top of page
Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Wirtschaft in Kürze

Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 79,55, gegen $ 78,83% in der Vorwoche. Im Laufe dieses Jahres stieg der Kurs um 26,29%. Die Abwertung lag über der Inflation, die (gemäß Index der Konsumentenpreise) in dieser Periode (bis zum 17.9.20) eine Zunahme von etwa 21% verzeichnet. Die ZB konnte diese Woche nach langer Zeit wieder Devisen auf dem Markt kaufen (diese Woche angeblich u$s 15 Mio.). Der Schwarzkurs sprang nach den Maßnahmen der ZB vom Dienstag in die Höhe und schloss bei $ 142, gegen $ 132 in der Vorwoche. Der Kurs, der sich über den Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar ergbt (“contado con liqui”) lag bei $ 132, gegen $ 129,5 in der Vorwoche. Die Devisenreserven der ZB lagen am Mittwoch bei u$s 42,53 Mrd., gegen u$s 42,64 Mrd. in der Vorwoche.

***

Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires weist in einer Woche zum Mittwoch einen Rückgang von 9,30% auf, und liegt nur noch 1,19% über Ende 2019. Die jüngsten Maßnahmen über Devisenbewirtschaftung sind an der Börse schlecht angekommen. Auch die Staatstitel in Dollar, die in New York gehandelt werden, verzeichnen eine allgemeine Baisse.

***

Gold wurde in Buenos Aires am Mittwoch bei 24 Karat zu $ 7.407,82 pro Gramm gehandelt, und bei 18 Karat zu $ 3,611,91.

***

Der Index der Konsumentenpreise des INDEC weist im August eine Zunahme von 2,7% aus, und liegt um 18,9% über Dezember 2019 und um 49,7% über August 2019. Im August stiegen Nahrungsmittel und nicht alkoholische Getränke um 3,5%, Haushaltsausstattung um 3,5%, verschiedene Dienstleistungen um 3,3%, Freizeitausgaben um 3,3%, Personentransport um 2,8%, Gesundheitsbetreuung um 2,4%, Wohnungsausgaben um 2,3%, Bekleidung und Schuhe um 2,2%, Hotels & Restaurants um 1,9%, alkoholische Getränke und Tabakwaren um 1,3%, Erziehung um 0,8% und Telefonie um 0,3%. Der Index wurde weiter durch die Einfrierung der Tarife für öffentliche Dienste niedrig gehalten.

***

Das Schatzamt hat am Mittwoche Staatstitel für $ 93 Mrd. auf dem lokalen Finanzmarkt untergebracht. Es handelt sich um zwei Ledes zu 28,5% und 35,19%, die am 30.12.20 und am 26.2.21 verfallen.und Schatzscheine, die in einem Fall mit dem Badlar-Satz (´plus 1%) und im anderen mit dem CER-Index (plus 1%) berichtigt werden. Mit dem eingenommenen Betrag können die Titel in Höhe von $ 77,83 Mrd. bezahlt werden, die am Freitag (18.9.20) verfallen.

***

Die ZB hat durch Mitteilung A 7101 den Banken gestattet, Fristdepositen in Pesos einzuführen, die mit dem offiziellen Dollarkurs berichtigt werden (“dollar linked”). Das bedeutet, dass die Banken in diesen Fällen einen niedrigen Zinssatz zahlen werden. Mit diesen Mitteln sollen an erster Stelle Exportgeschäfte finanziert werden. Für den Sparer sind diese Depositen insofern attraktiv, als der offizielle Kurs mit der Inflation steigt, und außerdem angesichts des viel höheren Schwarzkurses die Erwartung eines Kurssprunges besteht. Dollardepositen bei Banken gibt es schon, und die Banken setzten sie für Finanzierung von Außenhandelsgeschäften ein. Bei diesen Depositen und auch bei den neuen Peosdepositen, die an den offiziellen Kurs gebunden sind, sind Kredite für interne Zahlungen, Hypotheken u.a. Zwecke bisher nicht erlaubt.

***

Die Banken haben in den letzten Wochen wieder mehr persönliche Kredite erteilt, und dabei auch in vielen Fällen den Schuldnern eine zusätzliche Frist gegeben, um Schulden zu zahlen. Auf diese Weise sank die Säumigkeit bei persönlichen Krediten auf 3%, gegen 4,9% vor einem Jahr. Bei Unternehmen liegt die Säumigkeit bei 6,8%.

***

Eine Erhebung der Kammer AFAC, die die Unternehmen umfasst, die die lokalen Kfz-Fabriken beliefern, hat ergeben, dass ab 2009 um die 50 Unternehmen geschlossen haben, wobei einige die Fabrikation auf Brasilien u.a. Länder verlegt haben. 18,1% der Firmen haben Importschwierigkeiten, 69,4% haben zu viel Personal, das sie nicht entlassen können, und bei 66,7% behindert die ZB die Importzahlungen. Produktionsminister Kulfas hat Gespräche mit Unternehmern dieses Bereiches aufgenommen, und hat einmal eine Zunahme der lokalen Teile bei Kfz, die in Argentinien erzeugt werden, in Aussicht gestellt, und ebenfalls auf Exportzunahme hingewiesen.

***

In 8 Monaten 2020 erreichte das primäre Defizit $ 1,21 Bio., wobei noch $ 1,04 Bio. hinzukommen, die auf den ZB-Gewinn entfallen, der auf das Schatzamt als “echte Einnahme” übertragen wurde, obwohl es sich um einen reinen Buchgewinn handelt, der mit Geldschöpfung finanziert wurde. Mit Zinsen und diesen Betrag gelangt man auf ein Gesamtdefizit von $ 2,68 Bio. Im August nahmen die laufenden Einnahmen real um 37,9% ab. Wenn man jedoch berücksichtigt, dass im August 2019 $ 127 Mrd. als ZB-Gewinn hinzukamen, und dies ausschließt, dann betrug die Abnahme 12,4%. Die primären Ausgaben (ohne Zinsen) stiegen im August um 24,1% gegenüber dem Vorjahr. Das Budgetbüro des Kongresses berechnet die Ausgaben auf der Grundlage der verpflichteten Ausgaben, während die Zahlen des Schatzamtes auf den effektiv gezahlten Ausgaben beruhen.

***

In der Vorwoche fand die erste digitale landwirtschaftliche Ausstellung statt, benannt Expoagro digital. Die Unternehmen, die Maschinen für die Landwirtschaft, Düngemittel u.a. Produkte für die Landwirtschaft liefern, konnten sie über Internet zeigen. Mercado libre, das beim Handel über Internet führend ist, hat bei diesem Anlass eine besondere landwirtschaftliche Abteilung geschaffen, in der Produkte für die Landwirtschaft angeboten werden.

***

Die Biodieselindustrie befindet sich in einer tiefen Krise: ca. 30 Fabriken haben schon aufgegeben, weil die Rechnung nicht aufgeht. Die Formel, die für die Preisfestsetzung gilt, wird seit langem nicht mehr eingehalten, so dass der Preis um 25% zurückgeblieben ist. Außerdem wird der Anteil von 10% beim Dieselöl nicht eingehalten. Und schließlich zahlen die Raffinerien, die das Biodieselöl mit dem normalen Dieselöl mischen, mit über 60 Tagen Verzögerung. Das Biodieselöl soll zwar bei der Verbrennung umweltfreundlicher sein, mit einem geringeren CO2-Ausstoss, kostet den Fiskus jedoch Geld, weil dabei die Brennstoffsteuer entfällt.

***

Das Ministerium für produktive Entwicklung hat ein Programm von “gepflegten Preisen” für 93 Baumaterialien bekanntgegeben, mit Preisen, die ca. 5% unter den bestehenden liegen. Diese angeblich mit den Fabrikanten vereinbarten Preise gelten für drei Monate. Diese Produkte sollen in ca. 500 Einzelhandelsgeschäften verfügbar sein, darunter die Ketten Easy (Cencosud), Sodimac, und Blaisten. Die betroffenen Produkte schließen führende Marken ein, wie Ferrum, Roca, FV, Hidromet, Peirano, Saint Gobain, Durlock, Acindar, Loma Negra, Siderar, Osram, Philips und Cerámica San Lorenzo.

***

Das Gesetzesprojekt über eine einmalige Sondersteuer (benannt “solidarischer Beitrag”) auf hohe Vermögen soll nächste Woche im Parlament behandelt werden. Die Steuer umfasst Personen mit einem Vermögen von über $ 200 Mio. Der Satz der Steuer reicht von 2% bis $ 5,25%, wobei die schon gezahlte Steuer auf persönliche Güter hinzukommt. Der Mindestbetrag der Zahlung würde somit bei beiden Steuern zusammen $ 6,2 Mio. betragen. Die effektive Steuer auf das Vermögen hängt von der Bewertung ab. Bei Immobilien liegen die Fiskalwerte allgemein unter einem Drittel der Marktwerte, und die Werte, die bei der Kaufurkunde angegeben wurden, liegen wegen der Inflation, und auch weil nicht der volle Wert angegeben wurde, weit unter dem Marktwert. Die Einzelheiten des Gesetzesprojektes und, nach der Verabschiedung, die Reglementierung sind daher entscheidend, um die effektive Bedeutung der neuen Steuer zu ermitteln.

***

Der Gouverneur der Provinz Buenos Aires, Axel Kicillof, hat die Frist zur Annahme der Umschuldungsofferte der provinziellen Staatsschuld zum siebten Mal hinausgeschoben, jetzt bis zum 9. Oktober 2020. Es handelt sich um einen Schuldbetrag von u$s 7 Mrd., von dem 80% binnen vier Jahren verfällt. Die Provinzregierung hat den Gläubigern angeboten, die Zahlung der Schuld auf durchschnittlich 13 Jahre zu strecken, mit 3 Jahren Karenzfrist und einem Abschlag von 55% bei Zinsen und 7% beim Kapital. Die Umschuldung der Provinz Buenos Aires ist wegweisend für andere Provinzen, die eine Schuld von insgesamt u$s 6 Mrd. haben, die sie auch nicht termingemäß zahlen können. Insgesamt schulden die Provinzen u$s 13 Mrd., zu denen noch Schulden an Lieferanten u.a. hinzukommen.

***

Die Stahlproduktion lag im August mit 336.000 Tonnen um 22,8% unter dem gleichen Vorjahresmonat, aber um 3,4% über Juli 2020, berichtet die argentinische Stahlkammer. Die ersten 8 Monate 2020 lagen um 32,8% unter dem Vorjahr. Die Produktion von warmgewalzten Produkten (Rundeisen, Stahlbänder, Bleche) lag im August mit 312.000 Tonnen 23,1% unter dem Vorjahr und um 3,4% über dem Vormonat. Die kaltegewalzten Bleche lagen mit 243.700 Tonnen, 9,6% über dem Vorjahr und 3,6% über dem Vormonat. Die Kammer weist darauf hin, dass die Industrien der Landmaschinen und der Haushaltsgeräten (Waschmaschinen, Eisschränke, Öfen u.a.) eine spürbare Zunahme der Nachfrage aufwiesen.

***

Die Regierung hat den gewerkschaftlichen Sozialwerken eine Subvention von $ 1,1 Mrd. erteilt, damit sie die zusätzlichen Kosten decken können, die durch den Covid-19 entstanden sind.

***

Die Regierung will Personen, die ihre Arbeit verlieren und das Pensionierungsalter nicht erreicht haben, und auch denjenigen, die zwar das Alter von 60 Jahren bei Frauen und 65 bei Männern erreicht haben, aber keine 30 Arbeitsjahre mit Sozialabgaben ausweisen können, die Möglichkeit bieten, die Pension zu beanspruchen. Die ANSeS arbeitet gegenwärtig an einem Projekt in diesem Sinn, bei dem zunächst bestimmt werden muss, wie viele fehlende Arbeitsjahre und wie viele Jahre unter dem normalen Pensionierungsalter geduldet werden. Dann muss auch bestimmt werden, wie die Pension hier festgesetzt wird,

***

Der Verkauf von Maschinen für die Landwirtschaft erlebt dieses Jahr Hochkonjunktur. Laut INDEC lag der Gesamtumsatz im 2. Quartal 2020 mit $ 28,93 Mrd. um 105,8% über dem Vorjahr. In Mengen betrug die Zunahme bei Saatmaschinen 48,5%, bei Traktoren und Erntemaschinen um die 30%. Diese Entwicklung ist einmal auf Kredite der Banco Nación und dann auf die Hausse der Sojabohne auf dem Weltmarkt zurückzuführen. Ab 20.4.20 ist der Preis für Sojabohne an der Börse von Chicago um 25% auf u$s 367 pro Tonne gestiegen.

***

Lateinamerikanische Wirtschaft

In Brasilien weist der Index der wirtschaftlichen Tätigkeit der ZB im Juli eine Zunahme von 2,15% gegenüber Juni 2020 aus, liegt aber um 4,89% unter Juli 2019. Für das ganze Jahr haben die wichtigstem Ökonomen jetzt ein BIP-Minus von 5,11% vorgesehen, nachdem sie vor kurzem noch mit minus 5,31% gerechnet hatten. Für 2021 wird mit einer BIP-Zunahme von 3,5% gerechnet. Für dieses Jahr rechnen sie mit einer Inflationsrate von 1,78% bis 1,94%, und für nächstes mit einer von etwa 3%.

***

Deutsche Wirtschaft

Die Bundesregierung will den Kartellbehörden mehr Befugnisse bei der Kontrolle der großen Digitalkonzerne wie Google, Facebook und Amazon geben. Das Kabinett stimmte am Mittwoch einem Entwurf von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) für eine Reform des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) zu. Das Bundeskartellamt soll künftig besser gegen Wettbewerbsverzerrungen vorgehen können. Beispielsweise soll sichergestellt werden, dass die Internetriesen ihre Produkte auf den eigenen Plattformen nicht privilegiert vor Produkten von Konkurrenten anbieten. Kartellverfahren sollen beschleunigt werden, damit die Behörden zügiger für einen fairen Wettbewerb sorgen können. Auch die Schwelle für Fusionskontrollen soll überarbeitet werden, damit sich das Bundeskartellamt auf relevante Zusammenschlüsse konzentrieren kann. (dpa)

***

Durchbruch bei der Schlichtung im Tarifkonflikt für die rund 850 000 Bauarbeiter: Die im Westen Beschäftigten sollen eine Lohnerhöhung von 2,6%, die im Osten von 2,7% erhalten. Darin enthalten sei erstmals auch eine Vergütung für Fahrzeiten zur Baustelle. Darüber hinaus soll es eine «Corona-Prämie» von E 500 als steuerfreie Einmalzahlung geben. Auch Azubis bekommen eine Erhöhung ihrer Vergütung und eine «Corona-Prämie» von E 250. (dpa)

***

Die Bundesrepublik Deutschland hat erstmals eine «grüne Bundesanleihe» ausgegeben. Man habe insgesamt E 6,5 Mrd. am Kapitalmarkt aufgenommen, teilte die Finanzagentur des Bundes mit. Mit den Öko-Anleihen sollen etwa saubere Verkehrssysteme, Autos mit weniger CO2-Ausstoß und erneuerbare Energien gefördert werden. Die Emission wurde etwa fünffach überzeichnet. Der Verkauf der Anleihen war nicht öffentlich, sondern erfolgte in einem sogenannten Syndikatsverfahren, indem die beteiligten Banken an interessierte größere Investoren weiterverkaufen. Die Gelder sollen in fünf Schwerpunktbereiche fließen: Verkehr, Internationale Entwicklungszusammenarbeit, Forschung und Entwicklung, Energie und Industrie sowie Land- und Forstwirtschaft. Zunächst handelt es sich um Projekte, die es bereits gibt. (dpa)

***

Trotz der Corona-Krise sind im ersten Halbjahr weniger Firmen in Deutschland in die Pleite gerutscht. Die Amtsgerichte meldeten 9006 Unternehmensinsolvenzen, 6,2% weniger als im Vorjahr. Ein wichtiger Grund für den Rückgang ist, dass die Insolvenzantragspflicht für Firmen seit 1. März 2020 ausgesetzt ist. (dpa)

***

Ohne eine zweite Viruswelle könnte die deutsche Wirtschaft Ende nächsten Jahres wieder das Vorkrisen-Niveau erreichen. Davon geht das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin aus. Die Produktion erhole sich, Exporte zögen teilweise wieder an. Kurzarbeit und andere staatliche Hilfen hätten Schlimmeres verhindert. Sorgen bereite aber der Anstieg der Arbeitslosigkeit in Europa. Und auch gerade für Geringverdiener in Deutschland hat die Krise ein Problem nicht beseitigt: die steigenden Mieten. «Das ist etwas, was uns nach wie vor Sorgen machen sollte», sagte der Konjunkturexperte des Instituts, Claus Michelsen. (dpa)

***

Hoteliers und Co. haben im Juli trotz Sommerferien und des Trends zum Urlaub im eigenen Land schlechtere Geschäfte gemacht als ein Jahr zuvor. Insgesamt wurden 45,4 Mio. Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland gezählt, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das war ein Minus von 22,8% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Vor allem Reisende aus dem Ausland fehlen in der Corona-Krise, der Städtetourismus hat es besonders schwer. Seit Mitte März galt wegen der Pandemie ein Übernachtungsverbot für privatreisende Gäste. Das Verbot wurde je nach Bundesland seit Mai aufgehoben. Mit Sorge blickt die Branche vor allem auf die Herbst- und Wintermonate. «Außengastronomie wird nicht mehr so möglich sein wie bisher», sagte Kunz. Das gelte auch für bestimmte Formen von Veranstaltungen oder Aktivurlaub. Im Juli brachen die Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland um 56,7% auf 4,8 Mio. im Vergleich zum Vorjahresmonat ein. Besser sah es in dem Ferienmonat bei Reisenden aus dem Inland aus - mit einem Rückgang um 14,9% auf 40,6 Mio. Übernachtungen. Im Juni hatte es hier noch ein Minus von gut 34% Prozent gegeben. (dpa)

***

Er soll der Golf des Elektro-Zeitalters werden - und eigentlich noch viel mehr. Für Volkswagen geht es beim ID.3 um alles oder nichts. Die ersten Kunden erhielten am Freitag offiziell das neue Auto, mit einiger Verzögerung. Zum Start will der Konzern Pioniergeist verströmen, die Frühbucher werden als «first mover» gepriesen. Kann die vollelektrische Baureihe, deren Auftakt der ID.3 bildet, den Durchbruch der E-Mobilität auf dem Massenmarkt bringen? Gibt es endlich höhere Reichweiten? Und gelingt die komplexe Vernetzung zwischen Assistenz-, Online- und Entertainment-Systemen? Beim für den weltgrößten Autokonzern absehbar wichtigsten Modell steht auch für die Führung um Vorstandschef Herbert Diess viel auf dem Spiel. Riesige Summen sind bereits in den ID.3, den Kompakt-SUV ID.4 und den Elektro-Bulli ID.Buzz geflossen - konzernweit werden es bis 2024 für die E-Strategie E 33 Mrd. (dpa)

***

Die Mehrwertsteuersenkung und ein kräftiger Rückgang der Energiepreise halten die Inflation in Deutschland auf niedrigem Niveau. Die Jahresrate lag im August bei 0,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Juli waren die Verbraucherpreise sogar um 0,1% gegenüber dem Vorjahresmonat gefallen. Günstiger als im August 2019 waren Haushaltsenergie und Kraftstoffe (minus 6,3%). Ohne Berücksichtigung der Preise für Energie hätte die Inflationsrate bei 0,7% gelegen. (dpa)

***

Die meisten mittelständischen Unternehmen sind aus Sicht des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) stark genug, um die Corona-Krise zu überstehen. «Die Krise traf den Mittelstand zwar unerwartet, aber nicht unvorbereitet», teilte Verbandspräsident Helmut Schleweis am Dienstag mit. «Viele Unternehmen haben in den vergangenen guten Jahren vorbildlich gewirtschaftet, Gewinne wurden überwiegend im Unternehmen gelassen.» Die durchschnittliche Eigenkapitalquote bei den Unternehmen liege bei 39%. Temporäre Verluste könnten so aus eigener Kraft kompensiert werden. (dpa)

***

30 Jahre nach der Wiedervereinigung haben sich Ost und West aus Sicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) bei wichtigen Themen angenähert. So seien heute im Westen deutlich mehr Mütter mit kleinen Kindern erwerbstätig - vor allem dort, wo viele Menschen aus dem Osten zugezogen seien. Soziale und kulturelle Normen in westdeutschen Regionen hätten sich durch den Zuzug offenbar verändert, teilte das Institut mit. «Die Erwartung war lange Zeit: Der Osten muss sich dem Westen anpassen», sagte Institutsleiter Marcel Fratzscher. «Die Untersuchungen zeigen, dass beide sich aneinander angepasst haben.» Nach wie vor aber gibt es demnach große Unterschiede beim Alterseinkommen. Ältere Menschen im Osten erreichen beim Haushaltsnettoeinkommen seit Jahrzehnten nur 80% des Westniveaus. Daran wird sich aus Sicht des DIW auch nicht so schnell etwas ändern. (dpa)

***

Weltwirtschaft

Beim Luxusgüterkonzern LVMH ging im ersten Halbjahr der Gewinn um fast 70% auf knapp E 1,7 Mrd. zurück. Der Umsätze sank um mehr als ein Viertel auf E 18,4 Mrd. (dpa)

***

Im Streit um eine Rekord-Steuernachzahlung von E 13 Mrd. für Apple in Irland hat die EU-Kommission eine Schlappe vor Gericht erlitten. Das EU-Gericht in Luxemburg annullierte die Nachforderung der Kommission aus dem Jahr 2016. Die Kommission habe nicht nachweisen können, dass Steuervereinbarungen von Apple in Irland aus den Jahren 1991 und 2007 eine ungerechtfertigte staatliche Beihilfe darstellten, wie die Richter am Mittwoch erläuterten. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass der Streit in nächster Instanz vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) weitergeht. (dpa)

***

Die EU-Kommission will Steuerschlupflöcher bei Geschäften auf Amazon und anderen Digitalplattformen stopfen. Dazu schlug die Brüsseler Behörde am Mittwoch einen automatischen Datenabgleich der EU-Staaten vor. Dies ist Teil eines Pakets gegen Steuervermeidung, das auch einige Erleichterungen für Steuerzahler bringen soll. „Wir müssen ehrlichen Bürgern und Unternehmen beim Steuerzahlen das Leben leichter machen und schwieriger für Betrüger und Steuerhinterzieher“, erklärte EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. Jährlich gingen in der EU rund E 130 Mrd. an Einnahmen verloren - durch Steuerhinterziehung, Steuervermeidung und Umsatzsteuerbetrug über Grenzen hinweg. Zwischen den EU-Staaten gibt es zudem immer wieder Konflikte, weil einige Regierungen Unternehmen extrem günstige Konditionen bieten, um sie ins Land zu locken oder dort zu halten. (dpa)

***

Der ohnehin schon im Geld schwimmende Google-Mutterkonzern Alphabet macht mit einer milliardenschweren Anleihenausgabe von rekordniedrigen Zinsen Gebrauch. Das Unternehmen gab am Dienstag bekannt, rund u$s 10 Mrd. mit Schuldverschreibungen auf 5 bis 40 Jahre besorgt zu haben. Dem Finanzdienst Bloomberg nach wurden Gebote im Wert von mehr als u$s 38 Mrd. abgegeben. Es sei Alphabet gelungen, seine Anleihen mit sieben- und vierzigjährigen Laufzeiten zu Rekordniedrigzinsen von nur 0,8%, bzw. 2,25% loszuschlagen. Das zehnjährige Papier der Google-Mutter werfe lediglich 1,1% ab. U$s 5,75 Mrd. des Gesamterlöses will Alphabet für nachhaltige Zwecke wie Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung einsetzen. Mittelbedarf hat der Internet-Gigant nicht - im Gegenteil: der Konzern sitzt ohnehin schon auf Cash-Reserven von mehr als u$s 120 Mrd. und zählt zu den liquidesten Unternehmen der Welt. (dpa)

***

Japans Wirtschaft wird nach Einschätzung der japanischen Zentralbank in diesem Fiskaljahr schrumpfen. Wie die Bank von Japan (BoJ) bekanntgab, dürfte die wirtschaftliche Leistung in dem noch bis zum 31. März 2021 laufenden Fiskaljahr um 4,7% rückläufig sein. Angesichts dieser ernsten Situation entschied die Zentralbank, an ihrem Kurs einer extrem gelockerten Geldpolitik unverändert festzuhalten. Japanische Geschäftsbanken können sich mit der Entscheidung der BoJ weiter so gut wie kostenlos Geld bei der Notenbank besorgen. Kredite für Investitionen der Wirtschaft und für Verbraucher sollen weiterhin billig bleiben. (dpa)

***

Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, hat vor einer zu optimistischen Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Erholung nach dem Corona-Einbruch gewarnt. Der jüngste weltweite Anstieg der Neuinfektionen werde die Konsumlaune und die Stimmung in den Unternehmen noch für einige Zeit belasten, sagte Lane in einem am Dienstag veröffentlichten Blog-Beitrag auf der Internetseite der EZB. Zuletzt waren unter anderem Indexwerte für die Stimmung der Einkaufsmanager in den Industriebetrieben der Eurozone im Juli überraschend stark gestiegen. Dies hatte an den Finanzmärkten die Hoffnung auf eine schnelle Erholung verstärkt. Dagegen warnte Lane, dass es unklug wäre, aus jüngsten Daten zur konjunkturellen Entwicklung starke Rückschlüsse zu ziehen. Der EZB-Chefvolkswirt machte deutlich, dass es noch geraume Zeit dauern werde, bis sich die Wirtschaft vollständig von der Corona-Krise erholt haben werde. Daher sei weiterhin eine deutliche Unterstützung durch staatliche Hilfsmaßnahmen und durch die Geldpolitik notwendig. Die EZB kämpft derzeit mit einem speziellen Kaufprogramm für Anleihen (PEPP) gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. Auf der jüngsten Zinssitzung der Notenbank im Juli hatten die Währungshüter das Volumen der PEPP-Programms unverändert bei E 1,35 Bio. belassen. (dpa)

***

Der größte US-Einzelhandelskonzern Walmart hat in den vergangenen Monaten von der Corona-Krise profitiert. Vor allem der Online-Handel und das Lebensmittelgeschäft liefen gut. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 5,6% auf u$s 137,7 Mrd. Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn betrug u$s 6,48 Mrd. - ein Zuwachs um 79%. Dieser ist allerdings größtenteils auf die milliardenschwere Wertsteigerung zurückzuführen, die sich Walmart dank des Börsengangs des chinesischen Alibaba-Konkurrenten JD.com in Hongkong gutschrieb. Das operative Ergebnis im Konzern stieg um 8,5% auf u$s 6,1 Mrd. Weniger gut entwickelte sich das internationale Geschäft, hier wirkten sich Wechselkurseffekte negativ aus. Dazu bremsten Schließungen in Indien, Afrika und Mittelamerika einen Teil des Geschäfts aus. (dpa)

***

Die USA haben geplante Gespräche mit China zur Überprüfung der erzielten Fortschritte seit dem Abschluss eines Teilhandelsabkommen im Januar bis auf Weiteres abgesagt. Das erklärte US-Präsident Donald Trump am Dienstag. Die ursprünglich für das vergangene Wochenende angesetzten Gespräche sollten unter anderem prüfen, inwieweit sich die Vertragspartner an die von ihnen im Januar gemachten Zusagen halten. Peking hatte in dem Abkommen eine deutliche Erhöhung seiner Importe aus den USA versprochen, unter anderem von landwirtschaftlichen Produkten. Beobachtern zufolge hat Peking seine Ziele bislang nicht erfüllt, unter anderem wohl auch wegen der Corona-Krise. (dpa)

***

Die Erholung der chinesischen Wirtschaft nach dem Einbruch wegen der Pandemie, hat weltweit eine große Bedeutung. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von u$s 14 Bio. (15% des weltweiten BIP) und einem intensiven Außenhandel hat China eine große Ausstrahlung. China erzeugt um die 700 Mio. Tonnen Getreide und Ölsaat pro Jahr, und importiert bis zu 150 Mio. Tonnen. Doch bei Weizen, Mais und Reis versorgt sich China zu 97% mit eigener Produktion, während die eigene Sojaproduktion höchstens 18 Mio. Tonnen erreicht, und bis 100 Mio. importiert werden müssen, aus den USA, Brasilien und Argentinien. Der Preis der Sojabohne ist an der Börse von Chicago in letzter Zeit gestiegen, auf den höchsten Stand seit Juni 2018.

***

Der Ausfall von Fluggästen in der Corona-Krise kostet den Londoner Flughafen Heathrow nach eigenen Angaben seit März mehr als eine Milliarde Britische Pfund. In bereits seit Monaten andauernden Gesprächen mit Gewerkschaften will der größte britische Flughafen Lohnkürzungen der Angestellten und weitere Sparmaßnahmen durchsetzen. Bislang gibt es keine Einigung. Trotz gelockerter Reisebeschränkungen lagen die Passagierzahlen nach Flughafenangaben auch im August noch mehr als 80% unter jenen des Vorjahresmonats. (dpa)

***

Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie stiegen Chinas Exporte im August um 9,5%. Wie schon im Vormonat fielen die chinesischen Importe allerdings erneut geringer aus. Sie gingen um 2,1% zurück. Die Handelsbilanz wies somit einen Überschuss von u$s 412 Mrd. aus. (dpa)

***

Das internationale Geldwesen steht vor einer großen Veränderung: Privaten Kryptowährungen à la Bitcoin könnte in absehbarer Zukunft von Zentralbanken ausgegebenes digitales Geld folgen. Einem ersten chinesischen Versuch zu den Olympischen Winterspielen würden voraussichtlich andere Länder folgen, das erwartet zumindest Ralf Wintergerst, der Chef des Münchner Banknotenherstellers Giesecke+Devrient. „Die People’s Bank of China hat angekündigt, zu den Olympischen Winterspielen 2022 eine sogenannte „digital currency electronic payment“ einzuführen“, sagte Wintergerst. „Das ist neu.“ Er betrachte die chinesische Ankündigung als ersten Live-Versuch. „China und Schweden sind die zwei Länder, die am weitesten fortgeschritten sind, wobei China mit dem angekündigten Launch zu den Winterspielen ein Zeichen gesetzt hat. Wir stehen als Europa gerade erst am Anfang der Entwicklung.“ (dpa)

***

Im Streit um die Besteuerung von Digitalkonzernen erhöht die Trump-Regierung den Druck auf Frankreich. Das Büro des US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer verkündete am Freitag neue Strafzölle von 25% auf eine Reihe von Produkten aus Frankreich - unter anderem Kosmetik und Handtaschen - mit einem Handelsvolumen von etwa u$s 1,3 Mrd. Gleichzeitig wurde die Anwendung der Zölle aber für eine Zeit von 180 Tagen ausgesetzt. Die USA hatten Frankreich wiederholt mit Strafzöllen gedroht, nachdem Paris 2019 eine nationale Digitalsteuer eingeführt hatte, die hauptsächlich große US-Konzerne wie Google oder Facebook trifft. Ende Januar erklärte sich Frankreich bereit, fällige Vorauszahlungen auf die nationale Digitalsteuer bis Ende des Jahres auszusetzen, dafür verzichteten die USA auf Sanktionen. Die in mehreren europäischen Ländern geplanten Digitalsteuern sollen vor allem große amerikanische Technologie-Konzerne wie Amazon oder Google ins Visier nehmen, die mit ihrem Geschäftsmodell nach Ansicht von Kritikern zu wenig Abgaben in einzelnen Märkten bezahlen. Frankreich hatte die Steuer dann im Alleingang für Internetkonzerne eingeführt, weil international keine Einigung in Sicht war. (dpa)

***

Der US-Ölriese Chevron übernimmt den kleineren Konkurrenten Noble Energy. Wie Chevron mitteilte, sollen rund u$s 5 Mrd. in eigenen Aktien für Noble Energy gezahlt werden. Inklusive Schulden beläuft sich die Transaktion damit auf u$s 13 Mrd. „Das ist eine kostengünstige Gelegenheit, zusätzliche unerschlossene Reserven zu erwerben“, sagte Chevron-Konzernchef Michael Wirth. Er erwartet Kosteneinsparungen durch Synergieeffekte von ungefähr u$s 300 Mio. (dpa)

***

Die Europäische Zentralbank (EZB) steckt im Rahmen ihres Notkaufprogramms unverändert E 1,35 Bio. in Staats- und Unternehmensanleihen bis mindestens Ende Juni 2021, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte. Den Leitzins im Euroraum beließ der EZB-Rat am Donnerstag auf dem Rekordtief von null Prozent. Volkswirte schließen aber nicht aus, dass die EZB ihr Notkaufprogramm bis zum Jahresende noch einmal aufstocken könnte. (dpa)

***

Für eine Einigung auf ein Investitionsabkommens mit der EU muss China nach Ansicht europäischer Firmen einen großen Sprung nach vorn machen. «Die europäische Seite hat sehr deutlich gemacht, dass es China nicht in der Mitte treffen kann», sagte Jörg Wuttke, Präsident der EU-Handelskammer, vor dem am Montag geplanten virtuellen EU-China-Gipfel mit Kanzlerin Angela Merkel als amtierende EU-Ratspräsidentin und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping. Laut Wuttke gelten in Europa bereits faire Wettbewerbsbedingungen - sowohl für heimische als auch chinesische Firmen. In China sei dies dagegen noch immer nicht der Fall. Deshalb müsse Peking die Lücke schließen. (dpa)

***

Im Streit um die Besteuerung internationaler Digitalkonzerne erhöht Frankreich den Druck auf die USA und die anderen EU-Staaten. Wenn bis Jahresende kein Konsens auf Ebene der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gelinge, müsse Anfang 2021 eine europäische Lösung gefunden werden, forderte der französische Finanzminister Bruno Le Maire. «Wenn die OECD scheitert, müssen die europäischen Länder die Führung übernehmen und im ersten Trimester 2021 eine faire und effiziente Digitalsteuer einführen», sagte Le Maire vor einem informellen Treffen der europäischen Finanz- und Wirtschaftsminister in Berlin. Eine solche Steuer soll vor allem große amerikanische Technologie-Konzerne wie Amazon oder Google ins Visier nehmen, die mit ihrem Geschäftsmodell nach Ansicht von Kritikern zu wenig Abgaben in einzelnen Märkten bezahlen. (dpa)

***

Der Software-Konzern Oracle hat bestätigt, dass er Technologie-Partner der Video-App Tiktok werden soll. Das ist Teil eines Plans des chinesischen Tiktok-Eigentümers Bytedance, ein drohendes Aus für die App in den USA zu verhindern. Oracle teilte am Montag keine weiteren Details dazu mit, welche Rolle die Firma spielen soll. Der Software-Spezialist könnte zum Beispiel die Speicherung der Daten von US-Nutzern übernehmen. Der Bytedance-Vorschlag werde nun an das US-Gremium zur Bewertung ausländischer Investitionen und danach an Präsident Donald Trump gehen, sagte zuvor Finanzminister Steven Mnuchin im TV-Sender CNBC. Präsident Trump bezeichnet Tiktok als Sicherheitsrisiko mit der Begründung, dass chinesische Behörden an Daten von Amerikanern kommen könnten. Deshalb untersagte er US-Firmen Geschäfte mit Tiktok, diese Anordnung soll diese Woche in Kraft treten. Ursprünglich war eine Übernahme des US-Geschäfts durch Microsoft im Gespräch. Doch die chinesische Regierung torpedierte diese Lösung mit einer neuen Regel, wonach sie dem Verkauf bestimmter Software-Algorithmen ins Ausland zustimmen muss. Die Frage ist nun, ob Trump sich mit dem neuen Konstrukt rund um Tiktok in den USA zufriedengibt. (dpa)

***

Die britische Wirtschaft erholt sich weiter von ihrem Einbruch in der Corona-Krise. Die Wirtschaftsleistung (BIP) stieg zum Vormonat um 6,6%, wie das britische Statistikamt ONS mitteilte. Es ist bereits der dritte Monat in Folge mit Wachstum, nachdem das BIP im März und April als Folge der Corona-Beschränkungen drastisch eingebrochen war. Im Vormonat Juni war die Wirtschaft mit 8,7% jedoch noch etwas kräftiger gewachsen. Auch die britische Industrie hat ihre Erholung im Juli fortgesetzt, wenn auch ebenfalls mit geringerem Tempo. Nach ONS-Angaben lag die Gesamtproduktion 5,2% über dem Vormonatsniveau. Auch in der Industrie war der Anstieg im Vormonat Juni höher. Verglichen mit dem Vorkrisenniveau von Februar liegt die gesamte Herstellung immer noch 7% niedriger. (dpa)

***

Mit einer Zahlung von umgerechnet mehr als E 1,9 Mrd. will Daimler in den USA den Streit mit Behörden und Kunden um angebliche Verstöße gegen Abgasregeln abräumen. Der Autobauer legt mit zwei Vergleichen Ermittlungsverfahren der US-Behörden und zudem zahlreiche Klagen von Autobesitzern bei, wie das Justizministerium und der Konzern mitteilten. Daimler und seiner Tochter Mercedes-Benz USA wurden überhöhte Abgaswerte bei rund 250 000 Dieselwagen vorgeworfen. Der Vergleich sende eine «klare Botschaft» an Autohersteller, dass die US-Regierung bei der Einhaltung von Emissionsstandards hart durchgreife, sagte der Leiter der Umweltbehörde EPA, Andrew Wheeler. (dpa)

***

Nach dem Corona-Schock zum Jahresanfang setzt sich der Aufwärtstrend der chinesischen Wirtschaft fort: Mit der Industrieproduktion und den Einzelhandelsumsätzen entwickelten sich im August gleich zwei wichtige Konjunkturindikatoren besser als erwartet. Die Produktion in der Industrie sei im August im Vergleich zum Vorjahr um 5,6% gestiegen. (dpa)

***

Die Arbeitslosigkeit in Großbritannien ist im Juli wie erwartet angestiegen, insgesamt halten sich die Auswirkungen der Corona-Krise jedoch weiter in Grenzen. In den drei Monaten bis Juli erhöhte sich die Arbeitslosenquote von 3,9% auf 4,1%, Die Beschäftigung sank in den drei Monaten bis Juli deutlich schwächer als erwartet. Die Zahl der Beschäftigten verringerte sich um 12 000, während Analysten im Mittel einen Abbau von 125 000 Stellen erwartet hatten. Der britische Arbeitsmarkt hat sich in der Corona-Krise bislang relativ unanfällig gezeigt. Dies ist aber vor allem Folge eines staatlichen Unterstützungsprogramms, das der deutschen Kurzarbeit ähnelt. (dpa)

***

Der Zughersteller Alstom hat den Kaufvertrag für die Übernahme der Bombardier-Zugsparte unterzeichnet. Der Kaufpreis soll schliesslich bei E 5,3 Mrd. liegen. Nachdem Brüssel im Juli grünes Licht für die geplante Fusion gegeben hatte, soll diese im ersten Quartal 2021 abgeschlossen werden. Beide Unternehmen gehören zu den Weltmarktführern im Schienenfahrzeugbau. Alstom war erst wegen Bedenken der EU-Wettbewerbshüter mit dem Versuch gescheitert, mit der Zugsparte von Siemens zu fusionieren. Schließlich machten Alstom und Bombardier Transportation so umfassende Angebote an die Brüsseler Wettbewerbshüter, dass diese Ja sagten. (dpa)

***

Grobe technische Fehler sowie Verheimlichungen und Aufsichtsversagen haben zu den verheerenden Abstürzen von Boeings Krisenflieger 737 Max geführt. Das ist das Fazit des am Mittwoch in Washington veröffentlichten Abschlussberichts eines Untersuchungsausschusses des US-Repräsentantenhauses. Gegen Boeing und die US-Luftfahrtbehörde FAA werden darin heftige Vorwürfe wegen Schlampereien, Vertuschungen und mangelnder Kontrolle erhoben.«Sie waren der schreckliche Höhepunkt einer Reihe falscher technischer Annahmen von Boeing-Ingenieuren, mangelnder Transparenz auf Seiten des Managements und einer grob unzureichenden Aufsicht durch die FAA.» Boeing wird in dem Bericht erneut eine «Kultur des Verheimlichens» vorgeworfen.(dpa)

***

Der coronabedingte Wirtschaftseinbruch fällt nach Einschätzung der Industriestaatenorganisation OECD in Europa und in den USA weniger dramatisch aus als zunächst erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Chinas dürfte sogar um 1,8% Pr wachsen, Wegen der Covid-19-Pandemie hatte die OECD erst vor rund drei Monaten vor äußerst schweren und lang anhaltenden Folgen gewarnt. Es sei die schlimmste Rezession zu Friedenszeiten seit 100 Jahren zu erwarten. Die Pariser Organisation teilte nun mit, der Einbruch sei immer noch beispiellos in der jüngsten Geschichte. Weltweit werde die Wirtschaft 2020 um etwa 4,5% schrumpfen, nächstes Jahr werde dann ein Aufschwung mit einem Plus von 5% erwartet. Für Deutschland wird am laufenden Jahr ein Minus beim BIP von 5,4% angenommen. OECD-Chefökonomin Laurence Boone sagte, es gebe in der Krise immer noch viele Unsicherheiten: «Es muss alles getan werden, um das Vertrauen zu stärken.» Regierungen müssten weiter Hilfe leisten, um Insolvenzen und einen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verhindern. Betroffene Menschen müssten unterstützt werden, um einen neuen Job zu finden. (dpa)

***

Von den USA gegen China verhängte Strafzölle von bis zu 25% verstoßen laut Welthandelsorganisation (WTO) gegen Regeln, die für die Organisation gelten. Das gelte für die 2019 verhängten Strafzölle auf chinesische Güter im Umfang von u$s 200 Mrd. Die USA hätten die Notwendigkeit des Schutzes ihres Marktes gegen unfairen Wettbewerb durch Zölle nicht ausreichend begründet. Die ersten Strafzölle wurden 2018 verhängt und dann 2019 aufgestockt. Washington hatte China vorgeworfen, seine Güter profitierten von staatlicher Förderung und dem Diebstahl von Know-How. Das Gremium wies darauf hin, dass es über die Feststellung hinaus keine gesetzlichen Schlüsse ziehe. Vielmehr würden die Streitparteien ermuntert, ihren Konflikt - wie bereits von ihnen auf den Weg gebracht - bilateral zu lösen. Die US-Regierung kritisierte die Schlussfolgerungen des WTO-Gremiums. Der Bericht bestätige die Position des Weißen Hauses, dass die Welthandelsorganisation nicht in der Lage sei, schädliche Praktiken Chinas zu stoppen, betonte der Handelsbeauftragte Robert Lighthizer in einer ersten Reaktion.(dpa)

***

Statistiken

***

1 visualización0 comentarios

Commentaires


bottom of page