación Mediterránea, ermittelt, und weist darauf hin, dass bis Ende Juni nur 11,4 Mio. Tonnen Sojabohne geliefert worden seien, was 27% der Gesamternte darstellt, während es im Vorjahr per Ende Juni 45% waren. Bei Sojabohne beträgt der Exportzoll 33%, so dass der Landwirt, bezogen auf den freien Kurs (etwa $ 300) nur etwa ein Drittel des Weltmarktpreises erhält. Das erscheint für die Landwirte irreal, so dass sie vorerst abwarten, und nur so viel verkaufen, wie sie für Deckung ihrer unmittelbaren finanziellen Verpflichtungen benötigen.

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Die Zahl der internationalen Flüge hat sich in Argentinien dieses Jahr gegenüber 2019, dem Jahr vor der Pandemie, mehr als halbiert. Im Juni 2022 gab es 3.457 Flüge, während es im gleichen Monat 2019 6.884 waren. In 6 Monaten 2022 waren es 22.646 Flüge, gegen 48.676 im ersten Halbjahr 2019.

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Das Budgetbüro des Kongresses weist darauf hin, dass das primäre Defizit der Staatsfinanzen im 1. Halbjahr 2022 um 92,1% über dem Vorjahr lag. Die Ausgaben seien um 10% über der Inflation gestiegen, und die Einnahmen seien real um 0,4% gesunken. Letzteres sei eine Folge der Tatsache, dass im Vorjahr die einmalige Steuer auf hohe Vermögen zusätzliche Einnahmen schuf. Das primäre Defizit machte im 1. Halbjahr 1,9% des Bruttoinlandsproduktes aus, so dass es kaum möglich erscheint, für ganz 2022 das mit dem IWF vereinbarte Ziel von 2,5% des BIP einzuhalten. Bei den Ausgaben sind dieses Jahr die Subventionen für Energie real stark gestiegen, aber ebenfalls die sozialen Subventionen.

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Das Transportministerium hat ein Projekt genehmigt, das sich auf die Instandsetzung der Eisenbahnstrecke von Bahía Blanca bis Añelo, in Vaca Muerta, Provinz Neuquén, bezieht, und eine Investition von umgerechnet u$s 900 Mio. darstellt. Konkret handelt es sich um Erneuerung von Schienen, Erweiterung der Manöverplätze für Züge, neue Signale und verschiedene Bauarbeiten. Diese Eisenbahnstrecke von 653 km wird die Zufuhr von Materialien für Vaca Muerta erleichtern und verbilligen, und auch Öllieferungen erlauben.

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Der Index der Industrieproduktion des Studienzentrums des Industrieverbandes “Union Industrial Argentina” verzeichnet im Mai 2022 eine Zunahme von 0,9% gegenüber April, und eine von 12,3% gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat. Die höchste interannuelle Zunahme, von 32,8% entfällt auf Kfz, gefolgt von nicht metallischen Erzen (Zement u.a.) mit 19,5%, und der Metallmechanik mit 10,9%. Die anderen Bereiche der insgesamt 12, die den Index bilden, stiegen weniger.

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Landwirtschaftsminister Julián Dominguez berief am Dienstag die Vertreter der Unternehmen ein, die Samen entwickeln, besonders von Weizen und Sojabohne. Auch der Vorsitzende des nationalen Sameninstitutes, Obdulio San Martín, war anwesend. Das Problem besteht darin, dass der Qualitätssamen, der von den spezialisierten Unternehmen erzeugt wird, kaum verwendet wird. Das führt dazu, dass kaum in der Entwicklung besserer Samen investiert wird. In Argentinien ist nur 35% des eingesetzten Samens legal. 17% entfallen auf Samen mit Zertifikat und 18% auf eigene Samen. In Brasilien liegt der Anteil von Samen mit Zertifikat bei 70%, in den USA bei 95% und in Uruguay bei 100%. Minister Dominguez arbeitet jetzt an einem neuen Gesetz, um den Einsatz von Qualitätssamen von Weizen und Sojabohne zu fördern.

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Die Regierung hat mit den Pharmaunternehmen vereinbart, dass diese die Preise ihrer Medikamente während 60 Tagen nur um 1% unter der Zunahme des Indices der Konsumentenpreise erhöhen.

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Der Index der Grossistenpreise des INDEC weist im Juni eine Zunahme von 4,8% gegenüber Mai aus, womit er im ersten Halbjahr 2022 um 34,9% stieg. In 12 Monaten zum Juni 2022 betrug die Zunahme 57%.

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Deutsche Wirtschaft

In den vergangenen Jahren ist das Angebot an Bekleidung in Deutschland nach Berechnungen des Handelsverbandes Textil (BTE) deutlich geschrumpft. Insgesamt seien in der Bundesrepublik 2021 noch 3,75 Mrd. Bekleidungsteile verfügbar gewesen. Dabei berechnete der Verband die Differenz aus Produktion plus Import minus Export. Der Wert entspreche 650 Mio. Teilen weniger als 2018, berichtete der BTE. Innerhalb von drei Jahren sei damit die Inlandsverfügbarkeit von Textilien um rund 15% gesunken. (dpa)

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Das Berliner Start-up-Unternehmen Wefox hat von Investoren weitere u$s 400 Mio. eingesammelt. Damit steige der Wert des digitalen Versicherungsspezialisten von u$s 3 auf u$s 4,5 Mrd. Das Versicherungsunternehmen war 2014 mit einer digitalen Plattform zur Verwaltung von Versicherungspolicen gestartet. Seit 2018 ist das Unternehmen auch selbst als Versicherer tätig. (dpa)

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Die Einspeicherung von Gas in Deutschland ist nach dem Stopp der russischen Lieferungen durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 fast zum Erliegen gekommen. Wie aus der Webseite von Europas Gasinfrastruktur-Betreiber (GIE) hervorgeht, stieg der Füllstand der deutschen Gasspeicher zuletzt nur noch um 0,09% am Tag. (dpa)

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Die Menschen in Deutschland haben durch den Kurssturz an den Börsen infolge des Ukraine-Krieges im ersten Quartal in der Summe Milliarden verloren. Zum ersten Mal seit zwei Jahren sank das Geldvermögen der privaten Haushalte im Vergleich zum Vorquartal. Demnach verringerte sich das Vermögen im Vergleich zum Rekordwert des Schlussquartals 2021 um E 36 Mrd. (dpa)

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Schon vor der erwarteten Leitzinserhöhung im Euroraum haben mindestens 49 Geldhäuser Negativzinsen für Privatkunden ganz oder teilweise abgeschafft. Das geht aus einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox von rund 1300 Banken und Sparkassen hervor. Viele Institute warten allerdings ab. Den Daten zufolge verlangen aktuell noch mindestens 426 Finanzhäuser ein sogenanntes Verwahrentgelt ab bestimmten Summen auf dem Tagesgeld oder Girokonto. (dpa)

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Der Lufthansa-Konzern hat im zweiten Quartal dieses Jahres den Umsatz deutlich gesteigert und einen operativen Gewinn eingeflogen. Der MDax-Konzern berichtete am Freitag vergangener Woche über einen bereinigtes Ergebnis vor Steuern und Zinsen zwischen E 350 und E 400 Mio. M (Vorjahreszeitraum: minus E 827 Mio.). (dpa)

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Ein drohender Gasmangel würde Deutschland aus Sicht der Chemiebranche schrittweise und regional treffen. "Wir werden einen Gasmangel nicht gleichzeitig in Deutschland sehen und auch nicht flächendeckend", sagte Jörg Rothermel, Energieexperte beim Verband der Chemischen Industrie (VCI), am Dienstag. Der Osten und Süden würden im Ernstfall wahrscheinlich zuerst betroffen sein. "Im Süden haben wir nur zwei Speicher. Außerdem ist das Netz nicht für stärkere Gasflüsse aus dem Norden und Westen ausgelegt." (dpa)

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Ein Nachfolgeangebot für das Ende August auslaufende 9-Euro-Ticket ist nach Worten von Bundesverkehrsminister Volker Wissing Ende des Jahres oder Anfang 2023 möglich. Anfang November sollten Daten zu dem Ticket vorliegen, die bei der Bewertung helfen sollten, sagte der FDP-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. "Was sind die Erfahrungen damit? Welche Rolle spielt der Preis? Welche Rolle spielt das einfache Handling oder die deutschlandweite Geltung?" Um solche Fragen werde es dabei gehen. (dpa)

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Die Bundesregierung fordert nach Abschluss der regulären technischen Überprüfungen an der Pipeline Nord Stream 1 eine Wiederaufnahme der Gaslieferungen aus Russland. Man erwarte von Gazprom, dass nach Ablauf der Wartungsfrist das Gas in vollem Umfang wieder fließen werde, teilte das Bundespresseamt am Mittwoch mit. Die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann verwies auch auf vertragliche Verpflichtungen des russischen Staatskonzerns. (dpa)

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Die Bauarbeiten für das schwimmende Flüssiggasterminal im Hafen von Brunsbüttel sollen Anfang September beginnen. Weil kein freier Anleger zur Verfügung steht, werde vorübergehend der bestehende Gefahrstoffanleger genutzt und dafür umgebaut, teilte Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Tobias Goldschmidt (Grüne) am Mittwoch mit. Zum Jahreswechsel 2022/2023 soll das Terminal für Flüssiggas (LNG) in Betrieb gehen. Im März 2023 soll ein neuer Anleger fertiggestellt werden. (dpa)

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Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger sieht nicht nur wegen der Gaskrise massive Belastungen für die deutsche Wirtschaft und befürchtet Jobverluste. Dulger sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Die Summe der Belastungen ist groß. Das kann dazu führen, dass wir Betriebe und Arbeitsplätze verlieren." Zur Gaskrise komme, dass Material und Fachkräfte fehlten und Lieferketten gestört seien. "Jeder muss mit einer anderen Art der Belastung umgehen, aber alle sind im Moment mit massiven Belastungen konfrontiert. Diese Situation ist für unsere Wirtschaft und damit für den Wohlstand und für den sozialen Frieden unserer Gesellschaft gefährlich." (dpa)

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Wegen der zunehmenden Dürreperioden in Deutschland fordert die Wasserwirtschaft Investitionen in Leitungen, Talsperren oder Wasserwerke. "Genehmigungsverfahren insbesondere für Fernwasserleitungen müssen dringend vereinfacht werden", sagte der für Wasser zuständige Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes BDEW, Martin Weyand, Nötig sei ein Investitionsbeschleunigungsgesetz. Grundsätzlich sei die Trinkwasserversorgung gewährleistet. "Wir haben keinen Wassermangel in Deutschland", sagte Weyand. (dpa)

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Weltwirtschaft

Musk will Twitter nicht mehr kaufen. Es zeichnete sich schon seit Wochen ab: Tech-Milliardär Elon Musk macht einen Rückzieher beim Twitter-Kauf. Seine Anwälte verweisen auf angeblich unvollständige Informationen zur Zahl von Fake-Accounts bei dem Online-Dienst. Die Aktie geht auf Talfahrt. Musk versuchte bereits seit Mitte Mai, angeblich falsche Schätzungen von Twitter zur Zahl der Spam- und Fake-Accounts zum Thema zu machen. So erklärte er den Übernahmedeal deswegen bereits für ausgesetzt. Musks Anwälte erklärten nun, Twitter habe es seit fast zwei Monaten versäumt, Musk und seinem Beraterstab die benötigten Daten zur Verifizierung der Angaben zu Fake-Accounts zu liefern. Sie bezeichnen das als einen derart schweren Bruch der Vertragsbedingungen, dass die Kaufvereinbarung aufgelöst werden könne. Doch so einfach dürfte Musk nicht aus dem Schneider sein - es droht ein langwieriger Rechtsstreit. Er und Twitter haben eine Strafe von einer Milliarde Dollar vereinbart, falls eine Partei vom Deal zurücktritt. Doch wenn Twitter auf Vollzug pocht, dürfte es für Musk rechtlich trotzdem schwierig werden. Das Unternehmen hatte wiederholt betont, dass es den Deal durchsetzen wolle. (dpa)

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Boeing hat zum Start der Luftfahrtmesse in Farnborough einen ersehnten Großauftrag erhalten. Die US-Fluggesellschaft Delta Air Lines unterzeichnete einen Auftrag über 100 Exemplare des Mittelstreckenjets 737 Max 10. (dpa)

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Der schwedische Modekonzern H&M zieht sich aus Russland zurück. Angesichts der aktuellen operativen Herausforderungen und einer unvorhersehbaren Zukunft habe die H&M-Gruppe entschieden, die Abwicklung ihrer Geschäfte in dem Land einzuleiten. Das teilte der Konzern am Montag in Stockholm mit. (dpa)

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Der Internationalen Währungsfonds (IWF) will die globale Wachstumsprognose erneut senken. "Ich wünschte, die Aussichten für die Weltwirtschaft wären so rosig wie der Himmel auf Bali, aber leider ist das nicht der Fall", sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Samstag angesichts des Treffens der Finanzminister und Notenbankchefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) auf Bali. Die neue Prognose soll Ende Juli vorgestellt werde und ein langsameres Wachstum für die Jahre 2022 und 2023 prognostizieren. Der Krieg in der Ukraine habe sich verschärft und übe zusätzlichen Druck auf die Rohstoff- und Lebensmittelpreise aus, führte Georgiewa aus. Gleichzeitig verschärften sich globalen Finanzbedingungen stärker als bisher angenommen. Die anhaltenden pandemiebedingten Unterbrechungen und erneuten Engpässe in den globalen Lieferketten belasteten die Wirtschaftstätigkeit. Wichtig sei es, dass die Länder alles in ihrer Macht Stehende täten, um die Inflation zu senken, betonte die IWF-Chefin. Gelinge dies nicht, könnte dies den Aufschwung gefährden. "Die gute Nachricht ist, dass die Zentralbanken ihre Bemühungen verstärken." (dpa)

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Die gegen Russland verhängten EU-Sanktionen entfalten nach bislang unter Verschluss gehaltenen Daten langsam, aber sicher ihre Wirkung. Wie Experten der EU-Kommission der Deutschen Presse-Agentur bestätigten, betreffen zielgerichtete Handelsbeschränkungen mittlerweile russische Exportgeschäfte, die vor dem Krieg ein Volumen von mehr als E 73 Mrd. im Jahr hatten. Prozentual gesehen geht es um 48% der bisherigen Ausfuhren Russlands in die EU. (dpa)

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Vor dem Hintergrund strenger Corona-Maßnahmen ist das chinesische Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal deutlich abgesackt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum legte das BIP nur noch um 0,4% zu. Es ist das schwächste Quartalswachstum seit dem Beginn der Corona-Pandemie. Im ersten Quartal war die Wirtschaft noch um 4,8% gewachsen. Für das erste Halbjahr ergab sich damit ein Gesamtwachstum von 2,5%. (dpa)

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Der europäische Automarkt stottert angesichts fehlender Lieferteile weiter. Im Juni wurden in der EU mit 886.510 Fahrzeugen so wenige neue Autos wie seit 1996 nicht mehr in einem Juni angemeldet, wie der Branchenverband Acea am Freitag vergangener Woche mitteilte. Das Minus zum Vorjahresmonat betrug 15,4%. Im ersten Halbjahr steht insgesamt ein Minus von 14% auf 4,6 Mio. Pkw zu Buche. (dpa)

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Der russische Gaskonzern Gazprom und Irans staatliches Ölunternehmen haben eine strategische Zusammenarbeit vereinbart. Gazprom und die National Iranian Oil Company unterzeichneten nach Angaben des russischen Staatskonzerns vom Dienstag eine Absichtserklärung. Auch die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna berichtete über das Vorhaben. (dpa)

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US-Finanzministerin Janet Yellen hat Partnerländer unter anderem in Asien vor einer zu großen Abhängigkeit von China und anderen Staaten bei der Versorgung mit Rohstoffen und wichtigen Technologien gewarnt. Bei einem Besuch in Seoul warf Yellen am Dienstag China unfaire Handelspraktiken vor. "Länder im Indo-Pazifik und in der globalen Wirtschaft werden gegenüber Staaten verwundbar bleiben, die ihre Marktpositionen bei Rohstoffen, Technologien oder Produkten ausnutzen, um politischen Druck auszuüben oder Markt- und Handelsaktivitäten zu unterbrechen", sagte Yellen nach der Besichtigung eines Forschungskomplexes des Unternehmens LG. Ein solches Beispiel sei China. Yellen rief zu einer Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen mit politisch gleichgesinnten Ländern wie Südkorea auf, um stabile Versorgungsketten aufzubauen und die Abhängigkeit von China bei Halbleitern, Batterien und anderen Produkten zu verringern. Die Volksrepublik habe "bedeutende Ressourcen darauf verwendet, sich eine beherrschende Position in der Herstellung von bestimmten Fortschrittstechnologien einschließlich Halbleitern zu verschaffen". (dpa)

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Der US-Flugzeugbauer Boeing behält im Ringen um Neuaufträge auch zu Beginn des zweiten Messetags in Farnborough die Nase vor seinem europäischen Rivalen Airbus. Der Flugzeugfinanzierer 777 Partners bestellte 30 Exemplare von Boeings Mittelstreckenjet 737 Max. Dabei handelt es sich um die Spezialversion 737-8-200 mit mehr Sitzplätzen und zusätzlichen Türen, die Boeing für Billigflieger wie Ryanair entwickelt hat. Hinzu kommt ein Vorvertrag über 36 weitere Maschinen. Airbus meldete eine Bestellung der US-Fluggesellschaft Delta über zwölf Maschinen vom Typ A220-300. Dabei handelt es sich um die längere Version des kleinsten Airbus-Modells A220. (dpa)

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Die Inflation in der Eurozone hat sich im Juni weiter beschleunigt und abermals einen Rekordwert erreicht. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die Verbraucherpreise um 8,6%, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Im Vormonat waren die Lebenshaltungskosten um 8,1% gestiegen. Die Inflation im Euroraum war noch nie so hoch seit Einführung der Gemeinschaftswährung als Buchgeld im Jahr 1999. Seit vergangenen Sommer hat sich die Teuerung kontinuierlich verstärkt, wobei zuletzt immer wieder Rekordwerte erreicht wurden. (dpa)

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Russlands Präsident Wladimir Putin knüpft die Wiederaufnahme ukrainischer Getreideexporte an die Aufhebung von Agrarsanktionen gegen sein Land. "Das sollte eine Paketlösung sein", sagte Putin am späten Dienstagabend beim Besuch in der iranischen Hauptstadt Teheran. "Wir werden den Export von ukrainischem Getreide unterstützen, gehen aber davon aus, dass alle Beschränkungen für den Export von russischem Getreide aufgehoben werden", sagte er der Agentur Interfax zufolge. Die Ukraine ist einer der größten Getreidelieferanten der Welt. Durch den russischen Angriffskrieg seit dem 24. Februar sind ihre Exporte aber blockiert. (dpa)

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Die Inflation in Großbritannien zieht weiter an. Im Juni erhöhten sich die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 9,4%, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch mitteilte. Das ist die höchste Rate seit Beginn der Erfassung 1997. Laut einer Rückrechnung des ONS dürfte die Inflation zuletzt 1982 höher gelegen haben. Ähnlich hatten sich die Statistiker im Vormonat geäußert, als die Inflationsrate 9,1% betrug. Das Statistikamt erklärt die Steigerung vor allem mit höheren Preisen für Energie und Nahrungsmittel.

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Statistiken


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