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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Wirtschaft in Kürze


Argentinische Wirtschaft

Der offizielle Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 123,55, gegen $ 122,59 eine Woche zuvor. Gegenüber Ende Dezember 2021 betrug die Zunahme 14%, was sich mit einer Zunahme der internen Preise (gemessen mit dem Index de Konsumentenpreise) von ca. 28% (doppelt so viel) vergleicht. Obwohl der Abwertungsrhythmus erhöht wurde, bis auf 4% monatlich, blieb der Wechselkurs weiter zurück. Letzte Woche konnte die ZB einige Tage Devisen kaufen, musste an anderen jedoch verkaufen, so dass ein geringer positiver Saldo übrig blieb. Der Schwarzkurs stieg am Dienstag bis $ 208, gegen $ 205 in der Vorwoche. Am Mittwoch war der Handel wegen des Zensus minimal. Der Kurs, der sich über Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar ergibt (CCL) stieg bis $ 211. Die geringen verfügbaren Reserven der ZB, die um die u$s 2 Mrd. liegen, überschatten den Devisenmarkt. Ohne strenge Kontingentierung der Importe, wären die Devisenreserven schon lange weg, und die ZB könnte den Kurs nicht beherrschen.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires stieg in einer Woche zum Mittwoch um 5,88% und lag um 8,75% über Ende Dezember. Die Verhärtung der monetären Politik der Federal Reserve hatte eine Schockwirkung auf die Börse von New York, und hat auch die dort kotierten argentinischen Aktien betroffen. Mercado Libre fiel diese Woche um über 10%, so dass der Kursverlust in diesem Jahr 44% summiert. YPF verlor diese Woche 4,9%, Telecom 3,5%, Cresud 3,8%.

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Die argentinischen Staatstitel, die auf Dollar lauten und in New York gehandelt werden, standen in der Woche zum Mittwoch im Zeichen einer betonten Baisse. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Bono 2029: -3,50%: Bono 2030: -3,70%; Bono 2036;-5,39%; Bono 2038:-4,58%.

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Das Staatsunternehmen AySA, das die Wasserversorgung und -entsorgung der Bundeshauptstadt und Umgebung betreibt, hat bei der öffentlichen Audienz vom Donnerstag eine Tariferhöhung von 32% beantragt, die in zwei Stufen erfolgen soll: 20% ab 1. Juli und 10% (kumulativ) ab 1. Oktober. Hinzu soll dann noch in diesem Jahr eine weitere Erhöhung kommen, die vorläufig auf 10% veranschlagt wird.

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Am Donnerstag hat das Wirtschaftsministerium ein Menü von Staatstiteln für insgesamt $ 730 Mrd. angeboten, der größte Teil davon in indexierten Titel. Die Staatspapiere, die verfallen, liegen etwa gleich hoch.

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Das Studienzentrum für die Produktion, das vom Industrieministerium abhängt, hat ermittelt, dass in den 6 Monaten vom August 2021 bis Februar 2022 119.000 neue legale Arbeitsplätze im privaten Bereich geschaffen wurden. Dabei verzeichnet die Industrie im Februar 67.999 mehr Beschäftigte als im Februar 2020, vor der Pandemie.

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Am Donnerstag der Vorwoche, kurz nach Bekanntgabe der Inflation vom April, gab das Wirtschaftsministerium bekannt, dass 13,6 Mio. Personen, die den Bonus beantragt haben, den die Regierung für bestimmte Bevölkerungsgruppen als Ausgleich für die Inflation versprochen hatte, ihn erhalten. 7,5 Mio. Schwarzarbeiter sollen am 19. Mai die erste Quote von zwei erhalten, die insgesamt $ 18.000 pro Person ausmachen. Außerdem erhalten 6,1 Mio. Pensionäre $ 12.000. All dies kostet die Staatskasse $ 206 Mrd.

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Das Gesetzesprojekt über Weißwaschung von schwarzem Auslandsvermögen, bei Zahlung einer Steuer von 20%, mit dessen Erlös die Schuld gegenüber dem IWF gezahlt werden soll, wurde im Senat mit 37 gegen 31 Stimmen angenommen. In der Deputiertenkammer dürfte jedoch kaum eine Mehrheit zusammenkommen. Diese Vermögenslegalisierung dient vornehmlich denjenigen, die während den Kirchner-Regierungen Staatsgelder veruntreut haben, und wird deshalb Muñoz-Projekt benannt, nach dem verstorbenen Privatstaatssekretär von Néstor Kirchner, der über u$s 70 Mio. in den USA angelegt hatte, die er seinem Chef gestohlen hatte.

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Die ZB hat am Donnerstag der Vorwoche den Referenzzinssatz um 2 Prozentpunkte erhöht, womit die Leiliq ab jetzt zu 49% verzinst werden. Es handelt sich um die fünfte Erhöhung in diesem Jahr. Wenn man die Zinsen bei kurzfristigen Titeln zum Kapital addiert, gelangt man für 12 Monate auf eine Satz von 61,8%.

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Die mit Sojabohne bebaute Fläche ist schon zu ca. zwei Dritteln geerntet, mit einem Ertrag von durchschnittlich 30,1 Zentner pro Hektar, teilt die Getreidebörse mit, die jetzt mit einer Gesamternte von 49 Mio. Tonnen rechnet, mehr als im Vorjahr.

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Die Getreidebörse von Rosario schätzt die kommende Weizenernte auf 20,5 Mio. Tonnen, 1,9 Mio. Tonnen unter dem Rekord des Vorjahres. Die Aussaat, die unmittelbar beginnt, wird mit 100.000 ha weniger al im Vorjahr angegeben, was 1,9% weniger darstellt. Die Wetterbedingungen erscheinen dieses Jahr weniger günstig als 2021, und außerdem wird weniger gedüngt, nachdem die Preise für Düngemittel stark gestiegen sind. Der Ukraine-Krieg beeinträchtigt die Weizenexporte der Ukraine und auch von Russland, die in vorangehenden Jahren um die 30% der weltweiten Weizenexporte darstellten. Außerdem ist Russland der größte Exporteur von Düngemitteln, und wird viel weniger liefern können. Dennoch wurde eine viel höhere Weizenernte für 2022/23 erwartet, nachdem der Weizenpreis so stark gestiegen ist und voraussichtlich weiter hoch bleibt.

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Die großen Wasserkraftwerke, die seit Anfang der 90er Jahre von Privatunternehmen in Konzession betrieben werden, sollen angeblich bei Ablauf der Konzession im Jahr 2023 wieder vom Staat betrieben werden. Zu diesem Zweck haben Energiesekretär Dario Martínez und Unterstaatssekretär Federico Basualdo eine Arbeitsgruppe gebildet. Es handelt sich konkret um 22 Wasserkraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 5.800 MW, was 13% der gesamten Stromkapazität des Landes ausmacht. Die privaten Betreiber sind jetzt wenig interessiert an diesen Konzessionen, weil sie nicht rentabel sind. Seit die Tarife pesifiziert wurden, sind sie stark hinter den Dollarwerten zurückgeblieben. 2021 waren es im Durchschnitt umgerechnet u$s 22 pro KwSt., und dieses Jahr ist es bisher noch weniger. Die niedrigen Tarife führen dazu, dass bei der Instandhaltung gespart wird, was auf Dauer gefährlich ist.

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Vertreter der Kfz-Industrie haben mit der ZB-Leitung über den Import von Teilen für die lokale Fabrikation gesprochen, und sind zu einer pragmatischen Einigung gelangt, die die ZB in der Mitteilung A 7466 zum Ausdruck gebracht hat. Den lokalen Fabrikanten wird erlaubt, über einen Dollarbetrag für Importe zu verfügen, der 2022 um 70% über 2020 oder 5% über 2021 liegt, wobei dann der niedrigere Betrag genommen wird. Abgesehen davon haben sich die Unternehmen verpflichtet, Kredite zu erhalten, um ihre Importe erst in 180 Tagen zu zahlen. Auch haben sich die lokalen Kfz-Fabrikanten bereit erklärt, ihren lokalen Zulieferanten zu helfen, auch Kredite für ihre Importe zu erhalten.

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Produktionsminister Matías Kulfas betonte in einem Artikel in der Zeitung “El Cronista”, dass die gesamten Investitionen gegenwärtig um 30% über 2019 liegen. In den Jahren 2020 und 2021 seien 1.324 Investitionen von privaten Unternehmen bekanntgegeben worden, die insgesamt u$s 53 Mrd. ausmachen. Allerdings erstrecken sich die meisten dieser Investitionen auf mehrere Jahre. Was der Minister bekanntgegeben hat reimt sich mit den vielen Investitionen zusammen, die wir wöchentlich in der Rubrik Geschäftsnachrichten veröffentlichen, zu denen noch viele kleinere hinzukommen, die sich vornehmlich auf Einführung neuer Technologie beziehen, die die Produktivität erhöht. Auch die gestiegenen Käufe von landwirtschaftlichen Maschinen weisen auf hohe Investitionen der Landwirtschaft hin.

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Der Index der Grossistenpreise des INDEC verzeichnet im April eine Zunahme von 5,9%, fast gleich viel wie der Index der Konsumentenpreise. In 4 Monaten 2022 betrug die Zunahme 22,3% und in 12 Monaten zum April 51,9%. Im April stiegen lokale Produkte um 5,8% und importierte um 6,6%.

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Das Abkommen mit dem IWF sieht vor, dass die ZB in diesem Jahr verfügbare Reserven für u$s 5.8 Mrd. erreichen muss. Per Ende Juni 2022 sollen es u$s 4,1 Mrd. sein, weil davon ausgegangen wird, dass das zweite Quartal normalerweise (und besonders dieses Jahr wegen der hohen Preise für Getreide und Ölsaat) einen hohen Überschuss abwirft. Doch die bisherige Entwicklung bestätigt dies nicht. Das Thema wird mit den zuständigen Fondsbeamten besprochen, die angeblich einen Abwertungssprung empfehlen. Da dieser ohnehin erwartet wird, halten viele Landwirte mit ihren Exportprodukten zurück, so dass zunächst weniger exportiert wird, als es hätte sein sollen.

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Handelssekretär Roberto Feletti plädiert in der Regierung offen für eine allgemeine Erhöhung (eventuell eine Verdoppelung) der Exportzölle auf Getreide und Ölsaaten. Das ist bisher nicht durchgekommen, wobei sich Landwirtschaftsminister Julián Dominguez energisch widersetzt. Doch die jüngsten Sprünge beim internationalen Weizenpreis haben das Thema erneut aufgebracht. Weizen wird jetzt in Chicago zu u$s 460 pro Tonne gehandelt, was sich mit u$s 250 vor einem Jahr vergleicht. Die Ukraine fällt jetzt weitgehend als Exporteur aus, Indien hat den Weizenexport verboten, und Australien, die EU und China haben dieses Jahr niedrigere Ernten.

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Die Auslastung der Kapazität der Industrie lag im März 2022 laut INDEC bei 67,1%, 2,6 Prozentpunkte über dem gleichen Vorjahresmonat und 8,3 Prozentpunkte über März 2019. Im März 2022 wurde die höchste Kapazitätsauslastung für diesen Monat in sechs Jahren erreicht. Dabei muss auch berücksichtigt werden, dass die Kapazität dank Investitionen und technologischen Fortschritten ständig zunimmt.

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Lateinamerikanische Wirtschaft

Die brasilianische Regierung hat den Zollsatz für 15 Produkte stark gesenkt. Das umfasst Weizen, Mais, Weizenmehl, Rindfleisch u.a., deren Preis in letzter Zeit stark gestiegen ist. Diese Maßnahmen, die der Mercosur-Regelung widerspricht, kann Argentinien insofern schaden, als dabei Waren aus Drittländern besser mit argentinischen konkurrieren können, die in Brasilien zollfrei sind. Dennoch hat dies bei Weizen, Mais und Mehl, sowie Speiseöl, keinen großen Einfluss, weil diese Produkte wegen des Ukraine-Krieges weltweit knapp geworden und die Preise stark gestiegen sind.

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In Brasilien stieg die Inflation, gemessen mit dem Index der Konsumentenpreise, in 12 Monaten zum April 2022 um 12,13%, die höchste Zunahme in 18 Jahren, zuletzt waren es im Oktober 2003 mit 13,98% mehr als jetzt. Im März 2022 waren es noch 11,30%, und im April 2021 6,76%. Wie das statistische Institut IBGE berichtet, wurde der Index durch die Preissteigerung vom Benzin, Dieselöl und Gas in die Höhe getrieben. Doch private Ökonomen rechnen mit einer Beruhigung der Preise, so dass für ganz 2022 mit einer Zunahme von unter 8% gerechnet wird, die niedriger als die von 10,06% von 2021 sein würde. Um der zunehmenden Inflation zu begegnen hat die ZB schon vor zwei Wochen den Referenzzinssatz auf 12,75% angehoben, der höchste Stand in 5 Jahren.

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Der Präsident von Venezuela, Nicolás Maduro, hat am Donnerstag der Vorwoche angekündigt, dass die Regierung zwischen 5% und 10% des Kapitals von Staatsunternehmen an private Investoren anbieten werde. Insgesamt wurden unter der Regierung von Hugo Chávez an die 1.200 private Unternehmen verstaatlicht, die danach verkommen sind, und in einigen Fällen sogar stillgelegt wurden. Der Staat war unfähig, sie zu verwalten. Eine Minderheitsbeteiligung an diesen Unternehmen ist nicht interessant. Es wird auch vermutet, dass Maduro jetzt in Richtung eines Amigo-Kapitalismus geht, und Freunden die Unternehmen übergibt, die sie dann auch leiten. Allein, Maduro sagt so viel Unfug, dass man nicht weiß, was wirklich hinter seiner jüngsten Ankündigung steckt.

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Deutsche Wirtschaft

Der weltgrößte Reisekonzern Tui rechnet nach der Corona-Krise wieder mit schwarzen Zahlen. Dank der starken Nachfrage nach Urlaubsreisen dürfte der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) in diesem Geschäftsjahr (per Ende September) „signifikant positiv“ ausfallen, kündigte Tui-Chef Fritz Joussen bei der Vorlage der Zwischenbilanz am Mittwoch an. Im branchentypisch schwachen Winterhalbjahr konnte der Konzern seinen Verlust bereits deutlich verringern, und für den Sommer erwartet Joussen fast so viele Urlauber wie im Vorkrisenzeitraum. (dpa)

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Waldbesitzer fordern beim Umbau der Wälder zu mehr Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel Unterstützung und klare Vorgaben der Politik. Seit 2018 seien bereits über 400.000 Hektar Waldfläche durch die Folgewirkungen zunehmender Temperaturen und Trockenheit zerstört worden, sagte der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW), Andreas Bitter. "Die Zeit drängt, die Bundesregierung muss handeln. Die Finanzierung der Anpassung des Waldes an den Klimawandel muss zügig umgesetzt werden, sonst ist es spät", sagte Bitter vor einer Sondersitzung der Agrarminister an diesem Montag. (dpa)

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Die Kosten der Internetkriminalität liegen für deutsche Unternehmen nach einer Analyse des Spezialversicherers Hiscox auf einem internationalen Spitzenplatz. Der Mittelwert der von Hackern verursachten Schäden lag im vergangenen Jahr hierzulande bei 20.792 Dollar, wie Hiscox am Montag in München mitteilte. Damit lagen deutsche Firmen erheblich über dem internationalen Mittelwert von 17.000 Dollar und international auf dem ersten Platz. (dpa)

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Siemens zieht sich komplett aus Russland zurück. Nachdem der Konzern Neugeschäft und Lieferungen nach Russland bereits eingestellt hatte, will er das Land nun komplett verlassen, wie Siemens am Donnerstag vergangener Woche mitteilte. Das drückt auch auf die parallel veröffentlichten Ergebniszahlen für das abgelaufene zweite Geschäftsquartal, in dem Siemens E 1,2 Mrd. Gewinn machte. Das ist nur noch halb so viel wie im Vorjahreszeitraum. Dennoch bestätigte der Konzern seine Prognose für das laufende Jahr. (dpa)

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Die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte sind im März im Rekordtempo gestiegen. Sie legten zum März 2021 um 34,7% zu. Das ist der höchste Preisanstieg gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1961 Allein im Vergleich zum Februar sind die Preise demnach um gut 15% geklettert. Sowohl die Preise für pflanzliche Erzeugnisse (plus 42,1% ) als auch für tierische Erzeugnisse (plus 29,5%) schossen hoch. (dpa)

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Private Haushalte sollen nach dem Willen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck künftig einen finanziellen Anreiz bekommen, wenn sie ihre Öl- oder Gasheizung auf erneuerbare Energien umstellen. Das könnte beispielsweise für den Umstieg auf Wärmepumpen gelten, sagte Habeck am Dienstag. Wie hoch die Förderung bei dem Austauschprogramm ausfalle und wann es starte, werde nach geklärt. "Wir sind an den Details dran", sagte Habeck. (dpa)

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Die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft hat sich im zweiten Jahr der Corona-Pandemie weiter beschleunigt. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter Firmen ab 20 Beschäftigten, die am Dienstag vorgestellt wurde. Aus den Ergebnissen lässt sich ablesen, dass in den Unternehmen die Kommunikation immer seltener per Brief und Fax stattfindet. Erstmals nutzt weniger als die Hälfte der Unternehmen (48%) häufig oder sehr häufig die Briefpost. Im ersten Corona-Jahr 2020 lag dieser Wert noch bei 56%, 2018 sogar bei 71%. Auch das Fax wird zum Auslaufmodell: Nur noch 40% faxen häufig Dokumente. (dpa)

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Deutschlands Börsenschwergewichte haben zu Jahresbeginn Lieferengpässen und ersten wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges getrotzt. Die Dax-Konzerne erzielten in der Summe Bestmarken bei Umsatz und Gewinn in einem ersten Quartal, wie aus einer Auswertung des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY hervorgeht. Demnach stieg der Umsatz der Dax-Konzerne ohne Banken gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14% auf den Rekordwert von E 444,7 Mrd. Der operative Gewinn (Ebit) verbesserte sich um 21% auf insgesamt E 52,4 Mrd. (dpa)

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Der Lkw-Bauer Daimler Truck hat im ersten Quartal überraschend viel Geschäft eingefahren und schraubt die Jahreserwartungen trotz Lieferschwierigkeiten und Ukraine-Krieg nach oben. Der Umsatz stieg um 17% auf E 10,55 Mio. Für das Gesamtjahr rechnet das Management um Chef Martin Daum nun den Angaben nach mit 48 bis 50 Milliarden Euro Erlös statt 45,5 bis 47,5 Milliarden. Das sei vor allem besseren Verkaufspreisen und Wechselkurseffekten zu verdanken. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern erwartet Daimler Truck nun auf Vorjahresniveau statt leicht darunter. (dpa)

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Weltwirtschaft

Pfizer kauft für u$s 11,6 Mrd. Migräne-Spezialisten Biohaven, an dem die Firma bisher nur beteiligt war. Demnach will der US-Pharmariese den bisherigen Biohaven-Aktionären je Aktie u$s 148,50 US bezahlen. Das Angebot entspreche einem Aufschlag von 33% auf den volumengewichteten Durchschnittspreis der Aktie der vergangenen drei Monaten. Pfizer übernimmt laut der Vereinbarung bei Abschluss der Transaktion Schulden bei Dritten und leistet zudem Zahlungen, um alle ausstehenden Vorzugsaktien von Biohaven zurückzukaufen. Die US-Firma Biohaven arbeitet aktuell vor allem an Mitteln gegen neurologische Krankheiten. (dpa)

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Die Inflation ist in Tschechien auf den höchsten Wert seit 1993 geklettert. Im April stiegen die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 14,2%. Im Vergleich zum Vormonat lag die Teuerungsrate bei 1,8%. Grund sind vor allem die Steigerungen bei Energie- und Lebensmittelpreisen. Um gegen die Inflation anzukämpfen, hatte die tschechische Nationalbank ihren Kurs zuletzt weiter verschärft und ihren Leitzins auf 5,75% erhöht. Das EU-Mitglied Tschechien hat mit der Krone eine eigene Währung. (dpa)

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Der Anstieg der Erzeugerpreise in China hat sich im April etwas verlangsamt, bleibt aber auf hohem Niveau. Der Preisindex für die Hersteller stieg im April im Vergleich zum Vorjahr um 8,0%. Davor waren die Erzeugerpreise teils zweistellig gestiegen, der Anstieg im Oktober um 13,5% war der höchste seit 26 Jahren. Gründe sind unter anderem der starke Preisschub bei Rohstoffen und gestörte Lieferketten. (dpa)

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Die EU-Kommission hat ihre Wachstumsprognose für die europäische Wirtschaft wegen des Krieges in der Ukraine drastisch nach unten korrigiert. Die Wirtschaft der EU sowie der Euro-Länder wird in diesem Jahr nur um 2,7% wachsen statt wie bisher erwartet um 4%, wie aus der am Montag in Brüssel vorgelegten Frühjahrsprognose der Behörde hervorgeht. Für Deutschland wird nur noch ein Wachstum von 1,6% statt 3,6% erwartet. Gleichzeitig geht die Kommission davon aus, dass die Inflationsrate noch länger hoch bleiben dürfte. In den Euro-Ländern werde sich die Teuerungsrate in diesem Jahr auf 6,1% fast verdoppeln. (dpa)

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Die Beschränkungen durch die Null-Covid-Strategie bremsen in China die Wirtschaft viel stärker als erwartet. Die Industrieproduktion fiel im April überraschend um 2,9% im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt berichtete. Auch die Einzelhandelsumsätze brachen deutlicher als vorhergesagt sogar um 11,1% ein. "Es sind die schlimmsten Daten seit März 2020", sagte der Vorsitzende der EU-Handelskammer, Jörn Wuttke, mit Blick auf den Beginn der Pandemie. (dpa)

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Als Reaktion auf Russlands Krieg gegen die Ukraine gibt die US-Fast-Food-Kette McDonald's ihr Geschäft in Russland auf. Nach mehr als 30 Jahren im flächenmäßig größten Land der Erde will McDonald's die Filialen nun an einen russischen Käufer verkaufen, wie der Konzern am Montag in Chicago mitteilte. Die Markensymbole soll der neue Besitzer der Restaurants nicht weiter nutzen dürfen. Auch der französische Autobauer Renault verkündete am Montag seinen kompletten Rückzug aus Russland. (dpa)

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Tech-Milliardär Elon Musk hat seinen Deal zum Kauf von Twitter für vorläufig ausgesetzt erklärt. Er wolle erst Berechnungen dazu abwarten, dass Accounts, hinter denen keine echten Nutzer stecken, tatsächlich weniger als fünf Prozent ausmachen, schrieb Musk am Freitag bei Twitter. Rund zwei Stunden später versicherte er dann, dass er aber weiterhin an der Übernahme interessiert sei. (dpa)

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Die Talfahrt am Kryptomarkt geht weiter. Am Donnerstag vergangener Woche mussten viele Digitalwährungen, darunter der bekannteste Digitalwert Bitcoin, erneut erhebliche Kursverluste hinnehmen. Die Ur-Kryptowährung Bitcoin fiel auf der Handelsplattform Bitfinex mit u$s 26.591 auf den tiefsten Stand seit Ende 2020. Allein auf Sicht eines Monats hat der Bitcoin ein Drittel seines Werts eingebüßt. Seit Jahresanfang sind es gut 40%. Auch andere Digitalwerte gaben im Kurs weiter nach. Der nach Bitcoin zweitgrößte Digitalwert Ether fiel deutlich unter die Marke von u$s 2000. (dpa)

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Der saudische Ölkonzern Saudi Aramco hat zu Jahresbeginn das beste Ergebnis seit seinem Börsengang verzeichnet. Unter dem Strich legte der Gewinn im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 82 Prozent auf u$s 39,5 Mrd. zu. Wie andere Branchenvertreter profitiert auch Aramco von den rekordhohen Ölpreisen vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs. Aramco profitiert aber auch von einer im Gegensatz zu vielen Branchenkollegen gestiegenen Produktion. Die meisten Ölkonzerne versuchen, ihre Treibhausgasemissionen zu verringern und sich Alternativen Energien zuzuwenden. Aramco hingegen investiert viel Geld, um die Ölproduktion bis 2027 um eine Million Barrel (je 159 Liter) auf täglich 13 Mio. Barrel zu steigern. (dpa)

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Die US-Industrie hat ihre Produktion im April erneut gesteigert. Die gesamte Herstellung lag 1,1% höher als im Vormonat. Der Zuwachs folgt auf solide Anstiege in den Monaten zuvor. Die Kapazitätsauslastung stieg um 0,8 Prozentpunkte auf 79,0%. Das ist der höchste Wert seit Anfang 2019. Allerdings liegt die Auslastung immer noch unter dem längerfristigen Durchschnittswert. (dpa)

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Um unabhängig von russischer Energie zu werden, muss die Europäische Union nach Einschätzung der EU-Kommission bis 2030 bis zu E 300 Mrd. investieren. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen präsentierte am Mittwoch einen Plan, um sich von fossilen Brennstoffe aus Russland zu lösen und die Energiewende zu beschleunigen. (dpa)

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Die Naturkatastrophen des vergangenen Jahres haben vor allem vier Bundesländer getroffen: Über 90% der versicherten Schäden fielen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Baden-Württemberg an. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Auswertung des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. (dpa)

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Die Verbraucherpreise stiegen in der Eurozone im April gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat um 7,4% , wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Die Teuerung liegt auf dem Niveau von März und damit so hoch wie nie zuvor im europäischen Währungsraum. Angetrieben wurde die Teuerung abermals durch einen starken Anstieg der Energiepreise, die binnen Jahresfrist um 37,5% zulegten. Lebens- und Genussmittel waren 6,3% teurer. Dienstleistungen und industriell gefertigte Waren verteuerten sich um 3,3% bzw. 3,8%. Ohne Energie, Lebens- und Genussmittel stiegen die Verbraucherpreise um 3,5%, nach 3,0% im Vormonat. Die Inflation in dieser Abgrenzung, die sogenannte Kerninflation, ist weniger schwankungsanfällig und wird von vielen Ökonomen als verlässliches Maß für den Inflationstrend angesehen. (dpa)

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In Großbritannien erhöhten sich die Verbraucherpreise im April gegenüber dem Vorjahresmonat um 9,0%. Das ist die höchste Rate seit Beginn der neuesten Aufzeichnungen im Jahr 1997. (dpa)

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Statistiken

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