top of page
  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Wirtschaft in Kürze


Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Dienstag zu $ 124,45, gegen $ 123,55 am Mittwoch der Vorwoche. Die Abwertung betrug in diesem Jahr 14,92%, etwa halb so viel wie die interne Inflation. Der Schwarzkurs verblieb um die $ 208, und der Kurs, der sich aus Käufen und gleichzeitigen Verkäufen von Staatstiteln, die auf Dollar lauten, ergibt (CCL), schloss bei $ 212, knapp über der Vorwoche. Die ZB konnte am Dienstag ca. u$s 2 Mio. am Devisenmarkt kaufen, nachdem das Angebot gering war und ein hoher Betrag für Gasimporte gezahlt werden musste. Am Montag hatte die ZB noch u$s 150 Mio. kaufen können. Im Mai konnte die ZB insgesamt ca. u$s 920 Mio. kaufen. Bis Ende Juni muss die ZB über u$s 2,4 Mrd. verfügen, um verpflichtete Zahlungen zu decken. Trotz Rekordexporten ist der Überschuss der Handelsbilanz gering, und auch die andere Posten der Leistungsbilanz ergeben gesamthaft keinen Überschuss. Das erklärt die Verhärtung der Devisenbewirtschaftung, mit Beschränkung der Importgenehmigungen durch das Produktionsministerium und Streckung der Zahlungsgenehmigungen durch die ZB, wobei noch der Druck auf Kfz-Fabrikanten u.a. hinzukommt, dass sie ihre Importe mit einer Finanzierung begleiten.

***

Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires schloss am Dienstag mit 0,52% über der Vorwoche, und liegt somit um 9,31% über Ende 2021. Die Aktien argentinischer Unternehmen, die in New York kotieren, standen vorwiegend unter leichtem Baissedruck. Mercado Libre sank um 9,6%, so dass der gesamte Rückgang in diesem Jahr 48,1% erreicht. Das Technologieunternehmen Globant fiel um 3,6%, während IRSA um 5% und Pampa Energía um 3,6% stiegen. Die argentinischen Aktien wurden durch die allgemeine Baisse an der Börse von New York, die in der Vorwoche eingesetzt hat, unter Druck gesetzt.

***

Die argentinischen Staatstitel, die in New York gehandelt werden, wiesen in der Woche zum Dienstag leichte Verluste auf. Bono 2028 fiel um 1,82%, Bono 2030 blieb unverändert, Bono 2035 fiel um 0,86%. Bono 2039 um 0,80% und Bonar 2024 blieb unverändert.

***

Wirtschaftsminister Guzmán beabsichtigt, mit dem Pariser Klub über eine neue Umschuldung, eventuell mit Änderung bestimmter Klauseln des bestehenden Abkommens, zu verhandeln. Angeblich haben sich die Regierungen von Frankreich und Deutschland anlässlich des Besuches von Präsident Fernández schon dazu bereit erklärt. Doch vorher will Guzmán die Verhandlungsrunde mit dem IWF abschließen, die sich in Gang befindet, so dass das bestehende Abkommen gesichert wird. Die Staaten, die Kapitalgüter exportieren, an erster Stelle Deutschland, haben ein Interesse, dass die Schuld Argentiniens mit dem Pariser Klub geregelt wird, und die Zahlung der Amortisationsquoten und Zinsen dann termingemäß erfolgt, um neue Kredite gewähren zu können, ohne die ihre Exporte von Kapitalgütern nach Argentinien nicht möglich sind.

***

Die AFIP hat den Termin für die Einreichung der eidesstattlichen Erklärungen der Gewinnsteuer für das Jahr 2021 auf den 24. Juni verlegt, und die Frist für die Zahlung des Saldos auf den 28. Juni. Vom Gesamtbetrag der Steuer werden die gezahlten Vorschüsse und die Einbehaltungen durch Dritte abgezogen.

***

Der Umsatz der Supermärkte, die vom INDEC erfasst werden, stieg im März interannuell um 57,6% auf $ 169,97 Mrd. Davon wurde 30,3% in bar bezahlt, 28% mit Zahlkarte, 36,7% mit Kreditkarte und der Rest mit anderen Zahlungsmitteln. Die höchsten Zunahmen entfielen auf Santa Cruz (+70,1%), La Rioja (+69,2%), Salta (+68,3%), San Luis (+64,2%) und Feuerland (+63,8%). Die Grossistensupermärkte wiesen einen Umsatz von $ 29,38 Mrd. aus, 60,4% über dem Vorjahr.

***

Im 1. Quartal 2022 wurden 65 Mio. Liter Wein exportiert, 17,46% unter dem Vorjahr. Der Gesamtwert der Exporte betrug u$s 190 Mio., 3,86% unter dem Vorjahr. Hauptkunden waren die Vereinigten Staaten, gefolgt von Großbritannien. Am meisten wurde de Sorte Malbec exportiert, mit einem Anteil von 56,7% an den Gesamtexporten. An zweiter Stelle stand der Chardonnay (7,90%) und an dritter der Cabernet Sauvignon ((7,59%). Die französischen Weinarten haben in den letzten drei Jahrzehnten die lokalen Traubensorten verdrängt. Gleichzeitig wurden mehr Weinreben in höheren Gebieten angebaut, wo die Trauben weniger Zucker und mehr Geschmacksstoffe enthalten, so dass der Wein dann weniger Alkohol enthält und qualitativ besser ist. Die Weinproduktion hat in den letzten Jahren abgenommen, aber die Qualität wurde wesentlich verbessert. Gewöhnlicher Wein wurde weitgehend vom Bier verdrängt.

***

Das Regierungsprojekt über die Erhöhung der Präferenz lokaler Fabrikanten bei staatlichen Käufen wurde in den parlamentarischen Kommissionen für Industrie und Haushalt mit einer Mehrheit von 40 gegen 38 Stimmen genehmigt. Die bestehende Präferenz, die 2018 eingeführt wurde, wird bei kleinen und mittleren Unternehmen von 15% auf 20% erhöht, und bei Großunternehmen von 8% auf 15%. Das Gesetzesprojekt dürfte jetzt in beiden Parlamentskammern genehmigt werden. Gesetze dieser Art hat es seit Jahrzehnten schon gegeben, wobei das am meisten protektionistische, das vom Jahr 1963 war, als José A. Martínez de Hoz zum ersten Mal Wirtschaftsminister war, bei dem eine Kommission fallweise entschied, was der Staat und seine Unternehmen importieren durften.

***

Der Export von landwirtschaftlichen Produkten aller Art, was auch Obst und Gemüse sowie verarbeitete Produkte einschließt, erreichte in vier Monaten 2022 u$s 17,53 Mrd., 18% über der gleichen Vorjahresperiode, berichtet der landwirtschaftlich-industrielle Rat (Consejo Agroindustrial Argentino). Der Weizenexport erreichte u$s 2,90 Mrd., 116% über dem Vorjahr, was auf eine Zunahme der Menge (als Folge der Rekordernte) und der Preise (als Folge des Ukraine-Krieges) zurückzuführen ist.

***

Der EMAE-Index des INDEC, der eine Schätzung des Bruttoinlandsproduktes auf Grund kurzfristig verfügbarer Daten darstellt, ist im März 2022 gegenüber Februar 2022 um 0,7% zurückgegangen. Im interannuellen Vergleich lag der Rückgang bei 4,8%, was sich mit einer Zunahme von 8,5% im Februar, 5,2% im Januar und 19,1% im Dezember 2021 vergleicht. Im 1. Quartal betrug die interannuelle Zunahme 6,1%. Von den 15 Bereichen, die der EMAE erfasst, verzeichnen 14 im März interannuelle Zunahmen. Nur Landwirtschaft weist einen Rückgang (-5,5%) auf.

***

Dem Wirtschaftsministerium ist es gelungen, am Donnerstag der Vorwoche Staatstitel für $ 783,5 Mrd. auf dem lokalen Finanzmarkt unterzubringen, $ 30 Mrd. mehr als der Betrag der Titel, der etwa gleichzeitig verfiel. In einer zweiten Ausschreibungsrunde, an der sich nur Banken und Börsengesellschaften beteiligen dürfen, sollen dann noch weitere $ 165 Mrd. aufgenommen werden, um Titel zu zahlen, die verfallen. Vom Betrag, der in der Vorwoche untergebracht wurde, entfällt 64% auf Titel mit festem Zinssatz, 35% auf (mit CER) indexierte Titel, und 1% auf solche, die sich an den Dollarkurs halten (“dollar linked”).

***

Die Abschaffung der Ausnahme von Exportzöllen bei Sojaöl und -mehl, die jetzt mit dem gleichen Exportzoll wie Sojabohne belastet werden, die die Regierung vor einigen Monaten verfügt hat, hat dazu geführt, dass viel weniger Sojaöl und -mehl exportiert wurde. In 4 Monaten 2022 wurden 21,7 Mio. Tonnen Getreide und Ölsaaten exportiert, 28,4% über dem Vorjahr. In der gleichen Periode wurden 1,6 Mio. Tonnen Speiseöl exportiert, gegen 2,5 Mio. Tonnen im Vorjahr. Auch wurden 9,2 Mio. Tonnen Sojamehl und “Expellers” exportiert, 11% unter dem Vorjahr. Die EU u.a. erheben einen höheren Zollsatz auf die verarbeiteten Produkte als auf die Rohstoffe. Traditionell hat Argentinien versucht, dies durch eine umgekehrte Belastung bei den Exportzöllen auszugleichen. Der Exporterlös ist bei verarbeiteten Produkten höher, so dass dieses Jahr Dollareinnahmen verloren gingen.

***

Der angesehene Wirtschaftsjournalist Néstor Scibona, schreibt in seinem letzten Artikel in der Zeitung “La Nación”, dass der Hinweis von Präsident Fernández gegenüber den Regierenden von Spanien, Deutschland und Frankreich, dass Argentinien ihnen Gas liefern könne (um einen Ausfall von russischem Gas auszugleichen), keine konkrete Grundlage habe. Vorläufig importiere Argentinien noch viel Gas. Die Gasleitung “Néstor Kirchner”, die für die effektive Nutzung von Gas aus Vaca Muerta notwendig ist, soll erst jetzt für die erste Etappe (bis Saliqueló) zugeteilt werden. Aber dann fehlt noch die zweite, bis San Gerónimo, in Santa Fe, ohne die nur eine beschränkte Zunahme der Gaslieferungen möglich ist. Die Kosten der Leitung wurden auf u$s 3,25 Mrd. veranschlagt, die noch aufgebracht werden müssen, was bei der Finanzlage des Staates nicht einfach ist. Zunächst wird dabei das importierte Gas ersetzt, Wenn dann ein Überschuss verbleibt, der exportiert werden kann, muss eine Verflüssigungsanlage errichtet werden, die auf u$s 8 Mrd. geschätzt wird. Um exportieren zu können, muss die Gasproduktion stark erhöht werden, was hohe Investitionen der Erdölunternehmen erfordert. Der Gasexport in größerem Umfang ist vorerst eine Phantasie.

***

Die Provinzregierungen haben den Mindesttarif für städtische Omnibusse in Córdoba, Rosario und Santa Fe um 17% angehoben, so dass er jetzt $ 69,50 beträgt. Das vergleicht sich mit $ 18 in der Bundeshauptstadt und Umgebung. In Städten der Provinz Buenos Aires, wie Mar del Plata, Necochea und Bahía Blanca liegt der Tarif zwischen $ 75 und $ 80. Der Tarif wird von der Bundesregierung in Groß-Buenos Aires unverhältnismäßig stärker subventioniert als im Landesinneren. Doch die Einwohner der bevorzugten Gegend hinterlegen in der Regel viel längere Strecken mit dem Omnibus, so dass sie einen hohen Tarif kaum verkraften könnten. Im Landesinneren wird auch das Fahrrad oder das Motorrad mehr verwendet. Auf alle Fälle ist eine bedeutende Tariferhöhung in der Bundeshauptstadt und Umgebung zu erwarten. Der Omnibusdienst ist privat (was weltweit eine Ausnahme ist) und qualitativ sehr gut, und wurde in der Bundeshauptstadt noch durch das Metrobussystem verbessert, bei dem die großen Straßen in einem Teil für Omnibusse und einem für den Rest aufgeteilt werden. Das hat Mauricio Macri als Bürgermeister eingeführt.

***

In der Reifenindustrie besteht ein ungelöster Konflikt mit der Gewerkschaft, die seit einigen Jahren eine extrem linke Führung hat, die sehr unnachgiebig ist und absurde Forderungen stellt. Reifen für Automobile, Lastwagen, landwirtschaftliche Maschinen u.a. sind sehr teuer (mindestens $ 20.000) und auch knapp geworden. Die Gewerkschaft hat eine Lohnerhöhung von 66,1% plus 5 Prozentpunkte extra, und einen Aufschlag von 200% bei Extrastunden am Wochenende, gefordert. Das haben die lokalen Fabrikanten (die lokale FATE, die Tochtergesellschaft der japanischen Brigestone und die der italienischen Pirelli) nicht angenommen. Die Unternehmer hatten eine Bruttolohn von $ 330.000 geboten. Die Arbeiter dieser Branche sind die bestbezahlten der ganzen Industrie, und fordern noch mehr. Das Arbeitsministerium hat bisher nicht eingegriffen, um Ordnung zu schaffen.

***

Die AFIP hat mitgeteilt, dass sie den selbstständig Tätigen und den Einheitssteuerzahlern, die ihre Steuern 2021 voll und pünktlich bezahlt haben, einen Teil der gezahlten Steuern rückerstatten werde. Insgesamt wurde der Betrag auf $ 1,34 Mrd. veranschlagt, die sich auf 557.000 Einheitssteuerzahler und 92.000 selbstständig Tätige verteilen.

***

Der Ökonom Agustín D’Attelis wurde an Stelle von Guillermo Hang zum ZB-Direktor ernannt. Er hatte in den letzten Jahren schon eine gute Beziehung zu Guzmán, und versteht sich mit diesem angeblich sehr gut, obwohl er auch dem Kirchnerismus nahestand. Er ist auch durch seine Fernsehauftritte bekannt.

***


Deutsche Wirtschaft

Die Lufthansa will gemeinsam mit der Großreederei MSC die Mehrheit bei der Nachfolgerin der italienischen Fluggesellschaft Alitalia übernehmen. Gemeinsam gaben die beiden Unternehmen am Montag ein bindendes Angebot für die Gesellschaft Ita an den italienischen Staat ab, wie Lufthansa am Montag auf Anfrage bestätigte. Italien will auch nach dem Verkauf mit einer Minderheit an Bord der stark verkleinerten Airline bleiben. In dem am Montag beendeten Bieterverfahren galt das Konsortium aus Lufthansa und der Schweizer MSC zunächst als favorisiert. Italiens Finanzminister Daniele Franco hatte vor einigen Tagen erklärt, dass man den Verkauf bis Ende Juni abschließen wolle. Ob weitere Gebote eingegangen sind, blieb zunächst offen. Im Datenraum hatten sich neben Lufthansa/MSC der US-Luftfahrtinvestor Indigo sowie Air France-KLM und der US-Riese Delta in die Zahlen der Italiener vertieft. Die Franzosen arbeiten mit dem Finanzinvestor Certares zusammen. (dpa)

***

Die deutsche Wirtschaft steuert dem Ifo-Institut zufolge trotz des Kriegs in der Ukraine und Problemen mit Lieferketten nicht auf eine Rezession zu. Im Mai hellte sich die Stimmung in den Unternehmen überraschend auf. Das Ifo-Geschäftsklima stieg im Vergleich um 1,1 Punkte auf 93 Zähler. (dpa)

***

Die deutschen Exporte nach Russland sind in Folge des Angriffskriegs auf die Ukraine deutlich zurückgegangen. Ihr Wert betrug im April noch rund E 900 Mio., wie das Statistische Bundesamt berichtete. Das waren 63,1% weniger als April des Vorjahres. Insgesamt übertraf der Außenhandel mit Staaten außerhalb der EU mit 53,4 Milliarden Euro den Vorjahreswert um 4,5%. Wichtigster Handelspartner waren im April die USA, die alleine Waren im Wert von E 12 Mrd. abnahmen. Es folgten China und das Vereinigte Königreich. (dpa)

***

Landwirte in Deutschland haben die Anbauflächen für Sommergetreide im Erntejahr 2022 teils deutlich ausgeweitet. Die Fläche für Sommerweizen steigt gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich um 73,5% auf 53.100 Hektar. Bei Sommergerste wird ein Zuwachs um 20,3% auf 358.500 Hektar erwartet. Als mögliche Gründe nannte die Behörde Preissteigerungen für Getreide infolge des Ukraine-Krieges. (dpa)

***

Nach deutlicher Kritik der EU-Kommission soll ein milliardenschwerer deutscher Strategieplan für künftige Agrarsubventionen "grüner" werden. Er sehe diese als Ermutigung, die deutsche Landwirtschaft nachhaltiger und widerstandsfähiger zu machen, sagte Agrarminister Cem Özdemir am Dienstag in Brüssel vor einem Treffen mit seinen EU-Amtskollegen. Am Freitag hatte sein Ministerium ein Schreiben der Kommission veröffentlicht, in dem "eindeutige Mängel" im deutschen Plan kritisiert wurden. Mit dem 30 Milliarden Euro schweren Strategieplan will Deutschland eine Reform der gemeinsamen EU-Agrarpolitik umsetzen, mit der die Produktion von Lebensmitteln umweltfreundlicher werden soll. (dpa)

***

Steigende Energiepreise, Lieferengpässe, Auftragsstau: Der Ukraine-Krieg und Chinas strikter Kurs gegen die Corona-Pandemie werden zunehmend zur Belastung für die deutsche Wirtschaft. Statt des erhofften kräftigen Aufschwungs nach zwei Jahren im Krisenmodus trauen viele Volkswirte Europas größter Volkswirtschaft 2022 inzwischen nur noch ein Wirtschaftswachstum zwischen einem und zwei Prozent zu. Im vergangenen Jahr waren es immerhin 2,9%. (dpa)

***

Arbeitslosigkeit, Erkrankung, Scheidung - finanzielle Probleme habe viele Ursachen. Doch nur wenige Menschen suchen rechtzeitig Rat in Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen. „Die meisten kommen zu spät in die Schuldnerberatung“, sagt Ines Moers, Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung (BAG-SB). „Ganz viele Menschen wissen nicht, dass sich nicht erst dann in die Beratung kommen können, wenn ihnen die Insolvenz droht.“ (dpa)

***


Weltwirtschaft

Die Erholung des globalen Arbeitsmarktes ist laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) im ersten Quartal von einer Abwärtsbewegung abgelöst worden. Die Zahl der weltweiten Arbeitsstunden habe in den drei ersten Monaten des Jahres 3,8% niedriger gelegen als vor der Pandemie im letzten Quartal des Jahres 2019, berichtete die UN-Organisation am Montag in Genf. Im Januar habe der Wert noch 2,4% unter dem Vor-Krisenniveau gelegen. (dpa)

***

Die EZB steuert auf die erste Zinsanhebung seit elf Jahren zu. Ein Ende der Wertpapierkäufe sei "sehr früh im dritten Quartal" zu erwarten, schrieb EZB-Präsidentin Christine Lagarde mit. "Dies würde uns eine Anhebung der Zinssätze auf unserer Sitzung im Juli ermöglichen." (dpa)

***

Der Pharma- und Chemiekonzern Merck erweitert seine Kapazitäten für die Herstellung von Membranen und Filtrationsprodukten am irischen Standort Cork. Der Konzern investiert rund E 440 Mio. über fünf Jahre in zwei Projekte. Für die Sparte mit Laborbedarf ("Life Science") von Merck sei es die bislang größte Investition an einem Einzelstandort, hieß es. Bis Ende 2027 sollen dadurch mehr als 370 Arbeitsplätze entstehen. (dpa)

***

Die USA haben eine neue Initiative zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit in der Indo-Pazifik-Region unter ihrer Führung ins Leben gerufen. Mit dem Indo-Pacific Economic Framework (IPEF) genannten Rahmenabkommen, dem auch Japan, Australien, Indien und neun weitere Staaten angehören, wollen die USA auch einen Gegenpol zum wachsenden Einfluss Chinas in der Region schaffen. US-Präsident Joe Biden gab am Montag in Tokio den Startschuss für die Initiative. Es handelt sich jedoch nicht um ein Freihandelsabkommen, eine Senkung von Zöllen ist nicht vorgesehen. Biden zeigte sich aber in Tokio überzeugt, dass das IPEF "konkrete Vorteile" für die Region bringe. Es gibt denn auch Zweifel, ob IPEF eine glaubwürdige Alternative zu großen regionalen Freihandelsabkommen werden kann, von denen die USA abgewichen sind - während sich China an ihnen beteiligen will. So trat im Januar das Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP), der größte Handelsblock der Welt, in Kraft. Ihm gehören unter anderem Japan, Südkorea und China an. Daneben existiert das Freihandelsabkommen Transpazifische Partnerschaft (TPP). Seit dem Rückzug der USA aus dem Abkommen unter Donald Trump führen die verbliebenen elf Mitglieder das Abkommen als CPTPP weiter. Auch China will dem Abkommen nun beitreten. Gleichzeitig hofft die Regierung in Tokio, dass die USA doch noch zum TPP-Abkommen zurückkehren. (dpa)

***

Die sieben führenden Industrienationen wollen die Ukraine mit zusätzlichen, kurzfristigen Budgethilfen in Höhe von u$s 9,5 Mrd. unterstützen. Darauf verständigten sich die Finanzminister der G7-Staaten am Freitag vergangener Woche auf dem Petersberg bei Bonn. Seit Jahresbeginn hätten sie damit insgesamt u$s 19,8 Mrd. an Finanzhilfen für die Ukraine mobilisiert. (dpa)

***

Russland rechnet auch bei einem Öl-Embargo der EU weiter mit sprudelnden Einnahmen aus dem Energieverkauf. Schon nach dem US-Boykott gegen russisches Öl seien die Exportmengen nun wieder hergestellt, sagte Vize-Regierungschef Alexander Nowak am Donnerstag. Die EU werde das in der Vergangenheit bei Russland gekaufte Öl künftig von anderer Stelle bekommen müssen, was teurer werde wegen des logistischen Aufwands. Russland werde sein Öl auf Märkte lenken, von wo aus die EU-Staaten es teurer einkaufen würden. (dpa)

***

Der größte südkoreanische Mischkonzern Samsung will in den kommenden fünf Jahren umgerechnet E 420 Mrd. investieren. Damit will die Gruppe um den Smartphone- und Speicherchip-Marktführer Samsung Electronics das Wachstum in den Bereichen Halbleiter und Biopharmaka sowie bei neuen Technologien beschleunigen. 80% des Betrags in Südkorea investiert werden. Die Investitionen sollen von einigen Samsung-Unternehmen einschließlich Samsung Electronics und des Biotechnik-Spezialisten Samsung Biologics getätigt werden. Samsung Electronics etwa wolle "weiter in Speicherchips investieren, um seine weltweit führende Position zu festigen und die Erforschung neuer Materialien und Chip-Architekturen zu stärken". Im Bereich der Telekommunikation hat sich der Konzern das Ziel gesetzt, die technologische Entwicklung des 6G-Mobilfunkstandards der nächsten Generation in führender Position voranzutreiben. (dpa)

***

Der Krieg in der Ukraine belastet nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank die Finanzstabilität im Euroraum, wegen höheren Energie- und Rohstoffpreise, heißt es im letzten Finanzstabilitätsbericht der EZB. Dies stelle eine Gefahr für das Wirtschaftswachstum und die Inflationsentwicklung dar. Die Reaktion der Finanzmärkte auf den Kriegsausbruch seien weitgehend geordnet verlaufen, stellte die Notenbank fest. Die EZB sieht eine Reihe von möglichen künftigen Gefahren. Sie verweist ebenso auf den unsicheren weiteren Verlauf des Krieges wie auf die erwartete Normalisierung der Geldpolitik. Inzwischen hat auch die EZB eine erste Zinsanhebung für Juli in Aussicht gestellt. Zudem könnten sich die Corona-Krise erneut verschärfen und die chinesische Wirtschaftsentwicklung sich weiter abschwächen. (dpa)

***


Statistiken

***


0 visualizaciones0 comentarios
bottom of page