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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Wirtschaft in Kürze


Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 126,77, gegen $ 125,88 eine Woche zuvor. Im Laufe des Jahres betrug die Abwertung 17,07%. Die ZB hat in den letzten Tagen kleine Dollarbeträge gekauft und verkauft, so dass sich die verfügbaren Reserven nicht wesentlich geändert haben. Die Genehmigungen für Importzahlungen werden im Ausmaß der verfügbaren Devisen erteilt. Der Schwarzkurs sprang in den letzten Tagen auf $ 208, und der Kurs, der sich über Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar ergibt, schloss bei $ 210. Da es sich beim freien Markt, sowohl dem schwarzen wie dem legalen, um einzelne Geschäfte handelt, die nicht über einen einheitlichen Markt vollzogen werden, sind die effektiven Kurse unterschiedlich.

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Der Merval-Index der Börse von Buenos Aires wies in einer Woche zum Mittwoch einen Rückgang von 1,48% aus, und liegt jetzt nur um 7,72% über Ende Dezember. Die Aktien argentinischer Unternehmen, die in New York kotieren, wiesen in der Woche zum Mittwoch mehrheitlich hohe Verluste auf. BBVArgentina verlor 4,73%, Grupo Financiero Galicia 4,33%, Loma Negra 5,79% und Banco Macro 9,63%.

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Die Staatstitel in Dollar, die in New York gehandelt werden, standen in der Woche zum Mittwoch unter Baissedruck. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Bono 2028:-1,39%; Bono 2030: -1,74%; Bono 2035: --0,27%: Bono 2038: -0,56%. Die Landesrisikorate (Differenz der Rendite argentinischer Staatstitel und der US-Staatstitel auf 10 Jahre, benannt “Treasuries”) stieg erneut, bis auf 1930 Basispunkte. So dass ein Titel, der zu 8% verzinst wird, eine Rendite von über 27% (in Dollar!) ergibt.

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Der Internationale Währungsfonds hat die Revision der Staatsfinanzen des 1. Quartals 2022 abgeschlossen und genehmigt, aber mit Bemerkungen. Voraussichtlich wird der Fonds bei Revision des 2. Quartals nicht so wohlwollend sein, und fordern, dass mehr getan wird, um die Ausgaben real zu senken. Die Genehmigung bedeutet, dass der Fonds u$s 4.039 Mio. auszahlt, mit denen das Schatzamt den Verfall von Schulden in Höhe von u$s 3.000 Mio. am 20. und 21. Juni zahlen kann.

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Das statistische Amt der Stadt Buenos Aires hat für Mai 2022 eine Zunahme der Konsumentenpreise von 5,5% ermittelt, was in diesem Jahr eine Zunahme von 27,3% ergibt, und in 12 Monaten zum Mai eine von 58,8%. In einem Jahr stiegen Textilien um 74,4%, und Brot um 71,3%. Beim nationalen Index der Konsumentenpreise, den das INDEC ermittelt, der nächste Woche bekanntgegeben werden soll, wird mit einer etwas geringeren Zunahme gerechnet, aber von mindestens 5%.

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YPF hat den Preis für Dieselöl für ausländische Kfz verdoppelt. Die Automobile, Pick-ups und Lastwagen werden durch ihr Nummernschild identifiziert. Dennoch ist dies schwer zu kontrollieren. In Brasilien, Paraguay und Uruguay ist Dieselöl viel teurer als in Argentinien.

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Durch Beschluss der Ministerien für Wirtschaft und Produktion, und der Zentralbank, hat die Regierung verfügt, dass Personen und Unternehmen, die technologische Dienste an Kunden im Ausland liefern (die sich auf Informatik-Software u.dgl. beziehen), die Exporte von 2022 bis zu 50% des Überschusses gegenüber 2021, bis zu einer Höchstgrenze von u$s 12.000 zum freien Kurs verrechnen können, der beim System des Kaufs und Verkaufs von Staatstiteln in Dollar (CCL) legal ist. Das soll den lokalen Unternehmen, die auf diesem Bereich tätig sind, erlauben ihre Kosten legal zu decken, so dass sie nicht gezwungen sind, schwarz zu arbeiten, wie es bisher der Fall war. Denn diese Dienstleistungen wurden faktisch zum Schwarzkurs verrechnet, bei dem die Einnahmen in Pesos um 70% und mehr über der Verrechnung zum offiziellen Kurs lagen. Für Exporte, die über u$s 12.000 liegen, verbleibt jedoch das Problem. In Argentinien sind viele Menschen auf dem Gebiet der Informatik gut ausgebildet, die ihre Dienste an Kunden im Ausland viel billiger bieten als lokales Personal. Argentinien konkurriert dabei vornehmlich mit Indien.

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Verteidigungsminister Jorge Taiana hat das letzte der vier Schiffe in Empfang genommen, die Mauricio Macri als Präsident im Jahr 2018 in Frankreich bestellt hatte, die für die Überwachung der Fischerei im Südatlantik eingesetzt werden. Zahlreiche Fischereikutter, die meisten aus China, fischen an der Grenze der Meile 200, bis zu der das argentinische Hoheitsrecht reicht. Da der Fischbestand, besonders von Tintenfisch (calamar) auf der argentinischen Meeresplattform viel höher als in tiefen Gewässern ist, übertreten die Schiffe gelegentlich die Grenze der 200 Meilen. Das wird durch Satellitenfilmungen erfasst. Aber die Patrouillenschiffe müssen dann schnell vor Ort sein, um diese illegale Fischerei zu verhindern. Mit vier dieser schnellen Schiffe, die jetzt dafür eingesetzt werden, sollte das Problem gelöst sein.

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Der Umsatz von elektrischen Haushaltsgeräten (Luftkühlanlagen, Eisschränke, Waschmaschinen u.a.) lag im 1. Quartal mengenmäßig um ca. 20% über der gleichen Vorjahresperiode, hat die Consulting-Firma GfK ermittelt. Im 1. Quartal wurden 430.000 Fernsehgeräte verkauft (+22%), und 292.000 Luftkühlanlagen (+24%. Die Nachfrage wurde besonders durch das Kreditprogramm Ahora 12 angespornt, das in Kredite zu niedrigem Zinssatz besteht, der in 12 monatlichen Raten gezahlt wird.

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Die Umfrage, die die ZB bei einigen angesehenen Ökonomen über die Inflatiosaussichten durchführt, ergibt für dieses Jahr (von Dezember 2021 bis Dezember 2022) Zunahmen von 72,6% bis 75,1%. Es wäre die höchste Zunahme seit 1990.

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Die Aussaat von Weizen schreitet wegen Mangel an Dieselöl langsam voran. Bisher wurde nur 14% der vorgesehenen Fläche gesät. Abgesehen von Treibstoffmangel hat es zu wenig geregnet, und der Preis für Düngemittel ist stark gestiegen, so dass ohnehin weniger als im Vorjahr gesät wird, und außerdem niedrigere Erträge erwartet werden. Die erwartete Ernte der Periode 2022/23 wird auf alle Fälle weit unter dem Rekord des Vorjahres liegen, und Argentinien wird sich die Gelegenheit entgehen lassen, viel mehr Weizen zu einem Rekordpreis zu exportieren.

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Der Umsatz des Einzelhandels lag im Mai 2022 mengenmäßig (in konstanten Werten) um 8,9% unter April 2022 und um 3,4% unter Mai 2021, berichtet der Verband CAME, der diesen Bereich vertritt. Diese Zahlen ergeben sich aus einer Umfrage bei 895 Einzelhandelsgeschäften im ganzen Land. Den höchsten Rückgang (13,3% gegen April und 8% gegenüber dem Vorjahr) wiesen Bekleidung u.dgl. aus, gefolgt von Bazarwaren, Möbeln und Haushaltstextilien mit 8,4%% gegen April und interannuell 3,3%.

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Wirtschaftsminister Guzmán greift auch im zweiten Quartal 2022 zu kreativer Buchhaltung, um das Ziel einzuhalten, das bezüglich primärem Defizit und Staatsverschuldung im Abkommen mit dem IWF festgelegt wurde. Das Schatzamt hat jetzt die Vorschüsse der ZB um $ 322,4 Mrd. verringert (von $ $ 380,5 Mrd. auf $ 57,5 Mrd.), indem der Vorschuss, den der IWF im März gewährt hat, von Dollar auf Pesos gewechselt und für diesen Zweck eingesetzt wurde. Die Wirkung auf die Geldschöpfung bleibt dabei unverändert.

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YPF und andere Erdölunternehmen haben schon über 8 Schiffe mit Dieselöl verpflichtet, um den akuten Mangel zu beheben. Gleichzeitig hat CAMMESA, das der Grossistenmarkt für elektrischen Strom betreibt, eine Ausschreibung durchgeführt, um 5 Schiffsladungen von je 50.000 Cbm. Dieselöl im Juli zu erhalten, um auf diese Weise die Wärmekraftwerke versorgen zu können, wenn die Gaslieferungen zum Teil auf Haushalte umgeleitet werden, die im Winter mehr Gas verbrauchen. Wenn der Import von Dieselöl vor zwei Monaten erfolgt wäre, dann gäbe es jetzt keinen so akuten Mangel, der großen Schaden in der Landwirtschaft anrichtet, und den Export von Getreide und Ölsaat beeinträchtigt.

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Die Geldmenge, als monetäre Basis definiert (Geldscheine im Umlauf plus Bankdepositen bei der ZB) lag im Mai durchschnittlich bei $ 3,70 Mrd., 1,9% über April. Doch bei Berichtigung mit dem Index der Konsumentenpreise ergibt sich eine Abnahme von 2,7%, und von 10,9% gegenüber Mai 2021. Diese Daten stehen im monetären Bericht der ZB, und zeigen, dass auf monetärem Gebiet im Mai die Inflation gebremst wurde. Doch die Wirkung auf die Preise ist nicht unmittelbar.

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Das Staatsunternehmen Energía Argentina hat in der Vorwoche den Bau der Gasleitung “Néstor Kirchner” ausgeschrieben. Es handelt sich um eine Strecke von 563 km, von Vaca Muerta, Neuquén, bis Saliqueló, um Westen der Provinz Buenos Aires. Mit dieser Leitung wird die Kapazität des Gastransportes aus Vaca Muerta um ca. 25% erhöht. Die Unternehmen, die das Gas fördern, können per sofort das notwendige Gas liefern. Die Angebote für die Ausschreibung müssen bis zum 8. Juli eingereicht werden. Wie schon bekanntgegeben wurde, meldet sich nur der Techint-Konzern. Die Zuteilung soll am 22. August erfolgen, In einer zweiten Etappe muss die Gasleitung dann bis Santa Fe weitergeführt werden.

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Lateinamerikanische Wirtschaft

In Brasilien stieg das Bruttoinlandsprodukt im 1. Quartal 2022 um 1% gegenüber dem 4. Quartal 2021. 2021 stieg das BIP um 4,6$, womit der Verlust von 3,8% des Jahres 2020 voll aufgeholt wurde. Da die BIP-Zunahme des Jahres 2021 im Laufe des Jahres erfolgte, liegt das letzte Quartal über dem Jahresdurchschnitt, so dass auch die 1% vom 1. Quartal 2022 eine viel höhere Jahreszunahme verheißen. Die Inflation erreichte in 12 Monaten zum April 2022 12,13%. Die Arbeitslosigkeit sank auf 10,5%, was bedeutet, dass 11,3 Mio. Menschen von einer Bevölkerung von 213 Mio. arbeitslos sind.

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Venezuela wird jetzt voraussichtlich auch vom Konflikt der EU mit Russland profitieren. Wie bekannt wurde, wird die US-Regierung den Unternehmen ENI (Italien) und Repsol (Spanien) erlauben, Erdöl aus Venezuela an die EU zu liefern, was bisher von den USA verboten war. Beide Unternehmen fördern Erdöl in Venezuela über ein Gemeinschaftsunternehmen mit der staatlichen PDVSA. Die EU will mit diesem Erdöl einen Teil der Lieferungen aus Russland ersetzen. Für Präsident Nicolás Maduro bietet sich jetzt eine gute Gelegenheit, um die verfahrene Wirtschaftslage zu überwinden. Venezuela verfügt mit Saudi-Arabien über die höchsten Erdölreserven der Welt, wobei die Lager nicht tief liegen und leicht ausgebeutet werden können, und kann ohne Weiteres kurzfristig hohe Mengen Erdöl an die EU liefern.

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Deutsche Wirtschaft

Der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland steigt am 1. Oktober auf E 12. Das beschloss der Bundestag am Freitag in Berlin. Das Mindestlohngesetz wurde mit den Stimmen der Koalition und der Linken verabschiedet. Die Unionsabgeordneten und die AfD enthielten sich. Derzeit liegt der Mindestlohn bei E 9,82 brutto. Zum 1. Juli steigt er turnusmäßig auf E 10,45. Zugleich steigt die Grenze für Minijobs im Oktober von E 450 auf E 520. Der Gesetzentwurf geht von heute etwa 6,2 Mio. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit einem Stundenlohn unter E 12 aus. (dpa)

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Dreijährige Gebrauchtwagen sind binnen eines Jahres um fast ein Drittel teurer geworden. Diesel verteuerten sich sogar um 31,8%. Treiber ist vor allem ein niedriges Angebot an Fahrzeugen infolge von Corona, Chipkrise und Teilemangel. Zudem waren die Listenneupreise vor drei Jahren um etwa 7% gestiegen. (dpa)

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Deutschlands Exporte lagen im April mit E 126,4 Mrd. um 4,4% über März 2022 und 12,9% über dem gleichen Vorjahresmonat. Die Ausfuhren nach Russland gingen weiter zurück: Nach dem Einbruch um mehr als 60% im März verringerten sie sich von März auf April um weitere 10% auf E 0,8 Mrd. Die Importe aus Russland gingen im April im Vergleich zum März um 16,4% zurück. (dpa)

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Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer haben im April deutlich weniger Aufträge erhalten als ein Jahr zuvor. Preisbereinigt verfehlte der Wert der Neubestellungen die Zahlen des Vorjahresmonats um 7%. Besonders stark war der Rückgang mit minus 17% bei Kunden aus dem Inland, während aus dem Euro-Raum (minus 1% ) und dem übrigen Ausland (minus 3%) die Aufträge fast wie gewohnt kamen. (dpa)

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Im vergangenen Jahr wurde noch in jedes dritte neue Wohngebäude in Deutschland eine Gasheizung eingebaut. Der fossile Energieträger hat aber seit 2015 seine Vorrangrolle verloren, wie aus einer Auswertung des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Danach wurden 70,7% der Neubauten mit Heizungen ausgestattet, die erneuerbare Energiequellen nutzen. In 55,1% aller Fälle waren Holz, Umluft- oder Erdwärme sowie Biomasse sogar die primäre Energiequelle. Herausragende Bedeutung hatten dabei Wärmepumpen. (dpa)

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Der Fahrgastverband Pro Bahn sieht sich nach dem ersten Härtetest für das 9-Euro-Ticket am Pfingstwochenende in seiner Kritik bestätigt. "In den Hauptreisezeiten war die Nachfrage auf den Hauptstrecken so stark, dass Züge nicht abfahren konnten. Und einige Bahngesellschaften - etwa die Metronom in Norddeutschland - haben die Fahrradbeförderung ausgeschlossen, weil sie dem Ansturm nicht Herr wurden", sagte Karl-Peter Naumann vom Fahrgastverband Pro Bahn am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Das Chaos sei vorhersehbar gewesen und Folge eines politischen Angebots, ohne dafür über die nötigen Kapazitäten im Bahnverkehr zu verfügen. (dpa)

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In der Ampelkoalition gibt es Meinungsverschiedenheiten über eine zusätzliche Abgabe auf die Extraprofite von Mineralölkonzernen durch den Ukraine-Krieg. Führende FDP-Politiker warnten am Dienstag vor einer sogenannten Übergewinnsteuer. "Die ständigen Forderungen nach neuen Steuern bei SPD und Grünen sind schockierend und bewegen sich auf dem Niveau der Linkspartei", sagte Generalsekretär Bijan Djir-Sarai der Deutschen Presse-Agentur. Es sei "nicht die Zeit für Umverteilungsdebatten".

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Deutschland exportiert deutlich weniger Plastikmüll ins Ausland als noch vor wenigen Jahren. Die Ausfuhr lag 2021 bei gut 766.200 Tonnen, ein Viertel (25,2%) weniger als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Zehn-Jahres-Vergleich habe sich die Menge fast halbiert. Deutschland bleibe aber größter Exporteur von Plastikabfällen in der EU. (dpa)

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Die Deutsche Bank holt Hunderte Programmierer aus ihrem Technologiezentrum in Russland nach Berlin. Deutschlands größtes Geldhaus habe allen etwa 1500 Beschäftigten ihres russischen IT-Zentrums, das sich auf die Standorte St. Petersburg und Moskau verteilt, eine Stelle in Deutschland angeboten, berichtete das "Handelsblatt" (Dienstag) unter Berufung auf Insider. Eine mittlere dreistellige Zahl der Mitarbeiter sei bereits in das im Aufbau befindliche Technologiezentrum der Bank in Berlin gewechselt. (dpa)

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Unter Ökonomen und in der Koalition wird über den Nutzen einer Übergewinnsteuer für Mineralölkonzerne gestritten. Damit könnten Extraprofite als Folge der Preiserhöhungen nach Beginn des Ukraine-Krieges abgeschöpft werden. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) plädierte wie Politiker von SPD und Grünen für eine solche Steuer, die Steuersenkung auf Benzin und Diesel zum 1. Juni sei hingegen ein Fehler gewesen. "Denn der größte Teil der E 3 Mrd. an Steuergeldern wird in den Taschen der Mineralölkonzerne landen", sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher der Deutschen Presse-Agentur. (dpa)

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Weltwirtschaft

Der US-Arbeitsmarkt zeigt sich weiter in robuster Verfassung. Die US-Wirtschaft hat im Mai außerhalb der Landwirtschaft 390.000 Stellen geschaffen, Der Beschäftigungsaufbau In der Corona-Krise war der US-Arbeitsmarkt zeitweise dramatisch eingebrochen. Mittlerweile hat er sich deutlich erholt. Das zeigt auch die Arbeitslosigkeit, die auf niedrigem Niveau stagnierte: Die Arbeitslosenquote lag auf dem Vormonatswert von 3,6% . Nach Angaben des Ministeriums sind aktuell etwa 6 Mio. Menschen ohne Job. Vor der Pandemie im Februar 2020 waren es 5,7 Mio. gewesen. (dpa)

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US-Präsident Joe Biden sprach von "enormen Fortschritten" in der Wirtschaft. Das ermögliche es, die Inflation "von einer Position der Stärke heraus" zu bekämpfen. Die Stundenlöhne stiegen laut Ministerium interannuell um 5,2%, nach 5,5% im April. Die deutlich steigenden Löhne sind neben der bereits hohen Inflation ein Grund für die geldpolitische Wende der US-Notenbank Fed. Denn von stark steigenden Löhnen gehen zusätzliche Inflationsrisiken aus. Die Federal Reserve hat bereits die Zinswende eingeleitet und mit dem Abbau ihres erheblichen Wertpapierbestandes begonnen. Im Jahresverlauf werden weitere und deutliche Zinsanhebungen erwartet, sodass der Leitzins bis Jahresende in der Nähe des als neutral geltenden Niveaus von etwa 2,5% liegen dürfte. (dpa)

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Der fränkische Autozulieferer Schaeffler und die französische Michelin-Tochter Symbio haben ein Joint-Venture gegründet, um eine Schlüsselkomponente zur Herstellung von Wasserstoff-Antrieben für Autos zu fertigen. Von 2024 an sollen im elsässischen Hagenau zunächst vier Millionen Bipolarplatten für Brennstoffzellen hergestellt werden. Die beiden Unternehmen investieren in das Joint-Venture gemeinsam bis 2024 rundE 100 Mio. Bis 2030 soll die Produktion des neuen Unternehmens Innoplate auf 50 Mio. Bipolarplatten jährlich wachsen. Dann sollen in dem neuen Unternehmen 120 Menschen arbeiten. Mit der Anfangsproduktion von vier Millionen Platten könnten 15 000 Wasserstoff-Fahrzeuge ausgestattet werden, sagte Symbio-Vorstandschef Philippe Rosier. (dpa)

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Handys und zahlreiche andere Elektrogeräte müssen in der EU ab Mitte 2024 eine einheitliche Ladebuchse haben. Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments einigten sich auf USB-C als Standard-Ladebuchse, wie die Leiterin der Verhandlungen, Anna Cavazzini (Grüne), am Dienstag in Straßburg sagte. Ihren Angaben zufolge gilt die Regelung etwa für Smartphones, Tablets, Kameras, Kopfhörer und tragbare Lautsprecher. Auch die französische Ratspräsidentschaft bestätigte eine Einigung. (dpa)

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Staus und Verzögerungen in der Containerschifffahrt haben erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie auch die Nordsee erreicht. Vor den Häfen Deutschlands, der Niederlande und Belgiens stecken gegenwärtig knapp 2% der globalen Frachtkapazität fest und können weder be- noch entladen werden, wie das Kiel Institut für Weltwirtschaft mitteilte. In der Deutschen Bucht warten demnach etwa ein Dutzend große Containerschiffe mit einer Kapazität von insgesamt etwa 150.000 Standardcontainern auf das Anlaufen in Hamburg oder Bremerhaven. Dramatischer sei die Lage vor den Häfen in Rotterdam und Antwerpen. (dpa)

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Das Wachstum der Weltwirtschaft wird wegen den Folgen der Corona-Pandemie und den Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine in diesem Jahr nach Ansicht der Weltbank deutlich geringer ausfallen als zuletzt angenommen. Die globale Wirtschaftsleistung soll in diesem Jahr um 2,9% wachsen, wie die Weltbank am Dienstag mitteilte. Im Januar, vor dem russischen Angriffskrieg, hatte die Weltbank noch ein Wachstum von 4,1% erwartet. Nach der Corona-Rezession im Jahr 2020 war die globale Wirtschaft im Folgejahr laut Weltbank um rasante 5,7% gewachsen. Weltbankpräsident David Malpass erklärte nun: "Der Krieg in der Ukraine, Lockdowns in China, Störungen der Lieferketten und das Risiko einer Stagflation ziehen das Wachstum nach unten. Für viele Länder wird es schwierig werden, eine Rezession zu vermeiden." In der Eurozone soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der neuen Prognose zufolge in diesem Jahr nur noch um 2,5% wachsen, nicht wie noch im Januar angenommen um 4,2%. Für die USA, die weltgrößte Volkswirtschaft, wurde die Wachstumserwartung für 2022 um 1,2 Prozentpunkte auf 2,5% gestutzt. Die Wirtschaft Chinas soll um 4,3% wachsen, 0,8 Prozentpunkte weniger als noch im Januar erwartet. (dpa)

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Die Bank Credit Suisse kommt nicht aus den roten Zahlen. Wegen der Entwicklung im Investmentbanking warnt das Zürcher Institut bereits vor einem erneuten Verlust in diesem Quartal. Die Marktbedingungen seien weiter schwierig, teilte die Credit Suisse am Mittwoch mit. Russlands Invasion in der Ukraine, die Straffung der Geldpolitik und das Auslaufen der Corona-Hilfsmaßnahmen hätten zu einer erhöhten Marktvolatilität und schwachen Kundenbewegungen geführt, insbesondere in Asien. (dpa)

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Statistiken


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